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28 Days

Motley Crue im Wahnsinn
von

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Prolog

>Prolog<
 

London 1985

Im University Hospital lag alles still. Leergefegt waren die Gänge, kein Mensch weit und breit zu sehen.

Im Behandlungszimmer 104 im vierten Stock mit Blick auf die Themse regte sich seit 28 Tagen etwas.

Ein junger Mann mit langen schwarzen Haaren setzte sich auf und rieb sich den Kopf.

Er sah sich um und sah links neben sich drei weitere Betten in denen drei weitere Personen lagen.

Alle hatten sie lange Haare, zwei dunkel, einer blond.

Alle drei rührten sie sich erst nicht, dann öffnete der Blonde die Augen. Auch er setzte sich auf, sah sich verwirrt im Raum um und traf dann den Blick des Schwarzhaarigen.

"Nikki? Wasn hier los?" fragte der Blonde mit schwacher, kratziger Stimme.

Nikki zuckte mit den Schultern und erhob sich. Leicht schwankend ging er zum Bett, dass ihm am nächsten war und rüttelte vorsichtig an der Schulter des dort Liegenden.

"Tommy? Tommy wach auf!" Der Angesprochene öffnete einen Spalt breit die braunen Augen und sah zu Nikki rüber.

Etwas erleichtert sah Nikki zu dem Blonden rüber, der bereits versuchte den Letzten der Vier aus dem Schlaf zu holen.

"Mick! Mick bitte wach auf!"

"Wasn los?" kam es leise von Mick.

"Vince was ist?" Auch er setzte sich auf.

"Wo sind wir hier?"

"Ich würde mal auf ein Krankenhaus tippen." murmelte Tommy und betrachtete die Krankenhausnachthemden die sie alle trugen.

"Ja okay, aber wieso sind wir hier?" wollte Nikki wissen und fuhr sich durch sein langes Haar, das komplett platt gelegen war.

"Ich erinnere mich an ein Konzert." murmelte Mick und rieb sich die Stirn.

"Und irgendwas ist da passiert. Etwas nicht besonders schönes und danach is bei mir Funkstille."

"Genau soweit komm ich auch noch." gestand Vince.

"Ich komm gar nicht so weit." meinte Tommy und strich sich die langen dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht.

"Ich erinnere mich zwar wie wir auf die Bühne gingen, doch was dann geschah weiß ich nicht mehr."

"Sagt mal, wie lange haben wir hier eigentlich gelegen?" unterbrach Nikki und sah in die Runde.

"Gute Frage, nächste Frage." Vince sah sich um in der Hoffnung einen Kalender oder ähnliches zu finden, während Mick sich von einem Gerät befreite, an dem er angeschlossen war.

Vince war ins kleine Badezimmer gegangen.

"Hey ich hab unsere Klamotten gefunden." rief er und kam mit den Bandoutfits wieder ins Zimmer.
 

Nachdem sich alle umgezogen hatten sahen sie einander entschlossen an.

"So." meinte Mick und schloss seine Stiefel.

"Dann lasst uns mal sehen was uns widerfahren ist!"

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Prologe sind voll fürn Arsch-,-

Kapitel 1
 

Als die Vier aus dem Krankenhaus traten fanden sie eine völlig verlassene Stadt vor.

„Was zur Hölle...“ ungläubig sah Mick die Straßen der Weltmetropole rauf und runter, doch keine Menschenseele war zu sehen.

„Sind wir wirklich in London?“ fragte Nikki.

„Es ist so verdächtig ruhig hier.“

„Die ganze Stadt ist wie ausgestorben.“ Murmelte Tommy und blickte auf umgeworfene Autos, Stände und Tische von Cafés.

Ein leichtes Angstgefühl nagte an den Musikern.

Mick, der versuchte sich nichts anmerken zu lassen, schob sich energisch an Tommy vorbei und ging ein Stück die Straße rauf.

„Kommt schon.“ Rief er ohne sich umzuwenden.

„Lasst uns versuchen jemanden finden! Hier rumstehen bringt uns nicht weiter!“
 

Die Vier zogen den ganzen Tag durch die Stadt.

Vince hatte sich ängstlich an Tommys Arm geklammert, da diese Leere und Stille ihm eine Höllenangst machte.

Tommy und Nikki fühlten sich auch nicht sonderlich wohl, weil auch ihre Rufe scheinbar ungehört blieben.

Nur Mick schien ruhig zu bleiben.

Er ging der Truppe voraus und sah kühl und gelassen aus wie immer.

Er hatte die Hände in die Taschen seiner Jacke gesteckt, was zwar lässig aussah, doch im Grunde seine zitternden Hände verstecken sollte.

„HALLO!!!!???“ Brüllte Nikki, während sie über die Towerbridge hingen.

„IST DA JEMAND?!“

Die anderen zuckten bei seinem Ruf zusammen.

„Nikki! Verdammte scheiße, schrei hier nicht so rum!“ fauchte Mick und wandte sich zum ersten mal seit sie losgegangen waren zu den anderen um. Seine Unterlippe zitterte.

„Warn uns bevor du hier so rumbrüllst!“

„Leute.“ Vince hatte die Augen vor schreck geweitet und deutete auf eine gekrümmte Gestalt die auf die Truppe zukam.
 

Als diese Gestalt näher kam, hörten die Vier wie sie rasselnd atmete und seltsam knurrende Laute von sich gab.

„Hey, das is ein Chick.“ Bemerkte Tommy.

Die Gestalt war dünn, blond und hatte den Kopf gesenkt.

Als es den Kopf hob wichen die vier zurück.

In ihrem verzerrten, leicht entstellten Gesicht glühten gelbrote Augen.

Sie sah die Jungs an, fletschte eine Reihe gelber Zähne von denen Speichel troff und rannte dann wie ein ausgehungertes Tier auf sie zu.

Sofort ergriffen sie die Flucht, als noch mehr Gestalten auftauchten.
 

„Scheiße ey, was geht hier nur vor sich?!“ jammerte Tommy und sie eilten um eine weitere Häuserecke.

Die Verfolger waren schnell und wendig und hatten Motley Crue schon bald eingeholt, als an einem Gebäude eine Seitentüre aufging und zwei maskierte Personen herauskamen.

Beide trugen sie Tücher vor Mund und Nase und beide trugen sie Waffen bei sich.

„Los hier her!“ die größere Person winkte die Vier zu sich, während die kleine Person schon in Angriffsstellung gewechselt war und den Flammenwerfer in ihren Händen aktivierte.
 

Die mächtige Stichflamme die daraus hervorkam brannte die seltsamen Wesen ohne Mühe nieder.

„Los rein, rein, rein!“ Der Flammenwerfer erlosch und Motley Crue wurde in das Gebäude geschubst.

Die große Person ging vor ihnen her, die Kleine kam rückwärts gehend als Nachhut nach.

Sie waren im Treppenhaus eines Hochhauses und in dieser Konstellation ging es hoch bis knapp unters Dach und in eine Wohnung hinein, die von Kerzenlicht beschienen wurde.
 

„Los, setzt euch!“

Wie aufgefordert nahmen Vince, Nikki, Mick und Tommy auf einem kleinen graubraunen Sofa platz und die beiden Personen enthüllten ihre Gesichter.

Die Große war ein Mann, etwa anfang 30 mit schulterlangen strubbeligen schwarzen Haaren und dünnen Kinnbärtchen.

Die Kleine war ein Mädchen mit ebenfalls schwarzen Haaren, die von blauen Strähnen durchzogen waren. Sie misste wenn es hoch kam grade mal 1.65 Meter. Dazu war sie sehr dünn und sah aus als sei sie grade mal 12 Jahre alt.

Sie sah die Vier mit ihren unterschiedlich farbigen Augen stumm an.

„Saskia hol doch bitte den Schnaps aus der Küche.“ Sagte der Mann und die Kleine nickte, ehe sie in die Küche ging.
 

Etwas später kam sie mit einer Flasche und mit sechs Gläsern auf einem Tablett zurück.

„Danke.“

Der Mann schenkte in alle Gläser etwas von der grünen Flüßigkeit ein und reichte sie an die vier Musiker.

„Das beruhigt die Nerven. Ihr seht ziemlich fix und alle aus.“

Stumm nahmen alle ein Glas, obwohl keiner der Musiker so recht verstand was das hier sollte.

„Na dann zum wohl und auf die ersten Menschen, die wir seit knapp zwei Wochen gesehen haben.“ Der Mann und die kleine Saskia kippten die Gläser.

Tommy und Nikki taten es ihnen gleich und verzogen fast augenblicklich das Gesicht, weil der Alkohol so stark war.

Vince nippte zaghaft, doch Mick rührte es nicht an.

„Was geht hier vor sich?!“ fragte er ernst.

„Wer seid ihr?“

„Ich heiße Kai und das ist Saskia.“

„Freut mich.“ Sagte die Kleine tonlos zu den Vieren.

„Was geht hier vor? Was war das grade da draußen?!“

„Ein Reeperangriff.“ Murmelte Saskia ohne das Gesicht zu verziehen.

„Was für Viecher?“

„Wir nennen sie Reepers. Infizierte Menschen, die zu Menschenfressern mutierten.“ Erklärte Kai und Vince spuckte den Schnaps quer über den kleinen Tisch vor ihm.

„M...Menschenfresser?!“ wiederholte er stammelnd.

„Ja. Habt ihr nichts mitbekommen?“

„Ähm, das ist Motley Crue, die lagen doch seit diesem Konzertunfall im University im Koma.“ Erklärte Saskia.

„Ach ja stimmt.“ Kai haute sich gegen die Stirn, als wäre es ihm just wieder eingefallen.

„Wie bitte? Koma!?“ Nikki sah mit angsterfülltem Blick auf die beiden.

„Wie ist das denn passiert?“ wollte Tommy wissen.

„Wir haben irgendwie ein Black out.“

„Ich habs im Fehrnsehn gesehen. Bei eurem Konzert ist ein Anschlag auf euch verübt worden. Ihr seit alle sofort ins Krankenhaus gekommen und habt seitdem dort gelegen. Das ist nun gut einen Monat her.“

„Und was ist mit der Stadt passiert?“ fragte Tommy weiter.

Saskia und Kai setzten sich auf Sessel und Sessellehne.

„Also, vor knapp einem Monat...“

„Vor 28 Tagen.“ Unterbrach Saskia.

„Ja okay, dann vor 28 Tagen ist aus einem Londoner Versuchslabor eine infizierte Katze entwischt. Sie hatte einen Virus in sich, der sich auf jeden übertrug den sie biss. Dieser Virus breitete sich dann im Menschen aus und machte ihn zu dem was ihr eben draußen gesehen habt.“

„Der Virus braucht 10-20 Sekunden um sich im Körper auszubreiten und seinen Wirt zu verwandeln. Eine Heilung gibt es nicht. Er überträgt sich durch Bisse, aber auch durch das Eindringen von infiziertem Blut in den eigenen Blutkreislauf. Jede art von Körperflüssigkeit überträgt es. Es verhält sich ähnlich wie bei AIDS.“ Ergänzte das Mädchen den Vortrag.

„Und was ist das für ein Virus?“ wollte Mick wissen, der diese aberwitzige Geschichte nicht ganz schlucken wollte.

„Wut.“ Sagte Saskia ruhig.

„Es ist einfach nur WUT.“

„Wut ist ein Virus?“ fragte Nikki verwundert.

„Ja natürlich. Menschen und auch Tiere verlieren völlig die Kontrolle. Der Spruch, Rasend vor Wut sein, ist hier mehr als passend.“ Kai lehnte sich zurück und sah sich die Reaktion seiner Gäste genau an.

Vince hatte das Glas in seinen Händen fallen lassen, Tommy hatte sich Micks Glas geschnappt und kippte das Zeug in sich hinein.

Nikki sah fassungslos drein und Mick war nicht willen diese Geschichte zu glauben, obwohl er die Wesen, diese Reepers selber gesehen hatte.

„So.“ der Gitarrist brach die Stille im raum.

„Mal angenommen es stimmt, was ihr zwei uns erzählt, was für eine Chance haben wir dann das hier zu überleben und sicher nach LA zurückzukommen?“

„Die Chance wegzukommen ist nicht sehr groß oder glaubt ihr etwa wir wären noch hier wenn es so leicht wäre weg zu kommen?“ meinte Kai und stützte die Ellenbogen auf die Knie.

„Selbst wenn man es zum National Airport schaffen würde und das ist bestimmt zu schaffen, wäre das eine reine Zeitverschwendung. Dort ist keiner mehr, nur Reepers die in der Abfertigungshalle den Tag verschlafen um Nachts im Dunkeln auf Jagd zu gehen.“

„Aber kann man keine Hilfe von dort rufen? So per Funk?“ wagte Tommy einen hoffnungsvollen Versuch, den Saskia gleich zunichte machte.

„Wir haben keinen Strom.“ Erklärte sie.

„Ganz London ist energielos. Es gibt kein Strom, kein Gas, kein Wasser, kein Gar nichts.“

„Also kurz um, wir sitzen hier auf dieser Gottverdammten Insel fest?!“ knurrte Mick.

„Ja so ungefähr.“ Bestätigte Kai mit einem Grinsen.

Vince fing an zu heulen.

„Ich will aber nicht hier bleiben! Ich will nicht gefressen werden! Ich bin zu jung und zu hübsch zum sterben!! Ich will nach HAUSE!!!“

„Stellt mal jemand diese Heulsuse ab!“ meckerte Mick und Tommy gab sein bestes Vince zu trösten.

„Wir sterben schon nicht.“ Versicherte Kai und reichte ihm ein Tuch für die Tränen.

Vince nahm es und wischte sich die Tränen mitsamt den letzten Schminkresten vom Gesicht.

„Am besten ruht ihr euch erst mal aus. Morgen können wir weiterreden.“ Kai erhob sich und holte Decken aus einem Wandschrank.

„Saskia, sei doch so gut und geh nochmal runter um unsere gebauten Blockaden zu überprüfen.“

„Okay, mach ich.“ Die Kleine erhob sich, schnappte sich eine große Waffe, die länger war als ihr Arm und verließ die Wohnung.

„Ist es nicht zu gefährlich?“ fragte Nikki und sah Saskia nach, während er die Decke annahm die Kai ihm reichte.

„Och keine Sorge Mr. Sixx, Saskia wird sich nicht so leicht umbringen lassen. Sie steht sehr sicher auf eigenen Füßen.“
 

Keine zehn Minuten später war die Kleine wieder in der Wohnung.

„Alles sicher.“ Sagte sie, legte die Waffe ab und schlüpfte aus ihren Schuhen.

„Alles klar, dann gute Nacht.“

Kai pustete die Kerzen aus und in der Wohnung wurde es dunkel.

Kapitel 2
 

In der Wohnung war Stille eingekehrt. Tommy und Nikki saßen dicht aneinander gekuschelt auf einer Sofahälfte.

Vince lag mit dem Kopf auf Micks Beinen und schlief, wenn auch unruhig.

Nur Mick schlief nicht. Er saß da und starrte aus dem Fenster, doch sehen konnte man nichts. Kein einziges Licht war zu sehen.

„Sie sollten etwas schlafen.“

Mick wandte den Kopf und sah die Kleine mit einer Kerze in der Hand im Türrahmen stehen.

„Und wieso schläfst du nicht?“ fragte Mick sie.

„Kleine Mädchen gehören um diese Uhrzeit längst ins Bett.“

Saskia verzog keine Miene und näherte sich Mick.

„Sie haben Angst oder? Angst dass etwas passieren könnte wenn Sie einschlafen oder?“

„Ich habe vor gar nichts Angst.“ Fauchte Mick sie an.

Sie blieb unbeeindruckt.

„Dann schlafen Sie etwas und vor allem, wecken Sie ihre Freunde nicht auf Mr. Mars.“

„Du nimmst das ganze hier aber ziemlich gelassen.“

„Ach wissen Sie, wenn Sie ihre ganze Welt haben untergehen sehen, dann ist der momentane Zustand echt Erholung.“

Er hob eine Augenbraue.

„Ich habe meine Mutter töten müssen.“ Murmelte Saskia leise und stellte die Kerze weg.

„Sie ging wie jeden Tag zur Arbeit. Zurück kam sie als infiziertes Monster. Dasselbe passierte mit meinen Freunden. Inzwischen kann mich glaub ich, nichts mehr so leicht entsetzen.“ Sie grinste in sein entsetztes Gesicht.

„Gute Nacht!“

Sie ließ die Kerze neben ihm stehen und ging in ihr Zimmer zurück.
 

Am nächsten Morgen erwachten alle von Motley Crue gleichzeitig.

Dass Mick nicht viel geschlafen hatte sah man ihm an.

Er hatte tiefe Schatten unter den Augen und sah alles nur nicht erholt aus.

Tommy und Nikki ging es recht gut und Vince hatte einen steifen Nacken.

Auf Micks knochigen Beinen zu schlafen war alles andere als Bequem gewesen.

„Also ich weiß nicht wie es euch geht, doch ich könnte nen Kaffee vertragen.“ Murmelte Tommy und streckte sich.

„Hier fang.“ Erklang Saskias Stimme und sie warf Tommy eine Getränkedose zu.

„Is zwar kein Kaffee aber immerhin Koffein.“

„Das ist ein Energie Drink.“ Stellte Tommy fest, machte die Dose aber trotzdem auf.

„Ich weiß. Das Zeug hält sich halt ewig.“ Die Kleine ging in die Küche.

Vince folgte ihr.

„Sag mal Saskia, besteht hier die Möglichkeit etwas Obst zu bekommen?“

„Leider nicht. Chips und Zuckerkram ist alles was wir noch hier haben.“ Sie warf ihm eine Chipstüte zu.

„Tut mir wirklich sehr leid. Ich sehne mich selber nach einem knackigen Apfel oder nem saftigen Pfirsich, doch es gibt nichts mehr.“

„Naja....Ach macht nichts.“ Vince ging wieder ins Wohnzimmer.

Mick starrte ihn an.

„Tommy säuft Energie, du frisst Chips zum Frühstück. Was isn hier kaputt?!“

„Saskia sagt es gibt nichts anderes.“ Erklärte Vince mampfend.

„Na dann gib mir auch was ab!“ meinte Nikki und griff in die Tüte.

„Auch was?“ Vince hielt Mick die Tüte hin.

„Nein Danke! Ich verzichte!“

„Du hast genau wie wir einen ganzen Monat nichts gegessen.“ Bemerkte Tommy und nahm sich eine große Hand Chips aus der Tüte.

„Sie sollten etwas essen.“ Erklang nun Saskias Stimme die eine Schüssel in Händen hielt in der sich trockene Schokocornflakes befanden.

„Wie gesagt: ICH VERZICHTE!“

„Sehr schlechte Idee.“ Kai kam aus dem Nebenzimmer.

Er strubbelte Saskia kurz durch die Haare und setzte sich den Vieren gegenüber in den Sessel.

„Wie geht’s euch heute Morgen?“

„Etwas besser als gestern.“ Meinte Nikki, der Tommy die Dose geklaut hatte und einen Schluck nahm.

„Sie sehen nicht gut aus Mr. Mars.“ Bemerkte Kai und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

„Haben Sie nicht geschlafen?“

„Doch.“

„Aber nicht genug.“

„Genug? Wofür?“

„Sie sind unausgeschlafen und damit könnten Sie uns alle heute gefährden.“

„Wieso?“ wollte Saskia wissen.

„Wir hauen hier heute ab.“

Vince verschluckte sich an den Chips.

Hustend und röchelnd klopfte er sich auf die Brust, während Tommy ihm auf den Rücken klopfte.

„Wie wir hauen hier ab?“

„Ich dachte ihr würdet euch freuen? Wenn wir aus der Stadt rauskommen, finden wir bestimmt irgendwo eine Art Stützpunkt. Vielleicht gibt es dort auch eine Möglichkeit euch zurück nach Amerika zu bringen. Dann würden wir zwei auch von dieser Insel verschwinden, aber wenn wir hier in der Bude auf unseren Ärschen sitzen bleiben bringt uns das nicht wirklich weiter.“

„Guter Plan.“ Murmelte Nikki leise.

„Ja ganz nett und wo ist der Hacken an der Sache?“ fragte Mick.

„Hacken? Was für ein Hacken?“ fragte Kai.

„Soll das hier ein Akt der Nächstenliebe werden?“

„Wir, also Saskia und ich, helfen euch hier weg. Dafür könnt ihr uns doch dann in Amerika etwas helfen. Zumindest bis wir dort eine eigene Wohnung haben.“

„Und unterdessen beschützen wir uns gegenseitig vor den Infizierten.“ Fügte Saskia hinzu.

„Ach und womit wollen wir uns Schützen?“ wollte Mick wissen.
 

Kai erhob sich, ging zum Wandschrank und öffnete ihn.

Zu Boden fielen mehrere Waffen und er reichte jedem der vier welche.

Vince sah etwas irritiert auf die Schrottflinte in seinen Händen.

Nikki und Tommy waren ganz zufrieden mit den Karpatendrachen, wie die Pistolen hießen und Mick betrachtete den Flammenwerfer in seinen Händen mit Skepsis.

„Und das solls bringen?“ fragte er.

„Vier Musiker, ein Teenie und ein Kind?“

„Ich bin kein Teenager mehr! Ich bin 32!“ protestierte Kai.

„Und ich bin 16 also kein Kind mehr.“ Warf Saskia empört ein.

„Echt jetzt? Du bist 16?“ Tommy beugte sich zu ihr runter.

„Du wirkst so klein.“

„Ach komm schon T-Bone, neben dir wirkt doch fast jeder klein.“ Warf Nikki ein und steckte sie Schusswaffen in seinen glitzernden Gürtel.

„Also schießen wir uns jetzt unseren Weg aus der Stadt?“ fragte Vince und Kai schüttelte den Kopf.

„Nö. Ich dachte wir nehmen mein Auto.“ Kicherte Kai und klimperte mit Schlüsseln herum.
 

Etwas später standen alle sechs draußen im kargen Sonnenlicht, das spärlich durch die Wolken drang und Kai schloss ein altes Auto auf.

„Da ist aber nur für fünf Leute Platz.“ Bemerkte Vince.

„Ja, irgendjemand muss Saskia auf den Schoß nehmen.“ Erklärte Kai und wuschelte sich durch die Haare.

„Ich nehm sie auf den Schoß.“ Sagte Nikki sofort und stieg auf der Beifahrerseite ein.

Kai setzte sich ans Steuer und die anderen Drei quetschten sich auf die Rückbank.

„Vince, tu mir doch bitte den Gefallen und ziel mit der Schrottflinte nicht auf meinen Kopf und am besten überhaupt auf Niemanden!“ bemerkte Mick.

Vince hielt die Waffe so zittrig fest, das der Gitarrist fürchtete er könne jeden Augenblick abdrücken und seinen Kopf durchsieben.

Vince legte die Flinte in den Kofferraum und Kai Startete den Wagen.

„Haben wir Chancen da draußen auf jemanden zu treffen?“ fragte Nikki.

„Chancen haben wir schon. Ist nur die Frage wie groß diese ist.“ Murmelte Kai.

„Festhalten.“

Der Wagen rumpelte und hopste als er durch ein Schlagloch fuhr.

„Alles okay bei euch dahinten?“ Saskia und Nikki wandten sich um.

Tommy war mit dem Kopf gegens Autodach geknallt und rieb sich den Schädel, Vince hatte sich nur erschrocken und Mick starrte fast schon gelangweilt aus dem Fenster.

„Ist er immer so desinteressiert?“ flüsterte Saskia Nikki ins Ohr und deutete dabei unauffällig auf Mick.

„Eigentlich nicht.“ Antwortete der Bassist.
 

Mick hatte die beiden gehört, doch er tat so als habe er es nicht.

Er wollte es sich selber nicht eingestehen, doch er hatte Angst. Vielleicht sogar mehr Angst als alle anderen zusammen.

Angst die Drei zu verlieren, Angst selber zu sterben und sie dadurch alleine zu lassen, oder am schlimmsten, zu einem dieser Gestalten, diesen Infizierten zu mutieren und das Leben von Tommy, Nikki und Vince zu gefährden. Doch er wollte und durfte sich nichts anmerken lassen. Er war der Älteste, er fühlte sich fast schon väterlich verantwortlich für die anderen. Wenn er sich was anmerken ließ, würde dies bestimmt auf die anderen, vor allem auf Vince, übergehen.

Und dann waren da auch noch Kai und Saskia, diese hilfsbereiten Menschen die nun ihre Ärsche mit für ihn riskierten um ihn und die anderen Heimzubringen.

Er seufzte leise.

„Stimmt was nicht?“ fragte Tommy ihn.

„Was? Ach nein, alles okay.“ Mick winkte ab und sah weiter stumm aus dem Fenster.
 

Bis zum Abend hatten sie London hinter sich gelassen und befanden auf einem weiten Feld, nahe einer Burgruine.

„Hier rasten wir.“ Sagte Kai und stellte den Motor ab.

Alle stiegen aus und streckten sich, alle ausser Mick, der nur etwas zögernd den Wagen verließ.

„Sicher dass es hier sicher ist?“ fragte er Kai.

„Sicher? Ich bin mir bei nichts mehr sicher, aber ich denke mal das wir hier über Nacht bleiben können.“

„Ich übernehme die Nachtwache.“ Sagte Saskia sofort.

„Ihr solltet alle etwas schlafen. Ich kann das morgen auf der Weiterfahrt nachholen.“
 

Es wurde mit Hilfe des Flammenwerfers ein Lagerfeuer gemacht und der etwas spärliche Reiseproviant, bestehend aus Chips und Cola verzehrt ehe sich alle zur Ruhe legten.

Kai hatte daran gedacht mehrere Decken mitzunehmen und so war es möglich halbwegs bequem zu liegen.

Vince, Nikki und Tommy waren leise am erzählen.

„Boah seit ruhig ihr drei!“ meckerte Mick.

„Ich kann nichts dafür, ich kann nicht schlafen.“ Jammerte Vince.

„Ich hab höllische Kopfschmerzen.“

„Das liegt daran dass du nur Zucker zu dir nimmst.“ Erklärte Kai im Halbschlaf und zog eine Tablettendose aus der Tasche.

„Hier, die muss man lutschen.“ Er gab Vince eine.

„Darf ich auch eine?“ fragte Saskia leise.

„Kommt nicht in Frage, du weißt wie du auf Medikamente reagierst.“

„Ach bitte Daddy.“

„Daddy?!“ Tommy und Nikki sahen sich verwundert an, sahen dann zu Kai und wieder zu Saskia.

„Was denn?“ fragte Kai.

„Sie ist deine Tochter?“

„Was habt ihr denn gedacht?“

Die Terror Twins sagten nichts mehr.

„Also was ist nun?“ fragte Saskia quengelnd.

„Ach, komm schon Kai.“ Meinte nun auch Mick.

„Gib ihr eine, dann gibt sie Ruhe.“

„Okay, du kannst eine Halbe haben.“

Saskia erhob sich und nahm die durchgebrochene Tablette von ihrem Vater an.

„Kannst mir gleich die andere Hälfte geben.“ Murmelte Mick und bekam die andere Hälfte der Lutschtablette.

„So und nun ist Ruh um Schuh.“
 

Kurz nach Mitternacht wachte Mick auf, weil Vince sich im Schlaf rumgedreht und ihm dabei den Arm ins Gesicht geschlagen hatte.

Der Gitarrist setzte sich auf und giftete den Sänger finster an.

Dann wanderte sein Blick rüber zu Saskia die mit einem tragbaren Maschinengewehr im Arm am Feuer saß und ins Nichts starrte.

Sie sah müde aus und trotz des Feuers klapperte ihr Unterkiefer. Mick konnte das selbst aus der Entfernung hören.

Er erhob sich, mit einer Decke im Arm und setzte sich zu ihr.

„Wieso schlafen Sie nicht?“ flüsterte sie leise.

„Ich hab geschlafen, doch Vince hat mich geweckt.“ Antwortete er und legte ihr die Decke um die Schultern.

„Haben Sie immernoch Angst?“ fragte sie weiter.

„Brauchst nicht so förmlich zu sein. Sag ruhig Mick zu mir und nein, ich habe immernoch keine Angst.“

„Doch hast du. Die haben wir doch alle. In so einer Situation keine Angst zu haben wäre krank.“ Sie sah ins Feuer, dann plötzlich sprang sie auf, die Waffe im Anschlag.

„Was ist?“ fragte Mick und griff instinktiv nach dem Flammenwerfer.
 

Ehe Saskia antworten konnte, war schauriges Knurren zu hören und dann ein lauter Schrei von Vince.

Sofort waren alle wach und sahen, wie ein Infizierter Vince am Stiefel gepackt hatte und versuchte ihn zu beißen.

Vince schrie und trat wie ein Verrückter um sich, doch der Infizierte ließ ihn nicht los.

Saskia rannte zu ihm rüber und schoss drauf los.

„Benutz die Schrottflinte!“ rief sie Vince zu, doch der war zu panisch um irgendwas zu machen.

Nikki reagierte richtig, packte sich die Schrottflinte, zielte auf den Infizierten und drückte ab.

Röchelnd fiel dieser hinten über und blieb tot auf dem Boden liegen.

Vince kroch von ihm weg und sah kreidebleich auf die blutenden Reste.

„Hast du was abbekommen?“ fragte Saskia ihn und beugte sich zu ihm runter.

„Was?“

„Hast du was von dem Infizierten Blut abbekommen?“

Vince schaute an sich herab, doch ausser seinen Stiefeln war nichts mit Blut versaut.

„Nein. Ich bin sauber.“ Meinte er und wollte seine Stiefel sauber wischen, doch Kai hielt ihn zurück.

„Lass besser die Finger davon. Am ende infizierst du dich oder jemand anderen noch damit.“

„Aber meine guten Stiefel...“

„Deine Stiefel oder unser aller überleben!?“ meinte Mick ernst und Vince gab ruhe.

Kapitel 3
 

Der nächtliche Angriff steckte allen am nächsten Morgen noch in den Knochen.

Vince hatte sich geweigert sich wieder schlafen zu legen und auch Tommy und Nikki waren nicht zur Ruhe gekommen.

Somit waren alle am nächsten Morgen müde und leicht angefressen.

Die Autofahrt über schwiegen sich alle an. Vince war leicht eingedöst und lehnte an Tommys Arm und Tommy döste ebenfalls gegen Micks Arm angelehnt, der wieder rum mit dem Kopf gegen der Fensterscheibe lehnte.

Saskia schlief in Nikkis Armen, der ebenfalls kurz davor war einzuschlafen.

Die Vollbremsung die Kai machte riss alle aus ihrem Schlummer.

„Was? Was ist denn los?!“ fragte Vince völlig verschreckt.

„Nichts. Wir müssen tanken.“ Kai stieg aus.

Sie standen auf einer Autobahnraststätte und vor ihnen war ein großer Tanklaster.

Tommy stieg aus und ging auf das Gebäude zu.

„Geil, ein Lokal.“ Murmelte er und ging rein.
 

Drinnen war es stickig, verstaubt und wie es schien verlassen.

„Na so ein mist aber auch.“ Der Drummer ging langsam weiter, bis zu den Bestelltresen. Er reckte sich etwas um darüber sehen zu können und sah einen Jungen auf dem Boden liegen.

Natürlich eilte Tommy sofort um die Tresen herum um dem Jungen notfalls zu helfen, doch dieser sprang plötzlich auf und sah Tommy mit gelbroten Augen und gefletschten Zähnen an.

Sofort griff Tommy nach seiner Waffe und schoss drauf los, als der Junge einen Satz gemacht hatte und ihn ansprang.

Doch die Kraft der Kugeln ließen ihn nach hinten gegen das dreckige Spülbecken knallen und dann zu Boden sinken.

Entsetzt starrte Tommy auf die gekrümmte Gestalt. Er hatte grade ein Kind getötet!

Er wandte sich um und rannte nach draußen zurück zu den anderen.

„Was ist passiert?“ fragte Nikki.

„Wir haben Schüsse gehört.“

„Es ist nichts.“ Sagte Tommy trocken und lehnte sich gegen das Auto.

Nikki trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter, während er den Drummer besorgt ansah.

„Ich hab ein Kind getötet.“ Murmelte Tommy.

„Du meinst einen Infizierten.“ Meinte Kai und sah ihn an.

„Ja schon, aber trotzdem. Es war ein Kind.“ Sagte Tommy und ließ den Kopf hängen.

„Du musstest es tun.“ Meinte Nikki und hob sein Gesicht an, sodass er ihm in die Augen sah.

„Es war reine Notwehr, also mach dir keinen Kopf okay?“

„Okay.“ Tommy packte Nikki am Shirt und gab ihm einen Kuss.

„Also ich glaube wir müssen hier mal eines Klarstellen.“ Meinte Kai mit leicht roten Wangen und alle sahen zu ihm.

„Wenn einer von uns infiziert wird, dürfen die anderen nicht zögern denjenigen zu töten.“

Die Vier von Motley Crue wurden bleich. Saskia blieb ruhig.

„Wir müssen es uns versprechen.“ Fuhr Kai fort.

„Wir müssen versprechen einander zu erlösen, sollte einer infiziert werden. Ist das bei allen angekommen?“

Alle nickten.

„Gut. Also niemand wird zögern. Wird einer Infiziert drückt der Erstbeste hier ab! Egal ob es einer von euch vieren ist, ob Saskia es ist oder ob ich es bin.“

„Dad Bitte lass uns einfach weiterfahren.“ Bat Saskia, die merkte dass Vince kurz davor war Ohnmächtig zu werden, beim Gedanken einen anderen erschießen zu müssen.
 

Sie fuhren also weiter.

Um sie herum wurde es immer ländlicher und friedlicher.

Mick und Nikki hatten die Plätze getauscht.

Der Bassist saß nun mit Saskia auf dem Schoss auf der Rückbank und schlief, genau wie Tommy und Vince.
 

„Wo genau fahren wir eigentlich hin?“ fragte Mick im Flüsterton um die anderen nicht zu wecken.

„Zur 55. Straße.“ Sagte Kai.

„Dort soll sich angeblich ein Stützpunkt befinden. Wenn wir Glück haben und dort ist wirklich jemand sind wir sicher. Warum fragst du?“

„Ich mache mir sorgen.“

„Um wen?“

„Um Saskia.“

Kai sah den Gitarristen an.

„Warum?“

„Ich glaube dass der Kleinen das alles hier mehr zu schaffen macht, als sie uns wissen lässt.“

„Ich weiß und genau deshalb müssen wir um jeden Preis so einen Stützpunkt oder überhaupt einen sicheren Ort erreichen. Aber Mick, kannst du mir einen einzigen Gefallen tun?“

„Sicher. Was denn?“

„Kümmere dich um sie, falls mir etwas zustoßen sollte ja?“

„Was?!“

„Bitte. Sie braucht jemanden der auf sie achtet, der sich um sie kümmert und ich möchte das du das machst, wenn mir was geschieht, was ich natürlich nicht hoffen will.“

„Okay. Sollte was passieren, werde ich auf sie acht geben.“

„Versprochen?“

„Versprochen.“

Kai grinste kurz und wandte sich wieder der Straße zu.

Plötzlich ruckelte und polterte der Wagen und kam je zum Stehen.

„Was ist los? Ich dachte der Tank ist voll?!“ fragte Mick und Kai stieg aus.

„Oh verdammt!“ rief er und trat gegen das Auto, womit er die anderen weckte.

„Daddy, was ist los?“ Saskia kurbelte das Fenster runter.

„Wir haben nen Platten. Süße kannste den Reifen wechseln?“

„Klar.“ Sie kletterte von Nikkis Schoss und stieg aus.

Kai hatte einen Wagenheber aus dem Kofferraum geholt, schob diesen unter den Wagen und hob ihn an.

Saskia krabbelte unter den Wagen und begann das Rad abzuschrauben, während die Anderen bewaffnet um sie herumstanden und darauf achteten das nichts passierte.

Obwohl alles ruhig war, waren die Männer unruhig.

Tommy begann mit seinen hohen Stiefeln nervös über den Boden zu scharren und er kickte dabei ein Steinchen weg.

Vince, völlig nervös und verschreckt drehte sich um und drückte dann doch tatsächlich an.

Tommy heulte auf und sank zu Boden als sich die Kugeln durch sein linkes Bein bohrten.

„Argh scheiße, Vince! Bist du bescheuert?!“ heulte er und alle waren sofort bei ihm.

„T....tut mir leid...ich....ich hab mich erschreckt...“ Vince war den Tränen nahe.

Saskia kam unterm Auto hervorgekrabbelt.

„Was ist passiert?“

„Vince hat auf Tommy geschossen. Ist der Reifen schon repariert?“ meinte Kai und sie schüttelte den Kopf.

„Erst der Reifen, dann brauchen wir dich hier.“

„Okay.“ Saskia krabbelte wieder unter den Wagen und machte das Rad heil.

„Gut, dass du so schlecht gezielt hast Vince.“ Meinte Kai und untersuchte die Verletzung.

„Du hast alle Kugeln sauber am Knochen vorbeigejagt. Hätteste den Knochen getroffen, hätte Tommy nur noch ein Bein. Wenn du aber auf Infizierte schießt, zielst du bitte auf den Kopf.“

Alle wurden weiß und zuckten zusammen, als Saskia den Kofferraum auf und wieder zuschlug.

„So der Wagen ist wieder Startklar.“ Sie hockte sich mit einem kleinen Erste Hilfe Kasten vor Tommy und öffnete ihn.

Dem Innenraum entnahm sie eine Schere, eine Pinzette, Verbandszeug und einen Flasche Desinfektionslösung.

„Wie jetzt? Du willst mir hier helfen?“ meinte Tommy und rutschte vor ihr weg.

„Sie hat die perfekt ruhige Hand für sowas.“ Erklärte Kai und Saskia nahm die Schere zur Hand.

„Als erstes muss ich die Hose zerschneiden um an deine Haut leichter ranzukommen.“ Erklärte sie dem Drummer, doch der kicherte.

„Um meine Lederhose zu zerstören brauchste mehr als dieses Bastelscherchen.“

„Okay.“ Sie zog ein großes Bowiemesser aus der hinteren Hosentasche.

„Wenn du dich bewegst ist das Bein ab.“ Murmelte sie und schnitt dann ganz grade das Bein der Hose ab.

Sie legte die Schere weg und zog das Leder von den Wunden.

Anschließend nahm sie die Pinzette zur Hand, die mehr wie eine Grillzange aussah.

„Was hast du damit vor?“

„Die Kugeln müssen raus oder die Scheiße entzündet sich.“ Saskia bohrte die Pinzette in die Schusswunden und grub darin herum um die Kugeln zu bekommen.

Tommy biss mit schmerzverzerrtem Gesicht die Zähne zusammen, während Nikki seine Hand festhielt.

„Ich hab sie!“ die Kleine zog die Pinzette wieder aus der Wunde und zwischen den Metallhälften war eine kleine Spitzzulaufende Kugel, von der das Blut des Drummers tropfte.

Sie warf die Kugel zur Seite, griff nach der Desinfektionslösung, tränkte mehrere Lappen damit und legte einen auf die Verletzung, ehe sie zur nächsten überging.

Das ganze dauerte gut eine Stunde ehe Tommys Bein komplett frei von Schrottkugeln war und Saskia sein Bein verbunden hatte.

„So fertig. Ist nicht das beste, aber es sollte so gehen.“ Das Mädchen wischte sich den Schweiß von der Stirn und erhob sich.

Tommy stand mit Nikkis und Micks Hilfe auf, doch richtig auftreten konnte er nicht.

„Super, dann kanns ja weitergehen.“ Meinte Kai und half mit Tommy auf den Beifahrerplatz zu bringen.

Vince blieb etwas abseits stehen. Er hatte den Kopf gesenkt und starrte auf seine blutverkrusteten weißen Stiefel.

„Kommst du endlich?“ meinte Nikki und steckte den Kopf aus dem Fenster.

„Was?!“ Vince sah auf.

„Komm endlich oder ich erzähl Mick von deinem Geheimnis im Heizungskeller des Tonstudios!“

Vince wurde knallrot und dann kreidebleich ehe er einstieg.

„Was für ein Geheimnis im Heizungskeller?“ wollte Mick nun wissen, während Saskia es sich nun auf seinem Schoss bequem machte.

Nikki grinste.

„Nö, nö. Das sollte dir Vince wenn schon persönlich sagen.“

Der Gitarrist sah zum Sänger, doch der sah mit knallrotem Gesicht aus dem Fenster und lauschte Saskia die leise angefangen hatte: „Wish You Were Here“ von Pink Floyd zu singen.

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Wünsche allen ein Frohes neues JAhr!!!!



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Durah
2011-02-25T16:33:27+00:00 25.02.2011 17:33
geil^^
Was denn für ein Geheimnis im heizungskeller??
Von:  Kamashi_Hatake
2011-01-01T19:29:07+00:00 01.01.2011 20:29
Geiles Kapi :D Will unbedingt weiter lesen xD
Von:  Kamashi_Hatake
2010-12-30T19:09:24+00:00 30.12.2010 20:09
Sooo ich hab mir jetzt mal alle Kapis durchgelesen und ich muss sagen.....klingt wirklich sehr gut...obwohl mich das eibn wenig an resident evil erinnert xD
Von:  Durah
2010-12-30T18:09:36+00:00 30.12.2010 19:09
Jaja Vince und seine Stiefelchen^^
Cooles Kapi
Sag mal haste was gegen Mick oder warum machste den verschlossenen Einzelgänger aus ihm??
Von:  Durah
2010-12-28T17:40:37+00:00 28.12.2010 18:40
WOW
Was für eine Crazy Situation in die du die vier Musiker geworfen hast.
Du hast dich selbst in die FF mit eingebracht?
Wie geil^^
Freu mich darauf wie es weiter geht^^
Von:  Durah
2010-12-28T17:39:34+00:00 28.12.2010 18:39
ja Prologe sind schwer aber der is gar nicht mal so schlecht
Du machst es spannend, man will nun auch wirklich wissen was den vieren widerfahren ist^^


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