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Devil's Children

Der mit den Lebenden spielt...
von

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The Death Has A Name...

The Death Has A Name…
 


 


 

„Ich könnte dich töten, weißt du das?“, flüsterte Damon ihr ins Ohr und von seiner Nähe wurde ihr schwummerig. „Du bist so zerbrechlich, dass ich dich zerquetschen könnte wie eine Fliege“

„Dann tu das doch!“, sagte April mutiger, als sie von sich selbst erwartet hätte.

Damons Lippen wanderten über ihren Hals bis zu ihrem Schlüsselbein. April fühlte sich, als müsste sie gleich explodieren.

„Nein“, sagte Damon dann plötzlich, „dich könnte ich nicht töten. Dazu bist du viel zu wichtig.“

Und mit diesen Worten war er verschwunden, einen eisigen Lufthauch zurücklassend, der sich an April klammerte wie ein Gespenst.

Dich könnte ich nicht töten.

Dazu bist du viel zu wichtig.
 

„April? Alles in Ordnung?“ Elenas Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Was?“ April fuhr zusammen und starrte ihre neue Freundin fragend an.

„Ich fragte, ob alles in Ordnung ist!“, wiederholte Elena. „Du siehst so…bedrückt aus.“

„Ich…ähm…mir geht es gut.“, sagte April schnell und wandte sich dann wieder dem Billiardtisch zu, an dem Bonnie gerade haushoch gegen Stefan verlor.

Elena warf ihr noch einen skeptischen Blick zu, schwieg aber zu dem Thema, als Stefan kaum merklich den Kopf schüttelte.

April unterdrückte ein Seufzen und ging an die Bar, um sich einen Drink zu bestellen. Als sie den Cocktail an ihre Lippen führte, spürte sie immer noch den brennenden Kuss auf ihrem Mund. Den Kuss von Damon, dem Typen, den sie verehrte, auch wenn sie es nicht zugeben wollte.

Sie konnte immer noch nicht glauben, was passiert war vor wenigen Stunden, als sie Damon in ihr Haus eingelassen hatte. Sie fragte sich, was passiert wäre, wenn sie ihn nicht hereinegebeten, sondern ihn verabschiedet hätte. Vermutlich wäre nichts von dem geschehen, was sie so in Verzweiflung trieb.

Sie hatte auch nach den vergangenen drei Stunden das Gefühl, als würde Damon sie immer noch küssen, mit wachsender Begierde und dem gefährlichen Schimmern in seinen Augen. Sie wusste:

Er war das, was man verboten nannte, denn er war mehr als gefährlich…

Und April fürchtete sich davor, dass sie auch nur eines von den unzähligen Mädchen war, die er benutzte und dann abschoss. Sie wollte etwas Besonderes sein, wenigstens einmal in ihrem Leben. Sie wollte etwas wert sein, sie wollte geliebt werden. Sie war schon zu oft auf Typen hereingefallen, die dann doch bloß Sex mit ihr wollten. April hatte zwar noch nicht allzu viele Freunde gehabt, aber die, mit denen sie zusammen gewesen war, hatten sie am Ende doch nur verarscht. Sie hatten mit ihren Kumpels gewettet, wer sie zuerst klar machen würde, und am Schluss war April immer die gewesen, die man auslachte…Sie wollte, dass es diesmal anders war.

Aber wenn Bonnie tatsächlich Recht hatte, dann war Damon noch viel schlimmer als alle Typen, mit denen April schon etwas gehabt hatte.

Wenn es stimmte, was Bonnie gesagt hatte, nämlich, dass Damon nur Sex wollte und einen dann sofort wieder fallen ließ, dann war April sich nicht sicher, ob sie ihn begehren wollte.

Sie wollte nicht schon wieder verletzt werden.

Also sollte sie lieber die Finger von Damon lassen.

Aber er sah so gut aus. Er war so übelst hübsch, dass April jedes Mal lächeln musste, wenn sie an seine Sturmfrisur dachte und an die spöttischen, blauen Augen, die einen zu durchbohren schienen wie Dolche. Sie musste sich eingestehen, dass sie extremst in ihn verknallt war.

Und sie konnte nicht einmal etwas dagegen tun!

„April? Ist wirklich alles in Ordnung?“, wollte Elena wissen und setzte sich neben sie auf einen der Barhocker.

„Nein“, seufzte April und verfluchte sich dann auch schon dafür.

Elena sah sie besorgt an. „Du kannst mir ruhig erzählen, was los ist.“, sagte sie.

„Ich will nicht, dass ihr euch Sorgen macht“, sagte April und bestellte einen zweiten Cocktail, nachdem sie das erste Glas leer getrunken hatte. „Und ich will nicht, dass ihr mich dann hasst.“

„Wieso sollten wir dich hassen?“ Elena runzelte die Stirn.

April lachte ein halbherziges Lächeln. „Ich hab was Schlimmes gemacht…was übelst Schlimmes.“

„Ach, komm!“, sagte Elena und lächelte. „So schlimm, dass wir dich dann hassen, kann das unmöglich sein! Also? Was ist mit dir? Worüber zerbrichst du dir so den Kopf?“

„Ich hab mit Damon rumgemacht“, sagte April dann plötzlich, ohne dass sie es eigentlich wollte.

Es war still. Alle im Mystic Grill sahen zu ihr hinüber. Wirklich alle.

Elena schlug sich die Hände vor den Mund. „Nein!“, flüsterte sie. „Das hast du nicht wirklich getan, oder?“

„Doch“, sagte April gequält, „wahrscheinlich schon.“

Elena packte sie am Arm und zog sie unter den neugierigen Blicken der Leute im Mystic Grill nach draußen. Bonnie und Stefan folgten ihnen mit unergründlichen Gesichtsausdrücken.

„April, du musst mir versprechen, dass du dich von Damon fernhältst!“, sagte Elena, sobald sie sich draußen befanden. Es war so kalt, dass man ihren Atem in der Luft sehen konnte.

April sah Elena erstaunt an. „Aber wieso?“

„Er nutzt dich nur aus“, sagte Bonnie hastig, bevor Elena etwas erwidern konnte. „Das tut er bei jedem Mädchen.“ Ihr Mund verzog sich verächtlich.

„Aber das ist doch dann meine Sache, oder?“, fragte April und sah in die Runde. Sie erschrak, als sie Tränen in Elenas Augen erblickte.

„April…“, sagte Stefan und schloss Elena in seine Arme. „Bitte halte dich fern von Damon. Das ist zu deinem eigenen Besten. Er wird dir wehtun, so sehr, dass du es kaum aushlaten kannst…er ist mein Bruder, ich weiß wie er tickt.“

„Vielleicht will ich auch einfach Sex?!“, sagte April provozierend. Alle glotzten sie an.

„Das meinst du doch nicht etwa ernst, oder?“, fragte Elena heiser und drückte sich noch fester an Stefan.

April senkte den Blick. „Nein, das tue ich nicht. Ich…konnte ja auch nichts dafür…es ist einfach passiert.“

„Wie weit seid ihr gegangen?“, fragte Stefan und fixierte April mit ernsten Blicken.

April schoss das Blut in den Kopf. „Ähm…wir haben uns nur geküsst, mehr nicht.“, sagte sie schnell, als sie an Damons fordernden Blick dachte. Sie wusste, dass sie mit ihm geschlafen hätte an diesem Abend, wenn Bonnie ihr davor nicht erzählt hätte, was für ein Arschloch er eigentlich war.

Bonnie atmete erleichtert aus.

Elena und Stefan sahen sich an.

„Leute…“, fing April dann an.

„Ja?“ Elena schaute sie fragend an.

April zögerte. „Nun ja…ähm…irgendwie ist das alles ziemlich komisch, wisst ihr. Damon hat gesagt, er könnte mich töten…glaubt ihr, das war ernst gemeint?“ Plötzlich hatte sie Angst. Sie wusste, dass Damon dazu imstande war, sie umzubringen. Sie hatte keine Ahnung, woher sie das wusste; es war nur ein Gefühl…

Stefan legte April eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge; wenn er dich anrührt, wird er dafür büßen, das verspreche ich dir. Wenn er dir nur nur ein Haar krümmt, hat er das letzte Mal ein Mädchen abgeschleppt.“

„Was? Aber was…“ April schnappte nach Luft. „Ihr tut so, als wäre er gefährlich. Ihr glaubt doch nicht etwa wirklich, dass er jemanden töten könnte, oder?“

Bonnie seufzte. „Vielleicht sollten wir sie aufklären“, sagte sie dann an Elena und Stefan gewandt.

Elena nickte, aber Stefan blickte skeptisch drein. „Ich weiß nicht, ob sie schon bereit dafür ist. Wer weiß, ob wir ihr vertrauen können?!“

„Stefan…ich glaube schon, dass sie unser Vetrauen verdient hat“, sagte Elena und lächelte April zuversichtlich an. „Sie hat ein Recht, es zu erfahren. Sie hat ein Recht, vor Damon gewarnt zu werden. Damon wird nicht ruhen, bis sie ihm vollkommen verfallen ist. Also wäre es besser, wir sagen es ihr jetzt schon, damit sie nicht überrascht wird…“

„Was denn?“ April hatte absolut keinen Plan, wovon ihre drei neuen Freunde sprachen.

Stefan seufzte. „Na gut…wahrscheinlich hast du Recht, Elena. Aber ich warne dich, April, wenn du es jemandem sagst, sind nicht nur Damon und ich in Gefahr, sondern auch Elena, ihre Familie und deine Familie.“

„Ich sags niemandem“, sagte April hastig und fargte sich, was Stefan wohl meinte.

„Also…“ Stefan nahm Elenas Hand. „Damon und ich…also, wir sind Vampire.“

Okay, jetzt war es raus.

April starrte Stefan an. „Das soll doch wohl ein Scherz sein, oder?“

„Leider nicht“, sagte Stefan und lächelte gequält.

„Das finde ich jetzt echt nicht so lustig“, meinte April und runzelte die Stirn.

„Das soll auch nicht lustig sein“, sagte Elena und trat auf sie zu. „April, was Stefan sagt, ist wahr.“

„Ach ja? Da würde ich aber echt gerne einen Beweis sehen!“, sagte April schroff und blickte Stefan mit hochgezogenen Brauen an.

Der öffnete den Mund – und April konnte sie sehen. Die scharfen Reißzähne eines Vampirs, die im Licht der Straßenlaterne zu leuchten schienen wie Elfenbein.

„Ach du Scheiße!“, flüsterte sie. „Und damit beißt du echt Menschen und saugst ihnen ihr Blut aus?“ Sie wich ein wenig zurück, aber Stefan hob beschwichtigend die Hand.

„Nein, ich trinke nur Tierblut“, erklärte er. „Ich kann kein Menschenblut trinken; das kann ich einfach nicht. Anders als Damon“

April verstand.

Sie hatte Recht gehabt.

Er war gefährlich.

Nein, mehr als gefährlich.

Er war ein Killer.
 

Es war schon tief in der Nacht, als Damon das Fenster öffnete und in Naomis Zimmer sprang. Er war leichtfüßig, leichtfüßig und stark, und das war normal für ihn.

Damon strich sich das Haar aus dem Gesicht und blickte sich um. Er war schon oft hier gewesen, aber das hatte keinerlei Bedeutung für ihn. Er war nur hier, um das zu bekommen, was er wollte, und er würde es bekommen.

Wie immer.

Naomi schlief noch, obwohl das hier ihre feste, abgemachte Uhrzeit war. Sie sah so zerbrechlich und hilflos aus in dem riesigen Bett mit dem Baldachin, aber Damon dachte nicht daran, sie zu töten. Vielleicht brauchte er sie noch.

Er setzte sich auf die Bettkante des Bettes und betrachtete sie. Er fühlte sich nicht zu ihr hingezogen, kein bisschen, aber es machte ihm Spaß, bei ihr zu sein. Er sah gerne das Verlangen in ihren Augen und die bedingunsglose Liebe, mit der sie ihm ihr Leben anvertraute. Damon wusste tief in seinem Unterbewusstsein, dass es falsch war, was er tat, aber er hatte kein schlechtes Gewissen deswegen.

Wenn er ein Gewissen hätte.

„Damon?“ Naomi schlug die Augen auf. Eigentlich war sie ja echt hübsch mit ihrem braunen Haar und den blauen Augen. Aber sie war nichts Besonderes. Ein Mädchen wie jedes andere, nur dass sie ausgerechnet IHM in die Arme gelaufen war.

Er lächelte sie an.

Sie setzte sich auf und fuhr sich durchs Haar. „Wie lange bist du schon hier?“ Sie machte sich Sorgen, dass er sie hässlich fand, das hörte er aus ihrer Stimme heraus.

„Ist doch nicht so wichtig“, sagte Damon und drückte sie zurück aufs Bett, um sie zu küssen. Er spürte Naomis Verlangen und war darüber amüsiert. Er war es gewöhnt, dass alle Sterblichen über ihn herfielen als wäre er das letzte männliche Wesen auf dieser verdammten Erde.

Er musste lächeln, als sie ihm das T-Shirt buchstäblich vom Leibe riss und ihre Hände zitternd über seinen Oberkörper strichen. Er machte sie nervös und er wusste das.

Damons Lippen wanderten über ihr Gesicht zu ihrem Hals. Er konnte ihren Puls fühlen, das Schwache Schlagen ihres Herzens in ihren Blutbahnen. Er konnte den Duft ihres Blutes riechen und er wusste, dass er sich nicht merh zusammenreißen konnte.

Als er ihr seine Fangzähne in den Hals schlug, keuchte Naomi kurz auf vor Schmerz, doch es war ihm egal. Er hatte es schon zu oft getan, als dass es ihn kümmerte.

Der Geschmack des Blutes war noch besser als in den Nächten zuvor. Vielleicht, weil ihm heute etwas verweigert wurde, was er unbedingt hatte haben wollen.

April…

Er hätte am liebsten gelacht und sie aus seinem Gedächtnis gelöscht, aber das gelang ihm genauso wenig wie die Tatsache, zu vergessen, dass sie das einzige Mädchen war, das nicht sofort mit ihm in die Kiste gesprungen war.

Jedes andere Mädchen hätte sich ihm hingegeben ohne lange nachzudenken. Aber April…sie hatte ihn von sich gestoßen, als wäre er giftig, und das hatte ihn wütend gemacht. So wütend, dass er sie in diesem Moment wohl getötet hätte, wäre ihm nicht der Geruch ihres Blutes in die Nase gestiegen.

Und wenn er nicht Dinge gesehen hätte, die er vergessen wollte. Für immer.

Irgendetwas war seltsam an April. Wenn er sie berührte, hatte er das Gefühl, als würde er sie schon lange kennen. Es war nicht dasselbe Gefühl wie bei Elena, die Katherine so ähnlich sah, nein, es war etwas Tieferes. Etwas, das ihn unwillkürlich erschreckte, auch wenn er das ungern zugab.

Damon wusste, dass hier irgendetwas passierte. Er konnte nicht sagen, ob es etwas Gutes oder Schlechtes war, aber er hatte so eine Ahnung…

…das irgendetwas im Anmarsch war.

Er ließ von Naomi ab, als sie kaum mehr einen Laut von sich gab. Als er sich aufrichtete und sich das Blut aus den Mundwinkeln wischte, betrachtete er sein jetziges Opfer ein paar Sekunden. Naomis Augen waren weit aufgerissen, ihre Haut krankhaft blass. Sie bekam nichts mit von dem, was geschah und das sollte auch so bleiben.

Damon lächelte noch einmal kurz spöttisch, bevor er aus dem Fenster kletterte und in der rabenschwarzen Nacht verschwand.

Er musste wirklich aufpassen.

Sonst wurde er am Ende noch so weich, dass er all seine Opfer am Leben ließ.



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