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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Ein Geburtstagsgeschenk

125) Ein Geburtstagsgechenk
 

Eine halbe Stunde später kamen sie nach unten. Es roch wundervoll nach Essen und William winkte sie mit einer Handbewegung ins Wohnzimmer weiter, als sie in die Küche kommen wollten um zu fragen, ob sie noch helfen konnten.Schulterzuckend ging Dean weiter.

Sam prallte gegen seinen Bruder, der in der Tür stehen geblieben war und irritiert auf den festlich gedeckten Tisch starrte.

„Hör auf hier die Tür zu verstopfen, Alter. Ich hab Hunger!“, maulte der Jüngere in Deans Rücken und schob seinen Bruder weiter in den Raum. Dann blieb auch er stehen.

Die Gäste saßen schon am Tisch und darauf stand ganz in der Mitte, umrahmt vom restlichen Essen,ein Kuchen mit Kerzen.

Deans Geburtstag!

Ein Lächeln schlich sich auf Sams Gesicht. Er klopfte seinem Bruder auf die Schulter.

„Du darfst heute vorbeten!“, sagte der Jüngere und schob den Blonden zum Stuhl am Kopfende der Tafel.

Böse funkelte Dean seinen Bruder an und machte die letzten Schritte zum Tisch. Er zog den Stuhl heraus und wollte sich setzen. Alle Anwesenden am Tisch erhoben sich.

„Wenn jetzt einer anfängt zu singen bin ich weg!“, knurrte er und ließ sich auf den Stuhl fallen. Die Anderen setzten sich wieder und grinsten sich an.

Yuri kam als Letzte in den Raum und brauchte zwei Platten von ihrem leckeren Hackbraten mit. Eine Platte stellte sie direkt neben den Blonden.

„Der ist nur für dich“, sagte sie und erntete ein Lächeln.

„Dann greift ordentlich zu“, sagte sie und setzte sich neben ihren Mann.

Schnell wurden die Schüsseln herumgereicht.
 

Weil er einfach zu erreichen war, angelte Sam nach dem Teller Hackbraten neben Dean.

„Pfoten weg! Meiner!“, grummelte der Blonde und schlug seinem Bruder auf die Finger.

„Hab dich nicht so. Früher hast du mir auch immer von deinem Teller abgegeben!“

„Damals warst du auch noch klein und niedlich!“

Sam schmollte und Dean musste sich ein Lachen verbeißen, was ihm nicht so ganz gelang. Seine Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben.

„Ich glaube, den Bonus hast du eindeutig verspielt“, stichelte Jonah.

„Das „Klein“ ist auf jeden Fall dahin“, prustete jetzt auch Peter Jones, der Sam an Größe ebenbürtig war.

„Bist eben doch Bigfoot!“, konnte sich jetzt auch Dean nicht mehr bremsen.

Der jüngere Winchester verzog das Gesicht und nahm sich vor, sich an Dean zu rächen, sobald er eine Gelegenheit bekommen würde. Obwohl? Seinen Bruder wieder so ausgelassen zu sehen bescherte ihm ein warmes Gefühl im Bauch und wenn er an die letzten Tage dachte? Nein, dann eben ein paar Scherze auf seine Kosten. Es war ja nicht das erste Mal und außerdem Deans Art ihm zu zeigen, wie sehr er ihn liebte. Mit anderen trieb er nie solche Späße, außer vielleicht mit Bobby.

Dann nahm er dankbar den Teller Hackbraten an, den Yuri ihm hinhielt.
 

Beim Essen unterhielten sie sich über Alltägliches und erst als der Kuchen auf den Tellern verteilt und heißer Punsch ausgeschenkt worden war, erhob sich Graham.

„Dean, egal wie oft wir uns schon bei dir bedankt haben, oder wie oft wir es noch tun werden, es wird immer einmal zu wenig sein, denn du hast unsere Kinder gerettet und uns damit unser Leben zurückgegeben.“

„Ich hab nur meinen Job gemacht!“, platzte Dean unwirsch dazwischen. Soviel Dank machte ihn verlegen und wenn er verlegen war, wurde er unsicher, was ihn wiederum angreifbar machte.

Außerdem war ein Dean Winchester weder unsicher noch verlegen und schon gar nicht emotional angreifbar!

„Dean! Ihr habt mehr getan als nur euren Job!“, sagte William eindringlich. „Keiner von uns hätte es geschafft unsere Kinder rechtzeitig zu finden, und uns wird nachgesagt, dass wir noch mit der Natur verbunden sind. Du bist, entschuldige, „nur“ ein Weißer, aber deine Instinkte sich um so vieles stärker ausgeprägt als unsere. Du, ihr beide seid etwas ganz Besonderes!“

Den älteren Winchester zierte ein rosa Schimmer um die Nase und Sam war versucht, diese Szene im Bild festzuhalten. Dean wurde rot! Das war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit!

„Und deshalb haben wir ein Geschenk für dich. Nimm es als Zeichen unserer Wertschätzung auch wenn es nicht annähernd soviel wert ist, wie du uns gegeben hast“, sagte Graham. Er nahm etwas von der kleinen Couch, die hinter ihm stand, auf seine Hände und trug es zu Dean.

„Es ist ein Amulett.“

Dean betrachtete den mit Perlen bestickten, kleinen Lederbeutel, der an einem mit Wolfszähnen und Adlerfedern verzierten Band hing.

Verlegen schaute er auf seine Brust, wo der Anhänger hing, den Sam ihm vor so vielen Jahren geschenkt hatte.

„Du musst es nicht ständig tragen. Hänge es irgendwo auf und erinnere dich hin und wieder an uns.“

„Das werde ich bestimmt“, antwortete der Winchester gerührt und schluckte.

Tief holte er Luft und tauschte einen Blick mit Sam, dann begann er zu sprechen:

„Auch wenn ihr es nicht glauben könnt: Es ist unser Job.“ Sein Blick suchte wieder Sams und hielt ihn fest. „Es ist unser Leben. Wir haben es uns so ausgesucht. Und wenn ihr mir dankt, dann müsst ihr auch Sam danken, denn ohne ihn wäre ich nicht hier!“

Auf Sams Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und er schalt sich in Gedanken einen Idioten. Er musste zugeben, dass er neidisch gewesen war, als Dean das Amulett bekommen hatte. Aber er musste auch zugeben, dass er ohne Dean nicht mehr leben würde.

Sein Bruder hatte ihm so oft das Leben gerettet, dass er es kaum zählen konnte, und er hatte die irrsinnige Hoffnung gehegt, diese Bilanz in Naples ein wenig zu seinen Gunsten verschoben zu haben.

Aber das würde er wohl nie schaffen.

„Genug der Gefühlsduselei. Der Punsch wird kalt!“, versuchte Yuri das Schweigen zu brechen.

Dean lächelte sie dankbar an.
 

Müde saß der Blonde nachdem der Abend endlich ausgeklungen war auf der Kante seines Bettes und starrte vor sich hin.

War er wirklich so anders, seit der Höllenhund ihn zwischen seinen Zähnen gehabt hatte? Fiel es ihm jetzt leichter Menschen zu orten? Hatte er mehr behalten als das bloße Erkennen von Dämonen?

Damals nach Flagstaff hatte er mit Argusaugen über Sam gewacht. Nie wieder wollte er so einen Anschiss von John kassieren wie damals. Aber er hatte sich eigentlich nie wirklich anstrengen müssen um zu wissen, wo Sam war. Zumindest im Haus hatte ihn seine Instinkte nie im Stich gelassen, auch wenn sein kleiner Bruder sich irgendwo in eine Ecke verkrochen hatte und las und jetzt? In Tucson hatten seine Instinkte ihn daran gehindert, dass er sich auf die Suche nach einem Weg zurück machte, weil Sam plötzlich auch da war. Wieso? Und hier? Hier war es wohl eine Kombination aus Logik und Wissen und natürlich seinen Instinkten, als er nah genug an Sam dran war. Aber warum hatte er ihn dann am Abend zuvor nicht gefunden? Hatte es etwas mit Amaruq zu tun? Oder war er doch dämonischer als er ahnte?

„Dean! Wenn du morgen über den See willst, dann solltest du jetzt schlafen!“, sagte Sam als er aus dem Bad kam. Der Blonde reagierte nicht.

Sofort schlich sich ein besorgter Ausdruck auf Sams Gesicht und er trat näher an seinen Bruder heran.

„Dean?“, fragte er und legte ihm die Hand auf die Schulter.

Der zuckte zusammen und schaute zu Sam. Er sah die Besorgnis und lächelte.

„Ich bin … Ich musste nur an was denken. Mir geht’s gut, Sammy!“, sagte er und erhob sich, um jetzt seinerseits im Bad zu verschwinden.

Der Jüngere schüttelte den Kopf und setzte sich auf sein Bett. Er wollte sich seinen Bruder noch einmal genau ansehen, nicht dass der doch was ausbrütete, oder langsam einfror.

Bei dem Gedanken rann ihm ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Um nichts in der Welt wollte er seinem Bruder so ein Ende beschert wissen.

Und dann wanderten seine Gedanken zurück zu Grahams und Williams kleiner Rede und er sah Dean vor sich, wie der sich innerlich gewunden hatte. Was hatte Dad mit Dean gemacht, dass der sein Leben so wenig wertschätzte? Was musste man einem Menschen antun, damit der sich nur über seine Taten identifizierte? Wieso war Dean so anders als er? Sie waren doch beide mit John Winchester aufgewachsen.

Doch während er nur einen Dad kannte, der eher ein Drillsergant war, hatte Dean wohl noch einen richtigen Dad erlebt und er hatte Mom gehabt.

Dean hatte mit so viel Liebe von ihr gesprochen, als er ihm in Bangor etwas aus ihrem Leben erzählt hatte. Er hatte nicht direkt von Liebe gesprochen, aber in seinen Augen lag dafür um so mehr davon.

Irgendwie hatte sein Bruder durch das Feuer beide Eltern verloren. Ob er je...

Sam kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu führen.

Der Blonde kehrte ins Zimmer zurück und sah sich ihn intensiv musternden braunen Augen gegenüber als zu seinem Bett schlurfte.

Fragend blickte er zurück.

„Dir ist nicht kalt?“

„Wenn ich hier noch lange stehe werde ich früher oder später frieren.“

„Intelligenzbolzen! Du weißt genau was ich meine!“

„Nein, Sam, die eisigen Spinnenfinger sind verschwunden“, antwortete er ernst.

„Du sagst mir aber Bescheid, wenn du irgendwelche Veränderungen fühlst?!?“, drängte Sam.

`Das werde ich bestimmt nicht. Nicht sofort jedenfalls. Nicht über dieses Dämonenzeug, nicht, bevor ich nichts genaueres weiß! Und auch über die Kälte werde ich dir erst etwas sagen, wenn ich keinen Weg mehr finden kann`, protestierte Dean in Gedanken. Laut antwortete er: „Ich sag dir Bescheid, wenn ich sie wieder fühlen sollte.“

Das war die Antwort die Sam wollte. Er nickte und verkroch sich unter seinen Decken.

Auch Dean legte sich ins Bett und drehte Sam den Rücken zu. Er hatte seinen kleinen Bruder angelogen und es hatte sich ganz und gar falsch angefühlt. Aber was hätte er denn sagen sollen? Ich erschieße mich, bevor ich wieder in so eine Starre falle? Denn genau das war es, was er tun würde, wenn er nicht vorher einen Gegner fand, der ihn töten würde. Er wollte Sam diese Bürde nicht aufladen. Es war schon für ihn unmenschlich gewesen, als John von ihm verlangt hatte, Sam zu töten, wenn er ihn nicht schützen konnte. Sam war so viel emotionaler als er und er würde seinem Bruder so was bestimmt nicht aufladen. Er war nicht John! Niemand sollte jemanden töten müssen, den er liebte, der seine Familie war!

Und was seinen dämonischen Teil anbelangte? Er würde mit Ruby reden müssen. Vielleicht lief die Dämonin ihnen ja mal wieder über den Weg. Danach konnte er sich weitere Gedanken machen.

Zufrieden mit der momentanen Lösung schlief er ein.
 

Die Unruhe, die Sam wohl absichtlich verbreitete, weckte ihn. Verschlafen blinzelte er in das Licht der Nachttischleuchte.

„Wenn du deinen Ausflug nicht verpassen willst, solltest du aufstehen!“, erklärte der Jüngere viel zu munter.

Dean grummelte und ließ seinen Kopf wieder ins Kissen fallen. Doch da sein Bruder mit Schubladen und Schranktüren knallte und da er sich auch viel zu sehr auf diesen Tag gefreut hatte, um ihn verschlafen zu wollen, stemmte er sich in die Höhe und tapste ins Bad.
 

Nach einem mehr oder weniger reichhaltigen Frühstück schossen die Brüder auf ihren Motorschlitten auf den See hinaus.

Die Sonne blinzelte gerade über die Berge und es versprach ein wunderschöner Wintertag zu werden.

Yuri hatte ihnen einen Rucksack voll mit Sandwiches und Thermoskannen mit Kaffee mitgegeben und sie gebeten vorsichtig zu sein.

Beide hatten sie genickt und beide wussten, dass sich mindestens einer von ihnen nicht unbedingt daran halten würde.
 

Immer weiter fuhren sie Richtung Norden.

Sam hielt sich hinter seinem Bruder, der gerade die schönen Seiten des Winters zu entdecken schien. Kreuz und quer jagte Dean seinen Schlitten über den See und hin und wieder umkreiste der Blonde auch ihn. Die Augen des Älteren funkelten regelrecht vor Freude und Sam ließ ihn sich nur zu gerne austoben, hatte er doch viel zu lange stillhalten müssen. Und er fragte sich, wann sein Bruder das letzte Mal so ausgelassen gewesen war.

‚Damals, vor einem halben Jahr, als sie in Portland ermittelt hatten. Danach hatte sie ihr Alltag mit all seinen Kreaturen wieder eingeholt. In El Paso hätte Dean bestimmt auch Spaß gehabt, aber den hatte er seinem Bruder genommen und über Naples wollte er jetzt nicht nachdenken.



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