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Das Geheimnis um Burg Oto

Pairing: Dei x Saso
von

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Hidan erwacht

~Aloha ihr Lieben,
 

und gomen nasai. Ich ziehe in zwei Wochen um, von daher fehlt mir im Moment ein bisschen Zeit für die Geschichten :) Aber ich bemühe mich in gewohnter Weise trotzdem um Fortsetzungen, damit ihr auch weiterhin mitfiebern könnt ;)
 

Zumal es ja nun richtig spannend wird O.ô

Und es wird ziemlich düster. So langsam kommen klare Formen von Gewalt dazu, die ausdrücklich nichts für zarte Gemüter sind, nur als gut gemeinter Hinweis. Aber versprochen: es wird sich alles zum Guten wenden!
 

In diesem Sinne viel Vergnügen mit diesem doch sehr krassen Kapitel und bis zum nächsten Mal =)
 

LG

Galenhilwen~
 

Die Nacht brach über Burg Oto ein und von allen Menschen in der gesamten Anlage schienen nur noch die zehn Freunde übrig zu sein. Ihre Mitschüler – tot. Ihr Sensei – der Mörder? Die Angestellten – wie vom Erdboden verschluckt. Die Clique selbst – mit ihrem Latein schon lange am Ende.
 

Gemeinsam saßen sie in Deidaras und Sasoris Zimmer. Unter „normalen“ Umständen hätte niemand ein Wort gesprochen. Noch immer hing jeder einzelne von ihnen seinen ganz persönlichen Gedanken nach. Doch an diesem Ort war schon längst nicht mehr irgendetwas, das man auch nur im Ansatz als normal hätte bezeichnen können. Und daher schwebte Naruto aufgebracht zwischen den Freunden hin und her und versuchte diese lautstark von seiner Ansicht zu überzeugen: „Was wollt ihr denn noch hier? Echt jetzt! ALLE bis auf euch sind tot oder verschwunden. Wieso wollt ihr nicht endlich auf mich hören und haut hier ab?“
 

Wie bereits seit zwei Stunden bekam er auch dieses Mal keine Antwort. Die Schlangen waren ebenso verschwunden wie die Angestellten und ihr Sensei... und Shikamaru. Eine unheimliche Stille hatte sich über die Burg gelegt, die sich in das nächtliche Schwarz schmiegte und auf etwas zu lauern schien.
 

Anders konnte es Sasori, der aus dem Fenster schaute, nicht beschreiben. Es war keine Stille, die einkehrte wenn endlich alles vorbei war. Es war eine Lauerstellung. Wie ein Raubtier, das kurz vor seinem Angriff war und nur noch den perfekten Augenblick abwartete. Und sie waren das Opfer. Wohl merkend, dass sich das Raubtier auf sie konzentrierte, aber völlig ahnungslos was für eine Art Tier sich aus welcher Richtung wann auf sie stürzen würde.
 

„HALLO??? Redet doch mal mit mir! Ich versuche euch hier das Leben zu retten... Echt jetzt! Ich habe euch von Anfang an gesagt, dass ihr abhauen sollt. Hättet ihr mal auf mich gehört! Also schnappt euch was ihr tragen könnt und seht zu, dass ihr hier weg kommt, oder wollt ihr, dass es euch genauso ergeht wie den anderen?“ schnauzte der Geist noch immer aufgebracht herum. Sasori massierte sich die Schläfen. Naruto hinderte ihn mit scheinbar wachsender Begeisterung am Nachdenken und seine Geduld war lange schon am Ende. Doch irgendwie wollte er nicht der erste sein, der sich einfach diesem Geschwätz entzog. Das würde keiner zulassen nach allem was passiert war und vermutlich schon gar nicht Deidara. Und mit dem wollte er im Moment unter gar keinen Umständen alleine sein.
 

Hier inmitten der Clique war es zumindest nicht nötig, dass er den Blonden weiter quälte und das war im Moment schon mehr, als der Akasuna sich zu wünschen fähig war. Wieder schimpfte das Gespenst aufgebracht: „Boah! Ihr seid solche Idioten! Echt jetzt! HAUT ENDLICH AB!!!!“ Plötzlich sprang Hidan auf und brüllte, wie er es schon ewig nicht mehr getan hatte: „FUCK! HALT ENDLICH DIE FRESSE! Du gehst uns einfach nur auf den Zeiger, merkst du das eigentlich nicht, du Vollpfosten?“ Er schnaubte wütend. „Ich hätte dir deine Zunge schon vor Tagen herausgerissen, wenn du kein beschissener Geist wärst! Ich kann dein dämliches Geseiber nicht mehr hören! SCHIEßE! Gefahr hin oder her, aber ich ertrage diesen Scheißkerl einfach nicht mehr!“
 

Wutentbrannt stürmte Hidan aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich mit einer maßlosen Wucht zu. Tobi sah auf und schüttelte den Kopf: „Na großartig! Hidan alleine in diesem Irrenhaus unterwegs... Scheiße. Wir sollten ihn suchen gehen, bevor ihm noch etwas passiert.“ Pein sah auf und knurrte: „Der Idiot könnte überall sein. Am Besten wir teilen uns in Gruppen auf und suchen ihn.“ Wie nicht anders zu erwarten brüllte Naruto wieder auf: „NEIN! HAUT AB VON HIER!!!“ Nun schnauzte auch Pein los: „Alter, wenn du nicht sofort Ruhe gibst dann...“ Er hielt inne und fing plötzlich an zu grinsen. Er hatte eine Idee. Sein Blick wanderte zu Konan: „Sag mal, du hast doch sicher wieder dein Spezialequipment dabei, oder?“
 

Die junge Frau nickte: „Klar, ihr wisst wie sehr ich es hasse mich auf die Reinlichkeit von Personal zu verlassen und...“ Ohne ihre Antwort komplett abzuwarten sprang Pein auf und kicherte: „Ich bin sofort wieder da...“ Er verschwand auf den Flur, machte sich aber nicht die Mühe die Tür wieder zu schließen. Kurz betrat er sein Zimmer, blieb ein paar Augenblicke außer Sichtweite, ehe er wieder auf den Flur trat und zu ihnen zurückkehrte, dabei etwas hinter seinem Rücken versteckte. Er schloss die Tür hinter sich und fixierte Naruto mit einem abschätzigen Grinsen, der so langsam nervös wurde: „Ey, was guckst du mich so an? Lass das, der Blick gefällt mir nicht. Echt jetzt!“
 

Die Hand hinter Peins Rücken schnellte hervor, streckte sich in Narutos Richtung, drückte aus einen kleinen Knopf und mit einem lauten Saugen verschwand das Gespenst in dem kleinen Handstaubsauger. Der junge Mann mit den orangen Haaren nickte zufrieden: „So, das wird dir hoffentlich eine Lehre sein.“ Er pfefferte den Staubsauger in eine Schublage am Kleiderschrank und sah die anderen an: „Also, wo waren wir?“ Tobi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: „Wir waren am Überlegen, wie wir Hidan am Besten unbeschadet wieder aufgabeln und wollten uns aufteilen.“ - „Richtig, danke. Also wir machen es wie folgt: Tobi und Zetsu, ihr zwei untersucht das Erdgeschoss. Itachi und Kisame, ihr übernehmt den Keller, ihr kennt euch dort noch am Besten von uns aus.“ Etwas zerknirscht musterte er den Rest. Selbst ihm war es nicht entgangen, dass es zwischen Deidara und Sasori irgendwie Spannungen gab und Stress untereinander war derweil wohl absolut fehl am Platze.
 

Er sah auf und raunte: „Gut. Kakuzu und Deidara, ihr zwei werdet euch draußen umsehen. Wenn Hidan aufgebracht ist traue ich dem Idioten alles zu.“ Er sah, dass Deidara protestieren wollte, doch ein einziger Blick aus seinen Augen ließ den Blonden augenblicklich sämtliche Worte im Halse stecken bleiben, so dass Pein ruhig fortsetzen konnte: „Konan und ich werden uns auf dieser Etage umsehen und Sasori, so Leid es mir tut, aber du wirst dich oben umsehen müssen. Und damit du nicht alleine bist nimm den Staubsauger mit.“
 

Aus dem Schrank donnerte es: „Das habe ich gehört du Folterknecht!“ Naruto schob seinen Kopf wieder aus der Schranktür und funkelte Pein wütend an. „Das war total mies, die Aktion! Echt jetzt und wenn du glaubst, dass ich mit DEM...“ Der Leader der Clique brüllte entnervt: „Noch EIN Wort und du wirst dir wünschen wieder im Staubsauger hocken zu dürfen, verstanden? MAN! Das ist eine Krisenintervention und wenn dabei nicht jeder spurt, dann werdet ihr mich kennenlernen! Also los, es ist beschlossene Sache!“
 

Noch immer angepisst und sauer stapfte Hidan in Richtung Speisesaal. Er wusste selber nicht so ganz genau wieso, aber er hatte Hunger. Ein bisschen Frustessen würde schon nicht schaden. Er betrat den großen Saal und richtete sich umgehend nach links. Zu seinem Glück war das Buffet vom Frühstück noch nicht abgedeckt. Mit knurrendem Magen stopfte er sich frustriert ein paar Stücke Kuchen in den Wanst und schimpfte immer leiser und ruhiger werdend über Naruto und dessen großes Mundwerk.
 

Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl sinken und sah sich um. Alles um ihn herum wog sich in einem düsteren und kaum vorhandenen Lichtschein, der von den letzten noch brennenden Kerzen rührte. Er griff in seine Hosentasche und holte die Kette hervor, die er vor Tagen im Ausstellungsraum gefunden hatte, auch wenn er sich nicht erklären konnte, wieso sie ihm gerade jetzt in den Sinn kam. Gedankenverloren ließ er den Anhänger vor seinen Augen baumeln. Es beruhigte ihn. Aus welchem Grund auch immer, aber die bloße Anwesenheit dieser Kette beruhigte ihn einfach. Als sei sie ihm etwas vertrautes. Entschlossen legte er sich das Kleinod um und atmete tief durch. Und plötzlich spürte er einen kleinen Stich, ehe alles um ihn herum in einer herannahenden Bewusstlosigkeit in Dunkelheit versank.
 

Zetsu und Tobi stiegen die Treppen herunter und versuchten mit dem Schein ihrer Fackeln jeden noch so kleinen Winkel auszuleuchten, in der Hoffnung den fluchenden Freund auf diese Weise möglichst schnell finden zu können. Der Kleinere sah auf und seufzte: „Du, Zetsu-kun?“ - „Mh?“ - „Glaubst du, wir kommen hier je lebend heraus?“ - „Du kannst Fragen stellen... aber bisher hat es uns ja auch nicht erwischt. Also stehen unsere Chancen doch ganz gut, oder?“ Tobi nickte eher weniger überzeugt: „Mag sein, ja. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es bisher purer Zufall war... insbesondere seitdem wir durch dieses Meer an Kriechtieren gelatscht sind. ALLE wurden erwischt, nur wir nicht.“ Er musste schief grinsen. „Na gut, mal abgesehen von Hidan, aber das war harmlos und seine eigene Schuld. Der muss ja immer alles gleich anfassen, was er nicht kennt.“
 

Zetsu lachte leise und nickte: „Ja, der guckt halt mit den Fingern. Aber wo wir gerade dabei sind: ich glaube zwar nicht, dass wir ihn dort finden werden, aber was hältst du davon, wenn wir uns auch mal diesen Friedhof ansehen? Ich bin ungemein neugierig...“ Tobi zuckte mit den Schultern: „Von mir aus. Dann haben wir es wenigstens nicht mehr ganz so weit bis zu unserem Grab...“ Der Größere winkte ab und zischte: „Pessimist. Komm. Aber eines sag ich dir: in der Küche gucken wir dieses Mal nicht!“
 

„Warte mal bitte eben, Konan... Geh du schon einmal vor, ich lasse die Tür auf, ich wollte eben noch etwas nachschauen hier.“ Die junge Frau nickte: „Ist gut. Ich fange gegenüber mit den Zimmern an. Lass mich aber bitte nicht zu lange alleine.“ Sie schritt aus dem Zimmer und ließ Pein zurück. Dieser griff in einem Anflug von unstillbar zu scheinender Neugier nach dem Buch, das Sasori von Sensei Orochimaru bekommen hatte und welches noch auf dem Nachtschränkchen lag. Irgendetwas sagte ihm, dass er etwas sehr wichtiges darin finden würde.
 

Ziellos wirkend ließ er die Seiten an seinem Daumen entlanggleiten, blätterte sie durch ohne auch nur ein Wort lesen oder ein Bild erkennen zu können. Doch wie von selbst hielt er plötzlich inne, stoppte dieses Vorgehen und schlug die Seite auf, an der er gehalten hatte. Seine Augen weiteten sich. War es bloß ein Gefühl oder steckte mehr dahinter? Dieses Wort... es klang so vertraut. Seine Augen verschlangen den erklärenden Text und mit jedem Abschnitt wurde ihm klarer, dass er inhaltlich keine Ahnung von dem hatte, was er las. Aber gleichzeitig wurde er sich immer sicherer, dass es ihm vertraut war. Dass er es gefühlsmäßig kannte. Dass es zu ihm gehörte. Und dass er es nicht zum ersten Mal las, dieses Wort... Und auch ein in dessen Zusammenhang genannter Name klang so ungemein vertraut...
 

Rin'negan... Nagato...
 

Hidan öffnete seine Augen. Es fiel ihm leichter, als er gedacht hatte, doch wirklich gut gefiel ihm seine Situation trotzdem nicht. Er saß auf einem unbequemen Holzstuhl, seine Hände waren an die Lehne gefesselt und sein Oberkörper entblößt. Er sah sich um, doch der Raum war fast komplett dunkel. Und das was er erkennen konnte kam ihm so überhaupt nicht bekannt vor. Weder hatte er den Raum bisher mit eigenen Augen gesehen, noch entsprach er den Beschreibungen der anderen, die sie von ihren bisherigen Entdeckungen gegeben hatten.
 

Neben ihm flackerten drei Kerzen und tauchten ihn in einen fahlen Lichtkegel. Der Rest des Raumes lag in absoluter Finsternis, weshalb Hidan nicht einmal sagen konnte wie groß das Zimmer wohl sein mochte. Er erschrak sichtlich, als vor seinen Füßen plötzlich jemand aus der Dunkelheit fiel und unsanft auf dem Boden landete. Der Silberhaarige hob eine Augenbraue und knurrte verwirrt: „Nara? Was soll das?“
 

Eine ölige Stimme drang aus der Dunkelheit: „Das wirst du schon noch merken, mein Lieber. Und hinterher wirst du mir für dieses besondere Geschenk aufrichtig danken, das verspreche ich dir.“ Jemand tauchte langsam aus der Dunkelheit hervor und grinste ihn breit an. Hidan meinte den komischen Typen schon gesehen zu haben, hatte aber dessen Namen vergessen. Die ölige Stimme erhob sich wieder aus der Dunkelheit: „Los, Kabuto, fang an. Wir haben noch zu tun.“ Der Angesprochene nickte, stellte sich vor Hidan hin, griff diesen am Kinn und hob dessen Kopf ein Stück an, ehe er eine kleine Ampulle aus seiner Hosentasche holte. Kalt lächelnd zog er den Korken mit den Zähnen aus dem Hals der kleinen Flasche und verabreichte dem Silberhaarigen den Inhalt, der sich angewidert zu schütteln begann.
 

Unfähig sich gegen die Prozedur zu wehren trank er die Flüssigkeit und hustete, nachdem Kabuto von ihm abgelassen hatte: „Sagt mal, ihr FREAKS! War das etwa... BLUT?“ Die ölige Stimme lachte vergnügt: „Natürlich. Und jetzt sei still, wir sind noch nicht fertig. Kabuto, wenn ich bitten darf?!“ Wieder grinste der Angesprochene. Mit weit aufgerissenen Augen sah Hidan viel zu spät, was nun passierte. Sein Körper brannte höllisch unter den Schmerzen, die ihn durchzuckten. Mit Tränen in den Augen sah er an sich herab. Ein Holzpfahl ragte aus seinem Torso und sein Blut sickerte in das unbehandelte Holz hinein und auf seiner Haut zum Boden hinab. Keuchend rang er mit der Ohnmacht, die Luft blieb dem Silberhaarigen weg und er konnte sich ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht verkneifen.
 

Die ölige Stimme lachte: „Eine ziemlich ausweglose Situation, nicht wahr, Hidan?“ - „Grn... was willst... argh... du?“ - „Ich? Ich will dir einen Gefallen tun. Dich endlich wieder zu dem machen, das du bist, mein Lieber. Doch dafür brauchst du Hilfe. Du brauchst Jashin.“ Die Augen Hidans weiteten sich. Jashin? Das... Er erinnerte sich dunkel. Deshalb kam ihm die Kette so bekannt vor. Natürlich. Das war Jashins Symbol. Aber woher kannte er Jashin? Und was hatte sein Gott noch einmal mit dieser Tortur zu tun? Aus der Dunkelheit ertönte es zufrieden: „Gut, du erinnerst dich so langsam. Du kannst das hier so leicht überleben, mein Lieber. Das Urteil des Herren... erinnere dich. Erinnere dich an die schier unendliche Macht!“
 

Der Silberhaarige schloss die Augen. Das Urteil des Herrn... Plötzlich flüsterte er wie von selbst: „Bitte gib mir die Kraft, dir viele Opfer zu schenken...“ Seine Haut begann sich zu verändern. Schwarzweiße Muster überzogen seinen Körper. Sein Blick wanderte auf den Boden. Er musste den Ritualkreis ja noch ziehen. Ohne Probleme riss er die Fesseln entzwei, holte das Versäumnis nach und blickte auf den Nara, der noch immer zu seinen Füßen lag. Eine überwältigende Erinnerungswelle überrollte den Jashinisten. Shikamaru... er hatte ihn, den unsterblichen Hidan, getötet. Besiegt und zum Gespött seines Gottes Jashin gemacht. Es fiel ihm alles wieder ein.
 

Als Hidan den Kreis geschlossen hatte kreischte Shikamaru plötzlich unter Schmerzen auf. Er ließ sich von Kabuto seine geliebte Sense geben und lachte. Ja, es würde ihm ein Vergnügen sein, sich an diesem kleinen Pisser für seine Schmach zu rächen. Es erfüllte ihn mit Freude und Genugtuung. Und es ließ ihn gerade erst einmal völlig ausblenden, dass ausgerechnet Orochimaru und seine Schergen ihm zu neuem Erwachen, zu neuem Leben verholfen hatten. Er war wieder da und er konnte seine Rache nehmen, die sich über viel zu lange Zeit angestaut hatte. Zeit, in der seine Unsterblichkeit eine Farce gewesen war. Zeit, in der sich seine Bösartigkeit durch seine Versiegelung ins Unermessliche hatte steigern können. Der Nara würde leiden, so viel stand fest. Und nach ihm der Rest dieser mickrigen Welt...
 

Während Hidan sich an dem kraftlosen Schüler zu schaffen machte trat Kabuto wieder in die Dunkelheit zurück und lächelte: „Das hat doch wunderbar funktioniert. Wenn die anderen ähnlich rachsüchtig sind, dann nehmen sie uns eine ganze Menge Arbeit ab.“ Orochimaru lachte trocken: „Glaube mir, dafür werde ich sorgen. Und deshalb muss ich jetzt gehen, auch wenn ich dieses Massaker da vorne gerne noch ein bisschen beobachten würde. Aber ich habe ja auch meine Arbeit zu verrichten.“ Er sah den Jüngeren an. „Halte dich bereit. Wir wollen ja nicht, dass unsere Freunde frühzeitig mitbekommen, was wir vorhaben.“ Kabuto nickte: „Natürlich. Aber halte dich dieses Mal ein bisschen zurück. Beim letzten Mal habe ich schon Schwierigkeiten gehabt alles so zu flicken, dass es nicht mehr zu sehen war.“ - „Ich werde es vielleicht versuchen.“ Lachend verließ der Schwarzhaarige den Raum.
 

Wieder massierte Sasori sich die Schläfen. Dieser Geist war ums Verrecken nicht ruhig zu kriegen: „Wir sollten zu den anderen zurückgehen. Bitte! Ich weiß ja, dass du mich nicht leiden kannst, aber höre dieses eine Mal auf mich!“ Der Akasuna sah den Quälgeist an und zischte: „Das klingt ja fast so, als wüsstest du, dass etwas passieren wird.“ Etwas ertappt kratzte Naruto sich am Hinterkopf und stammelte: „Nein... wie kommst du da drauf? Ich meine nur... also... es wäre doch nach all dem Erlebten aber kaum verwunderlich, oder?“ Sasori seufzte: „Da hast du Recht... leider. Fein. Ich mache dir einen Vorschlag: Da Hidan eh nicht hier oben ist, sonst hätten wir ihn vermutlich längst gehört, schauen wir uns das nächste Zimmer kurz an und danach gehen wir zurück, in Ordnung?“ - „Wenn es sein muss, ja. Du bist voll stur, echt jetzt.“ - „Und du nervst. Ausgleichende Gerechtigkeit.“
 

Der Rothaarige trat an die unscheinbare Tür heran und öffnete diese ungeniert. Zu seinem Erstaunen tat sich vor ihm etwas auf, das er dahinter gar nicht vermutet hatte. Ein großer geräumiger Raum eröffnete sich ihm, in dessen Mitte eine einzelne Stufe zu einer Erhöhung führte. Auf dieser Erhöhung reihten sich schier unzählige Regale, vollgestopft mit Büchern. Der Fußboden war mit einem für diese Burg ungewöhnlich hellen Teppichboden ausgelegt und verlieh dem gesamten Zimmer eine fast schon wohnliche Atmosphäre. Fackeln und Kerzen brannten überall und tauchten alles in ein helles warmes Licht. Sasori stutzte. Das konnte ja nur bedeuten, dass dieser Raum offenbar erst vor Kurzen benutzt wurde. Aber von wem? Und weshalb?
 

Naruto schluckte und sah sich hektisch um: „Shit... wieso ausgerechnet dieses... Scheiße, ich... muss weg...“ Ehe Sasori reagieren konnte hatte der Geist sich in Luft aufgelöst und nun stand er mutterseelenallein in diesem Lesezimmer. Was sollte diese hirnlose Aktion von dem Quälgeist denn nun schon wieder? Schulterzuckend machte der Akasuna noch ein paar vorsichtige Schritte in den Raum hinein und schaute prüfend nach links und nach rechts. Außer Büchern und ein paar Lesetischen schien hier nichts weiter zu sein. Vermutlich war es wirklich besser sich das mit der Gruppe noch einmal anzusehen, also beschloss er seinem Versprechen Folge zu leisten und wieder nach unten zu gehen.
 

Er drehte sich herum und schreckte zurück. Die Tür fiel ins Schloss, der Schlüssel wurde von einer bleichen knochigen Hand herumgedreht und in einer Hosentasche verstaut. Das eisige Grinsen trieb Sasori eine Gänsehaut über seinen Körper. Seine Augen starrten den Schwarzhaarigen mit einer entsetzten Erkenntnis an: er saß in der Falle. Und Naruto... hatte der wirklich „nur“ eine Ahnung gehabt oder wusste der vielleicht doch viel mehr, als er zugab?
 

Orochimaru lachte trocken und kalt: „Erwischt.“ Panisch blickte der Akasuna sich um. Es musste doch eine Möglichkeit geben den Sensei auszutricksen. Unbeschadet zu entkommen. Irgendetwas. Doch der einzige Ausweg wurde von dem Schwarzhaarige versperrt, der nun langsam auf Sasori zuging und mit öliger Stimme sprach: „Und, wie geht es deinem kleinen blonden Freund? Hat er geweint? War er wütend? Hasst er dich jetzt?“ Er lachte und schritt gemütlich weiter, da der Rothaarige mit jedem Schritt zurückwich. Doch er ließ sich nicht beirren oder gar aus der Ruhe bringen: „Das sollte er auch. Es wäre immerhin ein Jammer, wenn ich ihm die Haut in Streifen abziehen müsste, meinst du nicht auch?“
 

Wütend und hilflos presste Sasori die Zähne zusammen und zischte: „Ich habe ihn nicht angerührt, also lassen Sie ihn in Frieden!“ - „So kenne ich dich. Brav und gehorsam. Aber noch bist du nicht so weit.“ Er lachte. „Aus Hidan wieder den zu machen, der er war ist einfach. Es ist bei den Meisten nicht sonderlich schwer. Aber der ein oder andere von euch erfordert eine spezielle... Methodik.“ Sasori schüttelte den Kopf. Von was sprach der Sensei da bloß? Er verstand kein Wort! Scheinbar erwartete Orochimaru jedoch auch kein Verständnis, denn er lachte lediglich trocken. Etwas panisch sah Sasori sich um. Mittlerweile war er unbemerkt so weit zurückgewichen, dass sein Rücken eines der Bücherregale berührte. Er war das Kaninchen, der Schwarzhaarige die Schlange. Und diese lauerte nicht vor dem Bau, sie war mittendrin.
 

Die kalten weißen Hände griffen geschickt nach den seinigen und drückten sie mit einer unerwarteten Kraft gegen das Regal. Sasori spürte die Panik in seinem gesamten Körper. Herzschlag, Atmung, alles hatte sich auf eine Flucht ausgerichtet, die doch gar nicht mehr möglich war. Er sah auf. Er musste es versuchen. Schlimmer konnte es nicht kommen. Nicht nachdem er sich an das letzte Mal erinnerte. Er wollte sich schlichtweg nicht vorstellen, dass es noch weit schlimmer ging. Mit einer Unmenge an Adrenalin in seinem Blut stieß er den Schwarzhaarigen von sich und lief in Richtung Tür, rammte diese verzweifelt mit seiner Schulter, doch nichts tat sich.
 

Ehe er sich überlegen konnte, wie er an den Schlüssel kommen sollte wurde er herumgerissen und zu Boden geschleudert. Er prallte mit dem Rücken an die Stufe und sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, der Schmerz ließ seinen Blick für einen Moment von Sternchen verhangen ins Leere gehen. Eine Hand griff ihn an seinem Hemdkragen und zog ihn von der Stufe weg, ehe er schmerzhaft auf den Boden gepresst wurde und Orochimaru sich auf ihn setzte und wütend fauchte: „Das wirst du bereuen!“ Spitze lange Zähne bohrten sich in seine Schulter und Sasori schrie auf. Trotzdem versuchte er wieder den Älteren loszuwerden.
 

Dieser krallte sich mit seinen scharfen Fingernägeln in Sasoris Handgelenke, presste diese über dem Kopf des Kleineren auf den Boden und knurrte: „Eigentlich wollte ich mir Mühe geben dich nicht kaputt zu machen, aber das kannst du vergessen. Du wirst noch lernen, dass man sich mir nicht widersetzt!“ Die freie Hand des Senseis begann das Hemd des Akasuna zu zerreißen, während Sasori die Schlangenzunge wieder auf seinem Gesicht spürte. Panisch wand er sich unter dem Größeren, doch keine Bewegung verhalf ihm zu einem wirklichen Vorteil. Mit geschlossenen Augen erkannte er, dass ihm nur noch eines blieb. Wie von Sinnen fing er an um Hilfe zu schreien. Mehr fiel ihm einfach nicht mehr ein. Tränen bahnten sich ihren Weg auf seine Wangen. Er war völlig hilflos, alleine und ausgeliefert, als die Zunge seine Schreie abermals, wie bereits beim letzten Mal, unterdrückte und sich bis zum Rande der Übelkeit in seinen Hals schob.
 

Panisch riss Sasori die Augen auf, als er das Ratschen eines Reißverschlusses hörte. Die dunklen Augen, die ihn ansahen, sprühten vor Bösartigkeit und perverser Freude. Der Rothaarige begann von purer Panik zerfressen einen weiteren Versuch sich aus dieser Lage zu winden, doch seelenruhig setzte Orochimaru sein Tun fort. Entriss ihm die Hose. Ergötzte sich an seinen Tränen. Zog seine Zunge zurück. Raunte mit öliger Stimme: „Schon bald wirst du verstehen... und es genauso genießen!“ Ein unmenschlicher Schmerz schnellte durch Sasoris Körper, eine Welle höllischer Qual benebelte seine Sinne und fand zumindest ein wenig Erlösung in den verzweifelten Schreien, die seine Kehle verließen. Blut rann an seinen Schenkeln hinab. Finger bohrten sich in seine Handgelenke und in seine Hüfte, bis auch dort das Blut zu Boden sickerte.
 

Vor der Zimmertür kam Kabuto an und wartete. Wie er bereits vermutet hatte würde Orochimaru ihm eine Menge zu tun überlassen und hielt sich natürlich nicht zurück. Irgendwie hatte er sogar fast ein wenig Mitleid, wenn er dieses unendlich verzweifelte, schmerzerfüllte und tränenerstickte Kreischen Sasoris hörte. Aber eben auch nur fast. ER wusste, dass solche Laute und die dazugehörige abgrundtief zerstörte Seele den Schwarzhaarigen nur noch mehr anstachelten. Und das konnte er ebenfalls mehr als deutlich hören. So lustvoll hatte Kabuto seinen Meister noch nie gehört. Damals nicht und ebenso wenig heutzutage. Aber es war ihm klar, dass Orochimaru natürlich nicht nur an die Arbeit dachte bei diesem Vorgehen. Er hätte die Seele des Akasuna sicherlich auch anders brechen können, doch so war sein Meister eben.
 

Und während Kabuto geduldig wartete und lauschte, verhallten die herzzerreißenden und panische Schreie, das verzweifelte Weinen und Betteln, das abgrundtief verletzte Wimmern und auch die immer lauter werdende Lust des Sensei, abgesehen vom Untergebenen Orochimarus, ungehört in den Fluren.



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