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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Vergewaltigungen

Das Kapitel schrieb sich praktisch von selbst ^v^ Ich freue mich, mal wieder etwas Fachliches zu schreiben. Wisst ihr, dass es nur sehr wenige Psychologen gibt, die mit dem Thema Vergewaltigung gut umgehen können, obwohl es ein so häufiges Thema ist? Die Fachliteratur dazu ist ehrlich gesagt auch ziemlich mau. Es ist schon echt erstaunlich. Ich habe das Gefühl, das Problem wird in Medizin mehr erörtert als in der Psychologie ô.o (was übersetzt heißt: Wir hatten zwei Vorlesungen dazu - und das auch nur, weil Ärzte wegen der Nachuntersuchung oft verklagt werden)

Nun, viel Spaß beim Lesen ^.-
 

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„Katsuya?“ Seto strich über seine Wange. „Was ist los?“

„Tut mir Leid“ Sein Körper bebte unter seinem unterdrückten Schluchzen. „Ich, hick, ich wollte dich nicht wecken.“

„Schon okay“ Dieser drehte sich zu ihm und zog ihn an seinen Körper, auf dem er vorher ja schon halb gelegen hatte. „Hattest du einen Alptraum?“

Ja. Nein. Er hatte sein Leben, war das Alptraum genug? Er schluchzte einfach nur statt irgendeine Antwort zu geben. Verdammt, alles ging einfach nur den Bach runter. Er konnte das hier nicht. Das hier alles. Bei Seto sein trotz seiner Angst, verletzt zu werden. In seiner Nähe sein trotz der Angst, ihn zu verletzen. Bei ihm bleiben, obwohl er nicht wusste, ob er jemals … jemals das sein konnte, was Seto sich wünschte. Was Seto verdiente.

Und trotzdem konnte er ihn nicht verlassen. Wo sollte er schon hin? Es gab kein Zuhause, in das er zurückkehren konnte. Keine Menschen, die ihn mit offenen Armen begrüßen würden. Seto war alles, was er hatte. Und Seto war alles, was er je gewollt hatte.

Dieser hielt ihn in seinen Armen, küsste seine Haut und murmelte irgendwelchen beruhigenden Nonsens. Er streichelte seine Haut und seine Seele. Katsuya zog sich an ihn. Am liebsten würde er tief in Seto sinken. Einfach mit ihm verschmelzen. Nie wieder von ihm getrennt sein. Den ganzen Tag lang seinen Herzschlag hören und sich sicher fühlen. Wenn er ehrlich war, dann hatte er vor nichts mehr Angst als von Seto getrennt zu sein.

„Ich liebe dich“, flüsterte er leise, „Egal, was passiert, ich liebe dich.“

„Katsuya?“ Seto nahm seinen Kopf etwas weg, um ihn anzusehen, aber er zog sich nur näher, um wieder bei ihm zu sein. „Katsuya, du machst mir gerade ein wenig Sorgen. Was ist los?“

Er schwieg einfach nur und klammerte sich wie einer kleiner Affe um Seto. Das Schluchzen und auch die Tränen beruhigten sich langsam, aber die Gefühle blieben leider. Die Angst. Immerwährende Angst. Er begann zu verstehen, was Seto jeden Tag durchmachte. Immer nur Angst, immer nur kreisende Gedanken, nicht einen Moment Ruhe. Man schlief ein mit der Angst, man wachte auf mit Angst. Okay, gestern war er zumindest kurzzeitig immer mal wieder abgelenkt gewesen, aber da war trotzdem so viel Angst. Er wollte nicht mehr. Er konnte nicht mehr. Das hier würde jeden wahnsinnig machen.

Seto seufzte und strich durch das blonde Haar. Er küsste Katsuya hinter dessen linken Ohr, da das der einzige Platz war, den seine Lippen erreichen konnten. Sie blieben einfach so liegen und er verlor jede Art von Zeitgefühl. Vielleicht waren es nur Minuten. Vielleicht waren es Stunden. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn es bereits wieder dunkel gewesen wäre, als Seto sich erhob und ihn dabei Richtung Dusche trug. Schließlich klammerte er sich immer noch an ihm fest. Nach ein paar Minuten, die das Wasser über sie gelaufen war, ließ er sogar die Beine sinken und stellte sich hin. Allerdings löste er sich nicht ansatzweise von Seto.

Da dieser seine Arme halbwegs frei bewegen konnte, übernahm er alles. Shampoo, Spülung, Duschgel – er schaffte es sogar eine Hand zwischen sie zu bringen, um sie beide einzuseifen. Nach ein paar weiteren Minuten trennte Katsuya sich ein Stück von ihm, damit der ganze Schaum auch abgespült werden konnte. Zum Abtrocknen später war er glatt so weit, Seto nicht mehr zu berühren, aber er blieb in seiner Nähe.
 

Yami klingelte, als sie sich gerade über ein Frühstück her machten. Katsuya hörte nicht wirklich hin, was die beiden sich im Flur erzählten, er richtete seine ganze Konzentration auf eine Schale Müsli.

„... gut, danke. Es ist spät geworden, aber wir haben ...“ Yami, der in die Küche spaziert war, verlangsamte gleichzeitig seine Schritte und seine Stimme. „Wir haben ja schon Nachmittag. Na ja. Ihr scheint auch länger geschlafen zu haben. Guten Nachmittag, Katsuya“ Er trat an ihm vorbei und stellte eine Plastiktüte in den Kühlschrank. „Ich hoffe, ich störe nicht.“

„Nein, kein bisschen“ Seto zog wie ein echter Gentleman einen Stuhl vor, damit Yami sich setzen konnte. „Möchtest du auch etwas?“

„Ein Glas Milch, bitte“ Der Rothaarige lehnte sich etwas vor und versuchte, Katsuyas Blick zu erhaschen. „Ist er in Dissoziationen?“

„So halb. Er bewegt sich, aber er antwortet nicht mehr. Wenn ich mich zu weit weg bewege, fängt er an zu wimmern“ Seto atmete tief durch, servierte Yami die Milch und trank einen Schluck Kaffee. „Das ist schon seit dem Aufstehen so. Er hat geweint, aber er wollte nicht sagen, was los ist.“

„Stress bewirkt so etwas“ Yami strich über seinen Oberarm und lächelte das gesenkte Gesicht an. „Genauso wie das Verlieren von Stress. Das könnte eine Entspannungsreaktion darauf sein, dass die Sache mit Pegasus jetzt vom Tisch ist.“

„Ja, aber gestern Abend hat er noch geredet. Er hat sogar gelächelt und Witze gemacht.“

„Seto, das nennt man Verdrängung“ Auch wenn Katsuya es nicht sehen konnte, er konnte praktisch spüren, wie Yami die Augenbrauen hob. „Dieser Zustand sagt zumindest, dass er es verarbeitet.“

„Oder dass er völlig überfordert ist“ Seto drehte seinen Stuhl etwas und legte die Füße auf einen weiteren – eine Pose, in der Katsuya ihn noch nie gesehen hatte. „Das hier wäre für jeden zu viel. Die Entführung, die … die Vergewaltigung, die Morde, die Erkrankungen, die Festnahme … das passiert alles ein bisschen schnell und unerwartet, weißt du. Vielleicht sollten wir einen Psychotherapeuten einschalten. Oder eine Klinik. Oder eine Kur, wie wäre das? Oder einfach nur ein Urlaub, irgendwo weit weg von hier. Ihn auf andere Gedanken bringen.“

„Ich weiß, du meinst es gut, aber mit diesen Problemen kannst du ihm nicht helfen. Das, was ihn auffrisst, ist mit seinem eigenen Körper passiert. Und davon kannst du ihn nicht trennen … zumindest nicht ohne größere Anstrengungen“ Yami lehnte sich über den Tisch und griff Setos Hand. „Eine Vergewaltigung ist etwas vollkommen anderes als eine Tracht Prügel. Natürlich tut beides weh und beides stört deine Integrität. Du fühlst dich schuldig, gedemütigt und betrogen. Allerdings auf ganz anderen Ebenen.“

Seto erhob sich mit einem Seufzen und trennte so den Kontakt zu Yami. Mit seinem Kaffeebecher in der Hand begann er auf und ab zu gehen.

„Vergewaltigt werden … weißt du, wenn jemand dich schlägt, dann weißt du meistens auch einen Grund. Entweder, du hast Mist gebaut – und dann hast du es meistens sogar verdient – oder der andere ist scheiße drauf und du warst zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort. Wenn du vergewaltigt wirst, dann ist das eigentlich das gleiche, aber es fühlt sich zutiefst anders an. Es gibt ziemlich wenige Leute, die so psychisch gestört sind, dass sie Vergewaltigungen als Strafe benutzen. In den meisten Fällen ist jemand scheiße drauf und du bist zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber das glaubst du nie. Du glaubst immer, du seist schuld. Die Klamotten, die du getragen hast, die Worte, die du gesagt hast, dein Aussehen, dein Auftreten … alles. Du suchst immer zuerst Schuld bei dir selbst. Und das tust du sogar noch lange später, wenn du schon lang wieder heulst und schreist. Und weißt du warum?“

Einen Moment herrschte einfach Stille. Wahrscheinlich gab Seto irgendein Zeichen, aber Katsuya konnte es nicht sehen. Er wusste nicht einmal, was er überhaupt wahrnahm oder nicht. Alles schien unendlich weit entfernt.

„Weil die Tatsache, dass man nicht daran schuld ist und das nichts, was man hätte tun können, irgendetwas geändert hätte, bedeutet, dass man hilflos war. Und das ist die schlimmste Erkenntnis von allen: Zu erfahren, dass man hilflos war.“
 

Seto atmete tief durch, aber das Ausatmen hörte sich eher nach einem Seufzen an. Er ging mehrfach auf und ab, bevor er jedoch antwortete: „In Pädagogik haben wir ein bisschen was über Vergewaltigungen gelernt. Dass man niemals die Schuld beim Opfer suchen sollte. Das weiß ich. Ich weiß, dass absolut nichts, was Katsuya hätte tun können, etwas geändert hätte. Aber der Gedanke macht mich wahnsinnig und ich war nicht mal dabei“ So etwas wie ein Knurren verließ Setos Kehle, während er sich durchs Haar fuhr. „Ich werde wütend, wenn ich nur daran denke. Zu wissen, dass dieser … dieser schmierige Mistkerl meinen Verlobten angefasst hat! Ich wünschte, ich könnte ihn umbringen.“

Yami hob das Glas Milch vor seine Lippen und nippte daran. Er verfolgte Seto aufmerksam mit den Augen. Unter dem Tisch legte er ein Bein über das andere.

„Wut ist eine normale Verarbeitungsreaktion. Katsuya wird sie auch haben, sobald … er sich etwas gefestigt hat“ Yami ließ eine weitere Pause, um auf eine Reaktion zu warten, die nie kam. „Bis dahin kann deine Wut ihn sich beschützt fühlen lassen … oder bedroht.“

„Ich bin doch nicht wütend auf ihn!“, zischte Seto.

„Ja … aber er hat eine Vorgeschichte mit Erfahrungen, dass sich Wut unerwartet gegen ihn richtet“, versuchte Yami zu erklären.

„Scheiße“, knurrte Seto einfach nur und trat gegen einen Stuhl, sodass dieser mit lautem Poltern auf die Fliesen schlug.

„Und … ehrlich gesagt hast du keine Vorgeschichte, deine Wut immer gut unter Kontrolle zu haben“, warf der Sitzende vorsichtig ein, „ehrlich gesagt machst du mir gerade Angst. Magst du vielleicht ein paar Schlücke Kaffee nehmen und einmal tief durchatmen?“

Das Grollen, das für den Kommentar durch die Küche hallte, hätte sogar von einem echten Drachen kommen können. Einen Moment später hörte man Seto jedoch wirklich tief durchatmen, bevor er seinen Kaffeebecher zurück auf den Frühstückstisch stellte und den Stuhl aufhob.

„Danke“ Yami nahm einen größeren Schluck Milch. „Tief in dir drin weißt du, dass du hilflos warst. Deswegen suchst du als allererstes verzweifelt nach Sicherheit. Dieses Haus hier ist Katsuyas Sicherheit. Du bist Katsuyas Sicherheit. Er wird sich in den nächsten Tagen an dir festklammern wie an einem Rettungsseil.“

„Wäre mir nie aufgefallen“, erwiderte Seto mit vollem Sarkasmus.

„Und je sicherer er sich fühlt, desto mehr wird er sich mit seinen Gefühlen auseinander setzen. Allen voran den Schuldgefühlen und der Hilflosigkeit. Und dann dem Selbsthass. Eine Vergewaltigung gehört zu den größten Demütigungen überhaupt. Man fühlt sich schmutzig und kaputt und nicht ansatzweise liebenswert. Lange Duschphasen, wo man sich die Haut vom Leib schrubbt, das Wasser zu heiß dreht, sogar selbstverletzendes Verhalten … das ist für kurze Zeit ganz normal. Alles, was du tun kannst, ist ihn im Arm zu halten und ihm zu sagen, dass er schön ist, dass du ihn liebst und dass die Vergewaltigung daran nichts geändert hat.“

„So viel hat mir mein gesunder Menschenverstand auch schon verraten“, murmelte Seto leise, „nach den ersten zwei besorgniserregenden Duschattacken bin ich heute mit ihm duschen gegangen.“

„Vergiss bitte nicht, dass die Gefühle daher kommen, dass etwas Fremdes ungewollt in deinen geschützten Bereich eingedrungen ist. Egal, wie gut deine Intentionen sind, wenn du in seine Privatsphäre eindringst, wird ihn das retraumatisieren“, erklärte Yami.

„Ich soll ihn weiter seinen Körper zerstören lassen?“ In Setos Stimme mischte sich der altbekannte Sarkasmus.

„Wenn es nicht lebensbedrohlich wird – ja.“

Seto schnaubte nur und trank Kaffee.
 

„Es gibt noch einen letzten entscheidenden Unterschied“, setzte Yami nach einigen Momenten des Schweigens ein, „Und zumindest für mich war das der schwerste Teil.“

„Was kann man neben Schuld, Hilflosigkeit und Selbsthass denn noch mitmachen?“, erwiderte Seto schon fast flippig.

„Die guten Gefühle.“

Mit zwei Stäbchen wurden drei Bohnen im Schinkenmantel – ein Überbleibsel vom gestrigen Abendessen – von der Platte in der Mitte des Tisches genommen und zu Setos Mund geführt. Er kaute, schluckte und schwieg immer noch.

Irgendwann fuhr Yami von selbst fort: „Es mag denen, die eine Vergewaltigung nicht selbst erlebt haben, nicht unbedingt verständlich sein, aber sie lässt dich gut fühlen. Auf einer rein physischen Ebene bist du unglaublich erregt, auch wenn dein Herz etwas ganz anderes sagt. Und … das ist wirklich schlimm … das ist, als … als würde dein Körper gegen dich arbeiten. Als wäre das, was du fühlst, falsch … als wäre es falsch, dass es falsch ist.“

Yami lehnte sich vor und bedeckte sein Gesicht mit einer Hand. Sein Atem kam zittrig. Schließlich atmete er tief durch den Mund ein und aus – wahrscheinlich um die Tränen zurück zu halten. Katsuya kannte die Technik bei ihm.

„Du fragst dich, ob du es nicht doch wolltest. Ob es wirklich eine Vergewaltigung war, wenn du doch erregt warst. Ob du nicht einfach nur krank bist und drauf stehst, dass andere … wenn andere sich an dir vergehen. Und du hörst ihre Stimmen. Sie sagen das immer. Dass du es doch auch willst. Dass sie nichts Falsches tun. Und … du glaubst ihnen.“

„Shit!“ Mit einem lauten Krachen flog der Stuhl, den Seto wieder aufgestellt hatte, gegen die Wand. Die Stäbchen, mit denen er gegessen hatte, legte er dagegen schon fast andächtig auf den Tisch – nur waren sie beide zerbrochen und gesplittert.

Yami fuhr mit einer Hand über Katsuyas Oberarm. Wen auch immer er damit beruhigen wollte. Er nahm einen Schluck Milch mit der anderen, obwohl das Glas schon leer war. Ein einzelner Tropfen rang sich noch den Weg hinab.

„Bitte … ruhig … kontrolliert Wut ablassen“, flüsterte er und beobachtete Seto mit scharfem Blick.

„Sorry“, brummte Seto und versenkte sein Gesicht in seinen Händen, „Wie soll ich das je wieder gut machen?“

„Indem du den Gedanken verarbeitest, dass es auch nicht deine Schuld war, Seto. Du konntest das nicht voraussehen und nicht verhindern“ Yami ließ eine weitere Pause, um auf eine mögliche Reaktion zu warten. „Das ist wie mit Katsuya und der Vergewaltigung. Er konnte nichts tun, er war hilflos. Du, Seto … du konntest auch nichts tun. Du warst ebenso hilflos.“

„Ich war nicht hilflos! Ich hätte nur mehr nachdenken müssen. Ich hätte wissen müssen, dass dieser Dreckskerl uns nicht in Ruhe lässt“, fluchte Seto, „ich hätte Katsuya beschützen müssen. Es hätte mich treffen müssen, wenn überhaupt … und nicht ihn.“

Katsuya hob seinen Blick ein wenig, um Seto anzusehen. Gerade sah er aus, als hätte die Hölle ihn gefressen und wieder ausgekotzt. Sein Haar war wirr und seine Augen wie verfolgt … wie gejagt. Er streckte eine Hand aus und schloss die um Setos, die auf dem Tisch lag.

Setos blaugraue Augen flickerten zu ihm hoch.

„Scheiße“ Er wandte den Blick wieder ab. „Es tut mir so Leid, Katsuya.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ayame-chan
2012-10-28T19:04:28+00:00 28.10.2012 20:04
Stimmt, etwas fachliches kam schon länger nicht mehr^^
Ich hab auch diesmal brav alles gelesen. Es las sich diesmal aber auch wesentlich lockerer, als noch in DS1.

Aber bevor ich dazu komme, ich find es interessant, dass Kats, trotz des Ekels den er zeitweise verspürt, mit Seto duschen konnte, genau genommen sich von diesem waschen ließ. Scheint wohl in der Hinsicht auf die jeweilige Gemütslage anzukommen. Und ich denke es zeigt auch, dass er Seto im Grunde vertraut, nicht weiter zu gehen, als er selbst möchte.

Das mit dem hilflos kam mein ich schon mal ein paar Kapitel vorher oder in einer ENS. Bisher hatte ich das nicht ganz verstanden, da ich grundsätzlich eher froh bin, wenn sich herausstellt, dass die Sache nicht meine Schuld war.
Allerdings ist eine Vergewaltigung nicht unbedingt etwas, was man nochmal erleben möchte, daher eigentlich klar, dass man nach irgendwelchen Gründen sucht, damit das nicht noch einmal passiert. Was sicherlich üble Folgen nach sich zieht, wenn die Betroffenen anfangen sich zu verstümmeln/entstellen, damit es zukünftig nicht mehr an ihrem Aussehen liegen kann. Ich hoffe mal, dass Katsuya nicht auf diesen Gedanken kommt.
Das mit den 'guten Gefühlen' dabei klingt wirklich unglaublich. Umso verständlicher, dass es einen nur noch mehr fertig macht und man sich einredet das gewollt zu haben. Erst recht, wenn man nicht weiß, dass das ein typisches Phänomen davon ist.

Ich hoffe Seto kriegt seine Wut noch besser in den Griff. Sonst würde er vielleicht nicht nur Katsuya Angst machen, sondern auch noch dessen Schuldgefühle verstärken, wodurch sich wiederrum wohl auch Seto noch schuldiger fühlt.
Da ist es wirklich gut, dass sie jemanden wie Yami haben, der sich damit auskennt und in einem gewissen Rahmen auf sie einwirken kann.
Von: abgemeldet
2012-10-09T14:13:10+00:00 09.10.2012 16:13
Oh mein Gott!
Am liebsten würde ich jetzt in deine Fanfiction springen, eine Zeitmaschine auftreiben, die Zeit zurückdrehen und Pegasus sowas von Foltern. Mein armes Joeylein.... Ich hoffe es kommt bald besserung, sonst rutscht er noch in dieses DESNOS ab, wenn er schon beginnt, sein Verhalten mit Setos früherem zu vergleichen. Ich warte ehrlich auf einen Wutausbruck von Joey, in dem er sich ernsthaft selbst Nich dass sowas toll wäre, aber in einer solchen Situation denkbar. Aber ich denke Joey wird weiterhin versuchen für sich UND Seto stark zu sein. Das scheint mir sein einziger starker Rettungsanker zu sein. Sollte jemand auf die Idee kommen, Joey und Seto voneinander fern zu halten, dann ist das die passende gelegenheit für einen Amoklauf oder einen Selbstmord. Hach der arme Joey..
Wieso machst du es ihm so schwer. Ich leide richtig mit.
Es ist echt toll, wie du mich dazu bringst mir ernsthaft Gedanken über dem möglichen Storyverlauf zu machen.

Bis denne dann
LG Seba
Von:  Shiza-Chan
2012-09-16T20:29:15+00:00 16.09.2012 22:29
Puh, nach einer Ewigkeit habe ich es bei DS endlich bis zum aktuellen Kapitel geschafft und erfülle nun endlich den guten Vorsatz den ich mir gestellt habe das ich anfange zu kommentiere sobald ich auf Aktuell bin!
Also, ich fang am besten mal von vorne an. Ich bin durch die Fanfic SOLDIER zu DS geraten und habe mich bereits zu Anfang gefragt ob ich mir das antun möchte. Yu-Gi-Oh! goes Shonen-Ai, Kaiba x Jonouchi und Yami als Stricher? Ich hätte nicht geglaubt das sich daraus eine Fanfiction zusammensetzen könnte die mir tatsächlich auch noch gefällt, aber ich wurde erfreulicher eines besseren belehrt. Du, meine liebe Gepo, bist damit nicht nur eine der wenigen Shonen Ai Autorinnen die ich auf dieser Plattform lese sondern wirklich die einzige die mich von meinem anderen guten Vorsatz niemalsnienich eine Kaiba x Jonouchi Story auf meine Favoritenliste zu nehmen und von nun an jede Woche gespannt einem neuen Kapitel entgegen zu fiebern.

Die Geschichte selbst finde ich Grandios, wobei mir der Anfang wirklich am besten Gefallen hat. Die Situation in der sich Katsuya befand, seine Gefühle und seine Vergangenheit waren erschreckend wie bewegend zugleich während Seto einem völlig unerklärlich und unberechenbar erschien. Man wusste niemals was Maske ist, was Grausamkeit und was ehrliche Freundlichkeit. Ich fand das sehr packend zu lesen, wodurch ich die hälfte des ersten Teils innerhalb kurzer Zeit förmlich verschlang. Danach, vor allem als sie zusammenkamen stagnierte das ganze für mich, wodurch ich auch Dreaming Society teilweise recht zäh zu lesen fand. Vielleicht liegt es an mir, vielleicht auch daran das die Geschichte so spannend und konfliktreich begann das man es kaum halten konnte, ich weiß es nicht. Mir kamen dabei auch die Nebenfiguren viel zu kurz, vor allem von Bakura hätte ich in zweiten Teil und immernoch liebend gerne wesentlich mehr gelesen. Für mich ist er wirklich das Glanzstück und der absolute...Sympathieträger meinerseits, so seltsam es auch klingt. Für mich ist er von allen Figuren die packenste. Er ist wie eine einzige Explosion und man will sich die chaotischen Gefühle nicht vorstellen die wohl jede Sekunde in ihm vorgehen. Er ist eine Charakter den man so niemals einschätzen kann. Wenn man denkt er ist bösartig zeigt er einem das er auf seine Weise auch nett sein kann und wenn man denkt er ist sanft beweist er was für ein Monster er dennoch ist.

Ryo dagegen, ja Ryo muss man auf jeden Fall mögen. Obwohl er wirklich ein typischer Uke ist, was ich normalerweise nicht mag, grenzt er sich doch dadurch ab das in dem Kleinen mehr schlummert als man von ihm erwarten dürfte. Er steht immer ziemlich am Rand, schlägt sich aber trotz all seiner Ängste und seiner Unsicherheit sehr Wacker. Ich würde ihn teilweise als eine der Stärksten Figuren bezeichnen wäre es nicht so das er vor vielem was geschieht wegläuft und es verdrängt, woran er im Verlauf der Handlung sicher noch einmal zusammenbrechen wird.

Weiter zu Yami bei dem ich sagen muss. Als Yu-Gi-Oh Fan müsste ich deinen Yami eigentlich hassen da er doch recht Ooc geht, aber ich kann es einfach nicht. Ja, teilweise wird er mir zu tuckig wenn ich an den Eiskalten Rächer aus der Serie denke der Kaiba ohne zu zögern in den Tod fallen lassen hätte um ein Duell zu gewinnen, wäre Yugi nicht. Ich finde es Schade das dieses Verhältnis nicht in deiner Geschichte gegeben ist, Yami als harter Kämpfer und Yugi als sein gutes Gewissen. Dennoch ist Yami wohl der Fels in der Brandung in der Geschichte. Ich mag ihn und er war mir von Anfang an Sympathisch. Man kann sich seine erotische Ausstrahlung sehr gut vorstellen wenn man ihn liest und er hat eine wunderbare Art und Weise an sich. Er kann Heiter sein, Ernst, Schwach und Stark. Er ist eine der Personen die mir am Bodenständigsten erscheint und die am besten mit ihren Problem klar kommt. Alleine der Anstoß fehlt ihm oft, was man sehr gut nachvollziehen kann. Wenn man vor Probleme, Hindernisse und Veränderungen steht kann der erste Schritt oft der unüberwindbarste sein.

Bei den beiden Hauptfiguren ist es meiner Seite aus Problematisch. Weniger Jonouchi als Kaiba. Ich weiß nicht wieso, aber ich mag deinen Kaiba nicht sonderlich. Für die Diagnose die er hat wirkt er auf mich zu kontrolliert, zu bodenständig und zu vertrauensselig. Ich empfinde ihn nicht als sehr sympathisch, nicht mehr. Der Kalte Kaiba gefiel mir, der Kaiba wie du ihn zu Beginn dargestellt hast. Der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Mittlerweile jedoch finde ich das er viel zu Vollkommen ist. Bis auf die Ausnahme mit der Affäre ist er die Befriedigung aller Bedürfnisse in Persona, er ist Uke, Seme, Kindchen und Papa in einem. Mir wirkte er den Großteil der Geschichte zu sehr als der perfekte Liebhaber, was mich ziemlich abstieß. Dadurch sympathiere ich auch eher mit Yami, den ich in der Hinsicht für wesentlich stärker am Boden der Tatsachen halte. Jonouchi selbst halte ich für eine tolle Figur in die man sich jederzeit hineinversetzen kann und den man zu jedem Augenlick versteht, mit dem man leidet und sich freundet, bis auf die Romanze mit Kaiba meinerseits. Da dein Kaiba nicht mein Typ ist kann ich seine Liebe zu ihm nicht sonderlich nachvollziehen, auch weil ich Yami einfach für einen besseren Partner für Kats halte. Bei Kaiba muss ich auch noch sagen das ich diese Figur einfach nicht für sonderlich glaubwürdig halte. Er wirkt auf mich nicht wie der der er sein sollte, er ist in sich zu kontrolliert. Bakura ist Chaotisch was mir realistisch erscheint, Seto dagegen verhält sich selbst innerhalb seiner Anfälle berechenbar und beruhigt sich innerhalb kürzester Zeit wieder. Der Status Quo kehrt schnell zurück, etwas was der Geschichte nicht gut tut wie ich finde. Das fiel mir vor allem in Dreaming Society auf, als Kats Todesangst vor Kaiba hatte weil dieser bereits Morde befahl, er haute von ihm ab, kehrte aber sofort wieder zurück. Der Konflikt regelte sich von alleine.

Jedoch, bevor du mich verdammst und weil man natürlich das Gute nicht unerwähnt lassen darf, muss ich dich zwischendrin dafür loben das du es schaffst mich wirklich bei einer Fanfic an der Stange zu halten dessen Hauptpair ich nichtmal wirklich mag. Als letzte zwei Kritikpunkte muss ich sagen das sich die Handlung ruhig über einen längeren Zeitpunkt erstrecken könnte. Ich fand dass alles viel zu schnell von Statten ging, vor allem wenn man sich die Persönlichkeiten betrachtet die da zusammen kommen. Ein bis Anderthalb Jahre bis jetzt wären da vielleicht realistischer gewesen als 3 Monate. Auch finde ich das in der Geschichte viel zu viele Thematiken auf einmal reinkamen wodurch diese kaum abgehandelt werden konnten. Vermutlich hast du das auch selbst bemerkt weshalb du Seto an eine andere schule geschickt hast wodurch die Schüler-Lehrer Thematik wegfiel die ohnehin kaum zu tragen kam. Was ich als belustigend aber auch Mutig empfand war dein kleiner "Retcon"(Ich bezeichne das mal so) durch den du Katsuya, Yami und Bakura doch noch in die Bisexualität drängtest. Das ganze geschah zwar etwas holprig, stieß mir aber positiv auf. Das macht die Verteilung realistischer und Katsuya und Bakura habe ich auch niemals als rein Homosexuell betrachtet, lediglich bei Yami fand ich das sehr überraschend.

Zu dem derzeiten Handlungsverlauf muss ich sagen das die Entführung sehr viel frischen Wind in die Sache gebracht hat. Es fühlt sich wie ein gewaltiger Einschnitt in die Geschichte ein und ich hab das Gefühl das die Beziehung zwischen Kaiba und Katsuya nicht mehr die selbe wie zuvor sein wird. Die Art wie Kats die Vergewaltigung zusetzte ist vollkommen verständlich. Er wurde in seinem Leben auf jede erdenkliche Weise misshandelt und gedemütigt, lediglich die Selbstbestimmung über seine Sexualität hat er sich stehts bewahrt. Dies war wohl genau das was ihn seine Selbstachtung behalten ließ, wodurch er sich selber immernoch als Menschen deffinieren konnte und seine Würde behielt. Durch die Vergewaltigung ist dieses letzte Feigenblatt gefallen, man hat ihm das letzte genommen worüber er immer Kontrolle hatte, was allene ihm gehörte und ihm Freude bereitete. Er ist Nackter und Ärmer als jemals zuvor. Die Sache mit der möglichen Infektion verschlimmert das ganze noch. Nicht nur die Angst vor der Krankheit selbst sondern auch das Gefühl des Schmutzes selbst, der nun nicht mehr nur an seiner Hand klebt sondern auch noch (gefühlt) in seinem Blut schwimmt. Sein Körper wurde ihm genommen, zu einem reinen Lustobjekt degradiert und dann auch noch möglicherweise verseucht. Jetzt wo ihm sein Körper als reiner Feind, als Dreckig, Besudelt und Gefährlich erscheint ist es klar das er sich immer Stärker den Dissos hingibt. In so einer Situation wird es wohl verlockender sein die Bande zu seinem Körper zu kappen als zurück zu kehren. Ich hoffe sehr er wird sich nicht in der Dissoziation verleiren, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann wie er es jemals wirklich überwinden kann. Höchstens kann er sich meiner Meinung nach etwas fangen. Ich bin auch sehr gespannt wie es sich auf die Problematik mit Ryo und dessen Vergewaltigung auswirkt, nun da Jonouchi nun selber zum Opfer wurde. Wird er ihm nun überhaupt noch helfen können? Kann er ihm vielleicht gerade jetzt helfen oder ist es gar Ryo wo Katsuya vielleicht dabei unterstützt mit dem danach fertig zu werden. Ich denke das ist eine Situation in der Kaiba Kats nicht mehr weiterhelfen kann, einfach weil diese Situation für ihn völlig Fremd ist.

Naja, ich freue mich auf das nächste Kapitel und ich hoffe du empfandest den Kommentar hier zumindest als halbwegs Konstruktiv.
Von:  Lady_Ocean
2012-09-10T22:25:14+00:00 11.09.2012 00:25
Jetzt ist es also soweit, dass Katsuya mit sich selbst und der ganzen Situation total überfordert ist. Aber es ist echt ein sehr Besorgnis erregender Zustand. Ich hab mich auch ein wenig davor gefürchtet, durch welche Hölle Seto und Katsuya wohl gehen werden, wenn es soweit ist. Und ich bin echt froh, dass Yami mit seinem Fachwissen grad zur Stelle ist. Vieles mag wirklich recht banal klingen, wenn er so sagt, dass es am wichtigsten ist, ruhig zu bleiben, Sicherheit zu geben und das Gefühl, geliebt zu werden. Aber ich denke auch, dass man so etwas schnell aus den Augen verlieren kann, wenn man mit ansehen muss, wie ein geliebter Mensch (für Seto der, der auf der ganzen Welt das meiste für ihn bedeutet) so zerbricht. Wie lange kann so eine Phase wohl anhalten, bis sie sich wieder legt? Yami meinte ja, es ist ein Anzeichen dafür, dass er damit begonnen hat, den ganzen Alptraum zu verarbeiten. Aber es lässt sich ja sicher nicht alles auf einmal verarbeiten. Und sicher auch nicht restlos. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch hiebei immer mal wieder Rückschläge geben kann, gemischt mit anderen Phasen der Verarbeitung. Yami hat ja schon erwähnt, dass irgendwann auch bei Katsuya die Wut hinzu kommen wird.
Ob Katsuya dieses Gespräch zwischen Yami und Seto in irgendeiner Form helfen wird, ob und wie viel er überhaupt davon mitbekommen hat, kann ich im Moment noch gar nicht einschätzen. Die Dissos hatten ihn diesmal auf jeden Fall weiter von der Realität weggezogen als letztes Mal beim Arztbesuch (zumindest erschien es mir so). Und ich habe auch überhaupt keine Ahnung, wie Ablenkung (in Form von Besuchern) auf ihn wirkt, wenn er sich in so einem Zustand befindet. Yami kann wohl relativ unbedenklich an ihn heran, aber bei allen anderen Personen habe ich eher das Gefühl, das würde seine Sicherheit bedrohen und alles jetzt erst mal noch schlimmer machen.
Ich hoffe echt, dass es ihm bald wieder ein wenig besser geht.


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