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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Gefangen

Ich habe heute das erste Mal seit Wochen wieder richtig Freizeit gemacht *v* Das ist so toll! Könnt ihr euch vorstellen, wie absolut göttlich vier freie Stunden sein können, wenn man an nichts denken muss? So klasse...

Ich wünsche euch ein ähnlich tolles Gefühl und viel Spaß beim Lesen ^v^
 

P.S.: In ein paar der folgenden Kapitel wird Englisch gesprochen. Sehr einfaches und kurze Sätze, also hoffe ich, dass es für jeden verständlich ist. Ich hoffe, es versetzt euch mehr in die Situation als dass es euch entfremdet. Ich weiß, Fremdsprachen sind nicht jedermanns.
 

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Katsuya öffnete langsam die Augen.

Ein Blinzeln, ein zweites und er versuchte zu fokussieren. Wo zur Hölle war er? Er saß auf festem, ziemlich kalten Boden. An einem sehr unbequemen Stahlbalken, hinter dem seine Hände mit Handschellen gefesselt waren.

Vom Geruch und dem Anblick von Betonboden vor ihm war es höchst wahrscheinlich, dass er sich in irgendeiner Art von Lagerhalle befand. Kombiniert sah das nach einer sehr klassischen Entführung nach Art der Yakuza aus. Besonders, wenn er sich die zwei Typen ansah, die in seiner Nähe herum standen. Beide trugen Anzüge und bei einem konnte man durch das offene Jackett das Waffenhalfter sehen.

„He's awake“, meinte der eine, der zufällig zu ihm sah, „we should call the boss.“

Australien? Amerika? Die Triaden würden chinesisch sprechen, die Yakuza japanisch. Wahrscheinlich handelte es sich um amerikanische Mafia. Und wen kannte er von der amerikanischen Mafia?

Pegasus.

Katsuya schluckte.

Oh scheiße ... er saß tief, sehr tief in der Scheiße. Na wunderbar. Und jetzt? Was konnte Pegasus von ihm wollen? Er war eine Geisel, so viel war klar. Das hieß, Pegasus hatte vor Seto zu erpressen. Nur was konnte er von ihm wollen? Geld? Das letzte Mal hatte er Kontakte gewollt, aber die konnte Seto ihm nicht geben. In der Szene war er nicht.

Bei allen Göttern, hoffentlich ging es Yami gut. Der wäre doch das bessere Ziel gewesen – er hatte mit den Yakuza zu tun gehabt. Er hatte glatt die Kontakte. Hoffentlich würden sie ihn bald hier raus holen. Hoffentlich würde Seto daran denken, Yami zu schützen, wenn Pegasus sich bei ihm meldete.

Er hörte dem Gespräch des einen Kerls mit Pegasus zu. Zumindest vermutete er, dass Pegasus am anderen Ende der Leitung war, schließlich hieß es immer nur Boss. Die einzig interessante Information war, dass der Boss wohl heute noch vorbei schauen würde.

Wozu? Wollte Pegasus Informationen von ihm?

Wenn einer hier gar keine Ahnung hatte, dann war er das. Würde Pegasus ihn töten, wenn er ihm keine Informationen geben könnte? Nein ... es war eine ganz gute Geisel. Ihn gegen Lösegeld zu tauschen machte viel mehr Sinn.

Die Frage war nur, ob Pegasus mit so etwas wie Sinn und Zweck beizukommen war. Wenn er an ihr Treffen zurück dachte ... der Kerl hatte etwas Unmenschliches an sich. Etwas Verstörendes. Und er betrachtete andere Menschen wie Gegenstände. Zu handeln, verkaufen und wegschmeißen.

Was sollte er tun? Mit offenen Karten spielen? Lügen? Schweigen?

Er würde Pegasus sicher nicht dazu kriegen, ihn einfach gehen zu lassen. Aber ihn gegen Lösegeld einzutauschen, das klang machbar. Seto hatte vielleicht nicht genug, aber Noah schon. Und je weniger er wert war, desto weniger Lösegeld würde verlangt werden. Nur zu wertlos sollte er sich auch nicht machen.

Er tastete nach seinem Ring. Gut, der war da. Und Pegasus würde sicher nicht auf seine Hände schauen, denn hinter dem Träger waren Kartons gestapelt. Sollte er ihn trotzdem ausziehen? Aber er wollte ihn keinesfalls verlieren. Der Ring bedeutete ihm alles.

Andererseits trug er auch eine Kette. Er könnte es als Modeschmuck abtun. Pegasus machte seinen Täubchen schließlich auch einiges an Geschenken. Das war überhaupt die Idee ... wenn er nur eins von Setos kleinen Techtelmechteln war, auf was wäre er aus? Geld auf jeden Fall. Vielleicht sollte er sich für die kommende Begegnung etwas von Mais Persönlichkeit aneignen.
 

Nach einer halben Stunde nahm sein Adrenalinspiegel langsam ab und er begann zu zittern. Er versuchte tief durch zu atmen, um sich zu beruhigen. Scheiße ... er war wirklich entführt worden.

Und das auch noch höchstwahrscheinlich von Pegasus! Das war eine verdammt schlechte Nachricht.

Ob er schon vermisst wurde? Ob Ryou bei Seto anrufen würde? Ryou und Ayumi würden sich doch Sorgen um ihn machen, oder? Okay, vielleicht glaubten sie auch, Seto hätte mal wieder einen Zusammenbruch und er blieb deswegen zu Hause ... verdammt, das klang auch noch äußerst logisch.

Wenn Ryou ihn nicht anrief, würde Seto ihn erst spät in der Nacht vermissen. Vielleicht sogar erst morgen früh! Nein, heute Nacht ... Seto war zu paranoid. Er würde ihn spätestens um Mitternacht anrufen.

Andererseits war das gut. Wenn Pegasus nicht vor hatte, ihn zu übergeben, dann würde das die Geschichte unterstützen, dass er nur ein Sexspielzeug von Seto war. Sein Hauptspielzeug zur Zeit, aber nur ein Spielzeug.

Er zitterte trotzdem am ganzen Leib. Würde er das irgendwie überzeugend rüber bringen können? Was würde Pegasus tun, wenn er merkte, dass er log? War das überhaupt ein sinnvoller Weg? Er wünschte, er hätte Seto mal gefragt, wie er sich in solchen Situationen benehmen sollte. Aber wer dachte auch an so etwas?

Seto ... wie würde er bloß reagieren, wenn er erfuhr, dass Pegasus ihn entführt hatte? Konnte er das mit kühlem Kopf angehen? Oder würde er völlig am Rad drehen? Hoffentlich hatten sie Yami nicht auch ... auch, wenn die beiden nicht auf dem besten Fuß waren, Seto würde sicher zuerst ihn anrufen.

Ob es Seto gut ging? Was, wenn sie ihm auch etwas getan hatten? Aber wieso sollten sie ... trotzdem. Hoffentlich ging es allen anderen gut. Hoffentlich kam er hier lebend raus.

Ob er fliehen könnte? Er sah sich um. Um ihn herum standen nur Kisten, aber vom Aussehen der Decke her war es eine recht kleine, eher längliche Halle. Das hieß, der Eingang war wahrscheinlich an einem der langen Enden. Er musste aufmerksam bleiben, um zu hören, von wo Pegasus kommen würde. Oder aber ...

„Sorry, Mister“ Er sah den im näher sitzenden Kerl an. „I need to use the bathroom.“

Der Kerl sah ihn einen Moment lang an, seufzte und rief zu dem anderen: „Jon! He needs to piss.“

„Yeah, whatever“ Der verdrehte die Augen und kam herüber. Aus seiner Jacketttasche zog er einen Schlüssel, der wahrscheinlich für die Handschellen war.

Katsuya beobachtete, wie dieser um ihn herum ging, seine Fesseln aufschloss und ihm abnahm.

„Don't even try anything funny. We are allowed to shoot you. Got that?“

„Yeah“ Er rieb sich die Handgelenke und stand auf. Das zu einer möglichen Flucht. Er war einmal vor schießenden Polizisten geflohen. Er würde es ganz sicher kein zweites Mal wagen. Das zu einem möglichen Fluchtversuch. Und irgendwie glaubte er nicht, dass sie blufften.
 

„Follow me“, befahl der Erste, während der Zweite hinter ihm blieb. Sie schienen Ahnung in dem zu haben, was sie da taten.

Er fragte sich, ob er so wirkte, als hätte er Ahnung vom Entführtwerden.

Sie brachten ihn zu einem Ende der Halle, wo er wirklich einen möglichen Ausgang sah. Allerdings hätten sie ihn problemlos erschossen, bevor er da ankam. Er ließ sich also an der Seite zu einer abgeschirmten Toilette bringen – ein portables Klo, nicht einmal Fenster. Er begab sich hinein und atmete tief durch, bevor er ob des Gestanks doch lieber die Luft anhielt.

Er kam hier nicht raus. Die waren zu gut. Also zwang er sich zu einem echten Toilettengang und trat wieder heraus.

„Do you have any water and soap? It's dirrty.“

„Man, what a fag“ Der eine Kerl lachte laut los. „Are they all like that?“

„Dunno“ Der Andere zuckte mit den Schultern. „Ted told me they give good head.“

„Irrgh“ Der, dessen Name er nicht kannte, schüttelte sich. „That's gross!“

„Yeah“ Jon nickte ihm zu. „Come on, let's get back.“

Tja ... zumindest schien keiner von beiden das Bedürfnis danach zu haben, ihn irgendwie sexuell auszunutzen. Das zu den schlechten Yakuzafilmen im Fernsehen und den Mangas, die er als Kind gelesen hatte. Er war ganz froh, dass sich das zur Abwechslung als nicht wahr erwies.

Sie führten ihn zurück zu seinem Platz und legten ihm dort wieder Handschellen an. Wenn man es so bedachte, war es ganz gut, dass sie so professionell waren. Sie passten nur auf. Sie quälten ihn nicht zum Spaß. Pegasus hatte seine Leute ziemlich gut trainiert.

„Do you know how long I have to stay?“, fragte er einfach mal. Vielleicht konnte er ja ein paar Informationen kriegen.

„Dunno“, meinte der Namenlose, „shut up.“

„But I am bored“ Nicht zu weit treiben ... „You are from America, right? Tell me about it. Do you really eat donuts all day?“ Yami hatte ihm mal einen Donut geschenkt, der war echt lecker gewesen.

„No, you twip, we don't. Just shut up or we have to make you.“

Perfekt. Sie waren also wirklich aus Amerika. Das machte die Pegasushypothese ziemlich sicher. Er nuschelte ein „Sorry“ und war dann leise. Die wichtigste Information, die ihm die beiden geben konnten, hatte er damit wahrscheinlich. Er atmete tief durch und schloss einen Moment die Augen.

Wahrscheinlich blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Pegasus zu warten. Der würde Fragen stellen. Und vielleicht konnte er aus ihm heraus kriegen, was mit ihm geplant war. Es war alles okay. Er würde das schaffen. Alles gut so weit. Nur nicht verzweifeln.

Seto. Er wollte einfach nur zu Seto. Er wollte in den Arm genommen werden und hören, dass alles gut war und ihm nichts geschehen würde. Er wollte warmen Kakao und Isamu und lachende Menschen. Er wollte einfach nicht sterben. Er schluckte seine Tränen hinunter.

Seto würde ihn retten. Ganz sicher. Seto konnte alles. Seto würde entweder ein Polizeisondereinsatzkommando hier rein schicken oder er würde Pegasus in den Boden verhandeln oder er würde die komplette Yakuza von Domino auf seine Seite bringen, um Pegasus zu verjagen. Irgendetwas. Schließlich war er Seto Kaiba. Und Seto konnte alles.

Katsuya wiederholte die Worte vor sich selbst wie ein Mantra.
 

Durch die Fenster des Daches konnte er erkennen, das es langsam dunkel wurde. Er war also seit mindestens acht Stunden hier. Katsuya seufzte.

So fühlte er sich auch. Sein Hintern tat weh, obwohl er immer wieder versuchte, sich umzusetzen. Die Handschellen scheuerten an seinen Gelenken. Ein Fuß war eingeschlafen und das Ausstrecken bewirkte ein schmerzhaftes Kribbeln. Außerdem war es scheiße kalt. Das war er zum Glück relativ gewohnt, aber es war der dreiundzwanzigste Dezember. Und der Betonboden war nicht nur unbequem sondern auch verdammt kalt.

„Sorry“ Er sah wieder den einen Wächter an, der mit geschlossenen Augen und zurück gelehntem Kopf auf seinem Stuhl saß, aber bei der Ansprache aufblickte und zu ihm sah. „I don't want to annoy you but I am freezing to death here. Can I have a cushion or a blanket or something?“

„If we had don't you think I would use one? Your damn country is frigging cold“ Er verschränkte die Arme. „Man, I wanna be back home ...“

„Don't worry, Ted and Jason will take the night shift. We'll be back in our hotel soon“, versuchte Jon ihn aufzumuntern.

Das half Katsuya nur überhaupt nicht.

„You want to keep me here? The whole night long? I'm pretty useless if I die because I froze to death“ Den Unmut musste Katsuya nicht einmal spielen. Es war wirklich kalt. Und er wusste, wie kalt es noch werden würde. Er wusste ehrlich nicht, ob er das so gut wegstecken würde – gebunden an einen Stahlpfeiler.

„'Tis true“ Der Namenlose verzog den Mund. „Call them and tell them to bring blankets.“

Na, wenigstens hatte einer ein Hirn. Jon befolgte das sogar, rief den Kerl namens Jason an und sagte ihm, er solle Decken mitbringen, weil es kalt war – auch für die Geisel. Kannten die überhaupt seinen Namen?

„They'll bring them. Takeover is six o'clock“, informierte Jon den Anderen.

„That's over an hour! We don't even have food here“, maulte dieser.

„Shut it, Dean. We can't just order pizza here. It's only an hour.“

„Will they bring something to drink? And food?“, fragte Katsuya mit Hoffnung in der Stimme. Erst jetzt, wo sie darüber sprachen, fiel ihm auf, dass er ziemlichen Durst hatte. Frühstück heute morgen war das letzte Mal, dass ... Hilfe, das schien fast endlos lang her.

„Yeah, they will, so be quiet“, herrschte Jon ihn an.

„Do you think the boss will show up before takeover?“ Katsuya spitzte die Ohren. Das wäre interessant zu wissen. Wann würde Pegasus wohl hier aufschlagen?

„Don't know. He's busy.“

Na klasse. Katsuya lehnte sich mit einem Seufzen zurück. Die beiden wussten ehrlich nicht gerade viel. Andererseits waren sie dafür wohl auch nicht angestellt. Wie viel man als Teil der amerikanischen Mafia wohl verdiente?

Tja, er würde jetzt wohl kaum fragen. Vielleicht sollte er versuchen zu schlafen, bis die zwei mit dem Essen aufkreuzten. Pegasus würde wahrscheinlich erst abends oder nachts auftauchen. Wie ein Vampir. Das Bild vor seinen Augen ließ ihn allerdings mehr schaudern als lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ayame-chan
2012-05-27T21:19:42+00:00 27.05.2012 23:19
Och, das mit dem Englisch finde ich jetzt nicht schlimm. Meine Kenntnisse sind zwar auch nicht die besten, aber es reicht, um den Sinnzusammenhang zu verstehen. Und zur Not gibt es ja auch noch den Google-Übersetzer.
Ansonsten die Sätze nummerieren und am Ende die Übersetzung liefern. Außer, der Figur, aus deren Sicht erzählt wird, verstehlt die Sprache selbst nicht, dann ist es egal.
Kats macht auf mich derzeit noch einen relativ ruhigen Eindruck. Ich würd mich das definitv nicht trauen die anzusprechen, geschweige denn irgendetwas zu fordern.
Es scheinen aber auch noch relativ humane Typen zu sein. sieht man jetzt mal davon ab, dass sie Leute entführen. Hab mir schon das Schlimmste vorgestellt.
Aber er ist ja auch gerade erst mal einen Tag da, wer weiß, was da noch auf ihn zukommt. Ich hoffe, dass Kats da schnell wieder rauskommt.

lg
Aya
Von:  Blanche7
2012-05-20T18:39:44+00:00 20.05.2012 20:39
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel!
Von:  Lady_Ocean
2012-05-15T12:46:41+00:00 15.05.2012 14:46
Pegasus ist lange nicht mehr in Erscheinung getreten. Irre ich mich oder war das nicht sogar im vorigen Buch, dass er mal aufgetreten ist? Aber wenn die amerikanische Mafia ihre Finger mit im Spiel hat, ist es echt wahrscheinlich, dass Pegasus damit zu tun hat ><. Auch wenn das natürlich noch nicht vollkommen fest steht. Und ich werd das Gefühl nicht los, dass Bakura da unweigerlich wieder auf die Bildfläche treten wird, wenn jetzt die Mafia ins Spiel kommt. Der hat ja auch so viele Verbindungen mit solch dubiosen Kreisen. Ansonsten war mein erster Gedanke, dass die es vielleicht gar nicht auf Seto, sondern eher als Yami abgesehen haben könnten. Dessen langjährige Verbindungen zur japanischen Mafia würden das auch durchaus vorstellbar machen.
Aber was auch immer das Motiv dahinter ist - ich hoffe auch in aller erster Linie, dass die Katsuya kein Haar krümmen. ><
Von:  HojoShikaido
2012-05-15T05:20:40+00:00 15.05.2012 07:20
Hoffe geht trotzdem schnell mit dem zweiten Buch ^.^
Das englisch hat echt gepasst und sogar ich hab's verstanden *freu* sonst kapier ich das nämlich kaum ^.^
Armer Katsuya gefesselt in nem Lager und dann noch ewig zeit zum nachdenken was passiert und das noch in der Kälte.
Wo er aufzählt was er alles will/vermisst klingt es beinahe so als ob isamu was zu trinken oder essen ist, weil er nach dem Kakao kommt XD

Lg Hojo


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