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A shot at love

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Saga
 

Uruha stieß mich unsanft aus dem Taxi. „So da sind wir.“ Er sprühte nur so vor Begeisterung beim Anblick der ganzen Kleidergeschäfte und es dauerte nicht lange, bis ich in einem Laden vor den Umkleidekabinen saß und wartete, dass er eins der drei Millionen Teile, die er ausgesucht hatte, anzog. Er hatte behauptet er bräuchte einen Berater, dabei wusste ich nicht einmal, was er überhaupt kaufen wollte bzw. für welchen Anlass. Und aus seiner Kleiderauswahl ließ sich auch nichts erkennen, er hatte alles Mögliche ausgesucht von Miniröcken(!!!) bis zu Hemden und irgendwelchen Fetzen, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, welche Körperteile sie bedecken sollten. Nun ich würde versuchen ihn so gut wie möglich zu beraten, auch wenn ich ehrlich gesagt wenig Lust dazu hatte. Abgesehen davon hatte ich gerade andere Probleme als Uruhas Kleider. Und im Vergleich zu denen war Uruhas „Klamottenproblem“ eher eine unbedeutende, kleine Schwierigkeit. Mein Leben hingegen war gerade dabei sich in ein einziges, riesiges Problem zu verwandeln. Immerhin hatte ich aus unerklärlichen Gründen einen Jungen geküsst und war dann einfach feige weggelaufen. Und um jetzt irgendwie zu reagieren war ich natürlich auch zu feige. Nicht dass ich gewusst hätte, was ich jetzt tun könnte. Ich mochte IV, er war nett und süß, aber mehr auch nicht. Glaubte ich zumindest, aber so einfach war es wohl doch nicht, sonst hätte ich ihn wohl kaum geküsst.

„Hallo!!!“ Uruha wedelte mit seiner Hand wild vor meinem Gesicht rum. „Findest du ich seh zu billig aus?“, fragte er sich kritisch im Spiegel beäugend.

„Err…“ Nein, wie kam er nur darauf? Bei seinem Anblick fehlten mir die Worte. Er hatte es nach einer Viertel Stunde endlich geschafft sich umzuziehen. Wobei sich auszuziehen es wohl eher traf. Er trug eine ziemlich minimalistische, schwarze Hotpants und ein bauch- und einseitig schulterfreies, violettes Glitzertop. Wobei ich stark bezweifelte, dass das wirklich aus der Herrenabteilung war. „Also sagen wir mal, du kannst es tragen.“ Das stimmte auch, Uru hatte makellose Haut und eine super Figur, ich war ehrlich gesagt manchmal ein bisschen neidisch auf ihn. „Aber etwas mehr wäre vielleicht auch keine so schlechte Idee. Was hast du eigentlich vor. Also ich meine zum Strippen ist das Outfit sicher geeignet, für ein Vorstellungsgespräch eher nicht.“ Außer er wollte Stripper werden, zutrauen würde ich ihm mittlerweile alles.

„Ich gehe auf ein Date.“, sagte er und zog die Hose noch ein bisschen weiter nach unten. Noch ein Stückchen und er könnte gleich nackt gehen.

„Okay, also wenn das nicht schon euer zehntes Date oder so ist, solltest du doch etwas mehr anziehen. Kenn…“ Aber er ließ mich nicht ausreden, schon war er in der Kabine verschwunden, um sich was Neues anzuziehen.

Als er nach fünf Minuten mit seinem zweiten Outfit und sichtlich von seiner Auswahl überzeugt aus der Kabine stolzierte, kamen mir doch ernsthafte Zweifel ob des Erfolges unserer Shoppingtour, denn offensichtlich sprachen wir nicht die gleiche Sprache. Zumindest hatten wir nicht die gleiche Definition des Wortes ‚mehr‘. Ich meinte mehr Stoff, Uru war aber anscheinend der Meinung mein Ratschlag bezog sich auf die Anzahl der Kleidungsstücke. Jetzt trug er einen knallengen, dunkelblauen Kunstlederminirock und eine schwarze, durchsichtige und fast komplett aufgeknöpfte Bluse. Dazu hatte er einen dünnen Seidenschal in der gleichen Farbe wie der Rock um den Hals gehängt.

„Ähm, Uru, ich sagte mehr. Ich meinte das im Sinne von mehr Haut verdecken, nicht mehr Haut zeigen.“ Er machte ein Gesicht, wie als hätte er das wirklich nicht so verstanden gehabt. Ich würde es anders versuchen müssen. „Also dein Date? Vielleicht solltest du dir überlegen auf was er stehen könnte und dich dementsprechend anziehen.“

„Tu ich doch.“, antwortete Uruha mit entsetztem Blick, wie als sei es absolut unverständlich, dass mir das nicht längst aufgefallen war. Na ja, jetzt wollte ich eigentlich gar nicht mehr wissen, was für einen Perversen mein Cousin sich da wieder angelacht hatte. „Er steht auf halbnackte, billige Schlampen. Ich finde so kann ich da gut mithalten.“ Das Schlimmste an dieser Aussage war, dass er das vollkommen ernst zu meinen schien. Ich war schon kurz davor gewesen, froh zu sein, dass er endlich jemand anders gefunden hatte und dann so was. Obwohl ich eine böse Vorahnung hatte, wenn ich so genauer über diese Aussage nachdachte.

„Sag mal, Uru, kenne ich dein Date?“ Bitte sag nein.

„Wieso? Kennst du solche Typen?“ Einen um genau zu sein, aber der war nicht schwul und sehr viel schlimmer, als Uru sich das vorstellen konnte. Er beäugte mich einen Moment lang schweigend und dann sagte er, was ich befürchtet hatte. „Ja, sagen wir du kennst ihn ganz gut. Er heißt Kazuki.“

„Gott nein, Uru. Das glaubst du selber nicht, dass er freiwillig auf ein Date mit dir gehen würde.“ Und das war auch besser so, dass er das nicht tun würde. „Oder hat er dir das ernsthaft versprochen?“ Natürlich hatte er das niemals.

„Na ja, er weiß noch nichts von seinem Glück, aber lass mich nur machen, ich krieg ihn schon.“ Ich schlug mit der Hand gegen meine Stirn. Uruha war anscheinend kranker als ich dachte, wenn er wirklich glaubte, er könne Kazuki haben. Aber ich bekam keine Chance noch etwas zu sagen, er war schon wieder in der Kabine verschwunden. Ich konnte mich schon einmal darauf einstellen, dass das ein langer Tag werden würde. Zumindest ein langer Vormittag, heute Nachmittag hatte ich noch was Wichtiges vor.
 

Riku
 

Langsam spazierte ich über einen der Fußwege im Yoyogi – Park. Es war kühl, aber die Sonne beschien meine Haut und hinterließ ein angenehm warmes Gefühl. Ich atmete tief ein und aus, wie sehr hatte ich diesen Geruch vermisst. Den Geruch von Großstadt, sicher für die meisten war es wohl eher Gestank, aber ich mochte ihn, er gab mir ein Gefühl von Heimat. Seit fast einem Jahr war ich nicht mehr in Tokyo gewesen, aber jetzt war ich wieder hier her zurück gekommen, ich hatte die Stadt vermisst. Tokyo war einfach ein Teil meines Lebens. Ich konnte nicht leben ohne den Lärm und die Leuchtreklame, die Menschenmengen und die Schnelllebigkeit, die Absurdität von traditionelle Tempel neben blinkenden Pachinko – Hallen. Ich brauchte die Enge und die Anonymität, die man nur in einer Großstadt gleichzeitig erfahren konnte. Außerdem hatte ich noch ein paar Dinge zu klären. Dinge, vor denen ich vor einem Jahr einfach davon gelaufen war, aber vor seiner Vergangenheit konnte man nicht davon laufen. Und ich war nicht mehr bereit, meine Zukunft damit zu verschwenden, es zu versuchen.

Als ich den Park verlassen hatte, sah ich schon Saga an einem der Tische vor dem Café sitzen, in dem wir uns verabredet hatten. Er war überpünktlich, wie früher auch, anscheinend hatte sich nicht viel verändert. Er lehnte breitbeinig in seinem Stuhl zurück und tippte auf seinem Handy herum. Saga, immer noch obercool wie immer mit seiner Lederjacke und der schwarzen Sonnenbrille.

„Hi. Lange nicht gesehen.“ Ich setzte mich zu ihm an den Tisch. Sofort legte er sein Handy und seine Brille ab und lächelte mich an.

„Riku. Schön, dass du wieder hier bist.“ An seinem Lächeln konnte ich erkennen, dass er sich offensichtlich wirklich freute mich zu sehen. Wenigstens einer. Aber um ehrlich zu sein, war Saga auch so ziemlich die einzige Person, die zu sehen, ich mich freute.

„Wo warst du das ganze letzte Jahr?“ Er klang vorwurfsvoll und das war auch sein gutes Recht immerhin war ich einfach abgehauen, ohne ein Wort zu sagen. „Ich hab mir Sorgen gemacht, du hättest dich wenigstens mal melden können. Wir waren doch immer beste Freunde.“

„Ich weiß. Es tut mir leid. Ich musste einfach raus hier. Ich war mal hier, mal da, aber draußen war es noch schlimmer, also bin ich wieder nach Tokyo gekommen.“

„Aber was hast du die ganze Zeit gemacht? Ich meine, du warst ja sicher nicht irgendwo, wo es weder Telefon noch Internet gab.“ Wenn er wüsste. Eine Zeit lang war ich schon an so einem Ort.

„Ich bin weggelaufen. Ich hab hier so viel Scheiße gebaut und ich dachte wohl, wenn ich einfach abhaue, ist es, als wäre das Alles nie passiert. Aber leider funktioniert das Leben so nicht. Ich werd wohl versuchen müssen meine Fehler wieder gut zu machen, um mit dem ganzen Mist abzuschließen.“

Saga runzelte beunruhigt die Stirn. „Heißt dass, du willst dich wieder mit diesen Typen abgeben? Das ist gefährlich Riku.“ Eine Kellnerin kam und nahm unsere Bestellung auf, so hatte ich Zeit darüber nach zu denken, wie ich Saga das erklären konnte, ohne ihn gleich wieder mit da hinein zu ziehen. Saga bestellte Schoko – Latte, wie immer.

„Keine Angst, ich fang nicht wieder an. Ich will endgültig mit meiner Vergangenheit abschließen. Ich bin nicht so dumm und mache dieselben Fehler noch einmal.“ Und das würde ich wirklich nicht. Ich hatte deswegen schon einmal das Wichtigste, das ich in meinem Leben jemals gehabt hatte, verloren. Das sollte nie wieder passieren.

„Versprich es.“, sagte Saga bestimmt. „Keiner von uns erträgt das ein zweites Mal.“

„Ich verspreche es.“ Unser Kaffee kam. Wir saßen uns schweigend gegenüber, bis die Kellnerin wieder gegangen war.

„Erzähl mir, wie es dir gegangen ist. Als ich weg bin, warst du noch ein kleiner Bankwärmer und jetzt hängt ein riesiges Plakat von dir mitten in der Stadt.“

„Na ja.“ Saga grinste verlegen, es war ihm sichtlich unangenehm so berühmt zu sein, aber dass er nicht sonderlich begeistert von dem Plakat wäre, hatte ich mir schon gedacht. Saga war noch nie sonderlich heiß darauf berühmt zu sein, er wollte einfach nur Fußball spielen, der Rummel um seine Person schien ihm peinlich. „Uruha würde sagen, ich bin ein Fußballstar. Ich denke, ich hatte einfach Glück, ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht.“

„Ich würde sagen, du bist ein genialer Spieler. Also ein paar Spiele hab ich schon gesehen.“

„Seit wann guckst du Fußball? Ich dachte, dass sei stumpfsinnig.“ Saga lachte. Das hatte ich ihm wirklich oft gesagt.

„Seit du spielst. Schließlich bist du mein bester Kumpel ne.“

„Ja wahrscheinlich schon.“ Wir fingen beide an zu lachen.

„Und sonst? Was gibt’s neues?“

„Nichts Interessantes. Das einzige was Spannung in mein Leben bringt ist immer noch Uruha. Er würde sich sicher freuen, wenn du ihn mal besuchst.“, fügte Saga unsicher an. Er klang nicht überzeugt davon, dass Uruha mich sehen wollte. Aber das war auch verständlich.

„Ich hab ihn getroffen, Samstag.“ Saga war sichtlich überrascht, anscheinend hatte Uruha ihm das nicht erzählt, war mal was ganz Neues. „Er war damit beschäftigt irgend so einem gutaussehenden, braunhaarigen Typen nach zu stellen, ich glaub ich hab ihn schon Mal gesehen, aber keine Ahnung wo.“ Das schien Saga jetzt schon weniger zu überraschen, dass sein Cousin Männer stalkte.

„Ja, das war Kazuki. Er spielt mit mir zusammen. Und na ja um es kurz zu erklären, Uruha steht auf ihn und Kazuki hasst Schwule.“ Uruha hatte demnach also keinen Freund, sondern nur eine unglückliche Liebe. Das hatte er mir aber anders erzählt. „Na ja, Liebe ist was Kompliziertes.“

„So seit wann das denn? Kriegst du nicht mehr jede Frau, die du willst?“ Oder willst du nicht mehr? Natürlich hatte ich die Zeitung am Wochenende gelesen, aber da stand viel Mist drin. Man sollte nicht alles glauben, was man da liest. Vor allem, da Saga nie auf Männer gestanden hatte. Warum sollte sich das spontan geändert haben?

„Doch, aber…“ Saga endete. Stumm nippte er an seinem Latte.

„Aber was? Sag bloß an dem dummen Artikel ist was Wahres dran.“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Das war nun wirklich mal eine interessante Wendung.

„Ja vielleicht. Also eigentlich nein. Als das geschrieben wurde noch nein.“ Saga begann mir zu erzählen, wie Uruha ihm den Jungen, IV war sein Name, vorgestellt hatte und dass er wegen Uruha mit ihm weggegangen war und dass sie nur einen netten Abend gehabt hatten. Das Foto wäre einfach nur falsch interpretiert worden.

„Und wo ist jetzt das Problem?“ So wirklich erschloss sich mir die Sache noch nicht, aber die Geschichte ging ja noch weiter.

„Sonntag haben wir uns wieder getroffen, wie ich versprochen hatte, mit Kazuki und IVs Freund und dann sind IV und ich nachher noch Essen gegangen und dann hab ich ihn heimgefahren und…“ Kunstpause. Was und? „Und dann hab ich ihn geküsst.“ Er hatte was? Das hätte ich nicht von ihm gedacht, Saga stand auf kleine Jungs, wie süß. „Und dann bin ich gegangen, einfach so, ohne was zu sagen und seit dem hab ich mich nicht wieder gemeldet. Aber ich, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich verstehe selbst nicht, warum ich das getan habe.“

„Ich kenne das, Saga. Erinnerst du dich, als ich deinen Cousin das erste Mal getroffen hab? Das nennt man Liebe.“

Saga starrte mich entsetzt an. „Nein, ich und IV, dass... Ich mag ihn schon, aber ich finde ihn halt nett und süß, aber das war’s.“ Saga schüttelte unterstützend den Kopf, wie als müsste er sich selbst klar machen, dass er nicht mehr für den anderen fühlte.

„Saga, sei ehrlich, was hast du gefühlt, als du ihn geküsst hast? Was fühlst du, wenn du ihn siehst?“

„Kei... keine Ahnung.“ Saga war ein schlechter Lügner. Natürlich wusste er das ganz genau.

„Wenn du meine Hilfe willst, musst du mir schon die Wahrheit sagen. Du kannst natürlich auch Rat bei Uruha suchen, aber was auch immer du ihm erzählst, er wird es nicht für sich behalten können und das weißt du.“

„Ich kann es nicht beschreiben.“ Saga sank tiefer in seinen Stuhl, er blickte starr auf sein Glas. Er würde es mir sicher erzählen. Wir hatten uns früher alles erzählt und auch wenn wir uns ein Jahr nicht gesehen hatten, das Vertrauen zwischen uns war immer noch spürbar. Er brauchte nur Zeit die richtigen Worte zu finden. „Es fällt mir kein Wort dafür ein, es ist einfach unbeschreiblich. Es ist so ungewohnt dieses Gefühl. Ich hab so was noch nie gespürt, wie das Gefühl, dass ich in dem Moment hatte, als wir vor seinem Haus standen. Ich..“ Er machte wieder eine Pause, um nach Worten zu suchen. „Kennst du das, wenn du weißt, dass du etwas tun musst, aber nicht genau warum, nur das es richtig ist? So hab ich mich in dem Moment gefühlt.“ Verdammt Saga, ich wusste genau was du meinst und Liebe wäre immer noch das Wort, das ich benutzen würde, um dieses Gefühl zu beschreiben.

„Was soll ich jetzt machen Riku? Ich will IV unbedingt wieder sehen, aber ich weiß nicht, wie ich ihm das Alles erklären soll. Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt etwas zu erklären gibt.“

„Treff dich mit ihm.“

Saga blickte mich ungläubig an. „Und was soll ich ihm sagen?“

„Glaub mir, wenn du ihn siehst, wirst du es schon wissen. Hör einfach auf dein Herz. Dein Verstand kann dir bei dieser Sache sowieso nicht helfen.“ Ich lächelte ihm aufmunternd zu, aber er schien nicht wirklich überzeugt zu sein. Saga war halt ein Kopfmensch.

„Meinst du?“ Ich nickte, trank einen Schluck von meinem Kaffee, der mittlerweile schon ziemlich kalt war. Saga rührte nachdenklich in seinem Glas rum, die Sache schien ihn mehr zu beschäftigen, als ich am Anfang gedacht hatte.

„Riku kann ich dich was fragen?“ Auf einmal blickte der Braunhaarige mich ernst an. Was wollte er wissen, dass er extra um Erlaubnis fragte?

„Klar. Du kannst mich alles fragen.“

„Auch über Uruha?“ Sein Blick wurde noch ernster. Über Uruha? Wusste er nicht eigentlich alles?

„Liebst du ihn noch?“ Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Aber ich brauchte nicht zu antworten, ich war sicher Saga sah mir die Antwort an.

„Bitte pass auf.“, fügte er leise hinzu. „Auf euch beide.“
 


 

IV
 

„Danke für deine Hilfe, IV Schatz. Ohne dich wäre mein ganzer Sonntag für den Scheiß hier drauf gegangen.“, bedankte sich Uruha bei mir, während er die Tür des Clubs abschloss.

„Kein Problem. Ich hatte sowieso nichts vor und außerdem hattest du was gut bei mir.“

„Wegen Saga? Du bist süß, Kleiner.“ Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich. „Also wenn du nichts vor hast, lad ich dich auf ’nen Kaffee ein, okay?“ Ohne meine Antwort abzuwarten, zog Uruha mich zur Bushaltestelle und schob mich in den Bus nach Shibuya. Anscheinend war er der Meinung ich hätte schon Lust, aber ich hatte ja wirklich nichts Besseres zu tun. Außerdem mochte ich Uruha, ich war gerne mit ihm zusammen. Er war zwar ein bisschen seltsam, aber doch sehr nett.
 

Wir saßen in einem kleinen Café in der Nähe des Yoyogi – Park. Uruha hatte gesagt, er wäre früher öfter hier gewesen mit einem seiner Exfreunde. Und dann hatte er fast die ganze Zeit, die wir hier gesessen hatten von ihm erzählt. Wie toll er war und wie süß und wie liebevoll und führsorglich und dass er ihn so oft gerettet hatte. Ich wusste jetzt alles, außer seinen Namen und den Grund warum er eben nur sein Exfreund war. Und aus seiner Erzählung konnte ich auch keinen erraten, denn danach war er einfach perfekt gewesen. Aber ich traute mich auch nicht Uruha danach zu fragen, schließlich schien er gerade so fröhlich.

„Und du scheinst dich ja jetzt irgendwie gut mit meinem Cousin zu verstehen, zumindest hab ich das jetzt mal aus dem geschlossen, was Saga so erzählt hat und dass ihr euch Sonntag ja noch mal getroffen habt.“ Irgendwie hatte ich verpasst, dass der Blonde das Thema gewechselt hatte.

„Ja, wir haben Fußball gespielt, mit Kazuki und einem Freund von mir.“

„Er hat Kazuki mitgebracht wie gemein, wenn ich ihm das vorschlage, sagt er immer nein.“ Uruha schien wirklich eingeschnappt zu sein, zumindest verzog er beleidigt den Mund. „Deswegen hat Saga wohl auch nichts von Sonntag erzählt.“ Er dachte kurz nach. „Aber das ist cool, wenn ihr euch versteht, dann können wir mal alle was zusammen machen.“ Ich konnte Uruhas Gesicht ansehen, dass er schon damit beschäftigt war, sich irgendwas auszudenken. Saga hatte den Kuss wohl nicht erwähnt, sonst würde Uruha doch sicher nicht behaupten wir seien Freunde oder er würde mich wenigstens danach fragen.

„Wie wär’s mit ’ner Pyjama – Party?“, unterbrach Uruha meine Gedanken. Ich liebte Pyjama – Partys, aber war Uruha nicht ein bisschen zu alt dafür, Aki schimpfte schon immer mit Hiroto und mir, dass wir dafür zu alt wären, Uruha war noch mal ein ganzes Stück älter.

„Ich weiß nicht ob Saga mich noch wieder sehen will.“ Ich hatte beschlossen, ich würde es dem Blonden erzählen, vielleicht wusste er was ich tun konnte oder vielleicht konnte er mir erklären, was Saga mit dem Kuss wollte, immerhin waren sie Cousins und sowas wie beste Freunde. Uruha sah mich nur mit einem fragenden Blick an.

„Also als Saga mich heimgefahren hat am Sonntag. Ähm, wir standen dann vor Shous Haus und haben uns verabschiedet und dann… dann hat er mich geküsst und ist dann einfach so gegangen. Seit dem hat er sich nicht mehr gemeldet.“ Uruha stand der Schock über das Ebengesagte ins Gesicht geschrieben, mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich ungläubig an.

„Saga hat dich geküsst?! Das glaub ich nicht.“ Er fing an zu lachen. Ich fand das jetzt nicht wirklich witzig. Es war eher wunderschön, wie ein Traum und gleichzeitig endlos schrecklich, weil ich jetzt wahrscheinlich nie wieder etwas von ihm hören würde. „Sorry, Kleiner. Ich find das nur so lustig, weil das hätte ich nie von ihm gedacht.“ Uruha grinste immer noch.

„Ich dachte du könntest mir sagen, was das zu bedeuten hatte, also der Kuss und…“

„Hmm, keine Ahnung, aber das find ich für dich raus. Sag mal liebst du meinen Cousin?“ Uruhas Stimme klang wieder ernsthafter.

„Ich weiß nicht.“ Natürlich wusste ich das. Das war eine der wenigen Sachen, der ich mir sicher war. Ich liebte Saga. „Ich glaub schon.“

„Wie süß.“, Uruha grinste. „Das hatte ich jetzt nicht erwartet, aber ich find's niedlich. Ich helfe dir ihn zu erobern, Kleiner. Das wird schon.“ Irgendwie glaubte ich ihm, sein Lächeln hatte so was Überzeugendes, aber wahrscheinlich hätte ich ihm bei dem Lächeln alles geglaubt.

„Also, ich werde dann Saga mal unauffällig für dich ausfragen.“ Uruha schmiedete anscheinend schon wieder irgendwelche Pläne. Doch sein Gedankengang wurde vom Klingeln meines Handys unterbrochen. Mit neugierigem Blick beugte der Blonde sich zu mir, um zu sehen, wer mir geschrieben hatte.

„Es ist Saga.“
 

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so ich hoffe das kapitel hat euch gefallen^-^

Gott, wie ich uruha liebe^-^ also der ist ja mein absoluter lieblingschara, ich muss aufpassen, dass ich nicht von der eigentlichen story abweiche...

hmm... und alles in allem wird die ff wohl doch länger als ich dachte, ich hatte so zehn kapitel geplant, aber es werden wohl ein paar mehr^-^...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kei-hime
2011-02-21T16:28:56+00:00 21.02.2011 17:28
Uruha schmiedet Pläne... Ich glaub, ich krieg Angst. Oder würde es an Sagas Stelle kriegen. xD Aber die Vorstellung einer Pyjama-Party mit dem Haufen ist schon goldig. ^^
Von:  klene-Nachtelfe
2011-02-19T19:21:47+00:00 19.02.2011 20:21
Gemeinheit da aufzuhöhren!!!
(Oder halt nen guter Schachzug..das macht sou süchtig!!!xD)
Ich will wissen wies weter geeeeeeeeht!!!!
LG -^.^-
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-02-18T12:17:31+00:00 18.02.2011 13:17
also...
Ich mag Uruha ja auch^-^ er ist echt toll
und Saga verliiiiebt sich endlich in IV, sooo niedlich(*-*)
gut das ich weiß wie es weiter geht, aber du solltest langsam mal weiterschreiben^-^

naja, ich freu mich auf das nächste kapitel!


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