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Das Vermächtnis der Elfen

Der Angriff der Könige
von

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The first meeting

Der Marktplatz war überfüllt von Menschen.

Überall standen Männer, Frauen und Kinder.

Ein Gemurmel aus einer Mischung zwischen Angst und Verzweiflung war deutlich in den Stimmen der Menschen zu hören.

In ihren Gesichtern deutlich die Panik.

In der Mitte des Platzes hatte sich die Masse zu einem großen Haufen wieder

gefunden.

Anscheinend wollte jeder einzelne von ihnen wissen, was so dringend war, um zum Marktplatz zu kommen.

Aki schaute sich um.

Nicht weit von der Menge entfernt, standen die Schergen der Könige.

Sie standen auf einem aus Holz gefertigten Podest.

Es waren vier, vielleicht sogar fünf.

Ihre Kleidung ähnelte diesen, denen er und sein Onkel im Wald getroffen hatte.

Was sie von den anderen im Wald unterschied war, dass sie allesamt rote Umhänge trugen und mit leicht goldenen Nähten verziert waren.

Zwei von ihnen trugen lange, aus Gold und Silber geschmiedete Schwerter, die an den Seiten ihrer Gürtel hingen.

„Hört mich an!“, hörten sie die Stimme eines Schergen mit betonter Stimme sagen, als sie in der Nähe des Geschehens waren.

Alle Aufmerksamkeit hatte sich nun auf den Trupp Schergen gewendet.

In den Gesichtern der Dorfbewohner festigte sich immer mehr die Furcht und das Erschüttern, mit jedem Wort, das der Scherge aussprach.

Der Scherge blickte kurz in den Reihen der Menschen, ehe er weitersprach.

„Wie ihr wisst, haben wir jeden Elfen ausgelöscht. Jedoch ...“ Kurz hielt er in seinen Worten inne. Das Wort „Elf“ sprach er, als wäre es eine Schande, eine Beleidigung, so splitternd kamen ihm die Worte aus dem Munde.

Ein hämisches Grinsen bildete sich für kurze Zeit auf seinen Lippen, bevor es wieder zu einer eisigen Maske erstarrte.

„Jedoch wissen die Könige, dass es einige von ihnen geschafft haben zu entkommen und zu überleben.“

Wieder schwieg der Scherge für kurze Zeit.

Ein beunruhigendes Raunen ging in den Reihen der Dorfbewohner herum.

„Ebenso vermuten die Könige, dass sich einer der Elfen sich in diesem Dorf aufhält“, sprach nun ein weiterer Scherge weiter.

Erneut erklang das Raunen, diesmal beunruhigender, denn je.

Ängstliche Blicke hatten sich ebenfalls in einer Vielzahl gesammelt.

Eine kurze Stille kehrte über den Platz ein.

Aki fragte sich, warum die Schergen so einen großen Aufstand machten.

Wissen sie selber nicht, dass es keine Elfen mehr gibt?

Sie haben schließlich jeden ausgelöscht. Jede Hoffnung auf Frieden und Wohlstand!

Aki wollte etwas sagen, aber sein Onkel hielt ihn zurück. Aki schaute ihn an.

Langsam schüttelte Ishitaki den Kopf.

„Warum?“

„Es bringt nichts, sich jetzt gegen die Schergen aufzulehnen“, erklärte er. „Lass es lieber.“

Aki hörte auf die Worte seines Onkels.

Stimmt es bringt wirklich nichts, dass hatte er ja selbst gesehen. Sie töten jeden, der ihnen sich in den Weg stellt. Selbst er war nur sehr knapp davon gekommen.

Dann trat eine Person aus der Menge der Menschen.

„Es gibt überhaupt keine Elfen mehr!“, sprach diese, als sie entschlossen vor den Schergen der Könige stand.

Es war eine alte, zerbrechliche Frau.

Sie trug ein abgetragenes, braunes Kleid, das über und über mit Flicken übersät war. Ihre grauen Haare zu einem unordentlichen Knoten gebunden.

Trotz ihres ärmlichen Aussehens, strahlten ihre Augen immer noch die Hoffnung auf Frieden wieder.

Alle Anwesenden starrten sie mit erschrockenen, vielleicht sogar erschütterten Blicken an.

Die Hand des ersten Schergen ballte sich zur Faust. Mit wutverzerrtem Gesicht starrte er in die Richtung der alten.

„Was? Glaubst du etwa, dass es immer noch Elfen auf der Welt gibt, die den Königen ein Leid antun könnten?“

Erneut verschlang die Stille den Platz.

Die Frau blickte zu den Schergen. Dann nickte diese.

„Doch, dass glaube ich.“ Ihre Stimme spiegelte reinste Entschlossenheit und Zuversicht wieder.

„Ich glaube daran, dass eines Tages die Könige zu Fall gebracht werden, und diese Welt ein Leben ohne Angst, ohne Leid und ohne dieser Tyrannei leben werden kann. Denn ich glaube daran, dass die Elfen die Könige ein Ende setzten werden.“

Kurz herrschte Stille über den Platz. Wind kam auf und zerrte an einzelnen Strähnen der grauen Haare.

Ein erstauntes Raunen ging erneut herum.

Der Scherge seinerseits hatte das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen.

Dann wandte er sich mit erhobener Stimme an zwei seiner Kumpanen.

„Los! Schafft mir dieses alte Weib aus den Augen! Sie ist eine Verräterin und musst beseitigt werden!“

Die Angesprochenen nickten nur kurz und gingen dann auf die alte Frau zu.

Kurzerhand packten sie sich die Frau und zerrten sie vom Platz.

Mit lauten und flehenden Schreien wurde sie weggebracht. Allmählich verstummten die Schreie und der Platz schlug wieder in Stille um.

Erwartungsvoll sah sich der Scherge in den Reihen der Dorfbewohner um.

Auf ihren Gesichtern war deutlich die Angst und die Vorsicht eingeprägt.

Aki wusste, was mit dieser Frau passieren wird. Er biss die Zähne zusammen. Seine Hand nun zur Faust geballt.

„Ich hoffe, ihr wisst, dass es keinen Sinn hat, sich gegen die Könige aufzulehnen. Ihr habt gesehen, was mit Verrätern wie diese passiert. Die Könige schenken euch Freiheit, Wohlstand, alles was ihr wollt. Wenn ihr ihnen den Gehorsam nicht verweigert.“

Was bildeten sich die Schergen eigentlich ein?

Sie waren nicht gleich unsterblich, weil sie den Königen ewige Treue und Gehorsam geschworen haben.

Er schüttelte den Kopf. Er konnte und wollte das alles nicht mehr hören.

Trotz alledem musste er die Ruhe bewahren, wollte er keinen Fehler begehen.

Ohne, dass ihn sein Onkel ihn aufhalten konnte, trat er kurz entschlossen aus der Menschenmenge.

„Was glaubt ihr, wer ihr eigentlich seid!“

Mit wutverzerrtem Gesicht stand er nun vor den Schergen.

„Nur weil ihr den Königen Treue geschworen habt, müssen es andere nicht gleich tun. Sie werden bestraft, weil sie an ihre Hoffnungen und Träume glauben!“

Mit aufgerissenen Augen sahen die Bewohner, sowie die Schergen auf ihn.

Einen Moment lang stand der Scherge unbeholfen da, ehe er seine Stimme wieder fand.

Auf seinen Lippen lag nun ein schmales, schelmisches Lächeln.

„Du glaubst also, dass es in irgendeiner Form kein Verrat sei?“

Der Scherge kniff die Augen zusammen. Er konnte nicht glauben, dass es trotz alledem jemand wagte sich gegen ihnen zu wenden.

Aus dem Augenwinkel sah Aki, dass sich der zweite Scherge langsam vom ersten entfernte und begann sein Schwert zu ziehen.

„Doch, dass glaube ich!“

Als er diese Worte aussprach, trat der zweite Scherge, wie aus dem Nichts hinter ihm.

Dann holte dieser zum Schlag aus.

Ängstliche und erschreckende Schreie erklangen. Aki wandte sich um und duckte sich von dem Schlag des Schergen weg, sodass er die Chance hatte ihn zu Fall zu bringen.

Schlagartig verlor der Scherge den Boden unter den Füßen und fiel die Stufen des Podestes hinunter.

Aki seinerseits ergriff blitzschnell das Schwert seines Gegners.

Als das klirrende Geräusch eines Schwertes erklang. Der erste Scherge hatte in der Zwischenzeit sein Schwert gezogen.

Die Klinge wenige Zentimeter von der Kehle des Jungen entfernt.

Auf den Lippen des Schergen ein hämisches Lächeln.

„Dann zeige mir, was hinter solch einen Mut steckt.“

Die Worte kamen fordernd, nahezu befehligend.

Das Rauschen des Windes nun stärker. Lange standen sie sich gegenüber.

Dann erklang eine Stimme: „Ist das wirklich dein ernst? Du willst gegen einen Jungen kämpfen, der überhaupt nichts vom Schwertkampf versteht?“

Der Scherge wandte sich der Person zu, die diese Worte gesprochen hatte.

Es war einer der Fischer aus dem Dorf, der diese Worte sprach.

Akis Gesicht veränderte sich für kurze Zeit.

Er kannte diesen Mann gut. Tag täglich ging er morgens hinaus auf dem See und fischte, nur um ein wenig Geld für seine Familie ins Haus zu bringen.

Stille kehrte erneut über den Platz.

Ohne auf die Worte des Fischers zu hören, erhob der Scherge das Schwert und griff den Jungen an.

Mit Leichtigkeit parierte Aki den Schlag des Schergen.

Immer und immer wieder setzte der Scherge Schläge nach, jedoch parierte Aki jeden Schlag nach dem anderen.

Erneut wich er einen Schlag des Schergen aus. Dann griff er seinerseits an.

Mit einem gekonnten Hieb schlug er dem Mann das Schwert aus der Hand.

Scheppernd flog das Schwert zu Boden.

Mit weit aufgerissenen Augen stand der Scherge schockiert und verblüfft da.

Ein erstauntes Gemurmel ging zwischen den Dorfbewohnern herum.

Sie waren verblüfft darüber, wie leicht er den Schergen entwaffnen konnte.

Einen Moment lang herrschte Stille über den Platz.

Dann fiel der Scherge plötzlich in schallendes Gelächter.

Seinen Blick nun auf Aki gewendet.

„Du bist sehr gut. Du weißt, wie du mit dem Schwert umzugehen hast.“

Kurz hielt er inne in seinen Worten. „Aber woher?“

Aki kniff die Augen zusammen. Schwieg allerdings auf die Frage des Schergen.

Er ließ das Schwert aus der Hand gleiten.

„Sei das dir eine Lehre gewesen sein. Niemand aus diesem Dorf wird sich je den Königen unterwerfen.“

Mit diesen Worten wandte er sich vom Schergen ab und ging.

Der Scherge seinerseits biss die Zähne zusammen, sodass sie ein knirschendes Geräusch von sich gaben. „Dann seid ihr ALLE Verräter!“

Vor Wut und Zorn packte er sich das Schwert, und griff den Jungen an.

Ohne das Aki auch nur die Möglichkeit hatte den Angriff auszuweichen, durchstach die Klinge seine Brust.

Die Dorfbewohner gaben entsetzte und erschrockene Schreie von sich.

Von der Schwertspitze tropfte dunkelrotes Blut.

Aki weitete die Augen. Blut ließ aus seinen Mundwinkeln.

Der Scherge zog die Klinge schlagartig heraus. Aki drehte sich zu dem Schergen herum. Ohne, dass er etwas sagen konnte, fiel er zu Boden.

Blut überströmte nun den hölzernen Boden.

Der Scherge ließ ein schiefes Lächeln erblicken, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach.

„Wo ist jetzt der Mut dieses Dorfes hin?“

Die Bewohner sahen sich gegenseitig mit ängstlichen und Furcht erfüllten Gesichtern an. Ebenso hingen ihre Blicke auf Aki, der leblos auf dem Boden lag und sich keinen Zentimeter mehr rührte. Schweigen überfiel den Platz erneut. Der Scherge, der zuvor von den Stufen hinunter geworfen wurde, rappelte sich wieder auf und wieder auf dem Podest hinauf.

Als er an den Jungen vorbei ging, bemerkte er etwas Unmögliches.

Er atmete!

Zwar war sein Atem schwach, trotz alledem hatte er den Angriff seines Gehilfen überlebt.

Ungläubig riss er die Augen auf und ging zu seinem Kumpan.

Dieser riss ebenfalls die Augen auf, so als würde man das Gefühl bekommen, das sie gleich aus den Höhlen fallen würden.

„Was? Unmöglich, dass kann nicht sein! Es sei denn er ist …“

Die letzten Worte behielt er für sich.

Dann trat er auf die Menschenmenge zu, blieb vor Aki stehen. Dann schaute er in die Masse aus Menschen. Er betrachtete jeden einzelnen genau, als suche er nach etwas Bestimmtem oder nach einem Merkmal, das ihn verriet.

Dann wendete er seinen Blick auf den Jungen. Der Scherge fragte sich, wie in alles in der Welt, er den Angriff überstehen könnte. Kein Mensch hätte diesen Angriff überleben können. Er wäre tot!

Der Scherge betrachtete Aki lange.

Ständig fragte er sich, wer dieser Junge war. Für sein Alter hatte er einen viel zu schlanken Körperbau und enormes Selbstvertrauen. Aber das waren immer noch keine Beweise, wer dieser Bursche war.

Langsam ging er in die Knie.

Aus der Ferne war plötzlich das schnelle Sirren eines Pfeils zu vernehmen.

Der Scherge machte einen hastigen Satz zur Seite.

Keinen Zentimeter von ihm entfernt, hatte sich ein weißer, aus Buchenholz gefertigter Pfeil gebohrt.

Sprachlos starrte der Scherge auf den Pfeil. Die Dorfbewohner sahen ebenfalls verdattert und verdutzt zugleich auf den Pfeil.

Dann schaute sich der Scherge um. Er erblickte niemanden, der auch nur im Entferntesten diesen Pfeil hätte abschießen können.

Kein Mensch konnte so gut mit Pfeil und Bogen umgehen.

Ein schmales Lächeln stahl sich auf den Lippen des Schergen.

Stimmt kein Mensch …

„Also stimmt es. Sie sind hier ...“ Die Worte sprach er mehr zu sich, als zu jemanden anderen.

Dann erklang eine feste Stimme hinter ihm. Der Scherge erschrak und zuckte in sich zusammen. Dann drehte er sich um.

Hinter ihm stand der Mann in der Goldrüstung.

Mit entschlossenen Schritten trat der Gold-gerüstete auf seine Gefolgsleute zu. Kurz streifte sein Blick den Jungen, ehe er zwei der Dorfbewohner befahl ihn davon zutragen und verarzten zu lassen.

Sein Blick wendete sich nun der Menschenmenge zu.

"Hört mir zu!" Seine Worte waren laut und deutlich bei jeden einzelnen der Dorfbewohner zu hören. "Wie es meine Gefolgsleute es bereits erwähnt haben, suchen die Könige einige der letzten Elfen. Wenige von diesen sagenumwobenen Geschöpfen haben es irgendwie geschafft den Königen zu entkommen. Wie wissen wir selber nicht. Darum bitte ich euch:

JEDER, der auch nur weiß wo sich ein Elf, egal wo aufhält wendet sich an die Leute auf dem Dorfplatz. Sie werden euch für eure Hilfe reich belohnen!"

Stille kehrte auf den Platz ein. Die Dorfbewohner schwiegen.

Sie wussten nicht, was sie von den Worten, des Schergen halten sollten.

Unsicher sahen sie sich gegenseitig in die immer noch Angst erfüllten Gesichtern.

Mehrere Minuten des Schweigens hingen über dem Dorfplatz.

„Das wäre alles. Ihr könnt gehen!“

Die Dorfbewohner ließen ein letztes Raunen von sich geben, verließen aber schließlich schleunigst den Marktplatz.

Eine kurze Stille herrschte noch über den Platz, ehe der Gold-gerüstete fragte: „Was ist hier passiert? Warum solch einen Tumult?“

Die Worte kamen anscheinend so überraschend, dass er erschrocken aufsah.

"Also ich ..... es war ..... er ....." Er fand keine Worte für das Geschehen und stammelte unbeholfen vor sich hin. Der Gold-gerüstete hörte dem Schergen schweigend seinen stammelten Wörtern zu.

Schließlich sagte er: "Wie weit seid ihr gesunken? Ihr lasst euch von einem Kind provozieren!"

Der Scherge antwortete nicht darauf. Er hatte ja Recht! Er hatte sich provozieren lassen!

Dann wanderte sein Blick zu den Pfeil, der immer noch, wie verankert im Boden gerammt war.

Einen Moment lang starrte er unbeholfen auf ihn, ehe er seinen Blick wieder seinen Herrn zu wandte.

„Trotzdem …“ Kurz hielt er in seinen Worten inne.

„Ich frage mich, woher der Junge das Schwertkämpfen erlernt hat. Er könnte eine große Gefahr werden ...“

Erwartungsvoll sah er den Gold-gerüsteten an. Dieser schwieg allerdings.

Er ging einige Schritte vom Schergen weg.

„Wir werden es herausfinden und dann ...“ Kurz herrschte Stille.

„Dann werden wir den Verantwortlichen zur Strecke bringen.“

Ein breites Grinsen war nun auf den Lippen des Schergen.

Gemeinsam verließen sie den Platz.
 

Eilige Schritte waren im Unterholz des Waldes zu vernehmen.

Jeder Schritt wurde von einem raschelndem Geräusch begleitet. Laute Rufe erklangen.

Eine zierliche Person erschien. Mit verängstigten Augen sah sich das Mädchen um.

Unsicher sah sie aus. Wieder erklangen die Rufe. Das Mädchen sah erschrocken hinter sich und rannte schleunigst weiter.

Stolperte jedoch über einen kleinen Ast. Mit einem verblüfftem Aufschrei fiel das Mädchen unsanft zu Boden.

Die Rufe nun ganz nahe.

Etwas benommen blieb sie noch liegen, ehe sie sich wieder aufrappelte und sich beeilte weiterzugehen.

Jedoch war es zu spät. Aus dem Unterholz tauchte eine Person auf.

Sie war groß gebaut. Trug eine aus Silber geschmiedete Rüstung und ein langes Schwert bei sich. Ein breites Grinsen lag auf deren Lippen.

Das Mädchen weitete für einen kurzen Moment die Augen.

Dann kniff sie die Augen zusammen und rannte auf den Schergen zu.

Der Scherge setzte zum Angriff an, verfehlte sie allerdings und schaute einen Moment lang unbeholfen umher.

Dann stand das Mädchen mit gezücktem Dolch hinter ihm.

Mit Leichtigkeit durchtrennte die Klinge die Kehle des Mannes.

Ein kurzes gurgelndes Geräusch war zu vernehmen, bevor der Mann im blutigem Gras landete.

Das Mädchen machte sich weiter auf.

Kurz bleib sie erneut stehen. Mit geweiteten Augen sah sich um.

Da war es wieder. Erneut konnte sie seine Präsens spüren.

Das Mädchen rannte los. Sie musste sich beeilen wollte sie nicht erneut sie verlieren.

Die Hand nun auf die Wunde gedrückt, die die Schergen ihr zuvor verursacht hatten. Vor Schmerz kniff sie die Augen zusammen.

Ihre Schritte verlangsamten sich.

Sie durfte jetzt nicht Halt machen. Dann blieb sie vollends stehen.

Ihr Atem ging rasselnd. Dann fiel sie auf die Knie und landete regungslos auf den grünen Gras.
 

Aki erwachte in völliger Dunkelheit.

Das einzige, was in diesem Moment Licht spendete, war eine kleine Kerze, die neben ihm entfacht worden war.

Schwerfällig stand er auf.

Alles tat ihn weh.

Er konnte immer noch nicht fassen, wie unvorsichtig er gegenüber dem Schergen gewesen war.

Einen kurzen Moment blieb er noch liegen, ehe er beschloss auf zustehen.

Er ging nach draußen.

Sofort empfing ihm die völlige Dunkelheit.

Jedoch beschloss sich der Mond in diesem Moment als praktisch.

Durch den fahlen Lichteinfall konnte er zumindest etwas erkennen, um nicht vollends den Halt zu verlieren.

Er wusste nicht warum, aber irgendetwas zog ihn in den Wald.

Es war, als würde er nach ihm rufen.

Wie durch unsichtbaren Fäden gezogen ging er in den Wald hinein.

Aki wusste nicht, wie lange er unterwegs war, jedoch als er tief genug im Wald war, bemerkte er etwas.

Ungläubig riss er die Augen auf.

Vor ihm auf dem Waldboden lag ein Mädchen!

Ohne groß zu überlegen, rannte er zu ihr hin, um ihr zu helfen.

Als er näher kam, blieb beinahe sein Herz stehen.

Das Mädchen hatte hellblaue Haare, das wellig von den Schultern herunterfiel. Ihre Haare wurden beinahe vom Schein des Mondes aufgesaugt, so identisch war ihre Haarfarbe, mit die des Mondlichts . Sie hatte ein schlichtes braunes Kleid an, das mit Hilfe eines Gürtels passte.

Aki glaubte, das es vielleicht das hübscheste Mädchen war, das er je gesehen hatte. Ihr Gesicht war makellos. Sie hatte eine sonderbare Ausstrahlung. Sie wirkte so hübsch und gleichzeitig beunruhigend. Fast als hätte sie etwas Besonderes an sich. Aki vermutete, dass sie vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als er war.

Aus dem Dorf war sie nicht, dort hatte er sie nie gesehen.

Aki bückte sich nach ihr, berührte sie sachte an der Schulter und schüttelte diese.

"Hey, fehlt dir etwas!" Das Mädchen rührte sich nicht. Aki schaute sich verwirrt und irritiert zugleich um.

Wo zur Hölle kam sie her?

Aki sah wieder auf das Mädchen herab.

Für kurze Zeit schlossen sich seine Augen.

Dann hob er sie behutsam auf, hievte sie auf den Schultern, und trug sie kurz entschlossen aus dem Wald.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Azahra
2011-05-11T19:20:39+00:00 11.05.2011 21:20
So...ich habe einmal deine FF ein wenig überflogen,
und ich muss sagen die Idee gefällt mir ^^

mal sehen wer dieses Mädchen ist :)

schreib schnell weiter *smile*
cucu
Azahra


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