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Closer to the edge

Kisame/Itachi
von

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Decided

Als Itachi wieder zu sich kam, war das erste, das er spürte, ein unangenehmes Ziehen im Nackenbereich, so dass er sich reflexartig an eben jene Stelle fassen wollte. Ein sinnloses Unterfangen, denn er konnte seine Arme nicht bewegen, versuchte sich wenigstens in eine aufrechte Position zu bringen, was ihm mehr als schwer fiel. Auch als er blinzelnd die Augen öffnete, konnte er nicht erkennen, wo er sich befand, denn der Raum war in Dunkelheit gehüllt. Itachi warf einen Blick zum Fenster, erkannte, dass es draußen bereits finstere Nacht war. Während er von Unwohlsein geplagt auf dem Bett, auf dem er saß, rumrutschte, versuchte er, sich zu erinnern, was eigentlich passiert war – und vor allem warum er mit den Händen an die Bettpfosten gefesselt war. Frustriert lehnte er den Hinterkopf an das Gestell, starrte zur Decke hoch.

Dann jedoch fiel es ihm schlagartig wieder ein und zwar alles! Kisame hatte den Oi-nin laufen lassen, weil er ihn dazu gebracht hatte. Sie hatten geredet, der Haimensch hatte ihn geküsst, Itachi hatte es genossen – Stopp! Der Uchiha hielt in seinen Gedankengängen inne, konnte nicht fassen, was da in seinem Kopf herumspukte; er hatte Kisames Initiative genossen? Na ja, genau genommen war es noch um einiges schlimmer, denn er hatte sich von diesem Mistkerl zu allem Überfluss auch noch überwältigen lassen. Weil er nicht aufgepasst, sondern sich hingegeben hatte. Wie hatte er so einfältig sein können, vor dem Feind seine Deckung fallen zu lassen?
 

Itachi seufzte kaum hörbar, schloss für einen Moment die Augen, um sich zu beruhigen. Er durfte jetzt nicht aus der Fassung geraten, denn es war sein eigener Fehler, dass er erneut in Gefangenschaft geraten war. Selbstverständlich bedeutete dieser Suigetsu Kisame mehr als er – wenn er dem Haimenschen überhaupt in irgendeiner Weise am Herzen lag. Itachi hatte diesen Eindruck gehabt, als der Ältere den Oi-nin verschont hatte, denn hätte er nicht eingegriffen, wäre die Situation anders ausgegangen. Genau wie der letzte Kuss unerwartet…nun ja, sanft gewesen war. Itachi konnte nicht verhehlen, dass es ihm durchaus gefallen hatte und das war das Aus gewesen. Sicher war Kisame anders im Umgang mit ihm gewesen, schließlich hatte er ja ein Ziel gehabt, das er auch erreicht hatte. Und nun saß Itachi hier und wartete im Grunde nur noch auf seine Hinrichtung, denn diese würde unweigerlich bevorstehen, wenn Kisame ihn zum Mizukage brächte. Bestimmt hatte dieser längst erkannt, dass Itachis Hinweis seine Männer in den Tod geschickt hatte; die Ne überlebte niemand.

Dabei war er so nah dran gewesen, seine Familie wieder zu sehen…
 

Das Geräusch der Tür ließ ihn aufsehen und gleich darauf blendete ihn ein schmaler Lichtstrahl. Er horchte auf, als schwere Schritte ertönten, wissend, um wen es sich handeln musste. Ein Klicken und der Raum wurde von einer Lampe erhellt, die Tür dagegen geschlossen. Itachi musste sich zunächst an die ungewohnte Helligkeit gewöhnen, doch kaum dass er dies getan hatte, suchte er den Blick seines Gegenübers. Dieser wich ihm jedoch aus, wirkte zerknirscht, als er sich schließlich neben ihn auf das Bett fallen ließ und dabei registrierte, dass Itachi dabei vor ihm zurückwich. Auch wenn er die Prioritäten des anderen nachvollziehen konnte, war er dennoch wütend auf ihn und das sollte er auch merken.

„Du bist angepisst, eh?“

Eine überflüssige Frage, aber Itachi wurde den Eindruck nicht los, dass Kisame diese nur stellte, um die Stille zwischen ihnen zu brechen. Der Uchiha musterte ihn kurz; anscheinend gab es in diesem Haus, Hotel, was auch immer es war, eine Möglichkeit zu duschen, denn der Haimensch trug saubere und vor allem unversehrte Kleidung. Fragte sich nur, wie er das bezahlt hatte oder…nein, das wollte er gar nicht wissen.

„Wie kommst du darauf?“, gab er sich desinteressiert und bemerkte, wie Kisame die Fäuste ballte.

Gut zu wissen, dass man ihn mit ein wenig Gleichgültigkeit durcheinander bringen konnte.

„Hör auf, mich zu verarschen!“, grollte der Kiri-nin erbost und Itachi warf ihm einen kalten Blick zu.

„Wer hat denn damit angefangen?“, schoss er zurück.

Abrupt versteifte sich Kisames Haltung und er wirkte, als würde er wieder auf ihn losgehen wollen. Dieses Mal hatte Itachi keine Angst davor, vielleicht weil er inzwischen verstanden hatte, wie der Mann vor ihm tickte. Er würde ihn nicht grob anfassen – nicht jetzt.

„Freiwillig wärst du doch niemals mitgekommen!“, herrschte er ihn an und sein Kiefer malte geräuschevoll. „Eine andere Wahl hatte ich nicht!“

„Du erwartest nicht ernsthaft Verständnis von mir oder?“

Darauf bekam er keine Antwort, nur einen finsteren Blick, der Itachi ziemlich kalt ließ. Es war nicht so, als würde er nicht verstehen, warum Kisame diese Entscheidung getroffen hatte. Wäre es um Sasuke gegangen, hätte er nicht anders gehandelt, aber das bedeutete nicht, dass er ihm einfach vergab.

„Hör auf, dich zu rechtfertigen und lass mich in Ruhe.“
 

Kisame krallte die Nägel in die Handflächen, als ihn die letzten Worte erreichten und ihm gleichzeitig seine Machtlosigkeit verdeutlichten. Er war nicht davon ausgegangen, dass Itachi ihm sofort verzeihen würde, aber diese abweisende Art traf ihn härter als erwartet. Kurz gesagt: Er hatte sich die Sympathie bei dem Uchiha verbockt. Aber das würde er schon wieder richten, irgendwie…wenn er den Mizukage davon überzeugt hatte, dass er kein Verräter war. Kisame war zwar nicht so naiv zu glauben, dass er diesmal ungeschoren davon kam, aber was sollte Yagura schon großartig machen? Er war ein wichtiges Werkzeug, eines, das man nicht so schnell austauschen konnte und somit würde er es überleben. Itachi hoffentlich auch, aber Kisame würde sich diesbezüglich schon etwas überlegen. Ihm würde schon etwas einfallen, um ihn für sich zu beanspruchen.

Ein Seitenblick zu dem Jüngeren, welcher den Kopf von ihm weggedreht hatte, ließ ihn allerdings in seinen Überlegungen innehalten. Die Kälte von eben war aus seinen Augen verschwunden, stattdessen lag ein ihm nur zu bekannter Ausdruck in ihnen. Vielleicht stellte er sich das ja wirklich zu einfach vor, denn selbst wenn er Itachi behalten durfte, würde dieser sich immer nach Konoha sehnen. Er würde immer zu seiner Familie zurückwollen und so wie er den Jungen inzwischen kannte, würde er sich von ihm abschotten. Kisame würde irgendwann die Geduld verlieren und ihn sich mit Gewalt nehmen. Das Ergebnis wäre ein psychisches Wrack, dem man letztendlich den Gnadenstoß gab – solche Geschichten wiederholten sich.
 

Verdammt, er bewegte sich exakt auf den Punkt zu, an den er nicht gelangen wollte – nicht mit Itachi. Es war zum Verrücktwerden, dass er sich so viele Gedanken um einen einzigen Menschen machte, schließlich scherte er sich auch sonst um niemanden außer sich selbst. Na gut, um Suigetsu vielleicht und Zabuza war ihm auch wichtig gewesen, aber da hörte es dann auch wieder auf.

„Hast du Hunger?“, brach er schließlich das eiserne Schweigen.

Er hasste solche Situationen wirklich und gerade jetzt, wo ihn sein Gewissen – das er eigentlich verbannt geglaubt hatte – nach allen Regeln der Kunst piesackte. Itachi schien das egal zu sein, denn er regte sich weder, noch gab er einen Laut von sich. Kisame knurrte, funkelte ihn zornig an; mit Ignoranz konnte er nicht umgehen.

„Dann halt nicht.“

Wieder setzte die unangenehme Stille ein und er bekam das Gefühl nicht los, dass Itachi ihn damit strafen wollte. Mochte ja albern sein, aber ebenso effektiv.

„Gewöhn dich besser an die Fesseln“, brummte er gehässig. „Die wirst du in Zukunft jeden Tag tragen.“

Nicht mal ein Zucken, keine Veränderung in der Mimik…allmählich riss dem Haimenschen der Geduldsfaden. Er hatte sich nie gut unter Kontrolle gehabt und wenn Itachi ihn weiter so behandelte, würde er ausrasten, das war sicher. Wie sollte das auf die Dauer funktionieren? Die Antwort war simpel: Gar nicht. Da konnte er ihn ebenso gut jetzt zerstören.
 

Es fiel Itachi wesentlich schwerer als sonst, den Haimenschen kontinuierlich zu ignorieren. Shisui hatte ihm schon des Öfteren gesagt, dass er zu weich sei und daher ungeeignet als Shinobi; Itachi hatte ihm nie darauf geantwortet. Vielleicht war das der Grund, warum er Kisame gegenüber zwar Enttäuschung verspürte, aber keine Wut, wie es der Fall hätte sein sollen. Möglicherweise lag es auch daran, dass er diesen groben Klotz mittlerweile ein bisschen…mochte. Sich das einzugestehen, verlangte ihm schon einiges ab und er würde es besser für sich behalten.

Ein kräftiger Ruck an seinen Fußgelenken ließ ihn vor Überraschung und Schmerz aufkeuchen – seine Wunde war zwar gut verheilt, aber die Stelle wies immer noch ziemliche Empfindlichkeit auf. Er fiel der Länge nach aufs Bett, wobei die Fesseln in seine Haut schnitten, und er biss sich auf die Lippen, um einen weiteren Laut zu unterdrücken. Erschrocken blickte er in die glühenden Iriden über sich und der gierige Ausdruck ließ ihm entsetzlich kalt werden. Die grünen Raubtieraugen musterten ihn schleichend langsam und so verhielt es sich auch mit den Fingern, die unter sein Shirt wanderten. Itachi versteifte sich abrupt und die forschenden Berührungen brannten wie Feuer auf seiner Haut. Bevor er den Kopf wegdrehen konnte, um Kisame wenigstens nicht in die Augen sehen zu müssen, hielt dieser sein Kinn fest, fixierte ihn scharf.

„Was muss ich machen, damit du mir entgegenkommst?“, grollte er tief und der Uchiha erschauderte. „Sag schon! Wie bringe ich dich dazu, freiwillig die Beine breit zu machen?“

Er keuchte auf, als die rauen Finger seine rechte Brustwarze streichelten und sofort schoss ihm die Röte in die Wangen. Das war…einfach nur beschämend.

„Ich kann es dir so besorgen…“

Ohne Vorwarnung krallten sich die fremden Nägel in das sensible Fleisch und kratzten darüber, zwangen Itachi zu einem erstickten Aufschrei.

„…oder härter, ganz wie du willst.“

Eine Spur Spott klang in der Stimme des Hünen mit, sorgte dafür, dass Itachi sich noch gedemütigter fühlte, als es ohnehin schon der Fall war. Unruhig atmend lag er unter Kisame, war nicht gewillt, diesem eine Antwort zu geben.

„Schön…halt besser still. Dann tut es nur halb so weh.“
 

Es war äußerst unüblich, mitten in der Nacht zur Hokage gerufen zu werden, aber dennoch folgte Shisui der Nachricht sofort; geschlafen hatte er sowieso nicht. Noch während er mit zügigen Schritten das Uchiha-Viertel hinter sich ließ, machte er sich Gedanken darum, was Tsunade von ihm wollen könnte. Eine geheime Mission vielleicht? Die Aufträge, die er in der letzten Zeit erledigt hatte, waren geradezu einfach gewesen, eine Herausforderung könnte ihn vermutlich besser ablenken.

Leise hallten seine Schritte auf den Treppenstufen wieder, als er sich nach oben begab, wo das Zimmer der Hokage lag. Shisui wartete einen Moment, ehe er klopfte, woraufhin ein schroffes Herein! erklang und ihm das Eintreten erlaubte. Das erste, das ihm auffiel, war die Tatsache, dass es nicht nach Sake stank, was schon ein regelrechtes Wunder darstellte. Die Anwesenheit einer gewissen Person jedoch war um einiges bedeutsamer und er spannte sich unwillkürlich an.

„Shunshin no Shisui…anscheinend machst du deinem Namen alle Ehre, Uchiha.“

Die Verachtung entging Shisui keinesfalls, doch er hielt dem Blick ohne weiteres stand, setzte eine undurchdringliche Miene auf.

„Halt sich zurück, Danzou!“, ermahnte ihn nun die Hokage und der alte Mann schnaubte.

Es war kein großes Geheimnis, dass Letzterer nichts von ihrem Clan hielt, sie nur noch weiter zu unterdrücken versuchte. Shisui verabscheute ihn, aber gerade eben hatte er andere Sorgen, wandte sich an Tsunade.

„Warum habt Ihr mich herbestellt, Hokage-sama?“

Die Angesprochene seufzte hörbar, tauschte dann einen kurzen Blick mit Danzou, dessen Züge sich automatisch verhärteten.

„Letztens wurde ein Trupp Kiri-nin in den unterirdischen Gängen erwischt. Meine Ne hat sie natürlich verhört und ein paar interessante Informationen erhalten.“

Der ältere Mann machte eine kurze Pause, ließ die Worte wirken und tatsächlich erregte das Shisuis Aufmerksamkeit.

„Es stellte sich heraus, dass sie wohl von einem Konoha-nin hergeschickt worden sind. Einer von ihnen behauptete sogar, es handele sich um einen Uchiha.“

Shisuis Augen weiteten sich, als er begriff, um was genau es hier eigentlich ging. Das konnte doch nicht wahr sein…oder doch? Nun meldete sich wieder die Hokage zu Wort, räusperte sich vernehmlich.

„Ich habe mich erkundigt und es gibt keine weiteren Vermissten…außer einem.“

„Itachi“, murmelte Shisui und Danzous Miene verdunkelte sich noch mehr.

„Es ist anzunehmen, dass er versucht hat, seine Haut zu retten, indem er Informationen herausgegeben hat. Das ist Verrat an Konoha und-“

„Ich habe gesagt, du sollst dich zurückhalten, Danzou!“, unterbrach Tsunade ihn bestimmt und mit einer wirksamen Schärfe in der Stimme.

Shisui war ihr dankbar, denn er hatte nicht vor zuzulassen, dass der Name seines Cousins in den Schmutz gezogen wurde.

„Falls es sich um Itachi handelt, hat er sich äußerst klug verhalten. Deine Einheit ist doch dauerhaft aktiv? Er hat sie somit direkt in unsere Arme getrieben und darin sehe ich keinen Verrat.“

„Tse…das heißt gar nichts! Die richtigen Foltermethoden und er singt wie ein Vogel. Das ist der Unterschied zu meinen Leuten – sie können gar nichts verraten.“

Tsunade bedachte ihn mit einem kühlen Blick, doch Shisui wusste nicht, was Danzou meinte. Die Ne waren ein Fall für sich, keiner wusste richtig über sie Bescheid und so sollte es ja auch sein.

„Auch wenn ich Danzous Meinung nicht teile…er hat Recht. Itachi könnte eventuell noch am Leben sein und Informationen preisgeben, mit denen uns der Feind gefährlich werden kann.“

Ab diesem Punkt richtete sich die Aufmerksamkeit wieder auf Shisui, der schon eine Ahnung hatte, was jetzt kommen würde. Tsunade strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr, während sie nach einem Stapel Pergamenten griff und diesen durchsuchte.

„Danzou und ich haben lange diskutiert, wen wir schicken werden, um dem nachzugehen. Ursprünglich hatten wir nicht vor, einen Uchiha zu schicken, aber ich kenne deine Akte – du bist zuverlässig, unauffällig und einer der besten.“

Sie blickte wieder auf, rollte das Papier in ihren Händen zusammen und hielt es ihm hin.

„Ich übertrage dir hiermit die Mission, Uchiha Itachi zurückzubringen oder zu töten, falls dies nötig sein wird.“

Shisui nickte, griff nach dem Pergament und neigte dann gehorsam den Kopf; mit den Gedanken war er jedoch ganz woanders. Sein Gefühl hatte ihn nicht betrogen, es bestand noch Hoffnung für seinen Cousin. Er würde ihn auf jeden Fall zurückbringen, da konnte kommen, was wollte.

„Ich werde Euch nicht enttäuschen, Hokage-sama!“

Die Angesprochene nahm dies mit einem Lächeln zur Kenntnis.

„Lass dich nicht erwischen, Shisui…sonst kriegst du es mit mir zu tun!“

Der Uchiha hatte dies ohnehin nicht vor, aber er nickte nur, wandte sich dann zum Gehen und verzichtete darauf, Danzou auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Kaum dass die Tür geschlossen war, ließ sich Tsunade in ihrem Stuhl zurücksinken, schnaubte abfällig.

„Bist du zufrieden?“, fragte sie an den alten Mann neben sich gewandt und angelte nach der Sakeflasche unter dem Tisch.

„Ich verstehe dein Problem nicht, Tsunade-hime“, erwiderte dieser knapp und trat zum Fenster, schaute auf das Dorf herunter.

„Laut deinen Worten hegst du doch keinerlei Zweifel an diesen Bastarden…“

„Hüte deine Zunge, du alter Sack!“, fuhr die Hokage auf und funkelte ihn aus ihren braunen Augen an. „Ich weiß genau, warum du Shisui vorgeschlagen hast! Du willst beweisen, dass man den Uchiha nicht trauen kann…aber da irrst du dich! Shisui wird diese Mission für Konoha bestehen!“

„Bitte…du hast mir doch zugestimmt, nicht wahr? Du hast den Uchiha ebenso gewählt, wie ich.“

Danzou warf ihr einen ruhigen Seitenblick zu, woraufhin Tsunade ein Geräusch von sich gab, das an das Fauchen einer wütenden Katze erinnerte.

„Von wegen, die Lippen der Ne sind versiegelt…du wärst doch der Erste gewesen, der Shisui einen Hinweis hätte zukommen lassen! Und dann hätte ihn sowieso keiner mehr halten können.“

„Oh, also zweifelst du ebenfalls an seiner Loyalität?“

„Ich weiß nur, dass man in solchen Situationen immer zuerst an die Familie denkt…aber das dürfte jemandem wie dir fremd sein!“

Mit einem leisen Plopp entkorkte die Hokage die Sakeflasche in ihrer Hand und trank einen Schluck daraus.

„Wenn ich erfahre, dass du irgendwem gegenüber ein Wort hiervon zukommen lässt, lernst du mich kennen, Danzou.“

Der Genannte setzte ein Lächeln auf, bei dem Tsunade noch aggressiver wurde, doch sie hielt sich zurück.

„Ich habe verstanden.“

Das bezweifelte sie, aber sie schwieg, trank stattdessen noch einen Schluck aus der Flasche. Erst als die Tür ins Schloss fiel, sie endlich wieder allein war, konnte sie sich ein bisschen entspannen. Hoffentlich hatte sie die richtige Entscheidung getroffen.
 

Stöhnend sank Itachi zurück nach hinten, schloss die Augen, um den Schmerz besser kompensieren zu können. In einem hatte Kisame Recht behalten; es tat verdammt weh. Aber wenigstens war er nicht der Einzige, der litt und das tröstete etwas. Trotzdem spürte er bereits jetzt, dass er bald eine hübsche Beule an der Stirn haben würde – wer hätte auch ahnen können, dass Kisame so einen Dickschädel hatte? Wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er dem Haimenschen keine Kopfnuss verpasst, um ihn davon abzuhalten, über ihn herzufallen. Dies hatte Itachi nämlich mehr geschadet als dem anderen, der ihn lediglich höhnisch angegrinst hatte. Das hätte er lieber sein lassen, denn Itachi hatte das widerrum als Anlass genommen, ihm äußerst unsanft das Knie in eine gewisse Körperregion zu rammen. Die Frage, wer nun den größeren Schaden durchlitt, erübrigte sich damit.

„Oh…verdammt…“, hörte er den Hünen, der immer noch zusammengekrümmt auf dem Bett saß, keuchen.

Itachi konnte nicht behaupten, dass er ihm besonders Leid tat, vor allem das Pochen hinter seiner Stirn hinderte ihn daran.

„Bist du wahnsinnig?!“, herrschte ihn der Altere an, als er sich einigermaßen gefangen hatte.

„Kannst du bitte leiser reden?“, murmelte der Uchiha zurück und schloss halb die Augen.

Kisames mörderischen Blick bemerkte er somit nicht, aber der war ihm gerade auch ziemlich egal. Die Lust auf Sex dürfte ihm vergangen sein, also vorerst keine Gefahr mehr.

„Ich geb dir gleich leiser reden…“, knurrte Kisame ihn an.

„Selbst Schuld.“

„Ich hoffe, du weißt, dass du gerade mit deinem Leben spielst…“

„Was für ein Leben?“, erwiderte Itachi mit einem bitteren Unterton. „So wie ich das verstanden habe, willst du mich einsperren und anketten. Das ist für mich kein Leben.“

Kurz flackerte beinahe so etwas wie Unsicherheit in Kisames Blick auf, jedoch verschwand der Ausdruck sehr schnell wieder. Warum versuchte er überhaupt, das auszudiskutieren? Als würde der Haimensch seine Situation verstehen wollen...lächerlich.

„Du könntest auch freiwillig bleiben, dann müsste ich dich nicht anketten…und auch nicht einsperren.“

Der Vorschlag kam so zögerlich, dass Itachi einen Moment brauchte, um den Inhalt überhaupt zu registrieren. Was sollte das nun werden? Itachi wurde es ganz flau im Magen, als er dem anderen ins Gesicht sah und die abweisende Erwiderung blieb ihm glatt im Halse stecken. Damit hatte er nicht gerechnet.

„Fragst du mich gerade, ob ich bei dir bleiben möchte?“, erkundigte er sich langsam und Kisame starrte ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle.

„Das…ich…nein! Unsinn! Natürlich nicht…würdest du doch sowieso nicht….oder?“

Verdutzt sah Itachi den Haimenschen, der seinem Blick nun auswich, an, konnte nicht fassen, dass der das tatsächlich ernst meinte. Und er konnte selbst nicht glauben, dass er darüber nachdachte, was er ihm antworten sollte. Das nein hätte ihm auf der Zunge liegen sollen, bereit ausgesprochen zu werden. Stattdessen bemühte er sich um eine sachliche Erklärung, die Kisame nicht gleich vor den Kopf stoßen würde.

„Konoha ist meine Heimat, Kisame. Dort gehöre ich hin…zu meiner Familie.“

Eine Weile sagte der Kiri-nin gar nichts, schaute nur mit undefinierbarem Gesichtsausdruck vor sich hin, bis er schließlich mit den Schultern zuckte. Als er ihn wieder ansah, grinste er breit, aber Itachi ahnte, dass das nur Farce war.

„Idiot, warum erzählst du mir das? Ich habe nur Spaß gemacht. Wenn ich dich behalten will, muss ich nicht fragen, kapiert?“

Itachi zog die Brauen zusammen, ließ ihn etwas an dem Verhalten Kisames stutzen; das war nicht der typisch heitere Ton, den er gern mal anschlug. Hatte er soeben was Falsches gesagt? Misstrauisch sah er zu, wie der Haimensch aufstand und dann zur Tür ging.

„Ich geh noch mal raus. Du solltest lieber schlafen…wir müssen morgen noch ein Stück laufen.“

Itachi öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, als Kisame einfach das Licht löschte und ihn in dem dunklen Zimmer zurückließ. Der Uchiha starrte eine ganze Zeit lang auf die Tür, nicht wissend, was er von dem Benehmen des anderen halten sollte. Schließlich seufzte er leise und ließ sich nach hinten fallen, missmutig an die Decke blickend; was passierte da eigentlich? Er verstand weder den Haimenschen noch sich selbst.
 

Kisame blieb noch eine Weile vor der Tür stehen, schaute nachdenklich ins Leere.

„Familie…huh?“, wisperte er kaum hörbar, schüttelte den Kopf.

Wann war er eigentlich so weich geworden? Das eben…das war nicht er gewesen. Itachi brachte ihn jedes Mal völlig durcheinander mit seinem albernen Gewäsch. Er atmete durch, straffte dann die Schultern und setzte seinen Weg nach draußen fort; sein Entschluss stand endgültig fest.

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Und was genau das für ein Entschluss ist, erfahrt ihr dann im nächsten Kapitel. :D

Spekulationen sind wie immer erwünscht! Am besten in einem schönen Kommentar verfasst!

Allmählich kommt der Stein ins Rollen, das bedeutet, dass die ff zum Höhepunkt kommt.

Ich hab mir schon alles hübsch zurechtgesponnen, will jetzt aber nicht sagen, wie viele Kapitel es noch werden.

Meine Kalkulation versagt immer, wie viele wissen. ^^°

Danke für die tolle Motivation, ihr macht mich unheimlich glücklich! *_*

*säusper*

Im nächsten Kapitel gibt es ein Treffen mit dem Mizukage und auch Suigetsu taucht wieder auf, während ihr auf Shisui noch etwas länger warten müsst. ^^°

lg

Pia <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  sleeping_snake
2011-05-17T19:27:36+00:00 17.05.2011 21:27
Wow...
Das ist der erste FF den ich lese, wo die beiden für so lange Zeit (Kapitel) immer wieder nur knapp am Sex vorbeigeschlittern.

Es ist unter anderen unerträglich grausam und zum anderen einfach nur grossartig. Rammt Itachi einfach sein Knie in Kisames Prachtstücke. *Glocken hör*

Ich finde es schön, dass du Shisui wieder Hoffnung gegeben hast. Auch wenn ich glaube, dass Danzo noch ein fieses Ding im Sinn hat. (Weiss der Geier was in dem kranken Moderhirn herumgeistert. *schauder*)

Am Anfang hab ich gar nicht gerafft, dass Itachi in einem Gasthaus aufwacht.
Dabei ist dir ein kleiner aber feiner Logik-Fehler unterlaufen:
Wenn er orientierungslos in einem komplett dunklen Raum aufwacht, wie kann er dann ein Fenster ausmachen? Benebelt wie er ist?

Das der Höhepunkt naht ist unübersehbar. Ich liebe Kisames Stotter-Reaktion wegen dem Freiwillig bleiben. Da konnte ich mir ein *schmacht* und *giggel* nicht verkneifen. ^3^

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
glg S_S


Von:  KARIN12
2011-05-16T14:26:11+00:00 16.05.2011 16:26
Super das Kapitel!
Itachi ist echt am Arsch, erst lässt er sich von Kisame küssen und dann auch noch niederschlagen.
Und auch im Hintergrund wird es interessant. Ich finde es genial Tsunade als Hokage ein zu setzten, du bringst sie echt gut rüber. Genau wie Danzou, dieser undurchsichtige Typ ist mehr etwas unheimlich.
Weiß denn einer von euch wo der sein Sharingang im Manga herhat?
Bis demnächst.
KARIN12
Von:  Michiyamii
2011-05-15T19:14:13+00:00 15.05.2011 21:14
HeiHo,

Da bin ich wieder nach einer kleineren Pause... mann bist du schnell mit dem Schreiben. Das kennt man gar nicht von dir (oder kommt es mir nur so vor?!) Schade, dass sich deine Ideen bei WHBL nicht auch übertragen lassen.
Hmm ein sehr interesanntes Kapitel.

Ich war schon die gaze Zeit gespannt, wann jemand auf die Suche nach Itachi geht. Schließlich war es nur eine Frage der Zeit, nachdem der Trupp von Kirigakure nicht sehr erfolgreich war... Aber das es außgerechnet Shisui ist, verwunder mich doch sehr. Ist es nicht etwas gefährlich, weil er sehr emotional verwickelt ist?! Ich bin wirklich gespannt wie das ausgehen wird... Aber ist hab das dumpfe Gefühl, als ob noch i.was kommt... Ich weiß nur nicht was. Naja ich bleibe auf der Lauer.

Haha, wie geil, Itachi lässt sich eins überbraten und ist wieder angekettet. Ich an seiner Stelle würde mir in den Hintern beißen, dass ich nicht so schnell wie möglich das Weite gesucht habe. Naja, jetzt bleibt es wenigstens spannend.
Itachis Reaktion kann ich echt gut nachvollziehen. Vor allem der Vergleich zu Sasuke war echt gelungen. Ich meine, warum Itachi nicht böse ist, kommt eben durch dein Beispiel sehr glaubhaft rüber. Eben weil Itachi nicht anders gehandelt hätte, weiß er in welch schwierigen Situation Kisame steckt. Da er nur leider der Leidtragende dabei ist, ist es wohl klar, dass er nicht begeistert ist.
Dein Kliffi war wirklich genial! Ich denke jeder hat gedacht: "Wuhuu jetzt gehts looos" und dann... verpasst Itachi unserem Fischi eine Kopfnuss xD Schon alleine der Gedanke ist einfach göttlich. Am besten war jedoch, dass jeder das selbe gedacht hat und anfangs auch eigenlich alles bestätigt wurde. Ich meine Itachi stöhnt! Das kann ja nur eins bedeuten... und dann eben doch nicht. Einfach nur genial.

Und das Beste: die indirekte Frage an Itachi, ob dieser bei Kisame bleibt. Mein Gott im ersten Moment hab ich nur gedacht: Sag "Ja" du Idiot... Aber das würde doch ziemlich OOC wirken. Ich weiß nicht wie du das schwierige Problem, bezüglich der Zukunft von Kisame und Itachi, lösen willst. Aber ich hoffe wirklich, dass es ein gutes Ende nimmt. Ich weiß nicht aber i.wie finde ich die beiden so süß in deiner FF. Ich kann mir einfach nichts anderes vorstellen.
Hmm welchen Entschluss Kisame betroffen hat würde ich doch zu gern wissen... Vielleicht hat das ja was mit dem einen Typen zu tun, der Kisame beim Mizukage angeschwärzt hat?! Ich hab keine Ahnung... Ich muss wohl auf eines deiner genialen Kapitel warten ^^

Jaja, mach lieber keine Einschätzung wie viele Kapitel es noch geben wird. WHBL sollte schließlich auch nur 10 Kapitel haben und jetzt guck sie dir mal an ^^

Ich bin wirklich gesapnnt wie es weiter geht und hoffe, dass es genau so schnell geht wie bisher *hehe* Hoffe mal deine Prüfungen sind gut verlaufen und du kannst zufrieden mit dir selbst sein!
Großes Lob für dieses Kapitel, hat mir echt super gefallen!

Mata ne,
Michi.yami

Von:  XxYuliveexX
2011-05-15T18:20:04+00:00 15.05.2011 20:20
Ich hab jetzt i-wie keine kreativität um viel zu schreiben >.<
Jedenfalls interessiert es mich *hust nicht hust* was mit suigetsu passiert ^^ was ich will ist: weiterlesen *-*
*verschlingt die kappis regelrecht*
Heute als ich zu ner freundin wollte:
"uh, ENS? Wahrscheinlich wieder sichtbarkeitsanfrage.... O.O IIIIIEK!!"
dann hab ich meine Freundin angerufen und gesagt ich komm 10 min. später xD
Zum Kommi bin ich aber leider erst jetzt gekommen ^^"

Hach ja, jedes mal wenn ich sage mir fällt nix ein schreib ich längere Kommis als wenn ich weiß was ich schreiben will xD
Ich bin so krank @.@
Aber ich kann nur betonen: Ich LIEBE deinen Kisame. Itachi natürlich auch xD
Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-15T14:41:02+00:00 15.05.2011 16:41
*seufz*
GENIAL!!!
Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll...ich bin so gespannt wie Kisames Entschluss aussehen wird!!!
Einfach nur WOW das Kappi ist der Hammer!!
Allein schon wie Itachi und Kisame miteinander umgehen ist genial!!!
Ich bin sou begeistert!
WEITER SO!!!!!
LG -^.^-
Von:  Al
2011-05-15T14:30:30+00:00 15.05.2011 16:30
Boooooombeeeeee, ich liebe deinen Höhenflug!!!!!!
Wieder ein neues Kapitel, wie geil ist das denn?!
Und natürlich wieder ein seeeeehrrrr gutes. ^^

Der erste Abschnitt war sehr... interessant. Da dacht ich echt erst, oh shit, jetzt muss Itachi bluten (im wahrsten Sinne des Wortes). Dann wird die Szene auch noch an so ner fiesen Stelle unterbrochen.
Und jetzt weiß der arme Shisui endlich, dass Itachi noch lebt und zieht los. Das verspricht einiges an Spannung.

Dann wieder der Wechsel zu Itachi und Kisame. Das war echt fies, der Anfang. Man dachte echt erst, jetzt ist es passiert!
Aber dann tauchen Fragezeichen auf. Wie, Kisame hat auch Schmerzen, hääää???
Das war so gut! Itachi ist klasse, verpasst Kisame mal kurz ne Kopfnuss. Ich liebe den Itachi und Kisame in deiner FF.
Vor allem zum Schluss, als Kisame so schüchtern wird, das war so süß!
Und ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich das Wort "süß" mal in Verbindung mit Kisame bringen werde.
Die Zwei kommen sich immer näher, das ist so schön, aber gleichzeitig auch furchtbar, weil ich im Moment keine Lösung für die Beiden sehe, wie sie eine gemeinsame Zukunft bestreiten könnten.
Außer Kisame geht nach Konoha, und wir dort irgendwie, öhm, akzeptiert???

Ach, keine Ahnung, es liegt sowieso in deinen Händen ^^
Und deswegen freu ich mich so auf die kommenden Kapitel, weil ich nichts vorhersehen kann!
Von:  Miralana
2011-05-15T14:24:19+00:00 15.05.2011 16:24
Du bringst mich zum Verzweifeln, ist dir das bewusst?
Ich habe meine Anime und Manga Zeit hinter mir. Es gibt keinen Manga den ich noch wirklich verfolge, und Fanfictions lese ich nur noch zu One Piece und Hetalia und selbst bei diesen beiden nur zu bestimmten Pairings.

Und dann kommst du mit deiner neuen Naruto Fanfiction. Zuerst dachte ich mir, ach guckste mal rein, kann ja nicht verkehrt sein. Also machte ich das erste Kapitel auf, überflog es und ließ mich dann von etwas anderem ablenken.
Trotzdem habe ich die ff auf die Favoritenliste gesetzt, damit ich später noch mal genau drüber gucken kann.
Was dann etwa vor zwei Wochen war.

Und ich war so begeistert. Mir gefällt die Beziehung zwischen Kisame und Itachi so sehr.
Die Gedanken, das Umfeld (okay... Suigetsu und Shisui interessieren mich ehrlich gesagt nicht wirklich, ich wäre auch nur mit Kisame und Itachi zufrieden gewesen :D), einfach das ganze Szenario.

Mittlerweile ist es dann so weit, dass meine Reaktion bei einem neuen Kapitel so aussieht.
Noch ne ENS? Man, was ist denn jetzt schon wie- FJUH! Neues Kapitel! FJUH, FJUH, FJUH!
Alles nur deine Schuld!

Aber mach weiter so, ich freue mich, mal wieder KisaIta zu lesen, denn neben Peiko wird das wohl mein Lieblingspairing bei Naruto bleiben.

Und ja ich faile was Kommentare angeht, vielleicht erinnerst du dich daran und behältst einfach im Hinterkopf, dass das hier von Herzen kommt.


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