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Unschuld auf Leben & Tod

*~ Seikatsu mujitsu to shi ~*
von

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Sommerferien

Es war Kyoto an einem warmem Freitag Nachmittag mitten im Sommer. Die Sonne strahlte in dem schönsten Gold, dass zu dieser Tageszeit zu erblicken war und auf den engen Straßen herrschte reges Treiben. Hie und da waren Geschäfte geöffnet, deren Eingänge mit diversen Planen bedeckt waren damit Lebensmittel oder andere Produkte im Schutz des Schattens standen und die meisten Menschen, die entweder gerade von der Arbeit kamen oder einen Einkaufsbummel machten, schritten träge und leicht bekleidet durch die nicht endenen Menschenmassen.

Zur gleichen Zeit klingelte es gerade zum Ende der letzten Stunde an der Kyoto High School, die mitten auf einem Hügel umgeben von wunderschönen Waldwegen, Wiesen und Bäumen stand. Es war der letzte Schultag vor den Sommerferien und es hatte noch nicht mal zum Schluss klingeln können, da strömten schon scharrenweise Schüler von den unterschiedlichsten Klassen aus dem hochmoderniesierten Schulgebäude und rannten hin zu den aufgreihten Schulbussen, die runter in die Innenstadt fuhren. Es war ein Gedrängel und Getöse wie es vor den Ferien üblich war, doch davon ließen sich Kinsho Aoi und seine Freunde nicht erschüttern. Es dauerte einen Moment bis sie der kreischenden Masse entrinnen konnten und bahnten sich langsam ihren Weg zum hintersten Schulbus, der in ihre Richtung fuhr. Während Kinsho sich nach vorne drängte um dem Bus näher zu kommen, bahnte sich der größte der Truppe, A.J. Ice, durch die Horde von Schülern und machte somit den Weg frei. Gefolgt von Saru, dem besten Schüler aus Kinshos Klasse, stiegen sie in den halbüberfüllten Bus und stellten sich in die Mitte, wo sie erstens wieder guten Ausstieg hatten und zweitens dort ein geöffnetes Klappfenster war um wenigstens etwas frische Luft abzukriegen bei der stickigen Luft, die sich in der Masse anstaute.

Nach einer Weile war der Bus so voll dass Kinsho aussah als würde er mit Saru kuscheln wollen. Schließlich wandte Saru das Wort an Kinsho, der sich krampfhaft an einer der Stangen festhielt.

„Darauf habe ich gewartet, endlich Sommerferien! Keine Hausaufgaben, keine Lehrer, die einem versuchen den Stoff in den Kopf zu hämmern und keine Klausuren!“ Kinsho schaffte es sein Gleichgewicht zu finden und nickte zustimmend.

„Ja, da hast du Recht! Allerdings geht es für uns ja jetzt ins letzte Jahr, heißt, wir müssen jetzt für die Abschlussprüfung büffeln aber für dich wird das doch sicher kein Problem sein, Saru.“ Kinsho zwinkerte und Saru blickte verlegen weg. „Naja ich übe ja auch immer fleissig, meine Eltern wollen ja, dass ich später einen guten Beruf erlerne. Außerdem brauche ich mein Abi um an die Uni zu kommen.“

Kinsho wandte sich an A.J., der mit gelangweiltem Gesicht sich an einer der Stangen gelehnt hatte und ins Nichts starrte. „Aber unser A.J. hier, der wird sich wohl reinhängen müssen! Ich finde es sowieso bemerkenswert dass du es soweit geschafft hast.“ A.J. blickte Kinsho etwas verschlafen an, doch man sah, dass ihn das irgendwie provoziert hatte.

„Immerhin gebe ich zu dass ich nicht der Schlauste bin wie unser kleiner Streber hier.“ Damit deutete er auf Saru. „Dennoch kann man nicht behaupten dass ich wirklich nur doof bin, sonst hätte ich es doch gar nicht so weit gebracht.“ Damit blickte er siegessicher wieder aus dem Fenster und Kinsho und Saru tauschten grinsend ungläubige Blicke aus.

„Genau A.J., wer nichts als Mädchen im Kopf hat, der kann es auch sehr weit bringen.“ Damit fing Saru an zu lachen, doch A.J. ließ sich nicht erschüttern. „Ihr werdet schon sehen, ihr unterschätzt mich gewaltig. Aber dafür stehen die Frauen wenigstens auf mich. Ich bin einfach zu beliebt.“

Kinsho und Saru verkneiften sich ein Lachen und kicherten vor sich hin. Ja, so war ihr A.J. aber so war auch ihre kleine Truppe.

Saru war der jüngste von den Dreien, dennoch war er der Intelligenteste. Er hatte blau-schwarze Haare, die er während der Schulzeit zu einem Zopf im Nacken zusammengebunden hatte und besaß meerblaue Augen. Kinsho und er lernten sich zusammen mit A.J. schon im Kindergarten kennen und gingen seitdem alle zusammen immer auf dieselben Schulen. Saru war zwar der Streber, doch konnte auch er mal einen fiesen Witz reißen oder bei intimen Gesprächen ganz anders sein als in der Schule.

A.J. war der größte von allen. Mit seinen langen schwarzen Haaren und dem kleinen Bärtchen am Kinn war er als der Musiker der Schule bekannt und als Frauenheld, denn es gab kein Mädchen, dass er nicht stehen ließ. Seine Leidenschaft galt dem Spielen von E-Gitarre und Bass-Gitarre und wenn es nicht das war, so war sein größtes Hobby seine Freunde. A.J. kam nach Japan aus Amerika als er 14 Jahre alt war und wollte schließlich auch nicht mehr weg. Er war zwar schon immer sehr verpeilt, doch in seinem Inneren herrscht ein liebevolles Wesen, was nach außen hin häufig sehr rau rüberkam, doch das wissen Saru und Kinsho schon längst.

Kinsho war wohl der seltsamste als auch gleichzeitig der schönste der Truppe. Viele glaubten, dass er gar kein Junge sei, da seine Gestalt mehr einem Mädchen galt und er sich so auch meisten gab. Im Sommer, so wie auch an diesem Tag, trug er meistens sehr enge kurze Hotpants mit bauchfreien Oberteilen in Beige oder einem zarten Rosa so wie Chucks mit hohen Absätzen. Was alle an ihm merkwürdig fanden waren wohl schon immer seine Augen gewesen, denn waren sie zwar in einem wunderschönen Himmelblau gehüllt, doch besaßen sie keine Pupillen und ließen Kinsho häufig wirken als sei er blind. Natürlich konnte Kinsho ausgezeichnet sehen. Er hatte sich in seiner Kindheit schon oft gewundert warum er keine Pupillen hatte aber schließlich hatte er sich damit abgefunden und betrachtete sich somit als einzigartig. Kinsho besaß ein sehr gütiges Wesen und eine liebevolle Ader, die alle zu schätzen wussten, doch sowohl A.J. als auch Saru und sogar Kinshos kleiner Bruder Akio Aoi wussten, dass Kinsho öfters mal eine kleine Zicke sein konnte und dann zogen sie ihn meistens auf dass er doch hätte besser ein Mädchen geworden wäre.

Insgesamt mochte die Truppe sich so wie sie war. Jeder hatte etwas besonderes an sich und so mochten sie sich auch mit all ihren Fehlern und Besonderheiten.

Sie hatten gerade den Durchgang zur Innenstadt erreicht als Saru das Wort an beide richtete.

„Und was macht ihr jetzt am Wochenende?“ A.J. hob die Schultern. „Nichts besonderes, ich werde wohl Gitarre spielen und mich mit meiner Freundin Cindy treffen. Sie hat schon wieder rumgemeckert dass wir uns so wenig sehen würden.“

Saru blickte schließlich Kinsho lächelnd an. „Und was machst du, Kinsho? Irgendwas besonderes?“ Kinsho schütelte den Kopf und sah nach draußen. „Nein, eigentlich nicht.“

Saru stupste ihn an und konnte sich ein verschmiztes Grinsen nicht verkneifen.

„Ach, komm schon! Wir wissen doch schon längst dass du in der letzten Zeit mit deiner Freundin da schreibst. Wie hieß sich gleich noch? Louisa?“ Dabei betonte Saru extra das A des Namens und stupste Kinsho mit der Schulter an während A.J. Kinsho verwundert musterte.

„Was? Du und eine Freundin? Warum weiß ich davon nichts? Das ist mir neu! Kinsho, du bist ja ein ganz Schlimmer, hätte ich nicht von dir gedacht.“

Beide mussten lachen doch Kinsho errötete leicht. „Boah, hört auf mich aufzuziehen! Und sie ist nicht meine Freundin! Naja, wohl eher noch nicht.“

Saru drückte Kinsho plötzlich. „Ui, unsrer Kinshohat bald eine Freundin. Arum trefft ihr euch dann nicht mal? Ihr chattet jetzt doch s eid ungefähr zwei Monaten, da müsste da sich ja langsam mal was tun.“ Kinsho sah verlegen weg.

„Ja, wir wollten uns diesen Sonntag mal treffen. Ich bin auch etwas aufgeregt weil zum ersten Mal ein Mädchen Interesse an mir zeigt.“

Sofort kamen A.J. und Saru ganz nah an Kinsho heran und musterten ihn mit durchdringenden Blicken. „Was? Und das sagst du uns nicht? Vielleicht sollten wir besser mitkommen. Es könnte ja auch ein alter perverser sein, der sich nur als diese Louisa ausgibt und dich in Wirklichkeit entführen und flachlegen will. Da brauchst du ein paar Beschützer.“ Kinsho schüttelte lachend den Kopf. „Also jetzt überteibt ihr es aber. Da wird schon nichts schief gehen, denke ich. Und wenn, ich kann mich auch wehren!“

Die beiden Freund wandten sich zweifelnd um als die Fahrertüre aufschwang und ein kleiner Junge einstieg, der fröhlich lachend und mit weit aufgerissenen Augen auf Kinsho und die anderen zudrängte.

„Bruder, hallo! Da seid ihr ja! Hallo Saru, hallo A.J., hoffe, es geht euch gut!“ Es war Kinshos jüngerer und zunehmend kleinerer Bruder Akio gewesen, der trotz seiner 19 Jahre eher das Verhalten eines verspielten Kindes an den Tag legte. Er ging auf eine andere Schule, sollte aber jetzt ab dem nächsten Jahr auf die Schule kommen, auf die Kinsho und seine Freunde auch gehen sollten. Etwas verlegen blickte er A.J. an, der ihn mit abweisenden Blick musterte.

„Hallo, kleine Nervensäge!“ Damit wandte er sich wieder ab und bekam einen Stoß von Kinsho in die Rippen. Kinsho wusste, dass Akio schon seid sie sich kennengelernt hatten für A.J. schwärmte obwohl er wusste, dass A.J. auf Frauen stand, doch das Letzte, was Akio tat, war die Hoffnung aufzugeben und wenn es etwas gab was Kinsho hasste, war es wenn A.J. Akio wieder niedermachte, denn A.J. wusste von Akios Gefühlen zu ihm und meidete ihn daher wie einen Penner am Straßenrand.

Kinsho und A.J. tauschten kurz böse Blicke aus bis Kinsho das Wort an seinen Bruder richtete. „Und Akio, wie war dein Tag?“ Mit seiner piepsigen Stimme klang er wie ein kleines Kind. „Er war toll, alle haben mich heute verabschiedet. Aber ich freu mich schon auf deine Schule zu kommen.“

Während sie sich weiter unterhielten, wurde Saru plötzlich leicht angerempelt. Der Junge drehte sich kurz zu ihm rum, doch blickte er Saru nicht an. Sein Gesicht war unter den feuerroten Haaren verborgen und seine Jacke hatte er bis zum Anschlag an den Körper gedrückt.

„Entschuldige bitte.“ Damit ging der Junge weiter. „Kein Thema!“ antwortete Saru lächelnd, doch der Junge war schon weitergegangen und Saru sah ihm verträumt hinterher bis Kinsho ihn anstupste.

„Das war doch Ken, oder? Dieser punkige Emo.“ Saru blickte Kinsho gereizt an und knuffte ihn in die Seite. „Er ist kein Emo! Ich finde es echt schlimm dass du und A.J. ihn immer so runterziehen müsst, ihr kennt ihn doch gar nicht und außerdem sollte man die Menschen nicht nach ihren Äußerlichkeiten beurteilen!“ A.J. verdrehte die Augen und seufzte. „Ich kann ihn trotzdem nicht leiden. Der ritzt sich doch, du hast doch auch schon seine Narben gesehen.“

Saru hörte schon fast gar nicht mehr zu und sein Blick schweifte wieder rüber zu Ken, der ausdruckslos zu Boden starrte. „Er muss seine Gründe dafür haben.“

Einige Minuten fuhren sie noch zusammen. Als erstes stieg Ken aus. Saru sah, dass er in eine ziemlich dunkle Straße einbog, wo fast kein Licht war und die Gegend auch ziemlich runtergekommen war. Schließlich hatten Kinsho und Akio ihre Haltestelle erreicht.

„Nun denn, Leute, ich wünsch euch schon mal einen schönen Ferienanfang! Wir werden uns sicher die näcshten Tage mal sehen!“ Saru und A.J. lächelten und Akio grinste. „Ja, aber erst nachdem du dich mit deiner süßen Louisa getroffen hast, nicht wahr?“ Kinsho warf Akio einen Blick zu, der sowas sagen wollte wie „Kannst du nicht mal ruhig sein?“ Und lief rot an. Die anderen und vorallem Akio grinsten über beide Ohren.

„Ja, Kinsho, erzähl uns mal von deinem Date! Also bis dann!“

Sie wunken sich noch einmal zu, dann öffneten sich die Türen des Busses und Akio sprang zuerst aus dem Bus während Kinsho sich streckend aus dem Bus rang. Zusammen gingen sie die ruhige Straße entlang und steuerten das Hochhaus an, auf das in dieser Straße das meiste Licht fiel.

„Akio, das nächste Mal bist du bitte ruhig! Du musst nicht immer alles weiterverraten!“ Natürlich sagte Kinsho dies in einem liebevollen Ton, doch man sah Akio an dass es ihn ein wenig traf.

„Ich hatte es doch nur gut gemeint. Tut mir leid, Bruder. Ich freu mich nur so für dich. Vielleicht wird das dieses Mal wirklich was.“ Dabei lächelte er und Kinsho wuselte Akio grinsend durch die Haare.

„Ist schon okay. Soll ich uns gleich was leckeres kochen? Vielleicht Gebackene Nudeln mit Shrimps?“ Akio sprang in die Luft „Oh ja, das wäre klasse!“

Zusammen steuerten sie ihr Zuhause an, was an diesem Tag ganz besonders von der strahlenden Sonne eingenommen war. Ein behruigende Stille lag in der Luft und während die beiden sorglos ihr Ziel ansteuerten, bemerkten sie nicht dass dort ein junger Mann stand, der sie unter dem Schatten eines Baumes beobachtete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheJenno92
2010-12-06T17:08:54+00:00 06.12.2010 18:08
Also ich muss ja sagen, besser hätte das kein anderer schreiben können ;D
Ich liebe deine Schreibstil und freue mich total auf jedes Kapitel was kommen wird^^
Das war auch der einzige Grund heute(neben RPG), der mich durch diesen grauenhaften Tag gebrachte hatte >_<
Ich hoffe das dir da noch nicht so schnell die laune vergeht,
da ich es liebe immer weiter in RPG erinnerungen zu schwelgen =3


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