Zum Inhalt der Seite

Where the heart truly lies

James Norrington x OC
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Southampton, Sommer 1748 ~ Landsitz der Familie Norrington

Southampton, Sommer 1748

Landsitz der Familie Norrington
 

„Und wie war dann der Ausflug mit unserem Midshipman?“

„Wir sind in ein kleines Unwetter hineingeraten.“

„Ach herrjeh!“

„Zum Glück war die Wassermühle hier auf dem Gelände nicht weit entfernt. Dort konnten wir Schutz suchen.“

„HmHmm… Ihr zwei alleine in einer Mühle…“, schmunzelte Mary-Anne.

„Nicht das was du wieder denken magst, James ist ein anständiger Mann. Wir haben nur getanzt.“

„Nur getanzt, soso… war das alles?“

„Irgendwie mussten wir uns die Zeit vertreiben bis das Unwetter aufhört.“

„Und das habt ihr mit tanzen gemacht? Meine Liebe… deinen Wangen sind gerötet. Was ist da noch geschehen?“

„Er… er… er hat mir gesagt, dass… er mich liebt und… und hat mich geküsst.“

„Oh, Victoria! Das freut mich für dich! Ist er ein guter Küsser?“

„Mary-Anne!... Ich weiß nicht, was ein guter Küsser ist, ich habe zuvor noch keinen Mann geküsst gehabt… Ist er ein guter Küsser wenn man glaubt den Boden unter den Füßen zu verlieren?“

„Oh, meine Liebe, ich beneide dich um deinen Fang, sogar ein guter Küsser ist er… Du hast absolut Glück mit diesem Mann. Du musst mir alles, jedes Detail, nach der Hochzeitsnacht erzählen, ich möchte alles wissen!“

„Mary! Darüber spricht eine Dame nicht! Also wirklich! Du kannst manchmal auch zu neugierig sein! Das… das…“

„Liebes… ich bin mir sicher, dass er ein zuvorkommender, sensibler und sehr zärtlicher Liebhaber sein wird, so wie er dich jetzt schon allein mit seinen Augen anschmachtet und anhimmelt, wird er gar nicht anders können, du wirst gewiss eine sehr angenehme Hochzeitsnacht haben.“

„Es ist noch viel zu früh um überhaupt an eine Hochzeit zu denken.“

„Bei Männern die sich der See verschrieben haben gibt es kein früh genug. Es braucht nur ein großer Sturm kommen und…“

„Mary! An so etwas denkt man nicht einmal…“

„Liebes… ich glaube du bist schneller verlobt mit James Norrington als du dir träumen kannst.“, lächelte Mary-Anne. „Und ich wünsche dir mit ihm nur alles erdenkliche Glück auf der Welt. Ich will die erste sein der du erzählst wenn er um deine Hand angehalten hat, verstanden?“

„Natürlich.“, lachte Victoria leise.

„Und ich möchte selbstverständlich die Patin eures ersten Kindes sein.“

„Mary! Das ist nun wirklich viel zu…“

„Er wird dich sicher mit einer Heerschar an Kindern beschenken.“

„Mary, das ist jetzt aber wirklich…“

„So ein kräftiger junger Mann wie er ist.“

„Mary!“

„Liebes, Männer sind wie Pferde… man muss sie gut zureiten.“

Victoria schlug ihrer Freundin mit ihrem Fächer auf den Arm, die Wangen waren hochrot und ein empörter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.

„Ich möchte derlei Anspielungen nicht mehr von dir hören! Das… das ist… Wie kannst du nur?! So redet keine Dame! Und ich verbiete dir, dass du so redest in Verbindung mit James!“

Es war der Tag des Banketts und da Mary-Anne wusste, dass ihre Freundin derzeit ein Gast bei den Norringtons war, war sie möglichst früh erschienen um ihre Freundin beiseite zu nehmen. Sie war nicht umsonst Gast bei den Norringtons. So taten sie am frühen Abend nun einen gemeinsamen Spaziergang durch den Garten und Mary-Anne versuchte soviel wie möglich aus ihrer Freundin heraus zukitzeln.

Seit diesem einen gewissen Nachtmittag, hatten Victoria und James nur selten ganz verstohlen ein Küsschen ausgetauscht, es blieb größtenteils bei verliebten Blicken und sachten Berührungen der Hände. Seiner Mutter war eine Veränderung in seinem Verhalten zwar aufgefallen, ab und an schien er nervös zu sein, Sachen entglitten ihm aus den Händen, ein wenig verwirrt schien er zuweilen, aber sie schob es auf den Umstand, dass Victoria anwesend war, dass er aufgrund von ihr ein wenig durcheinander schien. Verständlich wenn man frisch verliebt war.

„Natürlich, meine Liebe.“, lächelte Mary-Anne. „Aber du musst zugeben, dass unser lieber James ein wenig forsch ist oder? Was sagt denn dein Vater überhaupt dazu? Ich meine zu James. Nicht den Kuss.“; schmunzelte sie.

„Mein Vater findet ihn sympathisch.“

„Hmhm… sympathisch… auch wenn er dir den Hof gemacht, dich eingeladen, mit dir getanzt, dir Briefe geschrieben hat, ohne…

„Ja, auch trotz dessen…“, schmunzelte Victoria.

„Dann steht euch ja eigentlich nichts mehr Wege, hm?“

„Fang nicht wieder davon an.“

Mary-Anne musste schmunzeln.

„Nun komm. Lass uns wieder hineingehen. Dein James wird sicher sehnsüchtig auf dich warten und ich will dich ihm ja nicht länger als nötig stehlen.“

„Mary-Anne, bitte schweig still darüber, ja? Es weiß wirklich sonst niemand…“

„Natürlich, verschwiegen wie ein Grab werde ich sein.“, schmunzelte sie.

So begaben sich beide Damen wieder in das Innere, Mary-Anne zog sich zurück und gesellte sich zu einer Gruppe Damen als sie sah wie James auf sie beide zukam und sie wollte ihrer Freundin schließlich genügend Zeit mit ihrem Liebsten alleine gönnen.

Doch kaum war James an Victoria herangetreten mit einem verliebten Lächeln da erhielt er schon einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.

„Das muss die junge Lady Montague sein, von der du schon viel erzählt hast, James, willst du uns nicht vorstellen?“, grinste sein Freund und Kollege Theodore Groves.

„Das… wollte ich gerade tun, Theodore… du hast ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt wie kein anderer.“, grinste James etwas gezwungen, es mag zwar ein Grinsen sein, aber sein Blick sprach anderes. „Wenn ich vorstellen darf, Victoria Montague, Midshipman Theodore Groves.“

„Guten Tag, Lady Montague.“, grinste Theodore und gab ihr einen Handkuss. „Ich bin einer der engsten Freunde von James, während der Afrika-Reise konnte er gar nicht aufhören über euch zu sprechen, umso erfreuter bin ich euch nun selber endlich kennen zu lernen, wir wünschen unserem guten James schließlich nur das Beste.“

„Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Mister Groves.“, lächelte Victoria charmant. „Ihr seid also auch Midshipman der Royal Navy? Strebt ihr dann auch bald das Leutnantsexamen an wie James?“

„So fleißig wie unser guter James bin ich nicht, bei mir wird es noch ein wenig dauern bevor ich dazu zugelassen werde.“

„Ah ja, ich erinnere mich, dass ein Midshipman drei Jahre mindestens als solch einer dienen muss bevor das Examen zum Leutnant antreten kann, liege ich da richtig?“

„Sehrwohl, Madam, da liegt ihr richtig. Ich bin nicht so zielstrebig wie unser James. Aber er wird das Examen schon bestehen, bald wird er Leutnant Norrington sein, da bin ich sehr zuversichtlich.“

„Das bin ich ebenfalls.“

„Ihr schmeichelt mir wieder zu sehr, Lady Montague.“

„Überlasst das Schmeicheln nur ihm.“, grinste Theodore. „Darin hat er es wahrlich zum Meister gebracht.“

„Ich finde, wir sollten uns setzen, oder?“, wollte James nun alle auf ein anderes Thema lenken, bot Victoria seinen Arm an und führte sie dann an den Esstisch wo schon einige andere Gäste saßen. Er kannte seinen Freund nur zu gut aber er musste nichts weiter befürchten, Victoria und Theodore unterhielten sich noch angeregt und ruhig. Sein Freund ging auch nicht weiter auf die Gefühle ein die er für Victoria hegte.

Erst später am Abend wurde ein wenig getanzt, es wurde Wein getrunken und allgemein war die Stimmung ein wenig lockerer. Andere unterhielten sich oder spielten Karten. Zugegeben, zwischen Victoria und James war es recht eindeutig, sie tanzten wenn nur miteinander, er befand sich immer in ihrer Näher als könne er sich gar nicht weit von ihr entfernen, das Lächeln welches sie sich zuwarfen war stets ein verliebtes und ein guter Beobachter hätte die kleinen heimlichen Gesten entdeckt. Das zufällige Berühren der Hände, den Tonfall wenn sie miteinander sprachen, die Wortwahl. Nicht jedem fiel es auf, aber einigen schon.

„Sie ist wirklich liebreizend, ganz wie du es gesagt hast. Ich habe zwar nicht damit gerechnet, ich dachte du würdest mit deiner Beschreibung maßlos übertreiben.“, lächelte Theodore als er für einen Moment alleine mit James reden konnte. „Aber sie ist wirklich ein ganz guter Fang wie mir scheint. Meinen Segen hast du.“

„Brauche ich den denn?“, schmunzelte James.

„Ich bitte dich, du willst dieser Frau ein lebenslanges Versprechen geben und willst nicht meine Meinung hören? Hast du es ihr denn schon gesagt?“

„Was gesagt?“

„Na was wohl? Hast du es ihr gestanden?“

James seufzte einmal leise auf, nahm einen Schluck Wein ehe er weiter sprach.

„Ja. Habe ich.“

„Und…? Mensch, Junge, muss man dir alles aus der Nase ziehen? Was hat sie gesagt? Dich zum Teufel scheint sie nicht gejagt zu haben, sonst wäre sie glaube ich kaum anwesend.“

„Nein, das hat sie nicht.“, schmunzelte James. „Es… es war… sie empfindet ebenso.“, umschrieb er es. Dass er sich gleich darauf auch geküsst hatte, sagte er lieber nicht. Es war schon unerhört gewesen sie überhaupt auszuführen ohne bei ihrem Vater vorstellig gewesen zu sein.

„Glückwunsch, mein Freund! Da gratuliere ich dir!“

Theodore schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.

„Das ist doch wahrlich ein Grund zum feiern. Dann steht euch ja eigentlich nichts mehr im Wege.“

„Ich warte bis zu meiner Promotion zum Leutnant. Erst dann… möchte ich um ihre Hand anhalten.“

„So ernst ist es dir also.“, schmunzelte sein Freund. „Dann kann ihr Vater sicher nicht nein sagen wenn du erst einmal Leutnant bist.“

„Ich hoffe.“, lächelte James, denn eine andere konnte er sich nicht mehr an seiner Seite vorstellen und… ganz abgesehen davon, dass sie nicht mehr in aller Heimlichkeit kleine Geste austauschen mussten.

„Ich wünsche dir viel Glück in dieser Angelegenheit. Aber so ein Glückspilz wie du bist.“
 

Der Abend dauerte auch nicht mehr allzu lange an. Die letzten Gäste des Abends waren noch Mary-Anne und Theodore. Mary-Anne war dabei sich von Victoria zu verabschieden mit der dringenden Bitte sie auf dem Laufenden zu halten. Auch Theodore wollte sich verabschieden, aber James hatte ihm zuvor versprochen gehabt ein Buch zu leihen und eben dieses wollte er holen.

„Es war wunderbar dich wieder zu sehen Theodore, es ist viel zu lange her, dass du Gast bei uns warst. Ich würde dich gerne wieder einmal länger hier begrüßen dürfen.“

„Vielen Dank Miss Norrington, es ist mir immer wieder eine Ehre ein Gast ihres Hauses zu sein und jede Einladung ist mir eine Freude. Selbstverständlich würde es mich auch freuen irgendwann sowohl sie, Lady Summerset, wie auch sie, Lady Montague, wieder zu sehen.“

„Daran soll es gewiss nicht scheitern.“, schmunzelte Mary-Anne kokett als plötzlich alle aufhorchten als ein dumpfer Aufprall zu hören war.

Alarmiert eilten sie zur Treppe in das Foyer und da lag James.

„Nicht schon wieder…“, entfuhr es Theodore, das war doch auf dem Heimweg von Gambia…

„James?...James!“

„James, was hast du? Sag doch etwas!“

„Sie sollten einen Arzt kommen lassen, das ist auf der Heimreise von Westafrika schon einmal geschehen. Es war angeblich nur ein kleines Fieber, nach zwei Wochen ging es ihm wieder gut. Aber jetzt bin ich mir nicht so ganz sicher.“

„Henry!... Tragt ihn bitte in sein Schlafzimmer, ich lasse sofort nach einem Arzt schicken.“

Ein Bediensteter der von Miss Norrington gerufen wurde, brachte zusammen mit Theodore James auf seine Zimmer, der noch immer bewusstlos schien. Miss Norrington selbst eilte davon um nach einem Arzt schicken zu lassen.

„Es ist schon einmal passiert? In Afrika?“, fragte Victoria nach.

„Ja, er ist plötzlich zusammen gebrochen, ohne irgendwelche Anzeichen zuvor. Der Schiffsarzt konnte nicht genau sagen, ob es ein Tropenfieber war, aber nach zwei Wochen ging es ihm wieder blendet. Er schien wieder ganz gesund… Vielleicht war es doch ein Tropenfieber… diese können unheimlich tückisch sein.“

Victoria flatterte nun doch ein wenig Herz. Ein Tropenfieber?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xaris
2011-05-10T16:35:25+00:00 10.05.2011 18:35
Hallo :)

Waaah, diese Story ist sooo schön, ich habe sie eben von Kapitel 1 - 15 durchgelesen und hätte ruhig auch noch mehr davon vertragen. *__*
Norrington ist mein Lieblingschar, deshalb finde ich es super, dass ich deine Story entdeckt habe! :D
Dein Schreibstil ist wirklich sehr gut, genauso wie die Handlung! *o*
Eigentlich dachte ich, die Story nähert sich langsam bereits dem Ende, aber wenn ich so sehe, welche Charaktere noch auftauchen sollen, denke ich, dass da noch einiges kommen wird, oder? *_*

Ich freue mich bereits riesig auf das nächste Kapitel! :)


Zurück