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Draco im Wandel der Gefühle

Harry x Draco
von

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Zaubertrank

„Pansy! Hey Pans, hast du die Brauanleitung?“

Ich lief der schwarzhaarigen Slytherin entgegen, die in einem der vielen Schulflure an der Ecke stand und sich gerade mit anderen Mädchen unseres Hauses unterhielt. Es war noch früh am Morgen und ich sah sie zum ersten mal an diesem Tag, deswegen erwartete ich eigentlich noch nicht, dass sie die Brauanleitung bereits parat hatte, aber bei ihr konnte man ja nie wissen. Außerdem konnte es für mich gar nicht schnell genug gehen, wenn es um meine Rache an Potter ging.

Zuerst etwas vor den Kopf gestoßen blickte die Gerufene zu mir, wusste dann aber gleich worum es ging.

„Ah, Draco. Dir auch einen guten Morgen und nein, leider habe ich die Brauanleitung noch nicht, aber ich bemühe mich darum sie dir schnellst möglich zu bringen.“, lächelte sie mich an.

„Ich will sie noch vor dem Unterricht. Schaffst du das?“

„Wie gesagt, ich tue mein bestes. Sobald ich sie hab, geb ich sie dir.“

„Gut.“

Während unseres kurzen Gesprächs tuschelten und kicherten die anderen Mädchen und bevor ich mich zum Gehen wenden wollte, warf ich ihnen einen giftigen Blick zu, den sie mit leichtem Schreck vernahmen und sofort verstummten. Ich hasste es wenn in meiner Gegenwart so geredet wurde, das ich nicht mitbekam worum es ging und davon waren diese Slytherin Schülerinnen keinesfalls ausgeschlossen. Danach entfernte ich mich von den Mädchen und machte mich auf zur großen Halle.
 

***
 

Das Frühstück verging weitgehend ereignislos: Blaise hatte wie immer irgendeinen unwichtigen Blödsinn vor sich hingebrabbelt, Pansy war anscheinend in ein interessantes Gespräch mit den Schülerinnen aus dem Flur vertieft gewesen, Crabbe und Goyle waren immer noch von Pansys Trank betroffen und für mich in diesem Zustand zu nichts zu gebrauchen und Potter hatte sich seit unserer Begegnung auf den großen Treppen nichts anmerken lassen. Dieser Idiot würde sein Verhalten bald bereuen. Sehr bald.
 

***
 

Es war etwa sieben Minuten vor Unterrichtsbeginn und von Pansy war seit dem Frühstück keine Spur. Ich wartete alleine vor der kalten Steinwand, die den Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum darstellte. Blaise war bereits zu dem Turmzimmer gegangen, in dem gleich Wahrsagen bei Professor Trelawney dran war. Ich verfluchte mich dafür dieses Fach gewählt zu haben, denn es war ohne Zweifel eines meiner meist verhassten Fächer. Und genau deswegen scherte ich mich einen Dreck darum, ob ich zu spät kommen würde oder nicht. Die Brauanleitung hatte Vorrang.

Fünf Minuten. Wo steckte sie bloß? Ich fing an den Gang auf und ab zu laufen. Es konnte ja wohl nicht so schwer sein eine Brauanleitung herauszusuchen, oder? Nun blieb ich wieder stehen, doch das Geräusch von Schritten verstummte nicht und als ich hinter mich blickte, sah ich Pansy auf mich zukommen.

„Endlich. Und hast du sie?“, fragte ich ungeduldig.

Sie streckte mir ein Blatt beschriftetes Pergament entgegen.

„Hier, bitte Draco. Das ist die Brauanleitung für den Persönlichkeitsspaltungstrank.“

Ich nahm das Blatt entgegen, schaute kurz drüber und steckte es dann klein gefaltet in eine Tasche meines Schulumhangs.

„Alles klar. Dann sind wir hiermit quitt.“

„Achja, zu dem Trank nochmal. Du kannst die Dauer und die Intensität der Eigenschaften bestimmen, indem du die Zutaten entsprechend dosierst, aber das dürfte eigentlich alles dabei stehen.“

Zwei Minuten.

„Okay.“

„Gut. Also bis dann.“

Schon wieder war sie nur am Lächeln gewesen. Irgendetwas musste doch passiert sein, dass sie ständig so gut drauf war, aber zum Fragen war jetzt keine Zeit. Später. Vielleicht.
 

***
 

Schnellen Schrittes näherte ich mich dem Turmzimmer bis ich einige Minuten nach Unterrichtsbeginn in den Klassenraum eintrat. Alle saßen bereits auf ihren Plätzen und Blaise hatte mir einen Stuhl neben sich freigehalten. Professor Trelawney stand vor der Klasse und hatte offensichtlich schon begonnen bei der letzten Stunde anzusetzen, denn ich hatte sie schon von draußen über Kristallkugeln und Vorhersagungen reden hören.

„Ah, Mr. Malfoy! Sehr schön, sehr schön. Sie kommen gerade recht. Setzen sie sich doch bitte hier vorne hin, ja?“

Sie deutete auf den Stuhl an ihrem Tisch, auf dessen Mitte eine Kristallkugel platziert war. Leicht verwirrt tat ich einfach, was sie mir gesagt hatte und dann redete sie weiter.

„Also, Kinder, schaut mir jetzt einfach zu und achtet auf das, was ich gleich sage, gut?“

Die fast wie ein Insekt aussehende Frau setzte sich mir gegenüber und sagte ich solle mich auf etwas konzentrieren, das ich in Zukunft tun wollte und sie würde mir anschließend sagen, ob ich erfolgreich bei meinem Vorhaben sein würde. Natürlich war alles, was diese alte Verrückte sagte totaler Schwachsinn, aber ich hatte gerade keine Lust mich mit ihr auseinanderzusetzen.

Ich steckte meine Hände in die Taschen meines Umhangs und ertastete in der linken ein Stück Papier. Sofort dachte ich an Potter und meinen Plan, den ich heute definitiv durchführen würde und währenddessen blickte Professor Trelawney in ihre alberne Kugel.

„Ihr müsst euch voll und ganz auf die Farbe der Kugel konzentrieren! Sie wird euch zu der Wahrheit führen! Nutzt euer inneres Auge!“

Nach nicht einmal 10 Sekunden schaute sie wieder auf.

„Armer Mr Malfoy. Was auch immer sie sich vorgenommen haben, sie werden kläglich scheitern.“

Dabei tätschelte sie mir die Schulter, aber ich stieß ihre Hand weg und begab mich verärgert auf meinen Platz.

„Pah! Als ob ich scheitern würde. Lächerlich!“, regte ich mich leise auf.

Die alte Hexe fuhr fort und Blaise fragte mich woran ich denn gedacht hatte, aber ich sagte ihm ich würde ihm später alles genau erzählen. Der Rest der Wahrsagen-Stunde weigerte ich mich bei jeglichen Aufgaben mitzumachen bis der Unterricht endlich vorbei war. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Wahrsagen hasste?
 

***
 

Freistunden. Jetzt ging die Suche nach den einzelnen Zutaten los. Bis zur Mittagspause würde ich den Trank noch fertig bekommen und dann würde ich ihn Potter verabreichen können. Ich eilte in der Schule von A nach B und am Ende fehlten nur noch einzelne Dinge, die Snape mir schon aushändigen würde, also versuchte ich ihn zu finden.

Die schon zusammengesuchten Zutaten brachte ich zu Blaise, der in einem verlassenen Klassenraum auf diese Acht gab. Er würde mir beim Brauen helfen und dieser Ort war am besten dafür geeignet.

Rein zufällig traf ich Snape auf dem Weg zu den Kerkern, fragte ihn gleich nach den mir noch fehlenden Substraten und begründete ihre Verwendung damit, dass ich für den Zaubertränkeunterricht übte. Er lobte bloß meinen Fleiß, wir gingen zu seinen Vorräten und er händigte mir alles aus, wonach ich gefragt hatte, sodass das Brauen nun begonnen werden konnte. Es war manchmal wirklich von Vorteil ihn als Hauslehrer zu haben.

Mit Blaise' Hilfe war der Trank schnell fertig. Ich war erstaunt, wie vielfältig dieser Zaubertrank war und konnte ihn deswegen meinen Anforderungen entsprechend gestalten. Außerdem wurden wir, wie ich erwartet hatte, von niemandem gestört oder erwischt. Bis jetzt lief also alles nach Plan.
 

***
 

Auf dem Weg zu der großen Halle, in der das Mittagessen gleich stattfinden würde, erklärte ich Blaise was genau ich vor hatte. Er war wenig begeistert und wies darauf hin, was Trelawney heute Morgen noch gesagt hatte, aber ich war fest entschlossen das geplante durchzuführen. Nichts und niemand würde mich jetzt noch davon abbringen können.

Wir setzten uns auf unsere gewohnten Plätze und ich stellte die Flasche mit dem Zaubertrank neben mich. Es waren noch nicht viele Schüler anwesend, deswegen konnte ich mir einen guten Überblick verschaffen und so sehen wann Potter mit seiner Gefolgschaft eintreffen würde. Es dauerte nicht lange und die Halle füllte sich und der Erwartete erschien Hand in Hand mit diesem scheußlichen Weasley Mädchen. Ich glaubte mich daran zu erinnern, dass ihr Name Ginny war. Ich verachtete sie. Klebte die ganze Zeit an Potter wie eine Klette. Ich verstand nicht wie er sich bloß mit einer wie ihr abgeben konnte. Einfach widerlich.

Kaum hatten sich die Gryffindors gesetzt, machte ich mich bereit den Trank in Potters Krug zu zaubern. Ich tauschte mit einem leisen Flüstern und Wedeln unter dem Tisch mit meinem Zauberstab lediglich die Flüssigkeiten aus und statt eines süßen Saftes würde er den Trank trinken. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich zu seinem Krug griff und einen guten Schluck daraus nahm. Ich war gespannt, ob der Trank so wirken würde, wie ich es beabsichtigt hatte.

Ich wartete. Nichts passierte.

Warum wirkte es nicht? Hatte Trelawney etwa doch recht gehabt? Nein. Nein, das konnte nicht sein. Wahrscheinlich hatte Potter einfach nur noch zu wenig davon getrunken. Genau, das musste der Grund sein. Obwohl es mich ja schon wunderte, dass er den Geschmacksunterschied nicht merkte, auch wenn ich extra einige Aromen beigemischt hatte.

Wie gebannt starrte ich die ganze Zeit zum Gyffindor-Tisch herüber und vergaß dabei beinahe selbst etwas zu essen. Ich beobachtete wie das Narbengesicht nach und nach alles bis zum letzten Tropfen leer trank, dann kopfschüttelnd etwas mit seinen Freunden besprach und anschließend verfrüht die Halle verließ.

Nichts war passiert.

Das konnte doch nicht ernsthaft alles gewesen sein? Völlig perplex und kurz vor einem Wutausbruch stehend stand ich auf und wollte ebenfalls die Halle verlassen, als Blaise mich plötzlich am Arm packte.

„Wo soll's denn hin gehen?“

„Potter hinterher. Irgendetwas stimmt da nicht.“

Ich riss mich förmlich los, obwohl er mich nicht stark festhielt und gerade im Begriff gewesen war mich loszulassen, und beeilte mich aus der Halle raus zu kommen, um Potter noch zu erwischen, doch nachdem ich aus der Tür getreten war, konnte ich ihn nirgends entdecken.

„Verdammt!“, fluchte ich leise.

Wo könnte er hingegangen sein? In den Gryffindorgemeinschaftsraum? Wohl eher nicht, sonst wäre er nicht alleine gegangen. Auf die Toilette vielleicht? Etwas anderes konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wo sonst sollte man so schnell mitten beim Mittagessen hin wollen? Ich wollte eigentlich schnell losgehen, hielt aber kurz inne, da ich dachte ein Geräusch gehört zu haben. Plötzlich hustete jemand deutlich und langsam lief ich auf den Korridor zu, aus dem das Husten gekommen war. Da sah ich ihn sich mit einem Arm an der Wand abstützend und mit dem Gesicht nach unten schauend. Potter.

Absichtlich mache ich einen laut widerhallenden Schritt auf ihn zu. Darauf schaute er hoch. Er erblickte mich und schlagartig veränderte sich sein Gesichtsausdruck, der gerade noch ziemlich neutral gewesen war, in puren Hass und da wusste ich sofort, dass mein Zaubertrank zweifellos seine Wirkung entfaltet hatte. Meine Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen. Nun konnte der Spaß beginnen.



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