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Devil's Children

Der mit den Lebenden spielt...
von

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I Want To Hear Your Voice

I Want To Hear Your Voice
 


 


 

In den nächsten Tagen versuchte April Damon weitestgehend zu ignorieren – was bei einem derart gutaussehenden Vampir aber nun wirklich nicht allzu einfach war.

Ständig schwirrte er um sie herum und versuchte, sie zu küssen oder sie wenigstens zu umarmen, aber – typisch April – blockte sie ihn ab.

Nicht, dass sie es vorzog, von Damon nicht beachtet zu werden…aber seit sie erfahren hatte, dass sowohl er als auch sein Bruder Stefan Vampire waren, hatte April, ganz ehrlich, Schiss vor Damon.

Sie fürchtete sich dermaßen vor ihm, dass sie ihm nicht einmal in die Augen sehen konnte, nein, schlimmer noch. Sie hatte Angst vor einer Berührung, war es auch nur eine zufällige.

Leider war Damon auch ständig in ihrer Nähe, und dass sie zusammen Geschichte hatten, machte das alles auch nicht gerade viel besser.

Natürlich hatte er sich in ihre Nähe gesetzt, natürlich direkt hinter sie, wie sollte es auch anders sein? April musste schlucken. Sie spürte den Blick des Vampirs in ihrem Nacken und bekam unwillkürlich eine Gänsehaut. Elena sah sie besorgt an, aber April schüttelte nur den Kopf.

Sie hatte Angst.

Verdammt große Angst.

Als es zur Pause klingelte, raffte April ihre Sachen zusammen und stürmte so schnell aus dem Klassenzimmer als wäre eine Horde wildgewordener Nashörner hinter ihr her. Sie zwang sich, nicht stehen zu bleiben, auch dann nicht, als Elena, Bonnie und Stefan verwundert bei ihr angekommen waren.

„Jetzt warte doch mal!“, sagte Elena und versuchte, mit Aprils langen Beinen Schritt zu halten. „Warum läufst du so schnell?“

April packte Bonnie und Elena an den Armen und zog sie in die Mädchentoilette. Verdutzt starrten die Mädchen sie an, als sie in dem gekachelten Raum standen; Stefans empörtes Rufen drang zu ihnen wie Hundegebell.

„April, was ist los?“, fragte Bonnie; ihre Stimme klang mehr als besorgt.

Stockend fing April an zu erzählen, was ihr so sehr auf der Seele lag. Aber sie war so aufgeregt, dass weder Elena noch Bonnie auch nur ein Wort verstanden.

„Gaaanz ruhig, April!“, sagte Elena und packte April an den Schultern. „Du bist ja total durch den Wind!“

„Ich…ähm…“ Sie sah sich um, um sich zu vergewissern, dass sich auch keiner in der Mädchentoilette befand, der ihren Worten Gehör schenken konnte. Niemand da. Also, Augen zu und durch. „Ich…also…ähm…Damon…“

„Was hat Damon dir angetan?“, wollte Bonnie misstrauisch wissen. „Hat er dich…?“ Sie verstummte.

April war kurz perplex, dann verstand sie. „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Damon und ich haben nicht…Das hätte ich euch doch schon längst erzählt! Und außerdem würde ich es gar nicht soweit kommen lassen!“, fügte sie hastig hinzu, als Elena und Bonnie sie scharf ansahen. „Es ist bloß…ich hab so verdammte Angst vor ihm! Ich weiß nicht, was ich noch machen soll!“ Sie ließ sich an der Wand auf den Boden sinken und vergrub den Kopf in den Armen.

Elena ging neben ihr in die Hocke. „Wovor hast du Angst? Vor Damon?“

April nickte langsam. „Ich habe so sehr Angst vor ihm, dass ich mich nicht mal traue, ihn anzusehen! Ich will, dass das aufhört! Ich will nicht mehr, dass ich jeden Morgen aufwache, nur um dann total panisch in die Schule zu gehen, wo dieser…überaus beschissene Damon auf mich wartet und dazu noch so scheiß verdammt gut aussieht!“ Sie lachte unglücklich.

„Da musst du durch, April“, sagte Bonnie so hart, dass April sie überrascht anblickte. „Tut mir leid, wenn das jetzt zu hart klingt, aber es ist so. Du hast ihn in dein Haus eingelassen und du hast zugelassen, dass er dich küsst; da sitzt du jetzt alleine drin…wir haben schon so oft versucht, ein Mädchen vor Damon zu warnen, aber unsere Worte wurden nie ernst genommen. Erst DANACH, nach dem was mit Damon passiert ist, kamen die Mädels zu uns und heulten sich die Augen aus dem Kopf!“

„Aber so bin ich nicht!“, entgegnete April und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin nicht so! Ich lasse mich nicht von ihm unterkriegen, ganz bestimmt nicht! Und wenn er mich fallen lässt, dann hau ich ihm nen Pfahl ins Herz und lach ihn aus, das schwör ich euch!“

Bonnie hob skeptisch eine Augenbraue, aber Elena musste lachen. „Keine Sorge, April! Stefan, Bonnie und ich, wir werden schon dafür sorgen, dass Damon dir nicht zu nahe kommt!“

„Er IST mir bereits zu nahe gekommen“, sagte April trocken und ließ sich von Elena hochziehen. „Aber der Typ…oh Mann, wie konnte ich das nur zulassen?“

„Was passiert ist, ist passiert“, sagte Bonnie und seufzte. „Küsst Damon wenigstens gut?“

April grinste breit. „Oh ja, das tut er!“ Sie dachte an den Kuss. Diesen langen, leidenschaftlichen, unglaublichen Kuss. Der Kuss, der so perfekt gewesen war. So perfekt, dass April es fast Angst machte. So wunderschön wie kein Kuss zuvor. Sie schluckte als sie daran dachte, dass sie in dieser Nacht vielleicht mit ihm geschlafen hätte, wenn Bonnie, Stefan und Elena ihr nicht die Horrorgeschichten über ihn erzählt hätten. Sie fühlte sich schlecht. Gut, dass sie sich ihm nicht hingegeben hatte – aber wenn sie schon daran dachte…war sie nun wirklich schon so weit, dass sie mit jedem Typen in die Kiste sprang?

Nein. Nicht mit jedem Typen. Sie schloss die Augen, als sie mit Bonnie und Elena wieder nach draußen auf den Schulkorridor trat.

Nur mit Damon.
 

Nach der Schule ging April mit Elena zur Turnhalle. Elena hatte sie überredet, der Cheerleader-Mannschaft beizutreten; damit würde sie auf andere Gedanken kommen und noch dazu etwas für ihre Figur tun.

Ein blondes Mädchen winkte Elena und April zu sich; das war Caroline, eine ziemlich gute Freundin von Elena. „Hey, ihr zwei!“, sagte sie und strahlte. Elena hatte erzählt, dass auch Caroline einmal etwas mit Damon gehabt hatte, aber das war schon lange her. Sie wusste auch, dass Damon und Stefan Vampire waren – angeblich hatte Damon persönlich es ihr gesagt.

„Und, April?“, sagte Caroline und warf sie aus ihren Gedanken. „Trittst du jetzt auch endlich unserer Mannschaft bei?“

„Ähm…ja, wahrscheinlich“ April lächelte.

„Das ist schön!“ Caroline zwinkerte verschwörerisch. „Aber ich warne dich! Unsere Teamleaderin ist niemand anderes als –``

„Aus dem Weg da!“, sagte eine hochnäsige Stimme. April drehte sich um und sah gerade noch, wie Naomi ein paar jüngere Schüler, die auf dem Rasen vor der Turnhalle standen, zur Seite schubste.

Sie blickte Caroline und Elena flehend an. „Nein, oder?“

„Doch“ Elena verzog den Mund. „Ich bin auch nicht froh darüber, das kannst du mir glauben!“

„Früher war ich Leaderin“, sagte Caroline und irgendetwas Trauriges schlich sich in ihre Augen. „Aber anscheinend war ich dann nicht mehr gut genug dafür!“ Sie lachte schnippisch.

„Wie meinst du das?“, fragte April, wurde aber von Naomis lauter Stimme unterbrochen.

„Na so was, April!“ Naomi stand direkt vor ihr und betrachtete sie mit einem hämischen Lächeln. „Was macht eine Versagerin wie du hier bei uns?“

Bevor April ihr eine entsprechend gemeine Antwort entgegen schleudern konnte, sagte Elena schnell: „Naomi, glaubst du es wäre okay, wenn sie auch beitreten könnte?“

Naomis Augen wurden groß. „Na, ich weiß ja nicht…!“

„Bitte, Naomi.“, sagte Elena und setzte ihren Hundeblick auf, obwohl April ganz genau wusste, wie sehr es Elena missfiel, vor Naomi im Schlamm zu kriechen. Dafür müsste sie sich dann wohl irgendwann revanchieren, aber auf jeden Fall!

„Hmm…kannst du überhaupt irgendetwas, zum Beispiel einen Spagat oder so?“, fragte Naomi und hob eine Augenbraue.

„Und du?“, entgegnete sie schroff.

„Klar kann sie das; die Beine breit machen kann jeder“, sagte eine Stimme, die April nur allzu gut kannte, aber am liebsten für immer vergessen würde.

Damons Schönheit hatte natürlich mal wieder den gewünschten Effekt. Er sah so gut aus, dass April unwillkürlich auf den Boden gucken musste, weil sie sich so dermaßen hässlich fühlte in Damons Gegenwart. Trotzdem konnte sie nicht umhin, nach oben zu blinzeln – und direkt in Damons eisblaue Augen zu starren. Sie stolperte zurück.

„Angst?“, fragte Damon und grinste leicht. Scheiße, wieso sah der auch so gut aus?

April schüttelte hastig den Kopf, aber genau diese Reaktion war es, die enthüllte, dass genau das Gegenteil der Fall war. Ja, natürlich hatte sie Angst. Sie hatte nicht nur Angst, sie hatte VERDAMMT GROßE ANGST.

Elena bedeutete ihr, sich zu beruhigen, aber das war gar nicht so einfach. April holte tief Luft. „Warum sollte ich vor dir Angst haben?“, fragte sie und setzte ein versucht spöttisches Lächeln auf. „Vor Halloween-Masken hatte ich noch nie Angst.“

Ein Raunen ging durch die Menge. Auf Damons perfekten Lippen stahl sich ein Lächeln. „Gut gekontert“, meinte er und sein Grinsen wurde anzüglicher. Dann trat er einen Schritt auf sie zu und packte ihren Arm. Er sagte zu Elena: „Wenn du nichts dagegen hast, leih ich mir deine Freundin mal kurz aus.“

„Ich hab aber etwas dagegen!“, rief Elena und trat schützend vor April, die Damon wie hypnotisiert anstarrte. „Fass sie noch einmal an, und du bist tot, Damon Salvatore!“, zischte sie ungewöhnlich mutig.

„Genau!“, sagte Naomi und hängte sich an Damons Arm. Dann wurde ihr Gesicht bleich. „Ähm…was heißt hier bitte „noch einmal“? Damon?!"

Damon schüttelte sie ab und schob Elena beiseite. „Ich tu ihr schon nichts“, raunte er Elena ins Ohr; April sah, wie ihre Freundin sich versteifte. „Ich leih sie mir nur kurz aus, um mit ihr zu reden, keine Sorge.“

„Dir kann man nicht vertrauen“, flüsterte Elena zurück; in ihren Augen lag abgrundtiefer Hass…aber noch etwas anderes, das April stutzig machte. Hatte das etwas zu bedeuten?

„Wie kommst du darauf?“, grinste Damon und ergriff April Hand. Ein eisiger Schauer, ein Stromschlag durchzuckte sie, als seine eisigen Finger ihre umschlossen. Sie schloss kurz die Augen als sie fürchtete, ohnmächtig zu werden. Lass dir nichts anmerken! , befahl sie sich und atmete tief ein und aus. Zum Glück entging ihr dabei Damons spöttisches Grinsen, sonst wäre sie womöglich wirklich noch umgekippt.

„Ich kenne dich“, sagte Elena scharf. „Wenn du so unbedingt mit ihr reden willst, dann tu’s hier oder gar nicht!“

Damon seufzte. „Ach, Elena, du machst mir das Leben schwer.“ Seine Stimme klang sarkastisch. „Weißt du was? April und ich gehen dahinter zu dem Baum, da kannst du uns gut sehen. Ist das in Ordnung?“

Elena schien sprachlos.

„Wow, Damon, was ist mit dir passiert?“, fragte Caroline kühl und nicht im Mindesten beeindruckt. „Hast du endlich dein Krieger-Image abgelegt und aufgehört, deine Bräute einfach so zu verschleppen? Bemerkenswert!“ Sie pfiff durch die Zähne.

„Bräute?“ Naomis Blick spießte April förmlich auf. „Damon, du hast doch nicht etwa...?"

„Bin gleich wieder da!“, lächelte Damon süffisant und zog April beim Gehen hinter sich her. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen; sie hatte unglaublich große Angst. Was wollte Damon so unbedingt mit ihr besprechen? Was wollte er ihr sagen?

April wollte nicht mit ihm allein sein, und dann doch irgendwie. Er faszinierte sie, und doch zog sich ihr Herz panisch zusammen, als sie bei dem Baum angekommen waren und Damon ihre Hand noch immer nicht losgelassen hatte.

„Äh…Damon? Könntest du bitte meine Hand loslassen?“ April errötete, als Damons eisige Augen auf ihre trafen.

„Nein.“

April war irritiert. „Äh…doch?“

„Äh…nein?“ Damon grinste.

„Damon, das finde ich überhaupt nicht witzig“, sagte April und versuchte, sich Damon zu entziehen. „Lass meine Hand los und sag, was du zu sagen hast!“ Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals.

„Nein.“

„Wieso nicht?“, fragte April fast weinerlich.

„Weil ich deine Hand gerne halte.“, sagte Damon. Seine Stimme war völlig ernst, als er diese Worte aussprach. So ernst, als würde er von einer vollkommen seriösen Angelegenheit sprechen und nicht vom HÄNDCHENHALTEN.

April schoss das Blut in den Kopf. „Dann sag, was du sagen willst, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit“, meinte sie schroffer als sie eigentlich wollte.

„Okay“ Damon fuhr sich durchs Haar; seine Augen fixierten April so stark, dass April unwillkürlich an den Abend vor vielen Tagen denken musste. An den Abend, an dem sie und Damon sich geküsst hatten. An den Abend, an dem das ganze Desaster angefangen hatte, sich in Aprils Leben breit zu machen…

„Warum gehst du mir aus dem Weg?“

April starrte Damon an. Direkter hätte die Frage nicht sein können. Okay, erst mal leugnen, vielleicht hilft das was! „Ich…ich geh dir nicht aus dem Weg.“

„Nein natürlich nicht, du rennst bloß jedes Mal kreischend davon, wenn du mich siehst“, meinte Damon trocken, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.

Okay. Damit hatte er die Situation wohl ziemlich genau getroffen.

„Was hab ich dir getan, dass du mich meidest?“, fragte er leise und April hatte gar nicht gemerkt, wie nah er ihr bereits war. Sie warf einen Blick zu Elena und den anderen hinüber, aber die waren mit Aufwärmübungen beschäftigt. Scheiße.

„Du…du…“ Weiter kam April nicht, denn Damon hatte sie an die Seite des Baumes gedrückt, an der sie kaum einer sehen konnte. Sie schnappte nach Luft, als seine Lippen ihren Hals streiften. „Damon…hör auf…ich warne dich…wenn du nicht aufhörst, dann…“

„Was dann?“ April konnte sein Grinsen an ihrem Hals spüren. „Willst du mir dann einen Pflock ins Herz rammen und mich umbringen?“

April stockte der Atem. War das nur ein Zufall oder wusste er, dass sie von seinem wahren Wesen Bescheid wusste?

„Was? Ich…ähm…Damon?“ Sie merkte, dass er ihr gar nicht zuhörte. Seine Lippen wanderten von ihrem Hals zu ihrer Schulter. „Damon?“ Sie spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Oh, lieber Gott, Buddha, Allah oder wer auch immer, mach dass ich nicht sterbe!

„Du riechst so gut“, murmelte Damon und knöpfte langsam ihr Hemd auf. April wurde fast schwarz vor Augen, als sie Damons Augen sah. Dunkel, vollkommen dunkel. Wie Raubtieraugen.

Oh Gott, er ist blutgeil! , fuhr es ihr durch den Kopf und sie versuchte, sich loszumachen, aber Damons Griff war stahlhart.

„Damon, lass mich los!“, sagte sie, aber sie wusste, dass er keinen Pfennig auf ihre Worte gab. Er grinste nur und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Und als seine Lippen sich auf ihre pressten, explodierte irgendetwas in April und schaltete all ihre Schutzmechanismen aus; sie konnte sich nicht von der Stelle bewegen, und das wollte sie plötzlich auch auf einmal nicht mehr. Es gefiel ihr. Es gefiel ihr, dass Damon Salvatore sie küsste. Damon Salvatore, der Vampir.

Sie spürte, wie seine Zunge um Einlass bat, aber sie gewährte ihm diese Bitte nur quälend langsam. Aprils Herz schlug ihr so fest gegen die Rippen, dass sie befürchtete, es würde ihren Brustkorb durchbrechen wie einen Käfig; sie wusste, dass das alles hier falsch war, vollkommen falsch. Und dennoch konnte sie nicht anders als es zu genießen.

Sie umschlang seinen Nacken und gab sich ihm völlig hin. Ihr war kalt; Damons Gegenwart ließ sie frösteln. Aber seine Lippen wärmten all die Stellen auf, die erstarrt waren vor Kälte. Tief in sich spürte sie dieses unbekannte Gefühl. Dieses Verlangen nach körperlicher Nähe.

Sie zog Damon näher an sich heran und presste ihre Lippen fester auf seine. Während sie sich küssten, wanderten ihre Hände seinen muskulösen Oberkörper hinab. Sie spürte seine Anspannung unter ihren Fingern. Sie schloss die Augen, als Damon ihre Hüften umschlang und sie an sich drückte.

Diesmal war der Kuss anders. Er war nicht stürmisch und unerwartet, nicht sexbesessen. Dieser Kuss war leidenschaftlich und lang, er war voller Gefühle, die auf April einstürmten wie eine kochend heiße Lava-Lawine. April hatte noch nie einen Kuss wie diesen erlebt, noch nie einen so langen und intensiven, erregenden Kuss. Und sie wollte, dass dieser Kuss niemals aufhörte.

„April?“, rief eine Stimme. „April?“

Schlagartig schlug April die Augen auf. Was…?

„April?“

Das war Elena. April geriet in Panik; wenn ihre Freundin sie so sehen würde, so eng umschlungen mit Damon, ja, mit DEM Damon, würde Elena den Vampir auf den Mond schießen. Oder noch weiter weg. April hörte Elenas Schritte auf dem weichen Wiesenboden; Damon ließ augenblicklich von ihr ab, aber es war schon zu spät.

Elena hatte sie bereits entdeckt.

„April…?“ Ihr Mund klappte auf, als sie sah, wie April hastig ihr Hemd zuknöpfte.

„Was…?“, fing Elena erneut an, doch sie brachte auch diesmal den Satz nicht zu Ende. Sie starrte April und Damon nur an. Dann ging der Tumult los.

„WAS VERDAMMT NOCH MAL HAST DU MIT APRIL ANGESTELLT, DAMON SALVATORE?“, schrie Elena und zog April von Damon weg.

Damon zuckte mit den Schultern. „Gar nichts“, sagte er spöttisch.

Elena presste die Lippen aufeinander. „Ich wusste, dass man dir nicht vertrauen kann“, flüsterte sie. „Was willst du von April?“

Damon seufzte. „Oh Mann, Elena…du tust ja gerade so, als hätte ich sie vergewaltigt oder so.“

„Was nicht ist, kann ja noch werden“, sagte Elena und trat einen Schritt auf Damon zu. „Ich wiederhole es noch einmal für dich, Mr. Salavtore:“, fauchte sie ungewohnt kühl, „fass April noch einmal an, komm auch nur in ihre Nähe, und du wünschtest dir, nie nach Mystic Falls zurückgekehrt zu sein!“

„Das hat Stefan auch mal zu mir gesagt, weißt du noch?“ Sein Blick haftete auf Elena, seine Augen waren eisig, spürbar kalt. „Und? Hab ich mich davon etwa vertreiben lassen?“ Er lachte kaltherzig. „Also, Elena, nach all den Monaten solltest du mich aber wirklich besser kennen…du weißt ganz genau, dass ich nicht so schnell aufgebe.“, schnurrte er und kam Elenas Gesicht verdächtig nahe. Aprils Herz setzte kurz aus, und auch Elena schien geschockt zu sein.

Doch dann lachte Damon laut auf. „Dachtest du etwa, ich würde dich küssen?“ Er grinste spöttisch. „Mensch, Elena…also wenn du’s wirklich so dringend nötig hast, gerne, aber glaub mir: vielleicht läufst du dann MIR hinterher.“ Er lächelte noch einmal und ging dann erhobenen Hauptes an April und Elena vorbei.

April sah ihm noch kurz nach, bevor sie sich ihrer Freundin zuwandte. Elenas Schultern bebten.

„Elena…es tut mir leid…ich hatte ja versprochen, dass ich Damon nicht wieder zu nahe komme, aber…“ Sie verstummte, als sie begriff, dass Elena gar nicht auf sie achtete. „Elena? Alles in Ordnung?“

Sie trat vor ihre Freundin und sah ihr ins Gesicht.

Und da merkte sie, dass Elena weinte.



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