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Kurzgeschichten
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Sweet Home

Soo...

ich hab es doch tatsächlich endlich geschafft xX

ich hab das kappi so ewig vor mich hergeschoben...*drops*

ich wusste einfach nich so wirklich wie ich die sache umsetzen sollte...

aber ich denke, ich hab es geschafft o.o

wenn es nich ganz so gut is, nehmt es mir bitte nich übel...das is der erste versuch in der art
 

ich wünsch euch viel spaß beim lesen ^^
 

14. Juni 2011
 

Sweet Home
 

Mit Mühe schleppten Rui und Umi, die letzten Kartons, in die neue Wohnung des Schwarzhaarigen. Er hatte lange suchen müssen, um eine Bleibe zu finden, die er sich, nach dem Rauswurf bei seinen Eltern, leisten konnte.

Sie setzten sich in die Küche und beide zündeten sich eine Zigarette an. „Wieso bist du denn überhaupt geflogen?“, fragte Rui an Umi gewandt. „Na das kannst du dir doch sicher denken.“, grummelte dieser vor sich hin. „Weil ich seine scheiß Firma nich übernehmen will. Deswegen hat er mir ja auch den Geldhahn zugedreht. Und der Lohn im Plattenladen, reicht nun mal nur für die Absteige hier.“ „Dann musst du dir eben nebenbei noch was anderes suchen, wenn du hier wieder raus willst.“, meinte Rui nur knapp. „Wie wär’s damit?“ Der Braunhaarige deutete an Gitarre zu spielen, worauf er sofort ein Kopfschütteln erntete. „Wieso nicht?“ „Weil ich nich gut genug bin, deswegen.“ „Du spinnst ja.“, erntete Umi darauf nur. Dieser zuckte nur leicht mit den Schultern und bediente sich an seiner kleinen Pillenschachtel. „Du solltest den Scheiß nicht mehr nehmen. Lass dir lieber richtig helfen.“, sagte Rui total ernst. Es war ihm nicht verborgen geblieben, dass Umi immer mehr mit seinen Depressionen zu kämpfen hatte und dieser Rauswurf, würde das nicht besser machen. „Das geht dich sicher nen Scheiß an, was ich mache.“, meinte Umi nur knapp und schluckte zwei der Tabletten. Rui sah seinen Kumpel an und zuckte dann mit den Schultern. „Wie du meinst.“ Der Jüngere stand auf. „Dann hau ich jetzt ab. Is mir nämlich scheiß egal, wie du den ganzen Kram hier verstauen willst.“ Der Ältere rollte leicht mit den Augen und ließ Rui gehen. Er hasste es, wenn sein Freund versuchte ihn zu bevormunden.
 

Umi taumelte durch seine Wohnung. Nachdem Rui gegangen war, hatte er sich noch ordentlich die Kante gegeben. Er ärgerte sich immer wieder darüber, wenn sie sich wegen solcher Dinge stritten. Rui war sozusagen noch der Einzige, mit dem er vernünftig reden konnte und dann schoss er sich durch solchen Mist immer wieder gekonnt ins Aus.
 

Wankend betrat er sein Bad. Er sah sich im Spiegel an. Was er sah, gefiel ihm schon lange nicht mehr. „Du machst dir alles selber kaputt.“, machte er seinem Spiegelbild Vorwürfe. „Du bist echt das Letzte!“ Laut begann er zu lachen, nur um im nächsten Moment schon wieder todernst zu werden und den Spiegel aus der Verankerung zu reißen. Schnell landete dieser auf dem Boden und zersprang in seine Einzelteile. Umi ließ sich langsam neben die Scherben sinken und sah sie an. Seinen Medizinschrank hatte er zum Glück noch nicht aufgehängt. Er griff neben sich und nahm seine Tabletten aus eben genanntem Schrank.
 

Eine nach der anderen steckte er sich in den Mund. Fast so, als wären es Bonbons, von denen man einfach nicht genug bekommen konnte. Als der „Zuckerschock“ ihn dann ereilte, griff er nach einer der Scherben. „Wird Zeit, dass Schluss ist.“, dachte er bei sich und setzte die Scherbe fest an seinen Hals. Er nickte noch leicht, dann Schnitt er zu. Sofort machte sich das Blut, in breiten Bahnen, auf den Weg aus seinem Körper. Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und hielt sich den Hals. Panik erfasste ihn. Was hatte er getan? Der junge Mann kämpfe sich auf die Beine, was durch das Blut im Bad und die Scherben nicht gerade einfach war. Schnell versuchte er sein Telefon zu erreichen, um einen Krankenwagen zu rufen.
 

Schweißgebadet schreckte Umi auf. Sofort griff er sich panisch an den Hals. Doch da konnte er nichts feststellen. Keine Wunde, kein Verband, rein gar nichts. Verwirrt sah er sich um. Er war in seinem Schlafzimmer, was er am Vortag noch mit Rui zusammen eingerichtet hatte. War das alles nur ein Traum gewesen? Langsam stand er auf und machte sich, auf zittrigen Beinen, auf den Weg ins Bad. Auch hier konnte er nichts feststellen. Keine Scherben lagen auf dem weißen Fliesenboden und auch kein Blut war zu sehen. Er blickte zum Waschbecken, doch was ihn irritierte, war, dass der Spiegel weg war. „Was zum Teufel…“ Seine Gedanken wurden unterbrochen durch ein lautes Geräusch in der Küche. Schnell ging er dorthin, um nachzusehen. Wie versteinert blieb er in der Tür stehen. Da stand jemand am Fenster. „Hallo?...Wer sind sie?“
 

Der Fremde drehte sich zu ihm um und lächelte. Begann nach einer Weile laut zu lachen. Doch dieses Lachen jagte Umi einen Schauer über den Rücken. Es klang, als würde es nicht von dieser Welt kommen.

Entsetzt riss Umi die Augen auf, als der Andere sich einfach aus dem Fenster fallen ließ. Schnell eilte er zu der Stelle, an der vor wenigen Sekunden, noch jemand gestanden hatte. Er sah aus dem Fenster. Hektisch sah er auf dem Bürgersteig hin und her. Sein Blick schweifte auch zur Straße ab, doch da war nichts. Kein lebloser Körper, wie es zu erwarten gewesen wäre.
 

Irritiert taumelte er ein paar Schritte zurück in die Wohnung. Was war das eben gewesen? Umi ging wieder ins Bad. Er brauchte jetzt eine von seinen Pillen. Die würden ihn beruhigen, so glaubte er jedenfalls. Er öffnete sein Medizinschränkchen und nahm die Packung aus diesem. Doch zu seinem Entsetzen war die Packung leer. Panisch kramte er in dem kleinen Schrank. Er ließ die Tabletten nie alle werden, ohne vorher neue besorgt zu haben. Doch er fand nichts. „Das darf doch nicht wahr sein.“, nuschelte er leise vor sich hin. Er setzte sich auf den Wannenrand und verweilte dort ein paar Minuten. Es zählte nichts, er musste raus und neue holen. Alleine der Gedanke, er hatte nichts hier, um sich zu beruhigen, war für ihn der Horror.
 

Umi zog sich nur schnell eine Hose und eine Jacke über. Er schlüpfte in seine Schuhe, nahm seine Tasche und verließ seine Wohnung. Schnell machte er sich auf den Weg in die nächste Apotheke. Sogar um diese Zeit war hier viel los.

Vor ihm stand eine junge Frau. Er verstand sehr deutlich den Namen, von dem Medikament, was er auch haben wollte. Doch die Angestellte wies sie ab. Er hörte nur etwas von Rezept und nicht mehr frei verkäuflich, weil das Medikament zu gefährlich sei.

Umi sah geschockt auf die Szene vor sich. Rezept? Wozu das denn? Was war an diesem Mittel denn gefährlich? Viel gefährlicher würde es für ihn ohne werden. Doch die junge Frau vor ihm hatte keine Chance. Sie bekam nichts. Weinend rannte sie aus der Apotheke. Nun sah die kleine dickliche Frau zu ihm. Doch auch er drehte sich gleich um und ging.
 

Langsam schlich er wieder nach Hause. Was sollte er jetzt machen? Wie sollte er ohne seine Pillen auskommen?

„Lass dir lieber richtig helfen.“, gingen ihm auf einmal Ruis Worte durch den Kopf. Er seufzte schwer. Wie sollte das denn aussehen? Sollte er sich in Zukunft einmal in der Woche, bei einem Psychologen auf die Couch legen? Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Diese Typen hatten doch mehr einen an der Waffel, als er selbst.
 

Die nächste Woche schlich wie in einem schlechten Film dahin. Er schien für alle auf einmal Luft zu sein. Selbst Rui meldete sich nicht mehr. Hatte er ihn denn wirklich so sehr verärgert? Wenn er zu ihm ging und klingelte, war Rui nie da und bei Umi tauchte er auch nicht mehr auf.

Dazu kamen diese komischen Geräusche in der Nacht und immer wieder sah er diesen jungen Mann. Dieser sagte nie ein Wort, lächelte ihn nur immer wieder auf diese komische Weise an, wie in der Nacht, als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er konnte sich das einfach nicht erklären. Wurde er etwa langsam wirklich verrückt?
 

Dann hatte er auch das Gefühl, dass seine Wohnung immer leerer wurde. Er konnte sich einfach nicht erklären, an was das lag. Jeden Morgen, wenn er erwachte, fehlte etwas. So dachte er jedenfalls. Doch alles, was er im täglichen Gebrauch hatte, war immer wieder da.
 

Umi hatte das Gefühl durchzudrehen. Was sollte das alles? Lag es vielleicht daran, dass er seine Tabletten nicht mehr nahm? Spielte sein Gehirn ihm Streiche?
 

Wie so oft in letzter Zeit, lag Umi wach. Er starrte an die Decke und dachte nach. Er konnte sich die Dinge, die geschahen einfach nicht erklären.

Auf einmal raschelte es direkt neben ihm. Er drehte seinen Kopf und sah dem jungen Mann, den er immer wieder in seiner Wohnung sah, direkt in die Augen. Dieser hockte sich auf einmal direkt über ihn und sah ihn an. Umis Herz raste in seiner Brust. Was hatte dieser Typ vor? Der Fremde packte Umi am Hals. Dieser versuchte verzweifelt sich zu wehren. „Hö..hör auf!“
 

Umi wand sich unter ihm, doch der andere ließ nicht los. Auf einmal erfasste Umi ein Würgereiz, worauf der andere wieder von ihm abließ. Der Schwarzhaarige fasste sich selbst an den Hals und begann zu würgen. Sein Hals schmerzte stark, als würde etwas in seiner Speiseröhre feststecken. Umis Herz schlug ihm bis zum Hals, als würde es krampfhaft versuchen, diesem Ding in seinem Hals einen Schups zu geben, damit es endlich nach oben rutschte. Er drehte sich auf den Bauch und ließ seinen Kopf über den Bettrand hängen. Jedes Mal, wenn er würgte, musste er auch stark husten. Tränen rannen über sein Gesicht und verschleierten ihm die Sicht. Umi hoffte einfach nur noch, dass es schnell vorbei war. Was hatte dieser Typ mit ihm gemacht?
 

Wieder einmal schreckte Umi schweißgebadet auf. Hektisch sah er sich um. Nur langsam konnte er sich wieder beruhigen. Hatte er das alles nur geträumt? Er griff sich an den Hals. Doch dieser schmerzte immer noch stark. Umi nahm die Wasserflasche, die neben seinem Bett stand und trank einen Schluck. Dabei fiel sein Blick auf den Nachttisch. Er stockte und setzte die Flasche ab. Er beugte sich zu seinem Nachtschrank und nahm den kleinen Schlüssel in die Hand, der auf einmal auf diesem lag. Er drehte ihn leicht in seinen Fingern. „Wo gehört der denn hin?“, dachte Umi verwundert. Er hatte diesen Schlüssel noch nie vorher gesehen. Er konnte sich auch nicht vorstellen, in welches Schloss er passen sollte.
 

Auf einmal tauchte der Fremde wieder auf. Umi sah ihn an. Der Andere zeigte auf den Schlüssel und deutete ihm dann durch Winken, dass er ihm folgen sollte. Der Schwarzhaarige zögerte. Was sollte das jetzt wieder bedeuten? Aber irgendwie war er auch neugierig geworden. Langsam schälte er sich aus seiner Decke und stand auf. Umi folgte dem Fremden bis auf den Dachboden. Ihm fiel ein, dass jede Wohnung ja auch einen Teil des Dachbodens für sich hatte. Umi hatte diese Kammer noch nie genutzt. Die Tür war nicht verschlossen, also betrat er den kleinen Raum. Das einzige, was diesen leicht erhellte, war das Mondlicht von außen. Sofort fiel ihm ein kleines Kästchen auf, welches sich mitten im Raum befand. Er ging darauf zu und setzte sich daneben. Das Kästchen war total verstaubt. Umi wischte einmal kräftig, mit der Hand, darüber. In das Holzkästchen war „Memories“ eingeritzt worden. Er sah es sich genau an und stellte fest, dass ein kleines Schloss, an der Vorderseite, angebracht war. Er nahm den Schlüssel und probierte ihn. Das kleine Schloss sprang sofort auf. Umi zögerte, öffnete das Kästchen dann aber. In diesem befanden sich Muscheln und viele Bilder.
 

Der Schwarzhaarige nahm die Bilder und drehte sie um, sodass er erkennen konnte, was darauf zu sehen war. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Das war der Typ, den er ständig in seiner Wohnung sah. Er wirkte auf den Bildern glücklich und auch sein Lächeln war nicht so verzerrt, wie er es immer zu Gesicht bekam. Er drehte eines der Bilder um. „Tomo…“, murmelte Umi leise vor sich hin. „Sommer 2009. Das ist gerade mal 2 Jahre her.“, dachte Umi bei sich. Er sah sich die Bilder weiter an und musste dann überrascht feststellen, dass auf einigen auch sein bester Freund Rui zu sehen war.
 

In Umis Kopf begann es zu rattern. Er konnte sich erinnern, dass Rui von diesem Urlaub erzählt hatte und auch von einem Typen, den er kennengelernt hatte. Jetzt konnte er sich auch erinnern, dass Rui von einem Tomo gesprochen hatte. Die beiden hatten sich gleich sympathisch gefunden und den ganzen Urlaub miteinander verbracht. Ruis Gesicht nach hatte er sich auch ein wenig in den anderen verknallt.
 

Doch plötzlich ließ er die Bilder fallen. Nein, das konnte nicht sein. Rui hatte auch von einem Segelausflug erzählt, bei welchem sein Bekannter ums Leben gekommen war. Umis Atem beschleunigte sich. Sein Blick hob sich, als er ein Geräusch hören konnte. Er blickte in das aufgequollene Gesicht Tomos. Er sah auf einmal aus, als hätte er schon monatelang tot im Meer gelegen.

So schnell es ging, erhob Umi sich und stolperte entsetzt zur Tür. Er knallte diese hinter sich zu, als könnte er Tomo so von sich wegsperren. Schnell flüchtete er in seine Wohnung und verkroch sich im Bett. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Herz raste in seiner Brust. Was war das denn eben gewesen? Das konnte doch nicht wahr sein. „Umi wach auf!“, brüllte er sich selber an. Er schlug sich gegen die Wange und kniff sich fest in die Arme, doch nichts wollte so recht helfen.
 

Plötzlich konnte Umi jemanden in seine Wohnung kommen hören. Er kniff die Augen zusammen und betete darum, dass es nicht dieser Freak war. Doch er vernahm Ruis Stimme. Er öffnete seine Augen wieder und wühlte sich aus der Decke. Er sprang aus dem Bett und eilte in den Flur. „Rui, Gott sei Dank. Du wirst mir nicht glauben, was mir komisches passiert ist. Das muss ein übler Alptraum gewesen sein.“ Umi schlich um den Jüngeren herum, doch dieser schien ihn mit aller Macht zu ignorieren. Er hörte ihm gar nicht zu. Jetzt sah Umi auch genauer hin. Rui weinte. Was sollte das jetzt wieder? „Rui?“ Der Ältere sah seinen Freund direkt an, doch dieser schien durch ihn hindurch zu sehen. Auf einmal kam auch sein Vater in die Wohnung. „Was will der Arsch denn hier?“, dachte Umi bei sich. Sein Vater begann zu sprechen: „Wie versprochen, kannst du dir etwas zu Erinnerung aus der Wohnung holen. Aber beeil dich.“ Rui nickte auf die Worte nur leicht.
 

„Zur Erinnerung?“, dachte Umi verwirrt. Er verfolgte jeden Schritt des Jüngeren in der Wohnung. Dieser ging langsam auf Umis Schlafzimmer zu. Zielsicher steuerte er das Bett an. Der Braunhaarige nahm sich die kleine Schildkröte, die auf Umis Kissen lag. „Hey Moment mal. Die brauch ich noch!“, sagte Umi an Rui gerichtet und wollte ihm die Schildkröte aus den Händen nehmen. Doch sein Griff ging ins Leere. Immer wieder versuchte er danach zu fassen, doch es ging einfach nicht. Jedes Mal, wenn die beiden sich „berührten“, fing Rui nur noch mehr an zu weinen. Umi war verzweifelt. Was war hier los?
 

Der Schwarzhaarige verließ das Schlafzimmer und sah sich in der Wohnung um. Die Wohnung war fast gänzlich leer. „Was soll das?“, dachte er bei sich. Er ging auf seinen Vater zu und versuchte ihn anzusprechen. Auch bei ihm versuchte er es, seine Hand zu nehmen, oder etwas Ähnliches zu tun, aber nichts funktionierte. Plötzlich fing auch sein Vater an zu weinen. „Was?“ Umi war verwirrt, wie schon lange nicht mehr.
 

Er drehte sich um und wieder stand Tomo vor ihm. Er sah aber wieder ganz normal aus. „Komm mit.“, meinte Tomo nur leise.

Umi zögerte noch, folgte Tomo dann aber wieder auf den Dachboden. Die beiden setzten sich in eine Ecke und Tomo begann zu erzählen.
 

„Am Anfang wollte ich es auch nicht glauben. Ich wusste noch, dass ich Rui im Urlaub getroffen hatte. Wir haben diesen Ausflug mit dem Segelboot zusammen gemacht. Ein schlimmer Sturm zog auf. Ich bin aufs Deck gegangen und hab versucht das Segel einzuholen, damit wir nicht zu weit abgetrieben werden. Aber der Mast ist umgestürzt und hat mich getroffen. Ich war bewusstlos und bin dann ins Meer gefallen“ Tomo machte eine kurze Pause und seufzte schwer. „Ich bin einfach wieder in meinem Bett aufgewacht, als wär das alles nur ein Traum gewesen. Kurze Zeit hab ich einfach so weiter „gelebt“, ohne mir groß Gedanken zu machen. Aber ich hab Rui schrecklich vermisst. Ich hab versucht ihn zu finden. Aber ich hatte keine Adresse von ihm, am Ende war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob er wirklich existiert. Ich hatte mir immerhin eingeredet, dass das alles ein blöder Traum war. Aber dann, wurde meine Wohnung immer leerer und leerer. Ich konnte mir das nicht erklären und hab es deswegen verdrängt, genau wie du jetzt.“ Tomo sah den anderen kurz an. „Aber als meine Eltern dann kamen und auch noch das Schlafzimmer abgebaut haben, direkt vor meinen Augen. Da ist es langsam zu mir durchgedrungen. Ich bin tot, schoss es mir durch den Kopf. Erst hab ich gelacht, dann geweint. Ich war mir nicht mal sicher, ob das überhaupt echt war. Immerhin musste ich ja tot sein.“
 

Nun trat eine lange Pause ein, in welcher auch Umi langsam anfing zu begreifen. Er griff sich an den Hals und konnte auf einmal eine breite Wunde spüren. Entsetzt riss er die Augen auf. „Ich hab es wirklich getan.“, nuschelte er leise.
 

Tomo sah den Schwarzhaarigen an und nickte nur leicht. „Ich wollte dir gleich sagen, was los ist. Aber ich konnte einfach nicht zu dir durchdringen. Du hast mich nur gesehen, konntest mich aber nicht hören. Ich musste dich irgendwie dazu bringen, dass du mich für echt hältst, dass du mir glaubst. Erst hab ich die Sache mit dem Fenster versucht, aber das hast du erfolgreich abgeblockt. Zum Schluss ist mir nur noch die Sache mit dem Schlüssel eingefallen und ich musste dir die grausame Wahrheit zeigen.“
 

Lange saßen die beiden einfach nur nebeneinander und Umi ließ alles langsam sacken. „Heißt das denn, dass sie dich nicht gefunden haben?“, fragte Umi an Tomo gerichtet. Dieser nickte leicht. „Mein Körper liegt immer noch da im Meer.“
 

Umi schluckte leicht, das war eine schreckliche Vorstellung. „Und das hier, war mal deine Wohnung?“ Tomo nickte wieder leicht. „Ja, hier hab ich mal gewohnt. Ich war schon lange weg, aber dann kamt ihr beide. Das hat mich irgendwie wieder zurückgeholt. Es war schön, Rui noch einmal zu sehen. Die Kiste mit den Bildern ist auch von ihm. Er hat sie meinen Eltern gegeben, aber die wollten sie nicht haben. Sie haben sie hier auf den Dachboden gestellt, in der Hoffnung, dass sie bald jemand wegwirft.“
 

Wieder trat ein langes Schweigen ein, bis Tomo Umis Hand nahm. Die beiden sahen sich an. „Wir sollten jetzt gehen.“, meinte Tomo nur leise. Der Schwarzhaarige sah Tomo erschrocken an und zog seine Hand zurück. „Aber wohin denn?“

Tomo lächelte leicht. „Du musst keine Angst haben. Du bist doch nicht allein.“ Wieder nahm er die Hand des Schwarzhaarigen und zog ihn dann mit sich hoch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-07-24T20:06:20+00:00 24.07.2011 22:06
oh man...
Am Anfang hab ich ja noch gehofft, dass es nicht dass ist, wofür ich es gehalten hatte, aber nach und nach kristallisierte es sich ja dann doch heraus, dass Umi tot sein musste...
V_V
Die FF ist sehr traurig und ja ich sitze jetzt hier und heule ;_;
...aber sie ist auch mit unendlich viel Gefühl geschrieben worden, sonst würde ich nicht heulen...
*schnief*
wer weis, vielleicht findet ja Rui noch die Schachtel auf dem Dachboden und kann durch Umi noch Tomo's Leiche bergen lassen...
da er ja Umi anscheinend, wenn auch noch nicht bewusst wahrnehmen kann...

LG
Aya-chan60 ^_^
Von:  Gedankenchaotin
2011-07-24T18:53:32+00:00 24.07.2011 20:53
Rui kann einem richtig leid tun, dass er beide verloren hat.
Und Umi.. ja eigentlich ist der ja auch selbst schuld.~
Schon.. schicksal, dass Umi ausgerechnet in Tomos alter Wohnung gelandet ist.~

Find ich aber gut umgesetzt. :)

LG Gedankenchaotin


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