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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Dean auf Schlafentzug

139) Dean auf Schlafentzug
 

Der Morgen graute schon, als der ältere Winchester in ihr Motelzimmer kam. Müde rieb er sich die Augen. Eigentlich wollte er nur noch duschen und dann ins Bett und mindestens bis morgen schlafen. Doch das konnte er wohl vergessen. Es galt ein Ehepaar von einer riesigen Dummheit abzuhalten.

Kaum hatte er die Tür geschlossen und sich ins Zimmer umgewandt sah er sich Sams prüfendem Blick gegenüber. Entweder hatte sein kleiner Bruder mehr oder weniger auf ihn gewartet oder er war zu laut gewesen. Aber er vermutete eher ersteres. 

Kurz musterte er den Jüngeren. Doch außer, dass Sam vom Schlafen etwas zerknautscht war, sah er aus wie immer. Erleichterung machte sich in ihm breit. Er war so wütend gewesen, weil die den Impala angegriffen hatten, dass er viel zu spät daran gedacht hatte Sam zu warnen. Allerdings waren sie ihm nicht weiter gefolgt als ein paar Yards und er war davon ausgegangen, dass sie sich auf das Haus beschränkten.

Er hatte mit seiner Vermutung also richtig gelegen. Dieser Mob beschützte nur das Haus der Hexe. 

Sam legte die Stirn in Falten. Dean sah irgendwie mitgenommen aus. Und wo kam er jetzt erst her?

„Was ist passiert?“, fragte er so ruhig wie möglich.

„Kann ich erst duschen?“, kam es schleppend von dem Blonden.

„Klar. Ich besorg uns Frühstück“, antwortete der Jüngere und stand auf. Dean warf ihm den Autoschlüssel zu.

„Ist der schwarze Toyota“, sagte Dean und verschwand im Bad.

„Toyota?“ Dem Jüngeren standen mehrere Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Doch die Antwort würde auch erst später kommen. Sein Bruder hatte die Tür schon hinter sich geschlossen.

‚Wieso fahren wir jetzt Toyota? Das Ganze wird ja immer mysteriöser!’, überlegte er und starrte auf die Stelle, an der Dean eben gestanden hatte. Etwas glitzerte am Boden. Schnell hatte er dieses Etwas aufgehoben und ließ es auf seiner Hand hin und her kullern.

„Ein Stück Glas?“, murmelte er verwundert. ‚Aber die Kanten sind nicht scharf. Autoglas? Was ist mit dem Impala?’ Alarmiert schaute er wieder auf die Badezimmertür. Wenn Deans Baby etwas passiert war, würde das zumindest sein Aussehen erklären.

Sam holte tief Luft, zuckte mit den Schultern und zog sich an um endlich für ihr leibliches Wohl zu sorgen.
 

„Erzählst du mir jetzt was los war und warum wir plötzlich Toyota fahren?“, fragte Sam nachdem sie ihr Frühstück fast beendet und er kurz davor war, an Neugierde zu sterben, da Dean wohl nicht von selbst reden wollte, sondern nur abwesend aus dem Fenster starrte.

Der Blonde zuckte zusammen und schien wie aus einem schlechten Traum zu erwachen. 

Einen Augenblick irrten seine Augen orientierungslos durch den Raum, dann fokussierte sich sein Blick wieder. Er rieb sich noch einmal mit der Hand über sein Gesicht und begann dann zu sprechen.

„Ich denke Stephanie DeVendt oder auch Miss Margo ist die Frau, die Bobby meint und du suchst. Die die diese Wünsche erfüllt, oder besser tauscht“, erklärte er etwas unzusammenhängend

„Woher willst du das wissen? Und woher hast du diesen Namen?“ Sam war platt.

Dean schüttelte den Kopf. Er nahm noch einen Schluck Kaffee und versuchte sich zu konzentrieren. Dann erzählte dann weiter.

„Ich hab hier im Stadtarchiv nach ihr gesucht. Die nette Dame an der Information war ganz hilfreich, bis ich tiefer graben wollte. Da wurde sie richtig giftig. Sie hat mich rausgeschmissen und in der Bibliothek in Pine Bluff hatte ich das Gefühl die ganze Zeit beobachtet zu werden.“ Wieder schüttelte er den Kopf.

„Sie scheint keine Eltern zu haben, aber eine Großmutter, die ihr verdammt ähnlich sah und ihr das Haus vererbt hat und danach spurlos verschwunden ist. Auch egal!

Ich habe die DeVendt oder besser ihr Haus in den letzten zwei Nächten beobachtet. Gestern, kurz vor Mitternacht, kam ein Ehepaar. Sie wollten wegen ihrer kranken Tochter mit der DeVendt reden. Da fiel der Name „Miss Margo“. Wir sollten mit den Beide reden.“

„Was wollten sie von ihr?“, fragte Sam interessiert.

„Soviel ich mitbekommen habe ging es wohl um ihre todkranke Tochter. Sie wollten dass sie lebt. Die DeVendt hat dafür zehn Jahre ihres Lebens gefordert. Mutter wollte das sofort machen, Vater war sehr unentschlossen.“

„Zehn Jahre? Ist sie ein Dämon?“

„Nein ich glaube nicht“, antwortete Dean bestimmt und gähnte.

„Irgendwie ist das ungerecht!“, stellte Sam leise fest.

„Was?“

„Naja, Bobby und ich sitzen uns den Arsch platt beim Recherchieren und kommen nicht weiter und du stolperst regelrecht über die Lösung dieses komplizierten Falles.“

„Darf ich dich an die Nixe erinnern? Da bin ich regelrecht in mein Verderben gestolpert.“

„Dafür hast du ja mich!“, antwortete der Jüngere ernst.

Dean gab keine Antwort. 

„Weißt du wo sie wohnen?“, nahm Sam ihren Fall wieder auf.

„Nein, aber ich hab ihr Nummernschild. Und die Vornamen. Vielleicht kommst du damit weiter. Ich denke sie werden hier in Grady ein Zimmer haben. Sie heißen Carl und Kyra.“

Sam griff sofort nach seinem Laptop. 

„Und warum fahren wir jetzt Toyota?“

Deans Miene verfinsterte sich schlagartig. Er schloss die Augen.

„Margo muss die Menschen hier mit einem Bann oder so belegt haben. Ich weiß es nicht. Als ich den beiden zu ihrem Motel folgen wollte, stand plötzlich ein Mob vor mir. Ich kam mir vor wie bei einer Hexenjagd. Wie damals in River Crove. Sie hat einiges abbekommen.“

„Du solltest dich hinlegen bis ich die beiden gefunden hab.“

„Ich kann eh nicht schlafen!“, sagte der Blonde und schob seinen Stuhl ein Stück zurück.

Sam nickte nur und begann das Ehepaar zu suchen. 
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er zu seinem Bruder blickte. Dean hatte seinen Kopf gegen die Wand in seinem Rücken gelehnt und schlief. 

Doch viel zu schnell musste er ihn wieder wecken.

„Ich hab sie gefunden. Sie heißen Lang mit Nachnamen“, sagte er leise.

Der Blonde blinzelte kurz, dann richtete er sich auf.

„Dann lass uns hinfahren. Vielleicht können wir ihnen ins Gewissen reden.“

Sam erklärte sich bereit zu fahren und Dean ließ sich dankbar auf den Beifahrersitz fallen.

„Was genau hat Bobby herausgefunden?“, fragte Dean. „Ich brauche nur die Fakten.“

„Jemand sollte leben, ein bis dahin vollkommen gesunder Mensch starb. So ähnlich wie bei Roy. Allerdings gibt es auch Fälle bei denen es nur um Geld oder andere materielle Dinge ging.“

Der Ältere nickte und verfiel wieder ins Grübeln.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür zum Zimmer der Langs einen Spalt breit öffnete. Carl schaute skeptisch auf die Männer davor, doch er kam nicht dazu etwas zu sagen.

„Wir müssen reden!“, erklärte Dean energisch und drängte sich in das Zimmer.

Dieser Carl hatte seinen Bruder nicht viel entgegen zu setzen, erkannte Sam und tippte auf Versicherungsvertreter oder irgendein anderer Schreibtischtäter.

„Was unterstehen Sie sich!“, polterte der auch los, nachdem die Brüder vor ihm im Zimmer standen.

„Wie ich schon sagte: Wir müssen reden!“ Dean war übernächtig und hatte sich noch immer nicht beruhigt, was das Attentat auf sein Baby anbelangte. Er war wirklich nicht in der Laune für übertriebene Höflichkeiten oder lange Vorreden.

„Ich wüsste nicht worüber wir mit ihnen reden wollten! Kyra ruf die Polizei!“

Schnell stand Sam neben der verängstigt dreinblickenden Frau und hatte seine Hand auf die ihre gelegt, die schon den Telefonhörer ergriffen hatte.

„Es dauert nicht lange“, erklärte Sam und versuchte freundlich zu klingen, „und dann sind wie wieder verschwunden.“

„Dann reden Sie. Ich kann Sie ja offensichtlich nicht daran hindern!“, sagte Carl und ließ sich auf einen alten Sessel fallen.

„Nein, können Sie nicht.“ Dean begann das Zimmer zu untersuchen.

„Sie waren gestern, oder heute früh, bei Miss Margo.“

„Woher?“

„Auch das spielt keine Rolle!“, unterbrach ihn Dean fuhr fort, ohne die Frage zu beachten, oder seine Suche zu unterbrechen. „Zehn Jahre Ihres Leben mögen für Sie ein gerechter Preis sein. Aber sie sind nur die Bezahlung für die Hexe! 

Der Preis für das Leben Ihrer Tochter ist ein weiteres Leben. Ein Kind wird sterben, damit Ihr Kind leben kann! 

Was sie beide mit ihrem Leben machen, ist ihr Bier. Aber können sie damit leben ein Kind auf dem Gewissen zu haben?“

Die Frau hatte während Deans kleiner Ansprache ihre Hände auf ihr Herz gepresst und war immer bleicher geworden. Ihre Augen waren zwischen den Brüdern hin und her gewandert.

„Aber woher wissen Sie das alles?“, stammelte sie und schaute den älteren Bruder an.

„Wir sind Betroffene der anderen Seite eines solchen Wunsches.“ Dean bückte sich, hob etwas auf und steckte es in seine Tasche.

Sam hatte seinen Bruder die ganze Zeit beobachtet und ihm schweigend zugehört. Er wunderte sich, was Dean da machte und was er zu sagen hatte, aber er war sich sicher, dass der genau wusste wovon er sprach und so hütete er sich ihn zu unterbrechen.

„Aber…“, begann der Mann und wandte sich jetzt an Sam.

„Es ist ihre Entscheidung“, erklärte der Jüngere und blickte zu seinem Bruder. „Wir wollten nur, dass sie die ganze Wahrheit kennen.“

Der Blonde stand schon an der Tür und kaum hatte Sam geendet, als er diese auch schon öffnete und auf den Gang trat. Sein Bruder folgte sofort.

Sie ließen ein vollkommen verwirrtes Ehepaar zurück.
 

In ihrem Zimmer zurück ging Dean sofort zum Spülbecken und holte zwei Hexbags aus der Tasche, die er unter dem Bett der Langs hervorgeholt hatte. Ohne ein weiteres Wort ließ er sie in Flammen aufgehen.

„Und wie gehen wir jetzt weiter vor?“, wollte Sam danach von ihm wissen.

„Ich überlege die ganze Zeit, ob es richtig war, die beiden jetzt allein zu lassen.“

„Sie müssen ihre Entscheidungen selbst treffen. Dabei können wir ihnen nicht helfen. Aber ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.“

Der Blonde gähnte.

„Du legst dich jetzt hin und schläfst dich aus. Ich versuche noch mehr Infos zu Miss Margo Stephanie DeVend zu bekommen.“

„Ihre Großmutter hieß Elisabeth. Sie hat ihr das Haus vor etwas mehr als zwanzig Jahren vererbt. Aber ich habe nichts zu Kindern oder Eltern gefunden. Ich vermute, es ist immer dieselbe Hexe. Keine Ahnung wie lange die hier schon ihr Unwesen treibt. Aber wenn sie für jeden Wunsch zehn Jahre fordert, wird sie die auch verwenden können.“

Sam nickte nur. Sein Bruder hatte wesentlich mehr zusammengetragen, als er mit seinen Recherchen erreicht hatte. Das war ihm schon ewig nicht mehr passiert, dass er weniger fand als Dean.

„Wow“, ließ er sich dann auch anerkennend vernehmen. „Okay, dann schlaf dich aus, ich suche weiter.“

Dean nickte und ging zum Bett als Sams Telefon klingelte.

„Hey, Travis!“, grüßte Sam nachdem er abgenommen hatte. „Schön von dir zu hören.“

„Nein, es ist gerade ziemlich schlecht. Wir haben hier selbst einen Fall“, antwortete er nachdem er kurz zugehört hatte. „Es geht um Menschenleben!“

„Travis, bitte. Es ist wirklich … Okay. Ich muss mir nur einen Stift suchen.“ Der jüngere der Brüder verdrehte die Augen. 

„Also, wo? Und wer?“ Er schrieb etwas auf einen Zettel. 

„Wir kommen!“
 

Müde starrte Dean mit brennenden Augen durch das Fernglas und versuchte erfolglos ein weiteres Gähnen zu unterdrücken. 

Gleich nachdem Sam aufgelegt hatte, hatten sie gepackt und ausgecheckt.

Der Jüngere hatte sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass der Motelbesitzer sich freute, dass sie verschwanden, auch wenn er sich nicht so ganz erklären konnte, warum. Außer: Die Dorfbewohner hatten eine Art Buschfunk über den sie alles, aber wirklich alles, weitergaben.

Sie hatten einen kurzen Stopp am Impala gemacht und sich mit einigen Waffen versorgt. Dabei hatte er auch die Schäden begutachten können und er konnte verstehen, warum Dean ausgesehen hatte, als hätte er einige vereiterte Zahnwurzeln.
 

„Was soll an diesem Montgomery denn so Ungewöhnliches sein?“, wollte der Blonde mit schleppender Stimme wissen und riss Sam damit aus seinen Gedanken.

„Wir sollen auf alles achten, was uns unnatürlich vorkommt“, antwortete der Jüngere und ließ sein Fernglas sinken. Er drehte sich zu Dean um und musterte ihn besorgt.

„Willst du dich nicht lieber hinten hinlegen? Oder lass uns wenigstens die Plätze tauschen. Ich kann dich ja wecken, wenn mir was auffällt und wenn nicht, dann fahre ich zurück ins Motel.“

„Geht schon, Sammy!“, ließ sich der Blonde müde vernehmen. ‚Wenn der Kleine mich noch mal fragt, dann gehe ich drauf ein’, überzeugte er sich selbst um noch ein wenig länger durchzuhalten. Die letzten mehr oder weniger durchwachten Nächte machten sich bemerkbar. Und der Frust, dass er den Impala, so, irgendwo hatte stehen lassen müssen und sich nicht sofort um ihre Reparatur kümmern konnte zerfraß ihn noch mehr. Er fühlte sich nur noch erschöpft, geistig und körperlich.

Erneut rieb er sich über seine schmerzenden Augen und ließ das Fernglas sinken. Seine Lider schlossen sich. Noch einmal versuchte er sie zu öffnen, doch die Müdigkeit war stärker.

Deans Kopf sank auf seine Brust. Langsam sackte er in sich zusammen.

Sam warf einen besorgten Blick auf seinen Bruder. Er ärgerte sich, dass er Travis nicht energischer abgesagt hatte. Dean hatte, seit sie in Grady waren, viel zu wenig geschlafen. Dass er sich überhaupt bis jetzt auf den Beinen hatte halten können, war schon ein kleines Wunder. Gut, dass er während der Fahrt hierher recherchiert hatte. Obwohl? Wenn Dean anders als sonst gefahren wäre, wäre es ihm mit Sicherheit trotzdem aufgefallen und das war es nicht. Also konnte sein Bruder wohl übermüdet auch noch wunderbar Auto fahren.



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