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Blumenmeer

am Ende bleibt nur die Erinnerung
von

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Blumemeer

Hallo liebe Leser,

Es ist Freitag und wieder Zeit für ein neues Update.

Dieses Kapitel ist im Prinzip Namensgebend für meine gesamte Fanfic. Tja viel mehr gibt es wohl nicht zusagen. Außer viel Spaß beim Lesen uind ein schönes Wochenende.

GLG Deanna_
 

14.Dezember 2010 (das ist das vorletzte Kapitel das an diesem Tag spielt)
 

Sie musste bei diesem Wort unweigerlich zusammen zucken und sehr viel Kraft aufbringen um nicht in den Armen ihres Schwiegervaters in Spe zusammen zu brechen. Seit Charlies Tod vor 6 Tagen hatte sie versucht den Gedanken an dieses Ereignis zu verdrängen. Wenn ihre Liebste erst einmal unter der Erde war, dann musste sie sich unwiderruflich eingestehen, dass Charlotte nicht wieder kam. Ihr blieben die Worte im Halse stecken und so nickte sie nur schwach. Zu gern hätte sich Lulu aus seinem fast schon stählernen Griff befreit, aber sie konnte es nicht. Er hatte seine einzige Tochter verloren, den einzigen Menschen, der ihm nach dem Tod seiner Frau noch geblieben war. Für ihn musste der Schmerz unweigerlich noch größer sein, auch wenn Luisa nicht glauben konnte, dass Jemand noch mehr Schmerz über den Verlust Charlies erleiden konnte, als sie selbst.
 

2 Jahre, war die schöne Rote ihr Leben, ihr Leiden und ihre große Liebe. Sie steckte eine Hand in ihre Tasche und drehte den filigranen Ring in ihrer Hand hin und her. In nicht allzu ferner Zukunft, hatte sie ihr gemeinsames Glück für ewig wehren lassen wollen. Doch nur gab es Charlie nicht mehr. Was würde Luisa für einen letzten Kuss, eine richtige Verabschiedung oder wenigstens für ein Lächeln Charlies geben. Ihr Leben und alles was sie hatte würde sie dafür geben. Aber der Tod war schlicht und ergreifend nicht bestechlich, er ließ sich nicht austricksen. Stumm lief eine glitzernde Träne über ihre Wange. Die Kälte legte sich auf ihren schmalen Körper und schien sie zu zerreißen. Sie wusste schon nicht mehr, ob sie vor Kälte zitterte oder aus dem ungeheurem Schmerz, der sie jede Sekunde mehr betäubte.
 

Dicht neben Charlies Vater gehend, ging sie zum Grab ihrer Freundin. Ein Meer aus den wunderschönsten Blumen lag an ihrem Grab, es schien endlos und in ewiger Ruh dort zu sein. Luisa löste sich von Charlies Vater und ging einen Schritt auf das Grab zu. Ein Bild von Charlie war aufgebaut, auf dem sie strahlte. Es war wie Messerstiche, die sich tief in Lulus Herzen bohrten und dort noch mehr Schmerz verursachten.
 

Plötzlich flackerten verschwommene Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Das Blumenmeer rief Erinnerungen hervor, wunderschön und doch so unendlich schmerzhaft in diesem kleinen stillen Moment. Lulu fühlte wie ihre Beine unter diesem Gefühl nach gaben und wie sie in den kalten Schnee sank. Vor nicht mal einem Jahr, war ein Blumenmeer noch Sinnbild ihres eigenen kleinen perfekten Glückes und jetzt schon war es Sinnbild für Trauer, Schmerz und Vergänglichkeit.
 

„Bitte schließ deine Augen.“ Charlie sah ihre Freundin verständnislos an. „Dann kann ich aber doch gar nichts mehr sehen.“ protestierte sie ungehalten und weigerte sich weiterhin die Augen für einen Moment zu schließen. Hilflos fuhr sich Lulu durch das braune Haar und seufzte auf. „Mach doch einfach einmal was ich dir sagen, bitte .“

Charlotte zog einen Schmollmund und verschränkte ihre Hände vor ihrem zierlichen Oberkörper. „Wenn du mir sagst, welchen Sinn, dass ganze hat, dann mach ich es vielleicht.“ Langsam verlor Lulu die Geduld und zog einen Schal, aus der neben ihr stehenden Kommode. „Du hast es ja nicht anders gewollt.“ murmelte sie und band Charlie kurzer Hand, den Schal um die Augen. „Hey.“ protestierte sie wieder, hatte aber keine Chance gegen die, etwas größere Luisa. „Halt still, dann bekommst du deine Überraschung.“
 

Jetzt wurde die Rothaarige ganz ruhig und spitze die Ohren. „Überraschung?“ wiederholte sie und ließ die Hände sinken. „Warum hast du das denn nicht gleich gesagt Luisa Schatz.“ Das war absolut typisch für Charlie, erst rum zicken und ganz plötzlich keiner Fliege mehr was zu Leide tun können. „Du hast mich ja gar nicht dazu kommen lassen.“ Sie nahm Charlies Hand in ihre und führte sie vom Flur aus, in das geräumige Schlafzimmer. Charlie atmete die Luft im Wohnzimmer ein und erkannte den süßlichen Duft, der verschiedensten Blumen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie entspannte sich vollkommen. Wenn der Anblick nur halb so schön sein würde, wie es der Duft erahnen ließ, dann würde sie sicher vor Gerührtheit in Tränen ausbrechen. Lulu dirigierte sie sanft zur Couch, wo der Duft immer intensiver wurde. Es fühlte sich an, als ginge der Blumenduft durch ihre Körper und vernebelte ihren verstand. Es roch sogar noch intensiver als in dem Blumengeschäft, in dem Lulu arbeitete.
 

„Was hast du gemacht?“ fragte Charlie ehrfürchtig und noch immer nichts sehend. Luisa lächelte, was ihre Freundin natürlich nicht sah und ließ ihre Hände dann zum Nacken ihrer Freundin wandern, wo sie kurz über die nackte Haut strich. Die kleinen Härchen stellten sich auf und Charlotte bekam Gänsehaut. „Alles Gute zum 1.Jahrestag.“ flüsterte die Braunhaarige und zog den Schal von Charlies Augen. Diese blinzelte kurz und brauchte einige Sekunden um das Bild, das sich ihr nun bot, zu verarbeiten. Soweit das Auge blicken konnte, waren überall in ihrem gerade erst renovierten Wohnzimmer Blumen verteilt, die verschiedensten Sorten, unzählbar und so wunderschön. Stumme Tränen der Rührung liefen über Charlies Gesicht und sie warf sich in die Arme ihrer Freundin. Durchdrungen von so vielen Gefühlen trommelte sie gegen Luisas Oberkörper. „Du bist so doof, du kannst doch nicht so viel Geld für mich ausgeben.“ schluchzte sie und ließ ihren Tränen freien Lauf.
 

„Sssch.“ machte Lulu und drückte sie noch dichter an sich. Mittler Weile hatte Charlie ihre Hände in Luisas Oberteil gekrallt und ihre Schluchzer wurde weniger. „Ich wollte dir etwas Besonderes schenken.“ hauchte die Braunhaarige und fuhr über den Rücken ihrer Liebsten. „Das ist dir geglückt.“ nuschelte Charlie und wischte ihre letzten Tränen von den Wangen. Lächelnd schob Lulu ihre Freundin ein wenig von sich. „Hast du Lust dich ein wenig mit mir in dein persönliches Blumenmeer zu legen?“ Die Rothaarige löste sich von ihrer Freundin und sie standen beide auf. Vorsichtig legten sie sich beide in ein Meer aus verschiedensten Blüten und Blumen. Charlie legte ihren Kopf auf Lulus Brust und horchte dem gleichmäßigen Ton ihres Herzens, des Herzens das nur für sie allein schlug. „Ich liebe dich.“ flüsterte Charlie und sah dabei ihre Freundin sanft lächelnd an.
 

„Ich werde dich immer lieben egal was passiert. Auch wenn die Welt untergeht, das jüngste Gericht über uns hinein brechen sollte und alles andere zusammen bricht. Meine Liebe für dich ist ewig und unendlich, unvergänglich und reinen Herzens.“ Jetzt musste Luisa hart schlucken um nicht in Tränen aus zu brechen. „Ich liebe dich auch.“ brachte zitternd hervor und zog dann Charlie zu sich hoch. Sie verschloss deren Lippen mit einem Gefühlvollen Kuss versuchten in diesen Kuss jegliche Liebe, die sie für Charlie empfand zu legen. Ein Gefühl, ungeahnter Glücksseligkeit durchzog sie und brachte alles in ihr zum Kribbeln. Charlotte war die Richtige, die einzig Wahre, egal was die anderen sagten. Sie hatten noch ihr ganzes Leben vor sich um den anderen noch viel besser kennen zu lernen.
 

„Luisa.“ Emily hockte sich herunter zu ihrer Freundin und stützte sie. Es tat ihr sehr weh ihre beste Freundin so gebrochen zu sehen, das hatte sie wirklich nicht verdient.

Die anderen Trauergäste musterten Luisa mitleidig und sie wollte am liebsten weg laufen. Sie brauchte kein verdammtes Mitleid, dass brachte Charlie auch nicht von den Toten zurück. Sie sah in die Augen von Charlies Vater, seiner wegen sollte sie einfach versuchen stärker zu sein, er war es der jetzt allein war.
 

Gestützt von Emily ging sie zu ihm und Elias rüber, ergriff seine Hand und drückte sie. Er wusste wie es sich anfühlte, die Liebe seines Lebens zu verlieren, wie sehr das Herz danach blutete und das gab ihr das Gefühl, dass es da wirklich Jemanden gab, der sie und ihre Gefühle verstand. Jetzt gab es kein Zurück mehr, sie stand vor Charlies Grab und musste Abschied nehmen, auch wenn es ihr noch so schwer viel. Es waren nicht viele gekommen, darum hatte Charlottes Vater auch gebeten, es sollte ein Abschied im engsten Kreis sein. Lulu war froh darüber, dass es nur eine Handvoll anderer Trauender hier gab. Sie wusste nicht wie lange sie ihre Maske im Moment halten konnte.
 

Jederzeit drohte sie zu brechen und sie gleich mit ins Verderben zu ziehen. Lulu wusste, dass Niemand von ihr verlangte, dass das Leben sofort weiter ging, aber ihre Augen sagten etwas anderes. Es war eine Mischung aus Mitleid und Unverständnis. Menschen schien zu vergessen, wie schmerzhaft ein Verlust war. Es gab in ihrem Leben, in ihrer eigenen kleinen Welt nur sich selbst und die eigenen Probleme. Jeder musste sehen wie er damit zu Recht kam, denn auch hier gilt das Gesetz des Stärkeren, die Schwachen haben keine Chance.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Chikane-chan_
2011-07-03T22:47:05+00:00 04.07.2011 00:47
och wieder ein kapitel was mir die stimme raubt..

wenn ich deine story lese bekomm ich schauer und es ist einfach wie ein verdammt geiler roman, was ich da lese ;)

und ich freue mich dass ich jetzt soviel zum lesen hab^^

die idee mit dem blumenmeer finde ich toll und es ist einfach traurig zu sehen wie zweideutig ein blumenmeer sein kann... in liebe und im tod... :S
Von:  SonnenscheinMie
2011-04-01T19:23:15+00:00 01.04.2011 21:23
Es war immer schmerzhaft Jemanden, den man liebte gehen zu lassen.

-> ja, das stimmt… *seufz*

Die Farben waren aus ihrem Leben unwiderruflich verschwunden.

-> oh, das ist aber traurig, die Arme tut mir voll Leid… :( ich find es wirklich schön geschrieben, da kann man sich wirklichs ehr gut in sie hineinversetzen.

Eigentlich wollte Luisa ein bisschen böse sein
-> aber das schafft sie nicht lange… :) Eine schöne Szene aus der Vergangenheit, hat mir auch sehr gut gefallen.

Alles in allem wieder ein sehr schön gewordener Teil, der mir echt wieder richtig gut gefallen hat und ich bin schon gespannt auf die nächste Woche :))
GLG *knuddel*


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