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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Hastig verstaute Sam seinen Einkauf im Kofferraum des Impalas und rannte noch einmal los um Lebensmittel für die nächsten zwei Tage einzukaufen. Dann fuhr er zurück.

Erleichtert stellte er fest, dass Dean noch immer schlief, anstelle eines Kuscheltieres, den Bettzipfel im Arm.

Sam schlug sich vor die Stirn. Er hatte das Plüschtier vergessen!

Müde rieb er sich über die Augen und überlegte gähnend, ob er noch einmal losfahren wollte.

Er entschied sich dagegen. Er war viel zu müde und wollte eigentlich nur noch duschen und dann ins Bett. Sein Bruder schien sich ja ganz gut geholfen zu haben.

Schnell baute er noch die Spielsachen auf dem Boden, vor dem Fußende von Deans Bett auf und beeilte sich dann, in seins zu kommen.

Noch beim Einschlafen überlegte er sich, dass er mal gelesen hatte, dass Kinder Regeln brauchten und wie er das am Besten umsetzen könnte.
 

Sein Handy riss ihn ein paar Stunden später wieder aus dem Schlaf. Er hatte es gestellt, um nicht den ganzen Tag zu verschlafen und dann vollkommen aus dem Rhythmus zu kommen. Okay er hatte ja kaum einen richtigen Tagesrhythmus, aber er wollte dem Kleinen einen geben.

Er quälte sich in die Senkrechte, buk Pfannkuchen, nachdem er sich angezogen hatte, kochte Kaffee und Kakao und deckte den Tisch. Erst als alles fertig war, weckte er seinen Bruder.

Träge streckte der sich, rieb sich mit den Fäusten den Schlaf aus den Augen und blinzelte müde.

„Komm, Essen ist fertig“, forderte Sam ruhig.

„Müde!“

„Ich auch, aber wenn wir jetzt noch länger schlafen, kommen wir heute Abend nicht ins Bett.“

„Bin aber müde“, quengelte der Blonde weiter.

„Na komm erstmal essen und wenn du dann immer noch wieder ins Bett willst, dann kannst du gehen, okay?“

Zögernd nickte der Ältere und rutschte vom Bett.
 

Schweigend aßen sie.

„Immer noch müde, oder sollen wir mal schauen, was im Fernsehen kommt?“, fragte Sam während er begann den Tisch abzuräumen.

„Müde!“, erklärte Dean und stand auf. Er wollte wieder ins Bett. Wer wusste schon, ob er dem Langen nicht wieder im Weg rumstand, oder etwas kaputt machte.

Sein Blick fiel auf die vielen Kartons auf dem Boden. Ganz ohne sein Zutun tapsten die bloßen Füße zu den Spielsachen.

„Für mich?“, fragte er leise.

„Siehst du hier noch jemanden, der so klein ist wie du?“

Noch ehe er sich versah, umarmte ihn Dean stürmisch.

Vorsichtig legte der Größere seine Arme um den Blonden und ließ ihn gewähren.

„Immer noch müde?“, fragte er nach einer ganzen Weile leise und wie zu erwarten war, schüttelte der Ältere den Kopf.

„Okay, dann ab ins Bad und Zähne putzen. Danach will ich deine blauen Flecke noch mal einreiben, dann anziehen und dann darfst du spielen.“

„Aber ich …“

„Nix du! Hier ist es nicht sonderlich warm und ich möchte nicht, dass du dich erkältest. Also los!“

Maulend lief der Blonde ins Bad und putzte sich die Zähne.
 

„Halt still“, schimpfte Sam, nachdem ihm sein Bruder zum zweiten Mal entfliehen wollte. Jetzt untersuchte er ihn extra gründlich! Dean zappelte immer mehr.

„Wenn du gleich stillgehalten hättest, wären wir schon fertig. Und jetzt ab. Anziehen!“, sagte er mit einem leisen Lächeln im Gesicht und atmete durch, als Dean aus dem Bad verschwunden war. Das konnte ja heiter werden. Ein Sack Flöhe würde sich leichter hüten lassen!

Er erhob sich, half seinem Bruder beim Schleife binden und setzte sich dann auf sein Bett um ihm beim Auspacken der Kartons zuzuschauen. So etwa musste es in normalen Familien zu Weihnachten wohl aussehen. Wehmut schlich sich in seinen Blick.

In diesem Augenblick schaute Dean zu ihm hoch. Er griff nach einem anderen Karton und hielt ihn Sam hin.

„Willst du auch einen aufmachen?“

Der jüngere Winchester schüttelte den Kopf und kämpfte die Tränen hinunter, die sich jetzt mit aller Macht in seine Augen drängten. Das hätte auch durchaus der richtige Dean gefragt haben können.

„Nein. Die sind für dich. Mein Spielzeug liegt auf der Kommode.
 

„Brauchst du Hilfe?“, wollte er wissen und deutete auf den Bauplan neben seinem Bruder.

„Weiß nich“

Sam setzte sich zu ihm auf den Boden. Er nahm die Bauanleitung und legte sich vor den Blonden, dann ließ er ihn probieren und nur wenn etwas überhaupt nicht passen wollte, half er ihm.

Bald rutsche Dean, den Löschtruck schiebend, über den Boden des Zimmers.

Sam atmete tief durch. Wieso hatten sie nicht so eine Kindheit haben können? Sie hätten bestimmt wunderbar miteinander gespielt.

Er kramte Deans Handy hervor und wählte Bobbys Nummer, doch der Freund ging nicht dran.

Wahrscheinlich war er zu einem Fall rausgefahren, oder noch bei den Succubi, überlegte Sam. Dort wollte er ihn nicht stören. Nicht dass er ihn noch an diese Kreaturen verriet.

Er schaute Dean noch eine Weile zu und setzte sich dann mit seinem Laptop an den Tisch, um zu versuchen, der Lösung dieses Rätsels etwas näher zu kommen.

Doch vorher wollte er Nick noch anrufen.

„Sam“, begrüßte ihn der FBI-Agent ohne sich gemeldet zu haben und in seiner Stimme klang Erleichterung mit.

„Wie geht es Dean?“

„Ich hab ihn wieder. Soweit geht es ihm ganz gut. Er hat nur ein paar blaue Flecke.“

„Kann ich mit ihm reden?“

„Ich denke, das ist im Moment schlecht.“

„Sam?“, fragte der Agent misstrauisch.

„Er ist zurzeit nicht so ganz er selbst.“

„Und das heißt?“

Sam schluckte. Die ganze Situation setzte ihm wohl doch mehr zu als er es für möglich gehalten hatte. Er wollte so gerne mit jemandem reden, aber Bobby war nicht erreichbar. Er atmete noch einmal durch. Sein Blick ruhte auf seinem Bruder.

„Dean, pass auf!“

Der Blonde hatte den Feuerwehrtruck gerade über das Kabel der Nachttischlampe geschoben. Doch nicht vollständig. Das Kabel klemmte vor den hinteren Rädern und die Lampe stand schon gefährlich auf der Kippe. Sam sprang auf und rettete die in der letzten Sekunde vor einem Absturz.

Dean schaute ihn erschrocken an.

„Ist ja nichts passiert“, versuchte er zu trösten. „Du musst nur aufpassen. Nicht dass du dir weh tust, okay?“

Der Blonde schniefte, dann nickte er. Sam wuschelte ihm durch die Haare und lächelte ihn an.

Erst jetzt fiel ihm sein Telefonat wieder ein.

„Nick?“, fragte er in den Apparat.

„Was ist bei euch los?“, wollte der auch gleich wissen. Auf das Gehörte konnte er sich so gar keinen Reim machen.

„Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Uns geht es soweit gut, denke ich. Genau kann ich das allerdings nur von mir sagen. Dean kann sich im Moment dazu schlecht äußern.“

„Will ich wissen, was das heißt?“

„Ich denke nicht.“

„Es hat was mit eurem Leben zu tun?“

„Ja.“

„Okay, dann frage ich besser nicht.“

Sam lächelte dankbar, aber auch ein wenig enttäuscht. Er hätte sich seinen Frust schon gerne von der Seele geredet. Aber Nick war wirklich nicht der richtige Ansprechpartner.

„Du wolltest mir von unserem Geist erzählen?“, lenkte er das Gespräch auf den Grund seines Anrufes.

„Ja. Speight hat gesungen wie eine Nachtigall, nachdem wir ihm erklärt hatten, was wir schon gegen Lynch haben und es für ihn nur noch darum ging, ob er so wie der wegen Mordes angeklagt werden würde, oder vielleicht bei einem Deal mit dem Staatsanwalt eine mildere Strafe für ihn herausspringen könnte.

Also. Letztendlich war es der übersteigerte Geltungsdrang eines Menschen, der weder mit Wissen noch mit Talent punkten konnte. Lynch war ohne Aufnahmeprüfung in die Studentenvereinigung gekommen, weil sein Vater auch schon Mitglied war. Und so hat er versucht sich durch Aufschneiderei hervorzutun und sich die wahnwitzigsten Aufnahmeprüfungen ausgedacht. Die Jahre danach waren nicht viel besser.

Lange Rede, kurzer Sinn: Lynch hat bestimmt, dass Wang den Hessen spielen sollte. Er musste mit einem Bettlaken über dem Kopf, über das Schlachtfeld reiten. Das Pferd ist wahrscheinlich an der Böschung des Creeks entlang galoppiert, abgerutscht, oder in ein Loch getreten und hat sich ein Bein gebrochen. Es stürzte den Hang hinab in den Creek. Wang hat sich bei dem Sturz das Genick gebrochen. Er war auf der Stelle tot.

Das Pferd haben sie einfach da liegen gelassen.

Wangs Leiche haben sie ein paar hundert Meter weiter, an der Stelle vergraben, an der ihr ihn gefunden habt.

Nach der Obduktion werden wir ihn seinen Eltern übergeben.

Auf jeden Fall habt ihr diese Mordserie beendet. Danke.“

„Gern geschehen“, antwortete Sam und wünschte sich, diese Informationen an Dean weitergeben zu können.

„Verrätst du mir, warum er gemordet hat?“, wollte der Agent nach einer kleinen Weile wissen.

„Wir vermuten, dass er seinen plötzlichen Tod überhaupt nicht mitbekommen, oder ihn nicht wahr haben wollte und nicht ins Licht gegangen ist. Vielleicht ist er auch in seinem Körper stecken geblieben und hat geruht.“ Sam zuckte mit den Schultern. „Durch den starken Regen der letzten Wochen gab es einen Erdrutsch und der Schädel wurde von der Leiche getrennt. Das hat ihn wohl aufgeschreckt und er hat nach einem Kopf gesucht. Ich vermute, dass der Geist des Pferdes vielleicht auch noch da war und er es geschafft hat, ihn zu nutzen. Doch das gehört in den Bereich der Spekulationen.“

„Es gibt das Licht?“, wollte Nick nach einer Weile wissen.

„Ja. So wie es die Hölle gibt.“

„Okay. Ich muss wieder rein“, verabschiedete sich Nick. „Lasst von euch hören und viel Glück bei der Lösung eures Problems.“

„Danke.“

Der Winchester legte auf. Er schaute Dean noch eine Weile beim Spielen zu, bevor er sich seinen Recherchen zu wandte.
 

„Dean, komm! Badewasser ist fertig“, rief Sam seinen Bruder. Er drehte das Wasser ab und prüfte noch einmal die Temperatur.

„Dean! Komm schon! Sonst gibt es nachher keine Schlümpfe!“ Er blieb in der Tür stehen und schaute zu seinem Bruder, der sich endlich von Boden erhob und sich das T-Shirt über dem Kopf quälte.

„Brauchst du Hilfe beim Ausziehen?“

Der Blonde schüttelte den Kopf. Er ließ seine Sachen fallen, wo er stand, holte sich noch das Schlauchboot, das zu einem der Feuerwehrfahrzeuge gehörte und kletterte in die Schaumberge, die sich in der Wanne türmten. Sam lauschte noch eine Weile, wie er die Ente, in der sich der Badezusatz befand, mit den Feuerwehrleuten aus den trostlosen Weiten der Schaumarktis rettete, dann schloss er die Tür bis auf einen Spalt und schob die Pizza in den Ofen.

Nach dem Telefonat mit Nick, gestern, hatte er recherchiert und einige Flüche gefunden, die auch dazu dienen konnten Seelen zu tauschen. Es gab auch Lösungen, um diese Flüche umzukehren. Das Problem daran, er musste den genauen Wortlaut kennen, mit dem der Fluch ausgesprochen wurde. Hier kam er also nicht weiter.

Danach hatte er im Netz nach Informationen zum Entwicklungsstand eines Fünfjährigen gesucht und konnte jetzt feststellen, dass Dean genau das war. Ein normal entwickelter Fünfjähriger.

Wieder ein Schlag ins Wasser.

Immerhin hatten sie gestern herausgefunden, dass Dean die Schlümpfe liebte und dass er, wenn Sam ihm vorlas, auch ohne Kuscheltier einschlafen konnte. Er wusste, dass sein Bruder nach wie vor kein Gemüse mochte, Eis dafür aber für sein Leben gern.

Das war doch immerhin ein Anfang!



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