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Where the heart truly lies

James Norrington x OC
von

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XVII. Southampton, Sommer 1748 ~ Landsitz der Familie Norrington

Es war wieder ein sonniger Tag, dieses Jahr war der Sommer den Engländern gnädig. Statt stetem Regen, niedrigen Temperaturen und dichtem Nebel, schien die Sonne als wolle sie alle schlechten vorangegangenen Sommer entschuldigen. Erst nachdem die Mittagshitze langsam gewichen war, begaben sich Victoria und James nach draußen. Er wollte jede Gelegenheit nutzen um raus zu kommen. Er konnte nicht länger nichtstuend im Haus seine Zeit vergeuden. Er würde im Moment einiges tun um wieder ein Schiff betreten zu können. Aber der Arzt war der Meinung er solle sich noch schonen, nicht, dass es zu einem Rückfall käme. Er hatte noch nie viel von Ärzten gehalten, er selbst fühlte sich keineswegs mehr krank. Das Laufen strengte ihn zwar noch ein wenig an, aber nach der langen Bettlägerigkeit, ist das auch kein Wunder. Davon abgesehen konnte er nicht klagen, es ging ihm gut. Er fühlte sich kerngesund. Und so furchtbar wie Doktor Heenan die Krankheit bei ihm prophezeit hatte, war sie schließlich nicht gewesen. Er hatte sich nicht monatelang in einem komaähnlichen Zustand befunden, es waren lediglich 2 Wochen gewesen. Gut… seine Mutter und Victoria sahen das vielleicht anders, aber in seinen Augen hatte er sich doch schnell wieder erholt.

Nun ging er mit Victoria am Arm im Garten des Anwesens spazieren. Ihre Anwesenheit erleichterte es ihm zumindest ein wenig, dass er sozusagen noch zu Hause gefangen war. Zumindest einige Vorteile hatte diese Krankheit. Ihre Sorge und Fürsorge bezüglich seiner Person und ihre Nähe, den ganzen Tag in ihrer Nähe sein zu können.

„Und euer Vater hat nichts dagegen, dass ihr immer noch hier verweilt?“ Er blickte zur Seite und da sie ein Stückchen kleiner war als er, auch auf sie hinab. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und er genoss es alleine sein zu können mit ihr.

„Er hat keineswegs etwas dagegen, dass ich länger euer Gast bin.“, lächelte sie. „Jemand muss euch schließlich gesund pflegen.“, schmunzelte sie ein wenig. Mit der freien Hand hielt sie einem Fächer der die Wärme zumindest etwas erträglicher machte.

„Ich könnte mir auch keine bessere Pflegerin vorstellen.“ Lächelnd nahm er ihre Hand von seinem Arm und führte sie an seine Lippen. Als ihre Hand wieder auf seinen Arm ruhte, legte er seine auf ihre. „Und eure Künste haben schließlich geholfen.“

Sie kamen gar nicht dazu sich weiter zu unterhalten oder den Spaziergang fortzusetzen, da ein Bediensteter aus dem Haus auf sie zugeeilt kam.

„Mister Norrington, Sir! Eure Frau Mutter wünscht euch zu sehen, sie erwartet euch im kleinen Salon. Miss Montague wünscht sie selbstverständlich auch zu sehen.“

„Danke Joseph. Richte meiner Mutter aus, dass wir sofort kommen.“

Der Bedienstete Namens Joseph nickte und eilte wieder in das Innere.

„Unseren Spaziergang müssen wir wohl leider verschieben, ich bin gespannt was meine Mutter von uns möchte.“

„Hoffentlich ist es nichts Ernstes. Hoffentlich sind keine schlechten Nachrichten eingetroffen. Euer Herr Vater befindet sich doch immer noch auf hoher See?“

Er schüttelte sachte den Kopf. „Wenn es etwas Ernstes wäre, wäre sie selber zu uns gekommen. Kommt, wir sollten hinein gehen.“

James führte Victoria in das Innere des Hauses und sogleich in den kleinen Salon wo seine Mutter schon wartete.

„Du hast nach uns geschickt, Mutter?“

Evelyn Norrington erhob sich aus dem Sessel in welchem sie gesessen hatte.

„Diese Depesche ist soeben aus London eingetroffen. Das Schiff deines Vaters ist eingetroffen.“, lächelte sie und schien sogar ein wenig zu strahlen. Schließlich hatte auch sie ihren Mann wochenlang nicht gesehen und auch wenn sie es gewohnt war als Gattin eines Seefahrers, war da dennoch immer eine kleine Sehnsucht jedes Mal wenn er zur See ging.

James lächelte sachte. „Das sind doch gute Neuigkeiten. Und… du möchtest sofort nach London abreisen?“, schmunzelte er. Es war jedes Mal das gleiche. Sobald sein Vater zurück war, begab sie sich sogleich nach London. Es war in all den Jahren schon fast zu einem Ritual geworden.

Sein Lächeln verriet ihr, dass er sich gerade ein klein wenig über ihr Verhalten amüsierte.

„Nun, wenn ich euch guten Gewissens hier lassen kann, James? Ihr seid schließlich jung und frisch verliebt, nicht dass ihr noch etwas Unüberlegtes tut… zum Beispiel die Zimmer wechseln oder Betten zusammenrücken…“

„Mama!“

Sie grinste innerlich. Das war dafür, dass er sich über sie amüsierte. „Ach James, ich weiß doch, dass ihr anständig seid. Ich werde mich dann nach London begeben. Und vergiss nicht mein Sohn: Eine Mutter weiß alles und sieht alles.“, schmunzelte sie. Ihr Sohn sah entsetzt drein während Victoria mit geröteten Wangen den Blick abgewandt hatte. Mit einem Schmunzeln im Gesicht verließ Evelyn den kleinen Salon um eine schnelle Abreise nach London zu organisieren.

„Verzeiht… manchmal… weiß ich nicht was… in meiner Mutter vorgeht.“, wandte sich James an Victoria. Auch auf seinen Wangen lag ein Hauch von Rot und er schien sichtlich verlegen zu sein.

Dass auch er bei dem Thema errötete, fand sie ganz reizend.

„Schon gut, James… Mütter halt.“, lächelte sie, immer noch errötet. „Und am Ende wollen sie dennoch Enkelkinder.“

Beide lachten, immer noch verlegen, auf.
 

Keine 2 Stunden später war die Kutsche bereit zum Aufbruch. Evelyn hatte nur wenig Gepäck, es würde ohnehin nur ein kurzer Aufenthalt in der Hauptstadt werden bevor sie und ihr Gatte zurückkehrten.

„Grüße Vater herzlich von mir. Ich bin gespannt auf seinen Bericht über die Fahrt und Gibraltar.“

„Das werde ich, wie immer. Er wird dir gewiss viel zu erzählen haben. Nichts bereitet dich besser auf dein Examen vor wie ein Vater der selbst ein alter Seebär ist.“, lächelte sie. „Und ich werde ihm auch von deinem Mädchen erzählen.“

„Mutter, Victoria ist kein Mädchen.“, sprach er leiser und eindringlicher.

„Aber deine Frau ist sie noch nicht.“, grinste sie, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich auch von Victoria herzlichst bevor sie in die Kutsche stieg und diese sich mit knirschenden Rädern unter dem Kies in Bewegung setzte.

„Nun… ich denke… es wäre Zeit für ein wenig Tee?“, fragte er Victoria. Ein wenig unsicher war er ja schon, jetzt wo er mit ihr ganz alleine im Haus war, für einige Tage.

Nachdem sie dem Tee zugestimmt hatte, führte James sie wieder in das Innere. Im Teezimmer ließen sie sich dann nieder und warteten bis der Tee serviert wurde.

„Nun, zumindest können wir unsere Spaziergänge jetzt ungestört führen.“, lächelte er.

„Ihr habt euren Vater lange nicht mehr gesehen?“

„Es… sind schon einige Monate, ja.“, nickte er sachte. „Er leistet seiner Majestät gute Dienste und ist ein äußerst erfahrener Mann zur See.“

„Ich stelle mir das… merkwürdig vor. Ihr seid schließlich oft auf See, euer Vater ebenfalls… bekommt man sich da noch zu Gesicht?“

Er lachte leise. „Ja, wir sehen uns noch. Wir sind uns nicht fremd geworden bisher. Aber das bringen der Beruf und der Dienstrang nun einmal mit sich. Als Admiral seiner Majestät, verbringt man nun einmal die meiste Zeit des Jahres auf dem Meer. Einige bevorzugen natürlich das Leben zu Land, Festlichkeiten und Bälle am Hofe. Aber nicht so mein werter Herr Vater. Er braucht einfach ein Schiff unter seinen Füßen.“

„Und ihr wohl auch? Ich habe das Gefühl ihr könntet es kaum noch erwarten wieder eines zu betreten?“, lächelte sie sachte.

„Da habt ihr wohl recht… aber im Moment… bin ich auch ganz glücklich zu Land…“

Bei seinem Lächeln und den Blick den ihr zuwarf, erröteten sich ihre Wangen.

„Soll das heißen ich… ich würde euch… davon abhalten?“

„Nur geringfügig…“, lächelte er.

„Nun… wenn es eine Dame schafft… euch davon abzuhalten ein Schiff zu betreten…“

„Muss sie etwas sehr besonderes sein… Ich würde mit euch gerne einen Ausflug an die Küste wagen. Der Hafen von Southampton ist wundervoll. Nicht so hektisch wie der Londoner. Hier… geht alles etwas gemütlicher zu.“

„Oh, den würde ich gerne einmal sehen. Ich bin mir sicher er wird mir gefallen.“

„Das wird er euch gewiss. Er ist nicht gerade klein. Aber dennoch recht ansehnlich. Vielmehr ist Southampton ein Erholungsort als ein wirtschaftlich groß genutzter Hafen heutzutage. Die großen Schiffseigner sind nach Liverpool und Plymouth gezogen.“

„Dann kann ich wenigsten sicher sein, dass ihr nicht plötzlich ein königliches Schiff besteigt und in See stecht.“, lächelte sie.



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