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Smooth Criminal (ALTE VERSION)

Projekt N-A-O ' s geschichte
von

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Gläubiger

(Wow mal ein Kapitel ohne Adult-Inhalt. XD noch 3 Kapitel)
 

Es war einer dieser faulen Tage an dem kein Auftrag anstand. Akio war wie immer an seinen Computern, Nao döste mit Snatcher im Garten, Logan saß auf der Terrasse und las ein Buch und Ben saß vor dem Fernseher und sah sich Pferderennen an.
 

Die Ereignisse von vor 3 Wochen waren sowohl von Logan als auch von Nao geheim gehalten worden, so wusste niemand, dass Logan in Wahrheit der Bruder der damaligen Naoko war.
 

Plötzlich stand Logan auf und legte das Buch beiseite. „Ich werde mal gucken fahren, ob in unserem Postfach irgendetwas Neues angekommen ist.“ – „Bring mal nen neuen Kasten Bier mit!“ ertönte es von drinnen.
 

„Hol dir selber einen! Ich bin schließlich nicht das Zimmermädchen.“ Raunzte Logan in seinem gewohnt tiefen Ton. Er sah zu Nao, die entweder nicht zugehört hatte oder eingeschlafen war, dann zu Snatcher, der seinen Blick erwiderte und ihm zunickte, dann ging er.
 

Nao war nicht etwa eingeschlafen, sie hatte auch zugehört, nur interessierte es sie nicht. Sie hatte in letzter Zeit viel nachgedacht. Über dies und jenes. In erster Linie darüber, was sie mit all dem hier erreichen wollte. Sie hatte sich das Auftragskillerdasein ausgesucht, da sie genetisch dafür konzipiert wurde. Aber war das der richtige Weg?? Immerhin schadete sie Vielen damit, auch wenn sie anderen damit half. Anfangs blieben nie Familien zurück, die um die Verstorbenen trauerten. Doch das ließ sich natürlich mit steigender Fall-zahl nicht vermeiden.
 

Ihr taten nicht die Hinterbliebenen Ehepartner leid… es waren die Kinder…. Sie konnte Kinder nie leiden, aber ihnen Leid an zu tun widersprach ihren Prinzipien. Waren sie alt genug um sich wehren zu können war es ihr egal, aber Kinder, die ihre Eltern noch brauchten, gingen nie spurlos an ihr vorbei.
 

Nao’s Gedanken kreisten darum, ob nicht so ein Kind eines Tages zu ihrem Verhängnis werden könnte. Dass sie im Bestreben ein Kind zu retten, ihr eigenes Leben, ihre eigene Freiheit aufgeben könnte? Nein… da würde sie wohl in Konflikt mit ihrem Überlebensinstinkt kommen.

Wie furchtbar kompliziert das alles war.
 

„AAARGH! Du verdammtes Pferd!!! RENN!! Du Scheiß-Vieh!!!“ ertönte es plötzlich lautstark aus dem Haus, was Nao aus ihren Gedanken riss. Ben stand wild umher fuchtelnd vor dem Fernseher und gestikulierte aufgeregt, während er den unschuldigen Fernseher zusammenbrüllte.

Nao war ziemlich angesäuert. Wenn Ben noch einen Fernseher kaputt machen würde, wie damals bei dem Volleyballspiel, würde sie ihm wohl zur Strafe ein Ohr abbeißen müssen… oder besser gleich die Zunge. Obwohl er dann natürlich keine Aufträge mehr reinholen könnte.
 

Nao hatte sich über die Zeit an die drei Kerle gewöhnt, die ständig um sie rum waren, Snatcher mit eingenommen, Akio ausgenommen, da sie diesen nur ab und an beim Essen antraf. Ansonsten war er immer an seinen Rechnern.

Sie tolerierte mehr, als sie gedacht hätte. Warum auch nicht? Wie gesagt, Akio war eh nie zu sehen, Snatcher saß meist auf seinem Lieblingsast oder machte Rundflüge und Logan hatte es sich abgewöhnt sie dauernd zu beschatten und las meist in irgendwelchen Büchern oder erledigte Papierkram.

Nur Ben war nicht so angenehm. Er war laut, nervig und provozierend. Genau das, was Nao am liebsten killte, nur leider brauchte sie ihn, mehr oder weniger.
 

Nao stand nun an der Terrassentür und beobachtete Ben wie er wild umhersprang und schließlich mit einem lauten „Neeeeeein!!!“ zu Boden ging.
 

„Du strapazierst ganz schön meine Nerven, Ben!“ sagte Nao ruhig aber mit bestimmten Ton. Der Angesprochene zuckte voller Schreck zusammen, er hatte Nao nicht kommen hören.

„Nao! Hui… was für ein Schreck… tut mir Leid… ich… habe nur dieses Rennen hier gesehen….“ – „Ich warne dich, Ben! Wenn ich raus bekomme, dass du meine Gewinne verzockst hast du nichts mehr zu lachen. Dann nutzt du mir nämlich nichts mehr.“
 

Ben schluckte kurz, stand dann aber auch und hob beschwichtigend die Arme. „Mach dir keine Sorgen, Boss. Ich spiele nur mit meinem Taschengeld, dass ich von dir bekomme. Nicht mehr!“ – „Den Beweis würde ich gerne sehen.“ – „Frag‘ Akio. Er verwaltet deine Finanzen und kann dir sagen, ob ich da dran war oder nicht.“
 

Nao ging sogleich die Treppe runter zu Akio ins Zimmer und holte sich die nötige Information. Ben hatte nicht gelogen, er selbst hatte zwar nichts mehr aber Nao’s Geld war unangetastet.
 

Nachdem sie sich die benötigte Information geholt hatte kam sie wieder hoch. „Siehst du? Ich mache so etwas nicht mehr.“ Nao sah ihn fragend an. „Nicht mehr? Aha, also bist du ein Spielsüchtiger?“ – „Nein! Nein, ich bin nicht spielsüchtig… naja… okay… nicht mehr! Ich war es mal, aber das ist vorbei… ich spiele nur noch zum Spaß. Das Taschengeld, dass du uns überschreibst ist doch für Spaß da, hab ich recht?“ Nao zuckte mit mit einer Augenbraue und ging ohne ein weiteres Wort nach draußen.

Wieder ein Grund ihm zu misstrauen. Was verbarg dieser Hund noch?
 

In dem Moment kam Logan wieder mit Post unter dem Arm. Das meiste davon behielt er. Er gab Nao eine Zeitung und einen Klamottenkatalog und Snatcher warf er eine Zeitschrift einer Tierschutzorganisation rauf.

„He, Ben! Hier ist etwas, das an dich addressiert ist.“ Rief er ins Haus.

Es kam erst keine Antwort.

Dann kam Ben langsam um die Ecke. „An…mich?“ fragte er vorsichtig.

„Ja an dich…Hier.“ Logan reichte ihm den Brief.
 

Ben öffnete ihn langsam und las ihn sich durch während seine Augen sich immer mehr weiteten.

Den anderen war das nicht verborgen geblieben und so warteten sie auf eine Reaktion von Ben.
 

„Und? Ein Liebesbrief?“ scherzte Logan und blätterte durch die anderen Briefe. „Schön wär’s… aber es scheint mir eher etwas… schlecht zu sein…“ er wendete sich ab und ging zurück ins Haus.

Die anderen sahen ihm nach, beschäftigten sich dann aber nicht weiter damit. Wäre es etwas gewesen, dass auch sie beträfe hätte Logan das bereits gemerkt.
 

Der Rest des Tages gestaltete sich weitestgehend ungewöhnlich. Ben war unglaublich still, was sogar Nao langsam nervös machte.

Beim Abendessen hielt sie es dann nicht mehr aus.

„Okay, Ben. Was ist los? So ruhig wie du dich verhallst darf man ja wohl vom Untergang der Welt ausgehen.“ – „Wenn’s nur so wäre…“ sagte Ben unglaublich ruhig und in einem leicht bedrückten Tonfall.

„Ben… du machst mir Angst…“ sagte Snatcher schließlich.

„Macht euch mal keine Sorgen. Ich werde das regeln.“ Mit diesen Worten verließ er die anderen und ging in sein Zimmer.
 

Der nächste Morgen.

Nao war schon früh auf und Logan kam kurz darauf die Treppe hoch. Akio folgte eine gute Stunde später.
 

Doch dann vergingen die Stunden und von Ben war keine Spur vorhanden. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass Ben mal etwas später rauf kam, vor allem wenn er am Vorabend ordentlich einen gebechert hatte.

Aber das war dieses mal nicht der Fall. Zudem machte es Logan Sorgen, wenn er auf Ben’s gestrige Reaktion zurück blickte.

Also ging er, als Ben gegen 13 Uhr immer noch nicht aufgetaucht war zu dessen Zimmer.
 

Schon kurze Zeit später kam er wieder rauf.

„Er ist weg…“ Die anderen sahen Logan erschrocken an. „Was??“ fragte Nao schließlich empört und stürmte in Ben’s Zimmer. ER hatte viel zurück gelassen, aber seine Klamotten waren weg und am Spiegel klebte ein Zettel.
 

Es tut mir Leid,

aber um euch davor zu bewahren meine Probleme aus zu fressen habe ich mich dazu entschlossen, zu verschwinden.

Ihr kommt auch gut ohne mich klar.
 

Ben
 

„Was soll das bitte bedeuten? ‚Seine Probleme ausfressen‘?“ keifte Nao und riss den Zettel auseinander.

„Akio, Logan, Snatcher! Ihr macht euch sofort auf die Suche nach diesem Ausreißer… einfach abhauen soweit kommt es noch.“
 

Die drei Jungs waren gerade eine viertel Stunde weg… da klingelte es.

Nao öffnete vorsichtig die Tür. Es war ungewöhnlich, dass sich jemand die Mühe machte den ganzen Weg bis zum Haus hoch kam.

Aber da war niemand. Nao wollte gerade die Türe wieder schließen, als sie ein lautes Lachen hörte. Kein Lachen eines Erwachsenen…

Nao schwante übles. Sie sah nach unten und da lag es… ein Baby… in einem kleinen Weidenkörbchen und lachte sie an.
 

Nao bekam so einen Schreck, dass sie panisch die Tür zuknallte und sich schützend davor stellte, als wollte dieser kleine Welpe gleich die Tür eintreten.
 

Nach einiger Zeit öffnete sie die Tür wieder einen Spalt. Der kleine Wurm war hellauf begeistert von Nao’s Faxen und strahlte über beide Ohren.

»Verdammt… was soll der Scheiß?? Das kann unmöglich sein, dass hier jemand ein Baby einfach vor die Tür legt…. Das muss ein Trick sein… dieses Baby ist bestimmt in Wahrheit irgend so ein Spion…« dachte Nao während der Welpe fröhlich vor sich hin sabberte.

Nao machte schließlich hastig die Türe auf. „Okay! Wo ist die Kamera? Das kann doch hier bloß ein schlechter Scherz sein?“ und wieder lachte der kleine Sonnenschein, was für ein fröhliches Gemüht.

Da sie keine Antwort bekam fing sie an auf dem kleinen rum zu drücken und fühlte ob etwas in dem Korb versteckt war. Der Kleine lachte lauthals, da Nao’s Suchaktion ihn scheinbar sehr kitzelte.

Da war nichts in dem Korb außer einem Brief. Er war an Ben adressiert. Da der aber nicht da war und Nao es ohnehin nicht sein lassen konnte, öffnete sie den Brief.
 

Liebes Arschloch!

Da du mich ja damals einfach so allein gelassen hast, als ich dir von meiner Schwangerschaft erzählt habe und mich völlig allein hast zurück gelassen, habe ich mich darum gekümmert, dass wir geschieden wurden. Das Sorgerecht für deinen Sohn hast du dabei bekommen. Da du diesem aber wohl nie im Leben nachgegangen wärest habe ich dich ausfindig gemacht und werde ihn jetzt bei dir lassen.

Viel Spaß! Er heißt übrigens Christopher.
 

»Wow… das ist nicht gut…« dachte sich Nao und sah den kleinen Sonnenkäfer an. Er schien sie echt zu mögen, denn er war völlig fasziniert und sah Nao ganz gebannt an.

Nao hingegen gefiel das gar nicht. Sie war hier allein mit einem Welpen und hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Zudem war laut dem Brief dieses Kind nun an Ben gebunden, also würde es wohl auch da bleiben, käme Ben zurück.
 

Sie entschloss sich den kleinen Chris erst einmal mit nach drinnen zu nehmen, draußen war der Wind zu stark und ein krankes Kind war schließlich noch schlimmer als ein gesundes.

Drinnen angekommen begann dieser kleine Wurm wie wild zu schnabbulieren und zu ‚erzählen‘. Nao holte sich ihr Handy und rief erst mal Logan an und erzählte ihm von ihrer Entdeckung.

„Hey, Logan. Ich bin’s. Ich habe da eine überaus miese Neuigkeit für dich und die anderen… Ja.. wir haben Zuwachs bekommen… ein Welpe…. So ein Blödsinn du Honk! Nicht von mir!... ja, da kannst du auch beruhigt sein…. Er ist wohl Ben’s Sohn und seine Mutter dachte sich, sie müsste ihn ihm aufs Auge drücken…. Ja… nein, nein. Ich habe ihn jetzt erst einmal mit rein genommen… ja… ich soll WAS? Was bist du denn für ein Perverser?? …. Das will ich auch meinen… okay, ich warte sogar sehr gerne… ja… bis gleich“

Nao setzte sich aufs Sofa und sah zu dem Welpen in seinem Korb. Er spielte mit seinem Plüschtier und warf es schließlich Nao entgegen. „Na, das war aber mal ein schwacher Wurf.“ Sagte Nao und hob das Spielzeug auf.

„Wenn du glaubst, du genießt hier Welpenschutz bist du schief gewickelt, du Wurm…Da.“ Sie hielt ihm das Plüschtier hin und er nahm es schnell an sich und lutschte daran rum.

Nao wollte gerade wieder aufs Sofa zurück als der Kleine scheinbar nach ihr rief. Sie drehte sich um und sah wie Chris seine Arme ausstreckte als wollte er sagen ‚Ich möchte auf den Arm‘.

„Oh nein! Hey, zum mitschreiben: ich mag Kinder nicht… das ist gar nichts gegen dich persönlich, Kleiner. Ich will nur vermeiden, dass du hier gleich auf den Boden knallst… oder aus dem Fenster fliegst.“

Der Kleine forderte weiter.

„Och komm schon… bitte lass‘ das… gleich kommt ein netter Riesenwolf, mit dem kannst du spielen.“ Und wieder dieser Forderlaut.

Nao seufzte. „Na gut… aber mecker mich bloß nicht zu, wenn es unbequem für dich ist.“ Sagte sie und hob den Kleinen aus seinem Körbchen. Der freute sich riesig und lachte laut.

„Okay…. Wie mach ich das jetzt am besten… ah ich weiß!“ Nao legte sich langsam auf den Rücken aufs Sofa und ließ den kleinen Chris auf ihrem Bauch liegen. Der freute sich natürlich und entdeckte sehr schnell welche Unterhaltungskraft Nao’s Busen hatte.

„Man ihr Kerle seid auch alle gleich… hey du kleiner Boxer: Lass das oder du wanderst zurück ins Körbchen.“ Drohte Nao und schaltete den Fernseher an.

Es dauerte noch einen Moment dann wurde Chris auf einmal ruhiger und war schließlich eingeschlafen. Nao sah sich den kleinen Sonnenkäfer an. »Naja… wenn sie schlafen sind sie immer süß…« dachte sie und konzentrierte sich wieder aufs Fernsehen.
 

Es verging etwa eine Stunde als Logan plötzlich rein kam. Er meldete sich aber nicht, sah erst mal über die Sofalehne. Das war auch gar keine schlechte Idee, da Nao nun ebenfalls eingeschlafen war.

Logan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dieses Bild der knallharten Auftragsmörderin mit einem knuffigen Baby auf dem Bauch, beide schlafend war einfach zu niedlich.

Er stellte leise die Taschen, die er mit hatte in der Küche ab und setzte sich in einen der Sessel um zu warten bis einer von beiden wach werden würde.
 

Es verging eine weitere Stunde bis Chris langsam unruhig wurde und damit Nao weckte. Chris fing leise an zu quängeln.

„Was… oh, Logan… du bist ja da…“ – „Japp, ich nehm dir den Kleinen mal ab. Er hat scheinbar die Windeln voll.“ Nao schnüffelte kurz. „Uuuh.. yo… entweder das oder ich brauch demnächst auch ne Windel…“ Logan lachte und nahm den Kleinen auf den Arm. Er hatte auf einem der Küchentresen einen improvisierten Wickeltisch gebaut und begann nun den Kleinen zu wickeln. Nao beobachtete alles vom Sofa aus.

„Wow… ich habe dich echt unterschätzt, Logan. Wo hast du das gelernt?“ – „Naja unser Onkel hatte damals noch sehr kleine Kinder, da habe ich öfter mal Babygesittet.“ – „Verstehe…. Du bist echt das perfekte Mädchen für alles.“ Logan schenkte ihr nur einen kurzen Blick und wendete sich wieder der Windel zu.

„Hab ich da einen Nerv getroffen?“ grinste Nao. „Als ich dich das erste Mal getroffen habe hielt ich dich für so einen wahnsinnigen Guerillakämpfer, der gerne alles und jeden killt und bloß einen guten Anführer braucht… jetzt sehe ich in dir eher einen Hausmann…“ Logan hielt inne.
 

„Och komm schon, Logan… ich hab doch Recht. Ich meine, du bist eher ein Familienpapa als ein Kämpfer… ich habe dich zwar diesen Jungen killen lassen aber… sagen wir es so: Du bist der Typ der Leben erhält und nicht auslöscht. Das ist nichts schlechtes, will ich nicht gesagt haben. Ich frage mich nur, ob du an der Seite einer Auftragsmörderin wirklich am richtigen Platz bist… du gehörst eher zu einer Familie.“
 

Logan schwieg noch einen Moment dann lächelte er Nao an. „Aber das habe ich doch hier. Akio ist der Papa, du bist die Mama, Ben und der kleine Pupser hier sind die Babies und ich bin das Kindermädchen. Die perfekte Kleinstadtfamilie.“

Nao sah Logan einen Moment verdutzt an als beide in großes Gelächter ausbrachen.
 

Logan kümmerte sich noch um Chris und setzte sich dann mit ihm auf dem Arm auf den Sessel.

„Es ist nicht zu leugnen, dass er Merkmale von Ben hat. Fast das gleiche Braun.“ – „Und die gleiche Vorliebe für Busen… der ist noch so klein aber schon so pervers wie der Papa… was machen wir mit dem Winzling? Hier bleiben kann er nicht…“ – „Warum nicht? Er ist doch so knuffig.“
 

Peinliches Schweigen.
 

„Entschuldige… wenn ich diese kleinen Pfötchen sehe vergesse ich mich gerne mal…“ entschuldigte sich Logan.

„Kein… Problem… uah… das war irgendwie unheimlich… aber mal im Ernst, der kleine Scheißer kann nicht hier bleiben. Akio wird sich nicht drum kümmern und wir anderen sind dauernd auf Achse. Der Kleine wird wohl oder übel ins Heim gehen…“ – „Was, wenn Ben das anders sieht? Er hat schließlich jetzt das Sorgerecht...“ – „Das ist nicht mein Problem… Wenn Ben den Kleinen versorgen will wird das nicht hier sein. Der mag zwar ein Sonnenscheinchen sein, aber früher oder später wird auch der rumheulen… und ich sage dir, weinende Babies machen mich wahnsinnig!“ – „Das müssen wir mit Ben besprechen…wo steckt eigentlich Snatcher? Der war gar nicht mit dabei als wir unterwegs waren… ist zwar mit los geflogen aber dann war er weg…“ – „Keine Ahnung… vielleicht hat er sich irgendwo in den Wald verzogen, er wird nicht weit weg sein.“
 

Es war bereits Abend als plötzlich jemand an die offene Terrassentüre klopfte. Es war Ben, der reumütig zurück kam. „Ben! Sieh an! Hast du dich doch noch entschieden uns Gesellschaft zu leisten.“ Fauchte Nao sarkastisch. Sie war stock sauer, versuchte sich aber zusammen zu nehmen, da sie den Säugling nicht zum brüllen bringen wollte.
 

„Ja… es… es tut mir sehr leid… Snatcher hat mich gefunden und zurück beordert…ich will nicht, dass ihr meinetwegen Schwierigkeiten bekommt.“ – „Zu spät!“ rief Logan aus der Küche und kam mit dem Baby auf dem Arm zu Ben rüber.

Dieser starrte das Kind an und sah erschrocken zu Nao. „Ähm… ist das…“ – „Ein Baby… DEIN Baby…“ antwortete Nao zickig. „Aber wie… ich war doch bloß einige Stunden weg… und wie geht das ohne, dass wir zwei je miteinander-“ – „BEN! Dieses Kind gehört zu dir! Nicht zu mir! Seine Mutter hat es hier vor der Tür abgelegt… laut den Papieren die dabei lagen hast du jetzt das Sorgerecht für ihn.“ Keifte Nao und flappte Ben die Papiere entgegen.

Der sah sich die Blätter ungläubig an.

„Oh… Sofia… ich wusste doch, da war noch etwas…“ sagte er schließlich mit dem blanken Schimmer der Erkenntnis auf seinem Gesicht. „Tut mir leid Leute…ich werde sehen was ich mit dem Kleinen mache…“ Logan gab ihm Chris auf den Arm, welcher darauf gleich los schnabulierte.

Für einen Moment schien Ben sich ganz den Freuden eines Vaters hin zu geben. Er wusste nicht einmal, dass er einen Sohn hatte. Nur was sollte er jetzt mit dem Kleinen machen? Er konnte ihn nicht versorgen und er konnte unmöglich verlangen, dass die anderen das taten. Aber ihn weg geben? Das konnte er auch irgendwie nicht.
 

Es wurde spät und schließlich gingen alle zu Bett. Ben nahm Chris mit in sein Zimmer.

Aber… fehlte da nicht jemand?
 

Es war der nächste Morgen. Nao kam die Treppe runter und erschreckte sich erst mal vor Ben, der mit dicken Augenringen vor ihr stand und ihr Chris hin hielt. „Bitte… mach etwas… dass er ruhig ist.“ Stammelte er. Nao grinste worauf auch Chris aufhörte zu quengeln und lachte. „Du weißt einfach nicht, wie man richtig mit solchen Dingern umgeht.“ Sagte Nao und nahm Chris auf den Arm. Der Kleine wurde sofort viel ruhiger und schnabulierte wieder fröhlich vor sich hin.

„Na prima… dann dürft ihr euch jetzt den Tag um ihn kümmern… ich geh dann mal den Rest des Tages verschlafen…“ sagte Ben und war auch schon im Keller verschwunden.
 

„Na herrlich… lass mich doch hier stehen…“ sagte Nao und setzte sich aufs Sofa. Sie schaltete den Fernseher ein und legte sich, wie schon am Vortag auf den Rücken, Chris dabei auf dem Bauch. Dieser schien das als Einschlafritual angenommen zu haben und ratzte sofort weg. Nao musste einfach lächeln als sie den kleinen Kerl so schlafen sah, nicht bemerkend, dass Logan sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

Im Augenwinkel sah sie ihn dann schließlich vor sich hin kichern. „Was ist bitte so lustig?“ flüsterte sie um Chris nicht zu wecken. „Gar nichts… nur, dass bei dir wohl tatsächlich Mutterinstinkte vorhanden sind. Finde ich lustig, Iwan hatte damals darauf bestanden, dass solche… ‚Schwächen‘ wie er meinte, entfernt werden sollten.“ Antwortete Logan leise und ging zur Küche.
 

„Sag mal… abgesehen davon, dass Ben schläft… irgendwas fehlt doch…“ bemerkte er schließlich. „Ja klar… wo sind Snatcher und Akio?“ – „Keine Ahnung… ich habe beide seit gestern Morgen nicht mehr gesehen…“ antwortete Nao. „Hm komisch… wenn sie bis heute Mittag nicht zurück sind werde ich mal gucken ob ich sie über die Sender erreiche…“ sagte Logan.
 

Es wurde Mittag… und kein Zeichen weder von Snatcher, noch von Akio. Logan hatte Chris in Nao’s Zimmer hoch gebracht und ihn dort zu Bett gelegt. Der Kleine schlief tief und fest und er sollte durch das Gewusel im Erdgeschoss nicht geweckt werden.

Logan versuchte über die Peilsender heraus zu finden wo sich Snatcher und Akio befinden konnten. Snatcher war zur Überraschung beider scheinbar gerade auf dem Weg zum Haus, Akio war nicht zu finden.

So entschieden sich Nao und Logan zu warten, bis Snatcher bei ihnen wäre.
 

Es dauerte noch eine halbe Stunde, dann kam Snatcher plötzlich um die Ecke geflogen und landete, völlig erschöpft auf dem Sofa.

Er war total außer Atem.
 

„Snatcher! Was ist passiert?“ Dieser musste erst einmal kurz pausieren. Er hatte keine Kraft mehr zum reden.

Nach weiteren 10 Minuten kam er langsam wieder zu Kraft.
 

„Na komm schon… was ist passiert?“ – „Sie haben… Akio… geschnappt… entführt…wollen Lösegeld… und Ben….“ – „Was??“ Nao konnte nicht fassen, was sie da hörte.

„Von wem?“ fragte Logan schließlich. „Mafioso.. keine Ahnung wer die genau waren. Sie haben Akio aufgegriffen. Sie wussten scheinbar Bescheid, dass Akio und Ben zusammen arbeiten… ich habe sie verfolgt und belauscht… morgen wird einer von denen hier auftauchen und euch die Bedingungen stellen für seine Freilassung… sie wollen nen riesen Batzen Geld… und Ben… dann wollen sie Akio gehen lassen.“ – „Na großartig…“
 

Nao blieb noch einen Moment lang ruhig. „Die wissen nicht mit wem sie sich hier anlegen…“ sagte sie schließlich. „Auch wenn ich nicht der fürsorgliche Typ bin… die können mir nicht einfach meine Arbeitskräfte klauen… und dann auch noch geld erpressen soweit kommt es noch… denen werde ich die Hölle heiß machen…“ knurrte Nao wütend.
 

Die drei fingen an Pläne zu schmieden, bis es Abend wurde.

Mafia oder nicht… diese Typen würden sich warm anziehen müssen.



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