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Kimi ga matteiru kara

[Because you're still waiting] // Shigeru x Satoshi
von

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- Prolog -

Immer wieder hallt es durch meinen Kopf.

Immer wieder, dieses berstende Geräusch.

Als würde etwas zerbrechen.
 

Wieder vernehme ich einen schier unendlichen Schmerz.

Er bohrt sich in meine Brust.

Tiefer. Immer tiefer..
 

Vor meinen Augen wird es schwarz.

Das Blau des Himmels verdunkelt sich.

Die Sonne verschwindet.

Löst sich auf.
 

Ein Aufschrei.

Ein Aufprall.
 

Ich fühle diesen unerträglichen Schmerz.
 

Immer wieder.

Immer wieder.
 


 

TBC.

Die Reise beginnt.

Er hatte das Gefühl zu Boden gerissen zu werden. Etwas packte ihn fest am Arm und versuchte ihn mit sich zu ziehen.
 

„Hah...Nein!“, schweißgebadet öffnete Shigeru die Augen und saß kerzengerade in seinem Bett. Sein Herz klopfte wie verrückt gegen seine Brust und machte ihm das Atmen schwer. Es fühlte sich an, als würde man ihm die Luft abschnüren..als würde ihm etwas die Kehle zudrücken.
 

Schweratmend und kreidebleich blickte er auf die Hand, welche ihn am Arm festhielt.

Ihm war schwummrig, in seinem Kopf drehte sich alles. Ein stechender Schmerz machte sich an der Schläfe bemerkbar. Es fühlte sich beinahe an, als würde ein Specht an seinen Kopf klopfen. So fest, laut und schnell pochte es.

Der Braunhaarige kniff die Augen zusammen und fasste mit seiner freien Hand an seine schmerzende Schläfe. „Itai..“, murmelte er und holte noch einmal tief Luft.
 

Ganz schwach konnte er eine leise Stimme vernehmen, welche unsicher seinen Namen sagte.

Doch das ignorierte er im Moment vollkommen.

Seine ganze Aufmerksamkeit galt den pochenden Kopfschmerzen und dem Versuch, wieder richtig atmen zu können.
 

Es war nicht das erste Mal, dass er schweißgebadet aus diesem Albtraum erwachte. Er sah es immer wieder vor sich, wie dieser Moment sein Leben beeinflusst hatte. Dabei lag es schon so weit zurück, doch die Konsequenzen würde er noch lange zu tragen haben.
 

„Shigeru?“
 

Sein Atem kam langsam zurück, die Kopfschmerzen ließen ein wenig nach.. er konnte die besorgte Stimme nun besser verstehen.

„Hm?“, erschöpft wandte er seinen Blick zur Seite und erblickte seine Freundin, welche ihn mit ihren dunkelblauen Augen besorgt beobachtete.

„Wieder...dieser Traum?“, sie legte ihren Kopf schief, so dass ihr ein paar der langen Haarsträhnen ins Gesicht fielen.

Langsam ließ sie von seinem Arm ab und streichelte noch einmal beruhigend darüber, ehe sie ein bestätigendes Nicken als Antwort erhielt.
 

Doch mehr sagte Shigeru dazu nicht und legte sich wieder in die Kissen zurück. „Schlaf weiter, Ayako..“, er drehte ihr den Rücken zu, „..Es ist 2 Uhr morgens..“, sein Blick fiel auf die leuchtenden Ziffern seiner Uhr, welche am Nachttisch stand.

Der Minutenzeiger fiel gerade auf die zehnte Minute.
 

„Hai..“, flüsterte das schwarzhaarige Mädchen und legte sich ebenfalls wieder zurück. Unsicher blickte sie auf Shigerus Rücken, bevor sie sich dann dazu aufraffte und sich vorsichtig an seinen Rücken kuschelte.

Langsam legte sie die Arme um den Bauch des 23-jährigen. „Oyasumi..“, daraufhin schloss sie die Augen und versuchte erneut einzuschlafen.
 

Shigeru hingegen spürte, wie sich seine Freundin an seinen Rücken kuschelte. ‚Nicht jetzt..‘, dachte er und seufzte leicht genervt.

Konzentriert starrte er auf die Uhr und beobachtete, wie sich die Zeiger weiter schoben. Eine Minute nach der anderen verging..
 

Doch der Junge konnte nicht mehr schlafen. In seinem Inneren war er noch immer sehr aufgewühlt, was diesen Traum betraf.

Er hatte das Gefühl, dass die Träume, als er seine Reise zur Silberberghöhle geplant hatte, stärker geworden waren. Beinahe jede Nacht plagte ihn dieser Traum und er wusste nicht, warum ihn seine Vergangenheit einholte.

Dabei dachte er, dieses Thema verarbeitet zu haben.
 

Er schüttelte leicht den Kopf und schloss nun ebenfalls die Augen. Er wollte versuchen zu schlafen und Kräfte zu sammeln. Seine Reise begann morgen und wer konnte schon wissen, was ihn dort erwarten würde?

Vielleicht war er deshalb so aufgeregt? Seine Gedanken wollten ihm einen Streich spielen.
 

~
 

Der nächste Tag brach an, als der Wecker 7 Uhr schlug.

Murrend hob Shigeru die Hand und stellte das nervende Teil ab. „Mhh..“, brummte er verschlafen und öffnete träge ein Auge.

Sein müder Blick fiel auf den Wecker, welchen er gerade abgestellt hatte. Er fühlte sich wie gerädert, so als hätte er die ganze Nacht vor dem Computer verbracht um eine Seminararbeit fertig zu schreiben.

Die Kopfschmerzen, welche sich in der Nacht gemeldet hatten, waren noch immer vorhanden, aber bei weitem nicht mehr so schlimm. Das beruhigte ihn ein wenig.

Schließlich konnte er solche Schmerzen heute nicht gebrauchen.
 

Seufzend setzte er sich auf, wuschelte sich verschlafen durch die kurzen Haare und blickte auf seine Freundin, welche sich ans andere Bettende gerollt und ihm den Rücken zugedrehte hatte.

Ihre langen schwarzen Haare lagen wirr auf dem Kissen, da sie mal wieder vergessen hatte, sie zu einem Zopf zusammen zu binden.

Shigeru schmunzelte leicht und stieg anschließend aus dem Bett.

Er hatte nicht viel Zeit zu verlieren. Schließlich wollte er noch am Nachmittag in der Pension, die er dort für ein paar Wochen bewohnen würde, eintreffen.
 

Also ging er zu seinem Schrank und suchte sich die passenden Klamotten zusammen, welche er heute anziehen wollte.

Gepackt hatte er schon ein paar Tage zuvor, da ihn die restlichen Vorbereitungen für seine Reise ziemlich aufgehalten hatten.

Schließlich hatte er noch sämtliche Anträge abgeben müssen, um seine Forschungen am Silberberg überhaupt durchführen zu dürfen.

Es war nicht selbstverständlich dort seine Zelte aufzuschlagen. Immerhin lebten dort starke und vor allem auch einige sehr gefährliche Pokemon.

Wenn man also als nichtsahnender Forscher dorthin kam, würde das mächtigen Ärger vom Forschungsinstitut geben, plus einer vorläufigen Suspendierung der Universität und – wenn man Pech hatte – dürfte man sein Studium gar nicht mehr abschließen.

Das wollte Shigeru auf keinen Fall riskieren.
 

Natürlich war er kein nichtsahnender Forscher, der sich waghalsig in irgendwelche Gefahren stürzte...seine Pokemon waren stark. Sein Arkani folgte ihm treu und beschützte ihn, ganz egal, was es kostete.
 

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Shigerus Lippen, es war wieder an der Zeit das ‚langweilige‘ Leben als Universitätsstudent hinter sich zu lassen und endlich wieder ins Land zu ziehen.

Schon lange hatte er sich auf diese Tour gefreut und endlich war es soweit.

Den Spaß durfte er sich nicht entgehen lassen.
 

Als Shigeru sich fertig geduscht und eingekleidet hatte, warf er noch einen kurzen Blick auf die Uhr. Ein kleines Frühstück würde sich noch ausgehen, dann noch einmal Sachen kontrollieren und schon konnte es losgehen.
 

In der Zwischenzeit war auch seine Freundin von den Schlafenden auferstanden. Mit einem weißen Morgenmantel bekleidet stand sie angelehnt in der Küchentür, wo Shigeru gerade ein paar Dinge zum Frühstücken auf den Tisch stellte.

„Ohayou..“, murmelte sie verschlafen. „Warum hast du mich nicht geweckt? Ich wollte dir doch helfen..“, müde rieb sie sich die Augen und setzte sich zu ihrem Freund an den Tisch.
 

Shigeru schenkte auch ihr eine Tasse Tee ein, als er fertig aufgedeckt und sich gesetzt hatte. Er winkte leicht ab. „Ich wollte dich nicht wecken. Du hast geschlafen wie ein Engel.“, lächelte er und begann dann zu frühstücken.

„Meldest du dich bei mir, wenn du angekommen bist?“, fragte Ayako, bevor sie an ihrer Tasse nippte. „Es ist gefährlich in diese Gegend zu gehen. Ich möchte nur sicher sein, das es dir gut geht...“
 

Shigeru nickte leicht abwesend und murmelte ein „Hai“, von sich. Er war mit seinen Gedanken schon wieder ganz wo anders, wenn er ehrlich war.

Sein Blick haftete an der Küchentür, welche in den Vorzimmerflur führte. Dort standen sein Gepäck und die Ausrüstung, welche er auf seine Reise mitnehmen würde.
 

Ayako bemerkte das natürlich sofort. „Ich werde, wie versprochen, auf deine Beeren aufpassen.“, sagte sie, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.

Sie wohnte nicht bei ihm in Vertania City, sondern in Saffronia City, wo sie vorläufig die Arenaleitung übernommen hatte.

Sabrina, die ursprüngliche Arenaleiterin, hatte sich vor geraumer Zeit auf eine Trainingsreise nach Sinnoh begeben, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Da die beiden sehr gut befreundet waren, und Ayako die nächste in der Rangfolge war, durfte sie die Nachfolge antreten.
 

„Danke.. sollte sich eine Veränderung ergeben..“, murmelte Shigeru. „..dann lass es mich bitte wissen.“

Er lächelte ihr kurz zu. In seinem kleinen Wintergarten hatte er verschiedenste Beeren gepflanzt, um deren Wachstum zu beobachten. Er hatte auch versucht ein paar zu kreuzen, um so viele neue Beerenarten zu entwickeln. Ob dieses Experiment glücken würde, wusste er noch nicht. Aber es würde sich bald herausstellen, da war er sich sicher.
 

Nachdem die beiden fertig gefrühstückt hatten, kontrollierte Shigeru noch einmal seine Ausrüstung und die restlichen Dinge, die er eingepackt hatte.

Er wollte die Zeit, welche ihm beim Silberberg gestattet war, voll ausschöpfen und nicht unnötig hin und her fahren.
 

Der Silberberg war zwar nicht so dermaßen weit weg, aber schlecht zu erreichen.. und sobald Shigeru in seinen Forschungen fest verankert war, konnte ihn sowieso nichts mehr von dort wegbringen. Von daher war es das Beste, alles noch mal doppelt, wenn nötig, sogar dreifach zu kontrollieren.
 

Ayako machte sich in der Zwischenzeit auch fertig und nahm ihm dann die Arbeit ab, das Haus noch mal zu kontrollieren.

Als sie alles abgesichert hatte, kam sie zu dem Braunhaarigen, welcher seine Sachen schon vor das Haus gebracht hatte und in seinen Wagen verstaute.

„Ich hab noch mal alles kontrolliert und es passt alles. Den Beeren geht es gut.“, sie lächelte ihren Freund an und sah zu, wie er den letzten Rucksack in seinem Kofferraum verstaute.
 

„Danke.“, Shigeru drehte sich zu ihr um. „Ich hab soweit auch alles eingepackt.“

Das schwarzhaarige Mädchen nickte und blickte noch mal auf den Kofferraum. „Sehr voll“, grinste sie. „Ich frage mich, wie du das über die steilen Gebirgsgänge schleppen willst..“

„Das lass mal meine Sorge sein.“, entgegnete Shigeru, während er den Kofferraum schloss.

Prüfend legte er noch mal seine Hand an den Gürtel, wo seine Pokebälle angesteckt waren. „Meine Pokemon hab ich auch dabei..es kann also nichts schief gehen.“
 

Ayako lächelte leicht. „Mhm. Gut, dann pass auf dich auf..“, sie blickte noch mal kurz gen Himmel, da gerade ein paar dunkle Wolken aufzogen.

Sie fasste nach Shigerus Hand. „Bekomme ich wenigstens noch einen Abschiedskuss, bevor du dich ins Abenteuer stürzt?“, fragte sie neckend.
 

Shigeru nickte leicht, als sie so bestimmt diese Bitte äußerte.

Er drückte ihre Hand kurz, beugte sich vor und hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.

„Ich melde mich bei dir.“, flüsterte er, nachdem sie sich wieder trennten und ließ ihre Hand los.

Sein Blick wandte sich ebenfalls noch mal Richtung Himmel. Es zogen wirklich ein paar dunkle Wolken auf. Sollte ihn das beunruhigen?

„Ich hoffe, das Wetter wird wieder besser..“, seufzte er murmelnd und nahm die Autoschlüssel zur Hand. „Regen kann ich heute nicht gebrauchen..“
 

Er lächelte seiner Freundin noch einmal aufmunternd zu und ging anschließend zur Fahrertür. Er setzte sich in den Wagen und überlegte noch einmal, ob er wirklich nichts vergessen hatte. Seinen Überlegungen zufolge hatte er aber alles.

Bestätigend nickte er zu sich selbst, startete anschließend den Wagen und fuhr los.
 

Recht weit konnte er zwar nicht mit dem Auto fahren, aber es würde ihm definitiv schneller vorwärts bringen, als wenn er alles zu Fuß gehen müsste, so wie er es damals, in seinen jungen Trainerjahren, gemacht hatte.

Am liebsten würde er einfach mit seinem Tauboss durch die Lüfte fliegen, vor der Pension landen und sich sofort in seine Arbeit stürzen..

Das wäre eine ziemliche Zeitersparnis, denn sein Tauboss war schnell.

Doch leider musste er diverse Formalitäten an der Grenze zum Silberberg erledigen, von daher musste er sich noch gedulden.
 

Seufzend lehnte er sich gemütlich in seinen Sitz zurück und fuhr die Hauptstraße entlang. In ein paar Stunden würde er die Schnittstelle zwischen Kanto und Johto erreichen.

Dort würde er sein Auto parken, die restlichen Formalitäten erledigen und anschließend, mit seinen Pokemon, die Reise zum Fuße des Silberbergs antreten.
 

Shingeru spürte, wie es in seinen Fingern zu kribbeln begann..

Er wusste, dass der Weg anstrengend werden würde, aber vielleicht war es gerade das, auf das er sich so freute?

Endlich wieder eine Herausforderung zu haben? Endlich wieder in der freien Natur zu sein?
 

Er wusste es nicht. Vermutlich war es eine Mischung aus beiden.
 

Tatsache war, dass in ein paar Stunden nichts mehr so sein würde, wie es zuvor war.
 


 

TBC.

Am Silberberg.

Langsam begann es zu dämmern.. die letzten Sonnenstrahlen wärmten die gebirgige Landschaft.

Shigeru stand auf einem kleinen Hügel. Um ihn herum war alles in ein sattes Grün getaucht, anmutige Bäume ragten hoch in den Himmel empor.

Vereinzelt konnte man Taubsis hören, wie sie nach ihren Artgenossen suchten, um sich zu versammeln und in ihre Unterschlüpfe zurück zu kehren.
 

‚Wunderschön..‘, dachte der Junge, als er seinen Blick über die Ebene vor dem Silberberg schweifen ließ, ehe er sich dem großen, mächtigen Berg widmete.

Beinahe schon ehrfürchtig beobachtete er die steinigen Klippen und Abhänge, die teils grasbewachsenen Fleckchen, bis hin zur Spitze, die kaum zu sehen war, da sie von einem mystischen Nebel umgeben war.
 

Eine leichte Gänsehaut durchfuhr Shigeru, als er plötzlich ein wildes Aerodactyl erspähte, das anmutig seine Kreise um den Silberberg zog, um anschließend weiter empor zu steigen und in dem dichten Nebel zu verschwinden.

Lange Zeit hatte man geglaubt, dieses Pokemon sei ausgestorben und man könne es nur mit viel Glück aus einem Fossil wiederbeleben.... Doch hier schien es anders zu sein.

Viele legendäre und seltene Pokemon lebten in dieser Gegend. Viele, bei denen man dachte, sie seien längst ausgestorben und deren Knochen nur mehr im Museum zu bestaunen.
 

Shigeru atmete tief durch. Das vorfreudige Kribbeln, welches zuerst nur in seinen Fingern vorhanden war, breitete sich langsam über seinen gesamten Körper aus.

Hier war er richtig. Seltene Pokemon an einem Ort, der kaum von Menschen betreten werden konnte...
 

Mühsam wandte er den Blick von der nebeligen Spitze des Silberbergs ab, um seine Augen erneut über die Ebene blicken zu lassen.

Nicht weit von ihm entfernt konnte er ein kleines Häuschen entdecken, dass von einem hölzernen Zaun umgeben war.

„Das muss die Pension sein.“, sagte mehr zu sich selbst, als zu Arkani, welches neben seinem Trainer stand und ebenfalls die Umgebung beobachtete.

Immer wieder zuckten seine Ohren, wenn es ein neues Geräusch ausfindig machte..
 

Shigeru setzte seinen Weg fort, dicht gefolgt von seinem Arkani.

Sein erstes Ziel war die Pension, alles Weitere würde er entscheiden, wenn er endlich angekommen war.

Schließlich war er seit heute Morgen pausenlos unterwegs. Die Neugierde auf sein bevorstehendes Abenteuer war zu groß, als das er sich mehr Zeit lassen hätte können. Lediglich ein paar Pausen hatte er gemacht, um Arkani etwas Auszeit zu gönnen.
 

Am Ende der Route 22 hatte er seinen Wagen auf einem großen Parkplatz abgestellt, da man in diesem Territorium nur zu Fuß oder Flug-Pokemon reisen durfte. Fahrzeuge waren hier strikt verboten. Es sei denn, man verfügte über eine Ausnahme und einem triftigen Grund.

Denn dieses Fleckchen Erde war beinahe unberührt, die Menschen hatten hier keinen Einfluss.

Die Pokemon herrschten über dieses Stück Land. Es war ihr Reich.
 

Tatsache war, dass er die Bewilligung für seine Forschungen bekommen hatte und er auch, als er die Grenze zu diesem Gelände überschritten hatte, strikte Anweisungen und Hinweise erhielt, wie er sich zu verhalten hatte.

Das alles war Shigeru nicht neu. Er hatte sich vorher eingehend mit dieser Umgebung, soweit es ihm zumindest möglich war, beschäftigt und wusste somit, auf was er zu achten hatte.

Eine Auffrischung konnte jedoch nicht schaden, war seine Meinung und das hatte er auch der Dame am Übergang erklärt.

Sein selbstsicheres Auftreten hatte er in all den Jahren nicht verlernt und hatte bereitwillig die ganze Predigt über sich ergehen lassen.

Schließlich wollte er keine Probleme machen.
 

Langsam marschierte Shigeru über den Schotterweg zu der Pension. Man merkte, dass hier nur bedingt Elemente verändert worden waren. Wie eben diese Schotterwege, welche es einem leichter machten, weiter ins Innere des Gebiets vorzudringen.
 

„Arkani, du wartest hier.“, sagte Shigeru, als er vor dem kleinen Häuschen zum stehen kam.

An dem kleinen Hausschild, wo mit schön geschwungener Schrift „Baba’s Pension“ geschrieben stand, konnte er erkennen, dass er richtig war.

Das Haus hatte ein Obergeschoss und einen Dachboden. Der Baustil war relativ rustikal, die Hausmauer war aus einem dunklen Holz. Vereinzelt konnte man kleine Verzierungen erkennen, die mit großer Sorgfalt in das Holz geschnitzt worden waren.

Das kleine Häuschen hatte auch einen Garten mit einem Teich, wo gerade ein Marill mit einem Felino darin spielte.
 

Shigeru musste lächeln und machte dann einen großen Schritt nach vorne, um endlich an die Tür zu klopfen.

Er atmete noch einmal tief durch, nahm anschließend seinen Rucksack von den Schultern und stellte ihn neben sich ab. Auch den kleinen Aktenkoffer stellte er ab, den er die ganze Zeit in der Hand trug. Darin war sein Laptop, an dem er seine Berichte schreiben würde.
 

Der Junge warf noch einmal einen prüfenden Blick auf Arkani, welches brav beim Gartenzaun saß und die Umgebung beobachtete, als er ein leises Knarren der Türe vernahm.

Shigeru wandte seinen Blick um und erblickte eine kleine Frau in einem blauen Kimono. Ihr langes graues Haar war sorgfältig zu einem Zopf zusammengebunden und hing über ihre linke Schulter.

„Guten Tag.“, lächelte sie Shigeru freundlich an. Ihr Lächeln strahlte eine angenehme Wärme aus.

„Guten Tag... Mein Name ist Shigeru Ookido. Ich hatte vor ein paar Wochen angerufen.“
 

Die ältere Frau nickte. „Ja, ich erinnere mich. Bitte.“, sie deutete ihm an, ins Haus zu gehen. „Pokemon sind im Haus leider nicht erlaubt..“, sagte sie noch anschließend, als sie Arkani bemerkte, das seinem Trainer folgen wollte.

„Ja..“, murmelte der Junge und sah zu seinem Pokemon. „Es dauert nicht lange. Ich komme gleich zurück.“, lächelte er sein Arkani an, hob seinen Rucksack und den Aktenkoffer hoch und folgte der Dame ins Innere.

Er wusste, dass Pokemon nicht erlaubt waren, hatte aber gehofft, dass sich diese Regel vielleicht geändert hatte.
 

„Mein Name ist Kasumi Honoka.“, sagte die Dame, während sie mit Shigeru durch den Vorraum ging, wo der Junge seine Schuhe auszog. „Diese Pension steht hier schon seit über 45 Jahren...damals habe ich sie noch mit meinem Mann geführt.“

Nachdem er sich der Schuhe entledigt und die Hausschuhe angezogen hatte, folgte er ihr weiter durch den Gang, an dem einige Fotos zu sehen waren.

Viele zeigten eine junge Frau mit einem Mann, der wohl im selben Alter zu sein schien. Ob sie das war?

„Nun führe ich die Pension seit 10 Jahren alleine, seitdem mein Mann verstorben ist..“, sagte sie leise und trat in die Küche.

Sie deutete Shigeru an, sich zu setzen. „Eine Tasse Tee?“
 

Der Junge nickte leicht und setzte sich auf den angebotenen Platz. Er ließ seinen Blick durch die kleine Küche schweifen.

Ein angenehmer Duft von Hausmannskost lag in der Luft. Die Möbel waren nicht sonderlich prunkvoll, erfüllten aber ihren Zweck.

Was ihm sofort auffiel war, dass es hier nur eine kleine Bank mit einem kleinen Tisch gab. Er würde doch nicht etwa hier mit den anderen Hausgästen essen?
 

Während die Pensionsbesitzerin den Tee zubereitete, erklärte sie weiter und erzählte ein wenig über ihre Geschichte. Wie sie ausgerechnet in dieser Gegend wohnhaft geworden war.

Alles hing mit ihrem Mann zusammen, der hier als Förster gearbeitet hatte. Sie hatten sich dieses kleines Häuschen gebaut und es zu einer Pension umgewandelt, da ihr Mann immer wieder auf Trainer stieß, die eine Herberge benötigten.
 

Shigeru nickte immer wieder und trank von der Tasse Tee, welche sie ihm während ihrer Erzählungen gegeben hatte.

„Nun genug von mir.“, lächelte sie. „Aber ich finde es wichtig, dass man ein wenig von einander weiß, damit die Zeit, die man gemeinsam verbringt, in Erinnerung bleibt.“

„Hai, vielen Dank..“, lächelte er und kratzte sich leicht am Kopf.

„Aber du bist sicher müde. Deine Reise war gewiss sehr anstrengend.“

„Es geht. Ich freue mich, endlich hier zu sein.“, sagte er wahrheitsgetreu und nahm den letzten Schluck des Tees.

„Das freut mich.“, Kasumi lächelte. „Dann zeige ich dir alles, den Speiseraum und dein Zimmer.“

Shigeru nickte erneut und erhob sich von seinem Platz.

Wieder wurde er von der Dame durchs Haus geführt und bekam nebenbei eine Erklärung, wann es Frühstück und Abendessen gäbe, sowie die Hausregeln.

„Ich habe noch einen weiteren Gast. Er ist tagsüber immer unterwegs. Vielleicht seht ihr euch beim Abendessen?“, sie lächelte Shigeru freundlich an.

Doch ehe Shigeru weiter nachfragen konnte, waren sie schon beim nächsten Zimmer angekommen. „Das wäre dein Zimmer.“, sagte sie und öffnete die Tür.
 

Das Zimmer war sehr hell und von der Größe recht angenehm. Ein Schreibtisch zum Arbeiten war vorhanden, und auch ein schön zurechtgemachtes Bett stand in der Ecke.

Zwei größere Fenster sorgten für ausreichend Licht. An den Wänden waren wieder ein paar eingerahmte Fotos, dieses Mal von verschiedenen Pokemon. Und wenn man genau hinsah, waren es sogar einige seltene.

„Danke, es ist sehr hübsch.“, lächelte Shigeru und verbeugte sich leicht.
 

Er konnte sich wirklich nicht beschweren. Alles war schön gepflegt und hatte eine nette Einrichtung.

Was ihn ein wenig störte war, dass er seine Pokemon nicht aus dem Pokeball nehmen konnte...doch damit würde er für ein paar Wochen leben können.

Schließlich konnten sie sich, wenn er seine Forschungen machte, im Freien bewegen.

„Wenn du noch etwas brauchst, teile es mir einfach mit. Dienstags und freitags gehe ich Einkaufen.“, erklärte sie weiter.
 

Shigeru nickte erneut. „Danke, ich werde darauf zurückkommen.“, er verbeugte sich angedeutet.

„Gut...dann gehe ich in die Küche und bereite das Abendessen vor. Langsam wird es Zeit.“, sie lächelte ebenfalls und verabschiedete sich noch einmal kurz, ehe sie das Zimmer verließ und sich auf den Weg in die Küche machte.
 

Der Braunhaarige seufzte, als die Pensionsbesitzerin das Zimmer verlassen hatte und sah sich noch einmal in dem Raum um.

Für ein paar Wochen würde er es hier aushalten, da war er sich sicher.

Er nickte zu sich selbst und ging anschließend zum Fenster, wo sich ihm ein wunderschöner Anblick auf den Silberberg bot.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Doch schnell wandte er den Blick wieder ab, stellte seinen Rucksack aufs Bett und den Aktenkoffer platzierte er auf dem Schreibtisch.

Da es bereits ziemlich dunkel geworden war, war es sinnlos, heute noch zu einer kleinen Forschungsreise aufzubrechen. Das alles würde er auf morgen verschieben.

Arkani war bestimmt auch sehr erschöpft und froh, wenn es zur Ruhe kam.
 

Shigeru ging langsam die Treppen ins Erdgeschoss hinunter, wo er an dem kleinen Speisesaal vorbeikam, um anschließend wieder zur Haustür zu gelangen.

Er verließ das Haus und erblickte Arkani, welches zu Marill und Felino gegangen war und sich anscheinend mit ihnen unterhielt.

„Arkani!“, sagte Shigeru und ging zu seinem Pokemon.

Das Feuer-Pokemon wurde aufmerksam und tappte langsam zu seinem Trainer. Aufgeregt begann es ihm etwas zu erzählen.

Doch leider hatte Shigeru in all den Jahren noch immer keinen Übersetzer für die Pokemon-Sprache erfunden. Das würde wohl sein nächstes großes Ziel sein.

Natürlich konnte man seine eigenen Pokemon auf gewisse Art und Weise verstehen, doch in diesem Moment war es etwas schwierig.

„Ich nehm dir das mal ab..“, murmelte der Braunhaarige und entfernte endlich die ganzen Forschungsutensilien, welche Arkani brav hierher getragen hatte.

Er war seinem Pokemon dafür wirklich sehr dankbar, denn alleine hätte er es nie geschafft.
 

„Leider sind im Haus keine Pokemon erlaubt...“, sagte er zu seinem Arkani. „Aber morgen, wenn wir uns auf die Reise zum Silberberg machen, kannst du wieder aus dem Pokeball..“, lächelte er, streichelte noch einmal durch das flauschige Fell und hob anschließend den Pokeball hoch.

„Gute Nacht und vielen Dank, ruh dich aus.“, anschließend wurde Arkani in den Ball gezogen.
 

Shigeru seufzte noch einmal kurz und steckte den Ball an seinen Gürtel. Eine kleine Runde ums Haus konnte er sicherlich noch drehen und so arg dunkel war es noch nicht.

Also räumte er schnell seine Forschungsutensilien ins Haus. „Ich komme gleich wieder..“, meldete er sich bei Kasumi ab und machte sich anschließend auf den Weg.
 

Von der Anhöhe hatte er nämlich irgendwo einen kleinen Fluss gesehen, welchen er gerne unter die Lupe nehmen wollte.

Er steckte lässig die Hände in die Hosentasche und ging mit langsamen Schritten in die Richtung, wo er glaubte, ihn gesehen zu haben.

Die Sonne verschwand währenddessen immer weiter hinter dem Silberberg, bis sie schließlich ganz verschwunden war. Nur das leichte Abendrot erinnerte an sie. Doch selbst die Dunkelheit der Nacht verdrängte den letzten rot-orangen Schimmer am Himmel.
 

Seufzend kam Shigeru zum stehen, als er an dem kleinen Fluss angekommen war. Er hatte sich also doch nicht getäuscht.

Sein Blick wanderte Flussaufwärts, ließ ihn dann wieder nach unten wandern und bemerkte vereinzelte Karpadore, die langsam an ihm vorbei schwommen.

Er schmunzelte leicht, setzte sich anschließend in das hohe Gras und lehnte sich gemütlich zurück.

Seufzend lag er in dem Grün und atmete die frische Luft ein. Sein Blick war gen Himmel gerichtet, der sich nun langsam dunkelblau färbte.

Er konnte sogar schon ein paar Sterne entdecken, die hell am Firmament leuchteten.
 

Plötzlich vernahm er ein nervöses Zucken an einem Pokeball.

„Mh?“, ehe Shigeru sich versah, befreite sich auch schon eines seiner Pokemon. Es leuchtete hell und Nachtara stand plötzlich neben ihm.

Es fiepte kurz auf.
 

„Nachtara?“

Er war sichtlich perplex, da er nicht beabsichtigt hatte, sein Pokemon aus dem Pokeball zu lassen. „Alles in Ordnung?“

Shigeru wusste, das seine Pokemon hin und wieder sehr eigenwillig handelten. Doch damit hatte er nicht gerechnet, zumal es hier im Moment sehr friedlich zu sein schien.
 

Nachtara nickte nur und setzte sich direkt neben Shigeru. Es war fast so, als wolle es auf ihn Acht geben.

„Das wäre nicht nötig gewesen.. danke, Nachtara..“, lächelte der Braunhaarige und legte sich anschließend wieder gemütlich ins Gras zurück.

Erneut erklang ein leises Fiepen Nachtaras, welches aufmerksam an seiner Seite saß.

Immer wieder blickte es sich um. Es schien auf der Lauer zu sein, der Umgebung nicht zu vertrauen.

Für Shigeru war das verständlich. Immerhin waren sie hier das erste Mal. Arkani hatte sich nicht anders verhalten, es war auch stets sehr aufmerksam gewesen.

Doch bei Nachtara schien es gerade anders zu sein.
 

Die feinen gelben Male auf Nachtaras Fell leuchteten immer wieder kurz auf. Ein klares Zeichen, das Gefahr drohte.

„Hm?“, Shigeru setzte sich auf, der die Anzeichen bemerkt hatte.

Nachtara fiepte kurz und sah sich angestrengt um, wechselte immer wieder die Blickrichtung.
 

Wusste es nicht, aus welcher Richtung die Gefahr kam?
 

Shigeru erhob sich mit einem Mal aus seiner liegenden Position und blickte sich ebenfalls um. Konnte es wirklich sein, dass sie gerade von einem wilden Pokemon attackiert wurden?

Die Miene des Braunhaarigen verfinsterte sich. Irgendwie leuchtete es ihm ein. Die Pokemon in dieser Umgebung waren nicht an Menschen gewohnt und sahen sie deshalb als Feinde an?

Er wusste es nicht, doch bald würde er der Sache auf den Grund gehen... vielleicht sogar eher als ihm eigentlich lieb war.
 

Nachtaras Male leuchteten erneut auf, dieses Mal viel kräftiger.

Es stellte sich direkt vor Shigeru und ließ einen lauten und vor allem kräftigen Brüller erklingen.

Der junge Trainer wandte seinen Blick in die Richtung und bemerkte an einem Gebüsch ein heftiges Rascheln..
 

Doch das Pokemon, das sich dort versteckt und zum Angriff bereit gemacht hatte, schien geflohen zu sein.

Denn egal wie lange Shigeru angestrengt in die Richtung blickte und versuchte, dort etwas zu erkennen, es tat sich nichts... die Zweige des Busches wippten noch etwas aufgeregt hin und her, doch dann beruhigten sie sich.

Shigeru seufzte auf und strich sich durchs Haar.

Vielleicht war es unvorsichtig von ihm gewesen, hier einfach so nichtsahnend durch die Gegend zu spazieren. Er hatte vergessen, dass er von allen Seiten gewarnt worden war.

Er befand sich auf einem Pflaster, das um einiges gefährlicher war, als Kanto oder Johto im Einzelnen.
 

„Lass uns gehen..“, sagte Shigeru daher relativ schnell und streichelte Nachtara langsam übers Fell.

Dadurch, dass das fremde Pokemon verschwunden war, war das Unlicht-Pokemon wieder beruhigt und entspannte sich. Das leuchten seiner gelben Male verblasste und es sah fiepend zu Shigeru auf.
 

Der Braunhaarige machte sich vorsichtig wieder auf den Weg zurück zur Pension. Er hatte Glück, das der Fluss nicht allzu weit davon entfernt war.

Dennoch kam ihm der Rückweg wie eine halbe Ewigkeit vor...lag es vielleicht daran, dass er die Umgebung unterschätzt hatte?

Wäre Nachtara nicht plötzlich aus seinem Pokeball gekommen, wäre er einfach so von einem Pokemon attackiert worden....

Dieser Gedanke war trotzdem irgendwie absurd. Man durfte jedoch nicht vergessen, dass hier andere Gesetze herrschten.
 

Endlich, nach einer schier endlosen Zeit, erreichte er endlich „Baba’s Pension“. „Danke, Nachtara..“, murmelte Shigeru und streichelte seinem Pokemon noch einmal liebevoll über den Kopf.

Es fiepte freudig auf und lächelte.

„Schlaf gut.“, mit diesen Worten holte er es zurück in den Pokeball und steckte ihn an seinen Gürtel.
 

Anschließend betrat er wieder die kleine Pension und merkte sofort, dass dieser Duft von frischgekochtem Essen in der Luft lag.

Dass er Hunger hatte, wollte er nicht leugnen.

Also zögerte er nicht lange und machte sich auf den Weg zum Speiseraum.
 

„Shigeru-kun!“, ertönte die Stimme der älteren Dame.

Der junge Trainer wandte sich um, als er gerade den Raum betreten hatte und sah die Pensionsbesitzerin, wie sie ein Tablett auf einem Tisch stellte. „Das hier ist dein Platz.“

Sie lächelte ihren Gast freundlich an und deutete auf den aufgedeckten Tisch.
 

Shigeru bedankte sich, kam zu ihr rüber und setzte sich an den Platz. Soweit er es erkennen konnte, war der andere Gast, von dem sie heute Nachmittag gesprochen hatte, noch nicht erschienen.

Doch das sollte ihn weniger kümmern, schließlich hatte er nur seine Arbeit im Sinne.

Der Braunhaarige blickte auf das Tablett vor sich und begutachtete die gekochte Mahlzeit. Eine feine Misou-Suppe, Gemüse und Onigiri waren darauf serviert. Eine Tasse Tee und Wasser waren ebenfalls vorhanden.

„Lass es dir schmecken.“, Kasumi verließ daraufhin wieder den Speisesaal.
 

Shigeru dankte ihr erneut und begann anschließend zu essen. Er hatte, als er heute Morgen aufgebrochen war, ganz vergessen, sich Proviant einzupacken... ehrlich gesagt, war ihm das Essen auch gar nicht abgegangen. Vor lauter Aufregung und beobachten der neuen Umgebung, waren seine Gedanken nur darauf fixiert gewesen.

‚Ich muss Ayako noch anrufen..‘, kam es ihm in den Sinn.

Selbst sie hatte er vergessen. Ob sie sich Sorgen machte, weil er sich noch nicht gemeldet hatte? Immerhin war es doch schon sehr spät...
 

Völlig in Gedanken versunken, bemerkte er erst viel zu spät, dass noch jemand andres im Speiseraum saß.

„Lass es dir schmecken, Satoshi-kun.“, vernahm er Kasumis Stimme neben sich.
 

Shigeru horchte auf, als er diesen Namen hörte und wandte seinen Blick zur Seite.

Neben ihm war eine große Pflanze, die den direkten Blick auf den Platz neben sich versperrte. Er konnte nur ganz schwach eine Person auf der anderen Seite erkennen.
 

„Hai, danke, O-baa-san!“
 

Shigeru war neugierig geworden. Zwar hatte er keines Falls vorgehabt, sich für den anderen Mieter zu interessieren, aber irgendwie ließ ihm dieser Name keine Ruhe.

Er trank noch einen kurzen Schluck von seinem Tee, ehe er den Kopf noch etwas zur Seite neigte, um an der Pflanze vorbei zu sehen.
 

Der andere Gast saß auf der gegenüberliegenden Seite und war über sein Essen gebeugt.

Neugierig lehnte sich der Braunhaarige weiter zurück.

Er erkannte eine blaue Jeans und eine weiß-rote Weste. Dieser Satoshi schien auch noch relativ jung zu sein. Vielleicht in seinem Alter?

Leider konnte er es nicht genau erkennen, doch die Manieren dieses Typen ließen etwas zu wünschen übrig.

Wie er das Essen in sich rein schlang...als ob er Tage lang nichts mehr bekommen hätte...
 

Shigeru schüttelte den Kopf und nahm wieder seine normale Position ein.

Mehr konnte er so nicht erkennen...

‚Hm..‘, nicht einmal sein Gesicht hatte er gesehen.

Also musste er noch einen Versuch starten.
 

Vorsichtig beugte er sich diesmal leicht nach vorne und schob ein größeres Blatt der Pflanze zur Seite, welches genau die Sicht auf das Gesicht des anderen versperrte.
 

Shigeru schnappte hörbar nach Luft, als er das Gesicht des anderen Gastes erkannte. Hastig ließ er das Blatt los und schluckte schwer.

Er hatte sich jetzt getäuscht, oder?

Das...konnte nicht sein. Nein, das...
 

Der Braunhaarige biss sich auf die Unterlippe. Angestrengt starrte er auf sein leeres Tablett.

Es musste ein großer Zufall sein, dass dieser Gast dem Satoshi, den er kannte, so verdammt ähnlich sah.
 

‚Zufall. Nichts als Zufall..‘, Shigeru nickte zu sich selbst. Er versuchte sich diesen Gedanken zu bestätigen und sich dadurch zu beruhigen.

....

Doch egal, wie sehr er es versuchte. Es ließ ihm keine Ruhe.

Er musste noch mal nachsehen. Vielleicht hatte er sich wirklich getäuscht.

Es konnte nicht ‚dieser‘ Satoshi sein. Unmöglich.
 

Angestrengt blickte Shigeru zur Seite. Durch die dichte Pflanze konnte er gerade mal erkennen, dass der Junge schwarze Haare hatte.

Alles nur Zufall.

Vorsichtig hob er erneut die Hand, welche sich leicht zitternd an das Blatt legte, dass er zuvor ebenfalls zur Seite geschoben hatte.

Behutsam und bedacht zog er es erneut etwas weg und blickte durch das kleine Guckloch, das sich dadurch gebildet hatte.

Shigeru atmete ruhig und hoffte inständig, dass der andere sich weiter auf sein Essen konzentrierte und nicht auf die Idee kam, zu ihm rüber zu sehen.
 

Aufmerksam beobachtete er den Schwarzhaarigen beim Essen. Dieser ließ sich von nichts stören und aß genüsslich das, was ihm Kasumi zubereitet hatte.

Aus diesem Blickwinkel konnte er auch ganz genau erkennen, dass die Gesichtszüge ‚dem‘ Satoshi sehr ähnlich waren...
 

Vorsichtig ließ Shigeru das Blatt wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückwandern. Er wollte auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen.

Wenn es wirklich ‚der‘ Satoshi war... dann hatte er ein Problem.
 

Shigeru schluckte schwer und blickte erneut auf sein Tablett. Sein Blick verfinsterte sich leicht und er spürte, wie sein Herz begann schneller zu schlagen. Leichte Nervosität machte sich in ihm breit..
 

Er durfte ihm nicht begegnen. Nicht jetzt.
 

Der Braunhaarige atmete noch einmal tief durch und versuchte sich so wieder zu beruhigen, sich zu konzentrieren.

‚Ganz ruhig.‘, er sah auf und blickte Richtung Tür. ‚Ich muss hier weg. Noch bevor er mich sieht.‘

Wenn er schnell genug war, würde Satoshi vielleicht nicht bemerken, dass er hier war...
 

Etwas anderes blieb ihm auch gar nicht übrig.

Also erhob er sich langsam von seinem Platz und ging mit eiligen Schritten zur Tür hinaus.

Er wagte es nicht einmal, einen kurzen Blick auf Satoshi zu werfen, da dieser ja womöglich herüber sehen könnte und ihn vielleicht erkannte?

Das wollte er verhindern. Um jeden Preis.
 

Schnell verschwand Shigeru um die Ecke und ging weiterhin mit schnellen Schritten zur Treppe, welche ins Obergeschoß führte. Selbst Kasumi ignorierte er, welche ihm gerade entgegen gekommen war.

Auf ihre Frage, ob alles in Ordnung sei, antwortete er mit einem hastigen „Hai.. Das Essen war sehr lecker“ – und schon war er verschwunden.

Keine zwei Sekunden später vernahm man ein Schließen seiner Zimmertüre und danach war es ruhig im Obergeschoß.
 

Kasumi stand ratlos in dem verlassenen Gang und schüttelte leicht den Kopf.

Was nur in den Jungen gefahren war? Sie wusste es nicht, wollte aber auch nicht nachfragen. Vielleicht war er einfach nur zu müde.
 

Die Pensionsbesitzerin kam wieder zurück in den Speiseraum und blickte auf Satoshi, welcher gerade das letzte Onigiri verspeist hatte.

„Wer war denn das?“, fragte der Schwarzhaarige und kratzte sich ratlos am Hinterkopf. Er hatte nur bemerkt, wie jemand hastig den Raum verlassen hatte.

„War das der neue Gast?“
 

Kasumi nickte leicht. Sie schenkte Satoshi noch eine Tasse Tee nach.

„Hai. Sein Name ist Shigeru Ookido.“
 


 

TBC.

Schlaflose Nächte.

„Was meinst du dazu, Pikachu?“

Der schwarzhaarige Junge, welcher zuvor noch im Speisesaal der Pension gesessen hatte, stand nun vor dem kleinen Haus. Nachdenklich blickte er auf sein Elektro-Pokemon, welches ebenfalls nachdenklich die Arme vor der Brust verschränkte.

„Pika..“, murmelte es.

Satoshi hockte sich vor seinen besten Freund und seufzte. „Wenn...wenn es wirklich Shigeru ist..“, flüsterte er und stoppte sofort.

In Wirklichkeit hatte er Angst, diesen Gedanken überhaupt auszusprechen. Er hatte so lange auf ein Lebenszeichen des anderen gewartet, nachdem er schier eine halbe Ewigkeit versucht hatte ihn zu erreichen.. und jetzt?

Jetzt sollte er hier sein? In derselben Pension wie er?

Das konnte nur ein schlechter Scherz sein.
 

„Ahh...“, stöhnte er überfordert und nahm sein Cappy vom Kopf. Er wuschelte sich durchs Haar und versuchte die ganze Verwirrung in seinen Gedanken zu ordnen.

Vielleicht machte er sich gerade zu viele Gedanken. Vielleicht war es gar nicht der Shigeru, den er kannte...sondern jemand andres, der zufällig denselben Namen hatte!
 

Seufzend stand der 22-Jährige wieder auf und ging ein paar Schritte hinters Haus.

Es war mittlerweile stockfinster geworden, im Garten der Pension leuchtete eine kleine Lampe den Weg, so dass man sich wenigstens ein bisschen zu Recht fand.

Vereinzelt konnte man leise Zirp-Geräusche vernehmen, sowie Hoot-Hoot’s, welche durch die Dunkelheit mit ihren Artgenossen kommunizierten.
 

„Dabei...hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben..“, flüsterte Satoshi und setzte sich auf die Parkbank vor dem kleinen Teich des Gartens.

Gedankenverloren starrte er in das schwarz-schimmernde Gewässer, wo ein Felino seinen Kopf hervor hob und den Jungen beobachtete.

Pikachu kam mit leisen Schritten zu seinem Trainer und hopste auf die Parkbank. „Pika..“, es stupste Satoshi an und blickte fragend zu ihm auf.
 

„Ach Pikachu..“, murmelte der Junge und lehnte den Kopf zurück.

Er starrte in den dunklen Himmel empor und beobachtete die vereinzelten Sterne. Warum musste das ganze jetzt passieren..

Jetzt, wo er es endlich geschafft hatte, über ihn ‚hinweg‘ zu kommen...

„Warum..?“

Satoshi sprach eher zu sich selbst, als zu Pikachu und schloss für einen Moment die Augen. In ihm herrschte eine starke Ungewissheit, die es ihm schwierig machte, fest zu stellen, was nun Wirklichkeit oder Traum war.

Vielleicht spielte ihm sein Unterbewusstsein gerade einen Streich? Anders konnte er es sich nicht erklären.

Er hatte mit Shigeru abgeschlossen. Das war auch der Grund, warum er sich hierher zurückgezogen hatte... um sich selbst zu finden, seine Grenzen auszutesten und über sich hinaus zu wachsen.
 

Es hatte auch wunderbar funktioniert. Alles lief nach Plan, seine Gedanken hatten sich geordnet und er konnte sich wieder auf die Sache an sich konzentrieren.

Doch mit einem Schlag veränderte sich plötzlich alles. Alles, was er sich mühsam in den letzten Jahren aufgebaut hatte, wurde zunichte gemacht.

Hatte er sich die ganze Zeit selbst belogen?
 

„Vielleicht ist er es ja nicht..“, seufzte Satoshi und setzte sich das Cappy wieder tief ins Gesicht. Er wollte sich diesen Gedanken bewahren, als Stütze, um nicht wieder in dieses Loch zu fallen, aus dem er mühsam heraus geklettert war.

„Er ist es nicht..“
 

„...Pii~?“, das gelbe Pokemon zupfte an Satoshis Ärmel, als es etwas bemerkte. Es hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.

Auch Satoshi spürte einen Blick auf sich ruhen, welcher ihm eine leichte Gänsehaut bescherte.

„Mh?“

Der Trainer wandte sich um und blickte auf Pikachu, welches seinen Blick auf die Pension gerichtet hatte. Satoshi sah weiter und bemerkte wie im Obergeschoss, ein Fenster geschlossen wurde.

Er konnte eine dunkle Silhouette erkennen, welche hastig den Vorhang des Fensters vorzog und somit noch stärker verhinderte, gesehen zu werden.
 

‚Ob er das war?‘, dachte Satoshi und wandte den Blick wieder ab.

Der Junge streichelte Pikachu über den Kopf. „..Aber...vielleicht kann ich ihn dann endlich fragen, warum..“, murmelte er und erhob sich von seinem Platz.

Er hatte Shigeru so einiges zu sagen. Sollte er wirklich hier sein, würde er all seinen Mut zusammenfassen und endlich die Dinge klären, welche ihm schon so lange auf der Zunge brannten.
 

„So...ich geh jetzt rein. Bis gleich.“, sagte er leise zu Pikachu und machte sich dann wieder auf den Weg ins Haus. Es war mittlerweile kühl geworden und da er nicht Gefahr laufen wollte, sich eine Erkältung einzufangen, beschloss er wieder zurück zu gehen.
 

Kasumi war bereits zu Bett gegangen. Das tat sie immer, nachdem sie den Abwasch gemacht und für das morgige Frühstück aufgedeckt hatte.

Sie wusste, das Satoshi abends noch kurz vor die Tür ging, um sich um seine Pokemon zu kümmern.
 

Satoshi schloss die Tür ab und ging mit leisen Schritten ins Obergeschoss. Er durfte Kasumi auf keinen Fall wecken bzw. dazu veranlassen, in sein Zimmer zu kommen.

Dass er ein wenig gegen ihre Regeln verstieß, musste sie nicht unbedingt wissen.
 

Als er im ersten Stock ankam, schlich er so leise es ging, zu seinem Zimmer rüber. Doch dazu musste er an dem Zimmer des neuen Mieters vorbei...

Kurz blieb er stehen und blickte schweigend auf die Tür.

Es war so ruhig im Haus, dass man jedes einzelne Geräusch vernehmen konnte. Selbst bis hierher drang noch das Ticken der Wanduhr, welche unten in der Küche hing.
 

Angestrengt lauschte Satoshi und versuchte einen Laut aus dem Zimmer des Neuen zu vernehmen. Doch es war still. Ob er zu Bett gegangen war, nachdem er das Fenster geschlossen hatte?

Seufzend schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und musste sich selbst an die Nase fassen. Er würde dem Neuen schon noch begegnen. Dann würde sich herausstellen, ob es wirklich Shigeru war, oder ein anderer.
 

Also ging er zu seinem Zimmer, was direkt danebenlag und ging ins Innere. Behutsam schloss er die Tür und ging mit leisen Schritten zu seinem Fenster.

Ein leichtes Lächeln kam über seine Lippen, als er Pikachu sah, welches bereits draußen auf dem Fensterbrett saß und wartete, hereingelassen zu werden.
 

Schnell ging er zu dem Fenster und öffnete es. Pikachu hopste sofort ins Innere. „Piii~!“, strahlte es Satoshi an und sprang aufs Bett.

Der Junge blickte seinem gelben Pokemon hinterher und schmunzelte. Wenn Kasumi das mitkriegen würde, dann würde vermutlich die Hölle los sein.

Die ersten paar Tage, in denen er hier wohnte, hatte er versucht, sich an diese Regel zu halten. Doch für Pikachu war es nicht einfach.

Er konnte sein Pokemon schlecht die ganze Nacht unbeaufsichtigt draußen lassen...

Der Pokeball war definitiv keine Option für Pikachu, das war klar, seit dem ersten Tag ihrer Begegnung.

Ja..und dann hatte er irgendwann angefangen seinen treuen Freund ins Zimmer zu lassen. Kasumi war es bisher nie aufgefallen. Die beiden hatten auch immer gut aufgepasst.

Dennoch war das Risiko sehr groß.
 

„Shh..“, murmelte Satoshi und kam zu seinem Bett, wo es sich Pikachu bereits bequem gemacht hatte.

Es hatte sich am Fußende des Bettes zu einem kleinen, gelben Knäuel zusammengerollt. „...chuu~...“

Der Schwarzhaarige machte sich noch eben bettfertig und ging dann ebenfalls schlafen.

Zumindest versuchte er es, denn seine Gedanken arbeiteten die ganze Nacht hindurch, so dass er kaum ein Auge zumachte....
 

~
 

Shigeru öffnete langsam die Augen und blinzelte verschlafen auf die braunen Holzbalken der Zimmerdecke.

„Hn..“, er gähnte einmal ausgiebig und streckte sich genüsslich. Anschließend vergrub er sich wieder unter der Bettdecke und seufzte wohlig.

Ein herrliches Gefühl von Frieden machte sich in ihm breit, weshalb er sich nicht überwinden konnte, seine Augen zu öffnen.
 

‚Aber ich muss..‘, dachte er missmutig und öffnete sie dann doch langsam.

Verschlafen blickte er sich im Zimmer um und sah, dass es bereits sehr hell war.

„Wie spät ist es..?“, murmelte er und setzte sich langsam auf.
 

Verwirrt blickte er sich um und fasste nach seiner Brille, welche auf dem Nachttisch lag und setzte sie sich auf die Nase. „Hm..“, anschließend suchte er nach seiner Armbanduhr, welche direkt danebenlag und nahm sie her.

Träge las er die Zeit und weitete erschrocken die Augen, als er feststellte, dass es bereits Mittag war.

„Ich hab...verschlafen!“, schnell schlug er die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett.

Er musste aufpassen, um nicht über seine eigenen Beine zu stolpern, als er zu seinem Klamottenhaufen ging.

„Wie konnte das nur passieren..“, völlig fertig zog er sich seine blaue Jeans und ein dunkelgrünes Shirt aus dem Koffer.

Eigentlich hätte er bereits am frühen Morgen die Pension verlassen wollen um sich auf die Reise zum Silberberg zu machen... aber irgendwie hatte er wohl den Wecker überhört.

„So etwas blödes..“, so schnell es ihm möglich war, zog er sich fertig an und verschwand daraufhin im Badezimmer.
 

Die Reise war wohl anstrengender gewesen, als er vermutet hatte. Sonst hätte er nicht so fest geschlafen.
 

Shigeru machte sich im Bad so schnell als möglich fertig, schnappte sich noch seine notwendigsten Utensilien und verließ daraufhin sein Zimmer.

Mit schnellen Schritten begab er sich in die Küche, wo Kasumi gerade dabei war, Kartoffel zu schälen.

„Ah...Shigeru-kun!“, sagte sie freundlich, als sie ihn erblickte. „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, du warst gestern so schnell verschwunden..“
 

Der Braunhaarige lächelte verschmitzt. „Tut mir leid, ich hatte noch etwas wichtiges zu erledigen..“, murmelte er. „Aber das Essen war wirklich sehr lecker..“

Kasumi lächelte erfreut. „Das ist schön...“, sie legte die Kartoffel zur Seite und ging zu der kleinen Anrichte rüber. „Ich habe dir hier ein Lunch-Paket gemacht. Du wirst sicher gleich los wollen, richtig?“

Sie nahm das kleine Päckchen zur Hand, welches sie noch in eine Plastiktüte packte und reichte sie dem zukünftigen Forscher.

Shigeru verbeugte sich angedeutet und nahm das Päckchen dankend an. Er war zwar um sein Frühstück gefallen, aber dafür hatte er nun dieses Lunch-Paket.

„Danke. Ich werde versuchen, rechtzeitig zum Abendessen zurück zu sein.“, mit diesen Worten verabschiedete er sich noch kurz und ging zur Haustür, wo er sich seine Schuhe anzog.

Anschließend fasste er nach seinen Forschungsutensilien und verließ die Pension.
 

Vor dem Haus holte er sein Arkani aus dem Pokeball, um anschließend ein paar der Dinge auf seinem Rücken zu platzieren.

Arkani ließ es sich ruhig gefallen und blieb brav stehen. Es hatte seinem Trainer schon öfter geholfen, solche Dinge durch die Gegend zu transportieren, also war es für ihn nichts Neues.
 

„Lass uns gehen.“, lächelte Shigeru sein Pokemon an und machte sich mit ihm auf den Weg, in die Tiefen der Wälder, um endlich in die Nähe des Silberbergs zu gelangen.

Vorerst wollte Shigeru die Umgebung des Silberbergs erkunden, bevor er sich dann direkt in die Höhle begab.
 

Zielstrebig gingen Arkani und Shigeru auf den dichtbewachsenen Wald zu, welchen sie nach einem kurzen Fußmarsch über die Ebene erreichten.

„So...“, Shigeru hielt inne und kramte in seinem Rucksack nach einer Karte, auf denen die vereinzelten Punkte aufgezeichnet waren, die er unter die Lupe nehmen wollte..

Arkani hingegen stand weiterhin aufrichtig neben seinem Trainer und blickte sich um..

„Hier geht’s lang..“, sagte Shigeru und deutete in eine Richtung, welche er auch gleich ansteuert. Das Feuer-Pokemon nickte nur und folgte seinem Trainer.
 

Es war lange her, dass Shigeru sich auf solche Reisen begeben hatte. Die Letzte hatte er auch für Seminararbeits-Zwecke gemacht, dazumals hatte er sich auf die Reise zu den Zinnoberinseln begeben.

Shigeru genoss dieses Gefühl, durch die Natur zu wandern und seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.

Er hatte damals, als er das Studium begonnen hatte, nicht erwartet, dass es ihn so fesseln würde, Pokemon in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Aber je älter er geworden war, desto mehr hatte sich das heraus kristallisiert.

Vor acht Jahren wäre das für ihn undenkbar gewesen. Aber die Zeiten hatten sich geändert..
 

Shigeru verbrachte den ganzen Nachmittag in diesem Waldstück und klapperte nach einander die ganzen Plätze ab, die er sich auf seiner Karte eingezeichnet hatte.

Die Pokemon, welche er dort antraf, waren eindrucksvoller als er ursprünglich gedacht hatte... er beobachtete die verschiedensten Arten, wie sie miteinander kommunizierten, wie sie aßen, miteinander spielten oder sogar ruhig unter einem Baum ein Schläfchen hielten.

Er wurde sogar Zeuge eines Kampfes zwischen einem Aerodactyl und einem Dragoran. Die Kräfte, welche beide Pokemon in diesen Kampf steckten, konnte er kaum in Worte fassen. Er war wie gefesselt, vor der Macht, die die beiden versprühten.
 

Dennoch wurde es langsam dunkel und die Nacht brach an.

Nachtara, welches sich mal wieder selbstständig aus ihrem Pokeball befreit hatte, wich nicht von Shigerus Seite und beobachtete die Umgebung mit aufmerksamem Blick, während Arkani im hohen Gras ein Schläfchen hielt..
 

Shigeru packte seine Kamera weg und erhob sich aus dem Gras, in dem er gerade gelegen hatte, um ein Gehweiher zu fotografieren, dass gerade über das Wasser des angrenzenden Flusses gelaufen war. Es war für die Verhältnisse dieser Gattung unheimlich groß. Viel größer als andere, die er zuvor gesehen hatte.
 

„Nachtara!“, meldete sich das Unlicht-Pokemon zu Wort und tappte zu Arkani rüber, um ihn auf die Schnauze zu poken.

„Tara!“, mahnte es und deutete auf Shigeru, welcher zu seinen Pokemon zurückkam und die Ausrüstung zusammen packte.

Dieses Mal wollte er nicht Gefahr laufen, wieder von einem geheimnisvollen Pokemon attackiert zu werden und beschloss daher, verfrüht seine Zelte abzubrechen. Morgen war ein neuer Tag, er durfte nur nicht verschlafen.
 

„Gehen wir.“, sagte er zu den beiden und schmunzelte, als er Arkani beobachtete, das sich gerade streckte und treuherzig zu seinem Trainer blickte.

Shigeru musste lachen, weil Nachtara böse schimpfend neben dem Feuer-Pokemon stand.

„Sei nicht so streng zu ihm.“, sagte Shigeru und streichelte beiden über den Kopf. Anschließend packte er wieder die Ausrüstung auf Arkanis Rücken und machte sich mit den beiden auf den Weg zurück zur Pension.
 

Da sie ziemlich weit in den Wald hineingegangen waren, dauerte es etwas länger, um wieder aus ihm herauszufinden. Aber dank Arkanis gutem Spürsinn, waren sie auf der sicheren Seite und verließen ohne jegliche Probleme den Wald.
 

Nach einem kurzen Spaziergang kamen sie auch wieder zur Pension zurück, wo Rauch aus dem Schornstein kam, was darauf deutete, dass Kasumi dabei war, Essen zu kochen.
 

„Vielen Dank, Arkani.“, Shigeru bedankte sich bei seinem Pokemon und nahm ihm die Utensilien wieder ab. Daraufhin rief er es wieder in den Pokeball zurück.

Anschließend wandte er sich an Nachtara und wollte es ebenfalls zurückrufen, als dieses sich strickt weigerte. „..Tara!“, murrte es und drehte sich einmal im Kreis.

Shigeru hob verwirrt eine Augenbraue und seufzte leise. „Mh..tut mir leid.“, er wusste schon, auf was sein Pokemon da hinaus wollte.

„Los komm.“, er lächelte leicht und ging mit Nachtara schließlich hinters Haus, wo die Parkbank stand.

Er setzte sich und hatte keine zwei Sekunden später sein Nachtara auf dem Schoß. „Naa~!“, es lächelte vergnügt und rollte sich auf dem Schoß seines Trainers ein.
 

Shigeru musste schmunzeln. Er hatte ganz vergessen, wie verschmust sein Nachtara sein konnte, wenn es das Gefühl hatte, vernachlässigt zu werden.

Also legte er sanft seine Hand auf das weiche Fell und streichelte es.

Seine Pokemon-Dame konnte ziemlich herrisch werden, was wohl an ihrem Element zu liegen schien.

„Dass das aber nicht zur Gewohnheit wird!“, lachte Shigeru und erntete nur ein kurzes „Nachtara~!“, ehe es zu schnurren begann und sich genüsslich streicheln ließ.
 

~
 

Satoshi kam ebenfalls gerade von seiner Reise zurück, allerdings aus einer anderen Richtung wie Shigeru.

Er hatte Pikachu auf der Schulter und lächelte es liebevoll an, als er gerade um die Ecke biegen wollte..
 

„Nicht Nachtara..haha!“
 

Abrupt blieb Satoshi stehen, fast zu schnell, so dass Pikachu Mühe hatte, auf seiner Schulter sitzen zu bleiben.

„..Pii~~!“, gab es von sich, als es sich gerade noch an der Weste seines Trainers festhalten konnte. Es hievte sich wieder nach oben und warf Satoshi einen bösen Blick zu.

Dieser hingegen reagierte nicht darauf, sondern ignorierte Pikachus Gestik gekonnt. „Psst..“, er hielt sich den Finger vor die Lippen und deutete seinem Pokemon an, ruhig zu sein.
 

Ob das der neue Mieter war?
 

Satoshi lehnte sich an die Hausmauer und atmete tief durch. Etwas unsicher lugte er um die Ecke und bemerkte, wie dort ein junger Mann auf der Parkbank saß. Er hatte ein Nachtara auf dem Schoß, welches gerade mit seinen Fingern spielte.
 

Hastig zog er sich zurück und schnappte nach Luft.

Das musste er sein. Da war er sich sicher... nur... war das wirklich Shigeru?
 

Satoshi ballte die Hände zu Fäusten und fasste neuen Mut zusammen. Er durfte sich nicht unterkriegen lassen. Wenn das wirklich Shigeru wäre, dann...
 

Erneut wagte er einen Blick um die Ecke und beobachtete den Braunhaarigen.

Der andere hatte ihn scheinbar noch nicht bemerkt, denn er spielte weiterhin unbedacht mit seinem Nachtara.

Satoshi konzentrierte sich, und musste aufpassen, nicht sein Gleichgewicht zu verlieren, da er sich schon ziemlich weit nach vorne lehnte, um den anderen besser beobachten zu können.

Da es bereits dunkel und der Garten spärlich erleuchtet war, konnte er nur schwer etwas erkennen..
 

Er erkannte die braunen Haare des neuen Mieters, die Frisur war der Shigerus wirklich sehr ähnlich.. Auch das Profil konnte er nach einer kurzen Zeit erkennen, da sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.

Satoshi schluckte schwer. Die Statur des jungen Mannes war zierlich und er schien eine angenehme Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.
 

„Nachtara..“, der Junge kicherte, als sein Pokemon an seinen Fingern leckte.

Er streichelte das Unlicht-Pokemon über den Kopf.
 

Unbewusst biss sich Satoshi auf die Unterlippe. Je länger er den anderen beobachtete, desto mehr spürte er, bzw. erkannte er, dass es sich wirklich um ‚diesen‘ Shigeru handeln musste.

Es waren zwar mittlerweile sieben Jahre seit ihrem letzten Treffen vergangen, aber die Art, die er hier zu Tage brachte, war ihm doch sehr ähnlich.

Die Art, wie Shigeru mit Pokemon umging, hatte er scheinbar nicht verlernt und behandelte sie noch immer wie einen Schatz. Etwas Wertvolles.
 

Satoshi wandte den Blick ab und lehnte sich wieder vollends an die Hausmauer. Gedankenverloren starrte er vor sich auf den Boden.

Was hatte dieses heftige Herzklopfen in seiner Brust zu bedeuten?

Der Schwarzhaarige fasste sich an die Brust und atmete auf. Hatte er sich nicht vor langer Zeit geschworen, diese Gefühle, die er für den anderen gehegt hatte, zu vergessen?

Es war ihm doch auch gelungen... aber warum, warum begann dann sein Herz so heftig zu schlagen..?
 

Etwa vor Aufregung, weil er den andren nun endlich wieder treffen würde? Oder vor Wut, weil er sich nicht gemeldet hatte? Weil er unerreichbar war?

...Aber dieses Gefühl, welches sich gerade in seinem Inneren ausbreitete, war keinesfalls schlecht. Er konnte es nicht genau definieren..

Vielleicht war es sogar Freude, weil er nun endlich wusste, dass es dem anderen gut ging?
 

Satoshi blickte noch einmal um die Hausmauer. Irgendwie konnte er seinen Blick nicht von dem anderen lassen.

Konzentriert beobachtete er die weichen Gesichtszüge und stellte fest, wie friedlich der andere sich um sein Pokemon kümmerte. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus, die auch auf Satoshi übergriff.

Das Herzklopfen wurde schlimmer, er ertappte sich sogar dabei, wie ihm eine leichte Röte ins Gesicht stieg.

Wieder zuckte er zurück und legte sich die Hand aufs Herz, versuchte so, seinen Herzschlag zu beruhigen.

Warum war er nur so aufgeregt..?
 

Plötzlich vernahm er ein knarrendes Geräusch, welches auf die Parkbank schließen ließ.

Satoshi hielt den Atem an und presste sich weiter an die Hausmauer. Hoffentlich hatte er ihn nicht bemerkt und kam auf die Idee, hierher zu kommen....

Er kniff die Augen zusammen und wartete schon auf das schlimmste...
 

Doch es kam nichts.

Er hörte, wie sich die Schritte des anderen entfernten und ein anschließendes Türknarren. Er war in die Pension zurückgekehrt..
 

Satoshi atmete auf und ließ sich an der Hausmauer herabsinken, so dass er im weichen Gras saß.

„Du..bist es also wirklich..?, murmelte Satoshi gedankenverloren und blickte auf Pikachu, welches sich die ganze Zeit ruhig verhalten hatte.

Es sah seinen Trainer fragend an und hopste dann von seiner Schulter. „Pi..?“

Doch Satoshi reagierte nicht. Er blickte weiter ziellos vor sich hin, fühlte noch immer diesen heftigen Herzschlag in seiner Brust, den er nicht zuordnen konnte.
 

Nach all den Jahren war er wieder aufgetaucht, ohne ihm ein Wort zu sagen.

Nicht einmal von Prof. Eich oder Shigerus Schwester hatte er damals eine Info erhalten, nachdem Shigeru spurlos verschwunden war...

Aber jetzt hatte er die Möglichkeit. Jetzt konnte er ihn endlich zur Rede stellen.
 

„Ahh..“, seufzte Satoshi schwermutig.

Der Schwarzhaarige erhob sich von seinem Platz und blickte auf Pikachu, welches ihn fragend anblickte.

„Mach dir keine Sorgen..“, lächelte der Junge. „Ich..geh gleich in mein Zimmer.. Bis gleich..“

Daraufhin wandte er sich ab und ging zur Haustür.

Er hatte nach dieser Erkenntnis wirklich keinen Hunger, außerdem wollte er Shigeru auch nicht begegnen und dieser würde jetzt vermutlich beim Essen sein.

‚Warum muss das alles so kompliziert sein..‘, dachte der Junge missmutig und ging ins Innere.
 

Kasumi stand gerade im Flur, als Satoshi herein kam. Sie begrüßte ihn lächelnd.

„Hallo.“, sagte Satoshi. „Erm...ich brauch heute nichts zum Abendessen.... Ich werde gleich ins Bett gehen..“, lächelte er verschmitzt und wollte auch schon die Treppe hoch, als ihn Kasumi aufhielt.

„Jetzt mal nicht so schnell.“, sagte sie. „Warte, du kannst das Tablett mit nach oben nehmen... ohne Essen einfach ins Bett gehen.. tzz.. das geht doch nicht...“, während dieser Worte hatte sie sich abgewandt und war in ihre Küche gegangen.
 

Satoshi hingegen seufzte und hatte seinen Blick starr auf den Speiseraum gerichtet. Er hoffte inständig, das Shigeru nicht auftauchen würde... er wollte ihm nicht begegnen..
 

„So.“, er vernahm Kasumis Stimme, die nun wieder aus der Küche kam. Wie versprochen mit einem Tablett in der Hand.

„Hier. Schön aufessen! Sonst gibt es morgen kein Abendessen.“, sagte sie gespielt böse.

„Haii~..“, seufzte Satoshi und bedankte sich. „Gute Nacht..“, mit diesen Worten wandte er sich ab und ging sofort in sein Zimmer.

Je schneller er in seinem Zimmer war, desto besser, denn er war heute definitiv nicht bereit, Shigeru zu begegnen.

Morgen wäre es etwas anders. Da hatte er eine Nacht drüber geschlafen und, vielleicht, herausgefunden, was dieses heftige Herzklopfen zu bedeuten hatte.. Aber heute war wirklich kein guter Tag für ein Wiedersehen.
 

Satoshi verschwand in seinem Zimmer und stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab. Seufzend begutachtete er es. Vielleicht würde er ja doch noch Hunger darauf bekommen..

Anschließend wandte er seinen Blick zum Fenster, wo Pikachu schon stand und neugierig ins Innere lugte.

Er ging hin, öffnete das Fenster und wartete, dass Pikachu herein kam. Dieses Mal ließ er aber das Fenster offen, da es im Zimmer ziemlich heiß war.

„Hm.. wenn du möchtest, kannst du was davon essen, Pikachu.“, sagte Satoshi und deutete auf das Tablett. Es waren wieder ein paar Reisbällchen, die sie ihm hergerichtet hatte. Obwohl es dieses Mal sogar seine Lieblings-Onigiris waren, hatte er keinen Hunger. Die Sache mit Shigeru schlug ihm zu sehr auf den Magen, als das er jetzt an Essen denken konnte...
 

Satoshi selbst machte sich hingegen gleich bettfertig und war auch keine zwei Minuten später unter der Bettdecke verschwunden.
 

Er hatte genug für heute... Das Ganze war ihm so dermaßen zu Kopfe gestiegen, dass er schon gar nicht mehr wusste, wohin mit seinen ganzen Gedanken.

Vielleicht würde morgen etwas Licht ins Dunkel kommen... doch zuvor, sollte er versuchen etwas zu schlafen.. Auch gestern Nacht hatte er schlecht und vor allem wenig geschlafen.

Daran war allein Shigeru schuld, da war er sich sicher... Aber warum?
 

‚Bastard..‘, schimpfte Satoshi und zog sich die Bettdecke noch fester über den Kopf. Wieder kreisten seine Gedanken um den anderen, welchen er vor kurzen noch gesehen hatte..

Er war zu einem hübschen Jungen geworden.. das konnte Satoshi nicht leugnen.

Seine Gesichtszüge waren wesentlich feiner geworden und er strahlte noch immer diese Coolness aus, mit der er schon damals bei jedem Mädchen gepunktet hatte.

Satoshi musste schmunzeln.

Ja ja, Shigeru war schon immer der ewige Frauenheld gewesen...

Ob das jetzt noch immer war?

Wie würde es sein, wenn sie sich wieder gegenüberstanden?

Würde Shigeru ihn auch erkennen?

Was würde er von ihm denken?

Würde er sich überhaupt freuen oder wohl eher die Flucht ergreifen?
 

Pikachu hingegen blickte auf den großen, gewölbten Deckenberg im Bett, unter dem Satoshi lag. Es bemerkte, wie sein Trainer sich immer wieder unruhig von einer Seite auf die andere drehte.

Die Bettdecke raschelte und murrende Seufzer drangen dumpf hervor.

„Pikaa..“, murmelte es und hopste auf den Schreibtisch. Es nahm ein Reisbällchen zur Hand und biss herzhaft hinein.

Anschließend wandte es seinen Blick erneut auf Satoshi, welcher keine Ruhe zu finden schien.
 

Pikachu musste etwas unternehmen...irgendetwas musste es tun, um seinen Trainer aufzuheitern und ihm zu helfen.

Nur die Frage, was?

Vielleicht war es das Beste, wenn es sich zuerst versichern würde, dass es wirklich Shigeru war?
 

Der Elektro-Pokemon wandte seinen Blick auf das offene Fenster.

Satoshi hatte erwähnt, dass Shigeru gerade beim Essen war, richtig? Wenn es also noch etwas warten würde und dann zu dessen Zimmer, welches ja gleich nebenan lag, rüber sehen würde... Dann könnte es erkennen, ob das Kopfzerbrechen Satoshis wirklich Hand und Fuß hatte, oder nicht.
 

Pikachu nickte zu sich selbst. Zuerst musste es warten, bis Satoshi schlief.. dann konnte es losgehen.

Mit einem Reisbällchen in der Hand tappte Pikachu nun zum geöffneten Fenster und setzte sich dort auf die Fensterbank.

Herzhaft biss es in den Reis und blickte zum Himmel empor. Als Shigeru damals verschwunden war, hatte sich bei Satoshi etwas verändert. Daran konnte es sich noch erinnern.

Es war nicht leicht für seinen Trainer gewesen... Aber was genau gewesen war, konnte selbst Pikachu nicht in Erfahrung bringen.
 

Doch heute war es anders. Es würde der Sache auf die Spur gehen und einen Weg finden, Satoshi wieder fröhlich zu stimmen.
 

TBC.

Pikachu's Neugier.

Pikachu knabberte genüsslich an seinem Reisbällchen. Es mochte die Kochkunst der Pensionsleiterin. Denn immer, wenn Satoshi nicht alles aufaß, nahm er das Essen mit in sein Zimmer und Pikachu durfte anschließend den Rest essen.
 

„Chuu~“, vor sich hin lächelnd, leckte es seine Pfoten ab und sah dann erneut prüfend zu Satoshi rüber.

Sein Trainer war noch immer unter der Bettdecke vergraben. Allerdings war er in der Zwischenzeit ruhiger geworden und schien eingeschlafen zu sein. Zumindest konnte man ein gleichmäßiges Heben und Senken der Bettdecke vernehmen.
 

Zu sich selbst nickend blickte Pikachu anschließend in den Sternenhimmel, welcher sich wie ein riesen-großes, schwarzes Meer über ihm erstreckte.

Es war nun genügend Zeit vergangen, Satoshi schlief und auch der andere, neue Mieter musste längst in seinem Zimmer sein. Vielleicht schlief er auch schon, das würde die Sache um einiges erleichtern.
 

Neuen Mutes gefasst, sprang Pikachu auf den Ast vor dem Fenster und blickte noch einmal zurück ins Zimmer. Da der Baum sehr viele Blätter hatte, raschelte jede Bewegung, so dass es aufpassen musste, um keinen verräterischen Laut von sich zu geben.

Satoshi hingegen schien nicht bemerkt zu haben, das Pikachu sich verflüchtigte und schlief weiter tief und fest.
 

Erleichtert tappte das kleine Elektro-Pokemon den langen dicken Ast entlang, bis es nicht mehr weiter konnte, da der Baumstamm ihm den Weg versperrte. Prüfend blickte Pikachu sich um, und bemerkte einen anderen Ast, der direkt zu dem Zimmer neben Satoshis führte. Also sprang es auf den Nächsten rüber und bewegte sich langsam und behutsam vorwärts, denn dieser war um einiges dünner als der vorige, so dass es Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu halten.

„Chuu...“, murmelte Pikachu leise, da ihm doch ein wenig mulmig zu Mute war.

Mitten auf seinem Weg blieb es stehen und sah prüfend auf das Fenster vor sich, welches nun nicht mehr so weit von ihm entfernt war.

Es stand offen, ebenfalls wie das von Satoshi. Vermutlich war dem Mieter auch ziemlich heiß gewesen, so dass er das Fenster über die Nacht offen ließ.

Gut für Pikachu, so konnte es ohne Probleme zu dem anderen gelangen.
 

Also schlich es weiter auf seinen vier Pfoten Richtung Fenster, doch je näher es der Astspitze kam, desto weiter sank der Ast.

Verwirrt blickte das Elektro-Pokemon sich um, begriff aber schnell, woran es lag. Die Dicke des Astes hatte sich weiter zugespitzt und war immer dünner geworden, so dass sie Pikachus Gewicht nicht mehr aushielt.

Pikachu seufzte und ging ein paar Schritte zurück, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Anschließend wandte es seinen Blick auf das Fensterbrett des Zimmers.

Es war kein Licht in dem Zimmer des anderen auszumachen. Vermutlich schlief er wirklich schon.
 

Pikachu nickte erneut, konzentrierte sich noch einmal auf die Entfernung zwischen ihm und dem Fenster und sprang schließlich aus dem Stand rüber.

„Pii~~...!“

Mit einem lauten Platscher landete das Elektro-Pokemon auf dem Fensterbrett des anderen und seufzte erleichtert auf. Geschafft.

Es wandte seinen Blick hinter sich und lugte das Fensterbrett hinunter.. dabei stellte es fest, wie weit es eigentlich hätte fallen können..
 

Pikachu schüttelte sich kurz und wandte sich nun endlich dem Zimmer des anderen zu.

Neugierig wollte es seinen Blick schweifen lassen...als ihm plötzlich etwas Schwarzes die Sicht versperrte.
 

„Nachtara!“, fauchte das Unlicht-Pokemon, welches auf allen Vieren und bereit zum Angriff vor Pikachu stand. Die drohenden, rötlichen Augen funkelten das ahnungslose Pikachu gefährlich an, welchem sich ein unangenehmer Schauer über den Rücken schlich.

„Tara..!“, fauchte es erneut und trat mit der rechten Vorderpfote stampfend auf das Fensterbrett.

Seine langen Ohren legte es drohend zurück und seine gelben Markierungen leuchteten immer wieder gefährlich auf.
 

Insgeheim war Nachtara froh sich aus dem Pokeball befreit zu haben. Es hatte schon eine Vorahnung gehabt und war in diesem Moment erleichtert, wieder gegen den Willen seines Trainers gehandelt zu haben... denn siehe da, nun stand doch tatsächlich ein fremdes Pokemon mitten auf dem Fensterbrett zu ihrem Zimmer.

Das Unlicht-Pokemon schnaubte. Es fragte sich, was sich sein Trainer eigentlich für Gedanken machte. Wusste er denn nicht, wie gefährlich diese Gegend war?

Nachtara spürte selbst durch die Hülle des Pokeballs die drohende Gefahr und würde am liebsten die ganze Zeit an Shigerus Seite bleiben, um ihn vor solchen dreisten Angriffen, wie es gerade passierte, zu bewahren.
 

Das schwarze Pokemon beobachtete das gelbe Pikachu eine Weile lang. Es spürte eine gewisse Furcht, die von ihm ausging...aber bei weitem keine Angst. Der Geruch dieses Pokemon war auch anders, als von den wilden, die hier in der Umgebung lebten...

Hatte es einen Trainer? Warum war es hier? Wieso wollte es seinen Trainer angreifen?
 

Nachtara funkelte Pikachu noch einmal an, lockerte seine Angriffshaltung aber dann, weil es spürte, dass von dem Elektro-Pokemon keine Gefahr ausging.

Es war merkwürdig, doch irgendwie hatte es das Gefühl, als würde es dieses Pikachu kennen..
 

Pikachu hatte die ganze Zeit eine distanzierte Haltung eingenommen, da es nicht wusste, ob dieses Nachtara nun angreifen würde oder nicht.. Es spürte auch die Blicke, welche ihm das andere Pokemon zugeworfen hatte..doch es merkte schnell, dass dieses Nachtara auf keinen Kampf aus war.

Vermutlich wollte es seinen Trainer vor feindlichen Angriffen schützen. Was auch verständlich war, immerhin war es hier gefährlich.

Pikachu selbst war nun schon einige Monate mit seinem Trainer hier und wurde immer wieder einer neuen Lektion belehrt.
 

Doch plötzlich merkte es eine Veränderung in Nachtara und sah, wie es seine aggressive Haltung aufgab. Auch Pikachu erhob sich ganz langsam und blickte in die, weiterhin leicht bedrohlich wirkenden, roten Augen.

„Pika..“, murmelte Pikachu und legte den Kopf schief. Es versuchte an dem Nachtara vorbei zu blinzeln, doch ihm wurde sofort wieder die Sicht versperrt.

„Tara..!“, mahnte das Unlicht-Pokemon und stellte sich dem Elektro-Pokemon in den Weg.

Es würde nicht zulassen, dass es dieses Zimmer betrat. Niemals.
 

Pikachu lehnte sich wieder zurück. Es begriff schnell, dass Nachtara über diese Neugierde nicht erfreut war.

„Ich..habe nicht die Absicht deinem Trainer etwas zu tun.“, erklärte Pikachu schnell, als es merkte, dass es wohl besser mit einer Erklärung diese undurchsichtige Situation erläutern sollte.

Es bemerkte ein auffunkeln in den dunklen roten Augen. Scheinbar war Nachtara neugierig geworden.

„Meinem Trainer geht es nicht gut.. und deshalb möchte ich mich vergewissern, ob...“, doch ehe Pikachu weitersprechen konnte, funkte ihm Nachtara dazwischen.

„..was sollte mein Trainer damit zu tun haben?“, knurrte es leise, um Shigeru nicht zu wecken.

„Das möchte ich eben herausfinden!“, sagte Pikachu ernst und linste erneut an Nachtara vorbei. Es konnte in der dunklen Ecke ein Bett erkennen, in dem vermutlich der andere Trainer schlief.
 

„Ich werde hier niemanden durchlassen.“, beharrte Nachtara und schritt gleich wieder vor Pikachus Sichtfeld. „Verstanden?“

Pikachu seufzte und blieb brav auf seinem Platz sitzen. Es wollte das andere Pokemon wirklich nicht verärgern...dennoch verstand es nicht, warum Nachtara ihm so vehement den Weg versperrte.

Es hatte ihm doch gesagt, dass es ihrem Trainer nichts antun wird..

„Früher warst du freundlicher..“, gab das Elektro-Pokemon leise von sich und blinzelte Nachtara an. „Dein Trainer ist doch Shigeru, oder?“
 

Die Augen des schwarzen Pokemon funkelten auf. Es verstand nicht ganz, worauf das Pikachu hinaus wollte.

Nachtara wandte seinen Blick kurz ab und blickte in das Zimmer, zurück zu Shigeru, welcher vor einiger Zeit seine Arbeiten am Laptop beendet hatte, um sich endlich schlafen zu legen. Auch Nachtara hatte bemerkt, dass mit seinem Trainer etwas nicht stimmte.

Seit sie hier am Silberberg angekommen waren, brauchte er lange um endlich einzuschlafen. Sein Schlaf war auch sehr unruhig... und Nachtara hatte bis vor kurzem gedacht, dass er in seinem Unterbewusstsein die Gefahr der wilden Pokemon spüren würde. Dass dieser unruhige Schlaf eine andere Ursache haben könnte, damit hatte es nicht gerechnet..
 

„Mhh.“, das Unlicht-Pokemon blickte wieder auf Pikachu und ließ sich die Worte, welche es ihm vorhin an den Kopf geworfen hatte, noch einmal Revue passieren.

Woher wusste dieses Pikachu, wie es früher war? Waren sie sich wirklich schon einmal begegnet?

„Woher willst du wissen, dass mein Trainer Shigeru heißt?“, gab das Nachtara nach kurzem von sich.
 

Pikachu spürte, dass das Nachtara die aggressive Einstellung langsam ablegte. Es war froh darüber, so konnte es sich besser mit ihm unterhalten und die Sache erklären. Schließlich wollte Pikachu nur das Beste für seinen Trainer; und wenn es Nachtaras Trainer ähnlich ging... vielleicht würden sie gemeinsam erreichen können, dass es ihnen wieder besser geht?

„Ich habe gehört, wie Obaa-san seinen Namen genannt hatte...“, log Pikachu. Dass er Shigeru bereits mit Satoshi beobachtet hatte, musste es jetzt noch nicht preisgeben.

„Seit mein Trainer den Namen gehört hat, ist er immer sehr abwesend und macht sich viele Gedanken..“, erklärte Pikachu weiter.

Erneut wollte es einen Blick auf den anderen Trainer erhaschen, welcher ihm aber sofort von Nachtara verwehrt wurde.
 

Der böse Blick entging Pikachu nicht, deshalb musste es andere Taktik versuchen. Irgendwie würde es das Eis zwischen Nachtara und ihm brechen.

„..Kann es sein, dass wir uns kennen?“, fragte das Elektro-Pokemon schließlich frei heraus und blickte dem schwarzen Pokemon tief in die Augen.

„Irgendwoher kennen wir uns... es muss schon lange her sein..“
 

Nachtaras Ohren zuckten leicht und es spürte den intensiven Blick Pikachus, den es ihm zuwarf.

War seine erste Vermutung wirklich richtig? Es war also keine Einbildung, dass sie sich wirklich kannten?

„..Woher willst du das wissen?“, fragte das Unlicht-Pokemon zurück. So leicht wollte es Pikachu die Sache nicht machen. Wobei es langsam eine Ahnung hatte, wer der Trainer dieses Elektro-Pokemon sein könnte...
 

„Deine Augen..ich kenne deinen Blick...wir sind uns sicher schon begegnet...“, sagte Pikachu und legte den Kopf schief. „Aber irgendwann wart ihr verschwunden..“

Es begann zu grübeln und kratzte sich mit seiner Pfote nachdenklich am Kopf. „War es vor sieben Jahren, als wir uns das letzte Mal begegnet sind?“
 

Nachtara blinzelte auf, als es Pikachus Erläuterung lauschte und zog die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Seine Vermutung schien sich zu bestätigen.

„Vor sieben Jahren..“, wiederholte das schwarze Pokemon leise und senkte etwas den Kopf. Ja, vor sieben Jahren, die Zeitrechnung würde in etwa stimmen...

„..ist dein Trainer Satoshi?“, fragte Nachtara schließlich gezielt und blickte Pikachu ebenfalls tief in die Augen.

Es schien sich langsam zu erinnern.. Vor sieben Jahren war der Kontakt zu jeglichen Personen, die Shigeru nahe standen, abrupt abgebrochen worden.
 

Pikachus bestätigendes Nicken schien Bände zu sprechen.

Nun war Nachtara klar, warum ihm Pikachu so bekannt vorkam, weshalb es spürte, dass es seinen Trainer nicht angreifen wollte...

Selbst das Verhalten Shigerus schien ihm von einem Moment auf den anderen klar zu werden.

In Nachtaras Kopf machten mit einem Mal, so viele Dinge, die es vorher nicht verstanden hatte, einen Sinn. Ob Shigeru von Anfang an wusste, dass Satoshi hier beim Silberberg war?

Wohl kaum, sonst wäre er nicht so gedankenverloren gewesen...

Doch was hatte das zu bedeuten?
 

Pikachu beobachtete Nachtara schweigend und merkte, dass es gerade sehr mit seinen Gedanken beschäftigt war. Das Elektro-Pokemon brauchte nun keine andere Bestätigung mehr. Es schien sich wirklich um den Shigeru zu handeln, den sie vor sieben Jahren das letzte Mal gesehen hatten, bevor sich ihre Wege auf wundersame Weise für lange Zeit getrennt haben.
 

Doch nun war es wieder soweit, es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sich Shigeru und Satoshi wiedersehen. Da war sich Pikachu sicher.

„Vielleicht geht es ihnen besser, wenn wir sie zusammenführen?“, fragte das gelbe Pokemon und blickte Nachtara fragend an.

Es merkte, wie das andere Pokemon plötzlich zögernd wurde und leicht den Kopf schüttelte. „Das..geht nicht.“, gab es leise von sich.
 

Man vernahm ein leises Rascheln und die beiden Pokemon blickten erschrocken ins Zimmer.

Shigeru hatte sich gerade im Bett bewegt und ließ nun eine Hand über die Bettkante hängen.

Zum ersten Mal erhaschte Pikachu einen guten Blick auf den anderen Trainer, denn er hatte sich zur Seite gedreht, so dass man sein Gesicht im fahlen Mondlicht erkennen konnte. Es bestand kein Zweifel mehr. Er war zwar älter geworden, aber es war definitiv Shigeru.
 

„Warum geht das nicht?“, fragte Pikachu leise nach, als es feststellte, das Shigeru weiterschlief. Es wäre nicht von Vorteil, wenn er die beiden hier erwischen würde...

Nachtara blickte auf Pikachu und schüttelte einfach den Kopf. „Frag nicht.“, verwehrte es strikt. „Das geht dich nichts an.“

Das Elektro-Pokemon verstand nun gar nichts mehr. Hatte Nachtara nicht selbst gerade gesagt, das Shigeru ebenfalls immer wieder gedankenverloren war, seit sie hier sind? Warum sollte er sich also nicht freuen, wenn er Satoshi wiedersehen würde?

Vielleicht war das gerade der Grund, für seine Abwesenheit? Weil er nicht wusste, wie er auf Satoshi zugehen sollte?

Man durfte nicht außer Acht lassen, das eine ziemlich lange Zeit zwischen ihrem letzten Treffen lag... wobei anzumerken war, dass Shigerus Verhalten damals auch nicht in Ordnung war. Immerhin hatte er sich ohne ein Wort zu sagen, zurückgezogen...
 

Pikachu zögerte, seinen Gedanken auszusprechen. Es wollte wissen, was vor sieben Jahren geschehen war.. wer konnte es also besser erklären, als Nachtara? Doch die Ablehnung Nachtaras ließ es zögern.. vielleicht war es auch einfach eine Sache, die Shigeru und Satoshi selbst auszusprechen hatten...

Pikachu konnte also nur versuchen, die beiden dazu zu bringen, sich zu treffen und sich auszusprechen. Vielleicht würde das endlich die Distanz zwischen ihnen aufheben.
 

„Ich glaube, du solltest gehen..“, sagte Nachtara nach einer Weile und wandte sich leicht von Pikachu ab.

„Es wird bald hell..“, mit diesen Worten kehrte es dem anderen den Rücken zu und sprang vom Fensterbrett ins Zimmer zurück. Um Pikachu brauchte es sich nun keine Sorgen mehr zu machen, es hatte seinen Standpunkt klar und deutlich vertreten.

Langsam und mit andächtigen Schritten ging es auf das Bett seines Trainers zu und setzte sich davor. Es blickte auf die Hand, welche vom Bett hing und musterte das Gesicht des schlafenden Trainers.

Nachtara war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es würde Pikachu nicht helfen, dass sich die beiden Trainer wieder trafen.

Shigeru hatte seine Gründe, warum er damals jeglichen Kontakt abgebrochen hatte...und so würde es auch bleiben.
 

„Naa~...“, das Unlicht-Pokemon streckte sich leicht, sprang auf das Bett und legte sich an Shigerus Seite.

Nachdenklich blickte es auf seinen Trainer und ließ seine Gedanken schweifen..

Es war die richtige Entscheidung. Ganz sicher.
 

~
 

Das Elektro-Pokemon drehte sich leicht zur Seite und erblickte den Silberberg, hinter welchem sich bereits ein leicht pastellfarbener Wolkenfilm gebildet hatte.

Der Nebel, welcher um die Spitze des Berges kreiste, lichtete sich in den frühen Morgenstunden und wirkte wie ein blass-weißlicher Film, der sich langsam wieder zu verdichten schien.

Pikachu blickte über die Ebene, welche sich vor ihm erstreckte und konnte eine kleine Herde Damhirplex beobachten, welche aufgeregt über das Plateau galoppierte. Sie schienen auf den Teich zuzulaufen, welcher am Waldrand lag.
 

Das Elektro-Pokemon blickte noch einmal ins Zimmer zurück. „Vergiss nicht, was ich gesagt habe..“, wiederholte Pikachu dann leise, obwohl Nachtara gar nicht mehr hier war.

Anschließend wandte es sich endgültig ab, und sprang erfolgreich über die Äste zurück zu Satoshis Fenster. Mit schnellen Schritten lief es zu seinem Bett und machte es sich auf dem Kopfkissen bequem. Das linke Ende des Kopfkissens beanspruchte Pikachu immer für sich. Das hatte sich in all den Jahren so eingebürgert.

Es rollte sich gemütlich ein und blickte schließlich auf Satoshi, welcher noch immer ruhig schlief.
 

Zumindest war sich Pikachu nun sicher, dass es sich wirklich um Shigeru handelte. Es musste jetzt nur noch einen Weg finden, die beiden zusammen zu bringen...

Nachtara war zwar strickt dagegen gewesen, doch das war ihm egal. Pikachu wollte für seinen Trainer das Beste..
 

Erschöpft schloss das Pokemon seine Augen und versuchte zur Ruhe zu kommen. Jedoch arbeiteten seine Gedanken die ganze Zeit an einem Plan, der langsam begann, Gestalt anzunehmen..
 


 

TBC.

Das Wasserloch.

Da. Schon wieder.
 

Shigeru hielt den Atem an und beobachtete durch seine hochempfindliche Kamera, wie ein katzenähnliches Pokemon anmutig auf der kleinen Erhebung mitten in der großen Ebene stand.

Das Fell war weiß und vereinzelte rosarote Merkmale waren über dem Körper verteilt. Ein Zeichen sah beinahe aus wie ein „M“, welches mitten auf der Brust des Pokemon eingezeichnet war. Es hatte spitze Ohren und eine tiefe, blutige Wunde, welche quer über dem linken Auge zu erkennen war.
 

Shigeru erschauderte, als es sich leicht zur Seite drehte. Zum Vorschein kam sein rechter Arm, welcher schlaff an seinem Körper hing. Die Krallen des Pokemon waren ebenfalls blutgetränkt...
 

Der junge Student schluckte schwer und drehte an den Einstellungen seiner Kamera. Er wollte dieses Sengo in einer Art und Weise fotografieren, wie man es noch nie gesehen hatte..

Ein Glück für ihn war, dass das Pokemon schier bewegungslos an seinem Aussichtspunkt verharrte und den leichten Windstoß genoss, welcher immer wieder über die Ebene wehte.

Jetzt, wo die Einstellungen von Shigerus Kamera präziser waren, konnte er auch erkennen, dass sein Fell mit leichten roten Blutflecken bedeckt war. Nicht übermäßig vielen, aber dennoch waren sie zu vorhanden..
 

Und das Ganze war das Resultat eines unerbittlichen Kampfes, welches sich Sengo mit seinem Erzfeind Viptis geliefert hatte.

Er hatte nicht erwartet, ein so brutales Schauspiel mit ansehen zu müssen.
 

Shigeru hatte das Sengo auf der Ebene entdeckt, wie es seinen Blick über das weitläufige Gebiet schweifen ließ.. Also suchte er sich einen geeigneten Platz, packte seine Kamera aus und versteckte sich im hohen Gras.
 

Alles schien so friedlich.. Ein paar Wadribies waren an Sengo vorbei geflogen. Die bienenähnlichen Pokemon waren gerade fleißig dabei ihren gesammelten Honig zu ihrem Unterschlupf zu bringen...

Doch plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck Sengos.

Das Pokemon sprang hoch und ließ sich ein paar Meter weiter in das hohe Gras fallen. Der Frieden war vorbei.

Ein Viptis war unter ihm hervorgeschnellt und hatte versucht, mit seinen giftigen Reißzähnen nach seinem Erzfeind zu fassen.

Sofort entbrannte ein heftiger Kampf. Blitzschnell flogen Sengos Krallen auf Viptis zu, welches gekonnt zur Seite auswich und mit seinen Giftzähnen versuchte zu kontern...

Shigeru hatte den Atem angehalten, er konnte die geballte Kraft der beiden Pokemon bis zu seinem Versteck spüren. Jede Kollision schien die Erde zum Beben zu bringen..

Ein Kampf auf Leben und Tod.
 

Wie aus dem Nichts dröhnte plötzlich ein markerschütternder Schrei über die gesamte Ebene, welcher die beiden Pokemon regelrecht erstarren ließ.

Das mächtige Aerodactyl, welches Shigeru schon am Tag seiner Ankunft aufgefallen war, hatte in den bitteren Kampf eingegriffen und verhinderte so das schlimmste.

Nach verächtlichen Blicken verschwand das Viptis, welches durch die scharfen Krallen seines Feindes verletzt worden war, wieder im hohen Gras. Sengo hingegen starrte seither in die Ferne, vermutlich noch immer auf die Rückkehr seines Erzfeindes hoffend.
 

Shigeru kannte um die Rivalität der beiden Pokemon, hatte aber nie erwartet, jemals die Möglichkeit zu haben, solch einen Kampf mit ansehen zu können. Es hatte ihn beeindruckt, wie das Aerodactyl rechtzeitig eingegriffen hatte noch bevor das schlimmste geschehen war.

Ob es vielleicht eine Art Wächter dieser Gegend war?
 

Der braunhaarige Junge kroch, nach einer schier endlosen Zeit, hinter den dicken Baumstamm, wo er seine ganzen Utensilien verwahrt hatte.

Er wollte unbedingt verhindern, dass dieses kampflustige Sengo auf ihn aufmerksam wurde und womöglich noch angriff. Shigeru hatte zwar seine Pokemon dabei, dennoch wollte er einem Kampf aus dem Weg gehen.

Dabei musste er unwillkürlich an Nachtara denken, welches sich immer wieder selbst aus dem Pokeball befreite und nicht mehr von seiner Seite wich.

Kopfschüttelnd lehnte sich der Student an den Baumstamm und holte sein kleines Notizbuch aus seiner Jackentasche hervor. Er machte sich die nötigsten Notizen für seinen Bericht, welchen er heute Abend schreiben würde.
 

Nachdem er ein paar Minuten seine Gedanken niedergeschrieben hatte, steckte er seinen Notizbock wieder in die Jackentasche und erhob sich von seinem Platz.

Aus seinem Rucksack zog er die Landkarte, auf der die Umgebung abgebildet war. Er hatte sämtliche wichtigen Punkte mit vielen Kreisen und Pfeilen markiert. Man konnte fast behaupten, dass diese Karte so etwas wie sein Heiligtum war.

Als nächstes stand das Wasserloch auf dem Plan.

Der Braunhaarige blickte auf und bemerkte, dass er es von seinem derzeitigen Standort schon erblicken konnte. Er packte seinen Rucksack und seine kleine, weiße Aktentasche und linste noch einmal an dem Baumstamm in Richtung Ebene vorbei. Das Sengo war jedoch bereits verschwunden..vermutlich hatte es die Hoffnung, dem Viptis erneut zu begegnen, fürs erste aufgegeben.
 

~
 

Eigentlich hatte Satoshi geplant, tief in die Silberhöhle vorzudringen und dort nach einem seltenen Pokemon zu suchen, welches er bei einer seiner letzten Expeditionen entdeckt hatte. Allerdings machte ihm Pikachu einen Strich durch die Rechnung.
 

Das gelbe Elektro-Pokemon machte den ganzen Tag nichts anderes als Ärger. Es wollte Satoshi partout nicht gehorchen, sondern etwas zeigen, soweit hatte er es mittlerweile verstanden...aber ihm war Pikachus Verhalten wahrlich ein Rätsel.

Was sein Pokemon machte? Nun ja, es wollte eben nicht seinen Befehlen folgen, ging andere Wege, schnüffelte und blickte sich überall um... Es schien einer Spur zu folgen, jedoch waren solche Aufgaben nicht Pikachus Stärke.

Satoshi hatte zwar versucht, Pikachu mit sich zu nehmen, wollte es tragen, aber das Elektro-Pokemon wehrte sich nach Strich und Faden.

Nach einem heftigen Stromstoß, hatte es Satoshi schlussendlich aufgegeben. Er wusste, wozu Pikachu fähig war... aber so hartnäckig hatte er sein Pokemon schon lange nicht mehr erlebt..

Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als Pikachu zu folgen.
 

Der Schwarzhaarige folgte seinem Elektro-Pokemon über die große Ebene zum Waldstück, der eine Art Schutzwall vor dem Silberberg bildete.

Jedoch merkte Satoshi, dass Pikachu nicht den Silberberg ins Visier nahm, sondern seinen Kurs in Richtung Wasserloch änderte. Anscheinend hatte es endlich eine Spur gefunden.

Doch wohin führte er?

‚Zum Wasserloch?‘, dachte der Junge und kratzte sich am Kopf. Er verstand Pikachus Beweggründe nicht. Satoshi überlegte schon die ganze Zeit, was sein Pokemon ihm zeigen wollte...jedoch fiel ihm im Moment wirklich nichts ein.
 

„Pika..!“, meldete sich Pikachu plötzlich zu Wort und blieb hinter einem Baum stehen.

Sie waren angekommen. Die beiden befanden sich nun zwischen den dichtgereihten Bäumen, welche das Wasserloch kreisförmig umrahmten. Sie waren schon oft hier gewesen. Entweder zum erkunden oder trainieren. Denn das Wasserloch beherbergte einige starke Gegner, aber auch seltene Pokemon.
 

Das Pikachu deutete auf das Wasserloch und blickte seinen Trainer erwartungsvoll an.

Satoshi war doch sehr gespannt, worauf sein Pikachu hinauswollte. Jetzt würde er endlich erfahren, wonach es die ganze Zeit gesucht hatte.

Er tat also wie ihm geheißen und stellte sich zu seinem Pokemon ebenfalls hinter den Baum und linste neugierig an dem Baumstamm vorbei.

Es bot sich ihm ein wunderschöner Anblick auf das Wasserloch.
 

Ein paar Gehweiher liefen auf ihren dünnen Beinchen über das Wasser, ein Nidoking und eine Nidoqueen stillten ihren Durst an dem großen Wasserloch. Satoshi konnte sogar ein paar junge Phione entdecken, die fröhlich im Wasser herumtollten.

Moment.

...Phione?

Satoshi streckte den Kopf weiter vor. Er konnte es nicht glauben. Von diesem Pokemon hatte er zuvor nur gelesen, da es sehr selten war und nur wenige Leute zu Gesicht bekommen hatten.

Doch Satoshi täuschte sich nicht. Das kleine, blaue Wasserpokemon spielte unbeschwert mit seinen Artgenossen im klaren Bergwasser. Der rote Kristall an seiner Brust leuchtete immer wieder auf, sobald es von Herzen lachte.
 

Fasziniert beobachtete Satoshi einige Momente das bunte Treiben am Wasserloch, bis er sich begeistert Pikachu zuwandte. Mit so einem ‚Fund‘ hatte er wahrlich nicht gerechnet!

Er beugte sich zu seinem Pokemon vor und streichelte es über den Kopf. „Toll gemacht, Pikachu!“, sagte er voller Freude.

Jedoch erntete er einen verwirrten Blick. Pikachu schüttelte den Kopf und deutete erneut auf das Wasserloch.

Sichtlich verwirrt, blickte Satoshi ebenfalls auf den großen Platz zurück und versuchte zu entdecken, was Pikachu nun wirklich meinte. Anscheinend waren es nicht die jungen Phione gewesen, welche seine Aufmerksamkeit erregt hatten.
 

Er ließ seinen Blick erneut über das große Wasserloch schweifen.

Da ein recht sonniger Tag und das Wasserloch inmitten der vielen Bäume war, wurde der junge Pokemon-Meister von verirrten Lichtstrahlen, welche sich ihren Weg durch das dichte Geäst des Baumringes erkämpften, geblendet. Die Lichtstrahlen spiegelten sich im Wasser und verhinderten so, dass er seine Umgebung in Ruhe beobachten konnte.
 

Langsam ließ er seinen Blick schweifen. Weit und breit waren Pokemon um das Wasserloch verteilt, die ihren Durst daran stillten.

Seufzend wollte er die Hoffnung aufgeben. Er wandte den Kopf zur Seite und ließ seinen Blick dabei ein letztes Mal über das Wasserloch schweifen, als in seinem Augenwinkel plötzlich etwas Ungewöhnliches erschien.

Verwirrt drehte er sich um und erkannte einen braunen Haarschopf, der hinter einem großen Strauch Schutz suchte.

‚Was zum...‘, schoss es Satoshi durch den Kopf.

Die Gestalt war am anderen Ende des Wasserloches zu sehen und es schien sich definitiv nicht um ein Pokemon zu handeln. Welches Pokemon hatte auch solche Haare? Wenn, dann müsste das eine neue Art sein, von der noch nie jemand etwas gesehen oder gehört hatte...
 

Satoshi blickte noch einmal auf Pikachu. War es das, was er gemeint hatte?

Das Elektro-Pokemon hingegen nickte begeistert und hopste an Satoshi vorbei. Es ging aber nicht den direkten Weg durch das Wasserloch, sondern lief außerhalb an dem Baumring vorbei.

„..Pikachu!“, zischte Satoshi mahnend und folgte seinem Pokemon. Was war nur heute mit ihm los?

Vielleicht war diese Gestalt ein äußerst gefährliches Pokemon und Pikachu rannte gerade schnurstracks darauf zu!

Das musste er um jeden Preis verhindern. Er durfte nicht zulassen, dass ihm etwas zustieß.
 

Pikachu war nun an das andere Ende des Baumringes gelaufen, genau dorthin, wo es diese Gestalt entdeckt hatte.

Satoshi kam wenige Sekunden später an und war ziemlich außer Atem. „..Pikachu!“, mahnte er erneut und schnappte hörbar nach Luft. Sein Pokemon hatte ein ziemliches Tempo vorgelegt.

Das Wasserloch war die einzige Wasserquelle, die es in diesem Umkreis gab. Es gab zwar noch eine Quelle direkt im Bergesinneren, aber es lebten nicht alle Pokemon in dieser gefährlichen Höhle.
 

„Du kannst doch nicht einfach wie wild hier rumlaufen..“, murmelte er. „Was ist, wenn das ein wildes Pokemon ist und dich angreift?“

Satoshi hatte sein Pikachu zwar gut trainiert, aber er wurde hier schon etwas besseren belehrt. Diese Pokemon durfte man auf keinen Fall unterschätzen.

Im Grunde genommen waren sie nicht bösartig, aber sehr stark. Und wenn man eines am falschen Fuß erwischte, konnte es durchaus passieren, dass es wütend wurde und einen angriff.

„..Pikaaa~..“, murmelte das Elektro-Pokemon. Es war sich keiner Schuld bewusst, dass konnte Satoshi aus dieser Geste durchaus herauslesen.

Kopfschüttelnd blickte der junge Pokemon-Meister in Richtung Wasserloch. Jetzt, wo sie schon einmal so nahe dran waren, konnte er ja durchaus mal schauen, um welches Geschöpf es sich hier handelte.
 

Er versteckte sich rasch wieder hinter einem der Bäume und linste auf den Platz, an dem sich noch immer sehr viele Pokemon tummelten.

Satoshi brauchte ein wenig, um sich wieder zu orientieren und zu wissen, wo sie sich genau befanden... irgendwo hier musste dieser braune Haarschopf sein.. da war er sich ganz sicher.

Das Licht, welches ihn auf der anderen Seite geblendet hatte, war auf dieser zum Glück nicht so schlimm. Es war zwar auch sehr hell, aber hier konnte man das Wasserloch wesentlich besser beobachten.

‚Irgendwo bei dem Gebüsch..‘, dachte Satoshi und ließ seinen Blick suchend über das hohe Gestrüpp wandern.
 

Und plötzlich entdeckte er etwas... ein kleiner, weißer Aktenkoffer lag auf dem moosbedeckten Boden. Ein Nachtara stand direkt daneben und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Es schien den Aktenkoffer zu bewachen.

Satoshi streckte den Kopf weiter vor. Er war neugierig.. um ein wildes Pokemon konnte es sich definitiv nicht mehr handeln.

Aber das Nachtara stand alleine da. Irgendwo musste der Trainer sein, er konnte sein Pokemon ja schlecht hier alleine stehen lassen?

Satoshi suchte weiter die Umgebung ab, jedoch konnte er von seinem Versteck nicht alles überblicken.

Aus diesem Grund trat er weiter nach vorne, wobei er aber ungeschickterweise einen Ast erwischte, welcher knackend zu Bruch ging.
 

Satoshi zuckte zusammen und spürte sogleich die gefährlichen, roten Augen des Nachtara auf sich ruhen.

„...Hn..“, er biss die Zähne zusammen und blinzelte auf das schwarze Pokemon, welches mit langsamen und bedrohenden Schritten auf ihn zu kam.

Das hatte er ja wirklich toll gemacht. Vielleicht hätte er zuerst hinsehen sollen, wo er seine Beine hinsetzt... aber jetzt war es auch schon zu spät.
 

Das Nachtara kam immer näher und war schließlich nur noch einen Sprung weit von Satoshi entfernt, als plötzlich der Trainer des Nachtara erschien.

„Nachtara!“, rief er sein Pokemon zu sich.
 

Satoshi, welcher die Augen schon zugekniffen hatte und auf das schlimmste wartete, traute sich kaum aufzublicken. War das Pokemon nun verschwunden? Hatte es auf seinen Trainer gehört?

Unsicher blinzelte er und blickte leicht verzweifelt die nähere Umgebung ab.

Das Nachtara hatte sich wieder ein paar Meter von ihm entfernt und war zu seinem Trainer gelaufen.

Der junge Pokemon-Meister schluckte schwer, als er seinen Blick auf die Person vor sich richtete.
 

„...Shigeru..?
 


 

TBC.

Wiedersehen.

Die Zeit schien regelrecht festgefroren zu sein.

Keiner der beiden Trainer wagte es, sich zu bewegen. Ruhig und konzentriert beobachteten sie sich an, musterten sich. Wie lange war es her, als sie sich das letzte Mal gegenübergestanden hatten?
 

Shigeru presste die Lippen fest aufeinander. Er spürte, wie eine unangenehme Nervosität und Unsicherheit in ihm aufkam.. tausende Gedanken fuhren Achterbahn in seinem Kopf.

Es war also soweit. Heute war der Tag, an dem sie sich begegnen sollten.

Er hatte Satoshi zwar in der Pension schon beobachtet und sich vorab ein Bild von dem heutigen 22-jährigen gemacht. Dennoch war es jetzt ein völlig anderes Gefühl, ihm direkt gegenüber zu stehen.

Die Nervosität schlich sich von seiner Magengegend über seine Arme hin zu seinen Fingerspitzen. Sein Herz schlug wie verrückt. Er hatte Angst, dass Satoshi diese Unsicherheit bemerken würde.. Er wollte ihm keine Schwäche zeigen.
 

Satoshi hingegen schlug ebenfalls das Herz bis zum Hals. Er hatte nicht damit gerechnet, dem anderen ausgerechnet hier über den Weg zu laufen.

Stets war er ihm aus dem Weg gegangen, auch wenn er schon oft den Gedanken oder Chance gehabt hatte, ihn anzusprechen.

Wenn er jedoch, wie ursprünglich geplant, zur Silberhöhle gegangen war, wären sie sich nicht begegnet... Er hätte mehr Zeit gehabt, sich auf ihre Begegnung vorzubereiten. Zu überlegen, was er ihm sagen wollte..wie er ihn ansprechen sollte..

Doch jetzt war es zu spät. Er wurde knallhart mit der Realität konfrontiert, in die ihn Pikachu unmittelbar gestoßen hatten.

Wie sollte er Shigeru ansprechen? Was sollte er ihm sagen? Schließlich konnte er schlecht mit der Tür ins Haus fallen.
 

„Was machst du hier?“, durchbrach Shigeru die Stille. Sein Tonfall war scharf und gezielt, damit versuchte er seine Unsicherheit vor Satoshi verborgen zu halten. Er würde ihm niemals so eine Schwäche zeigen. Niemals.
 

Mit seinen Worten erzielte er auch sofort den erwünschten Effekt.

Satoshi schien sich vor den Kopf gestoßen zu fühlen. Er kämpfte sichtlich mit seinen Worten, was den anderen triumphieren ließ.

Jedoch spürte Shigeru auch einen beißenden Schmerz in seiner Brust. Hätte er ihn vielleicht doch nicht so heftig ansprechen sollen?

Er wollte ihm lediglich zeigen, dass er noch immer der kaltherzige Junge von damals war.. ob es gelang? War er überhaupt noch der kaltherzige Junge von damals?
 

„Das frag ich dich.“, murmelte Satoshi schließlich. Es hatte etwas gedauert, bis er seiner Worte wieder mächtig war.

Shigerus Ansprache hatte ihn zuerst ziemlich getroffen, so dass er ihm am liebsten den Rücken zudrehen und gegangen wäre. Jedoch wollte und konnte er so etwas nicht auf sich sitzen lassen.

Shigeru war schuld, dass seine Gefühlswelt mal wieder Kopf stand, nachdem er es endlich geschafft hatte, sich nach langer Zeit zu fangen.

„..Du warst es doch, der sich nie gemeldet hat.“

Der Schwarzhaarige spürte, wie sich die aufgestaute Wut in seinem Bauch breit machte. Eigentlich hatte er gehofft, ein normales Gespräch mit ihm führen zu können. Doch anscheinend wollte Shigeru keine friedliche Konversation...
 

Ein unangenehmes Schweigen folgte.

Keiner der beiden sagte etwas. Shigeru drehte den Kopf zur Seite und ballte seine Hand zur Faust. Satoshi hingegen hatte den Blick gen Boden gerichtet und kaute nervös an seiner Unterlippe rum.

Vielleicht wäre es besser gewesen, das nicht anzusprechen..?

Verdammt. Er wollte ihn ja nicht gleich wieder vertreiben... irgendetwas musste er damals falsch gemacht haben, weshalb Shigeru nun so schroff ihm gegenüber war.

Die Frage war nur, was? Was hatte er getan?

All diese Fragen hatte er sich die vergangenen sieben Jahre gestellt. Er fühlte sich schuldig, als wäre es seine Schuld gewesen, dass der Kontakt abgebrochen war.
 

„Das wird mir zu dumm.“

Satoshi blickte auf und sah, wie Shigeru seinen Aktenkoffer nahm. Der Ältere zögerte nicht lange, deutete seinem Nachtara und war bereits im Begriff zu gehen.

Er wollte dieses Gesprächsthema um jeden Preis vermeiden. Er würde Satoshi keine Antwort geben, ganz gleich was geschehen würde.
 

Ohne dem anderen noch einen Blick zu schenken, ging er augenblicklich an ihm vorbei, um endlich aus dieser Situation zu verschwinden.

Das war wohl das Beste, was er konnte. Verschwinden. Sich von allem abzuschotten, um allein seinen Weg zu gehen.

Er brauchte niemanden, er war alleine stark genug.
 

„Warte..!“, instinktiv fasste Satoshi nach Shigerus Hand und hielt ihn eisern fest. Es überraschte den Schwarzhaarigen selbst, wie kräftig sein Griff war...das verdeutlichte nur umso mehr, seinen inneren Wunsch, Shigeru nicht gehen zu lassen.

Er wollte ihn nicht noch einmal verlieren. Er wollte die Sache klären und...vielleicht einen Neubeginn starten?

Doch dazu brauchte er Shigerus Einverständnis, sonst würde das ganze keinen Sinn ergeben..
 

Shigeru blieb abrupt stehen. Er fühlte die zittrige Hand Satoshis an seinem Handgelenk. Sein Griff war fest, auch wenn man seine Unsicherheit bemerkte.

Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, welche Wunden er in Satoshis Seele zurückgelassen hatte, als er damals gegangen war. Oder besser; unfreiwillig gegangen war.

„Satoshi..“, setzte Shigeru an und versuchte seine Hand von dem anderen weg zu ziehen.

Doch dieser ließ nicht los. Eisern hielt er das schmale Handgelenk seines ehemaligen Rivalen fest, als wolle er ihn nie wieder los lassen.

Er hatte Angst, ihn erneut zu verlieren.

„Ich habe mir große Sorgen gemacht..“, flüsterte Satoshi schließlich. „..weil ich dich nicht erreichen konnte.. Du warst plötzlich verschwunden.“
 

Der Braunhaarige atmete tief durch und fühlte einen starken Schmerz in seiner Brust. Es zog sich alles fest zusammen, wie Messerstiche bohrte sich jedes einzelne Worte in seine Brust.

„Ich habe alle gefragt, doch niemand hat dich gesehen oder etwas von dir gehört...“

Schweigend lauschte Shigeru den Worten seines ehemaligen Freundes. Er schloss die Augen..
 

„Weder Prof. Eich, noch deine Schwester..“, das Zittern in Satoshis Stimme wurde stärker. Seine Hand zitterte wie Espenlaub und dennoch hielt er sich krampfhaft an der Hand des anderen fest.

Shigeru spürte, wie sehr Satoshi es damals verletzt hatte. Doch nun war es zu spät. Er konnte daran nichts mehr ändern.

Er würde auch nicht darüber sprechen. Er wollte diese Erfahrung auf ewig in seinem Herzen verschließen, damit all die Wunden, die er damals bei so vielen Menschen hinterlassen hatte, nicht wieder zum Vorschein kommen würden.

„Ich hab mir Vorwürfe gemacht.. War es meine Schuld?“
 

Schweigend ließ der junge Student Satoshis Worte auf sich niederprasseln. Er konnte ihn nur zu gut verstehen, jedoch stellte sich ihm die Frage, ob er auch IHN verstehen konnte..?

Satoshi hatte keine Ahnung, was er in dieser Zeit durchgemacht hatte. Wie schwer ihm das alles gefallen war.
 

„Du hast keine Ahnung.“, murmelte Shigeru schließlich und atmete tief durch. Er wandte sich kurz zu Satoshi um und blickte ihm tief in die Augen.

Er konnte regelrecht den Schmerz in ihnen lesen...es schien ihn förmlich zu durchbohren. Zu gut konnte er Satoshis Gefühle verstehen, die ihn gerade übermannten. Jedoch...was war mit ihm..?

„Du hast...absolut...keine Ahnung..“, sagte er mit Nachdruck und riss sich daraufhin von Satoshis Griff los.

Shigeru hatte es satt. Er war gerade dabei, darüber hinweg zu kommen und sich nicht mehr damit beschäftigen zu müssen, als Satoshi auftauchte und sämtliche Erinnerungen wieder in ihm wachrüttelte.
 

Wild entschlossen, seine Expedition für heute abzubrechen, marschierte der Braunhaarige zielstrebig auf die große Ebene zu. Sein Blick war starr nach vorne fixiert.

Es war, als wäre er in einem Tunnel, aus dem es nur einen Ausweg gab. Er wollte hier weg... er wollte weg von Satoshi.
 

Satoshi hingegen stand wie angewurzelt zwischen den Bäumen am Wasserloch.

Sein Herz schlug so stark gegen seinen Brustkorb, dass er das Gefühl hatte, nicht atmen zu können. Es zog sich alles schmerzhaft zusammen.

Shigeru hatte nicht viel gesagt, aber das, was er von sich gegeben hatte, hatte ihn verletzt. Was meinte er damit..? Er hätte keine Ahnung?

Wie denn auch, wenn er nicht mit ihm sprach!

Verzweifelt schüttelte er den Kopf und blickte dem Braunhaarigen hinterher.

„Du...VERDAMMTER IDIOT!“, brüllte er sich die Seele aus dem Leib.

Doch Shigeru schien regelrecht taub zu sein und zuckte nicht einmal mit den Ohren, als der andere nach ihm rief.
 

„Ah..“, Satoshi sank auf die Knie zusammen.

Das war es also? Sollte dass das Ende ihrer Begegnung sein? Shigeru machte es sich wirklich leicht.

Er kehrte ihm einfach den Rücken zu und tat so, als würde ihn die ganze Sache nichts angehen. Doch dem war nicht so.

Er war genauso schuld an der ganzen Sache. Nur, wie sollte er ihm das vorhalten, wenn er es nicht einmal schaffte, irgendein Wort mit ihm zu wechseln?

„Was...soll ich nur machen..“, murmelte der Junge und riss vor Zorn ein paar Grashalme aus. Verzweifelt betrachtete er das grüne Gras in seiner Hand und seufzte schwer. „...Was soll ich nur tun..“, wiederholte er sich und ließ das Gras wieder auf den Boden fallen.
 

Doch plötzlich fühlte er ein Zupfen an seiner Hose. Verwirrt blickte er auf Pikachu, das aufgeregt in die Richtung zeigte, in der Shigeru verschwunden war.

„Das hat doch keinen Sinn..“, murmelte Satoshi und schüttelte abermals den Kopf. Wenn Blicke töten könnten, wäre er vermutlich vorhin tot umgefallen..

„Pikaaa~!“, engstirnig meldete sich das Elektro-Pokemon erneut zu Wort und zupfte energischer an der Hose. „Pika-pi!“, es ließ von Satoshis Hose ab und hoppelte ein paar Schritte Richtung Waldrand.

„Pika!“

Ein lautes Seufzen entkam Satoshi, als er bemerkte, wie hartnäckig Pikachu doch sein konnte. Andererseits kannte er sein Pokemon auch nicht anders.

Vermutlich hatte Pikachu recht. Wenn er Shigeru nicht gleich hinterher ging, hatte er seine einzige Chance, dass sich die Situation zwischen ihnen wieder normalisiert, vertan. Und genau DAS wollte er auf jeden Fall verhindern.

„..Du hast ja recht..“, murmelte der Schwarzhaarige und erhob sich. Er atmete noch einmal tief durch und nickte zu sich selbst. Innerlich machte er sich gerade Mut, er würde es schon schaffen.

Er musste Shigeru nur irgendwie dazu bekommen, dass er sich ihm anvertraute.... Irgendwie würde er das schaffen, da war er sich sicher.

Vor sieben Jahren, kurz bevor Shigeru verschwunden war, hatten sie doch auch eine besondere Verbindung aufgebaut...das konnte nicht alles zu Nichte sein. Niemals.
 

Fest entschlossen, Shigeru doch noch aufzuhalten, rannte der Pokemon-Meister los. Er musste ihn erreichen, tief in seinem Herzen. Und das schaffte er nur, wenn er ihm bewies, wie wichtig er ihm war.

Auch, wenn er die Reaktion des anderen bereits kannte, würde er nicht abschrecken und es trotzdem versuchen.
 

Kaum hatte Shigeru den Wald verlassen und war auf der großen Ebene angekommen, zog ein unangenehmer, starker Wind auf.

Kurz blieb er stehen und blickte gen Himmel. Die Wolken zogen sich zusammen und verdunkelten sich.

„Mh..“, Shigerus Blick wurde ebenfalls düster. „Das auch noch..“, murmelte er und setzte seinen Weg fort. Er hatte gehört, dass die Unwetter am Silberberg immer sehr stark ausfielen und es besser wäre, so schnell als möglich einen geeigneten Unterschlupf zu finden. Die Gewitter in diesem Gebiet waren unberechenbar.
 

„Shigeru!“

Der Angesprochene zuckte kurz zusammen. Satoshi war ihm doch nicht etwa gefolgt, oder?

Unsicher wandte er sich zur Seite und sah, wie der andere auf ihn zu lief. Das konnte doch nicht sein... Hatte er ihn nicht vergrault? Wieso folgte er ihm?

„Verdammt..Das auch noch..“, murmelte der Braunhaarige und beschleunigte seinen Schritt.

Jedoch war er zu langsam, denn plötzlich verspürte er einen festen Griff an seinem Handgelenk, welcher ihn abrupt dazu brachte, stehen zu bleiben.

„Was willst du!?“, fuhr er den Jüngeren an und drehte sich wütend zur Seite. „Habe ich dir nicht gesagt, dass ich meine Ruhe will!?“
 

Doch seine wütenden Augen traf auf einen Blick, den er Satoshi niemals zugetraut hatte. Er dachte, der andere würde erneut zusammenzucken und sich zurückziehen... Allerdings war es diesmal anders.

Satoshi hielt seinem strengen Blick stand und schaffte es sogar, ihn verständnisvoll anzusehen.

Shigeru stockte der Atem und er sog kurz die Luft ein. Ihm war, als würde man ihm die Luft zum Atmen rauben...
 

„Das hast du, ja..“, murmelte Satoshi hingegen leise, blickte aber dann angestrengt auf Shigerus Handgelenk, welches er fest umklammert hatte. Er musste die richtigen Worte finden... Es war seine einzige Chance, zu dem anderen durchzudringen.

„...Aber ich dachte, da wir uns so lange nicht gesehen hatten... könnten wir wenigstens normal miteinander reden?“, langsam sah er zu dem andren auf und hoffte, dass es ihm genauso ging.

Jedoch traf er auf einen verwirrten Blick seitens Shigeru, der leicht den Kopf schüttelte. „Ich wüsste nicht, was wir zu bereden hätten..“, knurrte er und wollte erneut den Rückzug antreten, doch Satoshi hielt ihn fest.

„Bitte.. Es sind sieben Jahre vergangen. Du kannst mir nicht erzählen, dass in dieser langen Zeit nichts passiert ist!“

Schweigend wandte Shigeru den Blick ab und starrte gen Boden. Er sah, wie die langen Grashalme immer stärker im Wind tanzten. Ihm wurde kalt und er spürte durch Satoshis Griff, dass es diesem ähnlich ging.

Unsicher biss er sich auf die Unterlippe. Je länger er zögerte, desto wahrscheinlich war es, dass das Unwetter losging.

Man hörte schon von weitem ein lautes Donner grollen, dass immer näher zu kommen schien.

„Bitte, Shigeru!“
 


 

TBC.

Das Gewitter.

Der Himmel hatte sich zugezogen und die Wolken drängten sich dicht aneinander. Es schien, als würde jeden Moment die Welt untergehen.

Lautes Donnergrollen war aus der Ferne zu vernehmen, was darauf schließen ließ, dass es bald zu ihnen vordringen würde.
 

Shigeru wandte seinen Blick gen Himmel, konzentriert blickte er auf die dunklen Wolken. Immer wieder blitzte es in ihnen auf.

Der kalte Wind wehte aufgeregt durch die Luft. Die starken Baumkronen bogen sich immer heftiger durch die Macht des Windes.

Blätter flog durch die Luft, vereinzelte Rufe von Pokemon erklangen, welche ihre Gruppen zusammensuchten, um in ihre Verstecke zurück zu kehren.
 

Und dann spürte Shigeru den ersten Wassertropfen an seiner Wange. Ein zweiter landete sogleich auf seiner Stirn.

Es war also soweit. Sie standen hier mitten auf der großen Ebene und ein fürchterliches Unwetter braute sich direkt über ihnen zusammen.
 

Satoshi hingegen wurde immer nervöser. Der Wind war kalt und stark, es begann zu regnen und auch langsam aber sicher kam das Gewitter immer näher.

„Wir müssen zurück!“, schrie der Schwarzhaarige aufgebracht und zog an Shigerus Hand. Er hatte ein solches Unwetter mehr als nur einmal erlebt.

„Wenn der Regen erst mal einsetzt...!“

Doch Shigeru schien das alles nicht zu interessieren.

Er beobachtete weiter die dunklen Wolken, lauschte dem Donnergrollen und sah dem Aerodactyl zu, wie es seine aufmerksamen Kreise über das Land zog. Es schien, als würde es patrouillieren und kontrollieren, ob sich alle in ihre Unterschlüpfe zurückzogen.
 

„Shigeru!“, der Jüngere schnappte nach dessen Aktenkoffer und setzte sich in Bewegung. Die Hand des anderen hatte er nicht losgelassen und somit zerrte er ihn, mehr oder minder, mit sich.

Auch Pikachu wurde ganz nervös und rannte immer wieder vor den beiden im Kreis, als wolle es ihnen andeuten, schneller zu gehen.

Wenn jemand eine Gefahr spüren konnte, dann waren Pokemon diesbezüglich die am empfindlichsten Geschöpfe.
 

Shigeru ließ sich hingegen nur schwer von dem anderen mitziehen. Er war zu fasziniert von dem Naturschauspiel, welches sich ihm gerade bot. Die Gefahr, in welcher er gerade zu schweben schien, ließ er völlig außer Acht.

Mittlerweile hatte der Regen stärker eingesetzt, so dass beide – sowie die Pokemon – bereits durchnässt waren.

Der Wind peitschte den Regen fest zu Boden und machte alles nass, was sich ihm in den Weg stellte.

Satoshi hingegen versuchte mittlerweile schneller zu gehen, um wenigstens noch ein bisschen trocken in die Pension zurück zu kehren, doch mit Shigeru, welcher so fasziniert von diesem Schauspiel war, konnte er sich das abschminken.

Also blieb er stehen, stellte den Aktenkoffer kurz ab und verpasste dem anderen eine saftige Ohrfeige, so dass der Braunhaarige ein wenig zurück stolperte.

„Shigeru! Komm endlich zur Vernunft!“, brüllte Satoshi ihn an, seine Augen glänzten förmlich vor Wut.

Das er dem anderen gerade eine Ohrfeige verpasst hatte, schien er in diesem Moment nicht registriert zu haben. Ihm war ihre Sicherheit wesentlich wichtiger!
 

Beide waren völlig durchnässt. Der starke Regen hatte selbst das Cappy Satoshis gänzlich eingeweicht. Völlig außer sich, riss er es sich vom Kopf und blickte dem anderen angespannt in die Augen.

„Wir müssen so schnell wie möglich zurück!“, sagte er laut, um die Naturgewalten zu übertönen.

Über ihnen ertönte wieder ein lautes Grollen, welches die Erde regelrecht erzittern ließ.

Satoshi sah besorgt zum Himmel. Die Wolken waren pechschwarz und in der Umgebung zuckten immer wieder nervöse Blitze vom Himmel. Das Grollen des Donners wurde immer lauter, es schien immer näher zu kommen.
 

Shigeru hingegen blickte Satoshi perplex an. Hatte er ihn gerade wirklich geschlagen?

Er fasste sich an die schmerzende Wange und biss sich fest auf die Unterlippe. Seine Gedanken fuhren regelrecht Achterbahn. Einerseits war er entsetzt, dass Satoshi es doch tatsächlich gewagt hatte, ihm eine Ohrfeige zu verpassen und andererseits fragte er sich, ob es wirklich so leichtsinnig war, was er hier tat.

Doch diesbezüglich brauchte er nicht zu überlegen. Die Antwort lag klar und deutlich auf der Hand.

Natürlich war es leichtsinnig so zu handeln. Schließlich setzte er gerade sein, sowie das Leben von Satoshi, Pikachu und Nachtara aufs Spiel.
 

Ohne ein Wort zu sagen, fasste er nach seinem Aktenkoffer. Das Regenwasser sickerte immer tiefer durch seine Kleidung, sie klebte förmlich an ihm. Ihm war kalt und irgendwie fühlte er sich schwach. Ein unangenehmes Ziehen war in seiner Brust zu fühlen..

Der Regen schien noch stärker zu werden... die einzelnen Tropfen prasselten wie Hagelkörner auf sie nieder.

„Lass uns zurück...“, mit diesen Worten pfiff er Nachtara zu sich, welches Pikachu die ganze Zeit böse angefunkelt hatte und ging nun mit schleunigen Schritten vorwärts.

Das mit der Ohrfeige würde er mit Satoshi noch klären, soviel stand fest. Allerdings nicht hier und jetzt. Wie sollte er ihm die Leviten lesen, wenn sie hier vielleicht drauf gehen würden..
 

Satoshi hingegen blickte dem anderen verwirrt hinterher. Er nickte perplex, schnappte sich Pikachu und kämpfte sich den Weg zur Pension zurück.

Es war nicht leicht und der starke Wind ließ ein vorwärts kommen nur schwer zu.

Die Sicht war so dunstig und nebelig, dass man nicht erkennen konnte, in welche Richtung man gehen musste..

Egal, wie konzentriert Shigeru die Gegend mit seinen Augen absuchte, doch er sah keine zwei Meter weit.

„Was...ist hier los!?“, schrie er Satoshi verwirrt an. So einen heftigen Niederschlag hatte er noch nie erlebt.
 

Satoshi, welcher langsam aufgeholt hatte, stand schwer atmend neben dem Älteren.

Er ersparte sich die Predigt, von wegen, dass er ihn ja vorgewarnt hatte...

Das wichtigste war, hier wieder heile rauszukommen.

Besorgt sah der Schwarzhaarige gen Himmel, das Donnern wurde heftiger und immer mehr Blitze zuckten vom Himmel.

Das Unwetter würde bald seinen Höhepunkt erreichen.. und sie standen hier mitten auf der großen Ebene.

'Echt klasse...!', fluchte Satoshi zu sich selbst. Er konnte nicht einmal ein Flugpokemon einsetzen, welches die Umgebung nach der Pension absuchen konnte, weil es bei diesen Wetterverhältnissen definitiv zu gefährlich war.
 

„Satoshi!“, schrie der Braunhaarige. „Ich dachte, du kennst dich hier aus!“

Shigeru hatte völlig die Orientierung verloren. Er war verunsichert...

Schließlich war ihm endlich bewusst geworden, in welcher Gefahr sie überhaupt schwebten. Was, wenn sie sich hier irgendwo verirren würden? Wenn sie ein Blitz treffen würde?

Panik machte sich in dem Braunhaarigen breit. Seine Atmung beschleunigte sich, er riss die kalte und nasse Luft regelrecht in seine Lungen.

„Antworte!“, sein Herz schlug wie wild gegen seinen Brustkorb, als würde es jeden Moment herausspringen.

Wieder verspürte er ein leichtes Ziehen in seiner Brust, was ihm augenblicklich tief nach Luft schnappen ließ.
 

Satoshi bemerkte diese panische Veränderung in dem anderen. So etwas hatte er bei ihm wirklich noch nie gesehen... dennoch wollte er sich darüber nun keine Gedanken machen. Das wichtigste war, hier raus zu kommen. Und das schnell.

Alles und jeder verließ sich nun auf ihn. Er durfte niemanden enttäuschen, sonst wäre das wohl ihr Untergang.
 

Satoshi sah sich dann konzentriert um.

„Es ist nicht mehr weit..“, sagte er leise und deutete in eine Richtung. „Das schaffen wir, ehe das richtige Gewitter einsetzt..“, er nickte bestätigend und nahm Shigerus Aktenkoffer erneut hoch. „Und jetzt schnell..“

Daraufhin wandte er sich von dem anderen ab und rannte in die eben genannte Richtung.

Shigeru blickte dem anderen nur verwirrt hinterher, hatte aber keine andere Wahl. Wenn er nun hier bleiben würde, würde er vermutlich wirklich nicht mehr lebend hier raus kommen. Er musste dem anderen vertrauen.

Schnell machten sich die beiden auf den Weg, den Satoshi eben beschrieben hatte.

Jedoch war vor ihnen nichts zu erkennen. Die Umgebung schien von einem dichten Nebel durchzogen zu sein, der ihnen die Sicht versperrte.

Doch plötzlich war Satoshi aus Shigerus Sichtfeld verschwunden. Der Nebel war zu dicht..
 

Nach kurzer Zeit erreichte Satoshi dann auch die Pension. Ihm fiel ein Stein von Herzen, als er feststellte, dass er doch den richtigen Weg gefunden hatte... andererseits war er schon lange genug in dieser Gegend, um sich ein wenig auszukennen.

Er riss das nasse Gartentor auf und eilte zur Hausmauer. Dort presste er sich fest dagegen, um vor dem Regen Schutz zu suchen.

„Shigeru!“, schrie Satoshi so laut er konnte, um ihm den Weg zu deuten, doch der andere schien nicht aufzutauchen.
 

Satoshi schluckte schwer. „SHIGERU!“, brüllte er erneut durch den tosenden Regen.

Die Nervosität, welche sich auch bei ihm angestaut hatte, floss ihm nun durch die Adern. Sein Herz schlug heftig gegen seine Brust und seine Augen suchten hektisch den dichten Nebel nach einer menschlichen Gestalt um,..doch niemand kam.

Hatte Shigeru sich verirrt? War er vom Weg abgekommen?

„Verdammt...Shigeru!?“, schrie er erneut in den Regen.
 

Plötzlich öffnete sich neben ihm die Haustür und die alte Witwe kam zum Vorschein. Zögernd blickte sie auf Satoshi, der noch immer an die Hausmauer gepresst da stand.

„Satoshi-kun...komm doch endlich rein!“, doch dann hielt sie kurz inne. „Wo ist Shigeru-kun?“

Der Schwarzhaarige schluckte schwer. Das Regenwasser floss ihm wie Bäche übers Gesicht, die Haare klebten nass an seiner Stirn.

„Ich weiß es nicht..eigentlich sollte er..“, er biss sich auf die Unterlippe. „Verdammt..“

Er wandte sich erneut zu der Pensionsbesitzerin um und drückte ihr den Aktenkoffer in die Hand. „Der gehört Shigeru... passen Sie auf ihn auf.. Ich werde noch mal nach ihm suchen..“

Zittern drückte er der alten Dame den Koffer in die Hand. Seine Finger waren eiskalt.

„Warte, Satoshi-kun..“, sie verschwand noch kurz ins Haus um etwas zu holen.

Der Junge hingegen lehnte nervös an der Hausmauer und starrte weiter in die Ferne. 'Shigeru...'
 

Er krallte sich regelrecht in das dunkle Holz des Hauses. Es war seine Schuld... er hätte nicht einfach mit Pikachu vorlaufen sollen, sondern auf den anderen warten...

Gott, was war er doch für ein Narr gewesen.. Dabei dachte er, es wäre nicht so schwer, einfach in nur eine Richtung zu laufen..
 

Erneut schrie er den Namen des anderen und hoffte, Shigeru würde endlich aus dem Nebel auftauchen. Doch wieder nichts.

Der Regen prasselte heftig zu Boden, der Sturm, der sich mittlerweile zusammengebraut hatte, fegte herrisch über die Ebene..

Und Satoshi konnte nur tatenlos zusehen. Zusehen und warten.

Eine Zeit, die ihm verloren ging. Dennoch wollte er geduldig auf die alte Dame warten und sehen, was sie für ihn hatte. Er hoffte inständig, dass es irgendetwas nützliches sein würde.
 

„Ich hab es endlich gefunden.“, die Tür öffnete sich wieder und Kasumi erschien. Sie hatte eine Art Umhang in der Hand, welchen sie dem Jüngeren reichte.

„Das ist ein Schutz gegen das Gewitter... Es ist gefährlich, einfach so auf der großen Ebene herum zu laufen..“

Sie hatte ihn selbst schon etliche Male benutzt, als sie zum Einkaufen in den nächst gelegenen Ort musste. Da war er ihr sehr von Nutzen gewesen.

Satoshi blickte überrascht auf den Umhang, nahm ihn jedoch dankend an. Er legte ihn über seine Schultern und setzte sich die Kapuze auf.

„Ich warte in der Zwischenzeit hier..hoffentlich findest du ihn. Ich setze eine heiße Kanne Tee auf..“, mit diesen Worten verschwand Kasumi wieder ins Gebäudeinnere.
 

Satoshi hingegen atmete tief durch und blickte erneut auf die Landschaft, oder zumindest auf das, was zu erkennen war.

„Ich werde dich finden..“, murmelte er festentschlossen und wollte gerade los, als er eine kleine Gestalt auf das Gebäude zulaufen sah.

Sein Herz machte einen aufgeregten Sprung, und sein erster Gedanke galt natürlich Shigeru. Er hatte endlich hergefunden! Seine ganzen Sorgen waren umsonst gewesen!

Voller Vorfreude lief er gleich voraus, er wollte ihm unbedingt den restlichen Weg weisen. Vielleicht, um seinem schlechten Gewissen etwas entgegen zu setzen.

Immerhin wäre es beinahe seine Schuld gewesen, dass der andere nicht mehr aufgetaucht wäre.
 

Die Gestalt, die auf ihn zu kam, wurde irgendwie nicht größer.

Verwirrt blieb Satoshi stehen. Er spürte, wie seine Freude sich langsam verflüchtigte und schließlich eine entsetzliche Leere zurück ließ.

Es war nicht Shigeru, der auf ihn zukam, sondern dessen Pokemon Nachtara. Die Größe hatte durch die schlechten Sichtverhältnisse getäuscht...

Fest kaute der Schwarzhaarige nervös an seiner Unterlippe rum. Wieder kamen sämtliche pessimistische Gedanken in ihm hoch. Es war nicht Shigeru.
 

Satoshis Herz schlug ihm bis zum Hals, ihm wurde schlecht und schwindlig.
 

Das Nachtara kam ihn der Zwischenzeit immer näher und schrie hilfesuchend nach den anderen.

Pikachu bemerkte, dass sein Trainer wie eingefroren war und handelte sofort. Es lief auf das Unlicht-Pokemon zu. „Pikaaa?“, besorgt blickte es Nachtara an, welches die letzten paar Meter regelrecht zu dem gelben Pokemon gehumpelt war.

Wo hatte es sich diese Verletzung zugezogen?
 

„Taraaa! Nachtaraaa!“, schrie das Pokemon aufgebracht, was Satoshi nun endlich aus seiner Trance riss.

Langsam minimierte er den Abstand zwischen ihnen und blieb vor Nachtara stehen. Er bemerkte sofort, dass die Beine des Unlicht-Pokemon zitterten und das Fell leicht blutverschmiert war...es hatte Mühe auf den Beinen zu bleiben.

Was war nur vorgefallen? Und wo war Shigeru!?
 

Aufgebracht erzählte das Nachtara Pikachu und Satoshi, was vor gefallen war. Doch mehr als nur Geschrei konnte der Trainer nicht verstehen. Natürlich, er verstand die Sprache der Pokemon nicht... aber so hysterisch hatte er noch keines gesehen.

Der Schwarzhaarige beobachtete Pikachu, welches den Lauten Nachtaras aufmerksam folgte und scheinbar verstand, was passiert war. Er erkannte in dem Gesichtsausdruck des Elektro-Pokemon, wie ernst die Lage zu sein schien...

„Pikaa...“, murmelte Pikachu. „Pika!“
 

Das Nachtara verstumme anschließend langsam. Der Körper des kleinen Geschöpfes bebte förmlich. Vermutlich vor Kälte und Schmerzen...

Doch Satoshi spürte, dass es noch lange nicht am Ende seiner Kräfte war. Es würde so lange weiterkämpfen, bis sein Trainer in Sicherheit war. Soviel hatte sogar er verstanden.

„Pikachu?“, fragte Satoshi sein Pokemon und erntete nur ein selbstsicheres Nicken des anderen. „Pika!“, rief es und stupste vorsichtig an die Wange des verletzten Nachtara. Es schien ihm Mut zu zu sprechen und ihm zu versichern, dass es nicht allein war.
 

Völlig abgekämpft fiepte das Unlicht-Pokemon leicht auf, ehe es sich wieder auf den Weg machte. Nachtara wandte sich kurz um und wartete, um sich zu vergewissern, dass die beiden ihm auch folgen würden..schließlich konnte es alleine niemals zu seinem Trainer zurückkehren. Geschweige denn, ihn retten.
 

„Nachtara..warte..!“, schrie Satoshi ihm hinterher. Er stolperte voraus und versuchte sich an die Fersen des Unlicht-Pokemon zu hängen..

Doch so schnell konnte er gar nicht schauen, war das Pokemon bereits wieder im dichten Nebel verschwunden...
 

TBC.
 

-------
 

Sry für die lange Wartezeit,.. ich werd mich bessern.. ;_;



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Kommentare zu dieser Fanfic (34)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  IronAntMan
2016-09-14T20:24:59+00:00 14.09.2016 22:24
Ich will ne Fortsetzung! Die FF ist mega gut! Ich liebe Ash und Gary :D
Von: abgemeldet
2014-01-27T13:24:13+00:00 27.01.2014 14:24
Klasse Kapitel und klasse Schreibstil!
Freue mich schon auf die Fortsetzung.
Von:  Geo
2013-12-03T21:37:24+00:00 03.12.2013 22:37
Schade, dass die Story nie zu ende geschrieben wurde, sie hat mir nämlich richtig gut gefallen... Und dann auch noch bei so einer spannenden Stelle :/
Von:  mor
2013-10-08T20:24:09+00:00 08.10.2013 22:24
Ne Taschenlampe währe wohl angebracht...
Von:  sasa56
2012-06-15T23:15:47+00:00 16.06.2012 01:15
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  little-badger
2012-06-14T17:40:32+00:00 14.06.2012 19:40
juhu es geht weiter ^u^
Ich liebe deine FF!!! Du musst unbedingt weiter machen. Dein Schreibstil ist so toll... kann man richtig flüssig lesen und spannend ist es auch noch. XD
mach schnell weitaaa...
Von:  shirokoneko
2012-06-14T13:26:07+00:00 14.06.2012 15:26
...
..
.

Was hast du Shigeru und meinem heißgeliebten Nachtara angetan!?
Wie kannst du nur?
Schon allein das Satoshi Shigeru geschlagen hat, wenn auch aus einem verdammt guten Grund wie ich anmerken möchte, musst du doch Shigeru und Nachtara nicht sowas antun nur damit Nachtara nicht mehr auf Pikatchu sauer ist und Satoshi der Standpauke von Shigeru entkommt!

Bitte lass es nicht zu einem Untergang kommen ich mach die beiden doch sogern zusammen sehen. *schnief*

Warum muss Shigeru auch so unsportlich sein und nicht mit Satoshi mithalten können. Das ist doch alles fies...

Aber ich muss sagen dein Kapi kam zu einem lustgen Zeitpunkt.
Ich reg mich auf das alle tollen Geschichten abgebrochen werden und dann kommt doch ernsthaft ein Kapi von dir. Das hat mir wirklich den Tag versüßt.

Ich hoffe doch es geht weiter und wird nicht wirklich irgendwann abgebrochen, dass wäre sehr traurig.
Es gibt wenig schöne Geschichten von den beiden.

Liebe Grüße und Kekse

shiro
Von:  Klein_Ryu
2012-06-13T10:46:17+00:00 13.06.2012 12:46
endlich gehts mal weiter!!
hab mich schon gefragt ob überhauot noch was kommt o:
das kapitel war toll =D
ich hoffe dieses mal gehts schneller voran :P
Von:  Shizana
2012-06-12T15:11:58+00:00 12.06.2012 17:11
Ich schließe mich Green an. Ich dachte schon, die FF sei inzwischen abgebrochen und habe mich des Öfteren darüber geärgert. Aber zum Glück geht es nun endlich weiter. Hoffentlich müssen wir nicht wieder ein halbes Jahr auf das nächste Kapitel warten. ^^

Ein atemberaubendes Kapitel. Ich konnte nicht anders, als es ohne Absatz am ganzen Stück zu lesen. Die Beschreibungen waren wieder so fesselnd, dass man sich einfach nur mitreißen lassen konnte. Das war, glaube ich, das beste Gewitter, das ich jemals gelesen habe. (Irgendwie klingt der Satz seltsam, haha.)
Ein paar Wiederholungen waren drin, die mich kurz gestört hatten. Aber abgesehen davon war's wie immer ein Genuss. Da hat man doch gerne gewartet.


Liebe Grüße
Shizana
Von:  Green
2012-06-12T09:36:06+00:00 12.06.2012 11:36
Ich will dir auch geraten haben das es dir leid tut!
*mecker*
ich wart schon seit nem halben jahr drauf das es weiter geht! xD


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