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Deadly Weapon

von

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Explosion

O____O

woa... ich hab über ein halbes jahr hier kein neues kapi hochgeladen... das tut mir wirklich leid :(

meine FF ist aber nicht tot xD

ich LIEBE sie einfach und werde sie auch definitiv zuende schreiben :)

ist nur etwas schwer... hatte das letzte halbe jahr ziemlich viel stress mit schule und so...

und da ich ja auch noch 2 andere FFs nebenbei laufen lasse... *hust*

ich hab bei der einen irgendwann noch mal eins hochgeladen... aber das es bei dieser hier jetzt so lange gedauert hat ist ja schon wirklich frustrierend O_O

ich hoffe ihr verzeiht mir das :)

ich habs auch versucht extra lang zu schreiben ;)

hoffentich erinnert ihr euch noch, was vorher passiert ist :D

ich wünsche euch jedenfalls viel spaß beim lesen <3

und hasst mich bitte nicht nach dem kapi :D

ach und nicht zu vergessen:

frohes neues jahr :D
 

@klene-Nachtelfe: dankeschön für deine vielen komis :) auch für die bei meinen anderen FFs :) Das ist total lieb von dir <3

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Sakito schnaubte und versuchte den beißenden Geruch von Blut zumindest etwas zu ignorieren. Aber das war fast unmöglich. Der süßliche Geruch hing wie ein schweres Tuch in der Luft und nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Zudem drehten seine Instinkte am Rad. Der übermächtige Drang zu töten legte sich langsam aber sicher über seinen Verstand. Allerdings war da noch ein anderes Gefühl, das sich unter diese unbändige Mordlust mischte: das Gefühl von Angst.

Sakito wurde den Eindruck nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte.

Sein Blick wanderte zu den Anderen, auch sie schienen aus irgendeinem Grund unnatürlich unruhig zu sein. Die Tatsache, dass er nicht der Einzige war, der dieses seltsame Gefühl hatte, machte ihn noch unruhiger.

Sakito konzentrierte sich und beruhigte sich etwas. Es würde schon alles gut gehen.

Nach einigen Minuten des Laufens gelangten sie auf das Schlachtfeld. Bomben explodierten in ihrer Nähe und die Luft war mit Staub geschwängert. Sakito verstand einfach nicht, warum sich die Menschen wegen Ölquellen so den Kopf einschlugen. Aber er hatte auch recht wenig Ahnung von sowas. Also machte er sich darüber auch keine Gedanken, sondern machte einfach das, was er gesagt bekam.

Die Anderen blieben hinter ihm stehen und checkten erst einmal genauso wie er die Ausgangssituation ab. Die feindlichen Waffen waren noch nicht in Sicht und im Moment stand es auf ihrer Seite wirklich gut.

Ein teuflisches Grinsen legte sich auf Sakitos Gesicht. Ohne Vorwarnung rannte er in das Gemetzel hinein und ortete mit seinen übernatürlichen Sinnen die feindlichen Gegner. Ohne Gnade brach er durch die feindlichen Reihen und metzelte jeden Menschen nieder, der ihm vor die Augen kam. Blut klebte an seinen Händen, seiner Kleidung und seinem Gesicht. Der Geruch brachte ihn in eine Art Rausch und ließ ihn jeden klaren Gedanken vergessen.
 

Tora saß auf einem Baum und beobachtete das Geschehen interessiert. Ein breites Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sein Blick wanderte zu Shou, der nervös von einem Bein aufs Andere trat.

»Wollen wir nicht mal eingreifen?«, fragte Shou schließlich leise und fixierte dabei Tora. Dieser erhob sich langsam und vergrub seine Hand in seiner Hosentasche.

Statt zu antworten, gab Tora ein leichtes Nicken von sich und sprang von seinem Ast hinunter. Leichtfüßig landete er einige Meter unter sich auf dem Boden. Ohne auf die Anderen zu warten, setzte sich Tora in Bewegung und schritt zügig auf das Schlachtfeld zu. Shou, Hiroto und die Anderen beobachteten das Geschehen interessiert aus der Ferne. Tora machte nicht im entferntesten den Eindruck, als ob er wegen irgendetwas unsicher war oder sich einschüchtern ließ.

Shou beobachtete weiter interessiert das Geschehen und folgte mit seinen Augen Tora auf Schritt und Tritt. Nao und Reno waren beide neben ihm und beobachteten ebenfalls interessiert, was Tora vorhatte.

Aus der Ferne konnte Shou erkennen, wie Tora einen kleinen Gegenstand aus der Hosentasche zog. Der Schwarzhaarige hatte niemand anderem außer Saga in den Plan mit eingeweiht. Dieser war vollauf begeistert gewesen. Shou wusste nur, dass Tora zu ihm und den Anderen gesagt hatte, dass sie auf dem Ast warten sollten, da er eine Idee hatte.

Shou war aber alles andere als begeistert, als er erkannte, was Tora vorhatte. Einen Moment lang spiegelte sich das pure Entsetzten auf seinem Gesicht wieder. Dann sprang er vom Ast herunter und jagte ohne einen Moment auch nur zu warten auf das Schlachtfeld zu.

Er konnte hören, wie die anderen ebenfalls vom Ast sprangen und ihm hinterher rannten. Tora warf die Granate genau in dem Moment auf das Mienenfeld, als Shou schlitternd zum stehen kam. Eine Sekunde später waren auch die Anderen da. Dann folgte die Explosion.
 

Aoi packte den Kopf des Menschen und brach ihn mit einem kurzen Druckaufwand. Ein lautes Knacken ertönte und leblos glitt der Körper des Mannes zu Boden. Trauer erfüllte Aoi, während er die toten und noch vor Entsetzten weit aufgerissenen Augen des Menschen ansah. Er knirschte kurz mit den spitzen Zähnen und wendete sich ab, um sich wieder seinem nächsten Gegner zu stellen.

Ruki war in seiner Nähe und kämpfte neben Kai. Der Kleine hatte sichtlich Spaß an dem Abschlachten und hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Auch der Rest seiner Gruppe waren anscheinend von den Kämpfen begeistert und metzelten die Menschen alle nach und nach nieder. Den Anderen entging in ihrer Rage aber etwas, was Aoi ins Auge viel und ihn gleichzeitig tief beunruhigte.

Eine der feindlichen Waffen trat auf das Schlachtfeld und bewegte sich leichtfüßig durch die Menschen hindurch. Dabei war der Schwarzhaarige darauf bedacht, von keinem anderen der Waffen entdeckt zu werden. Aoi knurrte leise und pirschte auf den Gegner zu. Irgendetwas schien nicht ganz richtig zu sein. Diese Selbstsicherheit, die von der anderen >Deadly Weapon< ausging, war gerade zu gruselig. Etwas unschlüssig blieb Aoi einen Moment lang auf der Stelle sehen. Genau in diesem Moment zog Tora einen kleinen Gegenstand aus der Hosentasche und warf diesen Richtung der Mienenfelder. Einen Moment lang war es totenstill. Dann erfüllte die Wucht einer Granaten-Explosion die Luft. Der Boden erbebte und durch die Erschütterung flogen die Mienen in die Luft. Eine weitere und diesmal gewaltigere Explosion folgte. Aoi spührte, wie er durch die Wucht der Druckwelle von den Beinen gerissen wurde und durch die Luft flog. Teile flogen durch die Luft und die Welt schien aus den Fugen zu geraten. Es herrschte kein Unterschied mehr zwischen Himmel und Erde, oben und unten, Recht und Unrech. Er schrie, während er das Gefühl durchlebte durch den Druck in der Luft zerrissen zu werden. Eine weitere Detonation erzeugte eine weitere Druckwelle. Dann war alles schwarz.
 

Staub hing in der Luft und erschwerte die Sicht, sodass man nur auf höchstens einem Meter irgendetwas erkennen konnte.

Ein leises und schmerzvolles Stöhnen entglitt Hitsugis Lippen, als er die Augen öffnete und sich langsam aufrichtete. Er wusste nicht, was geschehen war. Sein Hirn lief auf Hochtouren und versuchte einen logischen Zusammenhang mit dem Gesehenen und mit dem in Einklang zu bringen, was geschehen war. Aber seine Gedanken brachten ihn auf kein schlüssiges Ergebnis.

Langsam tastete er sich vorwärts und stieß mit seinen Fingerspitzen gegen einen reglosen Körper. Etwas verunsichert rollte er die Person herum und konnte durch den Staub hindurch Kais Gesicht erkennen.

»Kai! Kai wach auf!«

Hitsugi rüttelte etwas unsanft an Kais Schulter herum. Aber der Schwarzhaarige rührte sich nicht. Etwas verärgert schnaubte Hitsugi.

»Kai! Jetzt wach endlich...«

Hitsugi stockte und glitt mit zittrigen Fingern ein Stück richtung Schlüsselbein und anschließend nach oben. Seine Finger beführten einen kalten und harten Gegenstand. Das Blut wich dem Kleinen aus dem Gesicht, während er den beißenden Geruch von Blut wahrnahm. Langsam erhob sich Hitsugi und taumelte einen Schritt zurück. Kai war tot. Tot. Er konnte es einfach nicht begreifen.

Minutenlang stand er starr da und betrachtete den Körper zu seinen Füßen, während sich der Staub in der Luft nach und nach legte und die Sicht klarer wurde. Benommen setzte sich Hitsugi in Bewegung, langsam aber sicher weg von dem zerfetzen Leichnam Kais. Mit jedem Schritt schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen. Eine seltsame Taubheit legte sich über sein Gemüt, während er den Blick über das Schlachtfeld schweifen ließ. Aus der von Staub geschwängerten Luft tauchte vor ihm erst undeutlich, aber dann immer klarer werdend die Umrisse einer Gestalt auf. Hitsugi blieb ungerührt stehen und beobachtete das Wesen, das sich langsam auf ihn zu bewegte. Seine Instinkte verrieten ihm, dass es sich bei der Gestalt um eine andere >Deadly Weapon< handelte, aber er machte sich keine Sorgen darum, ob es sich um eine feindliche handelte, denn sie schien so oder so verletzt zu sein. Die Gestalt humpelte und hielt sich zudem die linke Seite. Ein strenker Gesuch von Blut wehte zu Hitsugi hinüber. Die Gestalt kam immer näher und der Kleine erkannte, dass sein Gegenüber relativ groß war und strubbelige braune Haare hatte. Jetzt konnte Histugi auch das Gesicht der anderen Waffe erkennen.

Die Beiden blickten sich einen Moment lang tief in die Augen. Ein Moment, in dem die Zeit zu stehen schien. Dann knickte das Bein des Braunhaarigen ein und er langete vornüber im Sand. Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als der Brünette auf dem Boden aufschlug. Hitsugi zögerte einen Moment, warf dann aber seine Bedenken über Bord und lief zu der feindlichen Waffe hinüber. Behutsam rollte er den Anderen auf den Rücken und betrachtete eingehend dessen Gesicht.

»Wie heißt du?«, fragte Hitsugi leise.

»Shou...«, meinte der Brünette leise und holte dabei pfeifend Luft.

Hitsugi nickte und hob Shou auf seine Arme.

»Ich helfe dir...«
 

Hustend richtet Aoi sich auf. Seine Lunge krampfte und schrie dannach sich mit frischer Luft zu füllen und dem widerlichen Staub zu entkommen. Doch der Wunsch erfüllte sich nicht und er musste weiter die staubige Luft atmen. Seine Lunge war davon aber nicht sonderlich angetan und verkrampfte sich noch mehr. Ein Röcheln verließ seine Lippen und er würgte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Aoi blickte keuchend auf. Er erkannte Uruha, der ihn am Arm packte und auf die Beine zog. Aoi gab dem Druck nach und ließ sich hinter dem Brünetten herziehen. Er spührte den Sand unter seinen Füßen nachgeben, nahm den Geruch von Blut und verbranntem Fleisch wahr. Übelkeit stieg in ihm auf und ließ ihn einen Moment lang schwarz sehen. Hätte Uruha ihn nicht erbarmungslos weiter gezogen, wäre er vollkommen orientierungslos irgendwo hin gerannt.

So aber wurde die Luft langsam aber sicher immer klarer, bis die Beiden schließlich aus der Rauchwolke auftauchten. Erleichtert tankte Aoi frische Luft und ließ sich erschöpft zu Boden gleiten. Staub hing in seinen Haaren und seiner Kleidung. Uruha setze sich neben ihn und holte ebenfalls tief Luft.

»Wo sind die Anderen?«, fragte der Schwarzhaarige leise und ließ dabei seinen Blick über die kleinen Staubschwaden gleiten.

»Keine Ahnung... Ich hab nur dich gesehen.«

Schweigen breitete sich über die Beiden aus. In stiller Übereinkunft nicht weiter darüber zu reden und der Gewissheit ins Auge zu sehen, dass dabei definitiv jemand von ihnen umgekommen war, saßen sie da und beobachteten die große Wand aus Staub, die sich bedrohlich vor ihnen Aufbaute. Nach einigen Sekunden hielt Aoi es einfach nicht mehr aus.

»Wir müssen irgendwas machen!«, fuhr er Uruha an.

Dieser blickte etwas wehleidig und wollte gerade etwas sagen, als sich zwei Gestalten aus der Staubwolke lösten und auf die zukamen. Aoi erkannte Hitsugi, der Shou auf den Armen trug. Der Schwarzhaarige schluckte schwer. Er erinnerte sich noch zu genau an das Gespräch, das er mit dem Brünetten geführt hatte. Uruha ging an Aoi vorbei und blieb vor Hitsugi stehen. Dieser ließ den schwer verletzen Shou zu Boden und blickte Uruha aus ernsten Augen an.

»Er ist vielleicht unser Feind, aber er ist immer noch genauso wie wir. Ich musste ihm einfach helfen...«

Uruha ging darauf gar nicht ein, sondern packte Hitsugi am Kragen und zog ihn mit sich mit. Aoi blickte den Beiden nach. Schließlich richtete er seinen Blick auf Shou und ging auf diesen zu. Langsam ließ er sich neben dem Brünetten zu Boden sinken und betrachtete eingehend dessen Gesicht.

»Wo bist du verletzt?«

Shou holte pfeifend Luft und schob seine versenkte Jacke ein Stück beiseite. Ein Eisenstück hatte sich in seine Seite gegraben und ließ ihn tierische Schmeren empfinden. Aoi zischte leise auf, als er die tiefe Wunde sah und richtete einen Blick wieder auf Shous Gesicht.

»Wenn wir nichts machen, stirbst du.«

Der Brünette nickte leicht und keuchte dabei leise vor Schmerzen.

Aoi zog ein kleines Messer aus seiner Hose und klappte es auf. Vorsichtig tastete er Shous Taschen ab und fand schließlich neben einer Schachtel Zigaretten ein Feuerzeug.

»Ich kann nicht versprechen, dass es klappt, aber ich versuchs...«

Aoi klickte mit dem Feuerzeug und hielt das Eisen des Messers in die kleine Flamme. Das Eisen wurde mit jeder Sekunde immer heißer und als Aoi die Hitze der Klinge schon durch den Griff spühren konnte, machte er das Feuerzeug aus und legte es beiseite. Mit der freien Hand umfasste er den Eisensplitter und blickte Shou in die Augen.

»Das wird jetzt weh tun...«

Mit diesenn Worten packte er den Splitter fester und zog ihn herraus. Shou schrie sich dabei die Seele aus dem Leib und wand sich unter den Schmerzen. Mit einer leisen Geräusch löste sich der Splitter aus dem Fleisch und hinterließ ein Daumendickes, etwa 8 cm tiefes Loch. Shou stöhnte vor Schmerz auf und presste seine Hand auf die offene Stelle. Erbarmungslos zog Aoi die Hand beiseite und senkte das heiße Messer in die Wunde. Ein markerschütternder Schrei verließ Shous Lippen, doch Aoi drückte ihn mit dem freien Arm fest auf den Boden, damit der Brünette sich ihm nicht entziehen konnte. Nach ein paar Sekunden zog er die heiße Klinge wieder vorsichtig heraus und betrachtete sein Werk. Die Wunde war zwar nicht vollkommen zugebrannt, aber die Blutung war größtenteils gestillt. Somit hatten sie Zeit gewonnen einen Arzt zu finden und Shou so das Leben zu retten.
 

Hitsugi stolperte hinter Uruha her und knurrte dabei leise.

»Lass los...«

Nach mehreren hundert Metern blieb Uruha schließlich stehen und ließ den Kleineren wieder los. Dieser richtete sich missgelaunt das T-Shirt und funkelte Uruha dabei wütend an.

»Du brauchst mir jetzt gar keine Vorwürfe zu machen! Was hätte ich machen sollen?! Ihn da einfach liegen lassen? Sicherlich nicht!«, fuhr Hitsugi den Brünetten an und ließ dabei ein tiefes Grollen aus seiner Kehle vernehmen.

Uruha schnitt mit der Hand durch die Luft und fluchte dabei vor sich hin.

»Darum geht es mir doch gar nicht!«, maulte der Brünette schließlich.

Überraschung legte sich über das Gesicht des Piercingträgers.

»Und worum dann?«

»Ich hätte es genauso gemacht wie du! Aber was sollen wir denn jetzt mit ihm machen?! Wenn wir ihn zu den Feinden rüberbringen, werden die uns in der Luft zerfetzen und uns die Schuld dafür geben! Außerdem würde er es in dem Zustand überhaupt nicht in sein Lager zurück schaffen. Zumindest nicht lebend. Aber was glaubst du wohl, was Kaoru mit ihm machen wird? Zum Kaffee wird er ihn sicherlich nicht einladen!«

Hitsugi schluckte und blickte zu Shou rüber, der sich unter Aois Prozedur die Seele aus dem Leib schrie.

»Wir müssen ihn mit zu uns nehmen... Etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Vielleicht haben wir Glück und Kaoru zwingt ihn nur dazu ihm zu dienen.«

»Ob das dann aber sein Glück ist, ist fraglich. Aber da kümmern wir uns später drum... Wir müssen erst mal die Anderen finden...«

Den letzten Satz sagte Uruha mit einem bitteren Unterton.
 

~~~
 

Ryouga richtete sich langsam auf und reib sich den Sand aus den Augen. Benommen schüttelte er den Kopf und blickte sich schließlich um. Um ihn herum lagen zig Leichen und gaben einen beißenden Geruch von sich. Angewiedert erhob er sich vollständig und taumelte zwischen den leblosen Körpern hinhindurch. Sein Blick huschte von Gesicht zu Gesicht. Schließlich erblickte er Pon, der bewegungslos einige Schritte von ihm entfernt im Sand lag. Langsam schlich Ryouga auf ihn zu und schüttelte an dessen Schulter. Einen Moment befürchtete er Hiroto wäre tot, aber dann erkannte er, dass der Kleine nur bewusstlos war. Mühsam legte sich Ryouga den Kleinen über die Schulter und suchte weiter. In diesem Blutbad brachte ihm sein Geruchsinn rein gar nichts, denn der süßliche Geruch der lebensspendenden roten Flüssigkeit überdeckte jeden anderen Geruch.

Ryouga suchte einige Minuten weiter, schritt zwischen Leichen hindurch, stieg über welche drüber und schob auch manche von anderen herunter, um zu gucken, ob vielleicht einer seiner Partner von einer begraben war. Er konnte nur noch Iv finden, der sich das Bein gebrochen hatte. Somit machte er sich mit Pon auf der Schulter und Iv an seiner Seite, der sich auf ihn stützte, richtung Lager zurück. Kaum trat er aus der dichten Staubwolke, konnte er Reno und Tora entdecken, die sich in einiger Entfernung erschöpft in den Sand gesetzt hatten. Langsam gingen sie auf die Beiden zu und setzten sich schließlich neben sie. Ryouga ließ Pon zu Boden sinken und blickte zu Reno. Ryougas Atmung stockte einen Moment, als er den aufgerissenen Brustkorb und die ausgekugelte Schulter Renos sah. Dieser war mit dem Oberkörper an Tora gelehnt und atmete schwer. Die Verletzung schien zwar schmerzhaft zu sein, aber es machte nicht den Anschein, als würde Reno deswegen in Lebensgefahr schweben. Ryouga zog sich das zerfetzte T-Shirt über den Kopf, riss es in streifen und umwickelte damit den Brustkorb des Verletzten. Dann packte er Renos Arm und drehte diesen wieder in das Gelenk hinein. Reno brüllte auf und warf sich nur Seite, sich krampfhaft die Schulter haltend.

Ohne dem eine Beachtung zu schenken, wendete sich Ryouga an Tora und funkelte diesen aus hasserfüllten Augen an.

»Was hast DU GETAN!? BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT! Wir hätten dabei STERBEN können! Und Saga, Shin, Ko-Ki, Nao und Shou sind IMMER NOCH NICHT AUFGETAUCHT!«

Tora blickte den Brünetten aus ungerührten Augen an.

»Ich habe nie erwartet, dass ihr mir aufs Schlachtfeld folgt. Nicht meine Schuld, wenn ihr nicht nachdenkt.«

»WENN HIER WER NICHT NACHGEDACHT HAT, DANN DU!«

Ryouga musste seine ganze Disziplin aufbringen, dem Schwarzhaarigen nicht an die Gurgel zu springen. Mit dem Gedanken, dass ein Ausraster die Situation nicht verbessern würde, beruhigte sich der Brünette wieder und blickte zu Reno, dem vor Schmerz wegen seiner Schulter die Tränen über die Wangen liefen.

»Jetzt reiß dich mal zusammen, Reno!«

Der Brünette fing sich dafür einen versuchten Tritt gegens Schienbein vom Angesprochenen ein. Ryouga machte einfach einen Schritt zurück und wich so dem heransausenden Fuß aus. Tore beachtete die Situation mit einem verächtlichen Schnauben und richtete seinen Blick wieder auf das Schlachtfeld. Schließlich erhob er sich und verschwand in der dunklen Staubwolke. Minuten vergingen, in denen Iv dem Schwarzhaarigen nachblickte und Ryouga versuchte Reno die Schmerzen etwas zu erleichtern.

Dann kehrte Tora zurück. Er hatte Ko-Ki und Shin im Schlepptau. Shin trug den scheinlich bewusstlosen Saga bei sich. Zumindest dachte Iv das zuerst. Bei genauerem hinsehen konnte er erkennen, dass dich Sagas Brustkorb nicht hob und senkte. Geschockt blickte er in Shins Gesicht, dieser allerdings wirkte seltsam abwesend. Etwas panisch blickte Iv zu Reno und Ryouga rüber. Die Beiden wurden bei dem Anblick augenblicklich ernst. Shin legte Saga vorsichtig auf den Boden und trat einen Schritt zurück.

»Wir haben Shou nicht finden können...«, sagte er seltsam trocken. Mit deisen Worten wendete sich Shin ab und setzte sich einige Meter entfernt in den Sand.
 

~~~
 

Ruki erstarrte, als er die Worte aus Hitsugis Mund hörte.

Mittlerweile hatten sich alle bei Aoi und Shou versammelt. Alle, außer Kai und Ni~Ya, waren aufgetaucht. Was mit Ni~Ya war, wusste niemand. Und warum Kai nicht auftauchte, hatten sie jetzt erfahren.

Betretenes Schweigen legte sich über die Gruppe, bis schließlich Reita sich erhob und auf das Schlachtfeld zuging. Minuten verstrichen, in denen der Blonde weg war, dann kehrte er mit dem leblosen Körper Kais wieder.

Angewiedert wendete Ruki den Blick ab und schluckte hörbar. Er konnte das einfach nicht ertragen. Ein Beben ging durch seinen Körper, als Reita wieder das Wort ergriff.

»Wir müssen ihn begraben... Kaoru würde ihn einfach wie ein Stück Dreck verbrennen...«

Damit legte Reita Kai zu Boden und begann neben ihm den Sand beiseite zu schieben und ein Loch zu graben. Nach und nach gesellten sich die Anderen auch zu dem Blonden, um ihn zu helfen. Nach kurzer Zeit war ein ausreichend großes Loch geschaffen und gemeinsam legten sie Kai hinein. Die Sonne verschwand hinter einer Wolke und ein Schatten legte sich über sie alle, als die letzte Hand Sand auf Kais Grab geschoben wurde.
 


 

~abends~
 

Die Sonne berührte den Horizont und tränkte den Himmel in einem dunklen Rot. Sakito betrachtete das Schauspiel mit trübem Blick. Kaoru war immer noch auf 180 und hatte sie alle dazu gestraft in einem großen Zelt zu warten, während Shou im Lazarett behandelt wurde und dem Verschwinden Ni~Yas nachgeforscht wurde. Eine sowohl betretene als auch gereizte Stimmung lag über jedem von ihnen und die Erwartung zu erfahren, was mit Ni~Ya passiert war, war förmlich zu greifen. Sakitos Blick wanderte über den Horizont und blieb schließlich an den dunklen Gewitterwolken hängen, die sich bedrohlich in der Ferne auftürmten und wie eine Kathedrale neben dem Sonnenuntergang prangten. Es wirkte fast so, als hätte jemand aus Spaß einfach ein paar Wolken in ein Bild gemalt, völlig unpassend und abstrakt.

Einen Moment lang schweiften seine Gedanken zu dem Moment, in dem die Kaoru weiß gemacht hatten, dass Kai ebenso wie Ni~Ya einfach verschwunden war. Noch immer summten Sakitos Ohren von dem Rumgeschrei, nachdem sie ihrem Herrn diesen Affen aufgebunden hatten und dieser dannach vollkommen ausgerastet war.

Die Zeltplane wurde beiseite gezogen und Sakito unterbrach seine Gedanken. Ein Soldat stand im Zelteingang und blickte auf die Gruppe.

»Kaoru lässt ausrichten, dass man den Leichnam von Nummer 588 gefunden hat.«

Damit ließ der Soldat die Plane wieder zurück fallen und verschwand mit schweren Schritten im Lager. Die Worte hinterließen eine drückende Stille. Die Hoffnung, Ni~Ya habe überlebt, wurde je weggewischt.

Ruka saß auf einem Stuhl und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Der Schmerz über den Verlust seines Freundes hinterließ ein klaffendes Loch in seiner Seele. Einen Moment lang ließ der Schmerz über den Verlust seinen Atem stocken, dann erhob er sich und stürmte aus dem Zelt.

Yomi blickte seinem Freund nach und folgte ihm schließlich. Die anderen blieben still schweigend zurück. Nach einigen Minuten erhob sich Reita ebenfalls und verließ das Zelt. Nach und nach folgten ihm die anderen auch, bis nur noch Aoi alleine im Zelt saß. Mittlerweile war es stock duster, doch die Dunkelheit stellte für ihn kein Problem dar. Langsam erhob auch er sich und schlurfte raus. Langsam ging er durch das Lager und blickte dabei gen Himmel. Die Sterne wurden mittlerweile durch die Gewitterwolken verdeckt. Grelle Blitze zuckten über den Himmel, Vorboten vor der Sinnflut, die über die Erde hereinbrechen würde.

Der Schwarzhaarige schlüpfte in sein Zelt, das er erreicht hatte, und legte sich drinnen auf das Bett. Nachdenklich blickte er auf die Zeltplane, die über ihm gespannt den Blick auf den Himmel versperrte. Seine Gedanken rasten. Bilder zuckten vor seinem inneren Auge auf, Bilder von Kais Leichnam, Bilder von der Explosion. Aufgewühlt wälzte er sich auf die Seite und lauschte dem Donnerschlag, der direkt über den Zeltlager erklang. Sekunden später goss es aus Eimern. Das Geräusch der Regentropfen, die auf die Plane prasselten, beruhigten seine Gedanken und ließen ihn nach und nach in den Schlaf driften.
 

Ruka liefen die Tränen übers Gesicht, während er im Regen stand. Sein Schluchzen hörte sich seltsam in seinen Ohren an, hatte er zuvor doch noch nie geweint. Leise Schritte hinter ihm verleiteten ihn dazu über seine Schulter zu blicken. Yomi stand da und blickte aus traurigen Augen zu ihm auf.

»Es tut mir leid...«, sagte der Kleine und blickte dabei auf seine Füße.

Ruka richtete seinen Blick wieder nach vorne und ballte zitternd seine Hand zur Faust.

»Das werden sie bereuen...«

Mit diesen Worten schritt er an Yomi vorbei und verschwand in der Dunkelheit, um in sein Zelt zu gehen. Der Brünette blickte ihm nach und seufzte leise. Nach einigen Sekunden ging auch er zu seinem Zelt.

Als er sich schlafen legte war sein letzter Gedanke, dass er Ruka noch nie so verbittert gesehen hatte.
 

~~~
 

Ryouga saß neben Renos Bett und betrachtete das Gesicht des Schlafenden. Zum Glück waren die Verletzungen des Brünetten nicht allzu schlimm gewesen. Jetzt brauchte Reno nur noch Ruhe, damit er vollständig genesen konnte.

Die Gedanken Ryougas kehrten zu dem Vorfall zurück. Tora war sichtlich betroffen gewesen von Sagas Tod. Trotzdem machte es die Sache nicht wieder gut. Ein bitterer Geschmack legte sich über die Zunge des Brünetten, während er daran dachte, wie sie zusammen mit Toshiya Saga der Erde beigelegt hatten.

Und Shou war immer noch nicht aufgetaucht. Ryouga legte vor lauter Sorge die Stirn in Falten und seufzte leise. Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass so etwas fürchterliches passieren würde. Mit diesem Gedanken kroch eine unbarmherzige Angst in Ryouga hoch. Je ergriff ihn das Gefühl so schnell weg zu müssen wie nur möglich. Hier waren sie nicht sicher, hier herrschte nur der Tod. Noch nie hatte der Brünette den Krieg als etwas schlimmes empfunden, denn dafür war er ja überhaupt am Leben. Aber jetzt wurde ihm bewusst, wie grausam die Welt war. Für einen Rohstoff starben tausende von Menschen. War das Leben nichts wert im Gegensatz zum Geld?

Nachdenklich lehnte er sich zurück und lauschte dem Regen. Egal wie, sie mussten hier weg. Er würde einen Weg finden. Irgendwie...
 

~~~
 

Ein Geruch von frischer Erde und Tannennadeln hing in der Luft. Tiefer Friede spühlte über den Geist Aois hinweg. Plötzlich spührte er, wie sich sein Körper veränderte. Seine Knochen knackten vernehmlich und sein Rücken drückte sich durch. Ein wölfisches Jaulen kam über seine Lippen. Dann war es vorbei. Der Schmerz ließ nach und abermals wurde er von einem tiefen Frieden erfasst. Auf leisen Pfoten tapste er durch das Gras auf einen kleinen Teich zu. Als er diesen erreichte, blickte er sein Spiegelbild im Mondlicht an. Seine Iris war größer und nahm nun sein ganzes Auge ein. Sie war genauso pechschwarz wie sein Fell und verpasste ihm ein fast schon dämonisches Aussehen. Er drehte sich um und betrachtete die anderen Wölfe, die hinter ihm standen. Einer war hell und hatte einen schwarzen Streifen auf der Seite. Neben ihm stand ein anderer brauner, der ebenso wie der blonde einen schwarzen Streifen besaß. Sein Blick huschte zu den anderen drei braunen Wölfen. Der eine war dunkelbraun und hatte einen hellen Bauch, der andere war komplett hellbraun und der andere ganz dunkelbraun. Neben diesen dreien stand noch einer. Er war ganz hell, hatte aber im gegensatz zu dem anderen hellen keinen dunklen streifen auf der Seite. Er wollte die weiteren Tiere mustern, die noch da waren, hatte aber auf einmal ein seltsames Gefühl und wendete seinen Blick wieder zurück zum Teich. Auf der anderen Seite des Teiches saß ein schneeweißer Wolf. Der war so weiß, dass Aoi fast geblendet war. Er hatte noch nie so ein riesiges Tier gesehen. Der Wolf war mindestens doppelt so groß wie er selber. Das fremde Tier blickte Aoi eindringlich ein. Der Schwarzhaarige hatte das Gefühl sich in den gelben Augen zu verlieren...
 

Erschrocken jagte Aoi hoch. Sein Herz wummerte wie verrückt in seiner Brust, als hätte er einen Marathon hinter sich. Langsam ließ er sich wieder aufs Bett zurück sinken und starrte die Zeltplane an. Draußen war immer noch das Geräusch von Regen zu hören, allerdings war es etwas heller. Der Tag war also schon angebrochen.

Er sammelte seine ganze Motivation in seinem Inneren und schwang sich vom Bett herunter. Ohne zu zögern trat er aus dem Zelt in den Regen hinein. Er goss zwar nicht mehr so schlimm wie in der Nacht, aber trotzdem war er nach wenigen Sekunden komplett durchweicht. Schnell flitzte er auf das Lazarett zu und ging an den Soldaten vorbei, die vor diesem Wache hielten.
 

Shou lag in seinem Bett und starrte gelangweilt vor sich hin. Er hatte in der Nacht nicht schlafen können und war jetzt vollkommen erledigt. Er wusste nicht warum, aber trotz der Erschöpfung konnte er einfach nicht schlafen. Ständig traten vor seinem Auge die Bilder von seiner ersten Begegnung mit Kaoru auf. Ein tiefes Gefühl der Unruhe erfasste ihn, während er an den Mann dachte.

Der Vorhang vor seinem Bett wurde beiseite gezogen und der Brünette zuckte erschrocken zusammen. Sein Blick schoss zu Aoi, der zerwühlt vom Schlaf und mit einem seltsamen Gesichtsausdruck vor ihm stand.

»Äh... Ist irgendwas?«, fragte Shou überrascht.

Der Schwarzhaarige ließ sich auf einen Stuhl sinken und betrachtete den Brünetten nachdenklich. Er wusste selber nicht warum, aber er brauchte Ablenkung. Der Traum schoss immer wieder vor Aois inneren Auge vorbei. Es jagte ihm Angst ein.

»Wie geht es dir?«, fragte er schließlich leise.

Shou musterte Aoi etwas skeptisch. Der Schwarzhaarige schien sich wieder einigermaßen gefangen zu haben. Zumindest wirkte er wieder etwas normal.

»Den Umständen entsprechend. Übrigens danke, dass du mir das Leben gerettet hast...«

Etwas verlegen kratzte sich Aoi am Hinterkopf und lächelte.

»Ach kein Ding...Du Shou...«, Aoi zögerte einen Moment. »Ich... Ich mag dich irgendwie... Wenn du was brauchst, dann sagst du es mir, okay?«

Ein Ausdruck von Überraschung huschte über das Gesicht des Brünetten, gefolgt von einem Lächeln.

»Danke.«

Diesmal war es an dem Schwarzhaarigen überrascht zu blicken. Er hatte das Wort nie von jemandem Gehört. Ein Gefühl von Wärme breitete sich in seinem Inneren aus.

»Nein... Ich habe mich zu bedanken.<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-11T06:04:49+00:00 11.01.2012 07:04
Wuhu es geht weiter !!! *freu*
Oha wirklich dramatisch....mir scheint dieses Kapitel wie eine Art Wendung des ganzen!
Immerhin denken jetzt viele von ihnen anders über ihre Situation!
Ich bin unglaublich gespannt wie es weiter gehen wird!
LG -^.^-


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