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Falkenfedern

von

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Auf zu neuen Taten

„Du solltest einmal etwas abspannen, Desmond. Du versetzt dich zu sehr in die Sache hinein“ Lucy schritt unruhig vor dem Barkeeper hin und her. Zwei weitere Personen – Rebecca und Shaun – beobachteten die Szene und hielten sich zurück.

„Hineinversetzen...?“ konnte Desmond nur außer sich entgegnen. Er war sprachlos. Er musste hier Tage in diesem verfluchten Animus verbringen und Lucy meinte, er solle sich nicht zu sehr in seine Rolle hineinversetzen??

Drei Wochen lang befand er sich nun schon hier – einer Einrichtung der modernen Assassinen. Jeden Tag wurde er an diesen Animus angeschlossen. Ein Gerät, das es einem Menschen ermöglichte, in die Rollen seiner Vorfahren zu schlüpfen. Als Ezio Auditore hatte er in der Vergangenheit gemordet, gekämpft und geliebt – und genau diese Geschichte musste er seit Tagen „nachspielen“.

Desmond fühlte sich nicht verstanden. Was wussten die anderen schon? Seine Nerven lagen blank.

„Du sagst, ich soll mich nicht in die Sache rein versetzen?“ er hatte wieder Luft zum Reden gefunden „Ich glaube es harkt!!“ plaffte er.

Lucy blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte Mitleid mit ihrem Kumpanen... doch was nützte das? Sie mussten – Ezio musste – den Edenapfel finden und darum war es unerlässlich, dass Desmond in den Animus stieg „Desmond, beruhige dich...bitte.“.
 

Schließlich involvierte sich auch Rebecca in diese Auseinandersetzung. Sanft legte sie ihre Hände auf Desmonds Schultern „Komm schon Junge. Entspann dich erst mal, ich habe da einen Vorschlag.“ sie lächelte ihn auf ihre freche Art und Weise an, ihre kurzen Haare fielen ihr leicht wirr in das Gesicht „Und ich werde ihn erst dann äußern, wenn du dich hingesetzt hast und die Klappe hältst.“ sie drückte seine Schultern freundschaftlich.

Alle schwiegen.

Doch dann seufzte Desmond nur und setzte sich auf einen der Arbeitstische, die ringsum standen. Irgendwie hatte er bei ihrem, fast kindlich wirkenden, Charme keine andere Wahl.

Er wollte Rebecca zuhören, sah sie auffordernd an.

Was sie wohl vorzuschlagen hatte?
 

„Es ist uns nicht entgangen, dass der Sickereffekt bei dir eingesetzt hat.“ sagte sie ganz offen und erntete dafür kritische Blicke von Shaun und Lucy.

„Du wirkst lange desorientiert, wenn du aus dem Animus steigst... fängst an hin und wieder auf Italienisch mit uns zu sprechen ohne es selbst zu bemerken...“ in ihren Augen lag Sorge.

Sie hatte nichts ausgesprochen, was Desmond nicht auch schon längst selbst gewusst hatte... dieses Gespräch hier war sinnlos! Desmond wich ihrem Blick aus, schämte sich irgendwie für seinen derzeitigen Zustand.

In letzter Zeit waren seine Symptome schlimm. Er konnte zwischen Ezio's und seinen Gedanken nicht mehr unterscheiden. Beide Erinnerungsstränge waren durch Desmond's lange Aufenthaltszeiten im Animus bereits zu eng miteinander verknüpft.

Er träumte ja sogar schon von... nein, ALS Ezio Auditore. Das Ganze musste doch irgendwann ein Ende haben...
 

„Shaun und ich haben die letzte Nacht durchgearbeitet, wir haben in den alten Codesegmenten aus Altaïr's Erinnerungen – ehm“ sie zögerte, da Desmond sie gerade mit einem stechenden Blick ansah „Neue... also unbekannte DNA-Spuren gefunden.“.

Wie jetzt?

„Ich dachte, Altaïr ist Geschichte...“ meinte Desmond dazu nur knapp und sah wieder zu der Freundin auf.

Und nun brachte sich auch Shaun in das Gespräch ein. Etwas nervös drehte er eine Papierrolle in seiner Hand. Seine Brille zurechtrückend kam er auf Desmond zu. „Schon. Nur diese neuen Segmente weisen die selbe Struktur auf, wie diese verdrängten Erinnerungen von Ezio.“

Verdrängte..? Ach ja, die Geschichte mit dieser Cristina... eine schöne Frau.

„Wie meinst du das?“ Desmond's Interesse wurde geweckt, der Ärger wich nach und nach aus seinem Gesicht „Meinst du, es geht hier um diese Templerin?“.

Shaun und Rebecca nickten, ersterer sprach weiter. Der Mann wirkte fasziniert und gestikulierte wild, als er weitersprach „Ja. Um was anderes sollte sich das Ganze auch drehen, als um eine Liebschaft? Bei dieser DNA-Struktur...! Ich denke, wir könnten dabei wertvolle Informationen über diese Maria bekommen. Sie war wie gesagt Templerin. Vielleicht bekommen wir durch sie weitere Hinweise oder Daten, die bisher nur Abstergo besitzt. Sieh her...“. Shaun entrollte die Papierrolle, die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Darauf befand sich ein Ausdruck, der Altaïr's DNA zeigte – ein paar Stränge darin wiesen die Markierung 'Unbekannt' auf, sie befanden sich wirr zwischen all den anderen Erinnerungen verborgen. Warum hatte Abstergo diese Abschnitte damals nicht entdeckt, als Desmond für sie 'gearbeitet' hatte...?
 

Shaun's Stimme holte Desmond aus seinen Gedanken „Wir dachten uns, du wirst einfach einmal wieder zu Altaïr. Du verbringst im Animus eine nette zeit mit einem netten Mädchen... nebenher zeichnen wir wichtige Daten auf... wenn es keine gibt – äh“ Shaun räusperte sich „Dann sieh es einfach als Urlaub an.“. Rebecca musste lachen, als sie Desmond's verdutzten Gesichtsausdruck sah.

Wie?
 

„Eine Weile nicht als Ezio durch die Weltgeschichte spazieren zu müssen, um deine Pflichten zu tätigen, sondern sich als Altaïr zu vergnügen... klingt doch gut? Töten oder Spaß haben, was ist da besser, hm?“ fügte die Dunkelhaarige keck hinzu.

„Rebecca!“ entgegnete Desmond entsetzt. Seine Augen wanderten ratlos zwischen den drei Anwesenden hin und her. 'Spaß haben'... war das nun die neueste Umschreibung für 'Sex mit einer Templerin, um aus ihr Informationen herauszubekommen' ? Wie... ekelhaft. Wobei...

Alle Anwesenden sahen ihn ermutigend an und hielten das mit dieser Maria scheinbar für eine gute Idee, mit der sie Desmond einmal etwas Gutes tun konnten.

Shaun fügte – augenscheinlich von sich und Rebecca begeistert - hinzu „Wir haben aus dieser DNA einen wichtigen Hinweis auf diese Beziehung herausfiltern können – eigentlich DEN wichtigsten Hinweis, der die Beziehung zu Maria symbolisiert. Altaïr wird auf diese Dateien, die die verborgenen Erinnerungen booten werden, aufmerksam werden. Da bin ich mir sicher. Erinnerst du dich? Bei Ezio war es eine Illusion von seiner Cristina, sie war sogar auf der Karte markiert.“ der blonde Mann hielt etwas inne und kratzte sich am Kinn „Nur... bei Altaïr konnten wir noch nicht herausfinden wie die Hinweise aussehen, aber das läge an dir... wahrscheinlich gibt es eh nur wieder Abbilder der Geliebten.“ Shaun seufzte bedauernd „Hast du einen der Hinweise gefunden, so wissen wir, wie sie aussehen und können sie suchen und dir wieder auf der Map anzeigen lassen. Ja?“.

Die Stirn des Barkeepers legte sich in Falten, er musterte seinen Freund, der von dieser Sache so gefesselt zu sein schien „Nun...“ es herrschte eine angespannte Stille „... nun gut.“. Er gab sich murrend geschlagen.

Und wenn er so darüber nachdachte: Warum eigentlich nicht? Von Altaïr träumte er wenigstens nicht, fühlte sich nicht so wie der Mann aus Masyaf – im Gegenzug zu Ezio, von dem er momentan echt einmal eine Pause gebrauchen könnte. Shaun und Rebecca hatten sich damit etwas Abwechslungsreiches ausgedacht...



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