Zum Inhalt der Seite

Living Lies

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rückkehr

Das Flugzeug landete pünktlich. Die Braunhaarige blickte während des Landeanflugs die ganze Zeit über aus dem Fenster. Sie war nachdenklich und fuhr sich durchs Haar. Jetzt war sie also wieder nach Hause zurück gekehrt. All die Zeit über hatte sie diesen schrecklichen Ort verdrängt, doch jetzt kam sie wieder zurück. Shiho seufzte auf, als im Flugzeug die Anzeige aufleuchtete. Eigentlich hoffte sie, nicht her zu müssen, doch leider konnte man die Gegenwart und die Zukunft nicht aufhalten. Jetzt, da ein Wissenschaftler von der Organisation ermordet wurde, musste sie wieder herkommen. „Warum nur“, murmelte Shiho, ehe sie von ihrem Platz aufstand. Man sah ihr die Begeisterung an. Langsam drückte sie sich durch die Menschenmenge, die ebenfalls aus dem Flugzeug heraus kommen wollte. Sie preschte an denen vorbei und holte im Anschluss ihren Koffer. Am Ausgang des Flughafens wurde sie bereits erwartet. Mehrere Männer standen dort und warteten. Noch immer war die Nase von Shiho fein genug, um den Geruch der Organisation wahrzunehmen, weswegen sie wusste, auf welcher Seite die Fremden standen. Schnurrstracks hielt sie auf diese zu.

„Shiho Miyano?“, wurde sie von einem angesprochen.

„Ja“, nickte die Angesprochene.

„Wir sind hier um Sie abzuholen“, kam es dann.

Wieder nickte die Angesprochene und folge den Männern.

„Man hat Ihnen eine Wohnung besorgt und wird Ihnen täglichen Schutz bieten“, entgegnete der Mann.

„Nicht nötig“, gab Shiho von sich. „Ich werde bei einem Freund bleiben. Er wohnt in Beika.“

„Ich glaube nicht, dass das möglich ist“, sprach der FBI Agent ruhig.

„Rufen Sie doch Ihren Boss an oder rufen Sie gleich bei Akai an. Die werden sicherlich bestätigen, dass ich in Beika bleiben kann“, entgegnete Shiho.

„Ehm…okay, einen Moment“, sagte der junge Mann und zog sein Handy aus der Jackentasche heraus. Schnell wählte der die Nummer von James und wartete.
 

„Entschuldigen Sie, Boss“, fing er an. „Wir haben die junge Frau vom Flughafen abgeholt. Allerdings will sie nicht in die Wohnung gefahren werden, sondern bei einem Freund in Beika bleiben“, erwähnte er.

„Ich glaube, ich weiß, wenn Shiho meint“, murmelte James. „Gut, bringen Sie sie dorthin und achten sie immer mal wieder auf die junge Frau“, gab James den Befehl.

Der Agent nickte. „Alles klar, ich hab verstanden“, sprach er und legte dann auf. Sein Blick ging wieder zu Shiho. „Gut, aber FBI Schutz bekommen Sie trotzdem.“

„Damit kann ich leben“, entgegnete die Braunhaarige. Nach so langer Zeit würde sie ihn jetzt endlich wieder sehn. Die ganze Zeit über hatte sie gegen ihre Gefühle zu ihm gekämpft, dann ließ sie sie frei und kurz darauf verschwand sie ins Ausland. Was sollte sie bloß jetzt davon halten? Aber Shiho wusste, dass Shinichi zu Ran gehörte, die Beiden waren ein Herz und eine Seele, sie gehörten zusammen. Und jetzt tauchte sie wieder auf und würde das Gleichgewicht der Beiden zerstören. Seufzend blickte Shiho aus dem Fenster des Wagens und je näher sie der Kudo-Villa kamen, desto nervöser wurde sie, wie das Wiedersehen ablaufen würde.

Sobald das Auto anhielt, stieg Shiho aus. „Ich komm alleine rein und ich würde es gut finden, wenn er nicht gleich irgendeinen Fall dahinter wittert“, erklärte das Mädchen.

„Gut“, nickte der Agent. „Wir warten, bis Sie drinnen sind und fahren dann erst weiter“, fügte er an.

Shiho nickte. Dem Mädchen war klar, dass das FBI ihr wohl anders keine Wahl ließ. Sie würden, auch wenn Shiho es nicht wollte, da bleiben und warten. Langsam stieg die Braunhaarige aus dem Wagen heraus. „Ich werde mich morgen wieder bei Ihnen melden“, sagte sie, ehe sie die Beifahrertür schloss. Mit schnellen Schritten trat Shiho an die Tür der Kudo-Villa. Doch dann stoppte sie.
 

Wie würde Shinichi wohl darauf reagieren? Damals war sie einfach so gegangen. Ohne ein weiteres Wort der Verabschiedung. Sie war einfach so weg. Die Wissenschaftlerin nahm sich ein Herz und klopfte an die Tür der Villa. Sie atmete tief durch, als die Tür geöffnet wurde. Da stand er nun. Ihre ehemalige Liebe.

„So sieht man sich wieder, Kudo.“

„Haibara…“, murmelte der Oberschüler leicht verwundert. „Du bist wieder hier“, stellte er fest.

„Sonst stünde ich nicht vor deiner Tür“, gab sie von sich. „Kann ich rein kommen?“

„Ehm…natürlich, komm rein. Es ist schön dich wieder zu sehen“, nickte Shinichi und ließ Shiho eintreten. „Was machst du hier? Irgendwie hab ich nicht damit gerechnet, dich hier wieder zu sehen. Ist der Professor auch da?“, wollte er wissen.

„Typisch Detektiv. Da sieht man sich nach so langer Zeit wieder und du fragst einen gleich Löcher in den Bauch“, schmunzelte die Wissenschaftlerin.

„Entschuldige, das gehört zum Beruf dazu“, grinste der Detektiv. „Ich werd versuchen das nicht mehr so sehr raus hängen zu lassen.“

„Schon gut. Ich kenn es ja nicht anders vor dir. Zu deinen Fragen, ich bin hier, weil mich das FBI wegen einem Fall hergeholt hat. Und bevor du fragst, um was es geht, das weiß ich selber noch nicht, nur dass es einen Unfall in einem Labor gab und ich da mitarbeiten soll. Die ganzen Einzelheitenkann ich dir erst morgen Abend sagen. Und der Professor ist nicht da, der ist momentan in London.“

„FBI? Fall?“, murmelte Shinichi leicht interessiert.

„Ich habs geahnt“, entgegnete Shiho.

„Entschuldige. Es ist nur, wenn das FBI hier wieder was macht, dann heißt es ja nur, dass es in Verbindung mit der Organisation steht…“

„War klar, dass es nichts anderes ist“, nuschelte die Wissenschaftlerin.

„Ist ja keine Absicht“, grinste Kudo und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich versuch die Gedanken auszustellen“, fügte er an und bat das Mädchen herein. „Du warst also in der letzten Zeit in England?“

„Ja, war aber nur Zufall. Eigentlich arbeite ich in den Staaten in einem Labor des FBIs, Professor Agasa im Übrigen auch“, erzählte sie und setzte sich dann ins Wohnzimmer. „Aber du kennst den Professor ja, mit seinen Erfindungen macht er die unterschiedlichsten Sachen“, lächelte sie. „So kam es auch dazu, dass sie in London zwei neue Erfindungen vorstellen sollte. Deswegen bin ich mit ihm dort hin…“

„Hört sich ja an, als hätte sich für den Professor eine wirklich sehr gute Chance aufgetan“, lächelte Shinichi. „Und wie sieht das bei dir aus? Ich mein, ist die Arbeit für das FBI gut?“

„Das FBI hält mich so gut wie es geht aus den Sachen die mit der Organisation heraus. Außerdem muss ich ja auch keine Laborarbeit für deren Fälle machen, ich synthetisiere nur Tatortmaterial neu oder schaue in wie fern, die chemischen Reaktionen stattfinden konnten. Sehr oft kümmere ich mich auch um die biochemischen Aspekte. Alles wahrlich interessant und ich muss auch kein Gift herstellen, welches jemanden schrumpfen lässt“, erzählte Shiho.

„Hört sich wirklich interessant an“, nickte Shinichi. „Solange dir die Arbeit Spaß macht ist ja alles gut. Man merkt richtig, wie viel Spaß es dir macht“, fügte er an.

„Woran will man das denn merken?“, wollte die Wissenschaftlerin wissen.

„Ganz einfach, wenn du davon erzählst, leuchten deine Augen. Als du noch an dem Gegenmittel für das APTX-4869 gearbeitet hast, haben deine Augen nie so geleuchtet. Und wenn es jetzt das tut, dann weiß ich wenigstens, dass dir die Arbeit dort Spaß macht. Es freut mich, dass du jetzt nichts mehr machen musst, was du nicht tun willst“, lächelte er.

„Beim FBI zu arbeiten ist auch anders. In der Organisation wirst du immer nur dazu gedrängt so schnell wie es geht, die Mittel fertig zu stellen, zu testen und zu verbessern, im Vergleich dazu, sagen sie dir beim FBI, dass du alle Zeit der Welt hast, in Ruhe die ganzen Tests machen sollst und dann nochmal alles verbessert. Und wenn es einmal nicht so klappt, wie man will, kassiert man keine Predigten, dass man nicht arbeiten kann. Die ganze Atmosphäre ist dort einfach viel besser“, Shiho lächelte leicht. „Man kann sagen, es ist mein Traumberuf.“

„Jetzt kann ich auch verstehen, warum du dich in der ganzen Zeit nicht mehr gemeldet hast. Ich muss ja sagen, am Anfang war ich ein wenig beleidigt, aber jetzt wo ich das höre, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du dich nicht melden wolltest“, nickte Shinichi.

„Das war nicht deswegen“, murmelte das Mädchen.

„Hmm?“

„Ach komm schon, Kudo, du kannst mir nicht sagen, dass du es nicht gewusst hast.“

„Hö? Was meinst du?“, wollte er wissen.

„Sag mir jetzt nicht, du wusstest es wirklich nicht“, erstaunt blickte Shiho zu ihm.

„Nein“, schüttelte Kudo den Kopf. „Was meinst du denn?“

„Oh man, hätte ich das gewusst“, Shiho musste leicht lachen. Ihre ganzen Sorgen waren unbegründet, wie sie jetzt feststellen musste.

„He…Shiho…jetzt sag doch mal“, entgegnete der Junge.

„Ist halt so wild. Es ist nur, ich war früher mal ein wenig verliebt in dich. Und nun fühl dich nicht geehrt, es ist schon wieder vorbei. Wahrscheinlich war es nur eine kurze Schwärmerei“, sagte die Wissenschaftlerin.

„Oh“, murmelte der Oberschüler. Er wurde leicht rot. „Aber Shiho…du weißt…“, fing er dann wieder an.

Die Wissenschaftlerin rollte mit den Augen. „Hast du mir nicht zugehört? Es ist schon wieder vorbei und war nur eine kleine Schwärmerei“, wiederholte sie sich. „Und nein, du musst jetzt nicht aufpassen, irgendwas falsches zu machen. Es geht mir gut, ich interessiere mich nicht mehr für dich.“

„Wieso hast du mir das früher nie gesagt?“

„Warum sollte ich?“, sie zuckte mit den Schultern. „Für dich gab es doch nur Ran und für mich war kein Platz. Außerdem hättest du mich jedes Mal so komisch angesehen, wie jetzt. Darauf hatte ich, ehrlich gesagt, keine Lust.“

„Aber ich…ich hätte dir sicher helfen können“, warf er ein.

„Ach ja? Und wie? Das hätte doch nichts gebracht“, Shiho hob die Augenbraue und schüttelte einfach nur den Kopf. „So wie es war, war es gut. Du hättest nichts anders machen können.“

„Und was ist…jetzt?“

„Kudo! Hörst du mir eigentlich zu? Jetzt ist nur noch Freundschaft zwischen uns. Ich will nichts von dir, also mach dir da keine Gedanken“, keifte die Wissenschaftlerin.

„Okay“, nickte der Oberschüler. „Ich glaubs dir, aber du musst mir versprechen, dass du mir sagst, wenn es wieder…passiert“, sprach er.

Ein weiteres Mal rollte Shiho mit den Augen. „Kudo, was habe ich gerade gesagt?“

„Dass alles in bester Ordnung ist und du keine Gefühle mehr für mich hast“, antwortete der Gefragte.

„Genau und so wird es auch bleiben“, meinte sie anschließend. „Ach ehe ich es vergesse, ich würd für die nächste Zeit gern hier wohnen, wenn es geht.“

Überrascht schaute Shinichi sie an.

„Was ist? Das FBI hat für mich eine Wohnung gefunden und will mich beschützen, aber ich finde nicht, dass ich das brauche. Ich bleib lieber hier, wo ich jemanden kenne“, meinte die junge Frau.

„Öhm…also gut, ich bereite für dich ein Gästezimmer vor.“

„Danke, sehr freundlich“, sprach Shiho leicht sarkastisch. Das war eben sie. „Wie schaut es drüber im Haus des Professors aus?“

„Da ist jetzt ein junger Student. Sein Name ist Subaru Okiya, er ist ziemlich nett und auch ein Holmes-Fan“, grinste Shinichi leid.

„Warum hab ich das nur geahnt?“, musste Shiho lachen. Scheinbar waren Holmes-Fans sehr gesellig und fanden immer zueinander. Es war doch schon ziemlich lustig. „Und was studiert er?“

„Ingenieurwissenschaften an der Touto-Universität“, erklärte er. „Als er einzog und die Reste des Professors sah, war er recht überrascht und erfreut. Ich wette mit dir, er bastelt an denen herum“, erzählte Kudo.

„Würde ja passen“, murmelte Shiho. Sie stand auf und streckte sich. „Vielleicht geh ich mal die nächsten Tage rüber“, entgegnete sie und trat an das Fenster heran. „Ich hab gerne dort gewohnt“, wisperte sie leise.
 

Wie auf die Minute genau trat Subaru Okiya aus der Tür des Hauses. Es zog ihn in den Garten, wo er sich zuerst streckte und dann zuerst zu seinem Kirschblütenbaum blickte. Anschließend blickte der junge Mann nach oben. Er fühlte sich beobachtet und blickte hoch an das Fenster, wo er Shiho erblickte.

„Huh….“, erschreckte sich das Mädchen. Plötzlich fing sie an zu zittern. „Das…das…“, sie schluckte und wich einige Schritte nach hinten. Viel heraus bringen konnte die Wissenschaftlerin in diesem Moment nicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shini_Holmes
2011-09-18T19:52:08+00:00 18.09.2011 21:52
Ich liebe es, wie du Shinichi in Szene setzt :D
Also... mutig von Shiho, ihm zu gestehen, dass sie mal auf ihn stand... und Gott sei Dank war das mal in der Vergangenheit! Ich danke dir tausend Mal, dass das jetzt kein Shinichi x Shiho werden wird! Erleichterung macht sich bei mir breit, abgesehen davon, dass ich von Anfang an wusste, dass du gegen dieses Pairing bist xD
Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird und freue mich auf die weiteren Kapitel!
Sehr, sehr schade finde ich allerdings den Mangel an Kommis, denn diese FF verdient viel mehr Leser und Anerkennung wie auch die Vorgänger der Geschichte, sprich MM und PP~ :)
Ich schaue mal, was sich da machen lässt :D
Deinen Schreibstil kann man ja nur loben, aber ich finde langsam keine Worte mehr, um ihn zu beschreiben. Ich mag ihn einfach unheimlich gerne! Deine Ideen sind brilliant :)
Weiter so^^


Zurück