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Delusive Society

Dritter Teil der DS-Reihe
von

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Umgang miteinander

Ferien *v* *Schlag auf den Hinterkopf krieg* Na gut, Lernen für die Prüfung nächste Woche T.T Drückt mir die Daumen, ja?

Viel Spaß beim Lesen!
 

P.S.: Prüfungen sind doof. Gebt uns Ferien!
 

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„Welch traute Familie“ Noah schloss die Tür leise hinter sich, ging zu ihnen hinüber und ließ sich auf dem Sofa nieder. „Ich werde heute nicht mehr viel gehen können, so viel kann ich schonmal sagen.“

„Anstrengender Tag?“ Shizuka sah lächelnd auf.

„Sehr. Und deiner?“ Er legte ihr eine Hand auf den Kopf und strich über das braune Haar.

„Öööde … ich versteh' Mathe nicht“ Sie seufzte und schlug spielhaft nach Noahs Hand, welcher diese wegzog. „Du zerstörst meine Frisur!“

„Natürlich, Prinzessin“ Mit einem amüsierten Lächeln lehnte er sich zurück. „Soll ich dir nachher mit den Hausaufgaben helfen?“

„Danke!“ Sie schnellte hoch, küsste ihn auf die Wange und setzte sich wieder auf den Boden, „Könntest du morgen Abend auf Isamu aufpassen? Die Mädels haben gefragt, ob wir in die Stadt gehen können. Darf ich?“

„Morgen ...“ Er zog sein Smartphone aus seiner Hemdtasche und tippte kurz. „Morgen Abend habe ich ein Geschäftsessen, aber keines, wo Isamu stören würde. Ich kann ihn gern mitnehmen“ Das Gerät wurde wieder weggesteckt. „Es ist das erste Mal, dass sie dich jetzt wieder einladen, nicht?“ Shizuka nickte mit einem breiten Lächeln. „Das freut mich zu hören. Du wirst nicht mehr so viel ausgegrenzt, nicht wahr?“

„Es geht“ Sie legte die Arme um ihre Knie und ihr Kinn darauf. „Ryujis Klasse ist immer noch komisch drauf. Die glauben ihm, dass ich die Böse bin. Aber meine Klasse ist ganz okay. Die reden wieder mit mir und laden mich auch wieder ein“ Sie sah zu Katsuya hinüber. „Dich übrigens auch. Die Mädchen haben gefragt, ob ich dich mitbringen kann.“

„Mich?“ Er hob eine blonde Augenbraue.

„Natürlich. Du bist ein gutaussehender, junger Mann. Es ist ganz natürlich, dass sie nach dir fragen“ Noah lächelte neckend. „Sie wissen sicherlich nicht, dass du bereits vergeben bist, nicht wahr?“

„Uhm, nein“ Shizuka wandte den Blick ab. „Sie haben zwar gefragt, aber … ich habe gesagt, du hättest keine Freundin. Stimmt ja auch. Nicht?“

„Ich bin trotzdem vergeben“ Er strich über den Flaum von Isamus Haar. „Ich habe auch nicht vor, den Status so bald wieder zu ändern. Nicht jetzt, wo Seto mir wieder vertraut.“

„Er hat dir vergeben?“ Shizuka grinste erfreut.

„Jupp, hat er“ Er erwiderte den Ausdruck.
 

„Katsuya?“ Yami blinzelte.

„Überraschung!“ Er legte lächelnd den Kopf schief. „Ich dachte, ich hol' dich ab. Komm, schnappen wir uns irgendwo ein paar Burger oder so.“

„Warum wundert es mich nicht, mit wem Sie sich so umgeben?“, meinte einer der in der Nähe stehenden Anzugträger, der die Nase hob und abfällig lächelte.

„Warum wundert es mich nicht, dass sie keine Ahnung haben, wer vor Ihnen steht?“, rutschte es Katsuya raus, noch bevor er sich beherrschen konnte. Scheiße … war das jetzt ein Überbleibsel seiner Zeit als Bandenchef oder hatte er Setos Arroganz im Umgang mit seinen Untergebenen übernommen? Der kalte Blick, den er auf seinem Gesicht spürte, legte das Zweite näher. Allerdings war er nicht Seto! Es war nicht an ihm, so große Töne zu spucken. Andererseits ging ihm der Kerl hier gewaltig auf den Sack. Kein Wunder, dass Yami sich hier nicht wohl fühlte, wenn das das Arbeitsklima war.

„Lass ihm seinen armseligen Bildungsgrad. Burger klingen fantastisch“ Der Rothaarige trat zu ihm, legte eine Hand auf seine Schulter und zog ihn in Richtung der Aufzüge. „Stell dir vor, Noah hat sich entschuldigt, als ihm auffiel, in welche Abteilung er mich gesteckt hat. Ich weiß nicht, ob es boshafte Absicht war oder nicht, aber als Feuertaufe war das hier fraglos geeignet. Ab Morgen bin ich woanders.“

„Du meinst, er könnte dich extra hierher gesteckt haben, weil er wusste, dass du wie Dreck behandelt werden würdest? Warum sollte er das tun?“ Selbst wenn Noah Yami nicht so schrecklich mochte, irgendwie glaubte Katsuya nicht, dass er zu solchen Mitteln greifen würde, um das auszulassen.

„Verschiedenste Gründe“ Der Andere zuckte mit den Schultern. „Vielleicht war es ja auch wirklich ein Versehen. Egal, was es war, ab morgen ist Schluss damit und ich komme wo hin, wo man mich gut aufnehmen wird. Sein Ehrenwort.“

„Klingt gut“ Katsuya lehnte sich gegen die Fahrstuhlwand und verschränkte die Arme. „Ich weiß nur nicht, ob ich das so einfach fallen lassen sollte, wenn er das extra gemacht hat. Ich beknie dich seit zwei Jahren, dass du den Beruf wechselst … mir so reinzupfuschen macht mich etwas angepisst.“

„Ruhig Blut, es war eine wirklich gute Erfahrung“ Yami hob beide Hände und lächelte leicht verzweifelt. „Mit Noah will ich es mir nicht verscherzen. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mir eine Chance gibt.“

„Yami, wag' es nicht, dich zu klein zu machen“ Ein Zeigefinger wurde gegen dessen Brustkorb gedrückt. „Du bist ein wundervoller Mensch und es wird Zeit, dass die Welt davon etwas mitbekommt.“

„Gut, gut …“ Er schüttelte den Kopf. „Was immer du sagst. Wie war dein Tag denn so?“

Ha – super Frage. Lang, ereignisreich, emotionsreich. Alles auf einmal und nichts Richtiges. Etwas, das tausend Fragen aufwarf und weit weniger klärte. Er meinte nur: „Gleich … das erzähl' ich dir gleich …“
 

„Bitte?“ Völliger Unglaube schlug sich auf Yamis Gesicht. „Seto hat … dass du bei mir wohnen sollst? Das hat Seto vorgeschlagen?“

„Ja“ Katsuya nickte und stopfte eine Hand voll Fritten in seinen Mund. „Isch war ausch übarascht“ Er schluckte. „Aber er meinte das völlig ernst. Er sagte, er weiß, dass er mir vertrauen kann. Dass ich nichts anstelle.“

„Vertrauen? Seto?“ Der Rothaarige lehnte sich zurück und leckte unbewusst seine Finger ab, während er in die Ferne sah. „Ich bin immer dafür, auf das zu hören, was Menschen sagen – nicht das, wovon man fast sicher weiß, dass sie es meinen. Seto denkt das nicht wirklich. Er will dir vertrauen, aber er kann nicht. Also zwingt er sich selbst dazu. Das macht es gleichzeitig auch zu einem Test an dich. Aber innerlich zittert er und schreit vor Angst. Er bekämpft seine Urinstinkte, dich vollkommen für sich einzunehmen. In seinem Kopf ist jeder in deiner Nähe eine Bedrohung, dass du ihn verletzt.“

„Heißt?“ Eine blonde Augenbraue hob sich.

„Vielleicht … vielleicht sollten wir das nicht machen. Vielleicht wäre es besser, wenn du doch zuhause bleibst. Wir sollten Rücksicht auf ihn nehmen. Ich glaube, er überschätzt sich da. Es wäre sicherlich stabilisierender für ihn, wenn du dich entscheidest, nicht zu mir zu kommen“ Er biss auf seine Unterlippe.

„Nö“ Katsuya trank einen Schluck Cola. „Du warst es, der meinte, dass ich Seto nicht mit Samthandschuhen anfassen soll. Ich weiß, was ihm das abverlangt. Aber er hat es vorgeschlagen. Also werde ich es machen. Enttäuschen werde ich ihn sicher nicht. Ich mache denselben Fehler nicht zweimal.“

„Hm“ Der Blick der dunklen Augen senkte sich, die Brauen wurden zusammen gezogen und ein Schleier schien sich über das ganze Gesicht zu legen. „Ein Fehler …“

„Ihn zu verletzen. Nicht mit dir zu schlafen“, stellte Katsuya klar, „das war mit der Intention, dir so etwas wie Selbstwert zu vermitteln. Und das werde ich auch weiter machen. Nur mit Mitteln, die Seto nicht verletzen.“

„Aber alles wird ihn verletzen“ Ein Hauch von Verzweiflung sprach aus Yamis Stimme. „Egal, was du machst, selbst wenn wir nur reden … wenn du mich nur anrufst … das alles wird ihn verletzen. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, ohne dass er auch nur anwesend ist“ Er zog den Kopf ein und wandte den Blick schamhaft zur Seite. „Wäre er hier, wäre das noch hundertfach schlimmer.“

„Komm mal her“ Katsuya zog den Stuhl, auf dem er saß, etwas vom Tisch weg und lockte den anderen mit einem Zeigefinger heran. Dieser jedoch bewegte sich nicht. „Auf. Herkommen.“

Yami betrachtete ihn noch einen Moment, seufzte dann und stand auf. Mit einem kleinen Schritt stand er an Katsuyas Stuhl, der sich breitbeinig hingesetzt hatte. Als er einfach nur unsicher dastand, griff sich der Blonde dessen Hüfte und zog ihn auf seinen Schoß. Er behielt einem Arm da, falls Yami versuchen sollte, abzuhauen, während er mit dem anderen nach dessen Kopf griff und ihn in einen Kuss zog.
 

Yami wehrte sich. Halbherzig. Er versuchte den Kopf wegzuziehen, schlug gegen Katsuyas Brust und strampelte sogar kurz mit den Beinen. Es dauerte jedoch nur einen kurzen Moment, bis er aufgab und gegen den Größeren sank. Katsuya hielt den Kuss noch für ein paar Sekunden mehr, bevor er sich sanft löste.

„Habe ich deine Aufmerksamkeit?“ Yami nickte nur schwach, während sein Kopf auf der Schulter des anderen lag.

„Seto ist mein Freund. Das heißt, ich schlafe nicht mehr mit dir. Ich werde dich auch nicht mehr küssen. Ich erwarte von dir, dass du dasselbe auch nicht bei mir machst. Ansonsten bleiben wir aber Freunde. Ich werde nicht den Kontakt mit dir abbrechen, nur weil es ihn eifersüchtig macht. Wenn er ein Problem hat, soll er das mit mir klären oder sich einkriegen. Wenn ich ihm zusage, dass ich nicht mehr mit anderen schlafe und keine andere küsse, hat er dem zu vertrauen. Wenn er das nicht hinkriegt, ist das sein Problem. Hart gesagt.“

„A- aber … wie kannst du das machen, wenn du weißt, dass es ihm wehtut? Schmerzt dich das nicht?“ Yamis Stirn lag in tiefen Falten, als er aufsah.

„Ein bisschen“, gab Katsuya zu, „aber wenn ich deswegen nichts mehr mache, was ich machen will, glaubt er sich am Ende noch im Recht. Und nicht, dass seine Psyche ihm da eine Menge völlig unangemessener Gefühle aufdrückt“ Er seufzte tief. „Ich weiß, dass ich ihm wehtue. Das macht es nicht leicht. Wir werden uns verletzen, wir werden darüber reden und wir werden irgendwann da angelangen, wo wir uns soweit verstehen, dass wir uns nicht allzu oft wehtun. Es braucht Kompromisse. Aber ein Kompromiss ist nicht, dass ich mich völlig zurückstelle, weil er ja krank ist.“

„Aber … aber …“, der Ältere schüttelte fast fassungslos den Kopf, „Natürlich solltest du dich nicht völlig zurückstellen, aber … du-“

„Ich kann nicht jedes seiner Gefühle als krankhaft abstempeln. Und selbst wenn einige krankhaft sind, heißt das nicht, dass ich nicht trotzdem Abstriche machen sollte, weil er krank ist“ Yamis Ausdruck wandelte sich in Erleichterung. „Ich muss eine goldene Mitte finden. Ja, ich weiß, so viel habe ich aus dieser Beziehung schon gelernt. Das braucht Zeit und viel Reden und viel Verarbeiten. Aber die Mitte finde ich nicht, indem ich krankhaft versuche, ihn so wenig wie möglich zu verletzen, weil er im Streit unaushaltbar wird“ Yami zog erneut den Kopf ein und senkte den Blick – ja, das war es, was er tat. Er konnte mit Streit umgehen, aber er hasste ihn. Er versuchte stets, ihm aus dem Weg zu gehen. „Aber das kann ich nur, wenn du nicht vor mir wegrennst, weil du Angst vor ihm hast.“

Der hängende Kopf vor ihm nickte leicht.

„Also wärst du bitte einfach wieder mein Freund?“ Yami legte die Arme um ihn und drückte sein Gesicht in die Kuhle zwischen Katsuyas Hals und Schulter. „Noch Fragen?“

Er schloss die Umarmung fester, bevor er sich mit einem tiefen Durchatmen wieder löste und fragte: „Wenn du Seto versprochen hast, niemand anderen mehr zu küssen … hättest du das gerade dann nicht eigentlich nicht tun sollen?“

„Das habe ich ihm noch nicht versprochen“ Katsuya lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Aber als ich dich küsste, merkte ich, dass ich das zu sehr mit Beziehungen verbinde und auch von Seto nicht wollen würde. Also werde ich es ihm noch versprechen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lady_Ocean
2012-01-25T16:44:29+00:00 25.01.2012 17:44
Mal sehen, wie Yamis nächster Praktikumsplatz aussehen wird. Ähnliches, wie seine plötzlich so optimistische Haltung bezüglich neuer Erfahrungen erlebe ich auch jedes Mal, wenn ich wieder unter enormen Zeitdruck, halb in Angstzuständen versunken, Hausarbeiten schreiben muss und sie dann endlich abgeben kann. Dann ist all der Stress, die Übermüdung, all die Angst auch immer wie weggeblasen.

Was Katsuya über seine Beziehung mit Seto, über dessen Ängste und die Art, wie sie damit umgehen wollen, sagt, klingt so verdammt logisch und natürlich, dass ich ihm, rein objektiv gesehen, uneingeschränkt zustimme. Allerdings bin ich auch gespannt, wie das mit der Umsetzung in die Praxis aussieht. Ob Seto es wirklich schafft, sich wirklich daran zu gewöhnen und wie lange es wohl dauert, bis er Katsuya in Bezug auf Yami wirklich wieder so weit vertrauen kann, dass er die beiden zusammen allein lassen kann, ohne dabei halb verrückt zu werden vor Eifersucht und Unvertrauen. Aber wenn Katsuya nachgeben würde, dann denke ich auch, dass das an dem Problem im Grunde nichts ändert. Seto würde Katsuya sozusagen an sich gefesselt haben. Aber ein grundlegendes Vertrauen kann dadurch bestimmt nicht wieder aufgebaut werden.
Wenigstens gibt es für Serenity endlich einen kleinen Lichtblick. Mit Noah scheint sie inzwischen ja sehr vertraut zu sein. Ihre Sprechweise und auch ihr Verhalten ihm gegenüber haben sich vollkommen verändert. Und auch, dass es in ihrer Klasse bergauf geht, ist gut zu hören. Für Isamu ist es ja sicher genauso wichtig, dass die Bezugspersonen um ihn herum, allen voran seine Mutter, eine stabile Psyche zeigen, damit auch er gesund aufwachsen kann.
Von:  Aoichan
2012-01-25T09:52:11+00:00 25.01.2012 10:52
Super Kappi. Hmm ich glaube igentlich nicht das Noah Yami eins auswischen wollte, naja mal sehen. Aber das Kats Yami jetzt geküsst hat, zählt das nicht als Dummheit?

lg aoi


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