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Ikebukuru Change's

IzayaKida - bis zum Erlangen der Informationen
von

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Prolog

Schon lange war das Wetter nichtmehr so schön gewesen. Die Temperaturen überstiegen nach diesem Winter das erste Mal die 20 Grad Grenze, die ersten Knospen begannen zu sprießen und auch die Menschen schienen von dieser wunderbaren Umgebung hin und weg zu sein und genossen gierig die ersten Sonnenstrahlen. Trotz dem der Trubel recht groß zu sein schien war dieser Tag alles andere als amüsant. Jedenfalls nicht für ihn. Den Informanten aus Ikebukuru, Izaya Orihara.

Gelangweilt saß er auf einer Bank im westlichen Park der Stadt, abseits von den Menschen um ihn herum und tippte gedankenverloren auf der Tastatur seines Laptops. Er hatte es nicht unterlassen können seine Berichte weiter zu schreiben, seiner Arbeit nachzugehen und stattdessen das schöne Wetter zu genießen. Er hatte sich in der letzten Zeit zu viel Freizeit gegönnt, war viel zu oft auf Streife unterwegs gewesen und vernachlässigte so den Papierkram. Natürliche hatte Izaya auf seinen Touren wieder einiges an Informationen erhascht, jedoch hielt er die Meisten von Ihnen für ziemlich wertlos. Jedenfalls was seinen derzeitigen Job anbelangte.

Auch waren ihm einige Veränderungen in der Stadt aufgefallen, was die Szene Viertel betraf. Es gab weniger Diebstähle als zuvor, weniger Prügeleien und vor allem schien es ihm, als würden die Menschen hier nun mehr auf Zusammenhalt stehen. Selbst sein ‘liebster Freund‘ Shizuo Heiwajima war in der letzten Zeit immer weniger aufgefallen was ihm, wie er zugeben musste, ein wenig Sorge bereitete. Um ehrlich zu sein hatte er kaum eine Ahnung auf wen oder auf was dieser Wandel zurückging. Es konnten eigentlich nur 2 Gruppen sein, die hier so eine Macht, man mochte es auslegen wie man wollte, ausübten. Einmal waren es die berüchtigten DOLLARS, zu denen er selbst aber einen zu starken Kontakt hatte und sich nicht vorstellen konnte, dass dieser Mikado, der Gründer dieser Großstadtgruppe, wirklich zu so einem Wandel fähig wäre. Zum anderen waren es die gelben Turbane, dessen Mitglieder man ohne wirklich aufpassen zu müssen auf der Straße erkannte und man somit deren Einwirkung auf die Szene hätte bemerken müssen.

Er war sich zum ersten Mal seit langem unschlüssig. Es ließ ihm keine Ruhe mehr. Er musste nun endlich etwas Eindeutiges in Erfahrung bringen. Dann müsste die Arbeit eben warten. Aufgewühlt speicherte er das Textdokument, an dem er seit ungefähr einer Stunde gesessen hatte und nur um die zwanzig Wörter zu Blatt gebracht hatte und schloss den Laptop.

Kapitel 1 – Die Sache mit dem Geld

Es begann bereits zu dämmern als sich Orihara auf den Weg zu dem Anführer der ersten Gruppe machte. Er hätte es auch so machen können wie immer und ihn von Computer zu Computer befragen können aber das würde mit Sicherheit nicht sein gewünschtes Ziel erbringen. Also machte er sich selbst auf den Weg. Er wusste ja bereits wo der Junge wohnte, hatte sich schließlich vor einiger Zeit dieses Mädchen bei ihm verirrt gehabt. Und er dachte nicht, dass Mikado in der Zeit umgezogen war.

Der Schwarzhaarige legte etwas an Tempo zu. Er wollte die Sache wissen. Wirklich wissen. Er hatte genug davon im ungewissen zu leben. Schließlich war er DER Informant und wusste beinahe alles über Ikebukuru. Mit mal drehte er sich um. Da war doch gerade etwas gewesen? Er hatte doch etwas gehört? Oder war er mit den Jahren schon so unsicher geworden und hörte nun schon Dinge, die gar nicht existent waren? Tja selbst er hatte an der Zahl ‘24‘ zu knabbern. Obwohl er immer darauf bedacht war, sich nicht älter als 21 zu geben. Die Augen immer noch auf die, nun schon fast schwarze, Straße gerichtet ging er einige Schritte zurück und sah um die Ecke, um die er gerade gebogen war. Niemand. Nicht das geringste. Nicht einmal irgendeine Katze die sich verirrt hatte und einen Mülleimer umgeworfen hatte. Er musste wirklich schon alt sein. Mit hochgezogenen Augenbrauen setzte er seinen Weg weiter fort. Er hatte momentan nicht die Geduld sich mit so einer Sache auseinanderzusetzen.

Nach dieser kleinen Ablenkung erreichte er schließlich das Haus, in dem der Junge sich eine Wohnung genommen hatte. Unbeirrt und zielstrebig ging er auf den Eingang zu und klingelte an dem kleinen Schildchen. Ein summen ertönte und wenig später öffnete sich die Tür aus der ein kleiner, schwarzhaariger Junge lunzte. Überrascht starrte er den größeren eine Weile an und zog die Brauen langsam nach oben. „Ai, sag mir, dass du dich noch an mich erinnerst?“ Auch Izaya zog nun die Augenbrauen nach oben und schaute etwas beleidigt drein. „J-Ja natürlich. …Orihara Izaya…?“ „Yep genau der und kein anderer. Hast du jemand anderes erwartet?“ Der Junge schüttelte den Kopf, woraufhin Orihara zu grinsen begann. „Kann ich rein? Ich muss mit dir reden.“ Das Lächeln auf seinen Lippen verblasste und ein Ausdruck ziemlichen Ernstes machte sich stattdessen breit und schien Mikado ziemlich zu verunsichern. Dieser nickte ihm stumm zu, Izaya betrat die Wohnung und schloss die Tür hinter sich.

„Möchten Sie einen Tee?“ „Ja, sehr gerne.“ Der große Mann setzte sich auf den tiefen Futon und lies den Blick durch die wirklich kleine Wohnung schweifen. Sie erinnerte Ihn stark an seine erste eigene Wohnung. Sie hatte ebenfalls nur ein Zimmer in dem ein Computertisch, samt dem Gerät, ein Futon und ein kleiner Kleiderschrank stand. In einem extra abgeteilten Nebenraum befand sich die Küche und die Toilette war anscheinend um die Ecke. Nun sollte er sich aber wieder zusammenreißen. Es war nicht gut in alten Zeiten zu schwelgen. Nicht jetzt. Vielleicht auch nicht nachher.

Ryugamine kam schließlich wieder aus der Küche und reichte ihm den Tee. Mango-Ingwer. Ein sehr guter Tee, den er selbst auch zu Hause hatte und gerne trank. „Setze dich zu mir.“ Der Junge gehorchte und nahm neben dem rotäugigen platz. „Ich möchte deine Meinung hören.“ Mikado nickte vorsichtig und trank einen Schluck aus seiner Teetasse, die er leicht nervös in den Händen hielt. „Nenne mir die Eigenschaften der Szene Viertel vor einem Monat und nenne sie mir zur heutigen Zeit.“ Mikado verstand nicht recht, was auch Izaya sah. „Was hat sich verändert?“ Langsam senkte er den Kopf, legte seine Unterlippe an den Rand der Teetasse und begann zu überlegen. Mikado musste es doch auch aufgefallen sein, denn zu sehen DASS sich etwas geändert hatte, dazu brauchte es kein geübtes Auge. Man musste nur einige Monate in Ikebukuru leben. „Jetzt wo Sie es ansprechen…es ist ruhiger geworden.“ Orihara nickte bestätigend und hörte ihm weiter zu, denn das war es noch nicht. Das war noch nicht der springende Punkt, obwohl er schon in die richtige Richtung ging. „Ist dir was bei deinen DOLLARS aufgefallen?“ Ryugamine sah verwundert auf, schien etwas verunsichert, öffnete dann aber die Lippen um etwas zu erwidern.

„Nein.“ „Wie?“ „Nein ich habe nichts bemerkt. Hätte sich etwas verändert, wüsste ich das. Ich weiß nur, dass sich im Forum etwas getan hat. Man trifft sich nun anscheinend, also in kleineren Gruppen an bestimmten Orten. Selber war ich noch nicht an so einem Treffen beteiligt, weiß somit auch nicht was die Mitglieder tun.“ Interessant. Sehr interessant. Das unterstützte seine Theorie. Aber das konnte nicht der alleinige Auslöser dieser Veränderung sein. „Hast du…sonst noch irgendetwas mitbekommen? Wie sieht es zu Kontakt mit den gelben Turbanen aus?“ „Den gelben…ich habe keinen Konta- warte… ich kenne doch jemanden, der bei den gelben Turbanen ist. Mein Schulfreund, Kida Masaomi.“ „Der Blondschopf…“ Der Tee war mitlerweile abgekühlt, jedoch hatte er kaum von diesem getrunken. Mit einem versucht freundlichen Lächeln reichte er Mikado die Teetasse und stand schließlich auf. „Ich danke Dir. Ich habe bekommen, was ich wissen wollte.“ Die Hände in die Jackentasche gesteckt, ging er in Richtung Wohnungstür. Auch Mikado war aufgestanden und begleitete ihn dieses Stück. Izaya öffnete die Tür und ging in die dunkle Nacht hinaus. Das einzige Licht, was die Umgebung nicht völlig von der Schwärze verschlucken lies war das Licht der Laternen. „Ach eins noch. Wo wohnt denn Masaomi?“

Kapitel 2 – Der sture Schüler

Er war nicht paranoid. Mit Sicherheit nicht. Er hatte eben schon wieder etwas gehört und das konnte er sich einfach nicht einbilden. Er wurde verfolgt, von wem auch immer? Vielleicht von seinem Shizu-chan!? Nein, der würde nicht so durch die Gegend schleichen und darauf hoffen nicht entdeckt zu werden. Er würde mit lautem Gebrüll auf ihn zukommen und versuchen ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Es war jemand anderes, der aber nicht besonders geschickt war, wenn es darum ging unerkannt zu bleiben. Schon wieder ein Geräusch hinter sich. Das konnte es doch wohl nicht sein! Es nervte ihn gerade unvorstellbar. „Wenn du was von mir willst, dann komm aus deinem Versteck hervor und hör auf so Feige zu sein.“ Der Schwarzhaarige lauschte in die Nacht, konnte aber nur ein entferntes Bellen von irgendeinem Köter hören. Es war zum Haare raufen.

Es dauerte eine Weile bis er die benannte Adresse erreichte, wo angeblich dieser Kida Masaomi leben sollte. Es war schon 23 Uhr und trotzdem war das Licht im zweiten Stockwerk an. Er schlief wohl noch nicht. Immer diese Kinder, die besonders lang aufbleiben wollen obwohl am nächsten Tag Schule ist. Izaya grinste etwas und klingelte an dem Namensschildchen. Er hörte nichts, dann mit mal ein lautes Rumpeln und schon klackerte die Tür und der blonde Junge öffnete. „Stör ich?“ grinste Izaya weiter und zog amüsiert die Brauen hoch. „Was verschafft mir die Ehre?“ „Ich möchte…“ Orihara neigte den Kopf an dem anderen vorbei und lugte in die Wohnung, stellte sich dann aber wieder ordentlich hin. „…mit dir sprechen. Lässt du mich rein?“ Kida überlegte beobachtbar einen Moment, stimmte dann aber zu und ging vor in die Wohnung. Auch Izaya betrat diese, schloss hinter sich die Tür und sah sich um. Alles sehr ordentlich. Das hätte er dem Jungen gar nicht zu getraut. Bei Mikado…okay. Dieser schien ihm auch ein sehr ordentlicher Mensch zu sein aber doch nicht der Blonde. Er ahnte etwas.

„Also….was willst Du? Ich wollte ins Bett.“ „Ach, DAS war also das gerumpel? Hast du erst deinen Futon aus der Wand geschlagen?“ Masaomi verzog das Gesicht. Als wäre es ihm nicht aufgefallen, dass er noch schnell alles Mögliche fortgeschafft hatte, bevor er die Tür geöffnet hatte. Kida WUSSTE, dass er kommen würde. Aber woher? Hatte Mikado ihm Bescheid gegeben? Wohl kaum. Er hatte da so eine Vermutung was das anbelangte. Vermutlich wurde er nicht von irgendjemandem beobachtet, sondern von einem Mitglied der gelben Turbane, der seine Absicht herausgefunden hatte. Und das Kida ihn Duzte, dass überhörte er jetzt besser auch gekonnt. „Du bist einer der gelben Turbane, hab ich recht? Und nicht irgendeiner. Du bist ihr Anführer.“ Kidas Augen weiteten sich etwas. Er hatte wohl niemals geglaubt, dass er das erfahren würde. „Man kann Dir nichts vormachen oder Izaya?“ „Wie du siehst, nein. Und jetzt erzähl mir was. Was läuft gerade in Ikebukuru?“ Orihara lehnte sich an die Wand während Kida, im Schlafanzug, sich auf einen Stuhl ihm gegenüber setzte. Es schien ihn etwas nervös zu machen, was hier lief. „Was soll das? Woher willst du wissen, dass ich etwas weis?“ „Schon allein weil du zugibst, DASS etwas geschehen ist und dass es dir aufgefallen ist. Was haben die gelben Turbane derzeit in Ikebukuru zu schaffen?“ „Die größere Frage ist, was haben die DOLLARS zu-“ „Es geht hier nicht um die DOLLARS!“ Izaya wurde ein wenig lauter als zuvor. Es war weis Gott nicht seine Art die Stimme zu heben jedoch begann Kida sich herauszureden und die DOLLARS vorzuschieben. Er hatte nicht vor irgendetwas von seinen Plänen preiszugeben. Izaya stieß sich etwas von der Wand ab und ging auf den Jungen zu, der vom Stuhl aufstand und sich zu voller Größe aufrichtete. Leider war er in voller Größe trotzdem gefühlte zwei Köpfe kleiner als sein Gegenüber. „Du musst dich wirklich nicht von mir provoziert fühlen. Ich will der Sache nur auf den Grund gehen und hoffe Antworten von dir zu bekommen. Mikado habe ich zu der Sache bereits befragt und er war auf Dich zu sprechen gekommen.“ „Auf mich? Er hat…“ „…er hat dich nicht verraten, wenn Du das denkst. Aber wenn Du schon solche Panik davor hast, dann muss doch wirklich was im Busch sein oder? Sag mir, was die gelben Turbane planen.“ Kida schüttelte leicht den Kopf und sah Izaya vorwurfsvoll an. „Es ist nichts Schlimmes? Ich möchte einfach nur über die Lage im Klaren sein, weist Du?“ Es war Hoffnungslos. Kida würde nichts ausspucken, würde er auch noch so oft nachfragen. Da würde er wohl andere Geschütze auffahren müssen. Unsanft fasste er den Jüngeren am Handgelenk und zog den Arm ziemlich weit nach oben, sodass Kidas Arm für einen Moment zu knacken begann und dieser das Gesicht verzog. „Du bist stur, kleiner.“ Etwas ruppig zog er diesen noch weiter und drückte den Körper des Blonden hinunter auf den schmalen Futon. „Verdammt Izaya! Was tust Du da?“ „Ich werde dich zum reden bringen.“ Ein fieses lächeln schmückte das Gesicht des Mannes, während er mit der Hand, die Kida nicht festhielt, unter das dünne Schlafanzugs Shirt glitt. Masaomi fuhr erschrocken zusammen und begann nach ihm zu treten, was Orihara jedoch nur dazu veranlasste sich auf die Beine des Jungen zu setzten und mit dem Spielchen fortzufahren. Mehr war es für ihn nicht. Nur ein kleines Spiel. Seine kalte Hand fuhr den Oberkörper entlang und streichelte die Brustwarzen, was Masaomi dazu brachte leicht aufzukeuchen. Wahrscheinlich weil dieser es nicht gewohnt war, so berührt zu werden. Trotz der großen Klappe, oder vielleicht gerade deswegen, konnte sich Izaya nicht vorstellen, dass der kleine schon einmal ein Mädchen im Bett hatte. Oder irgendjemand anderen. „Wenn Du mir einen Gefallen tust, tu ich Dir einen.“ „Und…welcher soll das sein?“ knirschte der Untere, sich immer noch wehrend, hervor. Orihara beugte sich noch ein Stück weiter zu ihm hinunter und leckte ihm über den Hals. „Ich werde dich nicht allzu hart anpacken.“

Kapitel 3 - Überzeugungsarbeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 4 - Wandlung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 5 – Erfolgserlebnisse

Das reichte. Izaya war nicht der Typ, der nach dem Sex noch eine Weile mit seinem Partner kuschelte, hatte er sein Ziel doch schon erreicht. Er wusste es. Sanft löste er den Kuss, strich Kida über die rötliche Wange und lächelte ihn, schon fast freundlich, an. Masaomi stürzte beleidigt die Lippen und sah zur Seite, drehte sich mit dem Rücken zu ihm und zog sich die Decke über den Oberkörper. Er schwieg. Izaya seufzte tonlos. Da würde er wohl doch kuscheln müssen. Vorsichtig legte er den Arm von hinten um die Taille Kida’s und drückte ihn etwas an sich heran, fuhr mit seinen Lippen sachte über den Nacken des Jungen und küsste diesen schließlich. Auch jetzt wurde der Junge noch rot, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen und zog die Decke über das Gesicht. „Das war doch genauso schön für Dich, wie für mich oder?“ grinste Orihara und drängte sich dem Jungen noch etwas weiter auf. „…mit einem großbusigen Mädchen wäre alles viel schöner gewesen…“ „Aber es hätte dich nicht so befriedigen können, wie ich es getan habe, glaube mir.“ Masaomi schwieg auf diesen Kommentar hin und rollte sich nur noch etwas mehr ein. „Und nun wirst Du mir doch sicher etwas über deine Pläne erzählen? Du hast doch sicherlich bemerkt, wie überzeugend ich sein kann!? Oder soll ich das nächste Mal doch stärker zulangen?“ „Das…nächste Mal? Fick Dich Izaya! Das wird nicht noch einmal passiert!“ Um ehrlich zu sein, war er jetzt doch ziemlich überrascht über die Reaktion des Anderen. Hatte er sein loses Mundwerk wohl doch noch nicht verloren? Ein Glück. Das war ihm alles sowieso ziemlich spanisch vorgekommen. Würde das etwa wieder den Anfang eines amüsanten Spieles bedeuten? Das süffisante Grinsen erschien erneut auf Izaya’s Lippen so griff er nach vorne, an die Hände des Blonden, riss sie nach hinten und hielt sie in einer ziemlich unangenehmen Position fest. „Was tust Du da? Verdammt- au! Izaya!“ Seine eine Hand hielt immer noch die Hände des Jüngeren fest, während die Andere sanft durch die, immer noch schweißnassen, Haare strich. „Du bist wirklich niedlich, Kleiner. Ich sollte dich öfter zu Hause besuchen kommen, meinst du nicht auch?“ Kida verzog angewidert das Gesicht. Nicht sonderlich höflich. Wieder beugte sich der Schwarzhaarige noch etwas weiter zu seinem derzeitigen Partner herunter und küsste sachte dessen Hals entlang, hielt dann an seinem Ohr inne und flüsterte etwas in dieses. „Ich weis … dass Du und dieser Mikado etwas plant. Ihr versucht Ikebukuru zu verändern.“ Er biss auf Kidas Ohrläppchen, der einen leisen Protestlaut von sich gab, sich aber nicht weiter dazu äußerte. „Ihr versaut mir da ein wenig was, weist Du?“ „….findest…Du es etwa gut wie Ikebukuru verkommt?“ „Nicht direkt aber…durch deine Aktionen geht ein wenig Spaß verloren, weist Du? Es wird langweilig werden. Der ‘Nervenkitzel‘ wird nichtmehr vorhanden sein, Kida. Das ist es was mich stört! Es wird wahrscheinlich ein Anlaufs Punkt für Touristen werden. Schon allein wegen all den Großstadt Schattengestalten. Willst Du, dass sich unzählige Touristen in den Straßen tummeln? Außerdem werden bei höheren Besucherzahlen auch die Preise steigen. Ich will keine Attraktion werden.“ Izaya hatte Kida zwischendurch losgelassen und sich neben ihn hingelegt, die Arme unter den Kopf gelegt und die Decke beobachtet. „Du hast Angst.“ Was wagte es der Junge solche Sachen in den Raum zu stellen? Langsam wandte er den Blick zu genau diesem und sah ihm ernst ins Gesicht. „Du hast Angst vor Veränderung.“ Izaya wurde langsam unsicher. War ER selbst es nicht immer gewesen, der Andere dazu brachte mit der Wahrheit herauszurücken. War ER es nicht immer gewesen, der die Leute zu beeinflussen wusste? Das alles lief langsam aus dem Ruder, jedoch beschloss er nun noch den Rest zu erzählen. Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein. Veränderungen sind Gut. Ich liebe Sie. Jedoch macht mir die Folge Sorgen.“ Kida saß mit angewinkelten Beinen neben Ihm, die Decke über die Hüfte gezogen und sah ihn gespannt an. Er schien nicht sauer zu sein. Nichtmehr. „Wie meinst Du das?“ Izaya grinste, drehte sich weg, schloss die Augen und seufzte. „Passt schon. Wenn es wirklich dazu kommen sollte, wirst Du es schon selbst wissen.“ Ruckartig setzte sich Orihara auf und streckte sich. Er würde Kida nun verlassen, suchte in dem kleinen Zimmer eine Uhr und stürzte die Lippen. Es war inzwischen 1 Uhr morgens. Im Grunde hatte er keine Lust jetzt noch durch die Straßen zu wandeln. Schon allein, weil die Bahnen um diese Zeit nichtmehr fuhren und er somit den Weg allein gehen müsste. Also würde er wohl die Nacht hier verbringen, sich früh aus dem Staub machen ohne den geringsten Funken Reue zu zeigen. Wieso auch? Was erwartete denn der Junge von ihm? Er würde ihm sicherlich kein Frühstück vorbereiten, mit ihm zusammen duschen und ihn jeden Tag anrufen, weil er die Nacht so schön fand und ihn vermisste. So jemand war er nicht und um ehrlich zu sein, konnte er diese Paare nicht verstehen. Es ging ihm, wenn überhaupt, nur um den einen Akt, war dieser hier auch nicht geplant. Es waren seinerseits keine Gefühle im Spiel gewesen, auch wenn er sagen musste, dass der Sex mit Kida schon irgendetwas hatte. Es war jedenfalls eine komplett andere Geschichte als mit den Typen und Weibern, mit denen er sonst schlief. Bei Frauen war er doch eher der unerreichbare coole und bei den Männern der Freche. Er ließ sich auch meist eher von Männern ficken als selbst aktiv zu werden. Das machte ihm mehr Spaß. Aber dieser Kida…bei ihm war es anders. Wie auch immer, er hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung geführt und hatte auch in nächster Zeit keine Bedürfnisse dazu.

Gelangweilt lehnte er sich nach hinten und stützte die Hände auf die Matratze. Er sah sich noch einmal ganz genau um. Es war schließlich noch hell. Jedenfalls hier im Zimmer. Sie hatten schließlich das Licht nicht ausgemacht, hatten auch keinen Gedanken daran verschwendet und peinlich schien es Masaomi im Licht auch nicht mehr zu sein als wenn sie es im Dunkeln getan hätten. Gemächlich legte er den Kopf in den Nacken, wusste anscheinend nicht wohin mit sich und der Welt. Auch Kida schien das zu bemerken, saß immer noch in der angewinkelten Position und suchte nach einem festen Blickpunkt. Was sollte das? Izaya hatte das Gespräch doch bereits beendet. Jetzt konnte er doch verschwinden! „Na?“ Izaya hatte sein gefährliches Grinsen wieder aufgelegt, sah Kida fest in die Augen und sprach weiter. „Wie wäre es mit noch einer Runde?“

Kapitel 6 – Gedankenfluss

Nervös sah er auf seine Armbanduhr. Es war nun 13 Uhr am Nachmittag und die Sonne schien erbarmungslos auf seine schwarze Jacke.

4 Tage waren seit der Nacht vergangen. Natürlich hatte er seinen ersten Gedanken beibehalten und war am Morgen, gegen 5 Uhr, verschwunden und hatte den Schüler allein gelassen. Er wollte keine peinlich berührten Blicke ernten, wenn Kida aufgewacht wäre und sich bewusst geworden wäre was er getan hatte und mit WEM. Das hatte dieser schön allein mit sich ausfechten können. Izaya war sich hingegen keiner Schuld bewusst und hatte diese Nacht in die Schublade geschoben, die all seinen One-Night-Stands gehörte, tief vergraben in seinem Gewissen. Wenn er überhaupt so etwas besaß.

Aber eine Frage gab es da schon, wenn das alles ihn nicht weiter berührt hatte:

Wieso zum Teufel stand er dann hier vor dem Schultor und starrte unaufhörlich, und höchstwahrscheinlich alle 5 Minuten, auf seine Armbanduhr?

Das Läuten der Schulglocke erregte seine Aufmerksamkeit, so ließ er von der Uhr ab und sah auf. Einige Schüler strömten aus dem Gebäude, einige kannte er vom Sehen her, von anderen kannte er so manche Geheimnisse und wieder andere sagten ihm so gar nichts. Jedenfalls beschloss er sich erst einmal ruhig zu verhalten und ging.
 

„Ich kann nicht fassen, dass wir schon wieder so viele Aufgaben bekommen haben. Denken die Lehrer denn, dass wir sonst nichts zu tun haben?“ Kida seufzte genervt und klemmte die Arme hinter den Kopf. Er war in Begleitung von Anri und Ryugamine, die schweigend neben ihm trotteten, sich öfter unter den Untersuchenden Blicken Kida’s ansahen, wenn sich Ihre Blicke jedoch trafen schnell wegsahen. Das war wirklich kindisch. Wenn sie mehr für einander empfanden, dann konnten sie es sich doch sagen! Er selbst würde es sagen. Wieso eigentlich nicht? Er hatte vielleicht, nein, mit aller Wahrscheinlichkeit, bessere Chancen bei Ihr zu landen als Mikado. Soweit seine Gedankengänge. Kida begann zu schmunzeln und wollte gerade zu einer Anmache ansetzten, als er etwas bemerkte, den Kopf um 90° drehte und über die Schulter sah. Was zur Hölle? Was machte ER denn hier und wieso sah er ihn so offensichtlich an? Izaya Orihara, dieser Vollidiot hatte wohl auf ihn gelauert und stand nun etwas abseits, winkte ihn jedoch zu sich heran. Der würde was zu hören bekommen! Etwas genervt wandte er sich wieder an seine beiden Schulfreunde und entschuldigte sich. Er hätte etwas vergessen und müsse noch einmal umkehren. Sie sollten jedoch nicht auf ihn warten. „Okay. Wir sehen uns Morgen, Kida.“ „Na klar und…Mikado…“ „Hmn?“ Der Schwarzhaarige sah interessiert zu seinem Kumpel auf, der ihm etwas zuflüsterte, woraufhin er bis über beide Ohren rot wurde. „W-was redest Du da?“ Kida zwinkerte ihm nochmals zu, schubste ihn, bevor er sich umdrehte, etwas näher zu Anri. Warum denn nicht? Er hatte dem anderen nur gesagt, dass dieser sich endlich an sie schmeißen sollte, sonst würde ein anderer es tun. Und dieser andere war niemand anderes als er selbst. Er würde ihm einen Vorsprung geben. Er hatte doch sowieso keine wirklichen Chancen bei ihr. Doch diese Gedanken behielt er der Fairness halber für sich.

Izaya stand noch immer abseits der Schülermassen, die aus dem Gebäude stürmten und wartete ruhig auf ihn. Was zur Hölle wollte er von ihm? Hatte es ihm nicht gereicht, die Demütigung des Jungen mit anzusehen? Er hatte doch was er wollte. Da gab es nichts mehr zu besprechen, seiner Meinung nach. Außerdem hatte er etwas Besseres zu tun, als die Gedanken der Nacht wieder hochkommen zu lassen. Sie hatten eine ziemliche Spur hinterlassen die er viel zu gerne auslöschen würde. „Was willst Du hier?“ Izaya begann sogleich wieder zu grinsen und schüttelte den Kopf. „Dir auch einen guten Tag. Wie geht’s Dir? Alles in Butter?“ Masaomi’s Misstrauen wurde geweckt. Der ach so große Izaya fragte nach seinem Befinden? Was war hier los? Das konnte doch alles nicht mit rechten Dingen zugehen. „Ich hatte gehofft dich meiden zu können.“ „Hast Du doch auch. 4 Tage lang. Ich dachte mir es wäre eine Nette Überraschung dich von der Schule abzuholen. Du freust dich doch sicherlich!?“ „Nett ist der kleine Bruder von Scheiße. Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Und jetzt entschuldige mich.“ Izayas Grinsen hielt an. Rasch wurde der Blonde an der Hand gepackt und wieder zurückgezogen. „Was soll das?“ Kida wurde lauter und erweckte die Aufmerksamkeit einiger Passanten. Izaya seufzte laut auf und rieb sich mit der anderen Hand die Schläfe. „Oh mei… Willst du denn jeden auf uns aufmerksam machen? Komm mit.“ Ohne eine widerrede zu dulden lief der Schwarzhaarige los und zog Kida automatisch mit sich. „Lass mich los! Was willst du von mir? Huh? Sprich schon! Ich habe keine Zeit für deine Kindereien!“

Kindereien, huh? „Ich habe auch keine Zeit für die deinen. Bist du etwa sauer, dass ich einfach abgehauen bin? Hast du von mir einen Guten Morgen Kuss erwartet?“ Kidas Gesichtszüge entgleisten. Ziemlich amüsant. „Ich habe nichts dergleichen erwartet! Ich will einfach…nur in Ruhe gelassen werden…“ Sachte ließ er Kida los, beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn kurz auf den Mund. Der Schüler erschrak, holte aus und gab ihm eine deftige Ohrfeige, auf die der große nur mit lachen reagierte. „Ach komm schon. Hab dich nicht so. Ich sehe doch ganz genau wie rot Du schon wieder wirst. Du musst dich für deine Neigungen doch nicht schämen.“ Wieder fasste er den Jungen an der Hand ohne sich um die schmerzende Wange zu kümmern. Es gefiel ihm sogar und er war recht froh, dass der Kleinere so zulangen konnte. Er machte sich mit dem Jungen auf den Weg zu einem Gebäude weit abseits der Straßen. Die Gegend sah nicht gerade einladend aus doch genau das war es was Izaya so reizte. Hier hatte er einigermaßen Ruhe. Er ließ Kida zuerst das Gebäude betreten und ging mit ihm weit hoch in das oberste Stockwerk. Auch das Treppenhaus sah eher schlecht als Recht aus. Die Farbe blätterte bereits von den Wänden ab und auch der Putz machte sich hie und da von den Wänden los. Orihara bemerkte wie unsicher Kida bei jedem Schritt wurde. Vielleicht hatte Kida den Gedanken zu flüchten, weshalb er selbst lieber hinter ihm ging. Obwohl er ihm eine Flucht nicht unbedingt zutraute. Masaomi war kein ängstlicher Junge. Er führte die gelben Turbane an- er durfte keine Angst haben. Im obersten Stockwerk angekommen führte ein Türähnlicher Durchgang rechts von Ihnen in einen großen Saal in dem in der geschätzten Mitte ein Tisch mit zwei Stühlen stand. Izaya hatte sich hier schon vor einiger Zeit eingenistet, wie es schien und schien mit seiner Bleibe recht zufrieden. „Setzt dich doch.“ Ertönte mit mal seine Stimme, die Kida zum Umdrehen ermunterte, welcher dann jedoch zaghaft nickte und auf dem einen Stuhl platznahm. Sogleich verschränkte er genervt die Arme vor dem Oberkörper und sah zu dem Schwarzhaarigen herüber, der ebenfalls platzgenommen hatte und die Arme auf den Tisch abgelegt hatte. „Dann erzähl. Was willst Du?“ „Wie gut kennst du deine Leute?“ Masaomi’s Augenbrauen hoben sich langsam. „Was meinst Du?“ „Wie lange kennst du sie um ihnen blind zu vertrauen?“ „Lange genug.“ „Und um sie in sämtlichen Aktivitäten zu unterstützen?“ „Was willst du mir damit sagen?“ Izaya schüttelte enttäuscht den Kopf. Er hatte mehr von dem Jüngeren erwartete als nur sämtliche Fragereien. „Bestimmst Du selbst die Aktivitäten oder sind deine Leute frei in ihrem Tun und Lassen? Ich habe die gelben Turbane eine Zeit lang beobachtet. Es ist nicht üblich für sie sich für andere einzusetzen. Diese Bande hat schon immer ihr eigenes Ding gedreht, wenn du mich verstehst. Was verleitet sie nun dazu sich einzusetzen? Ich komme einfach nicht darauf. Hast Du damit zu tun? Als Hauptperson? Hast du diese Bande so in ihrem Tun gedreht?“ Auf Masaomi’s Lippen zeigte sich auf einmal ein unheimlich breites Grinsen. Es schien als hätte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es schien als hätte er- nein. Es schien als ob sich Masaomi über ihn amüsierte. „Haha, Izaya fragt mich ob seine Theorie stimmt!? Ich dachte immer du hättest ein so großes Ego, dass du nicht die Zustimmung von Anderen benötigst um eine Theorie zu bestätigen. Wirst du langsam unsicher, alter Mann? Verunsichere ich dich etwa?“ Er hatte ihn. Das durfte er sich nur nicht anmerken lassen. Langsam stand Izaya wieder auf und ging im großen Fabrikraum umher, zu den offenen Fensterrahmen und sah hinaus. „Ach Kida-“ Izayas Augen weiteten sich, so stützte er die Hände in dem Rahmen ab. Er konnte nicht glauben was er da gerade sah. Das konnte einfach nicht sein. Das…das störte doch das Gleichgewicht in Ikebukuru! Das DURFTE einfach nicht passieren. Unten, etwas weiter entfernt war der große Marktplatz wo nun um diese Zeit, um die Nachmittagszeit herum viel los war. Eine Gruppe Männer war auf diesem Platz und sie zählten zweifellos zu den gelben Turbanen. Und sie halfen einigen anderen, die zweifellos zu den DOLLARS gehörten. Er kannte jedes einzelne der Mitglieder und konnte so weit ganz gut einschätzen, dass es nicht die Art von ihnen war anderen zu helfen. Schon gar nicht anderen Mitgliedern fremder Banden. Was ging nur in Ikebukuru vor? Es gefiel ihm gar nicht. Izaya versuchte sich wieder zusammenzureißen und wandte den Blick nun wieder zu Kida, der gespannt zu dem größeren sah. Er hatte natürlich mitbekommen, dass sich Izaya vermutlich über etwas ärgerte. Es würde vermutlich nichts bringen nun weitere Fragen zu stellen, auf die der Junge sowieso nicht oder nur ausweichend antworten würde. Also würde er Plan B an den Mann bringen. Er würde eine Taktik probieren, die er bis jetzt noch nie angewandt hatte und hoffte ungemein, dass es klappen würde. Nein- es würde klappen.

Kapitel 7 – Nach Taktik N° 1A folgt N° 1B

Nach wenigen Schritten war Izaya schon wieder bei dem Jungen und zog ruckartig seinen Stuhl nach hinten, weshalb Masaomi einige Momente wirkliche Probleme damit hatte sein Gleichgewicht zu halten. „Hast du Hunger? Wir gehen was essen, komm mit.“ Irritiert über die mitmalige Stimmungswandlung schüttelte der Blonde nur den Kopf. „Wieso sind wir dann bitte her gekommen? Izaya! Antworte mir!“ Doch der Angesprochene Antwortete nur mit einem fiesen Lächeln, ehe er vorrausging und wieder das vermoderte Treppenhaus hinunter zum Ausgang betrat. Auf einiger Entfernung, mit vorgestülpten Lippen und den Händen in den Hosentaschen folgte ihm der Schüler.

Auch als sie das Gebäude verlassen hatten machte Masaomi sich nicht die Mühe wieder ein Neues Thema anzusprechen. Er hatte schlichtweg keinerlei Lust mit dem Mann vor sich zu reden, der gerade fröhlich eine Melodie pfiff. Wieso folgte er ihm eigentlich? Er hatte ihn…ja vergewaltigt hatte er ihn! Er hatte ihn gedemütigt! Er hatte ihm schon früher einige Sachen angetan und nicht die geringste Reue gezeigt. Izaya Orihara war ein Mistkerl dem man nicht vertrauen konnte. Und doch lies er sich immer wieder überreden und folgte ihm auch jetzt ohne zu wissen, was ihn erwartete. Was erhoffte er sich eigentlich, dass er mit diesem Mann mitging? Eine Entschuldigung? Nein- die würde er wohl kaum bekommen und noch weniger von ihm erwarten können. Trotzdem wollte er nicht gehen. Vielleicht fand er ja doch heraus, was es mit seinem Verhalten auf sich hatte? Er wollte es wissen. Er wollte es so unbedingt wissen. Darum blieb er vorerst noch bei ihm.
 

Wie ganz selbstverständlich hielt er die Tür zum ‘Russian Sushi‘ auf und lies Kida als erstes eintreten. Sofort kam ihm Simon entgegen, der beide einen Moment lang musterte ehe er zu reden begann. „Oh Kida und Izaya. Habt ihr beide Hunger? Hier bekommt ihr leckeres Sushi.“ Izaya nickte ihm mit einem leichten Schmunzeln zu und zeigte ihm dann 2 Finger. „Wir möchten bitte einen Doppeltisch haben. Wenn es geht…in der üblichen Ecke.“ „Natürlich, natürlich. Bitte hier entlang~“ Izaya entgingen die Fragenden Blicke des Jüngeren nicht. Nachdem beide schließlich von Simon in die Ecke geführt wurden, schloss Simon den Vorhang. So konnten beide relativ ungestört reden. „Was wird das?“ „Fängst du schon wieder mit den Fragen an? Wir essen etwas…darum sind wir ja hierhergekommen.“ „Wieso solltest Du mich zum Essen einladen?“ Izaya zog theatralisch eine Augenbraue hoch. „Wer hat gesagt, dass ich dich einlade?“ Der Schwarzhaarige begann wieder zu lächeln und winkte schließlich ab. Natürlich hatte er vorgehabt ihn einzuladen, jedoch hätte dieser es sicherlich noch früh genug in Erfahrung bringen können. „Such dir schon etwas aus. Willst du Nigiri? Oder lieber Maki?“ Kida machte sich nichts daraus zu antworten und sah Izaya nur weiterhin durchdringlich an. Nach einer weiteren Weile kam nun auch Simon wieder durch den Vorhang und sah die beiden Männer offen an. „Was darf ich euch bringen?“ Abermals wanderte Oriharas Blick zu dem Jüngeren, ehe er wieder zu Simon sah und bestellte. „ 2 Mal Nigiri und Sake Maki.“ Ein erneutes Nicken und schon verschwand der schwarze Mann wieder hinter dem Vorhang. Langsam stützte sich Izaya auf die Ellenbogen, setzte sein typisch unscheinbares Lächeln auf und sah Kida einfach nur an.

Beide Männer entschlossen sich in Schweigen zu hüllen, bis schließlich Simon wieder durch den Vorhang trat um beiden das Essen zu bringen. Unsicher sah Kida das Sushi an und erntete daraufhin verwirrte Blicke seitens Simons. „Was ist los Kida? Stimmt etwas nicht?“ „…das kannst du laut sagen.“ „Ist das Sushi nicht scharf genug?“ Mitten im Satz griff der Hüne nach hinten und holte eine Flasche mit extra würziger Chilisoße hervor und hielt diese dem Blonden vor die Nase. Kidas Magen grummelte einen Moment. Er bekam ja vom puren Anblick der Chilisoße schon Sodbrennen. Schnell entschied sich der Schüler zu einem raschen Kopfschütteln und lächelte verlegen. „Nein danke, Simon. Das Sushi…ist…uhh, perfekt wie es ist. Ja genau. Haha…“ Simon schien sich wohl schon auf die Verteilung der extra Soße gefreut zu haben, denn mit mal setzte er ein leicht beleidigtes Gesicht auf und zuckte die Achseln, ehe er wieder verschwand. Ein leises Lachen lenkte Masaomi‘s Aufmerksamkeit wieder auf Izaya, der nur belustigt den Kopf schüttelte. „Was?“ „Du kannst einem nichts vormachen oder? Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass das Sushi zu scharf ist? Ich an seiner Stelle würde die Ehrlichkeit sehr schätzen.“ Langsam begann Kida damit die Stirn zu runzeln und schüttelte schließlich den Kopf. „Das kann ich ihm nicht antun. Er ist so überzeugt von seinem Sushi…außerdem…

schmeckt es mir doch.“ Langsam hob der Schwarzhaarige die Hände nach oben und zuckte die Achseln. „Wie auch immer du meinst.“

Und das war auch wieder das Gespräch zwischen den Beiden, denn schon verstummte jeder von Ihnen wieder und befasste sich lieber mit seinem Essen – auch wenn Kida lieber in dem Sushi herumstocherte als es zu essen.

Auch nachdem Orihara aufgegessen hatte verbrachte er die Zeit damit sein Gegenüber anzustarren. Er dachte nicht im Traum daran sein Blick abzuwenden. Viel zu sehr bereitete es ihm Vergnügen zu sehen wie unangenehm Kida die Blicke waren. Dieser wusste selbst nicht wohin er am besten sah und was er eigentlich sagen sollte. Er hatte ihm nichts zu sagen. So war es eben.

Mitmal stand Kida auf und deutete ein winken an. „Ich gehe jetzt…danke für das…Essen…“ brachte er noch hervor während er unter den fortwährenden Blicken des Informators von Ikebukuru aus ‘Russian Sushi‘ verschwand. Was für ein eigenartiger Zeitgenosse.

Der Blonde Schüler war froh gewesen sich nicht weiter mit Izaya beschäftigen zu müssen. Es war eine gute Entscheidung gewesen einfach aufzustehen und das ‘Russian Sushi‘ zu verlassen. Am Ende hatten sie sich ja schließlich nur noch in ein peinliches Schweigen gehüllt gehabt. Was genau es mit dem Essen auf sich hatte, hatte er noch immer nicht recht kapiert. Hatte Izaya versucht ihm auf diesem Weg einige Antworten entlocken zu können? Vielleicht hätte er doch noch bleiben sollen und versuchen sollen herauszufinden was der blasse Informant mit dem verschmitzten Blick plante.

„Ach das ist doch alles Scheiße…“ murrte Kida eher zu sich selbst als zu irgendjemand anderem und ging gedankenverloren die Hauptstraße entlang. Die Sonne war bereits dabei unterzugehen und tauchte die Stadt in ein tiefes rot. Der Berufsverkehr war größtenteils schon vorbei, so hatten auch die Autos freie Fahrt und steckten nicht im Stau. Er sah einige Mütter mit ihren Kindern, berufstätige Männer und Frauen in Anzügen und Kostümen und den ein oder anderen älteren Bewohner Ikebukuru‘s. Alles in allem hatte sich das Treiben auf den Straßen relativiert. Die Ruhe kam ihm gerade gelegen. Er musste sich so einiges durch den Kopf gehen lassen. Er brauchte Ruhe. Er brauchte eine Auszeit.

Durch die Vibration seines Handys wurde Kida mit einem Mal aus seinen Gedanken gerissen, nahm das Handy aus der Hosentasche heraus und sah auf das Display. Es war einer von den gelben Turbanen, seiner Bande. Er hatte sie bei dem ganzen Drumherum, bei dem ganzen Trubel beinahe vergessen gehabt. Zögerlich klappte er das Handy auf und hielt es sich an die Ohrmuschel. „Was gibt es?“ Masaomi war bereits stehengeblieben und tastete vorsichtig mit seinen Augen über die Straße und hinauf zu einigen Laternen, bei denen soeben das Licht angeschaltet worden war. Plötzlich weiteten sich seine Augen. Was musste er da gerade hören? „Ich…bin sofort da. Bewegt Euch nicht von der Stelle!“ herrschte er seinen Anrufpartner an, legte auf und spurtete los. Schnellen Schrittes rannte er los, sprang über eine Straßenabsperrung und in Richtung des westlichen Parks. In Gedanken sprintete er über die Straße, beachtete die Ampel nicht, sah auf einmal nach rechts, sah das heranfahrende Auto jedoch zu spät und blieb wie vom Blitz getroffen stehen.

Ein lautes Quietschen ertönte und plötzlich schien die Welt für einen Moment lang Raum und Zeit zu verlieren. Es war als hielt die Welt ihren Atem an. Kida war mehr als Bewusst, wie das Auto auf ihn zukam die Stoßstange ihm die Beine wegzog und er mit mal vom Spoiler auf die Motorhaube rollte, gegen die Frontscheibe donnerte und schließlich über das Dach auf die andere Seite flog. Das Auto bremste stark ab, drehte sich einige Male, ehe ein ziemlich verwirrter Fahrer ausstieg und auf den Jungen zuging, der gerade reglos auf dem Boden lag. Kida hatte Probleme zu atmen. Seine Lunge war wie zugeschnürt und auch sein Bein schien verstaucht- wenn nicht gar gebrochen. Die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen und der Unfall selbst lockte einige Schaulustige an. Kida war schlecht und vor allem konnte er seine Umwelt nur noch bedingt wahrnehmen. Nur eine Kleinigkeit fiel ihm auf. Ein dunkel gekleideter Mann lehnte sich rasch über ihn und das Einzige was er erkennen konnte war ein höhnisches Grinsen, was sich langsam entfernte und eine Stimme die sagte: „Man kann dich keine Minute alleine lassen."

Kapitel 8 - Ein bedeutsames Hindernis

Das einzige was er zu hören glaubte war das leise rascheln von Stoff. Auch die Lichtveränderung bemerkte er durch seine geschlossenen Lider hindurch. Es roch vertraut, jedoch konnte er nicht mit Sicherheit sagen wo er war. Auf der Straße war er schon lange nicht mehr, dass stellte er sofort fest. Er lag in einem Bett, auch das war ihm klar. Im Hintergrund schien jemand zu telefonieren und zu lachen, aber die Stimme kam ihm kaum bekannt vor. Oder doch- natürlich. Er hatte auch sie schon einmal gehört, das glaubte er jedenfalls. Langsam begann Kida damit seine Augen zu öffnen, blinzelte einige Male in den Raum hinein, ehe sich seine Augen langsam an das matte Licht gewöhnten. Jemand hatte die Vorhänge zugezogen. Auch konnte er nun sagen wo er war. In einem kleinen Zimmer mit schmaler Einrichtung. Eine Tür, ihm gegenüber, führte hinaus auf einen Gang an dem vermutlich ein weiterer Raum grenzte. Die telefonierende Person schien dort ihre Runden zu drehen und auch die Konversation an sich schien immer aufregender zu werden. Erneut ging die benannte Person, und vielleicht sogar sein Retter, ihre Runde und blieb in dem Durchgang stehen. Mit einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht sah Izaya in seine Richtung, wandte den Blick erneut ab und ging weiter, an dem Durchgang vorbei. Der Blonde konnte es nicht fassen! Schon wieder war es Izaya der damit etwas zu tun hatte! Vermutlich war er selbst derjenige, der dem Autofahrer den Auftrag gegeben hatte ihn anzufahren. Nun gut- so viel wollte er ihm nun auch nicht wieder anmaßen. Ruckartig fuhr Kida auf, zog aber scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und sank in derselben Bewegung wieder zurück. Er hatte unglaubliche Schmerzen die sich durch seinen ganzen Körper zogen und es ihm unmöglich machten aufzustehen- oder sich anderweitig zu bewegen. Er hatte keine Möglichkeit zu verschwinden, also musste er wohl vorerst da bleiben. Langsam wurde ihm unwohl bei der Sache. Schon alleine der Blick, den Izaya ihm zugeworfen hatte verriet nichts Gutes. Vorsichtig bewegte er die linke Hand zur Decke und hob sie ein Stück nach oben. Er konnte sein Knie sehen, welches mit einigen Verbänden versehen war und auch sein rechter Arm schien etwas abbekommen zu haben. Er war verarztet, schön und gut, aber wieso war er nicht in ein Krankenhaus gekommen, nachdem er schließlich schon das Bewusstsein verloren hatte?

Kida hörte ein Geräusch und sah schließlich wieder nach oben. Izaya kam schmunzelnd um die Ecke und schüttelte leicht den Kopf. „Was lachst du so? Gefällt es dir mit anzusehen wie jemand verletzt wird?“ „Ich bin nur darüber amüsiert, was für ein Pechvogel du doch sein musst. Was planst du als nächstes? Vom Blitz getroffen zu werden und tot umzufallen?“ Sauer richtete sich Kida erneut auf, sank jedoch abermals zurück. „Ich…habe nichts geplant. Was ist mit dir?“ Fragend zog der Schwarzhaarige die Augenbrauen hoch, setzte sich dann aber an den Rand des Bettes in dem der Schüler lag. „Was meinst Du mit planen?“ Mit mal fing Izaya an zu lachen. „Haha, verstehe. Du glaubst also ich hätte gewollt, dass du angefahren wirst!?“ Das Schweigen reichte Izaya völlig als ein tonloses ‘Ja‘ aus. „Wieso sollte ich das wollen?“ „Was weis ich, was für kranke Ideen Du hast.“ Grummelnd verzog Kida das Gesicht. „Und wieso…bin ich hier? Und…WO bin ich hier eigentlich?“ „Ich bin erstaunt, dass Du es nicht erkannt hast. Es ist mein Apartment. Da vorne…“, er zeigte mit dem Finger durch den Durchgang hindurch auf den großen Raum, „…ist das Empfangszimmer, sowie mein Büro, indem Du schon des Öfteren gesessen hast.“ „Und wieso um alles in der Welt bin ich gerade hier?“ „Weil ich es so wollte.“ Gab Orihara nur als lapidare Antwort zurück, sah den Jüngeren jedoch weiter durchdringend an. Seine kalten Hände wanderten nun langsam zum Gesicht Kida’s, der sich unwohl in die andere Richtung lehnte. Er wollte nicht von diesem Mann berührt werden. Nicht von dem, der ihm so viel Schlimmes beigebracht hatte. Nun bewegte sich jedoch Izayas ganzer Körper hinunter, lehnte sich über den geschundenen Körper des Jungen. Seine Hände bekamen nun doch letztendlich Kidas Gesicht zu fassen und seine Lippen legten sich vorsichtig auf die seines Gegenübers. Während Izayas rote Augen den jungen Mann fixierten, tätschelten seine Hände weiterhin dessen Gesicht. „Ich hab mir Sorgen gemacht.“ Flüsterte der Informator sacht, nachdem er den Kuss gelöst hatte. Kida wusste in diesem Moment nicht recht was er sagen sollte. Er war sich nicht sicher, ob Izaya die Wahrheit sagte oder ihn gerade erneut belog. So recht wusste man es bei ihm sowieso kaum. Den Blick fortwährend auf die roten Augen des Obigen gerichtet, entschied er sich nach einer Weile schließlich doch dazu sich ein wenig zu zieren und schob den Mann etwas weg. „Wieso…bist Du mir überhaupt gefolgt?“ „Bin ich nicht. Nachdem Du gegangen bist, bin ich selbst in Richtung Heimat gegangen. Natürlich war ich enttäuscht, dass Du einfach gegangen bist. Als ich dann jedoch den Unfall gesehen hab, bin ich sofort zu Dir geeilt. Wirklich.“ Izaya’s Grinsen wurde einen Tick breiter, so strich er ein letztes Mal mit seinem Handrücken über die Wange Kidas und stand dann schließlich auf. „Du hast sicherlich Hunger. Du hast ziemlich lange geschlafen. Ich lasse Dir etwas bringen.“ Orihara holte sein Handy aus der Hosentasche heraus und wedelte einige Male damit vor Kidas Nase herum. „Wenn Du mich entschuldigen würdest? Ich muss meiner Arbeit nachgehen.“ Mit diesen Worten und einem weniger freundlichen Grinsen verschwand der Schwarzhaarige aus dem kleinen Zimmer, durch den Gang in den Büroraum hinein und schloss hinter sich die Tür.
 

Tick Tack Tick Tack Tick Tack -- Es war Stunden her seitdem er Izaya Orihara das letzte Mal gesehen hatte. Unfähig aufzustehen, starrte der Schüler Stundenlang an die Decke und wartete vergeblich auf ein Zeichen. Nachdem er ihn verlassen hatte, hatte er lediglich einen kurzen Besuch von einer Frau bekommen, die er irgendwo schon mal gesehen zu haben glaubte. Ihr Name war Namie Yagiri, die ihm eine halbe Stunde nach Izayas verschwinden etwas zu Essen brachte, sich aber nicht weiter um ihn kümmerte. Auch schien sie ihm nicht so redseelig zu sein. Außer sich kurz vorzustellen hatte sie sich dazu entschieden gehabt zu schweigen und verschwand daraufhin gleich wieder.

Seufzend wandte er seinen Blick auf die Wanduhr, die so erbarmungslos tickte und ihm klar machte, dass die Zeit nicht dazu bereit war schneller zu vergehen. Kida hatte die vergangene Zeit, die vorigen 4 Stunden, dazu genutzt nachzudenken. Er machte sich ehrlich Sorgen. Der Anruf, der vor seinem Unfall bei ihm einging hatte ihn nervös werden lassen. Es gab einige Probleme innerhalb der ‘Gelben Turbane‘, so Yuuto, ein Mitglied seiner Bande. Es verschwanden in den letzten Tagen mehrere Mitglieder. Nur ihre Telefone blieben zurück, so waren sie nicht erreichbar. Die Wohnungen standen leer und nirgends war ein Hinweis auf ihr verbleiben. Yuuto hatte sich angeblich mit einem anderen der Mitglieder verabredet gehabt, welcher aber ebenso verschwunden ist. Ob es sich hier um Kidnapping handelte, konnte Kida nicht mit Sicherheit sagen. Aber eines war klar, er musste etwas tun und dass er hier bewegungsunfähig im Bett lag war nicht unbedingt förderlich. Den Kopf langsam nach links geneigt fiel sein Blick auf seinen weißen Kapuzenpulli. Hatte er sein Handy nicht dort hinein gesteckt? Irgendjemand, vermutlich der Arzt, hatte ihm seiner Sachen entledigt, so trug er nun nur noch die Knielange Boxershorts. Seine Sachen hatten außerdem einiges abbekommen. Es waren nicht nur kleine Löcher, sondern auch einige, bereits getrocknete, Blutspritzer darauf zu sehen. Der Blondschopf begann sich zu strecken, fingerte hinüber zu dem Stuhl auf dem sein Pulli lag, konnte aber nicht herankommen ohne vermutlich auf den Boden zu fallen. Also krabbelte er bis zum äußersten Rand, lies langsam und bedächtig seine Beine aus dem Bett gleiten und setzte vorsichtig die Füße auf das kalte Laminat auf. Er schien so schwach wie lange schon nicht mehr zu sein. Kida hatte kaum Gefühl im linken Bein, trotzdem versuchte er sein Glück, begann sich langsam aufzurichten, hatte jedoch deutliche Probleme damit zu stehen. Wie lange hatte er verdammt noch mal geschlafen gehabt? Ein…vielleicht auch zwei Tage? Mehr aber nicht- oder? Den rechten Fuß setzte er vorsichtig vor den linken und trappelte somit bis hin zum Stuhl der einen guten Meter vom Bett entfernt stand. Sich an der Stuhllehne festhaltend, fasste er den Pulli und suchte in den Taschen nach seinem Handy. Überrascht lies er ihn wieder sinken und suchte den Raum mit den Augen ab. Sein Handy war nicht da. Wieder den Blick zum Stuhl gewandt suchte er nun auch in seinen Hosentaschen- leider mit demselben Ergebnis. Wer zur Hölle hatte ihm sein Handy genommen? Oder hatte er es gar bei dem Unfall verloren gehabt? Egal- es war jedenfalls der Fall, dass es nicht da war. Wenn irgendjemand Falsches es in die Hände bekommen würde, hätte er sichtliche Probleme. In der Zwischenzeit waren vermutlich auch noch weitere Männer verschwunden und er, als Leader, konnte rein gar nichts unternehmen. Das alles regte ihn furchtbar auf. Verletzung hin oder her- er musste etwas tun. Und zwar so schnell wie möglich!
 

Die Türklinke hinunterdrückend stieß der schwarz gekleidete Mann die Tür auf und trat, ohne zu fragen, in das kleine Zimmer. Izaya zog überrascht die Augenbrauen nach oben als er sah, dass Kida bereits wieder fähig war zu stehen und gerade in seinen Sachen herum wühlte. Als der Blonde ihn jedoch zu sehen bekam verzog sich seine Miene. „Was siehst du mich so böse an? Hast du mich vermisst? Tut mir leid, ich hatte etwas zu tun aber jetzt bin ich erst mal für dich da.“ „Wo ist mein Handy? Ich weis, dass ich es vor meinem Sturz eingesteckt hab. Hast du es gesehen?“ Izaya zog nachdenklich die Lippe zur Seite und schaute an die Wand. Es erstaunte ihn wie lapidar und Tatsache beiläufig Kida das mit dem ‘Sturz‘ erwähnte, als wäre es keine große Sache. Masaomi hatte gute 3 Tage über geschlafen gehabt und selbst der Arzt hatte befürchtet, dass Kida nach dem Unfall einen Schock davontragen würde der nicht kurierbar sei und auch noch lange bleiben würde. Aber dem war anscheinend nicht so, was vor allem Izaya gefiel. Dieser Junge war immer wieder für eine Überraschung gut und würde ihm noch einigen Spaß bereiten.

Nach einer ganzen Weile war auch Izaya bereit dazu zu sprechen, lehnte sich an den Türrahmen und richtete den Blick erneut auf den Jungen, der nur in Boxershorts da stand und einen recht hübschen Anblick bot – wären die vielen Verbände nicht gewesen. „Ich habe es nicht gesehen. Aber du solltest dich auch nicht darum kümmern, mein Guter. Du bist offiziell krankgeschrieben und hast die Zeit im Bett zu verbringen um dich auszukurieren. Es ist ein Wunder, dass dein Bein nur verstaucht ist und die paar Kratzer hätten auch zu größeren Wunden werden können. Nur…“ , Izaya deutete auf Kida selbst, „…dein Kopf hat es wohl abbekommen.“ Orihara musste nun mit ansehen wie unsicher Kida die Hand hob und seinen Kopf betastete, sie erneut runternahm und die rote Flüssigkeit an seiner Hand betrachtete, die schon so gut wie eingetrocknet war. Wie konnte es sein, dass der Blonde das nicht bemerkt hatte? Vorsichtig wanderte Kidas Blick auf das Kissen und er schien erst jetzt zu bemerken, dass da ein paar, leicht rote Flecken waren. „Du bist ziemlich hart aufgeprallt. Ein Wunder, dass dir nichts weiter passiert ist- was aber natürlich auch an meiner spontanen Versorgung lag. Du solltest dich glücklich schätzen, dass ich gleich zur Stelle war.“ „Ich würde mich glücklich schätzen, hätte ich mein Handy wieder. Du…hast es wirklich nicht gesehen?“ Mit dem üblichen Lächeln schüttelte Izaya nur den Kopf und ging schließlich auf den Blonden zu, der ein Schritt zurückwich und ihn drohend anfunkelte. Das beeindruckte ihn schon lange nichtmehr. „Leg dich bitte wieder hin. Ich werde die Augen nach deinem Handy offenhalten, in Ordnung?“ Mehr oder weniger überzeugt nickte Kida vorsichtig und legte sich schließlich wieder in das mehr oder minder weiche Bett. Wie eine Mutter die sich um ihr Kind sorgt, deckte Orihara den Schüler zu und gab ihm noch einen Kuss- auf den Mund. Außer, dass dieser leicht das Gesicht verzog tat er nichts, drehte sich dann, soweit es ihm möglich war, zur Seite und schloss die Augen. Vermutlich hoffte er einfach nur, dass der Schwarzhaarige verschwinden würde. Und das tat er, wenn auch etwas verspätet. Erneut betrat er den Gang und ging hindurch bis zu seinem Büro und schloss hinter sich die Tür.

Namie Yagiri saß auf der Couch hinter der Tür und sah von ihren Dokumenten auf. Sie schien etwas von Izaya zu erwarten, der sich erst einmal streckte, dann auch zu ihr sah. „Wie viele in den letzten 3 Tagen?“ „2 Personen, so wie Du gesagt hast. Aber Izaya, meinst du nicht, dass es auffällig wird?“ „Es soll auffallen, meine Liebe.“ Lächelnd ging Orihara zu seinem Schreibtisch, zog seine Ärmel nach oben, durchblätterte einige Dokumente und kam dann mit einem weiteren Blatt zurück zur Couch und setzte sich. Seine Augen wanderten ein letztes Mal über das Blatt, ehe er es ihr reichte. „Das sind die Namen der nächsten ‘gelbe Turbane‘ Mitglieder. Lass auch sie verschwinden, das ist doch schließlich dein Spezialgebiet oder?“ Mit Mal ertönte ein Klingeln aus der Schreibtischschublade. Gemächlich stand Izaya erneut auf, ging wieder zu dem Tisch und holte das Handy heraus. Grinsend betrachtete er das Display eine Weile, lies das Handy klingeln bis es verstummte. 48 verpasste Anrufe. „Tja meine lieben Turbane. Euer Chef ist leider verhindert und kann sich nicht um Euch kümmern. Ihr geht ihn einen feuchten Dreck an.“ Izaya begann zu lachen, klappte das Handy auf und schaltete es komplett aus. „Er wird erst einmal sich selbst helfen müssen.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  happy-chan
2013-11-24T18:47:43+00:00 24.11.2013 19:47
Köntest du mir bitte die adultkapitel schiken Mit ganz gro?en augen an kucken O.O Bittte!!

Deine Geschichte ist voll sweeet!!
Von:  Schokiikiller
2011-12-03T13:55:56+00:00 03.12.2011 14:55
Deine Story ist so geil *-* Aber ich will weiter lesen T.T Kannsr du mir die beiden adultkapitel schicken oder *lieb anguck* Denn deine Story ist haaaammmaa~ ♥
Von:  Aoki
2011-09-04T15:56:22+00:00 04.09.2011 17:56
Hui...Ein längeres Kapitel, hat mich gefreut! :D...War ja klar, dass Izaya ein kleiner hinterfotziger Kerl is...Aber hey, wir lieben ihn <3 xD...Ich vermute mal, dass auch er für den Unfall verantwortlich war, so oft wie es in Gedanken betont worden ist..^^..Er ist also auch für das Verschwinden der Turbane verantwortlich und ich frage mich, was er damit meinte, dass Kida sich erst einmal selbst helfen müsste...Hust..Ja, ich bin durch würde ich sagen, hat mir Spaß gemacht die Kapitel zu lesen und ich werde auch weiterhin dabei bleiben, freue mich, wenn es etwas Neues von deiner Geschichte gibt!

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:46:02+00:00 04.09.2011 17:46
Oha, Izaya versucht also die 'Verwirrtaktik'. Kann es sein, dass er bereits von Kida gedanklich gefesselt wurde? :)...Das Ende..OMG...War ja klar, dass Izaya wieder grinsen muss..tztztztz....Ok, ich werde gleich weiterlesen..^^

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:41:07+00:00 04.09.2011 17:41
Oi, da bin ich aber gespannt, was Kida für eine Taktik anwenden wird!
Darf ich fragen, ob du schon komplett durch bist mit Durarara?
Werde auf jeden Fall gleich weiterlesen und dir einen Kommi hinterlassen.

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:35:02+00:00 04.09.2011 17:35
Hehe, hier hat man einen guten Einblick in die Gefühlswelt des Izaya Ohriharas xD..Schon lustig..Ich bin mir sicher, Kida wird ihn Gefühlsmäßig noch ganz schön aufwirbeln, richtig? :)

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:30:38+00:00 04.09.2011 17:30
Hrhr...Schön zu lesen, dass sie nicht beide gleichzeitig gekommen sind..so fühlt es sich beim Lesen realistischer an. Hab' nur wieder vereinzelt ein paar Rechtschreibfehler entdeckt..Aber nichts weltbewegendes...Mir gefällt es, wie du schreibst!

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:27:14+00:00 04.09.2011 17:27
Oh, dass war nun aber ein blödes Ende..Hätte ich geschrieben, wenn ich nicht gleich weiterlesen könnte xD....Hehe..Da ging es ja wirklich ziemlich schnell zur Sache und ich werde das Gefühl nicht los, dass Kida die Informationen mit Absicht verschweigt, um mit Izaya diese Dinge tun zu können y.y....

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:22:33+00:00 04.09.2011 17:22
Ui, Izaya lässt auch nichts anbrennen, kann das sein? Hust..Ein paar Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen, aber nichts wirklich gravierendes...
Das Kapitel war leider wieder so kurz, aber ist okay, ich kann ja gleich im Anschluss weiterlesen xD....
Bin ja gespannt, ob er Kida wirklich nicht allzu hart anpacken wird..

Lg, Enoir
Von:  Aoki
2011-09-04T15:18:14+00:00 04.09.2011 17:18
Hallo!
Habe gerade das erste Kapitel durch und kann dich dafür loben, dass du wieder spielerisch einige Informationen über die Charaktere reingebracht hast, ohne dabei zu auschweifend zu werden. Leider ist das Kapitel ziemlich kurz, aber macht nichts, ich werde gleich im Anschluss weiterlesen :D...
Das Ende hat mich ziemlich neugierig gemacht. Es kommt also bereits gleich zu einem Zusammentreffen? Ok, ich werde es ja gleich sehen...

Lg, Enoir


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