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氷輪 ・ひょうりん・

von

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第1章

Es war bereits Herbst geworden und die ersten Blätter färbten bereits den Boden rot.

Ryouga zog seinen Haori ein wenig enger um seinen Körper. Das Wetter spiegelte so wundervoll die Stimmung der Zeit als auch seine eigene wieder.

Viele seiner Männer hatten in den letzten Monaten ihr Leben verloren und sie waren noch lange nicht am Ziel. Der Landadel gewann in der letzten Zeit immer mehr an Macht, verdrängte den Hofadel aus seiner Position. Jedoch verbunden mit Krieg und immer weiter führenden Auseinandersetzungen.

Die meisten seiner Männer hatte er in den Konflikt mit dem Südhof geschickt, jetzt fehlten ihm hier seine Soldaten um seine Gebiete gegen die andern Daimyo zu verteidigen.

"Schau nicht so griesgrämig, wir wollen heute mal Spaß haben", meinte Saga und riss somit den andern Vampir aus seinen Gedanken.

Ein müdes Lächeln huschte über Ryougas Lippen. Saga war mit unter der einzige seiner Schicht, dem er noch wirklich vertrauen konnte. Wie er selber, war auch Saga ein Daimyo.

"Du hast recht", meinte Ryouga und versuchte sich selber auf andere Gedanken zu bringen.

Sie hatten sich getroffen um nicht jedes Mal nur über Krieg, Gebiete und Soldaten zu reden.

Wie in den letzten Tagen schon waren sie beide in die Stadt gegangen um sich von hübschen Männern auf andere Gedanken bringen zu lassen.

In den letzten Tagen hatte ein besonders hübscher junger Mann Ryougas Interesse geweckt.
 

Es war wieder einer dieser üblichen Tage für Uruha als Edelnutte.

Viele kamen und bettelten schon regelrecht um seine Gunst, umschmeichelten ihn oder schenkten ihm irgendeinem Kram mit dem er meistens nicht einmal etwas anfangen konnte.

Außer jemand reiches versuchte seine Gunst zu erwerben, dann fielen die Geschenke schon nach Uruhas Geschmack aus.

Nun saß er hier im Teehaus, es war genau gegenüber vom Freudenhaus in dem er arbeitete und genoss in Ruhe seinen Tee.

Hin und wieder strich er sich durch sein langes schwarzes Haar und hatte stets ein verführerisches Lächeln auf seinen Lippen.

Die Frauen die hier arbeiten beneideten ihn teilweise für seine Schönheit, die anderen hassten ihn, weil er jeden Mann um den Finger wickeln konnte, den er wollte. Sie höhnten über ihn weil er zu meist lange Kimonos tragen durfte, einer Geisha gleich, nur trug er seine Obischleife vorn, wie eine Edelnutte es nun mal tat.

Ein seufzen verlies seine Lippen, als er einen Blick nach draußen warf, denn es fing an zu dämmern.

Was hieß das er am besten wieder zurück ins Freudenhaus ging, bevor er noch einem dieser schmierigen lüsternen Vampire über den Weg lief.

Ja Vampire und Menschen koexistierten hier friedlich nebeneinander, meistens zumindest. Es gab hier und da immer noch welche die sich nicht zu benehmen wussten.

Mit einer heranwinkenden Geste machte er klar, dass er zahlen wollte.

Als das getan war, erhob Uruha sich elegant, strich abermals sein schwarzes Haar elegant nach hinten und verließ mit einem grazilen Gang das Teehaus.

Dennoch konnte sich Uruha denken welcher 'schmierige' Vampir schon wieder auf ihn lauerte mit seinen Kameraden, welche gegen Abend immer sehr in Feierlaune waren.

Hoffentlich hatte dieser Schnösel einen Auftrag und würde einfach ein paar Wochen nicht vorbei schneien, das würde dem Schwarzhaarigen weniger Nerven kosten.
 

Sie wurden demütig empfangen, was Ryouga ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Er kam nicht herum, aber sein gesellschaftliches Ansehen hatte ihm schon immer gefallen.

Ryouga ließ seinen Haori von den Schultern gleiten, sofort wurde der Stoff aufgefangen und beiseite gelegt.

Sowohl Frauen als auch Männer umschwirrten sie und versuchten die Vampire zu umgarnen. Ryouga hatte jedoch bereits wieder sein Augenmerk auf diesen überaus hübschen Jüngling gelegt, welcher sich aus dem Geschehen heraushielt und die Szene vom Rande aus beobachtete.

Mit einer fließenden Bewegung war der Vampir zu Uruha geschritten, legte seine Finger an die Wange des Schwarzhaarigen.

"Hast du es nicht nötig, dir dein Geld zu verdienen?"
 

Sofort verlies seine Lippen ein genervtes Seufzen, kaum dass er diesen schnöseligen Ryouga durch die Tür kommen sah.

Uruha blieb auch heute nichts erspart.

Aber anstatt das irgendwer etwas Mitgefühl für ihn hätte, beneideten sie ihn nur darum, von jemanden wie Ryouga auch nur angesehen zu werden.

Die Miene des Schwarzhaarigen verzog sich zu einem verächtlichen Blick, kaum das Ryouga ihm so nahe war.

"Wie du siehst nicht. Hast du es nicht nötig irgendwelche Menschen abzuschlachten?", stellte Uruha schon fast zynisch die Gegenfrage.

Einerseits war schon ein wenig riskant was er hier tat, aber irgendwie war er auch gespannt auf Ryougas Reaktion. Böse Zungen würden wahrscheinlich behaupten Uruha hätte Spaß daran und er würde das mit Absicht machen, aber nein nein nein, niemals!

Ryouga bleckte seine Eckzähne. Was bildete diese Hure sich eigentlich ein, wie sie mit ihm reden konnte. Zwischen ihnen lagen ja schon fast Gesellschaftsberge und dass Ryouga überhaupt mit Uruha sprach, sollte den andern unendlich stolz machen.

"Pass auf was du sagst, oder ich schlachte dich ab", zischte der Vampir seinem Gegenüber entgegen.

Seine Finger strichen die Wange des Schwarzhaarigen entlang, den Hals hinab, mit seinen Fingernägeln hinterließ er eine feine rote Spur auf der sonst makellosen Haut.

Ryouga leckte sich fast unbewusst über die Lippen, als feine Blutströpfchen hervortraten.

Uruhas Lippen kräuselten sich leicht und er sah etwas angewidert drein.

"Dieser Spruch beeindruckt mich auch nicht mehr, außerdem würdest du mir nur ein Gefallen damit tun...", zischte Uruha zurück und musste sich beherrschen seinem Gegenüber keine zu scheuern, was er gerade am liebsten tun würde.

"Würden sie dann bitte so frei sein und mich weiter arbeiten lassen? ich habe weit aus besseres zu tun, als mit ihnen meine Zeit zu verschwenden", kam es betont höflich von ihm, weil er bemerkt hatte, dass sie nicht unbeobachtete waren.

"Ich treibs nicht gerne mit schmierigen Vampiren, die sich nicht benehmen können...", fügte er leise zischend hinzu und riss sich los von Ryouga.

Schließlich konnte auch nur dieser bedingt machen was er wollte. Immerhin gehörten die meisten Freudenhäuser hier, ebenfalls einem hochrangigem Vampir und der sah es nicht gerne, wenn man Hand anlegte an seine besten Stücke.

Ein Knurren verließ Ryougas Lippen. Am liebsten würde er Uruha packen und ihn in der Luft zerreißen. Aber sie waren hier nun mal in der Öffentlichkeit und er als Daimyo konnte es sich nicht erlauben seine Beherrschung zu verlieren.

Er brauchte sein Ansehen bei der restlichen Bevölkerung, sonst würde es nur zu weiteren Aufständen kommen und er im schlimmsten Fall noch seinen Kopf verlieren.

Nein, gerade zu der jetzigen Zeit, würde er sich hüten eine solche Dummheit zu begehen.

Ryouga packte den Schwarzhaarigen am Handgelenk und zog ihn an sich heran.

"Ich treibe es eigentlich nur ungern mit kleinen dreckigen Strichern", zischte er Uruha entgegen. Er strich mit seinen Lippen am Hals des Schwarzhaarigen entlang, haschte die feine Blutspur auf, "aber zum Essen bist du vielleicht gut genug."

Dann ließ er Uruha wieder los. Ryougas Kimono raschelte, als er sich vom dem Schwarzhaarigen abwandte und wieder zu den anderen im Raum trat.

Uruha biss sich wütend auf die Lippe.

Oh ja, Ryouga konnte froh sein, dass sie in der Öffentlichkeit waren, ansonsten würde er dem anderen eindeutig was husten, auch wenn es für ihn negativ ausgehen würde.

Aber irgendwer musste diesem Schnösel doch mal sagen was Sache ist.

Zähneknirschend sah er dem anderen wütend hinterher und hatte seine Hände zu Fäusten geballt.

Mit einem schnippischen Blick an die restlichen Leute, dampfte Uruha in den hinteren Bereich ab.

"Mariko! Mach mir Badewasser warm und wasch mich, aber dalli!", keifte er eine zierliche junge Frau an, welche ehrfürchtig vor ihm zurückwich und sofort tat, wie er befohlen hatte.

"Dieser schmierige angeberische Bastard von einem Vampir! Was glaubt der eigentlich? ... so langsam geht hier wirklich alles vor die Hunde...", zischte der Schwarzhaarige wütend und lies sich von Mariko entkleiden und anschließend waschen, natürlich hatte sie auch seine kleine Wunde versorgt.

Nachdem er sich ein wenig gebadet hatte, schlüpfte er in einen neuen schönen Kimono und lies sich schminken.

Leider musste er sich nun zu den anderen Adligen gesellen, darunter natürlich auch Ryouga.

Am liebsten würde er sich wiedersetzen, aber wenn diese 'Bitte' schon von weiter oben kam, konnte auch Uruha nichts machen.

Mit einem Recht neutralen Blick gesellte er sich dann zu den Männern und ignorierte Ryouga so gut es ging.

Wie es nicht anders war, waren einige schon reichlich angetrunken oder besser gesagt vertrugen einfach nichts.
 

Ryouga hatte sich zu den noch übrig gebliebenen Männern an den niedrigen Tisch gesetzt und folgte nur mit halbem Ohr den Erzählungen, die sie sich gegenseitig an den Kopf warfen.

Er drehte die Schale in seinen Fingern, musterte die Kringel, die der Sake bildete, als er das Getränk leicht schwappen ließ.

Die andern Männern und Frauen die sich um seine Gunst rissen, interessierten ihn nicht im Geringsten und so wandten diese sich lieber wieder den andern Männern zu, welche sehr wohl Interesse zu haben schienen.

Saga hatte er jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen und Ryouga hoffte, dass wenigstens einer von ihnen beiden an diesem Abend Spaß hatte.

Ein Seufzen verließ die Lippen des Dunkelbraunen, dann kippte er den Sake hinunter.

Erst als Uruha wieder zu ihnen geschickt wurde, kehrte Ryougas Aufmerksamkeit in den Raum zurück.

Hatte sich der Schwarzhaarige wohl doch nicht so einfach um seine Aufgabe drücken können. Ryouga konnte es sich nicht nehmen Uruha hämisch anzugrinsen, als dieser zu ihm hinüber sah.

Der Schwarzhaarige verdrehte einfach nur die Augen und schenkte sein gespieltes Interesse den anderen Männern und hoffte innerlich, dass keiner dieser Dreckskerle ihn angrabbeln würde. Dennoch spürte er regelrecht, wie Ryouga ihn beobachtete und Uruha hasste dieses Gefühl jetzt schon.

Eigentlich war er es gewohnt begafft zu werden, doch bei Ryouga war es etwas anderes, dieser hatte so einen intensiven durchbohrenden Blick wie ein Vampir ihn nur haben konnte.

Kurz hatte er nicht aufgepasst und schon hatte einer dieser Bastarde seine Hand unter seinen Kimono schummeln wollen.

Sofort schlug er diesem die Hand weg und drohte ihm gespielt Lachend mit dem Zeigefinger. Ein wenig spielen konnte er ja schon mit diesen Kerlen und dabei würde es bleiben.

Ryouga hatte seinen Blick nicht vom dem Schwarzhaarigen gewandt und er konnte förmlich sehen, wie dies Uruha aus seinem Konzept brachte.

Immer wieder schielte der Schwarzhaarige zu ihm herüber und der Braunhaarige leckte sich nur provokant über die Lippen.

Immer wieder stahlen sich die Hände der andern Männer an Uruhas Körper, wenn dieser einen Moment nicht aufpasste. Aber was glaubte der Schwarzhaarige denn, wie lange er seinen Körper schützen konnte, er war eine Hure und nichts weiter.

Wenn er am nächsten Tag was zu essen haben wollte, würde er für irgendwen die Beine breit machen müssen.

Ryouga bestellte ein weiteres Glas Sake und prostete dem Schwarzhaarigen provokant zu, als sich wieder eine der fremden Hände unter seinen Kimono stehlen wollte.

Am liebsten hätte Uruha die Hände von diesen Kerlen abgehakt, langsam gingen sie ihm auf den Zeiger. Zu guter Letzt meinte auch noch Ryouga ihn provozieren zu müssen, indem er ihm zu prostete.

Mit flinken Blicken sah er sich im Raum um und fing dann an zu lächeln.

Dort saß er, ein Dunkelbraunhaariger Mann, der etwas deplatziert da saß und wohl nicht wusste wohin mit sich.

Das war kein geringerer als Kai. Sagas kleines Schoßhündchen wie Uruha fand, doch besagter war überhaupt gar nicht im Raum.

Gut für den Schwarzhaarigen, denn dieser erhob sich elegant und begab sich nun zu diesem. Die anderen Krieger murrten, doch wurden sie schnell von 2 anderen Huren abgelenkt, welche ebenfalls im Raum waren.

"So ganz allein? Wo ist denn Saga?", meinte Uruha mit honigsüßer Stimme und rückte ganz dicht an ihn heran.

"Ich...ich weiß nicht, ist... wohl beschäftigt...", nuschelte Kai etwas unbeholfen, weil er schließlich nicht damit gerechnet hatte, dass ausgerechnet Uruha ihn ansprach.

Mit dem Zeigefinger hob Uruha Kais Gesicht und sah ihm nun lieblich in die Augen.

"Oh... dann kann ich dich unmöglich hier ganz alleine lassen", meinte Uruha wieder und strich mit seinem Handrücken über Kais Wange, welche nun erröteten.

Kai blickte eher schüchtern drein und versuchte zu Lächeln.

Irgendwie war es ja schon niedlich wie Kai sich benahm, aber im Endeffekt war dieser so gar nicht Uruhas Typ. Aber lieber der Kleine hier, als irgendeiner von diesen Tölpeln dort.

Ein Knurren verließ die Lippen des Braunhaarigen, als Uruha sich ausgerechnet zu Kai begab und diesen mehr als nur eindeutig anmachte.

Ryouga knallte die leere Schale, in der sich zuvor noch Sake befunden hatte, auf den Tisch. Glaubte der Schwarzhaarige wirklich, er könnte ihn so leicht provozieren?

Ryouga warf noch ein Mal einen abwertenden Blick zu Uruha, welcher Kai gerade fast besprang und stand dann in einer fließenden Bewegung auf.

Was Uruha konnte, konnte er schon lange. Glaubte der Schwarzhaarige wirklich, es würde ihn stören, wenn er mit Kai schlief?

Ryouga hatte einen hübschen und femininen Kerl ins Auge gefasst, welcher sich respektvoll zurückgehalten hatte. Anscheinend war er noch recht neu und durfte sie nicht direkt bedienen.

Ryouga schenkte dem Mann ein Lächeln und lehnte sich neben ihn an die Wand.

"Ich habe dich noch nie hier gesehen", meinte Ryouga mit freundlicher Stimme und er sah wie der andre nervös mit seinen Fingern spielte.

"Ich...bin neu", stotterte der Junge eine leichte röte zierte seine Wangen.

Ryouga legte seine Finger an diese und hob den Kopf des anderen leicht an, da dieser demütig seinen Blick gesenkt hatte.

"Wie ist denn dein Name", fragte Ryouga und strich mit seinen Fingern die zarte Wange entlang.

"Hayato", nuschelte der Jüngere. Der Dunkelbraune verschränkte seine andere Hand mit der Hayatos und zog den andern hinter sich her aus dem Raum.

Uruha betrachtete das Ganze mit Argwohn. Ausgerechnet Hayato musste es sein, diese billige neue Schlampe.

Ein Seufzen verließ seine Lippen und Kai horchte sofort auf. "Hab...hab ich was Falsches gesagt?", fragte der Dunkelbraunhaarige sofort und musterte Uruhas Gesicht genau.

Doch dieser hatte sich sofort wieder gefangen und lächelte lieblich drein, schüttelte adrett den Kopf.

"Nein nein.. wo waren wir stehen geblieben?", fragte Uruha reizvoll und kam den Lippen des anderen immer näher.

Doch bevor er sein vorhaben in die Tat umsetzen konnte, betrat ein gewisser jemand etwas polternd den Raum, Saga.

"Kai! Wir gehen... sofort!", knurrt Saga und Uruha glaubte einen bösen Blick auf sich zu spüren.

Was hatte der denn jetzt bitte schön für ein Problem.

Sie waren hier in einem Freudenhaus, was glaubte Saga denn was man hier sonst noch so machte?

Ein wenig finster sah Uruha nun zu Saga hinauf, warum ausgerechnet jetzt. Kai war sein perfektes Opfer gewesen.

Der Schwarzhaarige glaubte ja schon fast, dass Saga etwas eifersüchtig reagierte.

Seine Blicke wanderte prüfend zwischen den beiden hin und her.

Die beiden? Niemals! Saga und Kai, das war doch genauso absurd, als würde er sich je für Ryouga interessieren!

Mit einem Seufzend wandte er sich ab und lies die beiden machen was sie wollten.

Viel lieber schenkte er Ryouga einen finsteren Blick.

Elegant stand der Schwarzhaarige also auf und ging zu ihnen hinüber, dann drückte er sich von hinten an Hayato und legte seine Arme um diesen.

"Also Ryouga, er ist neu. Sei etwas rücksichtsvoller, wir können den Armen doch wohl kaum jetzt schon auf einen Vampir loslassen. Du Grobian machst ihn nur kaputt und dafür hab ich ihn zu gern, als dass ich es zu lasse!", meinte Uruha und hatte seinen Kopf auf Hayatos Schulter.

Zur Unterstreichung hauchte er Hayato noch einen liebevollen Kuss auf die Wange und sah mit festem Blick zu Ryouga.

"Vielleicht geh ich ja nicht mit allen Nutten so um, wie mit dir", zischte Saga dem Schwarzhaarigen entgegen und beugte sich zu Hayato vor.

Konnte Uruha sich nicht um seinen eigenen Kram kümmern? Er hatte gehört wie Saga den Raum betreten und Kai mit sich genommen hatte, aber das war noch lange kein Grund, warum der Schwarzhaarige jetzt schon wieder ihm auf die Nerven gehen musste.

Sanft legten sich seine Lippen auf die Hayatos, seine Finger strichen über den Handrücken des Braunhaarigen, ihre Finger waren noch immer miteinander verschränkt.

Seien freie Hand legte sich an Hayatos Nacken und kraulte ihn leicht, spielte mit den einzelnen Strähnen.

Ryouga spürte deutlich, wie Hayatos Beine leicht nachgaben, dieser sich leicht gegen ihn lehnte. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Dunkelbraunen. Es hatte ihm halt noch nie jemand wiederstehen können.

Uruhas Augen hatten sich unweigerlich verengt, dennoch konnte er seinen Blick von diesen Kuss nicht lösen. Er stand schon beinahe wie erstarrt da und starrte sie förmlich an. Konnte Ryouga nicht...? Nein verdammt noch mal konnte er nicht! Sollte er bloß nicht! Was dachte Uruha da bloß gerade.

Das lag doch bloß daran das dieser Schnösel ein Vampir war, die nie ihre Pheromone unter Kontrolle hatte, widerlich!

Immer noch stand der Schwarzhaarige da und presste die Lippen aufeinander, doch im nächsten Moment ertönte eine glockenklare Stimme im Raum.

Diese Stimme kannte die Edelnutte und er hörte sie gerne.

"Kyoko...", verlies es etwas verdutzt seine Lippen und er drehte sich zu ihr um.

Vor ihm stand eine lächelnde Frau mit langen schwarzen Haaren, die ihr bis zu den Kniekehlen reichten.

Den meisten Männern stockte der Atem und es war fast still im Raum, aber das war auch kein Wunder, sie war ebenfalls ein Vampir.

Doch war sie die einzige Frau und natürlich auch der einzige Vampir den Uruha mochte, sehr mochte.

"Was machst du hier?", fragte Uruha jetzt und hatte sich von den beiden anderen komplett abgewandt. Sie lächelte ihn jedoch nur mit leicht schiefgelegtem Kopf an und schnappte mit beiden Händen nach seinem Arm.

"Heute Nacht gehörst du mir, ich hab genug Geld dabei!", kicherte sie und sah ihn verstohlen an.

"Aber du weißt doch, dass ich...", fing er an, doch sie unterbrach ihn.

"Ich weiß, ich weiß, dennoch hätte ich dich gern für mich. Ich muss dir was erzählen!", kam es fast schon enthusiastisch von ihr.

Manchmal kam sie ihm wirklich wie ein kleines Mädchen vor, wobei die hatte auch ein etwas kindlicheres Gesicht, zumindest wenn sie so hübsch lächelte wie jetzt.

Jetzt lächelte auch Uruha und lies sich nur zu gerne von Kyoko mitziehen.

Wenigstens musste er nicht mit einem dieser Kerle schlafen, um an Geld zu kommen.

Zusammen liefen sie dann beide auf sein Zimmer, wo Kyoko sich erst einmal von hinten an ihn drückte und ihn ein wenig knuddelte.

"Du siehst heute wieder so schön aus", murmelte sie in sein Ohr.

"Tu ich das nicht immer?", grinste er zurück und drehte sich zu ihr um, als Kyoko die Umarmung gelöst hatte.

Ein Seufzen verlies Uruhas Lippen, dennoch lächelte er Sara matt an.

"Würde es dich stören, wenn ich mich schon umziehen würde. Dabei kannst du mir dann ja deine Neuigkeiten erzählen", schlug er vor und sie nickte anschließend.

"Ich bleib auch nicht lange, ich verschwinde gleich wieder. Ich wollte dich nur von diesen schmierigen Kerlen erlösen...und von Ryouga. Der wird sich wohl nie ändern...", seufzte sie und lies sich auf sein Futon nieder.

"Du kennst ihn?", fragte Uruha jetzt neugierig, während er seinen Haarschmuck löste und seine mittellangen Haare auf seine Schultern fielen.

"Hmm, etwas. Er ist halt ein hochrangiger Vampir, der eindeutig was von sich hält. Früher hat er gerne niedere Vampire wie mich schikaniert. Aber jetzt wo mich vor Jahren ein reicher Lord geheiratet hat, ignoriert er mich mehr oder minder. Lord Shiba hat halt ein wenig Einfluss. Ach ja und genau wegen ihm bin ich hier, er hat nämlich Interesse an dir", sagte sie unverstohlen und sah ihn lächelnd an.

Sara hatte ihre Knie angewinkelt und dort ihre Ellenbogen aufgestützt, während sie ihr Gesicht in die Hände stützte.

Uruha hielt in seiner Bewegung inne und sah sie fragend an.

"Aber... wieso denn an mir? Du bist doch seine Frau, da...", kam es etwas skeptisch von Uruha. Er verstand das nicht ganz.

"Naja das schon, aber er ist auch nur ein Mann und ich bin auch froh das er... also manchmal... üah!", meinte sie ein wenig lachend.

"Ach und ich soll jetzt noch anbeißen?", meinte Uruha sarkastisch und streifte seine erste Schicht Kimono von sich. Manchmal wurden die Teile Verdammt schwer.

Jetzt stand er mehr oder minder im Unterkleid da, das war eindeutig angenehmer.

"Naja... er hat viel Geld und ich glaube auch, dass er nicht mehr sonderlich lange lebt und mit dir als Mätresse und mir als seiner Frau, wäre für uns ausgesorgt, weil wir auf jeden Fall in sein Testament sind. Wär doch prima oder?", kam es jetzt wieder enthusiastisch von Kyoko.

"Naja... das kommt so plötzlich... lässt du mich ein wenig darüber nachdenken?", fragte Uruha und machte ein entschuldigendes Gesicht.

"Natürlich!", sagte sie und stand nun auf, stellte ihm ein Sack Geld auf die Kommode, vor der Uruha nun saß und sich sein Haar kämmte.

"Ich komm in einer Woche wieder und dann sagst du mir, wie du dich entschieden hast, ja?", sagte sie und gab Uruha einen leichten Kuss aufs Haar.

Uruha nickte noch und schon war sie verschwunden.
 

Ryougas Lippen bogen sich zu einem Grinsen, als er merkte, wie Uruha sei beide anstarrte. Ein Grund den Kuss noch ein wenig zu vertiefen. Der Dunkelbraune hatte Hayato an sich gezogen, dieser konnte sich eh kaum noch selbst auf den Beinen halten.

Dann wurde Uruha Aufmerksamkeit von einer anderen Person beschlagnahmt und fast augenblicklich löste sich Ryouga ein wenig von dem Braunhaarigen um das Gespräch der beiden zu verfolgen.

Eigentlich konnte es ihm egal sein, was Uruha mit diesem Vampir beredete und was sie taten, aber ein Teil in ihm konnte es nicht so einfach ignorieren. Schon gar nicht als die beiden nach oben auf Uruhas Zimmer verschwanden.

Er zog Hayato wieder an sich, raubte ihm noch einen weiteren Kuss.

"Lass uns wo anders hingehen", raunte Ryouga gegen die Lippen des anderen. Dieser nickte nur und ging mit wackeligen Beinen voran, die Treppen hinauf.

Und Ryouga hatte sogar Glück, Hayatos Zimmer lag genau neben Uruhas, so musste er sich noch nicht einmal anstrengen um zu hören, über was im Nachbarzimmer geredet wurde.

Nur halb bei der Sache widmete er sich wieder Hayato und küsste diesen erneut. Fast seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf das Gespräch im Nachbarzimmer.

Er hörte noch gerade, wie die beiden über ihn redeten und ein Knurren verließ die Lippen des braunhaarigen Vampirs, wurde jedoch vom dem Kuss geschluckt, in den er noch immer vertieft war.

Am liebsten würde er dieser kleinen Mistgöhre den Hals umdrehen, aber die Konsequenzen waren zu hoch, als dass er wegen so einer Kleinigkeit die Beherrschung verlor.

Dann nahm das Gespräch im Nachbarzimmer eine Wendung und Ryouga schob den kleinen Braunhaarigen ein Stückchen von sich. Hayato sah ihn nur ein wenig fragend an, sagte jedoch nichts.

Ryouga hatte die Stirn wütend verzogen. Uruha sollte an diesen dreckigen alten Sack verkauft werden? Er kannte diesen Shiba nur zu gut und wenn er nur an den alten Mann dachte ekelte es ihn.

Eigentlich sollte es ihm ja total egal sein, ob Uruha an Shiba verkauft wurde. Eigentlich sollte es ihm sogar Recht sein. Dann war er dieses zickige kleine Miststück wenigstens los.

Aber irgendwie sträubte es sich in ihm, wenn er daran dachte wie dieser Shiba mit Uruha...

Ein Knurren verließ Ryougas Lippen. Wenn Uruha einem gehören sollte, dann ihm. Nicht diesem ekligen perversen alten Sack. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, die Nägel schnitten in die Handinnenflächen.

Uruha konnte doch unmöglich auf das Angebot eingehen.

Der braunhaarige Vampir drehte auf dem Absatz um, ließ einen verwirrten Hayato im Zimmer zurück und stieß die Tür zum Raum neben an auf.

Kyoko hatte den Raum bereits verlassen und Uruha saß an seinem kleinen Tischen.

"Du wirst dich doch nicht von diesem Perversen kaufen lassen? Bist du schon so weit gesunken?", keifte Ryouga.

Unweigerlich war Uruha zusammengezuckt und sah erschrocken zu seiner Tür. Sein Unterkleid, was er hatte ausziehen wollen, schloss er sofort wieder.

"Was?... Was fällt dir ein hier hinein zu platzen?", kam es halb erschrocken, halb erzürnt aus seinem Mund.

Doch dann fragte er sich, woher Ryouga das ganze wissen sollte. Bis ihm auffiel, dass Hayatos Raum, direkt neben seinem war.

Jetzt verdunkelte sich die Miene des Schwarzhaarigen und wütend sah er zu Ryouga.

"Wer ist hier der Perverse, der erst einen Knaben verführt und dann auch noch fremdes Gespräch belauscht? Und überhaupt WAS hat es DICH zu interessieren? ...er ist reich, das sagt ja wohl alles oder meinst du ich bin scharf drauf den Rest meines leben mir hier meinen Arsch wund zu ackern?", meinte Uruha dann zornig und funkelte Ryouga an, hielt mit seinen Händen noch immer sein Unterkleid zu.

"Wie kam ich nur dazu zu denken, du hättest ein wenig mehr Niveau", zischte Ryouga dem Schwarzhaarigen entgegen.

Warum machte es ihn überhaupt so wütend, dass Uruha sich an Shiba verkaufen wollte. Es konnte ihm doch egal sein, was der Schwarzhaarige mit seinem Leben anfing.

"Dann wünsch ich dir noch viel Spaß mit den 70 aufwärts", fauchte Ryouga, "ich hoffe du hast Gefallen an Falten."

Der Braunhaarige drehte sich auf dem Absatz um und knallte die Schiebetür hinter sich zu. Die Tatsache, dass Uruha bald nicht mehr hier sein würde, machte ihn rasend.

"Schön! Dann geh doch einfach!", brüllte Uruha dem anderen noch hinterher.

Warum nur machte es den Schwarzhaarigen wütender, dass Ryouga einfach ging?

Das Ganze war seine Sache und nicht die des Vampirs.

Irgendwie würde er sich da schon durchboxen und warten bis der Alte abkratzte. Aber wer weiß wie lange das noch dauern würde.

Seufzend sackte Uruha auf seinem Hocker zusammen, lies seine Hände in den Schoß fallen und auch sein Unterkleid öffnete sich wieder leicht.

Würde er wirklich diesen Schritt wagen oder weiter darauf hoffen, dass sich irgendwann vielleicht auch ihn die Liebe fand?

Welch lächerlichen Gedanken er da doch hatte.

Er war eine Hure!

第2章

Ryouga drehte die Tasse Tee in Händen, starrte gedankenverloren in den Garten hinaus. Die Schiebetür war aufgeschoben, kalter Wind zog ins Zimmer, fing sich im Kimono des Braunhaarigen. Im Laufe der letzten Woche hatten die restlichen Blätter den Weg auf den Boden gefunden, färbten ihn in den unterschiedlichsten Rottönen.

Ein Seufzen verließ Ryougas Lippen. Bald würde Hideki aus der Stadt zurückkommen und würde Uruha mitbringen. Der Braunhaarige hatte sich selbst nicht verstanden, als er Uruha vor einigen Tagen ausbezahlt hatte.

Was wollte er eigentlich mit dieser Zicke? Uruha war doch zu nichts fähig und trotzdem hatte er einige Tage zuvor eine gehörige Summe für den Schwarzhaarigen bezahlt.

Ryouga nahm einen Schluck Tee, starrte auf den kleinen künstlich angelegten Bachlauf.

Jetzt war es eh zu spät und Uruha würde schon bald hier sein, wahrscheinlich alles andere als begeistert darüber, von Ryouga aufgekauft worden zu sein.
 

Eine Woche war nun vergangen und Uruha hatte zugestimmt ausgezahlt zu werden, auch seine Sachen hatte er bereits gepackt und das war nicht gerade wenig.

Denn als ansehnliche Edelhure hatte er viele Verehrer die ihm ständig irgendwelche Geschenke gemacht hatte. Die richtig Reichen hatten ihm hin und wieder einen teuren Kimono geschenkt.

Natürlich wollte Uruha nichts von seinem Hab und Gut hier lassen, alles musste mit und wurde dementsprechend auf einen Karren getan.

Nur komischerweise war ein Mann namens Hideki zu ihm gekommen und holte ihn ab.

Normalerweise hatte der Schwarzhaarige angenommen Kyoko würde ihn abholen, natürlich mit Gefolgsleuten, aber von ihr war keine Spur zu sehen.

Irgendwie machte Uruha das nachdenklich und auch als er nachgefragt hatte, hatte Hideki kein Wort mit ihm geredet. Sah ihn sogar an, als wäre es ihm zuwider mit jemanden wie ihm zu reden, nur weil er eine Hure war.

Wobei jetzt war er eine Mätresse.

Uruha hatte sich noch kurz von den anderen verabschiedet und dann folgte er Hideki zu seinem neuen zu Hause.

Doch etwas war seltsam, lag das Anwesen von Lord Shiba nicht genau in der anderen Richtung?

Der Schwarzhaarige kam zwar selten raus, aber dennoch kannte er sich zumindest grob in der Stadt aus, dennoch sagte er nichts.

Eine Weile später kamen sie an einem großen Anwesen an und Uruha staunte nicht schlecht, denn es war wirklich schön.

Eigentlich hatte er auf das Schild am Tor schauen wollen, doch leider konnte er nicht lesen, sonst hätte er ja gewusst wo genau er sich befand.

Hideki führte ihn dann ins Anwesen, wo er in einen Raum geführt wurde und dort warten sollte.

Hideki würde derweil seine Sachen in sein neues Zimmer bringen lassen, welches Uruha später sehen sollte.
 

Ryouga stellte seine Teetasse auf den kleinen Tisch vor ihm ab. Er hatte die beiden schon vor einer Weile den Weg hinaufgehen gehört und nun saß Uruha nur wenige Räume von ihm entfernt und dachte wahrscheinlich noch immer, dass Shiba ihn gekauft hatte.

Ein Seufzen verließ seine Lippen, als Ryouga daran dachte, wie der Schwarzhaarige reagieren würde, wenn er anstelle des alten Mannes ihn sehen würde.

Ryouga erhob sich, zupfte seinen Kimono zurecht, dann schritt er durch den kleinen Flur und schob die Tür in das Zimmer auf, in dem sich Uruha befand.

"Willkommen in deinem neuen Zuhause", kommentierte der Schwarzhaarige den eher entsetzten Blick, der ihm zugeworfen wurde.

Ryouga stellte sich innerlich schon auf die Schimpftirade ein, die er sich von dem Schwarzhaarigen anhören können würde.
 

Schon ein wenig ungeduldig wartete Uruha nun in dem Raum, denn so langsam beschlich ihn ein mulmiges Gefühl.

Denn spätestens jetzt hätte ihn doch Kyoko eigentlich schon längst empfangen oder nicht?

War er wirklich von Lord Shiba gekauft worden oder gab es noch andere Interessenten, nachdem sie davon Wind bekommen hatten, dass ihn jemand freikaufen wollte.

Ein tonloses Seufzen hatte die Lippen des Schwarzhaarigen verlassen und er machte sich innerlich auf alles gefasst, was dort gleich durch die Tür schreiten würde.

Doch mit demjenigen der dort wirklich durch die Tür kam, hatte er nicht gerechnet.

Da stand doch tatsächlich Ryouga vor ihm und machte ihm gerade klar, dass das hier sein neues Heim war.

Sein Mund blieb wortlos offen, weil er einfach nicht wusste was er sagen wollte.

Ob er nun einfach losschreiben wollte, den anderen mit Schimpfwörtern bewerfen oder sonstiges. Uruha wusste es nicht.

"...Warum?", war dann doch das einzige was seine Lippen verlies, weil Uruha es partout nicht verstand, warum es ausgerechnet Ryouga war.

Ryouga starrte noch immer auf Uruha hinab. Es blieb ihm gerade wirklich Geschrei und Schimpfwörter erspart, er hatte Uruha anscheinend wirklich sprachlos gemacht. Dass er diesen Tag noch einmal erleben durfte, an dem der Schwarzhaarige nicht das letzte und vor allem freche Wort hatte.

"Weil...", fing Ryouga an, konnte seinen eigenen Satz aber nicht beenden. Er hatte sich die ganzen letzten Tage gefragt, warum er Uruha gekauft hatte. Er konnte den Schwarzhaarigen noch nicht einmal leiden. Ja gut, er war hübsch, aber für einen Fick oder Snack hätte er nicht so viel Geld hinblättern müssen.

"Vielleicht wollte ich einfach nicht, wie du diesem ekligen alten Sack gehörst", meinte Ryouga tonlos. Eine bessere Begründung fiel ihm nicht ein.

Ungläubig starrte Uruha jetzt Ryouga an und so langsam stieg die Wut in ihm auf.

War das wirklich dessen ernst?

"Sag mal gehst noch? Die ganzen letzten Wochen schleichst du um mich rum, aber es kommen nichts als Beleidigungen oder schikanierende Wörter von dir oder ich geh dir gänzlich am Arsch vorbei ODER du tust irgendetwas, was mich garantiert aufregt UND JETZT interessiert es dich allen Ernstes welcher alter Sack mich kaufen und seinen Schwanz in mich reinschieben will?

Willst du mich verarschen? Macht dir das Spaß mich endgültig zur Weißglut zu treiben?", schrie Uruha jetzt schon fast, denn so langsam wurde ihm das alles zu viel. Ryouga musste man nicht verstehen, oder?

Er spürte sogar wie ihm die Wuttränen hinter den Augenliedern brannten, doch versuchte er sie so gut wie möglich zurück zu halten.

Und da war sie, die Wut, auf die Ryouga schon gewartet hatte.

Je länger Uruha ihn anschrie umso mehr Wut sammelte sich auch in ihm, stieg in ihm herauf und dann machte sich wieder dieses Gefühl in ihm breit, wie schön es wäre, wenn er den Schwarzhaarigen einfach erwürgte.

"Es ist mir total egal, was du denkst. Du hast ja eh nichts Besseres zu tun, als mir die Worte im Hals rumzudrehen", keifte er Uruha an.

Warum hatte er sich noch gleich den Schwarzhaarigen gekauft? Er hätte viel lieber Hayato oder irgendeinen andern ficken sollen. Das wäre wesentlich billiger gewesen und hätte bei weitem auch seine Nerven geschont.

"Verreck doch einfach in diesem Zimmer. Ich hab wichtigere Dinge im Kopf, als mich ständig mit dir zu streiten", brüllte er Uruha entgegen. Seine Hände hatten sich wieder zu Fäusten geballt, seine Fingernägel schnitten in die Handflächen.

Dann drehte er sich auf dem Absatz um und knallte die Schiebetür zu. Vielleicht sollte er Uruha einfach diese Nacht noch umbringen. Dann hatte er wenigstens etwas vom den Kauf.

Ryouga ging den Gang entlang, in seine privaten Räume. Der Braunhaarige ließ sich auf ein Kissen sinken, legte seine Arme auf den Tisch vor sich und ließ seinen Kopf darauf sinken.

Uruhas Lippen pressten sich fest aufeinander. Er hatte nichts gesagt und sah dem anderen nach, als dieser davon dampfte.

Auch Uruha wurde bewusst das sie bis jetzt nur gestritten hatten.

Noch nie hatten sie ein normales Wort miteinander gewechselt und dennoch hatte Ryouga ihn freigekauft.

Das ganze wollte einfach nicht in Uruhas Kopf, es war so unbegreiflich für ihn.

Nun trat wieder Hideki in den Raum und führte ihn in sein neues Zimmer.

Der Schwarzhaarige musste zugeben, dass es ein recht schönes Zimmer war und als er die Türen zum Garten aufschob, hatte er eine herrliche Aussicht.

Hatte er das alles überhaupt verdient?

Seufzend hatte Uruha dann angefangen mit getrübter Miene seine Sachen auszupacken, sich dann umzuziehen und seine Haare zu kämmen.

Anschließend entrollte er seinen Futon und verkroch sich darunter und für eine Weile fiel er in einen traumlosen Schlaf.

Mit einer Tasse Tee in den Händen, schob Ryouga die Tür zu Uruhas Zimmer auf. Er hoffte, dass sich Uruha ein wenig beruhigt hatte und sie vielleicht zur Abwechslung mal miteinander sprechen konnten.

Als Ryouga das Zimmer betrat, sah er, wie der Schwarzhaarige sich in seinem Futon eingekuschelt hatte und friedlich schlief.

So still gefiel ihm Uruha doch gleich schon viel besser.

Ryouga stellte den Tee auf den Tisch im Raum und kniete sich neben den Schwarzhaarigen. Warum konnte Uruha nicht immer so friedlich sein?

Der Vampir strich eine der schwarzen Strähnen aus dem Gesicht des Schlafenden, strich kurz über die sanfte Haut an Uruhas Wange. So fand er ja fast schon Gefallen an dem Schwarzhaarigen.

Ein leises Seufzen hatte Uruhas Lippen verlassen und er drehte seinen Kopf ein wenig.

Langsam wurde er wieder wach und blinzelte ein wenig.

Hockte da jemand neben ihm?

Vorsichtig sah er nach oben und erschrak sich leicht, als er sah, dass es Ryouga war, der dort neben ihm hockte. Unweigerlich stieg ihm leichte Röte ins Gesicht.

"...erschreck mich doch nicht so...", nuschelte er leise und gab einen undefinierbares Grummeln von sich. Dann rollte er sich einfach auf den Bauch.

Ryouga musste leicht Lachen über Uruhas Reaktion. So friedlich war der Schwarzhaarige sogar richtig niedlich.

"Ich hab dir Tee gebracht", meinte Ryouga und stand auch schon wieder auf.

Es gab noch einige Dinge, die er bis morgen zu erledigen hatte. Aber wenn man eh nicht mehr schlafen brauchte, konnte man auch gut die ganze Nacht durcharbeiten.

Der Braunhaarige sprach kurz mit Hideki, ließ seine Berater rufen und zog sich mit diesen in eines der Zimmer zurück.

Gestern hatte ihn die Nachricht ereilt, dass es am nördlichen Rand seines Reiches wieder zu Kämpfen gekommen war, eine Tatsache die ihm schon den ganzen Tag Kopfschmerzen bereitete.

Sie hatten bis in die frühen Morgenstunden einen Schlachtplan erstellt. Erst als die Sonne bereits dämmerte, zog sich Ryouga in seine privaten Gemächer zurück und ließ sich erschöpft auf seinen Futon fallen.
 

Etwas verschlafen hatte Uruha noch ein ‚Danke‘ gemurmelt, als Ryouga dabei war, den Raum wieder zu verlassen.

Dann streckte sich Uruha und setzte sich etwas widerwillig aus.

Irgendwie hatte es gut getan so lange zu schlafen, was ihm ja eigentlich sonst nie vergönnt war. Müde sah der Schwarzhaarige sich nach seinem Tee um, nahm ihn und trank vorsichtig einen Schluck.

Einige Zeit saß er da und dachte einfach nach. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass er nun hier war und vor allem das ihn Ryouga nicht gleich in der Luft zerfetzt hatte.

Uruha war dem anderen wirklich zu Dank verpflichtet, auch wenn er dessen wahre Beweggründe immer noch nicht kannte.

Gegen Nachmittag kam eine Dienerin rein und brachte ihm etwas zu Essen, anschließend wusch und badete sie den Schwarzhaarigen.

Yue, so hieß die Dienerin, trocknete ihm anschließend das Haar, kämmte es und steckte es ihm sorgfältig hoch.

Danach suchte Uruha sich einen seiner liebsten Kimonos heraus und sie half ihm beim binden.

Jetzt durfte er seinen Obi hinten zubinden lassen, weil er keine Hure mehr war.

Yue war dann so nett ihn auch noch dort hinzubringen, wo er hin wollte.

Vorsichtig schob Uruha die Tür auf, steckte den Kopf hinein und entdeckte Ryouga auf seinen Futon liegen.

Natürlich musste dieser ihn schon längst gehört haben.

Leise ging er hinüber und setzte sich dann neben das Futon, dennoch wagte er es nicht aufzusehen.

"...Danke...", kam es dann doch leise über Uruhas volle Lippen.

Ryouga hatte die Augen geschlossen und versuchte einfach ein wenig zur Ruhe zu kommen. Er hatte Uruha schon lange bevor diese das Zimmer betrat bereits durch die Flure gehen hören, aber dennoch hielt er seine Augen geschlossen, auch als der Schwarzhaarige sich neben sein Futon setzte.

"Wofür?", fragte Ryouga tonlos.

Uruha schien wie ausgewechselt. Erst hatte Ryouga gedacht, ihm würden die nächsten bösen Worte an den Kopf geworfen werden, sobald Uruha das Zimmer betreten hatte.

Als Ryouga die Augen öffnete konnte er sogar sehen, wie der Schwarzhaarige fast demütig seinen Kopf gesenkt hatte.

Das waren ja völlig neue Seiten an Uruha. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, den Schwarzhaarigen zu kaufen.

"Ehm.. weil...", war das einzige was Uruhas Lippen verlies, weil er es selbst nicht so genau in Worte fassen konnte.

Wofür genau war er eigentlich dankbar, dass er nicht mehr als Hute arbeiten musste so gesehen, oder das er nicht bei Lord Shiba war oder aber, weil Ryouga ihm heute Mittag den Kopf nicht abgerissen hatte, als er so patzig reagiert hatte?

"...ich weiß nicht so genau", hatte er dann doch ehrlich gesagt und biss sich auf die Unterlippe.

Auch jetzt traute er sich nicht aufzusehen, denn irgendwie war es ihm peinlich hier zu sitzen und quasi zu geben zu müssen einen Fehler begangen zu haben.

Ein Lächeln schlich sich auf Ryougas Züge, Uruha konnte richtig ja richtig niedlich sein.

Er streckte seine Hand aus und strich über die Lippen des Schwarzhaarigen, auf welcher sich Uruha noch immer biss.

"Sei mir nicht zu dankbar", meinte Ryouga dann sein Lächeln wandelte sich eher in ein abschätziges Grinsen, "ich hab dich immerhin nicht frei gekauft. Du hast nur den Besitzer gewechselt."

Ryougas Finger strichen den Hals des Schwarzhaarigen entlang, strichen in seinen Nacken, spielten dort mit den einzelnen Haaren, die sich aus Uruhas Frisur gelöst hatten.

Bis sie sich in den Nacken des Schwarzhaarigen krallten und diesen an Ryouga zog. Der Braunhaarige schlug seine Zähne in die weiche Haut an Uruhas Hals, trank gierig sein Blut. Verdammt schmeckte Uruha gut.
 

Warum machte es ihn so rasend zu sehen, wie sich Kai mit Uruha vergnügte? Es sollte ihm egal sein, immerhin waren sie aus genau diesem Grund hier hergekommen.

Er hatte Kai verdammt noch einmal überhaupt ermöglicht hier herzu kommen, auch wenn die andern Vampire es nicht so gerne sahen, wenn er den Braunhaarigen mit brachte.

"Wir gehen nach Hause", keifte er Kai noch einmal an, als sie das Freudenhaus verlassen hatten.

Saga verstand sich selbst nicht, er fühlte sich im Moment einfach nur so rasend wütend auf Uruha, irgendwie auf Kai und einfach auf alles.

Er zog den Braunhaarigen an seinem Happi hinter sich her und Kai konnte strauchelte immer wieder um mit Sagas Tempo mit zu halten.

Kai war ein wenig perplex gewesen, als Saga wieder aufgetaucht war und sagte sie würden jetzt gehen. Irgendwie verstand er den anderen nicht, sagte aber auch nichts dazu, zumal er eh nichts zu sagen hatte.

Auch sagte er nichts, obwohl er immer wieder strauchelte, da Saga ihn an seinem Happi durch die Straßen zerrte.

Irgendwann kamen sie dann endlich an Sagas Anwesen an, doch der Vampir hatte so abrupt gestoppt und Kai losgelassen, das der Braunhaarige in Saga hinein gelaufen war.

Sofort hatte er sich aber wieder gefangen und entschuldigte sich sofort.

Saga jedoch ging einfach wortlos hinein und Kai konnte nichts anderes tun, als ihm zu folgen.

Der Braunhaarige konnte schon fast die eisige Stimmung spüren, auch wenn er sie sich nicht ganz erklären konnte.

Hatte er denn etwas falsch gemacht? Immer noch traute er sich nicht etwas zu sagen.

Saga knallte die Schiebetüren hinter sich zu, eine nach der anderen, bis er sich auf die Tatami in seinem privaten Zimmer sinken ließ und versuchte tief ein und aus zu atmen.

Warum machte ihn die Sache überhaupt so wütend? Es war nichts passiert und dennoch hatte ihn allein der Anblick von Kai und Uruha zur Weißglut gebracht.

War ja fast schon so, als würde er irgendetwas für Kai empfinden. Ein lautes Lachen verließ seine Kehle und Saga verstummte erst wieder als ihm bewusst wurde, dass er gerade wirklich laut lachte.

Nein dieser Gedanke war so abwegig, dass der Braunhaarige sich gerade wirklich fragte, wie so ein Gedanke in seinen Kopf kommen konnte.

Kai war jedes Mal zusammen gezuckt, wenn eine der Schiebetüren zugeknallt worden war. Jetzt stand er hier, wie ein begossener Pudel und sah Saga verzweifelt hinterher.

Gerade eben war noch alles in Ordnung und dann lief wieder alles aus dem Ruder und zwar genau zu dem Zeitpunkt, wo er sich mit Uruha unterhalten hatte.

Durfte er das denn etwa nicht, weil Uruha eine Edelhure war?

Aber der Schwarzhaarige hatte doch Kai angesprochen und nicht anders herum.

Zermarterte er sich gerade hier wirklich den Kopf, ob er etwas falsch gemacht hatte?

Das brachte nichts, vor allem hier wie blöd im Vorraum rumzustehen.

Nur zaghaft setzte er einen Fuß vor den anderen und folgte Saga.

jedoch kam er vor dessen privatem Zimmer zum stehen, zögerte zu klopfen.

Im nächsten Moment kam ihm das aber absurd vor, hier rum zu drucksen, da Saga sicherlich längst wusste, dass er hier stand.

"Sa-saga?", kam es deshalb zögerlich über seine Lippen.

"WAS?", keifte er durch die Schiebetür hindurch.

Er hatte den Braunhaarigen längst davor nervös von einem Fuß auf den andern treten hören, doch hatte er gehofft für einen Moment einfach mal in Ruhe gelassen zu werden.

Jetzt hörte er wie Kai verschreckt zusammenzuckte und in diesem Moment bereute Saga, den Braunhaarigen so angefahren zu haben.

Immerhin hatte Kai nichts mit seiner Laune zu tun, der Braunhaarige konnte ja schlecht etwas dafür, dass ihn das ganze so aufgeregt hat.

"Komm rein", meinte Saga dann mit freundlicher Stimme.

Kai schob vorsichtig die Tür auf, kam herein und kniete sich sofort auf den Boden.

Tief hatte er sich verbeugt und wieder aufgesetzt, wagte es aber nicht den Vampir direkt anzusehen.

Seine Hände waren nervös ineinander verschränkt.

"Es... es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe... vielleicht war es eine dumme Idee,... mich mit zu nehmen...", verhaspelte sich Kai ein wenig und hasste sich dafür, dass er immer so nervös in der Gegenwart des anderen war.

Ein Seufzen verließ Sagas Lippen.

Das hatte er nicht gewollt, jetzt gab Kai sich die Schuld für seine Laune.

"Es ist nicht deine Schuld", meinte Saga sanft und zog seine Beine in den Schneidersitz.

Noch einmal atmete er tief ein und aus und versuchte seinen Körper ein wenig zu entspannen.

"Ich hab einfach einen schlechten Tag, vielleicht hab ich auch einfach zu wenig gegessen", sprach Saga seine Gedanken laut aus. Kai war trotz, dass er nur ein Mensch war und keinen hohen Rang genoss, sein engster Vertrauter.

"In diesem Stress kam ich in letzter Zeit zu gar nichts mehr, geschweige denn einmal dazu einen hübschen Snack zu genießen."

Irgendwie fiel Kai gerade ein Stein von Herzen, auch wenn es ihm nicht gerade gefiel, dass Saga schon wieder so gestresst war. Denn eigentlich war auch Kai dafür da, Saga zu entlasten, wenn dieser viel zu viel zu tun hatte.

Manchmal hielt er sich wirklich für unfähig und fragte sich, warum Saga ihn überhaupt beschäftigte, zumal er nur ein Mensch war.

Zögerlich sah er nun auf, hielt aber dem Vampir schon fast entschlossen seinen Arm hin.

"Wenn ich es schon nicht schaffe dich zu entlasten, dann trink etwas von mir...", sagte er leise und sah Saga dabei an. Es wäre ja auch nicht das erste Mal das Kai dies getan hätte.

"Danke", meinte Saga, als Kai ihm seinen Arm darbot und der Braunhaarige strich mit seinen Fingern über die feine freigelegte Haut an Kais Unterarm.

Er zog den Dunkelbraunhaarigen zu sich heran, führte Kais Arm an seine Lippen. Hauchzart strichen seine Lippen über die weiche Haut, nahm den angenehmen Geruch auf, welcher von Kai ausging. Er hatte gar nicht gemerkt wie groß sein Hunger war, die letzten Tage hatten es ihn völlig vergessen lassen. Eine leichte Gänsehaut überkam diesen und auch seine Wangen hatten sich leicht gerötet, als der Vampir ihn so sanft berührte.

Saga bleckte seine Zähne und schlug sie in Kais Handgelenk, trank gierig von dessen Blut.

Seine Fingernägel krallten sich in den Unterarm des Dunkelbraunen, pressten den Arm fast schon an seine Lippen. Er konnte gar nicht mehr genug von Kai bekommen.

Kai presste seine Lippen aufeinander und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es schon leicht schmerzte. Er wollte nicht, dass Saga ihn auch noch für ein Weichei hielt, wenn dieser das nicht so oder so schon tat.

Ein Grollen verließ die Lippen des Vampirs und er löste sich von Kais Arm, zog den Braunhaarigen an sich, presste seine Lippen auf dessen.

Er wollte mehr von Kai, viel mehr.

Gierig küsste er den Braunhaarigen, biss in dessen Lippe.

Sagas Kopf hatte sich ausgeschaltet, vergessen war, dass er Kai so töten konnte.

Erschrocken hatten sich die Augen des Braunhaarige geweitet und ein erschrockenes Keuchen hatte seine Lippen verlassen, soweit das möglich war so brutal wie Saga ihn gerade küsste.

Schnell hatte Kai dann aber geschalten und versuchte Saga irgendwie von sich zu drücken, was natürlich ein schweres Unterfangen war, da der andere um einiges kräftiger, als er selbst war. Jetzt hasste er sich schon fast dafür, nur ein schwacher Mensch zu sein und Saga in keines gleichen Ebenbürtig.

"Saga...", kam es gepresst von seinen Lippen und sein Körper fing unweigerlich an zu zittern.

Was wenn Saga die Kontrolle verloren hatte und ihn töten würde?

第3章

第3章

Saga hörte nicht wie Kai seinen Namen rief, er nahm nur dieses Rauschen in seinen Ohren war, hörte das Schlagen von Kais Herzen, das Pulsieren in seinen Adern.

Er hatte sich wieder von den Lippen des Braunhaarigen gelöst, hatte seine Zähne in Kais Hals vergraben.

Gierig trank er das Blut des Braunhaarigen, spürte wie der Körper in seinen Armen immer schwächer wurde.

Es fühlte sich in diesem Moment so richtig an, fühlte sich so gut an, diese Kontrolle zu haben, zu spüren wie Kais Leben in seinen Körper überging.

Saga nahm nicht wahr, wie Kai sich erst noch verzweifelt versuchte gegen ihn zu wehren, ihn dann seine Kräfte immer mehr verließen und er ihn schließlich nur noch flehend anstarrte.

Als Kais Herzschlag bereits unregelmäßig wurde, merkte der Saga, was er hier eigentlich tat.

Abrupt ließ er von dem Braunhaarigen ab, ließ ihn auf die Tatami sinken.

"Kai?", fragte er diesen vorsichtig. Die Augen des Braunhaarigen hatten sich geschlossen, seine Atmung war flach geworden.

Saga rüttelte ihn vorsichtig an den Schultern. "Es tut mir leid", schrie Saga fast schon, "bitte, mach jetzt nicht schlapp."

Langsam wurde es schwarz um Kai, schon längst hörte er auf sich zu wehren und schloss seine Augen. Wie konnte das bloß passieren? Wie konnte es soweit kommen, dass der Vampir seine Kontrolle verlor? Das war doch sonst noch nie passiert.

Nur dumpf nahm er wahr wie Saga ihn zu Boden lies und ihn an den schulter rüttelte.

"Saga...?", verlies es schwach seine Lippen und sein Mund schnappte hastig nach Luft, musste er jetzt sterben?

Saga krallte seine Finger fast schon in die Schultern des Braunhaarigen.

"Kai, bitte", flehte der Vampir.

Er hätte niemals auf das Angebot eingehen dürfen, nicht nachdem er seit Tagen nicht mehr getrunken hatte. Er hätte verdammt nochmal wissen müssen, dass er viel zu durstig war, um rechtzeitig aufhören zu können.

"Kai halt durch, bitte", auch wenn er wusste, dass Kai bereits zu viel Blut verloren hatte.

Die Chancen, dass der Braunhaarige überlebte waren gering.

Vorsichtig strich er über Kais Wange, wollte Kai zeigen, dass es ihm so unendlich leid tat. Kai wollte Antworten, doch kam kein Wort über seine Lippen.

Der Braunhaarige wollte sagen, dass Saga sich nicht zu entschuldigen brauchte, schließlich hatte er gewusst, wie lange Saga schon kein Blut mehr getrunken hatte.

Dann kam Saga ein fast schon wahnwitzige Idee. Was wenn er Kai von seinem Blut trinken ließ?

Bei Vampiren half es, wenn sie schwach waren das Blut eines anderen tranken, es hatte viel mehr Kraft, als das Blut von Menschen.

Er wusste ja, dass Menschen kein Blut tranken, aber vielleicht würde Kai sein Blut helfen.

Was hatte er schon für eine andere Chance, wenn er nicht bald irgendetwas unternahm, würde Kai sterben.

Saga biss sich in sein Handgelenk, wartete darauf, dass das Blut aus der Wunde sickerte.

Als Kai spürte wie das Blut seine Lippen benetzte, verzog der Braunhaarige sein Gesicht und versuchte sich wegzudrehen.

"Bitte Kai", versuchte Saga den Braunhaarigen zu beruhigen, "das ist die einzige Chance, die wir haben."

Immer mehr Blut lief in Kais Mund hinab, benetzte seine Lippen, bis der Braunhaarige kleine Schlucke nahm.

Nur etwas widerwillig nahm Kai das Blut in sich auf, spürte aber wie es ihm langsam etwas besser ging.

Nach einiger Zeit öffnete der Braunhaarige vorsichtig die Augen, doch er merkte, dass ihm immer noch schummrig war.

Saga hatte die Wunde an seinem Arm ein zweites Mal aufreißen müssen und Kai immer wieder etwas von seinem eigenen Blut eingeflößt.

Der Braunhaarige hatte die Augen zwar wieder geöffnet, aber noch kein einziges Wort gesagt. Noch immer war Kais Herzschlag langsamer, als er sein sollte und seine Atmung ein wenig zu flach.

"Wenn es dir besser geht, bring ich dich zu Ryouga", konfrontierte er Kai mit dem Gedanken, der sich in den letzten Minuten in seinem Kopf festgesetzt hatte.

Er wollte es nicht riskieren, ein weiteres Mal über Kai herzufallen. Was wenn er sich wieder nicht beherrschen konnte?

Saga würde den Braunhaarigen erst einmal an einen vor ihm sicheren Ort bringen. Ryouga würde ihm diesen Gefallen nicht abschlagen und war zudem in der Lage Saga von Dummheiten abzuhalten.

Wenn sich die ganze Sache wieder beruhigt hatte könnte Kai wieder zu ihm zurück, falls dieser überhaupt noch in seiner Nähe sein wollte.

Blinzelnd versuchte Kai den Vampir anzusehen und versuchte sich darauf zu konzentrieren, seine Sprache wieder zu finden.

"Saga? ...ich bin so müde", kam es kratzig aus seiner Kehle und mit der unverwundeten Hand hatte er nach Saga gegriffen und krallte sich in den Stoff fest, den er erhascht hatte. Dann konnte er leider nicht verhindern, dass er in einen tiefen Schlaf fiel. Kai war einfach zu erschöpft.

Saga strich über die Finger, mit denen sich Kai noch immer an seinem Kimono festkrallte. Erst als er tief schlief, entspannte sich dessen Hand und die Finger lösten sich.
 

Saga wartete bis sich sowohl die Atmung, als auch der Herzschlag des Braunhaarigen einigermaßen normalisierten. Anscheinend schien sein Blut Kai wirklich zu helfen. Also hatte er immerhin eine Sache nicht versaut.

Dann hob Saga den Schlafenden vorsichtig hoch, lehnte ihn gegen seinen Oberkörper und hielt Kai mit einem Arm fest.

Der Vampir schob die Schiebetür zum kleinen Garten auf, warf einen Blick hinaus und horchte in die Nacht.

Keiner schien sich genau in der Nähe des Gartens aufzuhalten und so huschte er mit Kai auf dem Arm durch das Gras und dann über die Mauer.

Kai hatte sich kein bisschen geregt, schien wie ein Stein zu schlafen. Saga hatte sich beeilt um zu Ryouga zu gelangen, dennoch brauchte er selbst bei seiner Geschwindigkeit mehrere Stunden. Ab und an murmelte der Braunhaarige in seinen Armen, schien aber nicht aus seinem Schlaf aufwachen zu wollen.

Da sein Herzschlag sich jedoch wieder normalisiert hatte, machte sich Saga keine Sorgen.

Die Sonne war längst aufgegangen, als sie Ryougas Anwesen erreichten. Auch hier versuchte Saga unbemerkt an den Leuten im Haus vorbei zu schleichen.

Er hatte nicht das Bedürfnis mit einem halb toten Menschen im Arm an der Eingangspforte zu klopfen und so alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Erst als er auf der Terrasse vor Ryougas privaten Gemächern stand, klopfte Saga an. Der andere Vampir musste ihn zwar längst gehört haben, aber so viel Anstand besaß er nun doch noch.

Ryouga sah ihn fragend an und musterte den schlafenden Kai in seinen Armen, als er die Schiebetür zur Seite geschoben hatte und Saga deutete einzutreten.

"Was ist passiert?", fragte Ryouga sofort, als Saga Kai auf dem Boden ablegte und sich neben den andern Vampir auf den Boden setzte.

Dem älteren Vampir waren längst die Bisswunden an Kais Körper aufgefallen.

"Ich hab mich nicht beherrschen können", meinte Saga und hatte betreten den Kopf gesenkt, "er hat mir angeboten von sich zu trinken. Ich hätte das Angebot nicht annehmen dürfen, ich hatte viel zu selten getrunken in der letzten Zeit...und dann ist es passiert."

Ryouga hatte sich über Kai gebeugt und begutachtete die einzelnen Bisse.

"Die Wunden haben sich alle geschlossen", meinte der Ältere, "die am Hals beginnt schon zu verheilen."

Ryouga wandte sich wieder dem andern Vampir zu, welcher noch immer betreten auf den Boden starrte.

"Wenn die Wunden jetzt schon heilen kann es doch nicht so schlimm gewesen sein oder?", fragte er Saga.

"Er war fast tot...dann hab ich ihn von mir trinken lassen", meinte der angesprochene kleinlaut.

"Scheint zu wirken", war die trockene Antwort von Ryouga, "und was soll ich jetzt mit ihm?"

Saga schaute auf und sah den andern Vampir bittend an. "Ich hab Angst noch einmal über ihn herzufallen...Kannst du ihn nicht für eine Weile bei dir aufnehmen?"

Ryouga brummte nur etwas vor sich hin, Saga deutete es einfach als Ja. Bis jetzt hatten sie sich immer aufeinander verlassen können.
 

Als Kai erwachte, schmerzte sein Kopf ein wenig und ihm war auch leicht flau im Magen.

Leicht brummend und blinzelnd erwachte er langsam.

"Na endlich wach?", vernahm er eine Stimme, konnte sie aber nicht recht einordnen.

Vorsichtig blickte er in die Richtung aus der die Stimme kam und versuchte zu identifizieren wer dort saß.

War das etwa Uruha? Hatte er das alles nur geträumt, das mit Saga?

Dabei konnte er sich definitiv daran erinnern nichts getrunken zu haben und sich auch nicht mit Uruha vergnügt zu haben.

"Uruha? Was machst du hier?", fragte er mit kratziger Stimme und versuchte sich aufzusetzen, wankte ein wenig dabei. Verdammt hatte er einen Hunger.

"Ich? Ich wohne seit neuestem hier. Aber nun zu dir: du hast zwei Tage geschlafen. Du solltest lieber etwas Essen und etwas trinken, sonst fällst du noch vom Fleisch", sagte Uruha belehrend und schickte eine Dienerin in die Küche.

"Was? Du wohnst bei Saga?", fragte der Braunhaarige verdutzt und versuchte alles in seinem Kopf zu sortieren. Was war passiert? Kai war sichtlich verwirrt.

"Quatsch! Bei Ryouga!", meinte Uruha leicht lachend.

"Was mach ich bei Ryouga? Warum bin ich hier? Warum nicht bei Saga? Was ist mit Saga? Ist das wirklich gestern passiert? Hab ich das nicht geträumt? Wo ist Saga? Ich muss zu ihm!", haspelte Kai plötzlich vollkommen hektisch und versuchte aufzustehen, doch kam er nicht weit, weil sein Kreislauf da nicht mit machte. Prompt strauchelte er und ging zu Boden.

Uruha hatte das nur mit gehobenen Augenbrauen beobachtet.

Der Schwarzhaarige selbst wusste auch nicht, was genau passiert war. Ryouga war nur vor zwei Tagen morgens zu ihm gekommen und hatte ihm gesagt, er solle auf Kai achtgeben. Genaueres wollte man ihm auch nicht sagen.

"Ab ins Bett mit dir, du musst erst mal wieder zu Kräften kommen", sagte Uruha seufzend und buchsierte den Braunhaarigen wieder Richtung Futon.

"Aber ich muss zu Saga!", erklärte Kai nachdrücklich, konnte sich aber nicht wirklich gegen Uruha wehren der ihn wieder auf den Futon bugsierte. "Jaja, iss erst mal was!"
 

Saga schritt nervös in seinem Zimmer auf und ab.

Eigentlich müsste er sich um wichtigere Dinge kümmern, es gab noch massenhaft Papierkram den er machen musste, doch drifteten seine Gedanken immer wieder zu Kai ab.

Immer wieder musste Saga daran denken, wie er die Kontrolle über sein Handeln verloren hatte und Kai somit fast das Leben genommen hatte.

Was der Braunhaarige jetzt wohl über ihn dachte? Wahrscheinlich wünschte er jetzt Saga den Tod, nachdem, was er Kai angetan hatte.

Saga fuhr sich durch die braunen Haare, ein Seufzen verließ seine Lippen.

Wenn er sich nicht Klarheit verschaffte, dann würde das in der nächsten Zeit nichts mehr mit der Konzentration werden.

Saga verließ sein Zimmer, sprach kurz mit einem seiner Berater. Dann war er auch schon auf dem Weg zu Ryouga.
 

Diesmal betrat er Ryougas Anwesen durch die Vordertür. Einer der Pförtner geleitete ihn bis zum Anwesen, dann übernahm eine der Angestellten im Haus.

Ryouga erwartete ihn schon in seinem privaten Raum.

"Wie geht es Kai?", fragte Saga sofort, als er den Raum betrat.

Es wunderte Ryouga überhaupt nicht, dass Saga schon nach zwei Tagen quasi wieder vor seiner Tür stand.

"Hmmm vor ein paar Stunden ist er wieder aufgewacht und scheint recht munter. Uruha schlägt sich mit ihm rum, da Kai anscheinend versucht seinen eigenen Kopf durch zu setzen. Ich kann mich gar nicht konzentrieren, so viel Krach wie die beiden machen... aber am besten überzeugst du dich selbst davon...", brummte Ryouga ein wenig launisch.

Zusammen mit Saga ging er dann zu dem Raum in den sich Kai und Uruha befanden, man hörte die beiden schon von draußen.

"Aber ich hab doch jetzt gegessen und getrunken, also kann ich wieder gehen!", meinte Kai sehr überzeugt von sich selbst.

"Und ich sage, das du dich noch gar nicht richtig erholt haben kannst, also ab wieder auf den Futon!", hielt Uruha eisern dagegen.

Der Schwarzhaarige fragte sich wirklich warum Kai so aufgebracht war und vor allem, seit wann dieser so energisch war. Sonst kannte man ihn eher als den kleinen schüchternen Tollpatsch, aber irgendetwas schien in den zwei Tagen passiert zu sein.

"Aber..."

"Kein aber! Argh, du bist anstrengender als so ein alter grabbelnder alter Sack!", zickte Uruha und war irgendwie kurz davor die Nerven zu verlieren. Kai war wie ein stures kleines Kind.

Ryouga räusperte sich, als er mit Saga den Raum betrat. Uruha brummte irgendwas vor sich hin und rauschte schon fast an den Vampiren vorbei.

"Ich geh baden, von dem da bekommt man ja nur Kopfschmerzen...", sagte Uruha aufgebracht und war verschwunden. Ryouga verdrehte allerdings nur die Augen.

"Sa-Saga!", meinte Kai hastig und war wieder auf die Knie gefallen.

"Ich lass euch allein, aber ich hab ein Ohr auf euch...", meinte Ryouga nur zu Saga und verschwand wieder.

"Kai?", fragte der braunhaarige Vampir vorsichtig, als der angesprochene sofort vor ihm auf die Knie fiel.

"Wenn ich wieder gehen soll, sag es einfach", meinte Saga dann und ging ein wenig nervös im Raum auf und ab.

"Nein!", meinte dieser hastig und war über sich selbst erstaunt, normalerweise fiel es ihm schwerer in Sagas Gegenwart so offen zu sprechen, aber jetzt.

"Ehm also... ich bin dir nicht böse, wegen dem was passiert ist, ich mein, ich bin ja selber schuld, ich wusste das du seit Tagen nichts getrunken hattest, von daher hätte ich wissen müssen, dass das passieren kann, es tut mir leid, ich bin so ein Schussel, ich hab nicht nachgedacht, ich hab mir Sorgen gemacht, irgendwie, ich weiß auch nicht, es tut mir jedenfalls leid, sei mir nicht böse...", haspelte Kai einfach so runter und musste danach erst mal tief Luft holen.

Seit wann konnte er denn ohne Punkt und Komma reden und dann auch noch in der Gegenwart von Saga.

Unmerklich spürte Kai wie seine Wangen leicht warm wurden, jetzt war es ihm peinlich, wie er sich gerade verhielt.

Saga war stehen geblieben und sah Kai etwas fragend an. Gut dass er das Gehör eines Vampires hatte, sonst hätte er nur die Hälfte verstanden, von dem was Kai in irrer Geschwindigkeit runter betete.

Ein leichtes Lächeln zierte Sagas Lippen, als er sah wie sich eine leichte Röte auf den Wangen des Braunhaarigen bildete. Also war er nicht der einzige, der sich über Kais Verhalten wunderte.

"Du brauchst dich nicht dafür entschuldigen. Ich hätte das Angebot einfach ablehnen müssen", meinte Saga und ließ sich neben den Braunhaarigen auf den Boden sinken.

Kai hatte doch nun wirklich keine Schuld an dem Ganzen. Aber so war der Braunhaarige schon immer gewesen, er gab sich für alles die Schuld.

"Trotzdem...", nuschelte Kai nun verlegen.

Was war bloß los mit ihm? Etwas unsicher biss er sich auf die Lippe, als Saga sich neben ihn setzte. Irgendwie wusste er nicht was er jetzt sagen sollte.

Kai mochte diese Stille nicht zwischen ihnen, er kam sich dann immer so hilflos vor.

Noch schlimmer war, dass ihm immer noch diese eine Frage auf den Lippen brannte.

Doch jetzt war er zu feige zu fragen.

Nach einer Weile des Schweigens verlies ein Seufzen seine Lippen.

"Darf ich dich was fragen? ...also ehm, wegen dem was vor zwei Tagen passiert ist... naja, wa-warum... warum hast du mich geküsst?", brachte Kai es dann doch wieder etwas stotternd hervor. Jetzt fühlte er sich wieder so unsicher in Sagas Nähe oder lag es einfach an der Frage die er gestellt hatte.

Saga hob ruckartig seinen Kopf und starrte den Braunhaarigen vor sich an.

Warum er Kai geküsst hatte?

Saga wusste doch selber nicht, warum er Kai geküsst hatte. Er hatte über keine seiner Handlungen nachgedacht. Es war einfach passiert.

"Ich...", fing Saga den Satz an, "weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich war so...es ist einfach passiert."

Ob Kai sich mit so einer Antwort zufrieden geben konnte? Aber etwas Besseres konnte er dem Braunhaarigen im Moment nicht bieten.

Saga stand auf und ging zu der kleinen Schiebetür, die auf die Terrasse und in den Garten führte. Schon als er die Tür einen Spalt öffnete wehte ihm eine kalte Brise entgegen. Der Braunhaarige Vampir schloss seine Augen für einen kurzen Moment und atmete einmal tief ein und aus.

Kai hatte nur leicht mit dem Kopf genickt und diese Aussage hingenommen. Irgendwie war es ja auch klar, dass Saga nicht wirklich darüber nachgedachte hatte was er getan hatte. Was stellte Kai auch so eine dumme Frage?

Der Braunhaarige schlug sich innerlich selbst, dass er doch diese dumme Frage gestellt hatte. Wie kindisch und dumm sie doch war.

"Bist du denn jetzt hier, um mich abzuholen? Oder warum bist du hier? ich mein, es muss ja irgendeinen Grund geben, warum du mich hier gelassen hast oder?", fragte Kai etwas durcheinander.

Er war aufgestanden, wenn auch etwas unsicher und hatte sich zu Saga hingedreht.

Hoffentlich machte sein Kreislauf jetzt nicht wieder schlapp.

Saga drehte sich zu dem Braunhaarigen um und seine langen Haare wurden ihm ins Gesicht geweht. Langsam strich der Braunhaarige sie sich zur Seite.

"Ich wollte sehen, ob es dir besser geht", meinte Saga ruhig und hatte die wenigen Meter zwischen ihnen überbrückt um Kai aufzufangen, als dieser nach vorne strauchelte. Vorsichtig verfrachtete er den Braunhaarigen wieder auf den Boden, sicher war sicher.

"Ich denke es ist besser, wenn du für eine Zeit hier bleibst. Ich will nicht, dass ich wieder über dich herfalle."

Kai sah ihn etwas fragend an und so setzte Saga an um weiter zu erklären:

"es ist nicht so, dass ich gerade Hunger habe, aber....jetzt wo ich weiß wie du schmeckst...was wenn ich mich nicht beherrschen kann und mehr davon will..."

"Aber... aber es liegt im Moment so viel Arbeit an, die kann ich dich unmöglich alleine machen lassen. Ich weiß wie sehr du dich momentan damit stresst und irgendwer muss dich doch entlasten können. Ich kann unmöglich zulassen, dass das jemand anderes macht und womöglich noch irgendwas verpfuscht... ich will nicht hier bleiben...", meinte Kai und zog eine leichte Schnute.

Oh nein er wollte nicht hier bleiben. Nicht das er was gegen Ryouga hätte oder Uruha, aber wie jeder wusste, wenn die beiden aneinander gerieten, dann sollte man lieber das Weite suchen. Außerdem schien Uruha so oder so momentan ziemlich zickig zu sein. Kai konnte ja nicht einmal ansatzweise mit diesem darüber diskutieren.

Kai wollte viel lieber bei Saga bleiben und aufpassen, dass sich dieser nicht wieder vollkommen überarbeitete. Was das anging kannte der Braunhaarige den Vampir nur zu gut.

"Kai", fuhr Ryouga den Braunhaarigen fast schon an. Er hatte dessen Gesicht in seine Hände genommen und zwang Kai ihn anzusehen.

"Wenn du nicht willst, dass ich dich doch noch umbringe, dann bleibst du hier!"

Saga strich kurz über die Wangen des Braunhaarigen, dann löste er seine Finger wieder von ihm.

"Du weißt nicht, wie schwer es mir fällt jetzt hier neben dir zu sitzen. Ich kann deinen Herzschlag so deutlich hören, das Rauschen in deinen Adern. Es kommt mir vor als könnte ich dich noch immer auf meinen Lippen schmecken."

Sagas Augen hatten sich verdunkelt, sahen ernst auf Kai hinab. Kai war unweigerlich leicht zusammen gezuckt und sein Herzschlag hatte sich leicht beschleunigt, als Saga ihn so eindringlich ansah aus den nun sich verdunkelnden Augen. Der Braunhaarige hatte kein Wort gesagt, sondern nur fast ergeben genickt.

Dann richtete sich der Vampir auf und ging zur Schiebetür. "Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Ich komme wieder, wenn es dir besser geht."

Kai sah immer noch perplex zu der Schiebetür, durch die Saga nun entschwunden war. Noch immer konnte er die Finger des Vampirs auf seiner Wange spüren und sein Herzschlag beruhigte sich nur langsam.

Kai schien völlig neben der Spur und legte sich wieder auf den Futon, auch wenn er nicht schlafen konnte, lag er einfach eine Weile dort.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  chihiro1981
2011-10-05T12:09:57+00:00 05.10.2011 14:09
Ich hasse es Kommis zu schreiben, weil ich echt nicht gut drin bin^^'
Deine FF finde ich echt Klasse. Super Story und Pairing auch^^
Hoffentlich veröffentlichst du bald das nächste, würde gerne wissen wie es weiter geht^^v
LG Chihiro1981
Von: abgemeldet
2011-04-15T19:29:58+00:00 15.04.2011 21:29
Das war wieder mal ein super Kapitel.
Habe mich riesig gefreut, als ich sah, dass es weiter geht.

Das Saga sich so große Sorgen um Kai macht, hätte ich nicht gedacht.
Ich meine klar, Kai ist nicht nur ein einfacher Angestellter von Saga, aber trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, wie offensichtlich Saga es macht, dass Kai ihm nicht egal ist.

Uruha ist doch selber stur und kann verdammt anstrengend sein, wieso regt er sich jetzt so auf? Vielleicht sollte ihm das auch mal jemand sagen.

Das Ryouga so einfach mitmacht und Kai bei sich aufnimmt ist eine nette Geste von ihm, damit hätte ich nicht gerechnet. Das zeigt, dass die beiden sehr gute Freunde sind.

Kai ist aber auch putzig, wie er unbedingt wieder zu Saga zurück muss, mit der Begründung, dass es so viel zu tun gibt und er nicht will, dass jemand seine Arbeit erledigt. Gut, dass Saga ihm das ausreden konnte, man weiss ja schließlich nie.
***

Freue mich schon auf das nächste Kapi.
Bis dahin
LG Temari
Von:  Alisaera
2010-11-23T20:54:21+00:00 23.11.2010 21:54
Genial! xDDD
War ja klar, dass Uruha so reagieren musste...
Aber die Szene später war echt süß <3

Und Kai hats aber auch echt nicht leicht... XD

Ein tolles Kapitel~
Bin gespannt was als nächstes passiert :3
Von:  iLove_Fanfiktions
2010-11-23T20:31:16+00:00 23.11.2010 21:31
Hayhay

vielen dank für die ens!
es war echt ein tolles kapitel
und ich kann es kaum erwarten bis es weiter geht <3

greetz
Von: abgemeldet
2010-11-23T20:19:58+00:00 23.11.2010 21:19
Hey! Ich freue mich das es schon ein neues Kapitel gibt, ich habe nämlich schon sehnsüchtig darauf gewartet. Die FF ist einfach klasse und macht auch ein klein wenig süchtig.
So jetzt gebe ich noch meinen Senf zu dem neuen Kapitel und lese es dann noch einmal -> Ich liebe es einfach.
~~*~~

Ich muss schon sagen, Ryouga ist ein sehr schwer einzuschätzender Charakter.
Erst habe ich echt gedacht, naja vielleicht ist er ja doch nicht ganz so durchtrieben wie es im ersten Kapitel den Anschein hatte, doch jetzt weiss ich, dass er noch viel durchtriebener ist.
-> Aber das ist auch gut so. Bei ihm kann man sich so sicher sein, dass er immer für eine gute Überraschung zu haben ist, was ihn auch noch viel interessanter macht. Ich mag ihn in dieser FF echt.

Ich glaube nicht, dass Uruha´s Leben jetzt ein wenig besser ist, als zuvor. Er wurde zwar nicht an einem alten Sack verkauft, aber ob Ryouga der bessere ?Herr? ist, das kann glaube ich uns nur die Zeit verraten.

Meine güte kann Saga sauer sein, dabei ist doch gar nichts zwischen Kai und Uruha passiert. Er sollte sich seinen Gefühlen lieber stellen, dann geht es ihm bestimmt auch besser. Ein wenig kann ich ihn ja schon verstehen, immerhin bin ich auch nicht besser drauf wenn ich hungrig bin. Aber ein wenig Selbstbeherrschung sollte man schon haben.

Man sollte vorher überlegen was man tut. Ich glaube Kai´s Gutmütigkeit wird ihm irgendwann mal zum Verhängnis. Hoffen wir um seines Willen, dass Saga noch rechtzeitig aufhören kann.
~~*~~

Zwei kleine Mängel hätte ich:
Ein paar Zwischenzeilen würden das ganze etwas Übersichtlicher machen, dann kommt es einem nicht so zusammengedrückt vor.
Ich weiss nicht so recht, aber ich glaube das die Stelle mit Kai und Saga am Anfang des Kapitels besser gepasst hätte.
~~*~~

Im großen und ganzen bin ich aber wieder mal begeistert von dem Kapitel und kann es gar nicht erwarten dass das nächste erscheint.
Ich wünsche noch einen schönen Abend.
LG Temari
Von:  Sarcasm
2010-11-21T23:30:41+00:00 22.11.2010 00:30
og, ich hab gleich die ersten zeilen gelesen und konnte nciht mehr aufhören e-e
respekt wirklich, ich find die ff total toll, dabei ist es bis jetzt nur ein kapitel *-*
schreibt ja schnell weiter, sonst schmoll ich! DX
ich liebe es wie ihr uruha und ryouga darstellt es ist einfach..liebe xD

ich verpeil gerade wie man eine ff auf die favoliste packt *kmt* stellt euch einfach vor ich tu es : D

ich freu mich auf das nächste kapitel <3 beeilt euch! XD *hetz*
*euch mit lollis bewerf*
lg x3
Von:  wieprei
2010-11-15T17:25:41+00:00 15.11.2010 18:25
Das ist ja mal wieder eine Geschichte nach meinem Geschmack. Klingt sehr vielversprechend.
Ich freue mich auf das nächste Kapitel.

Lg. Ines
Von:  Alisaera
2010-11-13T22:36:05+00:00 13.11.2010 23:36
Klingt bisher schon sehr vielversprechend!
Schreibstil und Story sind klasse~
^^
Und ich mag die Charas jetzt schon! xD
Bin gespannt, wie es weitergeht~

LG Shou
Von: abgemeldet
2010-11-12T11:11:54+00:00 12.11.2010 12:11
Hey ^^

Also, es hört sich erstmal schonmal ziemlich interessant an, und von der Story ziemlich gut.

Ich hätte nur zwei kleine Anmerkungen. Einmal habt ihr euch im Namen vertan, nämlich schreibt ihr Saga anstatt Ryouga als der sagt, dass er vielleicht nicht mit allen Nutten so umspringen würde wie mit Uruha ^^
Und es ist etwas verwirrend das ihr von Kyoko zu Saga wechselt, aber ansonsten, Hut ab ^^
Von:  iLove_Fanfiktions
2010-11-11T22:45:57+00:00 11.11.2010 23:45
Hayy

ich find die ff echt spannend
und die bilder bei der chara beschreibung sin mega *-*
freu mich auf jeden fall wenns weiter geht

und es wär toll wenn du mir vlt eine ens schicken könntest wenn das nächste kapitel on is x3

also bis danne

lg


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