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I want to believe

von

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Bin ich stehts gefangen, wie ein kleiner Engel flügellos

Mondlicht fiel auf Castiels Mantel, auf sein Hemd, seine Füße und den Menschen der zu seinen Füßen lag. Dean Winchester. Wie er ihn ansah, so grade aus den Land der Träume entwichen, und sich nicht ganz bewusst, ob er sich schon in der Realität befand.
 

„Es gibt Probleme!“, sagte Castiel in die Stille. Verwirrt blinzelte Dean und sah ihn mit seinen scheinbar ewig traurigen Augen an. Seit Deans Rettung aus der Hölle waren nun mehr als zwei Jahre vergangen, und noch immer lag dieser dunkle Schatten der Traurigkeit auf der Seele des Menschen. Selbst wenn er wütend war oder lachte, die Traurigkeit in den Augen des Winchesters schien nie ganz zu verschwinden. Viele mochte er täuschen, aber nicht Castiel. Er hatte ihn aus der Hölle geholt, sie waren zusammen buchstäblich durch Eis und durch Flammen gegangen. Ihn konnte er nicht täuschen! Und obgleich es dem Engel schwer viel, das Wesen der Menschen und ihre Eigenarten zu verstehen, so verstand er doch Dean, - und nur Dean.
 

Uriel würde nun sagen, alle Menschen seien gleich, wie könne er einen verstehen und den Rest der Menschheit nicht? Sie waren doch alle nur haarlose Affen in Hosen.

Oh Uriel, sie sind nicht gleich.,dachte er, sie gleichen sich ebenso wenig wie eine Kiste voll Kieselsteine. Jeder einzelne anders und auf seine Art und Weise wertvoll.
 

„Was gibt es?“, fragte Dean mit verschlafener Stimme, die Augen noch verklebt vom Schlaf. Das blasse Papier, welches Castiel Dean reichte, sah unscheinbar aus. Es war ein ganz gewöhnliches liniertes Papier, dicht beschrieben mit blauer Tinte. Doch die Buchstaben, die sich auf das bereits vergilbte Blatt reihten, waren umso ungewöhnlicher. Henochische Buchstaben.

„Was steht da?“ Dean starrte die Zeichen an, als wolle er sie dazu zwingen ihm ihren Inhalt zu verraten. „Ein Schriftstück einer meiner Informanten. Sein Name ist Tristan. Er ist verschwunden!“

Dean hob die Augenbraue. „Vielleicht ist er verreist und hat vergessen dir Bescheid zu sagen?“ Es war ein kläglicher Versuch die aufkommende Panik zu unterdrücken. Dean wusste, Castiel wäre nicht gekommen,wenn er nicht alles versucht hätte. Es schien wichtig zu sein. „Ich habe überall nach ihm gesucht. Und wenn ich sage überall, dann meine ich überall! Er ist nirgendwo zu finden. In der Nachricht steht, dass er mir etwas Wichtiges mitteilen wollte. Ich sollte ihn an einem sicheren Ort treffen, doch er ist nie aufgetaucht.“- „Wusstest du, was er dir mitteilen wollte?“ Deans Alarmglocken schellten. „Nein, dann wäre ich wohl kaum hier.“, sagt der Engel ohne das Gesicht zu verziehen.
 

„Hast du Anhaltspunkte?“-“Nein.“ Dean erhob sich und fuhr sich betrübt mit der Hand durch das Haar. Eine Geste, die nur Menschen machten, wie Castiel aufgefallen war. Warum wusste er nicht und es war ihm auch eigentlich egal. „Was sollen wir dann machen?“,fragte Dean. Er wollte seinem Freund ja helfen, aber wie? „Ich weiß es nicht.“, gab Castiel zu. Auch er war nicht allwissend. „Ich vermute allerdings – und sollte meine Vermutung zutreffen wäre das mehr als schlecht - , dass Raphael Tristan entführt hat. Er war ihm schon immer ein Dorn im Auge.“-„Ist er ein Engel?“ Dean sah ihn an. Dann drehte er sich um und schöpfte etwas Wasser aus dem Bad, um es sich in das Gesicht zu werfen. „Nein. Oder ja, er war einer, er zog ein sterbliches Leben als Mensch vor. Aber er hat eine erstaunliche Beobachtungsgabe. Ich glaube er könnte herausgefunden haben, wo sich das Messer Abrahams, mit dem er seinen Sohn Isaak in Gottes Namen töten wollte, befindet. Eine göttliche Waffe. Man sagt mit diesem Messer kann man alles töten und wirklich alles, selbst die Dinge, die der Colt nicht töten kann.“

„Also haben wir Probleme.“ - „Hab ich doch gesagt!“
 

-
 

Tristans Wohnung fanden sie leer vor. „Wo ist Sam?“, fragte Castiel, während sie durch die Verwüstung der Wohnung schlichen, auf der Suche nach Hinweisen. „Bei Bobby im Keller. Eingesperrt.“ Castiel nickte. Seit Sam seine Seele zurückgelassen hatte, war er unberechenbar. Für seinen eigenen Schutz und dem der anderen war es besser ihm nicht nach draußen zu lassen. Auch wenn es ihn nicht gefiel.
 

Castiel hörte sie, noch bevor er sie sah. Wie schnell er gelernt hatte, Geräusche zu lesen. Castiels Hand zog wie von selbst seinen Dolch. Als hätte sie nie etwas anderes getan. Castiel hob seinen Dolch und da kamen sie auch schon aus der Dunkelheit: Engel, mehr als ein Dutzend, auf Raphaels Befehl zurückgekehrt. Natürlich hatte sie nicht erwartet auf Castiel zu treffen. Verwüstung, die Polizei, ja, aber nicht auf einen ehemaligen Soldaten des Himmels. Verdutzt zogen sie ihre Waffen. Sie zögerten nicht lange. Sie sahen sofort, dass sie weit in der Überzahl waren. Dummköpfe. Sie würden sterben, noch bevor sie begriffen, dass noch anderes zählte.

Castiel spürte sie wieder wie damals, als er noch in Gottes Heer diente und eine Marionette war. - Kalblütigkeit.

Die einzige Furcht, die er empfand, war die Furcht vor sich selbst. Dann kamen die Schreie. Das Stöhnen. Das Blut. Der Herzschlag seiner Hülle, laut und viel zu schnell. Schlagen und zustoßen, den Dolch aus Engelsfleisch ziehen, die Nässe des Blutes auf der Haut. Zerschlagende Glieder,zerschlagende Engel. Vorsicht, hinter dir. Töte. Schnell. Nicht einer darf entkommen!

Kriegsengel.
 

Wie kalt einem vom Töten wurde, so kalt, obwohl die Haut seiner Hülle brannte und das Blut wie ihm Fieber floss.

Dann war es vorbei. Dean kam auf ihn zugelaufen. Packte ihn besorgt an der Schulter. „Ist dir etwas passiert?“ Castiel antwortet nicht. War ihm etwas passiert? Er wusste es nicht. Mit jeder Person, die er tötete, schien ein Stück von Castiel zu sterben. Also war ihm etwas passiert?
 

Er wand sich ab. „Eines können wir nun mit Sicherheit sagen: Raphael hat Tristan entführt. Finden wir Raphael, finden wir Tristan.“
 

Dann verschwand er. Er konnte eine Dusche gebrauchen.
 

Dean blieb allein zurück mit tausend Fragen und keiner Antwort.

tief in einer Welt, dessen Menschen mich rücksichtslos

Basima lag im Bett, wie so oft in den letzten Wochen. Oder waren es Monate? Egal. Missmutig blickte sie hinauf an die Decke. Grau und kalt schlossen sie die Wände ein. Gab es ein jämmerliches Dasein als das einer Journalistin, der die Worte ausgegangen waren? Wahrscheinlich. Sie hatte schließlich schon schlimmere Leben gelebt. Aber das war egal.
 

Es klopfte. Wer konnte das sein? Zum Teufel, vergaß sie denn inzwischen alles? Natürlich! Sie sollte Besuch bekommen. Wo war noch gleich das Schreiben? Ah! Da! Zwei Männer von der Sonderkommission für Entführungsfälle wollten vorbei kommen. Warum? Der alte Tristan Morgans wurde entführt und sie hatte davon berichtet. Hatte sogar selbst Ermittlungen angestellt.
 

Es klopfte erneut.
 

Der Fall war schon ziemlich merkwürdig; Wer entführte schon einen verrückte alten Mann, der 92 ist? Und wie schafften die Entführer es, ihn mitzunehmen, ohne Spuren zu hinterlassen? Die wahrscheinlichste Möglichkeit war wohl einfach, dass der verrückte Alte sich verlaufen hatte und im Laufe der nächsten Tage wieder auftauchen würde. Irgendjemand würde ihn schon finden. - Hoffentlich.

Doch wenn es etwas gab, auf das sie sich die ganzen Jahre verlassen konnte, dann war es ihr Instinkt. - Und der sagte ihr, dass das Ganze ganz und gar nicht mit rechten Dingen zuging.
 

Das Klopfen wurde ziemlich ungeduldig.
 

„Ja,ja, ich komm ja schon!“ Basima stolperte über einen Stapel Bücher, als sie nach ihrer Hose suchte. Schnell sprang sie hinein.

„Tut mir leid!“, rief Basima, als sie die Türe aufriss.

Die Fremden musterten sie von oben bis unten. Von den schwarzen ungekämmten kurzen Haaren, über ihr verwaschenes, zu großes T-Shirt und ihre Jogginghose, bis zu den nackten Füßen.

„Basima Bin Al-Saud?“ Der Mann, welcher sie angesprochen hatte hob seinen Hand und hielt ihr seine FBI-Marke vor. „Dürfen wir reinkommen?“ Noch bevor Basima antworten konnte schob sich der Mann an ihr vorbei. Der Zweite folgte seinem Partner zögernd durch die Tür, mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen.

„Passen sie auf wo sie hintreten!“, warnte Basima die beiden Agenten. Sie besaß eine sehr große Wohnung, in einem luxuriösen Hochhaus. Und obwohl ihr Apartment eine beachtliche Größe aufwies, so stapelten sich überall Bücher, Zeitschriften und Notizen. Die Schränke waren voll, die Möbel waren zugestellt und sogar im Küchenschrank und auf dem Boden stapelten sich Bücher.

Basima liebte es die Seiten um sich zu haben. Das Papier behielt, was Menschen im Laufe der Geschichte vergaßen. Bücher schufen Legenden.
 

Zwischen den Bücherbauten huschten einige Katzen umher, die ihre Streifzüge durch das Chaos kurz unterbrachen und aus den Ecken lugten.
 

Basima führte ihre Besucher in das nicht weniger aufgeräumte Wohnzimmer, wo sie einige Bücher von der Couch schmiss. „Setzen sie sich doch.“

Die beiden Männer setzten sich wortlos auf das, von den Katzen in Mitleidenschaft gezogene Sofa.

„Also, Mrs. Bin Al-Saud, es tut uns wirklich sehr leid, das wir sie belästigen müssen -“ , das schiefe Lächeln des Agenten mit den grünen Augen und den kurzen dunkelblonden Haaren, widersprach seinen Worten, „-aber ich fürchte es gibt da noch einige Ungereimtheiten im Fall „Morgans“ , die geklärt werden müssen.“
 

Ungereimtheiten!

Der gesamte Fall war eine Ungereimtheit!
 

Natürlich hatte sich Basima sich Gedanken über das Verschwinden gemacht. Nicht zuletzt aus dem Grund, das sie den alten Morgans kannte.

Nun kennen war übertrieben. Basima war sich sicher, dass Niemand Tristan Morgans wirklich kannte. Er war ein Mysterium für sich. Wie das Weltall oder das Schicksal. Jeder wusste was gemeint war, aber keiner konnte sagen, was es wirklich war.
 

Tristan konnte sehr gut Geschichten erzählen. Er erzählte ihr was er erlebt hatte(Basima war sich sicher das die Hälfte davon erfunden war), er konnte ihr jedes Kapitel der Bibel erzählen. Und er erzählte sie nicht wie ein Pfarrer, nein, wenn man den Glanz in seinen Augen sah, konnte man meinen, er war selbst dabei gewesen. Er unterstütze seine Geschichten immer mit einer sehr lebhaften Aufführung des Gesagten.

Einmal erzählte er ihr von Kaiser Nero, wobei er sich eine Toga aus seinem Bettlaken umband und mit nach oben gestreckten Kinn seine Regentschaft verkündete. Basima konnte sich noch gut daran erinnern wie sehr ihr Bauch vor lachen geschmerzt hatte.
 

Tristan war ein liebenswürdiger Mann.- Aber auch ein ziemlich verrückter Mensch. Wobei sich Basima im Geheimen doch fragten, ob Tristan überhaupt ein Mensch war! Aber sie konnte sich doch nicht irren! - Oder?! Niemand konnte Basima täuschen.

Tristan war ein Mensch! Auch wenn vieles dagegen sprach.
 

Ein Räuspern holte sie aus ihrer Versunkenheit.

„Mrs. Bin Al-Saud?“ Verdammt! Wo war sie nur mit ihren Gedanken. Sie hatte doch tatsächlich vergessen, das sie Besuch hatte. Sie konnte sich gut vorstellen wie sie auf die beiden Beamten wirkten. Erst vergaß sie das Treffen, dann öffnete sie in den wohl grauenhaftesten Klamotten der Welt die Türe (Karl Lagerfeld würde sie bei dem Anblick am nächsten Baum aufknöpfen), von ihrer Wohnung wollte sie gar nicht erst anfangen und - last but not least – versank sie wieder einmal in ihren Gedanken.
 

„Mrs. Bin Al-Saud!“ Zum Teufel! Sie war schon wieder abgedriftet! „Mrs. Bin Al-Saud! Sind sie stoned?“ Nun wirklich. Was bildeten sich diese Leute ein? So schlimm war sie nun auch wieder nicht! - Oder doch?

„Welcher Tag ist heute?“, fragte Basima mit einem schiefen Grinsen. „Wenn heute Dienstag ist bin ich zugedröhnt!“
 

„Mrs. Bin Al-Saud! Das ist nicht witzig!“

Nein war es wahrlich nicht. Die Welt stand am Abgrund und starrte hinab in die gottverdammte Hölle. Wann würden die Menschen aufwachen?
 

Wie pflegte Tristan die Welt zu beschreiben?

-„Die Rinnsteine der Erde sind voll Blut. Die Menschheit schreit, wie zurückgelassene Kinder nach ihrem Vater. Sie schreit: Rette uns! Doch Gott bleibt stumm. Die Menschen haben sein Geschenk nicht gewürdigt“
 

„Nun Mrs. Bin Al-Saud. Was können sie uns über Tristan Morgans sagen?“

„Seht das nicht in ihrer Akte?“ Basima konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme abwesend klang.

„Wir haben die Akte gelesen, aber wir würden gerne ihre Version des Ganzen hören.“, sagte der Agent mit einem nichtssagenden Lächeln auf den Lippen.
 

Basima blickte auf, - und direkt in die ausdruckslosen Augen des stummen Mannes im Trenchcoat.

Sie fragte sich plötzlich, wie ein Mann, der die Welt so kalt betrachtet, gleichzeitig solch eine Faszination für die Bilder an ihren Wänden aufbringen.

Ja, sie hatte den Agent beobachtet, wie er von dem Sofa aufgestanden war und wie gebannt jedem Pinselstrich der Gemälde gefolgt war.
 

Und dann war ihr alles klar. Plötzlich wusste sie es!

Engel!, schoss es ihr durch den Kopf. Wieso bemerkte sie es erst jetzt? Waren ihre Sinne im Laufe der Jahre so eingerostet?

Du wirst alt, dachte sie, alt und wirr. Diese Welt gehört dir nicht mehr und das hat sie auch nie wirklich!

Mit der Erkenntnis kam auch das Entsetzen. Wussten sie, wer sie war? Waren sie gekommen um zu töten? Wie viele sie doch schon geschickt hatten! Bis Basima sich schließlich versteckt hatte.

Doch in letzter Zeit war sie Unvorsichtig geworden.

Basima hatte verloren.

Sie war verloren.

Sie spürte die entsetzten Blicke ihrer Katze. Ja, seht mich an!, dachte sie. Steht mir „leichtsinnige Greisin“ auf der Stirn geschrieben?

Greisin, das traf es richtig. Basima war älter, als die Menschheit es jemals werden würde.

Auch wenn sie so nicht aussah. Basima war groß und schlank, hatte olivfarben Haut, kurze schwarze Haare und grüne Augen, welche wild und ungezähmt aus den Höhlen blickten.
 

Basima atmete tief durch. „Ich habe Tristan das letzte mal letzte Woche gesehen. Wir waren zum Tee verabredet. Das war Dienstag. Gegen neun Uhr abends bin ich gegangen. Seit dem kein Lebenszeichen. Aber das habe ich ihren Kollegen doch schon erzählt!“

„Hat er sich irgendwie merkwürdig benommen oder hat er ihnen etwas Wichtiges gesagt?“

„Merkwürdiger als sonst?- Nein würde ich nicht sagen. Tristan erzählt viele Dinge, da fällt es schwer den Überblick zu halten was wichtig ist und was nicht.“ Basima krallte ihre Finger in ihre Hose.

Breche jetzt nicht in Panik aus. Sie wissen nichts!, dachte sie immer wieder, wie ein Mantra.

„Worüber haben sie gesprochen?“

„Ob das, was Gott voraussieht unweigerlich war werden muss, oder uns frei Wahl des Handelns garantiert ist, etwas zu tun oder bleiben zu lassen.“

Verwirrt wurde sie angeguckt.

„Sind sie zu einem Schluss gekommen?“,fragte sie der Engel.

„Die Debatte hält noch an. Ich glaube, das weiß nur Gott selbst. Sonst haben wir noch einige Sachen besprochen, aber davon ist nichts erwähnenswert.“

„Hat er ihnen gesagt wo Abrahams Messer ist?“

Der andere Agent – von dem sich Basima sicher war, das er kein Agent war – stieß dem Engel warnend den Ellbogen in die Seite.

„Nein. Das hätte ich mir gemerkt.“

Also darum ging es., dachte Basima. Sie wollen Abrahams Messer haben.

Nicht das Basima gewusst hätte, wo es war. Aber nun wusste sie, wenn sie vor sich hatte und das sie Freunde von Tristan waren. Sie konnte ihnen vertrauen, das sagte ihr ihr Instinkt.
 

Der noch sitzende Agent stand auf. „Nun das war's auch schon. Mein Kollege ist ziemlich übermüdet. Tut uns leid ihre Zeit in Anspruch genommen zu haben.“

Basima begleitete sie zur Tür. Als sie gehen wollten, griff sie nach dem Arm des Engels.

„Tristan sagte immer, wenn ihm etwas zustoßen sollte, solle ich eine Nachricht an eine Castiel überbringen. Die Nachricht lautet: „Fairview, Alabama, Kirche, dritte Bank links vom Altar, rechter Sockel. Sei schnell!“ Ich glaube die Nachricht ist bei ihnen gut aufgehoben.“
 

Noch bevor die beiden eine Frage stellen konnten, schlug sie die Tür zu.
 

Sie wusste nun, das Tristan einmal ein Engel war, und sie wusste warum sie es nicht bemerkt hatte.
 

Basima war entschlossen das Richtige zu tun:

Die Zeit war gekommen, wieder auf dem Schachbrett des Schicksals zu erscheinen.
 

Nehmt euch in Acht Bauern, die Königin ist zurück!

quälen mit Wirklichkeit dessen Inhalt mir so leer erscheint

Die einst weiße Kirche lag oberhalb des verlassenen Dorfes. Fairview. Seinen Namen besaß es immer noch, auch wenn die Bewohner schon vor langer Zeit verschwunden waren. Warum und wohin, wusste niemand mehr – eine Seuche, sagten die einen, Hunger, sagten die anderen, wieder andere erzählten von zwei verfeindeten Familien, die einander umgebracht und vertrieben hatten. Welche Geschichte auch immer richtig war, Fairview wirkte wie eine Stadt von Toten.

Neben der Kirche lag ein alter Friedhof. Ein schmaler, steiniger Pfad wand sich an der alten halb verfallenen Kirche vorbei, den dicht bewachsenen Hang hinauf und endete auf einem erhöhten Vorsprung, auf dem die Toten schliefen. Eine zerfallene Mauer umgab die Gräber.

„Wo zum Teufel sind wir hier?“, fragte Dean, während er sich mit großen Augen umsah. „Fairview.“ Castiel sah zu der Kirche hinüber. „Lass uns rein gehen.“

Doch Dean hielt ihn fest. „Was wenn es eine Falle ist? Woher wusste die Frau wer du bist? War sie ein Engel? Woher wissen wir das wir ihr vertrauen können? Wer war um alles in der Welt war sie?“

„Ich weiß es nicht“, flüsterte Castiel, „aber als sie meine Hand berührte, konnte ich sie spüren. - Nie zuvor habe ich so ein Wesen gespürt. Es war wunderschön – und doch so schrecklich, dass diese Macht selbst die Hölle in Angst versetzten könnte. Etwas vergleichbares haben ich nie wahrgenommen. - Und sie war alt. Uralt.“ Dean blickte zu Castiel – und wand das Gesicht gleich wieder ab. Er war zornig. Unglaublich zornig. Warum erzähle Castiel ihm nichts? Vertraute er ihm nicht? Er war enttäuscht. Castiel folgte der Worten eines Monsters, aber seine schien er zu ignorieren. „Und wann hattest du vor es mir zu sagen? Das alles ist doch nur noch mehr ein Grund ihr zu misstrauen.“ „Mag sein, aber du hast sie nicht gehört. Das Flüstern, das in ihrer Stimme mit klang. Ein leises körperloses Flüstern, das sagte man könne ihr vertrauen. Du bist ein Mensch, du verstehst so was nicht.“ Dean konnte es nicht glauben. Sie sollten dieser mysteriösen Frau trauen, nur weil Castiel neuerdings Stimmen hörte? „Wie kannst du diesen Worten glauben. Bist du neuerdings von allen guten Geistern verlassen? Nur weil du Stimmen hörst? Dich sollte man doch in eine Gummizelle stecken!“ „Gummizelle?“ Castiel legte den Kopf schief, als verstehe er nicht. Dean machte eine abwertende Handbewegung. „Warum bin ich eigentlich nur von Verrückten umgeben?“, fragte er zum Himmel empor.

Castiel zuckte mit den Schultern.

Er kam um die Antwort herum . Die Türe eines der verfallenen Häuser öffnete sich und ein alter Mann trat mit verärgerten Gesicht hinaus. „Wer seit ihr?“, fuhr er sie an. „Was wollt ihr hier?“ - „Wir...ähm...wollten die schöne Gegend hier bewundern. Ja.Ja.“ Was für ein lausiger Lügner Castiel doch war. Musste man sich nicht aufs Lügen verstehen, wenn man im Himmel diente?

Wie auch immer, Dean verstand sehr gut zu Lügen. „Wir sind Journalisten und wollen uns den Ort ansehen und herausfinden was hier gesehen ist.“

Sehr gut, Dean. Du hast Castiel gerettet.

Der alte Mann grunzte. „Tut was ihr wollt, aber lasst die Finger von meinen Hühner!“ Der kauzige Einsiedler verschwand im inneren des Hauses.

Casrteil lief vor Dean, und trat zögernd durch die halb offene Türe der Kirche. Ein steinerne Gefährte Castiels hieß sie mit einem nichtssagenden Lächeln willkommen. Das Dach der Kirche war teilweise eingestürzt. Warme Sonnenstellen zeichneten sich auf dem Boden ab. Grüne Rangen kletterten über die Bänke. Ihr honigfarbenen Blüten verströmten eine leicht süßlichen Geruch in der Ruine.

Die Gesichter der Wandgemälde sahen traurig auf sie hinab, ihre einstige Pracht vergessen.

An der, von Basima beschriebenen Stelle fanden sie ein kleines Geheimfach, eingelassen in den Socken. Ein unscheinbares Blatt Papier. Mit dunkler Kohle stand dort:
 

Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, aber das Gute schafft.
 

Das konnte doch nicht sein. War dieser Tristan genauso verrückt wie Castiel?

Goethe?! Das war doch nicht sein ernst! - Oder doch?
 

Castiel drehte und wendete das Blatt in der Hand, in der Hoffnung die Worte würden ihren Schlüssel verraten. „Lass es, das ist aus einem Theaterstück von Goethe.“ „Dann fragen wir Goethe wo das Messer ist.“ Dean schnaubte. „Goethe ist tot. Seit ein paar Jährchen... “

Castiel las die Worte, aber verstand sie nicht. „Wer ist gemeint?“ - „Das wird dir nicht gefallen, glaub mir – es ist der Teufel.“ „Luzifer? Wieso sollte er das Messer haben?“
 

Das warum war nicht schwer zu beantworten, die Frage war wohl eher; wie brachten sie das Messer in ihre Gewalt?
 

Das Haus von Bobby, welchen sie um Hilfe aufsuchten, hatte sich kein Stück verändert. Immer noch die selbe alte Tapete, die unzähligen Amulette und der Geruch nach altem Motoröl. Dean saß in der Ecke und lauschte, wie Bobby Castiel einen leichtsinnigen Idioten nannte, nachdem dieser ihm von Basima erzählt hatte.
 

Castiel war ein Held ohne Frage, er hatte sich gegen Raphael gestellt und war einer der mächtigsten Engel geworden. Aber Helden waren oft Dummköpfe, geleitet von ihrem Herzen. Das Herz war ein schwaches, wandelbares Ding, auf nichts als Liebe und Vertrauen aus und nichts war verhängnisvoller, als es zu seinem Meister zu machen. Der Verstand musste der Meister sein, das wusste Dean. Er tröstet über die Narrheit des Herzens hinweg , fand Spottlieder für die Liebe, verhöhnte sie als eine Laune der Natur,vergänglich wie eine Blume.

Warum nur folgte Dean immer noch seinem Herzen, genauso wie Castiel? Dean wusste Castiel verstand die Menschen nicht, aber er war treu, so unendlich treu. Castiel mochte die Menschen nicht verstehen, aber er verstand Dean, und Dean verstand Castiel. Ihre närrischen Herzen waren aus dem selbem Staub geschmiedet.

„Ich vertraue ihr.“, sagte Dean in die nun aufkommende Stille. Nur weiter unten konnte man Sam in seinem Gefängnis fluchen und schimpfen hören.

„Ich vertraue ihr, weil Cas ihr vertraut. Ich vertraue Cas.“

„Ihr seit verrückt!“, fauchte Bobby. Bobby war Deans Verstand. Er konnte nicht verstehen. Der Verstand sagte: Misstraue ihr! Doch das Herz antwortete: Es ist gut, du kannst ihr vertrauen! Sie will dir nichts Böses.

Schweig still, du närrisches Herz!
 

Bobby breitet eine Karte auf dem alten Eichentisch aus, als er mit seiner Schimpftirade fertig war. Er kreuzte einen Ort an, an dem nichts als Ozean war. „Wir haben noch ein paar Probleme. Überall auf der Welt finden sich Omen, die nicht zu erklären sind. In dieser Gegend häufen sich Stürme und Strudel. Mehrere Fischerboote sind bereits verschollen.“ „Das ist das Bermudadreieck, klar das da Schiffe verschwinden!“ „Aber sie häufen sich. 12 Schiffe und 2 kleine Flugzeuge, innerhalb von einem Monat! Das fällt doch sehr auf.“ „Eine Ahnung was das sein könnte?“ Bobby legte seine Füße auf den Tisch. Wie gut es doch tat wieder laufen zu können. Er hatte oft vom laufen geträumt, bis er verstand das jeder einmal aufwachen musste. Nun hatte er Angst wieder in einem Traum gefangen zu sein, nur um eines Tages aufzuwachen, an einem Rollstuhl gefesselt, mit der Apokalypse vor der Türe.

„Was immer dort ist, es wird schlimmer. In der Region wurden außerdem Erdbeben gemessen.“ „Also ein Wesen, das mitten auf dem Meer Schiffe und Flugzeuge verschwinden lässt und Erdbeben verursacht? Eine Ahnung?“ Die hatte Bobby und er wusste Dean würde sie nicht gefallen.
 

„Ja. Poseidon !
 

„Als hätten wir nicht genug Probleme!“
 

Es hatte begonnen. Die Lawine kam ins rollen und keiner vermochte sie aufzuhalten.
 

Eine lange beschwerliche Reise lag vor den Jägern.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  DoctorMcCoy
2011-02-14T14:31:58+00:00 14.02.2011 15:31
Hat mir wieder sehr, sehr gut gefallen. Auch, dass es dieses Mal aus der Sicht von Basima war. Sie ist wirklich sehr cool und sie gefällt mir schon jetzt. Wie sie immer wieder mit ihren Gedanken abgeschweift ist, war wirklich zu komisch ... erinnert mich irgendwie an JD xD
Auch wie Dean und Cas auf Außenstehende wirken, hast du dadurch sehr gut eingefangen und wie Cas ihre Bilder begutachtet hat, fand ich total witzig. Ja, sowas kann er gut ... aber er kann auch manchmal wirklich nur auf kahle Wände starren. *hihi*

Aber ich frage mich wirklich, was Basima jetzt wirklich ist. Wenn sie Angst vor Engeln hat, dass sie sie töten könnten, muss sie wohl eine Kreatur sein, die nicht ganz so nett ist. xD
Aber dass sie gecheckt hat, dass Cas und Dean nur helfen wollen, fand ich toll und der letzte Satz war einfach nur genial. Hat mir wirklich ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert.

Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Lg Lady_Sharif
Von:  DoctorMcCoy
2011-01-25T22:12:36+00:00 25.01.2011 23:12
Also ich finde der Anfang klingt schon wirklich vielversprechend. Dein Schreibstil ist wirklich gut, er lässt sich schön flüssig lesen und die Charaktere kommen auch IC rüber. Besonders die Darstellung von Cas gefällt mir sehr gut. Wenn man mein Engelchen gut trifft, hat man bei mir schon alles richtig gemacht :D
Die Idee finde ich auch richtig klasse. Mit dem Informanten, das ist mal was Neues und auch die neue himmlische Waffe, alles sehr interessant.
Ein kleiner Tipp noch: Ich würde in der Beschreibung darauf hinweisen, dass es Spoiler für die sechste Staffel enthält, sonst liest das noch jemand, der die Staffel noch gar nicht kennt und ärgert sich dann.
Ich würde mich zumindest ärgern^^
Bin schon sehr auf das nächste Kapitel gespannt.
Lg Lady_Sharif


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