Unantastbar
Es war purer Sonnenschein draußen, als ich aus dem Fenster blickte.
Üblich in Konoha.
Es war 7 uhr früh und ich war noch ganz verschlafen.
Die letzten Wochen hatte ich ständig schlaflose Nächte.
Selbst die beste Schminke hätte meine Augenringe nicht mehr verdecken können.
Das ganze disaster eigentlich nur wegen jemandem, den ich kaum kannte.
Genau genommen wusste ich nichts über ihn.
Ich wusste nur seinen Namen.
Sasuke Uchiha.
Mein Name ist Naruto Uzumaki und ich bin 17 Jahre alt.
Ich war eigentlich nicht der Kerl, der sich verknallte und es sich verkniff, der
Person etwas davon zu sagen.
Aber bei Sasuke war es etwas komplizierter.
Nicht etwa die Tatsache, dass er absolut verschlossen für mich und auch für alle anderen war, nein, dass war nicht das größte Problem.
Er war ein Junge, genauso wie ich.
Das allein, machte die Sache schon unmöglich.
Ich wusste es, doch ich bekam ihn troztdem nicht aus dem Kopf.
Mit diesem gewissen zog ich mich wie jeden morgen an, schob mir noch ein Toast in den Mund und eilte zur schule.
Auf dem Weg traff ich wie immer auf Hinata, meine beste Freundin.
Sie war einfach die liebevollste, treuste & ehrlichste Freundin, die man haben konnte.
Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr leicht über die Schulter.
Ihr Pony reichte ihr langsam bis zu den Wimpern & sie lächelte warm, als sie mich um die ecke kommen sah.
Es war der gleiche anblick wie jeden Morgen und doch ließ es mich kalt.
Jeder Kerl hätte sich bei so einem Bild in sie verliebt, aber für mich blieb sie immer nur meine beste Freundin.
"Guten Morgen, Naru - chan", begrüßte mich ihre leise, sanfte stimme,
als ich vor ihr stand.
Das Toast war mittlerweile in meinem Magen verschwunden.
"Morgen, Hina - chan", lächelte ich ihr entgegen.
Ihr blick bekam einen besorgten Ausdruck.
Wir liefen gemeinsam weiter.
"Oh Naru, deine Augenringe werden jedesmal schlimmer wenn ich dich sehe.
Langsam macht es mir Angst...", merkte sie und schaute mich prüfend an.
Ich lächelte Müde.
"Ach Hina, mach dir keine Sorgen, dass geht schon noch irgendwann vorüber...",
erwiderte ich nur.
"Irgendwann... hm... wann hast du überhaupt das letzte mal etwas richtiges gegessen? Du bist unheimlich dünn geworden..., dass ist ja schon unnormal...",
widersprach sie mir schnell.
"Was denn, ich finde ich seh noch gut aus!"
"Mag ja sein aber... du bist ganz blass & siehst schwach aus...",
sprach sie ihre sorge um mich weiter aus, ich seufzte.
"Ich komm schon klar Hina - chan, mach dir nicht immer so viele Sorgen um mich...", ich rollte mit den Augen.
Dann schwieg sie endlich.
Ich hatte sie ja echt gern, aber sie machte sich einfach immer zu viele Sorgen um mich, als würde sie sich für meinen schlafmangel und meinen Hungermangel verantwortlich fühlen.
Aber dafür war jemand anderes Verantwortlich.
Wir bogen in die nächste Straße ein und konnten schon die Schule sehen.
"Gibt es was neues, was Sasuke betrifft?", fragte sie dann und ich spürte wie ich rot anlief.
Ich schaute zu boden.
Hinata war die einzige, die von meinen gefühlen zu ihm wusste.
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Hach... wieso nimmst du nicht einfach mich, dass wäre viel einfacher!", lachte sie und ich sah sie erschrocken an.
Doch ich verstand ihren kleinen scherz.
Ich stieß sie leicht mit dem ellbogen in die seite und warf ihr einen verlegenen Blick zu.
Dann standen wir auch schon auf dem schulhof, wo wir uns zu Kiba, Shino, Sakura und Gaara gesellten.
Kiba war ein ziemlich durchgedrehter Kerl, der immer seinen Hund Akamaru dabei hatte.
Er hatte braunes, zerstrubbeltes haar.
Shino war eher grusselig, ein verschlossener Typ, der für einige nicht ein wort übrig hatte.
Doch im gegensatz zu Sasuke war er noch sehr gesprächig.
Auch er hatte braunes haar.
Sakura war ein hübsches Mädchen, dass viele Verehrer hatte, sie selbst hatte jedoch nur Augen für Sasuke.
Wie so viele andere.
Sie war ein nettes, starkes Mädchen und ihre rosa farbenden Haare trug sie stehts offen, mit einer schleife um ihren Kopf herum.
Sie saß immer neben Hinata.
Hinata meinte mal, sie hätte neuerdings ein Auge auf mich geworfen.
Doch das interessierte mich nicht.
Dann noch Gaara.
Gaara war auch eher ein ruhiger Typ, manchmal mussterte er mich durch seine hellen blauen Augen so merkwürdig und lange, dass ich ihn nicht mehr anschauen konnte.
Er blickte mich immer an, als wüsste er dinge über mich, die ich nicht einmal selbst wüsste.
Er hatte rotes, zerstrubbeltes Haar und saß immer neben mir.
"Morgen alle zusammen!", begrüßte Hinata die vier.
Alle blicke schweiften zu uns und wir wurden begrüßt.
Wieder sah mich Gaara so seelenruhig und doch irgendwie verschleiert an, als würde er meine Gedanken lesen.
Ich erwiderte seinen Blick nur kurz.
Dann ließ ich meine Gedanken schweifen.
Ich starrte löcher in den Boden und hörte den anderen nicht mehr zu.
Dann, wie jeden morgen, verspürte ich eine leichte, warme brise durch mein haar wehen und meine Augen folgten dem Körper, der sie mir geschenkt hatte.
Der Körper von Sasuke Uchiha.
Mein Blick wurde von Sehnsucht erfüllt, jeden morgen aufs neue und doch nahm er nie Notiz von mir.
"Naruto, hey!", holte mich Sakuras Stimme in die realität zurück.
"Hä? Was?", entgegnete ich entrüstet und sah mich perplex um.
Alle fingen an zu kichern, ausgenommen Gaara.
Er sah mich wieder nur prüfend an.
Die Augen ruhig & tief wie ein Fluss.
Eine Gänsehaut überfiel mich.
"Hast du schon gehört, dass nächste Woche ein neuer kommen soll?", fragte Sakura schließlich.
"Nein...", antwortete ich nur und schaute wieder zu Sasuke.
Ich hörte schon gar nicht mehr zu.
Dann klingelte es und wir liefen zum eingang.
An der Tür stand Gaara hinter mir und plötzlich wurde mir mulmig.
"Liebeskummer?", flüsterte er mir zu und ich blieb Uhrplötzlich stehen.
Während er, ohne mich noch einmal anzusehen, an mir vorbei ging, starrte ich ihm
geschockt nach.
Seine Stimme halte in meinem Kopf wieder.
Dann eilte ich ihm nach und erwischte ihn vor dem Klassenraum.
Ich packte seinen Arm & drehte ihn zu mir.
Seine Augen sahen mich wissend an.
"W - was sollte das?", brachte ich nur heraus.
Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen.
Wieso wurde ich jetzt rot?
Schließlich näherte er sich meinem Gesicht.
Ich starrte ihm in die Augen und war unfähig mich zu bewegen.
"Du bist so einfach zu lesen wie ein Buch, Uzumaki...", hauchte er in mein Gesicht
und ich fühlte mich plötzlich schwer und schwach.
"Wa - was...", ich war mehr als nur durcheinander.
Schon allein die tatsache das er mir plötzlich so nah kam, verwirrte mich.
Er zog sich nun so schnell wieder zurück, wie er mir nah gekommen war.
Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt.
Was zum teufel war denn das gerade???!!!
"Hey, kommst du?", fragte Hinata nun neben mir.
"Ja...", erwiderte ich nur wie in trance.
So folgte ich ihr in den Klassenraum & setzte mich neben Gaara.
Die Stunde verging ohne weitere Ereignisse.
Ich saß am Fenster und war daher damit beschäftigt, dass Wetter draußen zu beobachten, als dem Unterricht zu folgen.
Ich dachte über Gaara nach, der neben mir nicht einmal zu Atmen schien.
Aber wieder stellte ich mir auch momente mit Sasuke vor, in denen ich ihm
meine Liebe gestand.
Momente, in denen er Notiz von mir nahm.
Doch er war so schrecklich Unantastbar...
Es klingelte zur Pause.
Alles stürmten aus den Klassenräumen und liefen auf den Schulhof.
Auch ich liebte die Pausen, weil ich mich dann immer austoben konnte.
Kiba und ich spielten dann immer Basketball.
"Los, komm schon!", rief Kiba gerade, als ich ihm den Ball abknöpfen wollte.
Eine Weile tobten wir wie kleine Kinder.
Ich genoss die frische Luft und den Sonnenschein.
Kiba lachte und wir schwitzten wie die Hunde.
Gerade als ich einen Korb machen wollte, schlug mir Kiba den Ball aus der Hand.
Der ball rollte zur nächsten Bank.
Auf dieser Bank saß natürlich niemand anderes als Sasuke.
Ich schluckte.
"Och nein... nicht der...", maulte Kiba hinter mir.
Der Ball stieß Sasukes Fuß an und ich machte mich darauf gefasst, den Ball gleich im Gesicht zu haben.
Sasuke sah zu dem Ball an seinem Fuß.
Dann sah er zu uns herüber.
Mein Herz hämmerte mit einem Tempo los, wie ich es noch nie erlebt hatte.
Mir wurde schwindelig und heiß, denn seine schwarzen Augen schienen mich zu durchbohren.
Er sah mich eine halbe ewigkeit an, so kam es mir vor.
Dann löste er seine Sitzhaltung und nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr.
"Gehört der euch?", rief er uns zu.
Seine Stimme versetzte mir einen Stich ins Herz.
"Na wem denn sonst?!", rief ich neun - mal - klug herüber und wäre am liebsten im Boden versunken.
Das passierte mir immer wieder!
Wenn er mich ansprach, bekam er immer nur pampige Antworten von mir.
Er verzog kaum merklich das Gesicht.
Dann warf er den Ball Kiba hinter mir zu.
Ich drehte mich von ihm weg und verfluchte mich innerlich.
