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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Zu viel

Huch? Ist es nicht Samstag? Warum ein neues Kapitel?

Nun, ich würde ja gern sagen, weil mich eure Kommentare zum letzten Kapitel extrem begeistert haben (was natürlich stimmt), aber der wahre Grund ist, dass ich morgen Abend in Köln/Bonn und am Montag auf Zypern bin und wahrscheinlich kein Internet haben werde. Ich verabschiede mich also mit diesem Kapitel in den Urlaub ^.-

Das nächste gibt es regulär wieder am Montag (übernächste Woche) :) Viel Spaß beim Lesen!
 

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Katsuya schloss mit einem Seufzen die Lider wieder. Wollte er wirklich aufstehen? Seto hatte nur das Licht angeschaltet und war wieder gegangen. Er könnte es auch ignorieren. Er könnte einfach sagen, dass er sich krank fühlte.

Mit einem Seufzen setzte er sich auf und betrachtete mit schlaftrunkenem Blick den Raum. Mokubas Zimmer. Mokuba … kein Wunder, dass er Drogen genommen hatte. Vielleicht war das der einzige Weg, Seto auf Dauer auszuhalten. Katsuya schüttelte den Kopf ob seiner morbiden Gedanken.

Nein, er war harmlos. Krank, aber prinzipiell harmlos. Die Krankheit ließ einen nur völlig verzweifeln. Sein Blick wandte sich zur Tür. Andererseits machte sie Seto zu einem wirklich liebenswürdigen Kerl. Wie Yami gesagt hatte, er hatte sicher schon irgendwo eine Krankschreibung bereit liegen. Katsuya könnte einfach sagen, dass er sich scheiße fühlte und er dürfte zuhause bleiben.

Aber das war auch nur wegrennen. Nur, weil er gerade das Gefühl hatte, dass ihm alle Probleme über den Kopf wuchsen, konnte er sich nicht einfach zusammen rollen und hoffen, dass sie vorbei gehen würden. Früher oder später müsste er sich seinen Mitklässlern stellen. Früher oder später musste er sich den Tests für seine Gesundheit stellen. Und dem Gedanken, irgendwann wieder richtigen Sex zuzulassen, davon mal ganz zu schweigen.

Und irgendwann musste er sich Seto stellen. Er hatte verunsichert genug ausgesehen, als Katsuya gestern angekündigt hatte, in seinem eigenen Zimmer zu schlafen. Seto wusste einfach nicht, dass irgendetwas falsch war. Er konnte sich nicht daran erinnern. Mit einem weiteren tiefen Seufzen vergrub Katsuya sein Gesicht in seinen Händen.

Seto war ein Problem, das er absolut nicht haben wollte.

Seine Klassenkameraden waren okay. Das bekam er hin. Die Krankheiten, ja, das packte er. Selbst den Sex, wenn es denn sein musste. Aber Seto war zu viel. Klein-Seto gern, das TI, wenn es sein musste, aber nicht noch mehr. Okay, der schüchterne Seto war auch noch in Ordnung, aber nicht noch mehr. Nicht noch mehr Persönlichkeiten. Diese bettelnde Opfer-TI-Form war ihm schon zu viel gewesen. Was, wenn Seto wirklich noch mehr Persönlichkeiten hatte? Was, wenn er noch irgendetwas Gruseligeres als diese zwei TI-Formen zu bieten hatte?

Er schnaubte und schüttelte den Kopf über sich selbst.

Tja, schreiend wegrennen war gerade nicht drin.

Musste er halt irgendeine Lösung finden. Vielleicht sollte er doch schon heute zu Yami gehen. Einfach, damit das weg war. Damit irgendwer ihm sagte, dass egal, was noch kommen würde, er das Schlimmste langsam hinter sich hatte. Selbst, wenn es eine Lüge war. Bei allen Göttern, warum war sein Leben so scheiße?

Eine sarkastische Stimme in seinem Kopf meinte, weil alles Gute seinen Preis hatte. Katsuya grinste nur. Wenn Seto Persönlichkeiten haben durfte, durfte er auch sarkastische Stimmen haben, die erstaunlich nach Seto klangen.

Mit einem Lächeln stand er auf und ging duschen.
 

Seto war wirklich wie immer. Sogar fröhlicher als sonst. Er servierte Katsuya lächelnd einen Kakao und packte die Frühstücksbox selbst in Katsuyas Tasche. Vielleicht wusste er irgendwo ganz tief im Hinterkopf doch noch, dass er Mist gebaut hatte, auch wenn sein Bewusstsein das nicht mehr wusste. Katsuya sah dem Ganzen lächelnd zu. Er ließ sich küssen, jedes Mal, wenn Seto an seinem Stuhl vorbei kam. Alles in allem war alles wie immer, hätten sie keine Probleme.

Aber wann hatten sie mal keine Probleme? Ehrlich, war dieses „wie immer“ nicht nur seine Wunschvorstellung, wie es wäre, wären da keine Probleme? Katsuya seufzte tief.

„Lässt dich der Gedanke an deine Klassenkameraden so seufzen?“, fragte Seto nach, der auf der anderen Seite des Frühstückstisches saß.

„Ach was“ Katsuya schloss die Lider und nahm einen Schluck Kakao. „Das wird schon. Haben wir heute einen Arzttermin?“

„Eigentlich nicht, wieso?“ Ganz leichte Fältchen legten sich zwischen Setos Augenbrauen.

„Mach bitte einen aus. Ich bin gestern irgendwie mit der Hand falsch aufgekommen und es tut immer noch weh“ Und war das nicht traurig, wie leicht ihm diese Lüge von den Lippen ging? „Und wenn wir sowieso unterwegs sind, können wir einkaufen gehen. Unsere Vorräte neigen sich mal wieder. Schreibst du eine Einkaufsliste?“

„Während ich das alles gern tue, oh du mein Schatz, mag ich dich daran erinnern, dass du vor mir aus hast und eher hier bist als ich“ Und wie Seto gar nicht nachfragte, was mit seiner Hand war … interessant, was für Kleinigkeiten einem auffielen, wenn man darauf achtete. Setos Unterbewusstsein steuerte sein komplettes Handeln. In jeder anderen Situation hätte er nachgefragt.

„Ja, aber ich habe Hausaufgaben“ Katsuya seufzte. „Und Schreiben und Kunst wird mit der schmerzenden Hand schlimm genug. Ich hoffe, bis heute Nachmittag lässt das langsam nach.“

Seto nickte nur und schlug die Zeitung auf.

Katsuya ließ seinen Blick zum Fenster schweifen. Über Nacht schien es geschneit zu haben, denn ihm strahlte jede Menge Weiß entgegen. Ein Glück, dass er mit der U-Bahn fahren konnte. Der restliche Verkehr würde bestimmt ein einziger Horror sein. Er nahm sein Brot mit der Linken und biss etwas lustlos hinein. Welch eine paradoxe Idylle. Ein Frühstückstisch voller Köstlichkeiten, ein glücklicher Freund, weißes Neujahr und er konnte nicht einmal lächeln.

Und Seto, dem sonst jede kleinste Regung auffiel, würde nicht nachfragen. Sein Unterbewusstsein befahl es ihm. Und natürlich konnte er sich dagegen nicht wehren. Vielleicht würde er es nicht einmal bemerken, würde Katsuya den Tränen freien Lauf lassen, die er aufwellen spürte.

Er atmete tief durch und biss ein weiteres Stück Brot ab.
 

Katsuyas Mundwinkel zuckte in die Höhe. Ging er nicht mittlerweile zur Oberschule? Er schüttelte den Kopf über die drei Schüler, die sich eine Schneeballschlacht lieferten. Na ja – andererseits war das Problem, das ihn erwartete, ja auch eine Horde Schüler, die ihn mit Fragen zu seiner Beziehung mit Seto bestürmen würden. Den Begriff erwachsen sollte man da wohl eher relativ nehmen.

Das leichte Heben seiner Mundwinkel wurde zu einem echten Lächeln, als er den Gang entlang ging. In jeder Klasse saßen Schüler in kleinen Gruppen zusammen und berichteten begeistert über ihre Ferien. Die einen über Ausflüge, die anderen über Einkäufe, ein paar über schmutzige Details ihrer Weihnachtsfestivitäten. Katsuya seufzte. Sein Weihnachten war auch ziemlich schmutzig gewesen. Nur leider nicht ansatzweise angenehm.

Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen, als er sein eigenes Klassenzimmer betrat. Es sprang jedoch wieder ansatzweise auf seine Züge, als er Ryou bei den vier Mädchen sitzen sah. Hatte er sich also doch getraut. Katsuya ging zu ihnen hinüber.

„Guten Morgen, allerseits.“

„Morgen!“, grüßten sie ihn im Chor, als hätten sie es einstudiert.

„Ich entschuldige mich sehr, dass ich euch vor zwei Wochen habe sitzen lassen“ Er zog sich einen Stuhl ran. „Können wir das mit dem Karaoke nachholen?“

„Sicher“ Ayumi grinste. „Ryou erzählt, du lagst die Ferien erkältet im Bett. Stimmt das oder willst du uns nur irgendwelche interessanten Details verschweigen?“

Katsuya schluckte. Danke für den Versuch, Ryou … er seufzte. Natürlich wollte er etwas verschweigen. Aber das waren sicher keine Details über Seto. Er antwortete mit müder Stimme: „Nein, ich war krank. Ich fühle mich immer noch nicht wieder ganz auf der Höhe.“

„Oh … sorry“ Ayumi seufzte. „Wäre auch zu schön gewesen. Keine tolle Weihnachtsfeier?“

Was hatte er eigentlich für ein Glück heute? Er schluckte die Wut und antwortete stattdessen: „Nein, keine tolle Weihnachtsfeier. Wie waren denn eure Ferien?“

Wenigstens waren sie ablenkbar. Und weiblich. Das Vorurteil stimmte, Frauen konnten sehr viel mehr reden als Männer. Er ließ sich mit einem Halblächeln ein Ohr abkauen über Blind Dates, neue Schminke und Festessen, bis ihre Lehrerin ihn erlöste. Nun ja, es war selten genug, dass er froh über Lehrer war. Und Unterricht. Man konnte so schön abschalten.

Er schlürfte zu seinem Platz und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Nachdem er Heft und Schreibzeug raus gekramt hatte, bemerkte er etwas Weißes in seinem Pultfach. Während die Lehrerin vorne den Unterricht begann, zog er einen Zettel hervor und faltete diesen auf.

„Du wirst bluten, Schwuchtel!“

Katsuya seufzte. Na super. Auf der einen Seite begeisterte Mädchen, die ihm jetzt wenigstens glaubten, dass er nicht zu haben war und auf der anderen Seite irgendwelche homophoben Idioten. Katsuya sah über die Schulter und richtete seinen Blick auf Hijiri. Hatten sie sich nicht ausgesprochen nach der letzten Aktion? Reichte es ihm nicht im Krankenhaus gelandet zu sein? Hijiri, der den Blick bemerkt zu haben schien, runzelte die Stirn und wechselte den Blick zwischen Tafel und Katsuya hin und her. Er hob nur den Zettel, den der andere eigentlich von seinem Platz aus noch müsste lesen können.

Nach nur einer Sekunde weiteten sich Hijiris Lider, er sah auf und schüttelte vehement den Kopf. Gut. Er hatte also doch ein Gehirn gefunden. Katsuya nickte und wandte sich selbst der Tafel zu. Wen ließ das übrig? Die anderen in der Klasse waren eher Mitläufer gewesen. Einer hatte mal diesen Kommentar Le-Long gegenüber gegeben, aber das wirkte nicht feindselig genug, um so eine Aktion zu bringen. Das ließ nur die Schüler anderer Klassen.

Zum Beispiel seine alte Klasse. Nein … das würde sich keiner trauen. Aber die, die ihn nicht kannten, vielleicht. Die oberste Klassenstufe. Ja, die könnten blöd genug sein. Er griff in die Hintertasche seiner Hose. Gut, sein Messer war da. Drei oder vier würde er in Schach halten können. Mehr, wenn sie unerfahren waren. Allerdings gab es auch gangähnliche Verbünde an der Schule. Keine in seiner Preisklasse, aber immer noch lästig genug.

Er musste den Anführer dieser Aktion finden und ausschalten. Er hatte keine Lust auf Überraschungsangriffe. Er hatte keine Lust, Angst zu haben. Erst recht nicht vor Kindern.
 

Der Tag war ein halbes Desaster, aber irgendwie meinte es jeder gut. Seiner Kunstlehrerin musste er gestehen, dass er all seine Kunstsachen – und damit auch ihre Hausaufgabe – verloren und noch nicht einmal neue gekauft hatte. Aber statt sauer zu werden, seufzte sie nur tief und fragte ihn, ob es etwas Künstlerisches gab, was er schon immer machen wollte. Er bat um Kohle und bekam diese auch, sodass er die Doppelstunde extrem gut gelaunt verbrachte. Kohlezeichnen war nicht einfach, aber es bot eine Menge Möglichkeiten, die ihm sehr gefielen.

In der Mittagspause fragte eine schüchterne, weibliche Stimme, ob sie sich zu ihnen setzen durfte. Es war sogar Mina, die fragte. Ayumi hatte sich einfach einen Stuhl ran gezogen und sich gesetzt. Sie hatten zwar noch nie zusammen gegessen, aber anscheinend sah die junge Chinesin in der ganzen Sache gar kein Problem. Allerdings tat er das auch nicht und lud die drei anderen Mädchen ein, sich zu setzen. Es war schon irgendwie spannend, wie sowohl Karin, Mitsuki als auch Ryou allesamt den Boden anstarrten, als alle Platz nahmen.

„Guten Appetit“, wünschte Katsuya und machte sich über seine Lunchbox her.

„Guten Appetit“ Minas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Katsuya?“ Er sah mit vollem Mund auf. „Macht dir Herr Kaiba das Essen?“

Ah ja. Los ging es also. Er nickte und aß weiter, als wäre das nichts Großes. Ja, sein Freund machte ihm Frühstück und Essen zum Mitnehmen. Dafür kochte er Abendessen. So war das Leben, wenn man zusammen lebte. Aber das war wahrscheinlich meilenweit von dem entfernt, was sich diese Mädchen vorstellen konnten. Ihre Realität waren Händchenhalten und verbotene Küsse in aller Heimlichkeit. Liebesbriefe waren schön und gut, aber leider nur das Produkt jugendlicher Übermütigkeit. Auch wenn ein Liebesbrief von Seto schon etwas hätte …

„Uhm … heißt das, ihr lebt zusammen?“ Mina war hochrot und ihre Stimme ein halbes Stottern, aber ihre Neugier schien weit größer als ihre Scham zu sein.

Irgendwie brachte ihn das zum Lächeln. Vielleicht sollte er ihnen einfach die Wahrheit sagen statt sich alles aus der Nase ziehen zu lassen. Er antwortete: „Ich bin zuhause nicht so schrecklich gut behandelt worden. Er war der erste Mensch, dem ich seit langer Zeit wieder vertraut habe. Ich habe ihm erzählt, was damals geschah und er war einverstanden, mich aufzunehmen. Er hat das Jugendamt informiert und war bei mir bei der Verhandlung gegen meinen Vater. Und irgendwo dazwischen haben wir uns ineinander verliebt.“

Das zog selbst den Blick der schüchternen Mitsuki auf ihn. Auf den Gesichtern der Mädchen mischte sich Unglaube, Schrecken und Unsicherheit. Damit hatten sie augenscheinlich nicht gerechnet. Katsuya seufzte leise. Hatte er es übertrieben?

„Die … die blauen Flecken … und …“, stotterte Mina leise.

„Sind von meinem Vater. Ja“ Er strich den mittlerweile fast bis zum Kinn reichenden Pony zur Seite, sodass seine Narbe kurz sichtbar wurde. Er musste wirklich zum Frisör. Andererseits würde man sie dann immer sehen. „Alle.“

„A- aber … welche Eltern würden so etwas tun?“ Karins Blick hatte vom vorherigen Schwanken in Unglauben gewechselt.

Katsuya seufzte. Bei allen Göttern, wie er das hasste. Natürlich, wie sollten sie sich das auch vorstellen können? Sie lebten in einer schönen Welt. Der guten Welt. Wie er diese Gören hasste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  HojoShikaido
2013-02-06T13:51:26+00:00 06.02.2013 14:51
Katsuya mal wieder in der Schule zu sehen ist irgendwie eigenartig XD Die Fragerei von Mädels wäre mir auch zu viel -.- aber das Seto alles vergessen hat ist immer noch komisch, weil ich mir das alles einfach nicht so wirklich vorstellen kann. Ich muss mir immer wieder sagen sagen das gibt es wirklich oder zumindest so ähnlich. Aber so offen wie am Ende kenn ich Katzuya ja gar nicht.
Bis demnächst ^.^

Lg Hojo

P.S. Erhole dich gut ^.^
Von:  Lunatik
2013-02-05T07:31:46+00:00 05.02.2013 08:31
So, ich bin auf dem neusten Stand xD
Dieser Kommentar ist deswegen nicht direkt zu diesem Kapitel, aber eher allgemein über die Eindrücke, die ich in den letzten Kapiteln gesammelt habe :)
Erstmal etwas, was ich glaube ich noch nie so deutlich über diese Ff bewundert habe: Es ist erstaunlich wie viel psychologisches Wissen und Wissen über Menschen ich durch diese Ff gelernt habe! Ernsthaft, ich habe mehr daraus gelernt als durch lesen von Psychologiebüchern. Was daran liegt, dass man hier direkt ein Beispiel hat. Sieht wie anders jeder Mensch ist, denkt und womit Menschen alles kämpfen können, ohne dass man es merkt. DS zeigt eher Extrembeispiele (Seto...) aber ich habe dort viele Menschen, die ich kenne (inklusive mich selbst) wieder gefunden. Weswegen ich mich übrigens langsam frage aus wem mein Umfeld besteht... xD Eine vielleicht interessante Nebenbemerkung: ich identifiziere mich inwzischen mehr mit Kats. In Yami sehe ich nur noch dich (nicht böse gemeint, aber die Szenen zwischen Yami und Klein-Seto haben mich stark erinnert *g* Kannst halt gut mit Kindern umgehen). Ich weiß nicht, ob das jetzt positiv ist...aber ich denke schon. (ist es übrigens beunruhigend wenn ich in Seto manchmal meinen Freund sehe?) Kats macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Und genau in dem Moment, wo alles für ihn schief läuft (Entführung, Vergewaltigung) kommt noch Seto dazu. Er gibt trotzdem nicht auf und er versucht soweit es geht damit klar zu kommen. Aber auch er stellt sich der Realität und merkt, dass es ihm zu viel ist. Und dass er vor akuter Überlastung weint ist eine Sache, die ich gut nachempfinden kann. Und ihm hoch anrechne :) Wobei ich ihm etwas Abstand raten würde - das hilft. ich denke das Gespräch mit Yami wird sehr Gutes für ihn tun. Ich hoffe nur er rastet nach diesem Kapitel nicht aus, das wäre traurig. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, bedeutet Wut über die Sache mit seinem Vater, dass er im Verarbeitungsprozess ist und das ist wiederrum positiv. Es bringt nur nichts auf die Mädels sauer zu werden. Dadurch wird es ihnen im zweifelsfall nicht verständlicher. Was mich wieder auf den Gedanken bringt: Mit was für Menschen umgebe ich mich? Ich kenne niemanden, der es infrage stellen würde, dass Eltern Kinder missbrauchen können. Zumindest wäre mir niemand bis jetzt aufgefallen. Aber ich gebe zu, dass ich solche Gespräche mit den wenigsten geführt habe. Ich kann es mir definitiv vorstellen, dass es Menschen gibt, für die der Gedanke unwirklich ist, aber für mich sind diese Mädels unwirklich... Allein durch Medien sollte eigentlich ein Grundbewusstsein zu Gewalt vorhanden sein. Andererseits sind Medien etwas, wo man denkt "Das passiert irgendjemanden" womit es wieder in das Unwirkliche rutscht...Whatever, next topic xD
Seto macht mir Angst. Bzw. seine Wut. Weil ich jetzt reel darüber nachdenke: Was hält einen Menschen in seiner Wut zurück? Wer garantiert mir, dass immer nur die Wand getroffen wird und nicht ich? Aber dank Setos Verhalten kann ich einige mehr Menschen nachvollziehen. Ich glaube vor allem Elina (du erinnerst dich, das mädchen mit dem Borderline-ähnlichem Sozialverhalten) würde dir dankbar sein, wenn sie wüsste, woher ich meine Antriebskraft heute her hatte XD Dank Seto ist mir erst wirklich deutlich geworden, was ihr Verhalten eigentlich bedeutet und dass man ihr den Tag verbessern kann, wenn man einfach zu ihr rüber geht und ihr Süßigkeiten bringt, wenn sie von einem angepisst den Kopf wegdreht, und sie nicht einfach ignoriert. Sie ist auch ein Mensch, der sehr unsicher über andere Menschen ist. Aber entweder versteckt sie es sehr gut, oder sie ist es sich selbst wirklich nicht bewusst. Aber ich bin auch einfach nicht der richtige Mensch um daran etwas zu ändern :) Auch etwas, was ich durch die Ff gelernt habe: Manchmal ist man nicht der richtige Mensch im Moment. Yami konnte Seto nie so helfen, wie Kats es tut. Auch wenn Yami bei weitem mehr Kompetenz dafür hat. Der Clubgang Shizuka-Yami könnte witzig werden xD
Dass Seto sich nicht erinnert ist für Kats unglaublich belastend. Und das kann ich wirklich gut nachvollziehen. Ich weiß ehrlich nicht, wie er damit sinnvoll umgehen kann. Da es DS ist, denke ich, wird Kats letztenendes eine Lösung finden. Aber es ist so argg, wenn der Partner sich einfach nicht daran erinnert, dass er dir die Hand zerquetscht hat. *sfz*
Öhm, bin ich übrigens gestört, wenn ich Bakura immer noch nicht als ein Monster sehe? Sicherlich niemand, den ich gern zum Partner hätte, aber ich sehe ihn immer noch als jemand, mit dem man klar kommen kann. Im Gegensatz zu Seto ist er durchaus konstant und stabil. Bis auf das Erschießen von Menschen, ist er meiner Meinung nicht so schlimm. Bei ihm weiß man zumindest, dass die Faust einen treffen wird - es kommt nicht überraschend.
Übrigens: Shizuka ist zwar nervend, einbisschen, aber ich mag sie viel mehr inzwischen :D

So, und eigentlich hatte ich viel mehr Gedanken, Eindrücke etc. Vor allem viel mehr zur Ff direkt...aber irgendwie ist es irgendwo versunken xD
In dem Sinne:
Danke für diese Ff, du erschaffst damit etwas sehr wundervolles und gerade ist es wieder so spannend, dass ich sehnsüchtig auf das nächste Kapitel warte! (Apropos, seit ca. 20 Kapiteln sind immer wieder kleine Tippfehler und so drin)

*knuddel*
Von:  Lunata79
2013-02-04T17:02:33+00:00 04.02.2013 18:02
Oh, Kats erster Schultag seit langem.
Und die Mädchen haben eindeutig zuviel Neugier gefressen. LOL
Mach weiter so. Freu mich.

Lg
Lunata79
Von:  Kemet
2013-02-03T02:32:50+00:00 03.02.2013 03:32
Das Erste, was mir bei Katsuya entgegen springt, ist diese unglaublich abgeklärte Art, vermischt mit einer tiefen Verbitterung über sein eigenes Leben und die Bahnen, in welches sich dieses immer wieder lenkt. Er fragt sich, wie er das verdient habe, warum er - Warum nicht einfach einmal glücklich sein.
Eines habe ich inzwischen festgestellt: Menschen, die in einem psychischem Dilemma stecken, egal in welcher Form, ziehen sich magisch an. Ebenso auch, wie andere Bevölkerungsgruppen.
Dazu kommt bei Katsuya auch, dass sich sein Denken sehr verändert hat. Auch und vor allem in den letzten Wochen, dessen Zeitraum mit den Ferien gut zu beschreiben wäre. Er ist abgeklärter, härter, auch sich selbst gegenüber, rationaler in seinen Gedanken und weniger Gefühlsbetont. Er beginnt Tatsachen nicht mehr gänzlich kaputt zu denken. Zumindest nicht alle.
Für einige Situationen mag es gut sein, für andere ist es das weniger.
Katsuya beginnt auf seine eigene Art wie ein Erwachsener zu denken, die Schüler als Kinder zu sehen, obwohl er mitmang zwischen ihnen steht und daran Teil nimmt. Trotzdem und vielleicht genau deswegen, trennen sie Welten.
Siehe auch Katsuyas Erzählung über sein Leben mit Seto. In den Mädchenaugen ein wunderschönes Märchen anscheinend wahrer Liebe, für ihn aber eine Verstrickung neuer Probleme. Seto, der Held, der gutaussehende Lehrer, der Katsuya aus der Hölle der schlagenden Eltern errettet hat... Wir alle waren mal in dem Alter und haben alles, was toll erschien auf eine unsagbare Weise glorifiziert, ohne uns darüber Gedanken über beide Seiten der Medallie zu machen. Deswegen ist es durchaus nachvollziehbar. Beide Seiten aber. Die von Katsuyas und die der unwissenden Schüler.
Eine weitere Änderung, die mir gerade beim Schreiben des Kommentares auffällt..
Katsuya redet erschreckend offen. Zwar Detaillos, aber durchaus mit Aussage dahinter. Sieht man dagegen den Anfang.. Da wäre er entweder geflüchtet oder wäre anhand der Fragen aggressiv geworden. Hier nicht.

Was ist mit seiner Hand? Auch in der Schule fragt niemand - Alle nehmen es hin. Katsuya malt in der Schulstunde. Mit was? Mit dem großen, linken Zeh? Oder ist es schlicht der Abstand von Seto, der die Hand weniger wehtun lässt? Sie ist ein Fakt, der die weitere Entwicklung mit anzeigt. Wohin ist diese Problematik also verschwunden? Sodass selbst Ryou nicht wagt nachzufragen..

Noch etwas. Die Gedanken, die sich Kats macht, dass er selbst den Sex mehr als notwendiges Übel, was er ertragen würde, ansieht, lässt blicken, wie weit er selbst für sich in diesen abgeklärten Strudel gefallen ist. Ja, ich mag dieses Wort, weil es das einfach beschreibt. Simpel, aber hinterlässt genau den Eindruck.
Die Leidenschaft wird von den Geschehnissen überschattet. Katsuya denkt nicht mehr als Geliebter. Zumindest nicht mehr ausschliesslich. Wo zuvor noch der Gedanke regierte, dass er ihn umbedingt helfen müsse, mischt sich nun der eigene Selbsstschutz, die Frage nach dem eigenen Warum ein. Warum tue ich mir das an? Warum mache ich etwas, was mir keine Freunde bringt? Warum lasse ich etwas zu, wovon ich mich nur schlechter fühle? Was alles wieder aufreisst?
Die Entwicklung ist erschreckend. Man könnte im nächsten Moment denken, dass er es lassen würde. Im übernächsten aber wiederrum nicht. Dazu sind zuviele Indizien da, die ein Gegenteil vermuten lassen. Immerhin schliesst er Sex nicht aus, erzählt nicht grundlegend schlecht von dieser Beziehung.. Es ist verwirrend. @.@ Gegenseiten treffen aufeinander. Die Extreme hebeln sich gegenseitig aus.

Zu dem Blonden noch eine Sache. Auch ich denke, dass sein 'altes' Verhalten durchaus durchschimmert, nur wesentlich überlegter, abgeklärter und mit einem Hauch von Kälte behaftet. Er denkt nicht daran ihnen wehzutun, weil er es will, oder für sich als Hilfe empfindet, sondern einfach, um sich zu verteidigen. Da liegt der Unterschied darin. Notwehr, um sich vor Angriffen zu schützen, oder von sich aus angreifen, einfach nur aus Lust oder der Situation willen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sonst auf diesen Gedanken gekommen wäre.

Bei Seto werfen sich mir mehr Fragen auf. Ich habe durchaus verstanden, dass sein Unterbewusstsein unterbewusst zu diktieren scheint, dass er sich nicht über die Hand erkundigt, als eine Art Verteidigungs-/Schutzmechanismus, aber ich verstehe nicht, dass er nicht einmal den Anschein von Interesse macht. Weder gönnte er der Tatsache einen Blick, noch dem - für mich fast seltsamen anmutenden Verhalten - von Katsuya ihm gegenüber. Sein Freund benimmt sich distanzierter als noch vor den Geschehnissen. Das mit dem Zimmer zeigte es. Er stösst die Wärme ab, ob aus Überlastung oder aus Angst. Das vermag ich nicht zu sagen. Katsuya stellt für sich alles in Frage, obwohl ich bezweifle, dass es noch ein Teil der Identitätsfindungsphase ist, sondern ein eben sehr rationaler Gedanke. Seto überspielt alles, sämtliche Probleme, wirkt für sich sogar fröhlicher, doch was lauert unter dieser Fassade? Normalität sieht anders aus. Dieses Theater, vielleicht auch eine Maske, macht nichts besser, sondern schlimmer, denn es hinterlässt das Gefühl von Distanz und tilgt das Gefühl der Nähe. Die Geschenisse einfach zu verdrängen, anstatt darüber zu sprechen, wie sie es zu Anfang gemacht haben, lässt den Schluss zu, dass beide für sich handeln und nicht mehr als Team zusammen.
Seto ist krank. Inwieweit weiß ich nicht. Leider bekomme ich auch der Autorin auch nichts heraus. ^.~ Bleibt also noch das GEspräch miT Yami, was hoffentlich einen kleinen Lichtblick in das Dunkel bringt. Niemand der Leser möchte wohl, dass sich letztlich die Wege Beider trennen, so wie sich alles entwickelt. Ich bin ein Schwarzmaler? Ja, vielleicht. Vielleicht erhoffe ich mir auch nur so, dass es nicht dazu kommt.

Ansich würde ich gern noch mehr über Seto sagen wollen, aber dieser kommt mir gerade dermaßen unurchsichtig vor, dass ich es lieber lasse, bevor ich noch etwas Falsches hinein interpretiere. Ich freue mich auf die nächsten Chapter, auf ENS und auf einen Weitergang. Die noch ausbleibenden Kapitel können viel sein, aber angesichts der Situation sind sie eher quälend wenig. Dennoch freue ich mich auf diese.

Von:  Lady_Ocean
2013-02-02T23:46:13+00:00 03.02.2013 00:46
Es war abzusehen, dass das Wochenende Katsuya sehr runter zieht. Aber dafür hat er sich noch ziemlich gut im Griff, finde ich. Schon dass er sich von Anfang an so wehement zur Ordnung ruft und dazu, stark zu bleiben und die vor ihm liegenden Probleme anzupacken, statt ihnen aus dem Weg zu gehen, erfordert verdammt viel Stärke. Selbst viele Menschen, die nicht in so einer schlimmen Krise stecken wie er, hätten ihre liebe Mühe, das Lästige nicht vor sich her zu schieben.
Erstaunlich finde ich, wie sehr sich Katsuya geistig in diesen Ferien verändert zu haben schien. Dass ihm sämtliche seiner Mitschüler plötzlich wie kleine Kinder vorkommen. Dass er sich regelrecht zusammenreißen muss, sie nicht für ihre Naivität und Unerfahrenheit zu verachten. Sicherlich legt sich diese starke Abneigung wieder, wenn in sein Leben endlich mal wieder ein wenig Ruhe und Ordnung einkehren könnte, aber ich denke, der Grundtenor der Entfremdung wird bleiben. Schon von Anfang an war er älter als sie gewesen, hatte bei seinem Vater Dinge erleben müssen, die in einer gesunden Familie überhaupt nicht denkbar sind. Er lebt in einer festen Beziehung und das noch da zu mit einem Partner, der ein verdammt kompliziertes psychologisches Krankheitsbild hat. Und nun kommen auch noch die Vergewaltigung und Entführung oben drauf. Ryou ist wirklich der einzige, der ihn verstehen kann und von dem Katsuya sich auch verstanden fühlt.
Was mir ein wenig Angst gemacht hat, war diese eiskalte Berechnung darüber, von wem der Droh-Zettel gekommen sein mochte und wie er diese(n) Person(en) so effektiv wie möglich ausschalten könnte. Durchaus in Form einer blutigen Schlägerei. Ich finde, hier ist er irgendwie voll in seine alten Muster zurückgefallen. Ich hätte nicht gedacht, dass das doch noch so nah unter der Oberfläche schlummert. Ich hoffe, da spielt in Zukunft auch seine Vernunft mit rein, die ihn davon abhält, diese Gedanken in die Tat umzusetzen. Hier in dieser Szene hat er nicht eine Sekunde lang an seine möglichen Krankheiten gedacht und die extrem hohe Wahrscheinlichkeit, dass er diese Schüler anstecken würde, wenn es tatsächlich zu einer Handgreiflichkeit kommen sollte. Normalerweise ist dieser Gedanke doch stets präsent bei ihm. Da merkt man dann schon, wie ihn diese enorme Belastung vom Denken und Fühlen her beeinflusst.

Bei Seto war es auch wirklich erstaunlich, dass er die Verletzung von Katsuyas Hand nicht ansatzweise näher zur Kenntnis genommen hat. Das ist wirklich Seto-untypisch. Ich nehme an, was Katsuya als "Unterbewusstsein" beschrieben hat, vermutet er als weitere, ihm noch unbekannte Persönlichkeit, die im Hintergrund die Fäden über Setos andere Persönlichkeiten hält, die er bisher zum Vorschein gebracht hat. Jetzt, nach Yamis kurzer Erklärung zur dissoziativen Identitätsstörung und allem, was er in den letzten Tagen erlebt hat, klammert er sich ziemlich an diese Theorie. Deswegen hat er sicher auch den eher verletzlichen Seto als einzelne Persönlichkeit eingestuft. Wobei ich da nach wie vor eher das Gefühl hatte, dass es eine Art vollständiger Seto war, der dieses eine Mal zum Vorschein getreten ist. Was mich an der These, dass irgendeine unterbewusste Persönlichkeit Setos andere Persönlichkeiten lenkt, auch stört, ist die Tatsache, dass sich das TI bereits mehrmals gegen Katsuya gerichtet hat. Das würde doch die Frage aufwerfen, wie sehr bzw. mit wie vielen Teilen Seto Katsuya überhaupt liebt. Wenn da eine eigenständige Persönlichkeit im Unterbewusstsein agiert und diese Katsuyas Präsenz mehr oder minder egal ist, dann wäre das nicht nur sehr gefährlich für Katsuya, sondern auch eine enorm bittere Erkenntnis für ihn, sollte er jemals zu so einem Gedanken kommen.
Na ich bin gespannt, was Yami dann Genaueres sagt. Und hoffentlich hat Seto bis zum Nachmittag nicht wieder vergessen, einen Arzttermin auszumachen. Katsuyas Hand muss unbedingt richtig untersucht werden.


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