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Der Hund ihres Vertrauens

Neji auf vier Pfoten
von

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Nass, gelb, plüschig - Neji!

Tenten öffnete lächelnd die Augen. Nach einer guten Mütze voll Schlaf fühlte man sich doch prompt viel besser. Schwungvoll sprang sie auf. Und setzte sich kurz darauf gleich wieder. Mit heruntergeklappten Lidern atmete sie kurz durch. Sie war doch etwas zu schnell aufgestanden. Als sie kurz blinzelte und dann die Augen doch vollends aufschlug, fiel ihr etwas Erschreckendes auf. Chairo war nicht im Zimmer. Wieder sprang sie auf, diesmal beachtete sie den Schwindel nicht.

"Chairo?!" In Windeseile hatte sie noch im Schlafanzug das Zimmer durchsucht. Die erste Salve der Panik konnte sie unterdrücken. Man musste nur daran denken, wie er die Tür aufbekommen hatte. Er ist sicher nur irgendwo im Haus, beruhigte sie sich selbst. Schon war sie zur Tür hinaus und im Zimmer nebenan verschwunden. Zeitgleich rief sie ständig nach ihrem Hund. Von Zimmer zu Zimmer wurde sie unruhiger. Als sie schließlich schwer schnaufend im Flur stand, hatte sie den kaum zu widerstehenden Drang, auf etwas einzuschlagen. Zusätzlich machte sie sich unheimliche Sorgen. Sie wusste nicht, was passiert war. Sie wusste nicht, wo Chairo nun war oder warum er erst abgehauen war. Noch wusste sie, jetzt am frühen Morgen, entkräftet durch ihren Sprint durch's Haus und immer noch leicht verschlafen, was nun zu tun war.

Sie fühlte sich überhaupt in diesem Moment ziemlich unwissend.
 

Ein paar Stunden zuvor lief Neji im knallgelben Bademantel durch die Gegend. Das mag sich für Außenstehende vielleicht lustig anhören, für Neji war es das nicht. Es war kalt und regnerisch, und der Wind peitschte den Nieselregen erbarmungslos durch die Gassen und Straßen. Der Bademantel klebte ihm klamm am Körper. Mit grimmiger Miene stapfte er durch die Pfützen mit einer Laune, die selbst einen Eisberg beeindruckt hätte. Seine Augen zuckten unruhig hin und her. Er konnte durchaus darauf verzichten, in diesem Aufzug gesehen zu werden. Also huschte er von Schatten zu Schatten und seine Fähigkeiten sowie die noch nicht aufgegangene Sonne halfen ihm dabei. Endlich kam er in den Teil der Stadt, in den er eigentlich wollte und bog schließlich in die Straße ein, in der Kiba wohnte. Nach Hause konnte er unmöglich. Wenn er so dort auftauchte, hätte Hinata in einem Sekundenbruchteil ihre Freundinnen informiert, bevor er auch nur Pieps sagen, geschweige denn sie bitten konnte, über seinen jämmerlichen Zustand zu schweigen. Und nicht, dass dann auch Tenten erführe, wer ihren Bademantel gestohlen hatte. Wenn Ino es wusste, würde es keinen halben Tag brauchen, bis es die ganze Stadt erfuhr. Vielleicht auch weniger. Er kannte die Öffnungszeiten des Blumenladens nicht auswendig. Und um all das möglichst zu vermeiden und weil er nicht wollte, dass seine engeren Freunde ihn so sahen, war er jetzt hier. Sie mussten ihm einfach helfen. Es war ja auch ihre Schuld.
 

Gähnend und mit zerstrubbeltem Haar wankte Hana in die Küche. Irgendwer klopfte doch tatsächlich mitten in der Nacht an die Hintertür. Durch den Flur und in die Küche tapste sie, öffnete die Tür und blieb mit aufgerissenen Augen an der offenen Tür stehen. Das Kinn war ihr heruntergeklappt und sie musste sich für einen sehr kurzen Moment am Türrahmen festhalten.

"W-wie ...", stammelte sie und starrte auf den Anblick, der sich ihr bot.

Neji stand vor der Tür. Nass, mit zornblitzenden Augen und halboffenen Plüschbademantel, der ihm am Körper klebte. Die Haare hingen ihm in feuchten Strähnen über die Augen, seine Fäuste waren geballt und er atmete schwer. Wie ein Knurren aus tiefer Kehle erklang sein Ruf.

"Kiba!" Von oben hörte man einen Rums und Hana trat geistesgegenwärtig zur Seite und ließ Neji eintreten. Wie gern hätte sie jetzt eine Kamera zur Hand gehabt.

Grummelnd und, ähnlich wie seine Schwester kurz zuvor, gähnend kam Kiba die Treppe heruntergetrottet. Als ihm Nejis Anblick gewahr wurde, stockte er. Und brach anschließend in wildes Gelächter aus. Nejis Blick könnte nun Eisberge nicht nur beeindrucken sondern auch schmelzen. Hana schluckte hart. "Kiba ... Vielleicht wäre es nicht allzu schlau den wütenden Ninja im kanariengelben Plüschbademantel in unserer Küche zu verärgern."

Auf diesen Hinweis hin lachte Kiba nur noch heftiger. Hana riss die Tür des Gefrierfachs auf, schnappte sich seinen Kopf und drückte ihn in das Fach. Nach ein paar Sekunden beruhigte er sich glücklicherweise wieder. Mit zusammengepressten Lippe kam er wieder hervor.

"Ich brauche Kleidung, eine Dusche und Informationen. Von euch. Jetzt." Auf Nejis Stirn pochte eine Wutader, doch seine Stimme blieb gefährlich ruhig.

"Klar doch. Komm, ich zeig dir das Bad." Kiba zerrte ihm am Arm eine Treppe nach oben, durch einen Flur in ein großes, unordentliches Badezimmer. Neji duschte, während Kiba Klamotten zusammensuchte, die nicht nach nassem Hund stanken.

Triefend nass stieg Neji wieder aus der Dusche und wurde von einem zufrieden grinsenden Kiba erwartet, der ihm ein Handtuch, eine Hose, eine Unterhose und - zu Nejis Überraschung - seine eigenen Kleider hin hielt. "Lagen vor unserer Haustür nach dem ... Vorfall." Neji nickte.

"Wo hast du eigentlich den Bademantel her?", erkundigte Kiba sich, mit Blick auf den Haufen schmutziges Gelb auf seinen Badezimmerboden, von dem sich langsam eine Pfütze ausbreitete.

"Tenten", beantwortete Neji die Frage knapp, während er sich abtrocknete.

"Und ..." Kiba lehnte sich an das Waschbecken. "Wirst du mich jetzt umbringen? Jetzt, wo du wieder der Alte bist?" Neji knurrte: "Für's erste nicht. Noch brauche ich dich."

"Ach, wie nett. Ich erwähn' dich dann in meinem Testament." Breit grinsend ging Kiba zur Tür. "Komm runter in die Küche, wenn du fertig bist."

Nun allein im Raum trocknete Neji sich fertig ab und zog sich seine Kleider über. Ein Quieken ließ ihn aufhorchen. Es kam aus der Wäschetrommel, die bestialisch nach nassem Hund stank. Er öffnete sie und wurde prompt mit einem süßen Hundeblick aus treuherzigen, braunen Augen konfrontiert. Ein Hundewelpe blickte ihn, eine Socke mit Loch über dem linken Ohr, aus teilweise vor Schmutz starrender Unterwäsche, T-shirts und Hosen an. Neji runzelte die Stirn und beobachtete, wie der schwarze Hund mit einem Plumps auf die Fliesen fiel, zu der Tür stolperte und leise begann zu jaulen und an der Tür zu kratzen. Neji öffntete ihm oder ihr die Tür und trat dann selbst hindurch und lief die Treppe hinunter. Der Welpe suchte sich seinen Weg in ein zweites Zimmer, dessen Tür nur angelehnt war. In der Küche wurde er von Hana mit einer Tasse Tee begrüßt. Sie versammelten sich um den notdürftig frei geräumten Tisch und brüteten über ihrem Problem.
 

Neji lehnte sich mit seiner Tasse zurück. Ruhig fragte er: "Wie erklären wir mein Verschwinden?"

"Welches?", fragte Kiba.

"Das erste. Chairo ist weggelaufen", bemerkte Neji.

"Öhm ... du hattest eine Einzelmission."

"Worum ging es?"

"Um die Spionagefähigkeit von Ninjahunden", schlug Kiba ernsthaft vor. Über den Rand seiner Tasse hinweg betrachtete Neji ihn, ohne mit der Wimper zu zucken. Kiba grunzte und rollte mit den Augen. Hana lehnte sich vor.

"Sie ist halt unheimlich geheim. Dann müssen wir nichts erklären."

"Und wenn jemand Tsunade fragt?" Kiba grinste und erläuterte seinen Plan.

"Hm", machte Neji. Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. "Du bist ja gar nicht total bescheuert."

Hana mischte sich ein. "Der Schein trügt. Das war jetzt einer seiner klaren Momente. Das vergeht, glaub mir." Lächelnd stand sie auf und verließ den Raum, um ebenfalls eine Dusche zu nehmen.

Neji wandte sich wieder seinem Freund zu - der Tasse. "Wo ist deine Mutter eigentlich?"

"Du sagst heute ungewöhnlich viel", meinte Kiba und fuhr fort. "Meine Mutter ist vor kurzem mit ihren Hunden auf Mission gegangen." Er verschränkte die Arme und musterte Neji aus zusammengekniffenen Augen.

"Es wundert mich, dass du dich zurückverwandelt hast. Wir haben ziemlich viele Bücher gewälzt. Soviel wir wissen, wäre das nur durch einen großen und vor allem längeranhaltenden ... Angriff auf Ohren oder Nase möglich. Schutzreaktion des Körpers."

Neji sah auf. "Ich war eine Zeit lang der Gefangene perverser, kreischender Mädchen." Kiba blinzelte.

"Ja, das müsste genügen. Äh ... Dann habe ich nur leider eine schlechte Nachricht für dich: Das hält nicht lange an." Neji fiel fast das Porzellangefäß aus der Hand.

"Was?!" Kiba kratzte sich unschuldig am Kopf. "Tja ... äh ... Eine vollständige und dauerhafte Rückverwandlung ist leider nur durch das entsprechende Gegenjutsu möglich. Und nun ja ... Meine Mutter hat versehentlich die Schriftrolle dazu mitgenommen. Sie lag in dem Haufen mit ..." Kiba unterbrach sich. Neji hatte sich drohend vor ihm aufgebaut. Langsam beugte er sich zu ihm hinab.

"Wann kommt deine Mutter wieder und wie viel Zeit habe ich, bis ich wieder zum Staubwedel werde?" Die Worte kamen aus zusammengepressten Zähnen. Entschuldigend hob Kiba die Hände.

"Vielleicht in einer Woche und ... du hast noch zwei Tage. Höchstens."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  NekuNiwa
2011-05-07T19:40:01+00:00 07.05.2011 21:40
Die FS ist richtig gut und bis jetzt ist mir so eine Storyart hier noch nicht aufgefallen.

Der Humor ist auch klasse. XD
Vor allem die Erklärungn wie sich Neji als Hund einen dauernde angriff auf Ohren und Nase ausgesetzt hat "Ich war eine Zeit lang der Gefangeneperverser, kreischender Mädchen." da konnte ich echt nicht mehr. XD

Die Vorstellung von Franziii ist auch geil ich könnte Neji in dem Outfit nicht ernstnehmen wenn er mich so angucken würde. XD


Aber armer Neji wenn die Mädels das herreuasfinde das die ganze Zeit einer der Jungs bei ihnen war... . Wenn Neji in der kurtzen Zeit die er jetz wohl als Mensch irgendetwas erwähnt was sich da bei den Mädchen angespielt hat der kann wohl sein Testament machen.

Bin mal gespannt was noch so alles passiert.
schreib weiter so.

Von: abgemeldet
2011-05-07T19:09:43+00:00 07.05.2011 21:09
xDD
der gedanke dass neji pitschnass, nur mit einem gelben bademantel bekleidet mitten in der nacht vor kibas und hannas haustür steht ist einfach nur zum schreien komisch xDD

aber wenn ich hanna gewesen wäre, hätte ich kiba für ne weile irgendwo eingesperrt... xDD

ich bin gespannt, wie neji sich jetzt gegenüber tenten verhalten wird...^^

einfach spitze kapi mal wieder:D

lg Schokowaffel
Von:  ChaoticGinger
2011-05-07T12:51:16+00:00 07.05.2011 14:51
wenn er so vor meiner Tür gestanden hätte....
+frech grinst*
naja lassen wir das xD

echt tolles Kapi!!
freu mich aufs nächste fg :)
Von:  Levisto
2011-05-06T23:43:38+00:00 07.05.2011 01:43
Ich hab mich am Anfang echt gewundert wieso Neji auf einmal wieder normal ist. Aber da hat er ja nicht gerade viel Zeit ein paar Dinge zu klären^^ Falls er das überhaupt vor hat.

Lg
Levisto
Von: abgemeldet
2011-05-06T18:12:31+00:00 06.05.2011 20:12
Das kapitel war echt cool^^
Ich hatte dabei die ganze Zeit einen Neji im Kanriengelben Badenmantel pitschnass und mit enem Wenn-Blicke-töten-könnten-Blck vor Augen XD


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