Alibifreund vs. Heimlicher Verehrer
Schwarz traf Blau. Sasuke sah Naruto nahezu erwartungsvoll an, während dieser nicht glauben konnte, dass das gerade wirklich passiert war. Dass dieser Mann seine Lippen auf die seiner Angebeteten gelegt hatte und diese den Kuss auch noch erwidert hatte. Und um ehrlich zu sein; Sakura war selbst überrascht, dass sie den Kuss einfach so erwidert hatte. Doch viel überraschter war sie darüber, dass Sasuke sie geküsst hatte und das ganz von sich aus. Da kam wohl der männliche Stolz und seine Arroganz durch. Sie hätte sich denken können, dass Sasuke jede Gelegenheit nutzte, um sein eigenes Ego zu pushen, indem er jemand anderen so auflaufen ließ. In dem Fall war Naruto wohl der Leidtragende, aber Sasuke schien das egal zu sein. Nein, eher schien es ihn nur noch mehr anzustacheln.
“Uzumaki Naruto.”, antwortete der Blondschopf jedoch nach einer Weile, in welcher er Sasuke nahezu mit seinen Blicken erdolcht hatte und Sakura nicht wusste, ob sie sich nun geschmeichelt fühlen sollte, oder ob sie lieber von der Bildfläche verschwinden wollte. Letzteres war ihr schließlich doch lieber, aber dennoch blieb sie an Sasukes Seite – eher in seinem Arm.
Sasuke schien es nicht einmal wirklich zu interessieren, wie der Kerl hieß. Natürlich tat es das nicht, aber jetzt wusste er wenigstens, mit wem er es hier zu tun hatte. Oh, glaubte dieser Kerl wirklich, dass er eine Chance gegen ihn hätte? Ganz sicher nicht. Normalerweise hätte er ihm Sakura bedingungslos überlassen, aber dennoch hatte er gemerkt, dass Sakura von dieser Gesellschaft wohl weniger angetan gewesen war. Warum er reagiert hatte, wusste er selbst nicht einmal ganz genau. Er hätte die Situation auch genauso gut ignorieren können und amüsiert mit ansehen können, wie Sakura versuchte sich aus allem heraus zu winden. Aber nein, er half ihr sogar – wahrscheinlich, weil er keine Lust auf ihre schlechte Laune hatte, selbst nach diesem Tag.
Und mal ehrlich: Wären sie wirklich in einer Beziehung, hätte Naruto sowieso keine Chance. Was könnte er Sakura schon bieten? Nicht einmal ansatzweise das, was Sasuke ihr bieten könnte.
“Ist ja interessant.”, gab Sasuke schon fast in monotonem Tonfall von sich, bevor er einen Blick zu Sakura warf, dann aber wieder zu Naruto sah. “Gibts einen Grund dafür, warum du dich gerade versucht hast an meine Freundin heran zu machen?” Sasuke brachte das alles einfach direkt auf den Punkt, denn wenn er eines war, dann direkt.
Niemand der Umstehenden schien mit so etwas gerechnet zu haben, denn sowohl Sakuras Augen lagen direkt auf Sasuke, als auch die ihrer Freundinnen. Naruto hingegen schien soetwas ebenfalls nicht erwartet zu haben, denn er wusste nicht einmal mehr, was er noch sagen sollte. Viel lieber war ihm noch mehr danach, diesem Kerl einfach seine arrogante Visage zu polieren. Vielleicht würde ihm das sogar mal ganz gut tun und ihn von seinem hohen Ross herunter bringen.
“Ich... also ich wollte ni-”
“Wolltest du nicht? Es sah aber ganz danach aus.” Sasuke ließ Naruto gar nicht erst ausreden, sondern unterbrach ihn gleich wieder, was Naruto gleich dazu veranlasste, den Mund zu schließen und keinen Ton mehr über die Lippen zu bringen. Der Uchiha sah abermals zu Sakura, bevor er ihr sogar mit dem Handrücken über die Wange fuhr und es war dem Uzumaki förmlich anzusehen, dass er sich beherrschen musste. Sakura war in dem Moment wohl nicht die Einzige, die sich fragte, wie lange seine Selbstbeherrschung andauern konnte, bevor Sasuke doch Bekanntschaft mit seiner Faust machte. Doch so weit wollte sie es gar nicht erst kommen lassen.
“Weißt du was? Ich hab Lust auf einen Drink.”, warf Sakura daher ein, bevor Sasuke Naruto noch weiter provozieren konnte. Und gleich schnappte sie sich sogar die Hand des Älteren, um diesen mit sich zu ziehen. Sie bekam nicht einmal mit, dass Sasuke in der Zeit dem Blonden noch ein leicht arrogantes, aber dennoch siegessicheres Grinsen schenkte, bevor er seiner “Freundin” folgte.
“Ich finde es ja nett von dir, dass du mich aus der Situation befreien wolltest, aber du hättest ihn nicht so provozieren müssen.”, sagte Sakura gleich, als sie an dem Büffet angekommen waren, wo sie sich einen Drink genehmigte und sich zu Sasuke umgewandt hatte.
Sasuke sah gleich zu ihr, grinste jedoch leicht und löste seine Hand endgültig von ihrer.
“Alleine wärst du da sicher nicht rausgekommen, also vielleicht solltest du mir danken.” Er grinste leicht, bevor er auf seine Wange deutete. Sakura verdrehte die Augen. Dieser Kerl konnte es einfach nicht lassen. Dennoch beugte sie sich zu ihm und küsste ihn kurz auf die Wange, bevor sie sich auch schon abwandte und an ihrem Glas nippte. Doch Sasuke schien das noch nicht genug zu sein, weshalb er einfach abermals einen Arm um sie legte und sich etwas zu ihr beugte. “Oder gefällt es dir vielleicht sogar, wie er dich umgarnt?”, wollte er amüsiert wissen, was Sakura leise schnauben ließ. Natürlich tat es das. Jede Frau mochte so etwas. Aber wenn man denjenigen nun einmal ungerne abblitzen ließ, weil man ihn eigentlich doch als Freund mochte, dann gefiel einem das natürlich überhaupt nicht.
Sasuke zuckte die Schultern.
“Er wird einsehen müssen, dass er gegen mich keine Chance hat.”
“Gott, dass du noch nicht in deiner Arroganz und Selbstverliebtheit ertrunken bist, wundert mich wirklich.” Sakura konnte sich dies nun wirklich nicht verkneifen und warf einen Blick zu dem Schwarzhaarigen, welcher das alles jedoch einfach überging und sich stattdessen etwas von dem Büffet nahm.
“An dem Büffet könnten sie wirklich arbeiten. Das schmeckt wie aus einem Billigladen.”
Sakura wollte gerade etwas auf Sasukes Kommentar hin erwidern, als sich jedoch jemand anderes einschaltete und leise lachte.
“Du bist noch immer genauso wie früher, Sasuke.” Kakashi hatte sich zu den beiden gesellt und gleich lag Sasukes Blick auf ihm. Er schon wieder. Hatte er nicht etwas anderes zu tun, wie zum Beispiel... Kinder hüten? Sakura hätte ihn für diesen Gedanken wohl ermordet.
Doch diese sah gleich zu ihrem Sensei, bevor sie zwischen ihm und Sasuke hin und her blickte.
“Sie kennen Sasuke?”, wollte die Rosahaarige gleich wissen und der Älteste von ihnen nickte leicht, bevor er zu Sasuke blickte, welcher das ganze einfach überging und sich ebenfalls etwas zu trinken nahm. Die Party war eindeutig langweilig.
“Ich hab ihn vor vier Jahren ebenfalls unterrichtet.”, antwortete Kakashi zustimmend und grinste leicht. “Meinen Unterricht hat er jedoch mehr vor der Tür verbracht, als wirklich im Klassenraum.” Sasuke schnaubte bei diesen Worten leicht, während Sakura eine Augenbraue hob und Kakashi musterte, welcher gleich zu verstehen schien und fort fuhr.
“Meistens hatte er andere Dinge im Kopf, als sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Es war fast schon enttäuschend, dass er dennoch keine schlechten Noten geschrieben hat.”
“Das beweist Können.”, warf Sasuke ein, während er sich eine Traube in den Mund schob.
“Das beweist, dass du einfach nur Glück hattest.” Kakashi ließ da noch immer nicht mit sich reden, erst recht nicht, wo Sasuke ein ehemaliger Schüler von ihm war.
Sakura konnte jedoch nur leicht grinsen und warf dem Schwarzhaarigen einen Blick zu. Es war doch mal interessant, etwas mehr über seine Schulzeit heraus zu finden, immerhin wusste sie fast gar nichts über ihn, was das betraf. Sie fand es ja allein schon erstaunlich, dass Sasuke zur gleichen Schule gegangen zu sein schien und noch dazu die gleichen Lehrer hatte.
“Sasuke war also ein Störenfried?”, hakte die Rosahaarige daher gleich nach, wobei sie einen vorwurfsvollen Blick von Sasuke bekam, doch Kakashi nickte nur zustimmend.
“Und ein Besserwisser, selbst wenn er eine totale Niete in Mathe war.”
“War ich nicht!” Der Trotz sprach fast schon aus Sasukes Worten heraus, was Sakura erneut zum Grinsen brachte. Sie mochte Kakashi als Lehrer. Sasuke schien da wohl nicht einer Meinung zu sein und daher leerte er sein Glas auch in einem Zug, bevor er dieses auf den Tisch vor ihnen abstellte und sich schließlich ganz an Kakashi wandte, als wollte er ihm nun ein paar passende Worte an den Kopf knallen. Sakura kannte diese Geste bereits, denn sie wandte ihren Blick gleich wieder ihrem “Freund” zu, als würden ihre Alarmglocken direkt anfangen lautstark zu leuten. Und bevor Sasuke sich wirklich noch mit seinem ehemaligen und ihrem momentanen Lehrer anlegen würde, schritt sie einfach dazwischen.
“Weißt du was, Schatz?” Sie betonte das letzte Wort besonders, so dass Kakashi nur leicht eine Augenbraue hob, während Sasuke seine Verteidigungsaktion gleich unterbrach und ebenfalls ein wenig verwirrt zu der Rosahaarigen sah. “Ich hab meine Handtasche in deinem Wagen vergessen. Kannst du sie mir holen?” Ihr eindringlicher Blick sprach Bände und Sasuke war kurz versucht, genervt zu murren, doch schließlich gab er sogar nach und sah noch einmal kurz zu Kakashi, ehe er sich abwandte und tatsächlich den Ausgang ansteuerte. Sakura seufzte erleichtert, bevor sie sich mit einem entschuldigenden Lächeln Kakashi zuwandte, um sich mit diesem weiter zu unterhalten – dieses Mal ohne Zwischenfälle á la Sasuke Uchiha.
Der Uchiha durchquerte die inzwischen ziemlich gut gefüllte Turnhalle und unter normalen Bedingungen hätte er die ganzen Mädchen genaustens gemustert, doch er hatte keine Lust darauf, so ein Kind an der Backe kleben zu haben. Sakura war schon schlimm genug und hätte er das vorher gewusst... Sakura hätte eindeutig keinen Vertrag unterschreiben müssen, der sie 100 Tage an ihn band. Aber in gewissen Situationen war es schließlich auch nicht schlecht, sie unter Kontrolle zu haben.
Sasuke kramte in der Hosentasche seiner schwarzen Hose, auf der Suche nach dem Autoschlüssel, während er den überfüllten Parkplatz überquerte. Nach wenigen Minuten hatte er den Schlüssel gefunden, zog ihn hervor und drückte auf den Knopf, um seinen Wagen per Fernsteuerung zu öffnen. Ein leises Geräusch ertönte und der Luxuswagen machte mit kurzem Blinken auf sich aufmerksam, so dass Sasuke diesen gleich ansteuern konnte. Als sein Blick sich jedoch hob und erstmals auf dem schwarzen Auto zum liegen blieb, bemerkte er gleich die Person, die auf der Fahrerseite an seinem Wagen lehnte. An der Fahrertür. An seinem Wagen, welcher sowieso nicht gerade Glück mit sich brachte.
Er brauchte die Person gar nicht großartig zu mustern, um die Person zu erkennen. Naruto. Dieser Idiot von vorhin. Lauerte er ihm nun etwa schon auf.
Der Uchiha konnte es sich nicht verkneifen, leicht die Augen zu verdrehen, während er auf sein Auto zuging, doch Naruto schien nur darauf zu warten und lehnte lässig an dem Wagen, die Arme vor dem Brustkorb verschränkt, ihm dabei zusehend, wie er auf ihn zukam.
“Solange du dir nicht leisten kannst, einen Kratzer aus der Lackierung des Wagens beseitigen zu lassen, würde ich dir raten, dich umgehend von meinem Auto zu lösen.” Sasukes Stimme war erstaunlich ruhig, wenn man bedachte, dass es hier gerade um seinen Liebling ging, welcher mal wieder in Lebensgefahr schwebte. Zumindest in Sasukes Augen. Doch in seinen Augen schwebte sein Auto immer in Lebensgefahr und stand immer wieder kurz vor seinem nächsten Werkstattbesuch oder Lackierungstermin.
Naruto reagierte nicht einmal darauf, sondern blickte ihn mit seinen blauen Augen durchgehend an, auch als Sasuke vor ihm zum stehen kam.
“Denkst du, du kannst Sakura damit beeindrucken?”, wollte Naruto auch schon ungeniert wissen. “Ich weiß genau, dass sie nicht auf solchen Schnick Schnack steht.”
“Ach, nicht?” Sasukes Stimme klang fast schon belustigt. Wenn Naruto wüsste, wie Sakuras Augen geleuchtet hatten, als er ihr seine Kreditkarte ausgeliehen und ihr erlaubt hatte, damit shoppen zu gehen... “Vielleicht nutzt du deine Zeit lieber für sinnvollere Dinge, als hinter ihr her zu laufen. Sie steht sowieso nicht auf dich.” Er zuckte sogar leicht die Schultern. Es wäre nicht Sasuke, wenn er ihn nicht provozieren würde und er konnte förmlich sehen, wie die Wut in seinem Gegenüber stieg. Oh, das wurde interessant...
“Und du glaubst zu wissen, worauf sie steht?”
“Ich weiß, worauf alle Frauen stehen.” Sasuke konnte sich diese Antwort nicht einmal verkneifen und er schenkte Naruto sogar ein überhebliches Grinsen dabei, was diesem gar nicht gefiel.
Sasuke ließ sich davon jedoch nicht beirren, sondern schob ihn kurzerhand einfach unsanft von seinem Wagen weg. Naruto jedoch schien das nicht mit sich machen zu lassen, denn er hielt augenblicklich sein Handgelenk fest umklammert, als wollte er ihn daran hindern oder eher warnen, ihn noch einmal anzufassen.
“Ich hab keine Ahnung, was Sakura an dir findet...” Narutos Augen funkelten wütend, während er den Älteren musterte und sein Handgelenk etwas fester umfasste. Gott, es war schon amüsant, dass die ganze Welt darauf herein fiel und tatsächlich glaubte, dass er mit Sakura zusammen war... aber dass dieser Idiot sich auch noch so sehr darüber aufzuregen schien... das war das amüsanteste daran.
“Bitte... sieh dich mal an und denk darüber nach, was du ihr schon zu bieten hast.” Sasuke befreite mit einem Ruck sein Handgelenk, bevor er auch schon die Tür zu seinem Wagen öffnen wollte. Bevor er dazu jedoch kam, drückte Naruto ihn einfach unsanft gegen das Auto. Auch wenn er ein klein wenig kleiner war, als der Uchiha, er hatte dennoch genug Kraft, das konnte er direkt spüren.
Und launisch, wie Sasuke sowieso nun einmal war, kippte seine Stimmung direkt. Was glaubte dieser kleine Idiot eigentlich, wer er war?
“Halt die Klappe!”, zischte der Jüngere ihn auch schon an, deutlich wütend, was man sofort seiner nahezu bebenden Stimme entnehmen konnte. Wie leicht der Kleine auf die Palme zu bringen war... “Wenn du glaubst, dass Sakura dir gehört, hast du dich geschnitten. Sie wird schon noch erkennen, wer der Bessere von uns beiden für sie ist.” Bei diesen Worten drückte er Sasuke noch einmal fester gegen den Wagen, welcher sich jedoch an diesem abstützte und sich mit einem Ruck von Naruto löste, bevor er diesen jedoch auch schon von sich schubste, dieses Mal selbst mit deutlich mehr Kraft.
“Fass mich nicht noch einmal an.” Seine Stimme klang nun selbst drohend, während sein Blick auf dem Blonden lag. “Wer der Bessere von uns ist? Ich hab Geld, mit der ich ihr Wünsche erfüllen kann, von denen du noch nicht einmal träumst und wenn du uns beide einmal ansiehst, wirst du erkennen, wer hier eindeutig mit Niveau besitzt.” Oh, er hatte doch recht. Wenn man sie einmal betrachtete, sah man gleich, dass Sasuke eindeutig aus besseren Verhältnissen kam, als dieser kleine Schüler.
“Noch dazu... Sakura steht nicht auf Schuljungs, sondern auf richtige Männer, die es ihr im Bett wenigstens besorgen können.”
Für Naruto war das Fass damit übergelaufen, besonders mit den letzten Worten des Uchihas, denn ohne noch weiter nachzudenken, holte er einfach aus und schlug diesem mitten ins Gesicht.
“Also... es war in der Stadt. Genauer gesagt... an seinem Wagen. Ich bin auf ihn aufmerksam geworden und er auf mich und... naja... so ist eben eins zum ande-”
“Sakura?” Angesprochene zuckte zusammen, wandte den Blick von einem erwartungsvoll dreinschauenden Kakashi ab und sah zu ihrer Freundin Tenten. Gerade hatte sie Kakashi erklären müssen, wie sie Sasuke hatte kennen gelernt und ehrlich gesagt... auch wenn die Hälfte wahr war, sie konnte schließlich niemandem sagen, dass sie nicht zusammen waren und wie sie einander wirklich kennen gelernt hatten. Doch Tenten, welche ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, lenkte sie und auch Kakashi davon ab.
“Wo ist Sasuke?”
“Am Wagen, meine Handtasche holen.”, erklärte Sakura kurz, doch hob sie leicht eine Augenbraue und musterte Tenten etwas. “Wieso fragst du?”
“Naja, er ist bereits ziemlich lange weg und Naruto hat die Halle eine Weile vor ihm verlassen. Er ist bisher auch noch nicht aufgetaucht.”
Sakura sah Tenten etwas verwirrt an, doch ging auch bei ihr allmählich ein Licht auf. Die beiden würden doch nicht etwa...
Gerade, als sie sich ausmalte, was da passierte, hörte man eine männliche Stimme, welche lachte und seinen Freunden verkündete, dass draußen auf dem Parkplatz offensichtlich eine Schlägerei stattfand.
Die Rosahaarige sah dem bunten Treiben dabei zu, wie sich ein paar Leute, vor allem Jungs, einen Weg durch die Halle bahnten, um auf dem Parkplatz nachzusehen. Sakuras Blick wanderte kurz zu Tenten, welche die Schultern zuckte, dann aber in Richtung Tür deutete. Kurz nickte Sakura zustimmend, ehe sie den anderen zusammen mit ihrer besten Freundin nach draußen folgte, um zu sehen, was da los war.
Und tatsächlich. Sie hatte es bereits befürchtet, aber irgendwie doch nicht wahrhaben wollen, aber Sasuke und Naruto waren gerade dabei, ihre Meinungsverschiedenheit auf ihre Weise auszutragen. Etwas entsetzt sah sie den beiden dabei zu, wie sie sich gegenseitig versuchten, den möglichst größten Schaden zuzufügen, während das Lachen einiger Klassenkameraden zu ihr durchdrang. Doch als Tenten auffordernd zu ihr sah, erwachte die Rosahaarige aus ihrer Starre und ging einige Schritte auf die beiden zu.
“Sasuke! Naruto! Hört sofort auf damit!” Ihre Stimme war zwat etwas lauter, aber offenbar noch nicht laut genug, denn die beiden ignorierten sie einfach. Leise schnaubte sie, bevor sie die letzten Meter einfach hinter sich brachte und geradewegs dazwischen ging.
Sie hielt Narutos Arm fest, damit dieser nicht noch einmal zuschlagen konnte, bevor sie jedoch zu Sasuke sah und diesen etwas versuchte von dem Blonden zu schieben.
“Sasuke, hör auf!” Der Angesprochene reagierte sogar und ließ Naruto los, welchen er kurz am Kragen gepackt hatte, als wollte er ihn gleich hier erdrosseln. Wenn er gekonnt hätte, hätte er es getan, da war Sakura sich sicher.
“Ich sagte doch; Fass mich nicht noch einmal an, Idiot!”, gab Sasuke dennoch von sich, während ein nahezu tödlicher Blick auf Naruto lag und diesen fast schon direkt ermordet hätte, hätte es auf diese Art und Weise geklappt.
Kakashi ging nun ebenfalls auf die beiden zu und sorgte dafür, dass Naruto selbst ruhig blieb und ihm stattdessen folgte, wenn auch widerwillig.
Das Gute daran: Sasuke war nicht mehr in der Schule. Für ihn hatte das hier also keine Konsequenzen. Aber er wünschte Naruto gerade, dass er den Rest seines Schuljahres Nachsitzen konnte.
Sein Blick glitt von Naruto zu Sakura, welche ihn erst einmal musterte, dann jedoch den Kopf schüttelte. Das war einfach typisch Sasuke...
“Au!” Sasuke zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und kniff ein Auge zusammen, als Sakura mit einem angefeuchteten Tuch auf die kleine, blutende Wunde drückte, welche er oberhalb seines linken Auges aufzuweisen hatte, um das inzwischen getrocknete Blut zu entfernen.
“Stell dich nicht so an, ich bin ja sanft.”, gab Sakura ruhig von sich, während sie möglichst sanft das Blut wegtupfte, bis sie seine Wunde als gesäubert empfand.
Sasuke, welcher in der Mädchentoilette saß, warf Sakura einen vorwurfsvollen Blick zu, ließ die Jüngere jedoch einfach machen und vermied es dabei tunlichst, einen Blick in den Spiegel zu werfen.
Sakura warf das Tuch weg, bevor sie sich ein neues nahm und Wasser darüber laufen ließ, ehe sie sich wieder dem Uchiha zuwandte und dessen Gesicht anhob, damit sie sich seine Lippe ansehen konnte. Auch seine Oberlippe schien etwas aufgeplatzt zu sein, weshalb sie ebenfalls vorsichtig das Blut von dieser tupfte, was Sasuke abermals ein leises, schmerzverzerrtes Murren entlockte.
“Was musst du dich auch mit ihm prügeln? Ich dachte, das wäre unter deinem Niveau.”
“Er hat mich provoziert.” Klar, mit so einer Ausrede seitens des Uchihas hatte sie schon gerechnet, weshalb sie nur die Augen verdrehte und den letzten Rest an getrocknetem Blut wegtupfte.
Kurz musterte sie ihn, bevor sie ihn jedoch zufrieden anlächelte.
“Jetzt siehst du zumindest nicht mehr ganz so schlimm aus.”, sagte sie zufrieden, woraufhin Sasuke ihr einen Blick zuwarf. Kurzerhand drehte er sich dem recht großen Spiegel zu, bevor er die Augen verdrehte, als er sich kurz gemustert hatte.
“Ich sehe genauso schlimm aus, wie vorher.”, murrte er unzufrieden und wandte sich daher wieder gleich Sakura zu, welche nur seufzte. “Vielleicht solltest du mir eher danken, dass ich deinen Verehrer von dir gehalten habe. Kaum zu glauben, wie lästig dieser Idiot ist...”
Sakura hob nur eine Augenbraue, doch bevor Sasuke sich weiter aufregte, reckte sich sich einfach etwas und hauchte ihm sogar einen Kuss auf die Wange, möglichst auf eine Stelle, die ihm nicht weh tun würde.
“Danke.”, fügte sie dann noch hinzu, womit die Sache für sie gegessen war.
Sasukes Blick lag auf der Jüngeren nach dieser Tat. Oh... Sakura hatte sich wirklich noch viel mehr zu entschuldigen...
“War das alles?”, hakte er nach und Sakuras Augen glitten ungläubig zu ihm, während Sasuke keine Miene verzog. Sie schnaubte kurz und zögerte sogar, bevor sie sich abermals zu ihm beugte und ihn auf die Lippen küsste. Genauso schnell löste sie sich aber wieder von ihm, doch der Uchiha schien noch immer nicht zufrieden zu sein.
“Das kannst du doch besser...”
Sakura verdrehte genervt die Augen und seufzte. Ihre Hände zogen den Uchiha kurzerhand sogar etwas an seinem Kragen zu sich und küsste ihn, wenn auch zögernd, nochmals auf die Lippen. Warum sie das tat, wusste sie nicht einmal, aber so schlecht... fühlte sich das nicht mal an.
Der Kuss dauerte dieses Mal etwas länger, doch als Sakura sich löste, lag Sasukes Blick gleich abermals auf ihr.
“Das reicht noch nicht als Dank.” Bei diesen Worten musste er nun doch grinsen, während Sakura schnaubte und sich ganz von dem Älteren löste. “Überspann den Bogen nicht! Jetzt fahr mich nach Hause, oder du hast gleich noch eine Platzwunde mehr in deinem Gesicht, so dass du direkt einen Termin beim Schönheitschirurgen ausmachen kannst.”
Sasuke hatte nachgegeben. Sakura war die Lust auf diesen verdammten Schulball nun eh vergangen und so hatten sie gemeinsam das Schulgebäude verlassen. Der Uchiha setzte sie wirklich noch vor ihrem Elternhaus ab und nachdem sie sich abermals bei ihm bedankt hatte, verabschiedete Sakura sich und stieg aus dem Wagen. Sie bahnt sich den Weg durch den Vorgarten, während sie anhand des nicht gerade leisen Motors hören konnte, dass Sasuke bereits fortgefahren war.
Sie schloss die Haustür im Dunkeln auf und betrat den Flur. Im Wohnzimmer brannte Licht. Also waren ihre Eltern noch war. Und tatsächlich, denn als sie das Wohnzimmer betrat, erblickte sie ihre Eltern, wie sie förmlich am Fenster geklebt hatten, um auch ja alles mitzubekommen.
“Sakura, da bist du ja wieder!”, sagte ihre Mutter direkt und ihr Vater grinste sogar leicht. “Du wurdest sogar heimgefahren von deinem Date?”
Sakura kam gar nicht dazu zu antworten, denn schon mischte sich ihr Dad ein und stellte ihr eine Frage, oder eher eine Forderung, mit welcher sie nicht gerechnet hatte.
“Wieso stellst du uns deinen Freund nicht mal vor und bringst ihn zum Abendessen mit?”
~*~
Jaa~ damit wäre das neue Kapitel beendet :D
Ich hoffe euch hat es auch dieses Mal wieder gefallen, auch wenn es ein wenig gedauert hat, aber ich hatte einfach zu viel Stress auf der Arbeit D:
Das nächste Kapitel geht schneller, versprochen :3
Jahaa~ da hat Sasu sich also mit Naru geprügelt XD Es musste doch einfach sein XD
danke für die letzten Kommentare übrigens, hab mich wie immer sehr darüber gefreut :D
abgemeldet Ich glaub, Sasu weiß selbst nicht, warum er so freundlich ist, aber manchmal ist er das eben auch XD
_Engelchen Ja, hab die FF noch woanders drin stehen, allerdings hab ich meist nicht viel mehr dort hochgeladen. Das werd ich allerdings noch nachholen (:
abgemeldet Nein, da ist kein L zu viel XD Und danke für deine Kommis :3
abgemeldet Quatsch, du bist doch nicht zu pervers XDD
Little-Teme Und, hat Sasuke ihn genug provoziert? XD Ja, genau dafür lieben wir ihn, wie recht du doch hast :D
SaniLin Ja, stille Wasser sind tief. So auch Sasuke XDD Ich hoffe, du hast bei den Ramen an mich gedacht :D
nutellafan Natürlich isst Sasu Fluffi nicht D: Sie geht ihm zwar auf die Nerven, aber ganz so unmenschlich ist er dann doch nicht XD
Wie viele Tage sie hat... hab ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht, aber ich denke, es sind noch einige (:
Quiana Naja, teilweise klappt das ja alles hier noch oO Es verwirrt mich selbst D: Und kein Ding, ich kenn das ja von wo, als ich im elften war :3
Danke für deine Komplimente und dass es dir gefällt, trotz der kleinen Fehler (:
Soo~ das war's erstmal von mir. Ich muss um 5 aufstehen arbeiten, daher geht's jetzt direkt ab ins Bett, damit ich nicht wie ferngesteuert da rum laufe, so wie heute D:
Ich hoffe, ihr hattet Spaß und ihr freut euch auf das nächste Kapitel :D
Bis zum nächsten Mal~ :D
