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Fullmetal Alchemist - Was danach geschah

Was hätte passieren können...
von

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VERGISS NIEMALS EINEN MANN MIT EINER NARBE …

VERGISS NIEMALS EINEN MANN MIT EINER NARBE …
 

Scar schuldete ihnen nichts und das wusste er auch. Aber er hasste es, wenn es zu himmelschreiender Ungerechtigkeit kam. Er war sich sicher, dass Generalleutnant Armstrong, die eine der wenigen Amestrier war, die er respektierte, nicht mit seiner Entscheidungen einverstanden sein würde, aber er wusste, dass er noch mehr an der Gerechtigkeit dieser Welt zweifeln würde, wenn er den Richter, den Ex-General Hakuro bestochen hatte, mit dem Leben davonkommen lassen würde. Scar hatte mit niemandem über seinen Plan gesprochen, aber er wusste, dass zumindest Brigadegeneral Hamilton ahnen musste, was er vorhatte. Er war sich sicher, dass sie es selbst tun würde, wenn sie nicht ohnehin schon in der ständigen Kritik der Presse stehen würde. Scar lächelte, als er den Mann ausfindig machte. Er hatte sich in einem Hotel außerhalb von Central City versteckt und hoffte vermutlich, dort nicht von der Militärpolizei gefunden zu werden. Nun, Scar hatte ihn bereits gefunden.

„Weißt du, was für Menschen ich nicht leiden kann?“, fragte der Ishbalier mit der Narbe, während er auf den verräterischen Richter zuging. „Unehrenhafte Menschen. Solche, die ihre Berufsehre für schnödes Geld verraten. Menschen, die andere für Geld verraten. Und Rassisten. Zu deinem großen Pech gehörst du in mindestens zwei dieser Kategorien.“

„Der Mann mit der Narbe!“, keuchte der Richter. „Scar!“

„Oh, du kennst den Namen, den man mir gegeben hat“, sagte der Ishbalier und war fast schon geschmeichelt. „Ich muss sagen, du beeindruckst mich. Kein Fluchtversuch?“

„Du solltest am besten verstehen, warum ich zugestimmt habe, Mustang zu töten!“, fauchte der Mann. „Ich komme aus der Grenzregion von Creta, die annektiert worden ist. Wir waren ein friedliebendes Volk, bis die Armee von Amestris kam und uns unseren Frieden stahl! Und ich wollte nur das Unrecht wiedergutmachen, das man meinem Volk angetan hat.“

„Ein Unrecht mit einem anderen Unrecht auszumerzen, das ist nie der richtige Weg“, sagte Scar gefährlich leise. „Ich werde dir Zeit zum Beten geben. Das tue ich mit all meinen Opfern. Du wirst es brauchen können, denn du wirst Gott treffen.“

Der Verräter schien kurz nachzudenken. „Du bist nicht hier, weil Mustang dich schickt“, stellte er fest. „Der Kerl würde nie den Schneid haben, einen Mordauftrag einem anderen als seiner Frau oder seinem Schwager zu überlassen. Ich nehme an, es ist die liebreizende Frau Oberst, die in Ishbal das Zepter schwingt.“

„Falsch.“ Scar schmunzelte fast. „Sie hat nichts damit zu tun. Sie würde sich vermutlich auch selber die Hände schmutzig machen, wenn sie jemanden tot sehen will. Und das es ihr lieber wäre, wenn du nicht mehr atmen würdest, versteht sich wohl von selbst, nachdem du unser Volk mit deiner dreckigen Zunge besudelt hast.“

„Aber du würdest es für sie tun, würde sie dich um Hilfe bitten. Sie ist deine Schwester…“

Der Ishbalier zuckte die Schultern. „Ich respektiere ihren Ehrgeiz und ihren Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, sagte er. „Würde sie mich um Hilfe bitten, würde ich es ihr schon um ihrer kleinen Schwester willen nicht verweigern, aber Silver kann mit Leuten wie dir auch alleine zurechtkommen.“

„Dann wird es doch die Neuauflage der ‚Eiskönigin’ sein, der weibliche Brigadegeneral, die Stahlrose des Südens.“

„Auch das ist nicht richtig.“ Der Serienmörder lächelte milde. „Sie würde sich zwar vermutlich über die Chance freuen, jemanden zu töten, der Hand an ihre Familie gelegt hat, aber sie hat zurzeit deutlich besseres zu tun.“

„Tja, dann bleibt wohl nur noch die hinreißende Frau Generalleutnant höchstpersönlich, die kürzlich aus ihrem eisigen Schloss in den Bergen nach Central gekommen ist, um hier ihr Unwesen zu treiben.“

„Ich gehöre nicht ihr“, sagte Scar und nun wurde sein Lächeln aufrichtig und breit. „Und sie gehört nicht mir. Es bringt Unglück, wenn man begehrt, was einem anderen gehört. Und ich hatte in all den Jahren so viel Pech, dass ich es nicht noch schlimmer machen will. Bevor du auf die Idee kommst, der Generalfeldmarschall hätte mich hergeschickt, sage ich es dir. Ich bin auf Befehl meines Gottes hier.“

Der Mann sprang auf und wich zurück, bis er gegen die Tür knallte. „Dein Gott ist aber nicht meiner!“, schrie er. „Du kannst mich doch nicht zu einem Gott schicken, an den ich nie in meinem Leben geglaubt habe!“

„Oh, ich glaube, dass es ihm nichts ausmacht, wer alles in seiner Hölle schmoren muss“, sagte Scar jovial. „Er wird sich über jeden Verbrecher freuen, der dort landet. Mach dir darüber keine Sorgen.“ Sein Gesicht wurde ernst. „Du betest nicht, Mann.“

„Wieso sollte ich beten, wenn du mich doch so oder so umbringen wirst?“, fragte der andere Mann leise. „Und selbst wenn du mich verschonen würdest, käme deine rotäugige Schwester und würde sich an mir die Hände schmutzig machen.“

„Rein technisch gesehen sind ihre Augen violett, aber ich schätze, dass dir solche Details egal sein dürften“, sagte der Ishbalier. „Ich werde dir das Genick brechen. Die Alchemie meines Bruders wäre an ein Wesen wie dich verschwendet.“ Er hob die Hand und legte sie auf den Hals des Mannes. „Sag meinem Gott, dass ich noch nicht fertig bin, wenn er dich nach mir fragen sollte“, sagte er, bevor er zudrückte.
 

Scar verließ das Hotel, nachdem er alle Spuren verwischt und für die Militärpolizei einen anderen Tatverlauf inszeniert hatte, bevor er sein Gesicht in den Regen hielt und seine Sonnenbrille kurz abnahm, damit die Gläser nicht schmutzig werden würden.

„Was werde ich vorfinden, wenn ich jetzt reingehe?“, fragte eine Frau unter deren Auge sich ein Muttermal befand. Scar erkannte sie trotz der neuen Haarlänge von den Bildern aus der Zeitung wieder. Captain Maria Ross, stationiert unter dem Kommando von Oberst Armstrong in East City. Sie trug keine Uniform, aber ihre Waffe steckte in ihrem Holster.

„Ich würde erst gerne wissen, was Sie hier tun, weil Sie in Zivil hier sind“, sagte Scar.

Sie zuckte die Schultern. „Wenn hier das passiert ist, was ich denke, dass passiert ist, dann wäre meine Methode um einiges legaler gewesen“, sagte sie. „Sie haben ihn umgebracht.“

Er nickte. „Sie sind klug, Captain“, sagte er anerkennend. „Aber wieso sind Sie beim Militär?“

Sie seufzte. „Als ich jünger war, hielt ich es für eine gute Idee“, sagte sie. „Und nachdem ich einmal drin war, wollte ich es bis zum Ende durchziehen. Und bei Oberst Armstrong hat man im Normalfall auch wenig direkten Feindkontakt.“

„Ich verstehe“, sagte er ruhig. „Sie sind also keine Veteranin?“

„Schon, aber ich war in Aerugo“, sagte sie. „So, aber um auf den eigentlichen Grund für meinen Besuch hier zurückzukommen – Sie sollten die nächste Telefonzelle nutzen und einen anonymen Anruf machen.“

„Welcher Mörder ruft schon selbst bei der Polizei an, Captain Ross?“

„Sie wären überrascht, wie oft ich das in den letzten Jahren schon erlebt habe“, sagte sie. „Die Mörder sind schließlich auch immer als erste am Tatort, nicht wahr?“

Scar lächelte leicht.

Ross sah ihn ernst an. „Spaß beiseite“, sagte sie ruhig. „Werde ich irgendwelche Beweise gegen Sie finden, wenn ich da jetzt reingehe?“

Er sah nach oben und schüttelte langsam den Kopf. „Halten Sie mich vielleicht für einen Amateur?“, fragte er amüsiert.

Ross erlaubte sich ein schmales Lächeln. „Der beste Fall wäre, wenn man mir die Verantwortung für den Fall übertragen würde“, sagte sie. „Ich schulde Mustang noch einen Gefallen und falls nötig würde ich meine Beteiligung an dieser Untersuchung als Wiedergutmachung werten. Ich meine, ich bin alles andere als ein harmloser Gegner.“

Scar nickte. Er hatte in den langen Abenden von Ishbal viel Zeit mit Force verbracht und er wusste, dass Ross von den Homunkuli als Marionette missbraucht worden war, und er bewunderte ihre Entschlossenheit, zum Militär zurückzukehren und zu beweisen, dass sie wirklich unschuldig war. „Ich verstehe“, sagte er langsam und kommentierte es nicht weiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rhyo
2011-10-01T14:37:13+00:00 01.10.2011 16:37
Was wieso tötet Scar jetzt schon wieder Leute? O.o
Er hat doch während der Serie begriffen, dass es falsch ist!

"Ein Unrecht kann man nicht durch ein anderes Unrecht aufheben", sagt er zu dem korrupten Richter, dabei tut er doch in diesem Moment selber nichts anderes
Von:  DarkDragon
2011-06-24T17:09:25+00:00 24.06.2011 19:09
Dieses Ars*** hatte es verdient umgebracht zu werden. Aber vielleicht wäre es besser gewesen ihn doch in den Knast zu bringen.
Bleibt nur noch die Frage waraum Maria in Zivil in der Nähe des Tatortes war. hmm
lg


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