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Closer to the edge

Kisame/Itachi
von

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Escaped

Es war finstere Nacht, als die kleine Gruppe nach einer Stunde Pause endlich wieder in Bewegung kam. Ruhig ließ der Anführer seinen Blick über das Dorf, welches direkt vor seinem Auge lag, schweifen, genoss das Gefühl der Überlegenheit. Da unten schliefen die ahnungslosen Bewohner…nicht wissend, dass sich das Blatt schon bald wenden würde. Allerdings war Vorsicht geboten, denn keiner konnte sagen, ob es nicht letztendlich doch eine Falle war…sei es drum, sie waren hier, um genau dies herauszufinden. Ao schnaubte leise, ehe er Konoha den Rücken kehrte und zu seinem Trupp ging, dabei jeden der drei Männer ernst anschauend. Er rückte seine Augenklappe zurecht, räusperte sich leise.

„Es geht los…seid wachsam!“

Die drei Shinobi aus Kiri nickten ernst – dann verschwanden sie mit dem älteren Mann, begaben sich zu der Stelle, die ihnen beschrieben wurde. Ao war nicht dumm, denn er hatte schon einige Kämpfe in seinem Leben bestritten und zudem war er ein außerordentlich guter Stratege. Vielleicht gab es diesen versteckten Eingang gar nicht…oder dort unten erwartete sie bereits jemand. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass man stets mit allem rechnen musste…und das würde er auch tun. Dennoch führte kein Weg hieran vorbei, sie mussten diesen gefährlichen Pfad bestreiten. Eines stimmte jedoch schon mal und das war die Tatsache, dass da nur ein einziger Shinobi stand. Ao tauschte einen kurzen Blick mit einem seiner Teammitglieder…dann nickte er still und im selben Moment bohrten sich dünne Senbon in den Körper des jungen Mannes, der nicht einmal zum Schreien kam. Wie eine Puppe fiel der Shinobi auf die Seite, den Mund tonlos geöffnet und die Augen verdreht, nicht imstande sich zu bewegen. Ao blieb im Hintergrund, schaute zu, wie einer seiner Männer den schwach zuckenden Körper ins Gebüsch zog, wo er sein Leben kurzerhand beendete. Erst als sich nichts um sie herum regte, trat auch er aus dem Versteck aus Sträuchern und Bäumen, um sich die Stelle genauer anzusehen. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, prüfte den Boden und…tatsächlich! Ein Grinsen überflog seine Lippen, als er noch etwas weiter ging und den als Wurzel getarnten, kaum sichtbaren Griff erkannte. Er kniete sich hin, winkte seine Begleiter zu sich, die auch sofort gehorchten – keiner von ihnen sprach ein Wort, als Ao die Luke öffnete, damit ein tiefes dunkles Loch freigab. Sachte beugte sich der ältere Mann vor, tastete sich am Rand entlang und entdeckte schließlich den Ansatz einer Leiter…na also, es ging doch! Zufrieden wandte er sich um und sah zu zweien seiner Männer, die den Wink sofort verstanden und ohne zu zögern hinunter kletterten. Ao selbst wartete bis er ein dumpfes Geräusch hörte, das davon zeugte, dass die beiden unten angekommen waren…dass es so lange dauerte, zeugte davon, dass sie wirklich tief unter der Erde sein mussten. Er zögerte nicht länger, sondern begab sich nun selbst die Sprossen hinab, während der dritte Mann oben blieb – für den Fall der Fälle. Kaum war er unten angekommen, spürte er eine Hand auf seiner Schulter, hielt inne.

„…Ihr solltet es vielleicht benutzen, Ao-san“, murmelte Tsurugi ihm leise zu und er nickte kaum merklich.

Langsam schoben sich seine Finger unter die Augenklappe, lösten diese aus seinem Sichtfeld und er spannte sich an, als er sich darauf konzentrierte, Chakra in der freigelegten Stelle zu sammeln.

Byakugan!

Selbst in der Dunkelheit war er nun fähig, jeden Lebensfunken auszumachen…sogar eine Maus wäre nicht in der Lage gewesen, sich vor ihm zu verbergen. Allerdings…wünschte er nur wenige Sekunden später, er hätte seine Geheimwaffe nicht benutzt. Ein Schrei hallte in der Dunkelheit wieder und frisches, warmes Blut benetzte die Erde.
 

Eigentlich hatte sich Itachi über die Nachricht, dass er für eine bestimmte Zeit ohne den Haimenschen auskommen musste, gefreut – der letzte Tag mit diesem hatte ihm schon gereicht und auch die zweite Nacht war kein Vergnügen gewesen. Kisame war nicht weiter gegangen als schon zuvor, aber die ungewollten Berührungen reichten dem Uchiha. Zwar sah er immer noch keine Möglichkeit zur Flucht – die Fesseln ließen sich einfach nicht lösen –, aber so konnte er wenigstens der Zudringlichkeit des anderen entkommen. Vielleicht sogar für ein paar Stunden, denn Kisames Aussage zu urteilen, wusste er selbst nicht, worum es ging – vielleicht um einen weiteren Gefangenen? Itachi wollte sich gar nicht damit auseinandersetzen, hatte nur still genickt. Allerdings hatte er auch nicht damit gerechnet, dass Kisame ihm einen Aufpasser arrangieren würde.

„So sieht man sich wieder, Prinzesschen! Hoffe, du erinnerst dich noch an mich, hm?“

Itachis Braue zuckte verdächtig, doch er gab keinen Mucks von sich; natürlich erinnerte er sich an diese Stimme, auch wenn er zuvor kein Bild zur Verfügung gehabt hatte. Violette Iriden funkelten ihn mit einer Mischung aus Häme und Belustigung an; Itachi erwiderte den Blick ziemlich eisig, während Kisame die Stirn runzelte.

„Prinzesschen?“, wiederholte er fragend und Suigetsu kicherte.

„Findest du etwa nicht, dass er wie ein zartes Prinzesschen aussieht, Sempai?“

Der Ältere der beiden Kiri-nin sah wieder zu Itachi, musterte ihn einmal von oben bis unten…dann schnaubte er und fuhr sich über die Wange, welche ein tiefer Kratzer zierte.

„…vielleicht sieht er so aus, aber vom Verhalten her ist er eher eine Kratzbürste!“, brummte er zerknirscht und spielte damit auf die letzte Nacht an.

Itachi spürte ein Gefühl der Zufriedenheit in sich aufkommen – Kisame war immerhin selbst schuld. Der Dunkelhaarige hatte instinktiv gehandelt, als ihm der andere die Hand auf das Hinterteil gelegt hatte und ihm die Eisenfesseln ins Gesicht gehauen. Da die Aktion nicht geplant gewesen war, sondern mehr ein Reflex, hatte Kisame sie auch nicht vorhergesehen…sein Pech.
 

„Eh?“

Suigetsu legte den Kopf schief, sah ihn verständnislos an, doch Kisame winkte ab, schien das nicht weiter ausführen zu wollen. Sollte wohl eine Sache unter ihnen bleiben, so wie er den warnenden Blick verstand, aber er hatte sowieso nicht vor, das näher auszuführen. Ohnehin fühlte er sich schon unwohl genug, hier so halbnackt zu sitzen, die Decke verdeckte ja nur das Nötigste und wer wusste schon, ob Suigetsu nicht genauso pervers wie sein Sempai war? Dabei schien er nicht viel älter als Sasuke zu sein…vielleicht vierzehn…höchstens fünfzehn.

„Ich muss jetzt los…Mizukage-sama warten zu lassen, ist immer schlecht. Du sollst nur aufpassen, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt, klar?“

Suigetsu nickte bestätigend, wurde gleichzeitig ernst.

„Verlass dich ganz auf mich, Kisame-sempai! Ich werde dich nicht enttäuschen!“, versprach er und schien fast stolz zu sein, dass er diese Aufgabe bekommen hatte.

Itachi fiel auf, dass Kisames Züge eine Spur weicher wurden, als er diesen Eifer zur Kenntnis nahm und er wuschelte ihm ebenfalls grinsend durchs Haar...beinahe wie ein großer Bruder und er erkannte darin eine Parallele zu sich selbst. Wie skurril, dass er ausgerechnet bei diesem Thema eine Gemeinsamkeit gefunden zu haben glaubte. Dabei war er beim Verhalten des Haimenschen davon ausgegangen, dass dieser sich nur für sich selbst interessiert…da hatte er wohl im Unrecht gelegen. Trotzdem rechtfertigte das in keiner Weise sein Benehmen ihm gegenüber und es würde auch nichts an Itachis schlechtem Eindruck von ihm ändern.

„Das will ich dir Balg auch geraten haben!“

Suigetsu verzog bei diesen Worten das Gesicht und verschränkte mit trotziger Miene die Arme, wobei er leise vor sich hingrummelte, er solle ihn nicht wie ein Kind behandeln. Anscheinend eine typische Neckerei zwischen ihnen…er kannte das von Shisui, der ihn auch gern des Öfteren mit so was aufgezogen hatte. In diesem Moment wurde ihm wieder bewusst, wie sehr er seinen besten Freund vermisste…und seine Familie. Er fuhr aus seinen Gedanken, als sich raue Finger um sein Kinn schlossen und es anhoben, womit er gezwungen war, in die Augen seines Gegenübers zu blicken.

„Sei schön brav, bis ich wieder da bin…andernfalls wird es unschön zwischen uns beiden, verstanden?“

Ohne eine Antwort abzuwarten löste sich die Hand von seinem Gesicht und wuschelte auch ihm durchs Haar, doch Itachi entging den rauen Fingern schnell, indem er sich zur Seite lehnte. Kisame grinste spöttisch, enthielt sich aber eines Kommentars bezüglich seines störrischen Verhaltens, wie er es zu nennen pflegte.

„Also gut…bis später dann.“

Und damit waren Suigetsu und er allein.
 

„Weißt du…“, begann dieser nach Kurzem und setzte sich zu ihm aufs Bett, wobei er sich nicht darum kümmerte, Abstand zu halten. „…ich glaub, Sempai hat ne Schwäche für dich.“

Während Itachi ihn lediglich verstört anblickte, löste der Weißhaarige den Becher, den er an seiner Hose befestigt hatte, und nahm den Strohhalm zwischen die Lippen. Geräuschevoll sog er an dem dünnen Halm und schmatzte sowohl unmanierlich als auch zufrieden auf.

„Ist nicht so, dass er sich nie mit irgendwelchen Gefangenen vergnügt – auch wenn das meistens Frauen sind –, aber bisher hat er keine nach Hause geschleppt. Kannst dich also geehrt fühlen!“

Das dreiste Grinsen hätte er ihm liebend gern weggewischt, doch er verhielt sich ausgesprochen ruhig, wahrte seine Beherrschung und hörte ihm zu; Suigetsu schien ein sehr geschwätziger Typ zu sein und das war vorteilhaft.

„Bei seinem Aussehen ist das auch kein Wunder…“

Suigetsu, der gerade noch begeistert an seinem Strohhalm genuckelt hatte, hielt inne, sah ihn verwirrt an.

„Was?“

Itachi zuckte mit den Schultern, gab sich unbeteiligt und schaute ihn nicht einmal mehr an. Das hier war doch eine gute Gelegenheit, aus der ganzen Sache raus zu kommen…auch wenn er bezweifelte, dass er den Kiri-nin so sehr reizen konnte, dass dieser zu seinem Schwert griff, welches an der Wand lehnte. Die eindrucksvolle Waffe war ihm vorhin schon aufgefallen, doch er hatte keine Zeit gehabt, diese groß zu betrachten, da er dem Gespräch der beiden unbedingt aufmerksam hatte zuhören wollen. Ein Schwer dieses Formats würde sicher auch Eisen zertrennen können…sein Fleisch aber auf jeden Fall, weshalb er vorsichtig sein musste, da er nicht wusste, wie impulsiv Suigetsu war oder wie ernst er den Befehl seines Sempais nahm.
 

„Nun…er ist nicht besonders attraktiv, nicht wahr?“, fuhr Itachi mit seiner Stichelei fort.

Genau genommen war sein Benehmen unterste Schublade und entsprach überhaupt nicht seinem Wesen, aber er hatte sehr wohl gemerkt, wie Suigetsu zu dem Älteren aufsah…sicher würde er solche Worte nicht gutheißen. Der Uchiha sollte Recht behalten.

„Tse! Wen schert es, wie er aussieht? Er ist irre stark und super drauf, okay?! Du kennst ihn gar nicht, also halt die Klappe!“

Die Hand des weißhaarigen Jungen schloss sich fester um den Trinkbecher, zerdrückte das Plastik ein wenig.

„Ist das so?“, erwiderte Itachi unbeeindruckt und schaute gelangweilt zur Seite. „Ich denke, er ist einfach ein Feigling.“

Suigetsu sprang auf, der Trinkbecher landete auf dem Boden und die Flüssigkeit darin verteilte sich auf dem Boden. Alle Heiterkeit war aus den lilafarbenen Augen gewichen und nur noch Wut war darin zu lesen – er hatte den wunden Punkt genau getroffen.

„Nimm das sofort zurück! Ich warne dich!“, grollte er und knackte mit den Knöcheln.

Leider schien er nicht nach seinem Riesenschwert greifen zu wollen, weshalb Itachi das Gespräch in eine etwas andere Richtung lenkte.

„Vielleicht seid ihr ja sogar auf demselben Niveau? Ihr seid beide Schwächlinge.“

„Was sagst du da?!“

Itachi verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, fixierte den Kiri-nin herablassend.

„Weder du noch dein Sempai könnten es mit mir aufnehmen, wenn ich nicht in meinen Bewegungen eingeschränkt wäre.“

„Glaubst du das, ja? Du bist ganz schön arrogant…zu denken, du könntest Kisame-sempai oder mich schlagen…wir sind dir haushoch überlegen!“

Itachi lächelte höhnisch, war sich darüber bewusst, dass solche eine Reaktion Suigetsu nur noch zusätzlich anstacheln würde – der Plan ging zu perfekt auf. Zornig ging der Jüngere zu seinem Schwert, umfasste den Griff und strich einmal über die blitzende Klinge, die viel zu schwer für ihn schien.

„Siehst du das? Das ist das einzigartige Kubikiri Houcho eines der legendären Schwertkämpfer aus Kiri…Momochi Zabuza selbst hat es mir vererbt!“

„Wenn Kisame schon so ein Versager ist…wie soll ich dann einen kleinen Fisch wie dich ernst nehmen? Du bist albern…und der vorige Meister dieses Schwertes muss ein einfältiger Narr gewesen sein, es dir anzuvertrauen.“

Das reichte, um eine Eskalation auszulösen; Itachi verdankte es seinen Reflexen, dass er sich rechtzeitig vom Bett hatte rollen können, bevor ihn die Klinge traf. Es gab ein lautes Klirren, als sich das Kubikiri Houcho durch das Eisen biss und es zerschnitt…damit war die Kette dann durch.

„Scheiße!“, fluchte Suigetsu, der wohl soeben bemerkt hatte, dass er ihm auf den Leim gegangen war. „Wehe, du bewegst dich, dann – hey!“

Itachi verlor keine Zeit, sondern sprang auf und hastete an dem perplexen Jungen vorbei, hoffte, dass dieser wenigstens langsam war, wenn er schon so eine Kraft besaß. Weit gefehlt, denn plötzlich ließ ihn ein Schlag gegen die Küchenzeile krachen und er japste vor Schmerz auf, sackte an dem Schrank hinab. Das nächste, das er auf sich zukommen sah, war die tödliche Klinge des Kubikiri Houchos und er riss mühsam die Hände hoch, schloss die Augen.

„Heh…Schiss gehabt?“

Er blinzelte, als die spöttische Stimme des Kiri-nin an seine Ohren drang und stutzte – die Einkerbung des Schwertes umrahmte seinen Hals so, dass es ihn zwar nicht verletzte, ihn aber ebenso leicht köpfen könnte – eine effektive Falle. Dennoch lächelte Itachi, was Suigetsu die Brauen zusammenziehen ließ.

„Was grinst du jetzt? Drehst du durch oder w- ne, oder?“

Entsetzt sah der Weißhaarige zu, wie die Eisenfesseln, die zwischen Klinge und Hals eingeklemmt worden waren, in ihre Einzelteile zerfielen. Itachi rieb sich die Handgelenke, fühlte es sich doch zu gut an, diese wieder richtig bewegen zu können.

„Wenn du jetzt irgendeinen Scheiß versuchst, köpf ich dich wirklich!“, warnte ihn der andere scharf, doch seine Hände zitterten.

„Und was würde dein Sempai dazu sagen?“, erwiderte der Uchiha bloß, was sein Gegenüber noch mehr aus dem Konzept brachte.

Menschen waren in dem Augenblick, in dem sie zögerten, schwächer denn je…denn das gab dem Feind die Chance, die Initiative zu ergreifen – und genau das tat Itachi. Er kannte die Fingerzeichen aus dem Gedächtnis heraus, musste nicht mal überlegen.

„Kawarimi no Jutsu!“

Normalerweise wäre er nicht schnell genug gewesen, um dieser Todesfalle zu entgehen, doch Suigetsu war längst mit der Situation überfordert, so dass es ein Leichtes war, seinen Platz mit einem anderen Objekt zu tauschen. Fassungslos starrte der Kiri-nin auf die Melone, die eben noch auf dem Tresen gelegen hatte…und nun von seinem Schwert gegen den Schrank gepresst wurde. Roter Fruchtsaft tropfte auf den Boden, als er sie mit einem Hieb zerteilte…und Suigetsu schrie vor Wut auf. Er hatte es verbockt…verdammt!
 

Währenddessen musste sich Kisame wahrlich beherrschen, um sich nicht einen unüberlegten Fehltritt zu leisten und etwas zu tun, das er später noch bereuen würde. Er unterdrückte mit Mühe ein Zähnefletschen, während sich die Amethysten seines Gegenübers in seine Augen bohrten.

„Wir haben uns verstanden…nehme ich an?“

Das war keine Frage, auch wenn sie als solche formuliert worden war, Kisame wusste das nur zu gut, doch mehr noch als das, kotzte ihn diese Arroganz an. Dieser herablassende Blick, mit dem er bedacht wurde, diese Selbstverständlichkeit, mit der er befehligt wurde. Der Groll in ihm wuchs und der Haimensch spürte, dass es mit seiner Demut zur Neige ging.

„Ihr spracht von einer vorübergehenden Aufgabe, soweit ich mich erinnere“, begann er und Yaguras Blick wurde eine Spur kühler. „Seit einem Jahr gebe ich mich mit dieser Drecksarbeit zufrieden und verzichte auf Missionen…bisher habe ich mich nie beklagt. Selbst dann nicht, als Ihr mir Samehada nahmt…jedoch frage ich mich allmählich, ob Ihr nicht vorhabt, mich ewig wegzusperren.“

Seine Stimme hatte den höflichen Bereich längst verlassen, doch die Anschuldigung war seiner Ansicht nach gerechtfertigt. Eigentlich hätte er längst wieder auf Missionen gehen sollen und in seinem Inneren tobte der Sturm der Ungeduld, vor allem jetzt, wo der Mizukage ihm eröffnet hatte, dass er noch etwas länger den Folterknecht würde spielen dürfen. Etwas länger…was für eine beschissene Ausrede.

„Passt dir deine Aufgabe etwa nicht? Glaubst du, ich lasse Extrawünsche zu?“

Yaguras Tonlage war nicht länger gelassen, sondern lauernd, warnend und das ungeheure Chakra, welches von diesem Halbwüchsigen ausging, ließ sogar Kisame schaudern. Jedoch nicht genug, um seinen Zorn zu dämmen.

„Gebt mir wenigstens mein Schwert zurück“, forderte er, doch Yagura schnaubte nur abfällig.

„Das werde ich…zu gegebener Zeit. Für deinen momentanen Zuständigkeitsbereich ist es überflüssig und nun geh mir aus den Augen!“

Etwas Unmenschliches glomm in den violetten Iriden auf und Kisames Kiefer malte geräuschevoll, war er doch versucht, sich diesem Befehl zu widersetzen. Letztendlich tat er es nicht, sondern neigte unwillig den Kopf und verließ das Zimmer – die Wut in seinem Bauch erlosch allerdings nicht. Laut hallten seine Schritte auf den Treppenstufen wieder, als er sich hinunter begab, um seine Aufgabe zu erfüllen. Vielleicht war es ganz gut, dass er diesen unbändigen Zorn verspürte…an den Gefangenen konnte er sich ja nach Herzenslust austoben. Zwei Shinobi aus Suna, die so dumm gewesen waren, sich in feindliches Gebiet zu begeben…beide stachen nicht heraus, regten sein Interesse nicht. Nun, was sollte es…wenn er mit diesen Waschlappen fertig war, konnte er sich wieder dem Uchiha widmen und momentan war er so aufgebracht, dass er eventuell sein Versprechen vergessen würde…das nannte man wohl Pech.
 

Währenddessen überlegte Suigetsu fieberhaft, was er seinem Sempai sagen sollte, wenn dieser zurückkam. Er hatte eine Stunde nach dem Uchiha gesucht, versucht, seine Spur wieder zu finden…doch vergeblich. Zornig über sich selbst saß er nun wieder in der Wohnung Kisames und hielt den nervösen Blick auf die Tür gerichtet. Das war richtig scheiße gelaufen…und dabei hatte er ihm noch gesagt, er könne sich auf ihn verlassen. Warum hatte er sich auch provozieren lassen müssen…in solchen Momenten verfluchte er seinen impulsiven Charakter. Er zuckte zusammen, als sich die Tür öffnete und der Haimensch eintrat – Suigetsu sprang augenblicklich auf, fühlte sich gleich noch um einiges schlechter.

„Ähm…hallo, Kisame-sempai“, begann er ungeschickt und stellte schon anhand des ihn musternden Blickes fest, dass der Ältere schlechte Laune hatte.

Blut haftete an seiner Kleidung und auch in seinem Gesicht klebte die rote Flüssigkeit, machte deutlich, dass er wohl gerade von einem Verhör kam. Suigetsu hoffte nur, dass er sich da genügend abreagiert hatte, alles andere wäre sicher unvorteilhaft für ihn. Kisame zog die Brauen etwas zusammen, fand sein Verhalten wohl ziemlich seltsam…dann wanderte sein Blick an ihm vorbei, richtete sich auf die Tür zum Nebenraum. Seine Miene verfinsterte sich merklich, ehe er ihn kurzerhand beiseite schob und das Zimmer betrat.

„Also...weißt du, das war eine echt komische Situation...und ich…“

„Er ist weg.“

Suigetsu zuckte abermals zusammen, als der Ältere die Stimme erhob…und er klang ganz und gar nicht erfreut.

„…tut mir echt leid“, murmelte er kleinlaut, obwohl das gar nicht seine Art war.

Trotzdem konnte er nichts dagegen machen, dass er sich gerade wie ein unzuverlässiges Kind fühlte…dabei war er das doch gar nicht. Er schreckte auf, als Kisames Faust gegen den Türrahmen krachte, diesen erbeben ließ – und Suigetsu gleich mit. Ohne ihn noch einmal anzusehen, ging der Haimensch an ihm vorbei und knallte die Tür hinter sich zu. Der junge Shinobi sah ihm unschlüssig hinterher, dann seufzte er niedergeschlagen; das hatte er ja mal total verbockt.

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Damit wären wir schon bei Kapitel 5 - wie gesagt, die ff wird doch länger als ursprünglich geplant. Ich hätte es wissen müssen. -.-

Nun, Itachi ist auf freiem Fuß - wer weiß wie lange noch~ *summ*

Kisame ist mächtig schlecht gelaunt und auf der Suche nach ihm - das kann ja nur Wiedersehensfreude geben, muhaha~ >:D

Das nächste Kapitel wird voraussichtlich länger...und ich freue mich richtig darauf, weil ich mir schon alles im Kopf zurechtgesponnen habe. Hihi~ ^^

Ich bedanke mich noch einmal für die ganzen Kommentare, jeder einzelne spornt mich zum Weiterschreiben an und das ist neben meiner Liebe für diese ff auch der Grund, warum alles momentan so schnell geht.

Bis denne!

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2011-10-30T17:10:56+00:00 30.10.2011 18:10
ohman. .__. ich hoffe kisame fängt ihn wieder ein >__<
gott, bin ich gehässig. xDD Aber ich will wissen wies zwischen den beiden weiter geht oO
Von:  klene-Nachtelfe
2011-04-13T17:14:37+00:00 13.04.2011 19:14
Mir tut Suigetsu irgendwie gerade voll leid!!!
Aber ich bin mal gespannt ob Kisam Itachi wieder findet!!!
Wirklch suprt Kappi!!
LG -^.^-
Von:  sumomo_hioru
2011-02-26T10:00:04+00:00 26.02.2011 11:00
Wow!
Ich muss zugeben, eigentlich konnte ich mich ja gar nicht so mit diesem parring anfreunden. Aber die ff ist echt super^^
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel =D
Von:  Touma
2011-02-21T10:13:23+00:00 21.02.2011 11:13
War klar das Suigetsu es vermasselt.
Ich mag Suigetsu's Art und Itachi hat es geschickt
für sich ausgenutzt x]
Mal sehen wie lang Itachi's kleiner Ausflug andauert ^^"
Und da Kisame so ne schlechte Laune hat wird das wiedersehen
mit Sicherheit nicht so nett ausfallen .... eher sehr
schmerzhaft.
Wah bin schon so gespannt wie es weitergeht * - *

LG
Touma

Von:  Al
2011-02-21T07:35:07+00:00 21.02.2011 08:35
Das ist ja so super!
Damit hatte ich gar nicht gerechnet, dass Itachi entkommt, vor allem so schnell. Das hatte er aber wirklich geschickt eingefädelt.
In Suigetsus Haut würde ich jetzt wirklich nicht stecken wollen... dabei ist er mir so sympathisch.
Ich bin schon auf die Ursache gespannt, warum man Kisame Samehada weggenommen hat und als Folterknecht in Kiri-gakure festhält. Ich kann seinen Unmut vestehen. Vor allem, das mit Samehada... das ist ja quasi so, als würde man Kisame ein lebensnotwendiges Organ entnehmen ^^ Der kann nicht ohne sein geliebtes Schwert.

Na ja, Itachi ist, wie gesagt, also auf der Flucht. Im Nachwort hast du ja schon angedeutet, dass er es wohl nicht bis nach Konoha schaffen wird.
Auf Kisames und Itachis aufeinander treffen bin ich natürlich, wie alle hier, sehr gespannt. Könnte schmerzhaft werden... für Beide.

Ich warte natürlich wie immer sehr gespannt auf das nächste Kapitel!!!
Lass es krachen ^^
Von:  XxYuliveexX
2011-02-21T00:26:36+00:00 21.02.2011 01:26
Ertsmal hallu^^
Rennt Ita jetzt nackt und mit verstrubbelten Haaren (Um Himmels willen, gebt der uschi ne Bürste!) durch Kiri?! Stelle ich mir auch irgendwie entwürdigend vor... xD
Ich mag den Kage nich o.O aber die anderen mag ich xD Und Suigetsu tut mir leid...Kisame aber auch so ohne sein Samehada (armes Fischstäbchen *pat pat* =3)
Bin schon richtig gespannt wie's weitergeht ! *wart wart wart wart*
greetz,
Yuli ^^
Von:  sleeping_snake
2011-02-20T19:50:04+00:00 20.02.2011 20:50
Tolles Kapitel.

Besonders gut gefallen hat mir, das du eine Parallele zwischen Kisa/Sui und Ita/Sasu als gr und kl Bruder eingebaut hast. Das Kisame nicht nur egoistisch dargestellt wird.

Gibst du noch eine Erklärung, warum man Kisame zum Folterknecht degradiert hat? Das würde mich noch interessieren.
Aber vorher soll Kisame seine Kratzbürste einfangen und ihr die Borsten stutzen.
Ich freu mich schon. ^^

glg S_S



Von:  KARIN12
2011-02-20T12:46:03+00:00 20.02.2011 13:46
Super Super tolles Kapitel!
Endlich ist Itachi die Flucht gelungen, er versteht es echt andere Leute aus zu spielen und das mit Suigetsu war echt zu einfach.
Jetzt hat Itachi aber ein neues Problem: Ein wütender Kisame, der ihn sucht und zurück bringen soll.
Auf eine Art tut mir Suigetsu leid, denn jetzt hat er es verbockt, und das er Itachi hat fliehen lassen, wird Konsequenzen haben. Ich mag Suigetsu irgendwie.
Ich bin echt gespannt wie sich die "Wiedersehensfreude" von Kisame und Itachi darstellen wird und ob Kisame nicht doch sein Versprochen bricht um Itachi eine Lektion zu erteilen, also ich wäre echt sauer an Kisames Stelle.
Wie schon gesagt ich freu mich auf das nächste Kapitel.
Bis dann.
KARIN12
Von:  Cable
2011-02-19T15:00:56+00:00 19.02.2011 16:00
Erstmal.. geniales Kapitel, ich habe gelacht. Suigetsu, ist so einfach Strukturiert und Itachi hat es perfekt ausgenutzt. Ein sehr gelungender Dialog.

Am Anfang, das mit dem Ao, also.. ich nehme an Itachi hat ihnen lückenhafte Informationen gegeben. Er hat die Wahrheit gesagt und andere 'Nichtigkeiten' einfach weggelassen, nehme ich an? :p

>„Prinzesschen?“, wiederholte er fragend und Suigetsu kicherte.

„Findest du etwa nicht, dass er wie ein zartes Prinzesschen aussieht, Sempai?“

Der Ältere der beiden Kiri-nin sah wieder zu Itachi, musterte ihn einmal von oben bis unten…dann schnaubte er und fuhr sich über die Wange, welche ein tiefer Kratzer zierte.

„…vielleicht sieht er so aus, aber vom Verhalten her ist er eher eine Kratzbürste!“, brummte er zerknirscht und spielte damit auf die letzte Nacht an.

Itachi spürte ein Gefühl der Zufriedenheit in sich aufkommen – Kisame war immerhin selbst schuld. Der Dunkelhaarige hatte instinktiv gehandelt, als ihm der andere die Hand auf das Hinterteil gelegt hatte und ihm die Eisenfesseln ins Gesicht gehauen. Da die Aktion nicht geplant gewesen war, sondern mehr ein Reflex, hatte Kisame sie auch nicht vorhergesehen…sein Pech.

Da musste ich richtig lachen, aber Kisame geht eigentlich mit Itachi zu lasch um. Ich hätte glaub ich meinen Gefangenen dafür gebügelt.. aber Suigetsu klärt das im endeffekt auf, dass Kisame einen Narren an ihm gefressen hat oder so :p

Als Kisame und Suigetsu Itachi an ihn und Shisui erinnerten musste ich grinsen. Auch dann als er die Aufgabe bekam auf Itachi aufzupassen. Ich würd schon fast sagen, dass es vielleicht besser gewesen wäre Itachi einfach alleine zu lassen xD

Die kurze Unterhaltung und Provokation war wirklich der burner.
>„Ist nicht so, dass er sich nie mit irgendwelchen Gefangenen vergnügt – auch wenn das meistens Frauen sind –, aber bisher hat er keine nach Hause geschleppt. Kannst dich also geehrt fühlen!“

Da musste ich lachen, als würde Itachi sich geehrt fühlen. Aber wie gesagt, perfektes psycho spielchen..
<3 Itachi
- er ist entkommen, wundert mich jedoch das er von seinen Sharingan kein gebrauch gemacht hat. Selbst wenn sie Chakra fressen, er hat die letzten Tage nichts gemacht außer.. rumgelegen und sich von Kisame anfassen lassen..

Was mich stutzen lassen hat, Kisame hat sein Samehada nicht mehr? Aww- gemeiner Kage! Ein schlecht gelaunter Kisame, der Itachi finden muss. das wiedersehen wird für Itachi definitiv unvorteilhaft sein, sollte er noch mal in diese Lage kommen xD

Ich freu mich auf fortsetzung!
LG


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