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Midsummernight-Princess

Eine Dunkelheit im Herzen
von

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Verträumt

Schon immer hatte ich einen Traum: Ich wollte leben.

Ich wollte ein Leben.

Aber ich habe es nie bekommen.

Ich habe ihm immer nur zugesehen …

dem Leben, dem ich so gerne begegnet wäre …
 

Noch immer schwer damit beschäftigt zuzusehen, dass das Mädchen in seinen Armen nicht vom Pferd fiel, konzentrierte er sich auf die Wegangaben. Hier – außerhalb Hyrules, in der Fremde – verfügte er weder über Wissen noch über Karten. Deshalb war er auf die Worte seiner Begleiterin angewiesen, welche durch in die Schatten der am Wegrand platzierten Bäume „sprang“ und sich dadurch einen Weg bahnte. So konnte sie ihm berichten, wie es weiterging.

Er selbst hatte schließlich keine Ahnung davon.

Und seine „Navigatorin“ war leider außer Gefecht.

Durch ein Monster.

Er schluckte schwer.

Versagt.

Er hatte einfach nur … versagt.

Nicht mehr, nicht weniger.

Er sah auf das dunkle Haar seiner Kollegin, welche seit einem Tag nicht mehr erwacht war.

Sie hatte ihn dazu auserkoren, ihr Beschützer zu werden. Er hätte für sie die Monster beseitigen sollen.

Doch anstatt diese Arbeit zu verrichten, hatte er geschlafen und das Mädchen damit einer ungeheuren Gefahr ausgesetzt.

Er wünschte, sie wäre wach. Er hätte sich sofort für diese Unzulänglichkeit entschuldigt.

„In etwa einer Meile kommt eine Wegbiegung. Ich kann die Schilder nicht lesen“, ertönte unerwartet eine Stimme.

Link sah sich um. Er registrierte eine Gestalt im Schatten eines Baumes. „Ah, du bist wieder da … Gut, ich werde mich beeilen. Danke.“

„Die Zahlen besagen beide, dass es noch länger dauert“, erklärte Shan und verschränkte die Arme. Und soweit ich gesehen habe, war kaum Schatten. Leider kann ich die Wege nicht auskundschaften. Aber um die Wege herum haben sich einige Vogelmonster versammelt.“

„Dass die auch außerhalb Hyrules sind …“, begann Link, brach dann aber ab.

Es war auf eine seltsame Weise töricht, zu glauben, Hyrule sei der einzige Ort, an dem Ganondorf zuschlug. Doch … er wollte doch nur Hyrule. Gut, und Midnas Reich.

Na schön, es war nahe liegend, dass seine Vertreter in mehreren Ländern aktiv waren.

„Denkst du, dass Ganondorf überall seine Leute hat? Auf der gesamten Welt?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Es kann sein. Aber … Wahrscheinlich will er die ganze Welt an sich reißen. Es wäre denkbar. Unsere Länder wären nur der Anfang gewesen. Aber du hast seinen Plan vereitelt. Und das möchte jemand rückgängig machen.“

Link nickte. „Hast du auch die Umgebung ausgekundschaftet? Höhlen oder Hütten, in denen etwas vor sich gehen könnte gefunden?“

Sie schüttelte den Kopf, als er an ihr vorbei ritt. Er sah zurück.

„Rein gar nichts. Aber … wie gesagt … es könnte überall sein. Mit deiner Theorie könnte er irgendwo auf dieser ganzen Welt liegen und auf den Tag des Erwachens warten.“

Er wandte sich wieder nach vorne, um den Weg im Auge behalten zu können. „Aber irgendwo müssen wir anfangen. Schließlich ist er nicht auf der ganzen Welt. Er kann überall sein, aber er ist lediglich an einem Ort. Und den müssen wir finden.“

Sie verschmolz mit dem Schatten, bevor sie antwortete. „Wir sollten unser Bestes geben, es schnellstmöglich in die Tat umzusetzen.“

Er nickte - schwer entschlossen, Ganondorf aufzuhalten.
 


 

Sie durchlebte es eintausend Mal. Immer wieder griff diese pechschwarze Hand nach ihr.

Sie kam näher.

Und Terra war unfähig, sich zu wehren.

Immer wieder griff sie nach den nachtschwarzen Beeren, die sie für Link sammeln wollte.

Und immer wieder wurde ihr die Luft aus der Lunge gepresst und der Hals zusammengedrückt.

Es fühlte sich an, als müsste sie sterben …

Doch nein … ihr Retter war gekommen …

Sie lebte.

Die Hand hatte von ihr abgelassen …

Link …?

„Du willst also nicht aufgeben?“, ertönte eine Stimme …

„Du willst also nicht aufgeben?“, fragte dieselbe Stimme erneut …

Dann wurde die Stimme zu einem Nuscheln … plötzlich schrie sie denselben Satz erneut …

Daraufhin ertönte eine fremde Stimme, die ebenfalls das gleiche von sich gab …

Sie wollte sich die Ohren zuhalten …

Schreien …

Doch sie konnte es nicht.

Was war los?

Wieso konnte sie sich nicht bewegen?

Sie pflückte eine Beere.

Eine weitere.

Viele, viele Beeren.

Beeren für Link …

Link! Eine Beere für Link!

Dann schnellte eine dunkle Hand aus dem Beerenbusch.

Doch Terra wehrte sich nicht – sie pflückte weiterhin Beeren!

Es wiederholte sich erneut …

Immer …

… und immer …

und immer

wieder.
 


 

„Phard!“, rief er, „Phard!“

Der Mann sah zu ihm. „Taro? Bist du hier, um mir zu helfen?“, informierte er sich.

Er schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein. Ich will nur wissen, ob sich Link vielleicht bei dir verabschiedet hat …?“

Der Ziegenhirte dachte kurz nach. Dann schüttelte er den Kopf. „Link kommt schon seit fünf Tagen nicht mehr zur Arbeit. Da er mir nur aus Kulanz hilft, habe ich mir gedacht, er hatte es satt. Ich wollte ihn nicht einmal darauf ansprechen. Also … ist er nicht bei sich zuhause?“

Taro schüttelte den Kopf. „Nein, ist er nicht. Er hat eine Botschaft hinterlassen und … und …“

Er dachte nach. Was hatte er danach getan?

„… dann haben Colin und ich wahrscheinlich nach ihm gesucht. Das ist aber auch schon zwei Tage her. Im Dorf ist er nicht. Er hat aber geschrieben, dass er fort geht. Also … war es nur eine reine Vorsichtsmaßnahme. Colin hat Moe bereits Bescheid gegeben. Aber der denkt, dass sich Link nur eine Auszeit gönnt. Nach dem ganzen Stress …“

Phard nickte. „Mir hat der Bürgermeister noch nichts gesagt. Vielleicht ist es doch ernster …?“ Der Mann rieb sich mit einer Hand das Kinn. Es schien, als würde er mehr mit sich selbst als mit Taro sprechen.

Aber an diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht gedacht. Deshalb hatte Moe es so geheim gehalten …!

„Link hat einmal die Welt gerettet – könnte es sein, dass Hyrule ihn erneut braucht?“, informierte sich Taro. Irgendwie kam ihm diese Vermutung bekannt vor … aber wer hatte diese vor kurzer Zeit entgegen gebracht? Und wann genau war das?

Phard sah ihn missmutig an. „Lass uns lieber nicht darüber sprechen. Es ist eine Sache unter Erwachsenen, Taro. Beschütze lieber das Dorf. Und wenn du nichts zu tun hast – meine Ziegen brauchen einen Hirten. Ich muss schnell zu Moe!“

Und damit brach der größere Mann auf. Er rannte zum Dorf zurück.

Taro sah ihm nach.

„Eine Sache unter Erwachsenne“, äffte er nach. Aber konnte sich nicht wirklich darüber aufregen. Vermutlich hatte er Recht. Was konnte er als ein kleines Kind schon groß ausrichten?

„Taro!“, erklang eine Stimme hinter ihm.

Colin.

Er drehte sich um. „Und?“

„Hallo … Phard ist von hier gekommen und hat etwas von dir und Link geredet … dann hat Papa mich nach draußen gebeten … Also bin ich hergekommen. Um was geht es?“

„Sie reden in deinem Haus?“, stellte Taro klar.

Colin nickte – er sah unglücklich darüber aus, dass er seine Frage übergangen hatte.

Das war gut.

„Dann belauschen wir sie!“

Der Junge hob seine Hände erschrocken an den Mund.

„Und aus dir soll jemals ein Held werden? Du benimmst dich wie ein Mädchen! Nimm deine Hände da weg, greif zum Schwert und lass uns lauschen! Ich brauche Unterstützung, wenn ich Link zurückhole und ihm seinen Platz wegnehme!“

„Du bist ja wieder energisch“, erkannte Colin fröhlich lächelnd.

Taro zog die Augenbrauen zusammen. „War ich jemals nicht energisch?“

„Seit ein paar Tagen … seit du völlig aufgelöst … Ach, egal“, Colin lächelte weiter, „Ja, lass uns zur Tat schreiten!“

Beide – sie hatten sich angewohnt, ihre Schwerter bei sich zu lassen, wo immer sie hingingen – liefen bewaffnet zum Haus des Bürgermeisters und stellten sich vor ein Fenster. Sie sahen hinein.

Moe ging nervös auf und ab, während Phard neben Ulina am Sofa saß.

„Wie lange er wohl schon weg ist?“, sinnierte Phard laut.

Die Fenster waren sehr dünn. Man konnte jede Maus fiepen hören, wenn man genau lauschte. Und Taros Ohren waren die eines Goblins – nur nicht so groß. Er konnte Insekten am Geräusch ihrer Flügel erkennen. Seine Ohren waren Superohren.

„Lange genug. Colin hat mir seine Entdeckung schon vor zwei Tagen mitgeteilt.“, antwortete Moe und sah dabei noch besorgter aus.

„Recht gehabt“, murmelte Taro. Allerdings wusste er nicht, womit er Recht hatte. Was sagte er da? War er verrückt geworden …? Colin schien es sowieso überhört zu haben. Zumindest reagierte er nicht.

„Warum hast du das Dorf nicht alarmiert?“

„Ich würde auch nicht alle nachts aufwecken, wenn ich dich nicht finde, Phard“, erklärte Moe, „Ich würde alle wecken, wenn Colin, Lin oder ein anderes Kind verschwunden wären – aber nicht bei einem Erwachsenen. Und Link ist mittlerweile erwachsen. Er kann auf sich selbst aufpassen. Er hat selbstständig ein ganzes Königreich vor dem Untergang bewahrt. WENN jemand auf sich selbst achten kann, dann er.“

Phard nickte zustimmend. „Wir sind wohl zu sehr an ihn gewöhnt … Oder abhängig. Ach ja, wie gerne hätte ich ein eigenes Pferd.“

Moe lächelte. „Brauchst du Link nur wegen Epona?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe auch den Nachmittag über frei, wenn Link Zeit hat.“

„Solche Worte würden Link wohl nicht freuen.“

„Ich mag Link. Er ist ein Freund für mich. Aber ich bin deiner Meinung. Er kann auf sich selbst Acht geben. Es ist nur … ich denke, als Bürgermeister solltest du uns über das Verschwinden wichtiger Personen informieren.“

Moe nickte. „Wenn du verschwindest, werde ich auf der Stelle eine Suchaktion starten“, versprach er scherzend.

Der andere Mann lachte.

„Viele Informationen waren das nicht“, bedauerte Taro und setzte sich unter das Fenster. Er konnte trotzdem hören, was sie sagten, auch wenn er nicht stehen blieb. Colin jedoch spionierte weiter.

„Ja …“, gab der Junge trotzdem zu, „Aber … sie haben schon Recht. Wenn ein Kind verschwindet, muss ein Erwachsener handeln. Aber ein Erwachsener kann gehen, wohin er möchte.“

„Sie übersehen nur eines …“, entgegnete Taro.

Colin nickte, bevor er den Satz beendet hatte.

„Link ist nicht wie sie. Er würde nicht ohne gründliche Verabschiedung verschwinden, wenn es nicht absolut notwendig wäre.“

„Ich glaube, sie wissen es“, sagte Colin und setzte sich neben Taro, „Sie wissen, dass Link auf einer sehr, sehr wichtigen Mission unterwegs ist. Am liebsten würden sie ihn trotzdem suchen. Aber sie denken, sie seien eine Behinderung für ihn.“

„Dein Vater hat ihm das letzte Mal doch auch geholfen, oder?“, konterte Taro, „Diesmal könnten WIR diesen Teil übernehmen!“

Colin sah fragend drein. „Und wie? Wir haben stumpfe Schwerter, wenig Ausbildung und kein Pferd. Außerdem wissen wir nicht, was Link tut. Schließen wir uns Papa an und …“

Die letzten Worte überging Taro einfach. „Ich will nicht mit einem Versager zusammen sitzen! Das ist ja peinlich.“

Colin sah weg. „Ich bin kein Versager … ich will nur vernünftig …“

„Und wenn Link unsere Hilfe braucht? Wenn er sterbend am Boden liegt und gerade so etwas wie »Colin hat mich im Stich gelassen …« sagt, während er seinen letzten Atemzug tut?!“

„Über was redet ihr beiden denn da?“, informierte sich eine mürrische Frauenstimme.

„Betty!“, riefen Colin und er gleichzeitig.

„Wa … Was tust du … denn hier …?“, stotterte Taro verlegen.

„Ich wasche die Wäsche“, erklärte sie und deutete auf den Korb, den sie in der Hand trug, „Und ihr?“

„Wir belauschen meinen Vater und Phard, weil sie über Li- …“, begann Colin, wurde allerdings dadurch unterbrochen, dass Taro ihm sofort eine Hand vor den Mund legte und „Schweig!“ in sein Ohr zischte.

Der Junge gehorchte.

„Wir sitzen im Gras und reden über … Albträume …“, erfand Taro lächelnd, wobei er es nicht anziehend fand, seine Liebste noch öfter zu belügen. Aber Notlügen mussten sein. Ansonsten wäre sie zu besorgt. Wegen Link.

Sie sah skeptisch drein, zuckte dann aber mit den Schultern. „Na schön, Jungs. Ich mache mich an die Arbeit. Gewisse Personen sollen schließlich auf mich achten.“, erklärte sie und schaute sich um.

„Habt ihr Link eigentlich in letzter Zeit gesehen? Er geht nie zur Tür, wenn ich klopfe. Aber ich bin eine Dame. Ich bin höflich. Ich platze nicht einfach herein.“

„Link ist verschwunden“, erklärte Colin freundlich.

Taro seufzte genervt und verdrehte die Augen.

Er war nur von Betty und Idioten umgeben …! Wie konnte der Kleine nur so dämlich sein …?!

„Li … Link ist …?“ Bettys Augen weiteten sich merkbar.

Sie machte einen Schritt zurück.

Und fiel um.

„Betty!“
 


 

„Mariner Hafen“, las Link vor, „Und das wollte sie bis heute schaffen?“, fragte er sich. Er sprach mit sich selbst. Shan würde noch für ein paar Stunden im Schatten bleiben müssen. Terra gab noch kein richtiges Lebenszeichen von sich. Selbstverständlich lebte sie noch. Aber … sie war nicht ganz da …

Er machte sich Sorgen um sie.

Vor allem, da er nicht wusste, wie er Monster abhalten sollte, während er Terra halten musste. Alleine würde sie von Epona fallen.

Aber seit einer langen, langen Weile, seit das mit Terra geschehen war, attackierten keine Monster mehr. Sie sahen nicht einmal welche.

Vielleicht war dieser Ort bereits von ihnen befreit?

Oder noch nie davon befallen worden.

Er ritt weiter.

Allerdings brachte er Epona zum Galoppieren. Terra würde schon sehr böse sein, wenn sie aufwachte und bemerkte, dass sich ihr ganzer Plan in Nichts verwandelt hatte. Er wollte nicht, dass es auch noch dazu kam, dass noch den halben Weg vor sich hatten. Er sollte wenigstens versuchen, ihr einen schönen Tag des Erwachens zu schenken.

Er war mittlerweile dort angelangt, wovon Shan gesprochen hatte. Der Ort ohne Schatten. Es war schon fast Abend, weshalb er Glück hatte. In der Mittagshitze hier vorbeizukommen, war wahrscheinlich tödlich. Hier gab es nicht die geringste Deckung. Keinen Baum, keinen Fels, nicht einmal einen Strauch.

Eigentlich sollte das hier der perfekte Ort für Goblins sein, die auf ihren Wildschweinen durch die Gegend ritten. Doch hier befand sich weit und breit niemand.

Das Schild dort besagte, dass sie am richtigen Weg waren.

Und Marine war – soweit sich Link erinnern konnte – ein belebter Ort mit vielen Besuchern. Wieso trafen sie also auf niemanden?

„Vielleicht gibt es hier ein Durchreiseverbot“, riet Shan.

„Ja, das wäre möglich“, gab er zu.

„Es würde erklären, weshalb wir hier vereinsamen.“

Er nickte und sah sie an.

So deutlich und klar hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. Seit …

Moment!

„Shan?!“, rief er überrascht aus.

„Schockiert darüber, mich zu sehen?“, vermutete sie lächelnd.

„Aber … die Sonne … tut sie dir nichts?“

Die große Frau, die fast so riesig war wie Epona, sah zur Seite und erörterte: „Ich denke, mein Körper gewöhnt sich langsam an das Licht, das hier die ganze Zeit auf uns herabstrahlt. Deshalb werde ich wohl in ein paar Wochen die ganze Zeit draußen sein können. Das gefällt mir.“

„Der Sonnenuntergang ist schön, nicht wahr?“

Sie nickte energisch. „Wundervoll! Vor allem, da ich in seinem Einflussbereich stehe … Die letzten Sonnenstrahlen … Ich würde diesen Anblick vermissen, würde es Ganondorf gelingen, alles in ewige Finsternis zu stürzen. Also halte ihn bitte davon ab.“

Er lächelte. „Natürlich werde ich mein Bestes geben!“

„Wenn du es nicht schaffst, ist dein Bestes nicht gut genug“, ermahnte sie ihn, fügte dann aber gleich hinzu: „Da ich jetzt herumwandern kann, werde ich mich umsehen. Wenn ich eine verdächtige Höhle, Biegung oder Hütte sehe, sage ich dir Bescheid. Wie lange brauchst du noch bis Marine?“

Sie schwebte neben ihm her, um mit Epona Schritt halten zu können.

Er nickte zu ihrem Vorschlag und antwortete: „Das Schild besagt, dass man noch drei Tage zu Fuß braucht. Mit Epona sind wir also morgen oder übermorgen dort.“

„Ich freue mich schon auf das abendliche Marine“, erklärte Shan, „Falls ich nichts Interessantes finde, sehen wir uns dort. Ich werde am Eingang warten.“

„Du willst alleine gehen?“, schloss er daraus.

„Du kannst dann diesen Weg hier absuchen, ich einen zweiten. Ich werde mich näher am Wald aufhalten. Dies ist dann ein Umweg, aber ich kann in Marine sein, wann ich will.“

Der Ring …

Damit hätte sie schon von Anfang an nach Marine kommen können. Aber sie war mit ihnen gekommen. „Ist das nicht Amtsmissbrauch?“

„Meine Aufgabe ist es, dich zu beobachten und mit dir Ganondorf aufzuspüren“, erklärte sie, „Wenn du in Marine bist, muss ich wohl auch nach Marine.“ Sie lächelte ihm zu und schwebte dann davon, „Wir sehen uns morgen!“

Er lehnte Terra bestmöglich gegen seine andere Schulter und Hand, um mit der jetzt freien Hand Shan zu winken.

„Pass auf dich auf!“, rief er ihr nach.

Er bemerkte, dass sie nickte.

Link sah ihr hinterher, bis sie weit genug entfernt war, um sie lediglich noch als Punkt wahrzunehmen.

„So, Terra, …“ Er legte die zweite Hand wieder an die Zügel und trieb Epona schneller voran, „… jetzt kommst du endlich nach Marine …“
 

Shan streckte sich ausgiebig, als sie weiterging. Die Schattengestalt mochte bequem wirken, war es aber ganz und gar nicht. Sie fühlte sich dabei ziemlich eingeengt. Dies machte sie umso glücklicher, dass sie es bereits in die Abendsonne schaffte.

Sie hatte diesen Versuch einfach wagen müssen.

Und es war geglückt.

Dies versetzte sie in Hochstimmung!

Wäre sie bei sich zuhause, sie hätte wahrscheinlich irgendwelche Magiekunststückchen gemacht. Aber bei sich zuhause, wäre dieser Grund zur Freude nicht.

Denn bei ihr gab es keine Sonne.

Die Sonne war immer so unerreichbar fern für sie.

Und jetzt war sie so nah.

Endlich.

Sie schaute sich um.

Weder Monster noch Höhlen waren zu sehen.

Also nichts, worüber Link in Kenntnis gesetzt werden musste.

Eigentlich fand sie das schade.

Sie hätte die Reise nach Marine gerne an Links Seite fortgesetzt. Aber Pflichten hatten Vorrang. Und deshalb musste sie wieder in den Schatten des Waldes zurückkehren.

Hätten sie es nicht eilig gehabt, so hätte sie sich mehr Zeit gelassen, in den Wald zu gelangen. Doch wenn sie eine Höhle finden wollte, so musste sie sich beeilen.

Es war höchste Zeit, endlich etwas Positives für Link zu finden.

Ansonsten hätte er sie noch als unnütz abtun können …

Und das wollte sie ganz bestimmt nicht.

Sie wollte nützlich für ihn sein. Denn sie schuldete Link Dank.

Dank dafür, dass er sie in die Sonne geführt hatte.
 

Jeder hatte Träume, die verwirklicht werden konnten.

Alle hatten diese …

Und wie fühlten sie sich, nachdem ihnen dieser Traum erfüllt worden war?

Sie mussten sich doch gut fühlen.

Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht.

Etwas, das sie schon längst hatten erreichen wollen …

Ob ich mich auch so fühlen werde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Ciel_Phantomhive-
2011-06-08T13:24:53+00:00 08.06.2011 15:24
Das ist wie immer toll XD
un ich bin einfach wieder gespannt wie es weitergeht ^^
nur ich versteh nicht was Taro nicht so anzihend fand mit seiner Liebsten DX is etwas Betty Links Liebste? XD
oder versteh ich da was falsch?
nun also....
ich freu mi wenns weiter geht un lass auch Terra bald ma wieda aufwachen ;D


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