Shoppingtour!
Ich schaute die beiden an, als sein sie Außerirdische.
"Was?", fragte ich perplex und zog eine Augenbraue hoch.
"Shoppen! Wenn du anders aussiehst, hast du auch ein anderes Image, Sasuke wird auf dich Aufmerksam und muss sich um dich bemühen, weil er nicht der Einzige sein wird, der interesse an dir entwickelt!", strahlte Hinata mich glücklich an.
Als hätte sie endlich die Lösung für alles gefunden.
Ich enttäuschte ihre Hoffnung nur ungern.
"Ich glaub kaum dass das klappt...", ich rollte mit den Augen und sah wieder in Sasukes rictung.
"Mal im ernst, Naruto. Jeder hier hält dich irgendwie für einen Loser...", fing Gaara an.
"Ich nicht!", unterbrach ihn Hinata sofort mit einer schnute, ich lächelte ihr Dankbar zu.
"Ja, weil du weißt, dass er das nicht ist.Aber Sasuke weiß das nicht.", rechtfertigte sich Gaara schnell und sah mich entschuldigend an.
"Deshalb müssen wir etwas machen, damit du mal nach dem Aussiehst, was du wirklich bist...", führte Gaara fort.
"Und was bin ich deiner Meinung nach?", fragte ich und erwartete jede Antwort, nur nicht die, die von ihm kam.
Er beugte sich mit einem verführerischen Lächeln zu mir vor.
"Sexy.", hauchte er mir zu und meine Augen weiteten sich.
Hinata neben mir schmunzelte.
"Wa- Was?!", stammelte ich und schaute ihn verwirrt an.
Er grinste frech.
ICH sollte Sexy sein?!
Wurde ich gerade rot? Oh weh...!
Ich sah verlegen zu Boden.
"Das stimmt nicht...", murmelte ich und hörte das Blut in meinen Ohren rauschen, immer lauter.
Hinata kicherte. "Stimmt, niedlich bist du auch, vor allem wenn du rot wirst!"
ich seufzte entnervt und sprintete zurück aufs Basketballfeld.
Dort war ich frei und konnte aussehen wie ich wollte.
Nach der Schule:
"Los, jetzt komm endlich! Wir haben viel zu tun!", rief Hinata und ich ging extra noch langsamer die treppen herunter.
"Ich hab kein Bock auf so ne' blöde Shoppingtour!", maulte ich mürrisch.
"Wenn du ihn haben willst, musst du auch was dafür tun.", kam es nur von Gaara, der ebenfalls unten an der treppe stand.
Ich sah ihn zweifelnd an.
" Ich glaub kaum dass das Hauptproblem bei meinen Klamotten liegt... Es ist mein Charakter, der immer alles zu nichte macht...", murmelte ich nur.
Immer wenn er in der Nähe ist, werd ich zum Vollidioten, fügte ich in gedanken hinzu und wusste, dass ich es nicht aussprechen brauchte.
Hinata wusste das und Gaara schien es auch schon bemerkt zu haben.
"Das wird schon, Naru - chan!", zwinkerte Hinata mir zu und so schleiften mich die beiden aus meinem eigenen Haus.
"Das sieht doch gut aus!", grinste ich und betrachtete mich im Spiegel.
Ich hatte ein dunkelgrünes Shirt mit Aufdruck an.
"Willst du mich verarschen? Du siehst aus, als würdest du in' nem Kartoffelsack stecken!", murrte Gaara trocken und ich verzog das Gesicht.
Zugegeben, es war schon etwas groß, aber wie ein Kartoffelsack?
"Zieh das an!", sagte Hinata und warf mir die Sachen zu.
Wieder zog ich den Vorhang zu und zog mich um.
Gab es eigentlich Kleidung für mich?
Langsam zweifelte ich daran!
Hinata hatte mir nun ein schlichtes, weißes Achselshirt, eine dunkle Jeans und eine Lederjacke gegeben.
Das sah mal endlich nicht ganz so protzig aus.
Außerdem mochte ich Achselshirts, gerade beim Sport.
Ich schlüpfte in die sachen und schaute gelangweilt in den Spiegel.
Meine Augen im Spiegel wurden größer und strahlten mich an.
Diesmal sah ich doch mal echt anders aus.
Fast wie eine Art Punkrocker.
Was gut passte, denn ich mochte Rock.
"Na, fertig?", fragte Hinata vor der Kabine.
"Also wenn ihm das nicht steht, dann bin ich echt am Ende!", meinte sie zu Gaara.
Doch ich wusste, dass sie gerade jetzt, genau das erreicht hatte, was die beiden wollten.
Ich drehte mich um und tratt aus der Kabine.
Hinatas Augen funkelten und wurden groß, als sie mich sah.
Stille.
Selbst die Kassierein starrte mich an, als wäre ich von nem anderen Stern.
"Fühlst du dich wohl in den Klamotten?", fragte Gaara ruhig, sein Gesicht verbarg jede Reaktion gekonnt.
Ich sah an mir herunter, bewegte mich etwas.
"Ja, denke schon.", gab ich knapp zurück.
" Gut, dann zieh dich um, wir müssen noch woanders rein, jetzt wo wir endlich wissen was zu dir passt.", erwiderte er und ich nickte.
So zog ich mich erneut um und wir betratten noch diverse andere Läden.
Am ende des Tages hatte ich endlich mehrere Outfits und wusste nicht, welches ich zuerst anziehen sollte.
Hinata war beigeistert von den Klamotten.
Gaara bezahlte den ganzen Spaß.
Warum er das tat, wusste ich icht im geringsten.
"Danke..." kam es schüchtern über meine Lippen, als wir vor meiner Haustür standen, Hinata war bereits zu Hause.
Gaara lächelte zufrieden.
"Kein Problem.", erwiderte er nur.
Ich sah ihn nachdenklich an.
Wieso tat er das?
Zu jedem war er so verschlossen.
Niemand traute sich ihn anzusprechen, zumindest nicht so richtig.
Aber bei mir war er viel offener, hilfsbereiter.
Wieso also war er nicht auch zu anderen so?
"Warum tust du das für mich?", fragte ich schließlich und versank regelrecht in seinen Augen.
Sein Blick veränderte sich, es war nur ein bruchteil einer Sekunde, doch etwas war in ihm aufgeblitzt.
Eine Erinnerung?
"Kannst du nicht einfach Dankbar sein?", entgegnete er nur.
Er machte dicht und es überraschte mich nicht.
"Doch, dass bin ich, sehr sogar...
Nur... ich dachte nur... ich meine...", stotterte ich herum und wusste selbst nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte.
"Entschuldige! Vielen Dank noch mal, bis morgen dann!", winkte ich schnell ab und drehte mich zur Tür um.
Doch ich hatte die Rechnung eindeutig falsch kalkuliert!
Uhrplötzlich packte er mich am Arm, drehte mich zurück zu sich und seine Hände schepperten gegen die Tür hinter mir.
Er hielt mich gefangen.
Ich starrte ihn geschockt an, sein Blick war verzweifelt und wütend zugleich.
Aber worüber war er so wütend.
Stille.
Ich hörte wie er unregelmäßiger Atmete, fast völlig unkontrolliert.
Was zur Hölle sollte das denn?!
"Du merkst es nicht...", flüsterte er und verwirrte mich nur noch mehr.
Er kam mir näher.
Zu nah!
Reflexartig drückte ich ihn mit meinen Armen von mir weg.
"Wa - Was - Was soll das, was tust du denn da?!!", meine Stimme wurde einen Tick lauter und ich hörte meine Panik darin.
Ich kam mir plötzlich Hilflos vor.
War ich zu naiv, was Gaara betraff?
"Naruto...", fing er an, als ich ihn von mir gestoßen hatte, doch ich schenkte ihm kein gehör mehr.
So schnell ich konnte drehte ich mich um und schmiss die Tür hinter mir zu.
Unruhig atmend lehnte ich mich gegen die Tür und rutschte an ihr herunter.
Ich war völlig durcheinander.
Merkwürdigerweise war ich auch knallrot.
Gott, was hatte er da gerade vor?!
Wollte er mich küssen?!
Oder gleich ganz misshandeln?!
Meine Finger krallten sich in mein Haar.
Ich wusste schon, warum ich diese Shoppingtour nicht wollte.
Die ganze Zeit hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl.
Ich kam erst spät abends zur ruhe.
Ich hatte mir Sachen für den nächsten Tag zurecht gelegt und den rest in den Schrank gepackt.
Dann weilte ich auf meinem Bett und schaute Fern.
Doch meine Gedanken schweiften immer wieder zu Gaara.
Ich begriff einfach nicht, was so plötzlich in ihn gefahren war.
Was hatte ich nur schlimmes gesagt, dass er so wütend war?
Sasuke kam mir in den Kopf - was ja nun nichts neues war - und ich stellte fest, dass ihm soetwas nicht passieren würde.
Sasuke war dafür zu kalt.
Ob ich auch so kalt werden sollte?
Nein, dass wäre nicht Naruto.
Ich wollte unbedingt so bleiben wie ich war...
Denn ich war Sasukes gegenstück...
