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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
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Dämonische Indianer

84) Dämonische Indianer
 

„Zu den besessenen Indianer gibt es eine Legende“, erzählte Amos einige Kaffee später.

Interessiert sah Dean den Älteren an.

„Vielleicht können wir es beenden.“

„Der Häuptling eines Apachen-Dorfes, ‚Einäugige Krähe‘, hatte mit einer Gruppe weißer Siedler einen Friedensvertrag abgeschlossen. Er wollte, dass sein Dorf überlebt. Weiße Händler verkauften Alkohol an die Krieger seines Dorfes und stachelten die Männer auf. ‚Einäugige Krähe‘ hat immer wieder versucht seine Krieger zur Ordnung zu rufen. Der Alkohol war stärker. Die Krieger überfielen die Farmen und so wurde der Vertrag kein halbes Jahr später gebrochen. Die Apachen wurden gejagt und sie jagten die Siedler. Zu guter Letzt wurde das Dorf niedergebrannt. Der Häuptling starb auf der Flucht an seinen Schussverletzungen. Mit seinen letzten Worten hat er seinen Stamm verflucht. Eine Squaw hat es später erzählt.“

„Einen Fluch kann man nicht brechen!“, sagte Dean niedergeschlagen. „Höchstens umgehen.“

„Diesen vielleicht doch. Er besagt, solange es auch nur noch einen winzigen Knochen von ‚Einäugiger Krähe‘ gibt, sollen die Dämonen der Weißen die Körper der Krieger seines Stammes gegen sie benutzen können. Er wollte damit wohl die Siedler und seine Männer bestrafen.“

„Und?“

„Sie haben ihn mit allen Ehren bestattet.“

„Warum haben sie ihn nicht verbrannt?“, wollte Dean wissen. „Dann hätten wir das Problem erst gar nicht.“

„Dann hätten sie ihm den Übergang in ihre Welt verweigert. Er war ein angesehener Häuptling.“

Der Winchester überlegte eine Weile, dann nickte er langsam.

„Jetzt müssten wir nur noch wissen, wo er beerdigt wurde.“

„In einer Schlucht nicht weit von hier. Sie haben dort alle hochrangigen Krieger bestattet.“

„Ja aber ...“, begann Dean verwirrt.

„Ich bin zu der Schlucht und wollte es beenden. Aber kaum war ich ein Stück in diese Schlucht hinein geritten kam ein Sandsturm auf. Ich musste umdrehen. Immer wieder habe ich es versucht und jedes Mal gab es diesen Sturm. Ich bin nie weiter als vielleicht hundert Meter in die Schlucht gekommen. Außerdem weiß ich nicht, welches Grabmal das des Häuptlings ist. Das müssten wir dann auch noch in dem Sturm suchen.“

„Aber seine Überreste sind in dieser Schlucht?“

„So regelmäßig wie der Sandsturm aufkam, wenn ich sie betreten hatte ...“

Eine Weile schwiegen sie.

„Das ist ein Argument. Wo ist die Schlucht?“

„Ich zeige sie dir.“

„Okay. Ich besorge das Nötige. Eine Woche, dann sollte ich alles haben.“

„Gut. Ich bereite mich vor.“

„Wir wollen auch mit! Wir wollen helfen!“, platzte Jacob jetzt heraus.

„Nein!“

„Du brauchst Hilfe!“

„Ich werde auch Amos nicht mit in die Schlucht nehmen. Es ist mein Job Dämonen zu vernichten. Ich will keinen von euch den Gefahren aussetzen.“ Ein drohender Blick ließ McGregor verstummen, noch bevor er überhaupt Luft geholt hatte.

„Aber du kannst mit deinem Leben spielen?“, fragte Thomas.

„Ich bin ein Jäger. Ich weiß zumindest womit ich es zu tun habe!“

„Aber wir könnten es lernen!“, knurrte William.

„Ich will Mrs. Margaret nicht unter die Augen treten und ihr erklären müssen, dass einer ihrer Söhne gestorben ist, weil ich meinen Job nicht oder schlecht gemacht habe. Außerdem sollst du die Ranch erben und weiter führen, und Jake sollte mal darüber nachdenken Sarah zu heiraten und mit ihr glücklich und zufrieden alt zu werden, bevor ich es tue!“

Jacob starrte ihn mit großen Augen an.

„Aber du kannst sterben?!?“, mischte sich jetzt auch Thomas in die Unterhaltung ein.

„Ich habe hier niemand, der um mich trauern würde.“

„Und wir, und Sam?“

„Der heißt jetzt Wade und verleugnet unsere Verwandtschaft!“

„Dean?!?“

„Es ist mein Job, so wie ihr eure Rinder hütet. Ich wurde dafür ausgebildet und werde es nicht zulassen, dass ihr euer Leben für mich wegwerft.“

„Ist dein Leben so wenig wert?“

„Mein Leben ist egal.“

„Dean?“, fragte Jacob erschrocken.

„Nein! Ich werde nicht weiter mit euch diskutieren!“, erklärte er und ging nach draußen.

„Lasst ihn. Er versucht euch zu schützen.“

„Aber wir wollen ihm helfen! Und bei den Indianern, die die Kinder und den Richter entführt hatten war ich auch dabei!“, protestierte Thomas.

„Das weiß er, aber er ist der Meinung, sein Leben ist durch die Erfahrungen, die er machen musste schon verdorben genug und er will euch dieses Schicksal nicht zumuten. Versucht ihn bitte zu verstehen.“

„Aber...“

„Ich würde es genauso machen“, sagte Amos ruhig.

Die Cowboys schwiegen für‘s erste.
 

Thomas folgte seinem Freund.

„Dean, auch wenn du das jetzt nicht hören willst und es vielleicht auch nicht dulden wirst: Du bedeutest uns etwas und wir wollen dich genauso wenig verlieren, wie du uns der Gefahr aussetzen willst.“

Der Winchester holte tief Luft …

„Ich verstehe dich und ich weiß, dass ich wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Macht eines Dämons mitbekommen habe, aber wir können dir trotzdem helfen. Denk drüber nach!“

„Ich möchte euch nicht in Gefahr bringen, auch wenn ich weiß, dass ich zumindest Amos nicht davon abhalten werden kann, mir zu folgen. Es ist einfach so: Bei Sam musste ich nichts sagen. Er wusste, was los war und was passieren könnte und was wir tun mussten. Wir waren ein eingespieltes Team und jeder hat den Rücken des anderen gedeckt. Euch müsste ich alles erklären und dann immer noch auf euch aufpassen und wenn ich meine Augen bei euch habe, kann mir was Wichtiges entgehen, etwas, das uns alle umbringen kann.

Ich hab hier schon genug Chaos in eure Welt gebracht. Ich werde euch nicht auf eine vielleicht tödliche Mission mitnehmen!“

„Dean …“

„Nein! Und das ist mein letztes Wort!“
 

Die Woche war schnell vergangen und Dean hatte alles soweit vorbereitet, wie er es konnte.

Die Brüder und Thomas hatten immer wieder versucht ihn umzustimmen, und selbst Margaret und Sarah war die geladene Stimmung unter den jungen Männern nicht entgangen. Aber bislang hatte sich Dean als sturer erwiesen. Lediglich das Zugeständnis, dass sie bis zur Schlucht mitkommen durften, hatten sie ihm abringen können und der Winchester war schon deswegen mehr als verärgert über sich.

Egal, er würde sie auf keinen Fall mit hinein nehmen.

Morgen wollten sie nach El Paso, das Salz holen, und dann würde er diesen Fall erledigen.

Er kontrollierte gerade zum wiederholten Mal den Colt, als ein Mann mit einem Packpferd auf den Hof geritten kam.

Überrascht riss der Winchester die Augen auf. Es war … Wade!

Er versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen, der sein Herz noch immer verkrampfen ließ.

„Ich bringe Euch das Steinsalz, dass Ihr bestellt habt, und ich soll die drei Pferde für Mr. Jones mitnehmen“, sagte Sam unpersönlich.

„Sie sind noch bei Robert auf der Winterweide. Wir haben nicht erwartet, dass Mr. Duncan sie so schnell braucht. Du kannst gerne mitkommen und sie selbst holen.“

Der Blonde starrte zum Horizont. Warum hatte er … Wade dieses Angebot gemacht? Der wollte doch eh nichts von ihm wissen. Und jetzt auch noch Zeit mit ihm verbringen zu müssen? Das würde wieder an seine Substanz gehen. Er wusste einfach nicht, wie er mit seinem Nicht-Bruder umgehen sollte.

„Ich ...“ begann Sam unsicher, doch dann überlegte er, dass er vielleicht ein paar Fragen beantwortet bekommen könnte, wenn er versuchen würde mit Dean zu reden.

Er holte tief Luft. Könnte er die Abneigung, die sich schon wieder durch seine Eingeweide fraß, so lange zurückhalten oder gar überwinden? Im Moment bezweifelte er das. Am liebsten würde er einfach gehen.

Doch er ignorierte diese Gefühle und nickte.

„Geht ins Haus. Mrs. Margaret hat bestimmt Kaffee für Euch“, sagte Dean distanziert. „Ich packe das Pferd ab.“ Schnell wandte er sich ab und nahm die Pferde mit zur Scheune.

Es hatte ihn jede Menge Kraft gekostet seinen kleinen Bruder so zu behandeln, aber er wollte seine Gefühle nicht noch mehr verletzen lassen.
 

Am nächsten Morgen ritten Jacob, Thomas, Dean und Sam los.

„Wir machen noch einen kurzen Abstecher“, sagte Jacob zu Sam, „aber es liegt am Weg.“

Sam nickte und folgte ihnen, darauf hoffend, dass der Ritt nicht zu lange dauern würde.
 

„Warum hat Dean mich nicht gesucht?“, fragte er Jacob. Der schien ihm noch am ehesten unparteiisch.

„Er war sich ganz sicher, dass ihr nicht hier sein konntet und ich muss sagen, bei dem was ich inzwischen von ihm weiß – er hat Recht gehabt.“

„Aber…?“

„Nein, dazu müsst Ihr ihn selbst fragen.“

„Ich habe ihn so oft weggestoßen. Ich glaube nicht, dass er noch mit mir reden will.“

„Tja, das ist Euer Problem“, erklärte Thomas barsch.

„Ihr mögt mich nicht!“, stelle Sam leise fest.

„Ihr seid mir ziemlich egal. Ich brauche Euch nicht und ihr mich nicht. Aber ich mag nicht, wie Ihr mit Dean umgeht. Er ist etwas Besonderes und Ihr solltet froh sein, ihn als Euren Bruder zu haben. Ich jedenfalls bin wirklich froh, ihn meinen Freund nennen zu dürfen!“

Wieder nickte Sam. Aber er konnte seine Gefühle nun mal nicht abschalten. Vielleicht ergab sich ja noch eine Gelegenheit mit dem Mann zu sprechen, den Bethanny so unverblümt als ihren neuen großen Bruder bezeichnete und wegen dem sich Mrs. Langdon und Eloise fast gestritten hatten.

Er hatte ihr Gespräch nur zufällig mitbekommen, sich aber weder getraut den Raum zu betreten noch „die Flucht“ zu ergreifen.

„Bitte Eloise, denkt darüber nach! Ihr habt Euren Sohn verloren! Und gerade Ihr müsstet das Gefühl des Verlustes doch kennen. Warum bekämpft ihr Dean dann regelrecht? Ihn lasst ihr diesen Verlust immer wieder spüren, denn er sieht seinen Bruder, der, auch dank Eurer Ablehnung, einem einfachen Treffen mit seinem Bruder so feindlich gesonnen ist. Auch dank Euch finden die Zwei nicht zueinander. Bitte denkt darüber nach, Eloise.“

Danach hatte er nur noch das Schlagen einer Tür gehört und sich in sein Zimmer geschlichen. Wieder hatte er über seinen „Bruder“ nachgedacht und war zu keinem Ergebnis gekommen.

Als Mr. Duncan von der Salzlieferung und den Pferden sprach, hatte er sofort gefragt, ob er das übernehmen dürfte. Und jetzt war er hier und noch keinen Schritt weiter.

Dean ritt voraus und so blieb ihm nicht anderes übrig als ihm Löcher in den Rücken zu brennen.

Er kam nicht umhin Deans Reitstil zu bewundern. Sein angeblicher Bruder hielt sich so souverän im Sattel, als ob er darin geboren worden wäre. Ihm selbst hingegen war das Reiten wohl nicht in die Wiege gelegt worden, er tat sich schwer im Sattel.

Und gerade, als Sam sich dazu durchgerungen hatte mit Dean sprechen zu wollen, verabschiedete sich der Ältere.

„Ich hole Amos ab!“

„Ihr werdet uns wohl schnell eingeholt haben“, sagte Thomas und schielte zu Sam hinüber.

Dean grinste, nickte und gab Impala die Sporen.

Er liebte es über die Prärie zu jagen.
 

Schnell war er am Ziel und klopfte an die Haustür.

„Komm rein, ich bin gleich soweit“, rief Amos und ging in sein Arbeitszimmer.

„Du kannst ruhig hier reinkommen“, sagte er als er Dean im Wohnzimmer hörte.

Der Winchester schaute in das Arbeitszimmer und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Du heißt nicht zufällig Singer?“

„Nein, warum?“

„Wir haben einen Freund, Bobby Singer, du könntest sein Urgroßvater sein, bei dem sieht es genauso aus.“

„Ich habe mir meine Bücher und Aufzeichnungen vorgenommen. Ich dachte, ich könnte vielleicht etwas zu deinem Problem finden.“

„Und?“

„Bis jetzt leider nichts.“

„Ich danke dir trotzdem für deine Mühe.“

„Du musst dich nicht bedanken. Wir sind Jäger und sollten uns helfen!“

„Dann bist du weiter als viele Jäger in meiner Zeit. Es gibt nur wenige, die sich helfen. Die meisten sind Einzelgänger. Selbst mein Vater hat uns nicht alles erzählt.“

„Und so hat er euch auf Dämonen losgelassen?“

„Hmhm. Wir hätten mehr Menschen retten können und bestimmt auch weniger Fehler gemacht, wenn wir mehr gewusst hätten. Aber John ist tot.“

„Das tut mir leid!“

Dean nickte. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Dads Tod war so lange her und er hatte hier eher selten an seinen Vater gedacht.

Amos McGregor packte seine Waffen zusammen und bald darauf waren sie auf dem Weg.
 

„Ist das dein Bruder?“, wollte der Alte wissen, als er die drei Reiter erblickte.

„Ja.“

„Das Reiten hat er nicht von dir!“

Wieder musste Dean grinsen, dann schlossen sie zu den anderen auf.



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