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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Nur Fliegen ist schöner

„Das... Ich hätte nie gedacht, dass er erwachen könnte." Dr. Smith entfernte kopfschüttelnd das Zelt über Deans Körper. „Eigentlich ist es völlig unmöglich bei der Dosis von Schmerz- und Beruhigungsmitteln, die er bekommt, wach zu werden!"

Sam japste erschrocken als er diese riesigen Wunden sah. ‚Wunden? Eigentlich ist Deans Körper eine einzige Wunde’, stellte er entsetzt fest.

Eine Schwester kam ins Zimmer geeilt und half dem Arzt, Dean wieder richtig hinzulegen. Dann versorgten sie die Wunden, die abermals zu bluten angefangen hatten und stellten, als sie damit fertig waren, das Zelt erneut über ihn und verschlossen es so steril wie möglich.
 

„Soweit scheint alles in Ordnung zu sein. Wir warten noch bis morgen früh. Wenn er bis dahin stabil bleibt, steht einer Verlegung nach Indianapolis nichts mehr im Weg", erklärte der Chefarzt.

Er nickte den Männern noch einmal aufmunternd zu und war wirklich glücklich, dass dieser so hoffnungslos scheinende Fall wohl doch ein zufriedenstellendes Ende nehmen würde.

Er lächelte noch immer als er wieder in den Gang hinaus trat und ihm Jason Nolan über den Weg lief.

„Er lebt und er war gerade wach!", noch härter konnte er den jungen Arzt mit Sicherheit nicht erschüttern!

Jason starrte seinen Professor entsetzt wütend an und zuckte dann nur fassungslos die Schultern. Damit hatte niemand rechnen können! Dieser Typ war einfach nur gemein. Er hätte sterben MÜSSEN! Vom rein medizinischen Standpunkt aus hatte der kein Recht mehr zum Leben. Aber was war schon der medizinische Standpunkt. Tief in seinem Inneren musste er ja zugeben, dass er sich freute, sich so nachhaltig geirrt zu haben. Auch wenn ihn das einen Hunderter kostete!

Sam saß wieder am Bett seines großen Bruders und wurde von Gewissensbissen geplagt. Einerseits war er froh und sogar glücklich, Dean war wach gewesen. Aber die Zweifel blieben. Hatte Dean einfach nur Schmerzen gehabt? Hatte er ihm etwas mitteilen wollen? Etwas, das er einfach nicht verstehen konnte? Etwas, das vielleicht wichtig für sie, wichtig für ihn gewesen war? Sam wusste es nicht und er konnte sich auch nicht denken, was es sein könnte. Oder war Dean in seinen Albträumen gefangen gewesen? In der Angst doch in der Hölle gelandet zu sein? Aber seine Augen waren klar gewesen. Er hatte ihn doch erkannt, oder? Dean hatte ihn doch erkannt!?!

Sam rieb sich über die Nase. Verflucht! Dean wusste nicht, dass Lilith tot und er nicht gestorben und in der Hölle gelandet war! Und er, Sam, hatte es nicht verstanden ihm das zu sagen! Er war so ein Idiot! Jetzt wo Dean ihn brauchte versagte er!

Sam könnte sich ohrfeigen für seine Blödheit!

Er umfasste Deans Hand mit seinen, stellte die Ellenbogen auf die Matratze und legte seine Wange gegen Deans Handrücken. Er würde diesen Platz nicht wieder verlassen. Er würde hier an Deans Seite bleiben bis der wieder gesund war!

Bobby auf seinem Wachposten holte tief Luft. Auch er grübelte über Deans Panikattacke und deren Ursprung.
 

Dunkelheit senkte sich über das Zimmer, aber keiner der Jäger löste sich von seinem Platz um das Deckenlicht einzuschalten. So lag der Raum in der schummerigen Beleuchtung der Monitore.

Dann öffnete sich die Tür, eine Schwester betätigte noch während sie durch die Tür ging den Lichtschalter und erschrak als sie sich unerwartet zwei, verwirrt ins Licht blinzelnden, Männern gegenüber sah.

„Ich will nur nach seinen Werten sehen”, entschuldigte sie sich. Und über Sams Gesicht huschte ein Lächeln.

Die Schwester kam alle zwei Stunden wieder und brachte ab ihrem zweiten Besuch jeweils zwei Becher Kaffee für die beiden stummen Wächter mit.

Sie lächelte sie an als sie ihnen die Becher gab. Hatte sie doch längst in ihren Augen lesen können, dass sie sich auf keinen Fall von der Seite des Patienten vertreiben lassen würden. Sie mochte solche Angehörigen. Die Meisten waren nur zu gerne bereit das Krankenhaus zu verlassen und warteten oft regelrecht darauf, aus dem Zimmer geschickt zu werden.

„Sie sollten schlafen gehen. Er wird ihnen nicht weglaufen”, versuchte sie es trotzdem und erntete zu ihrer inneren Freude von beiden Männern nur ein stures Kopfschütteln.
 

Die Nacht verging und Professor Dr. Smith betrat Deans Zimmer. Er warf einen zufriedenen Blick auf die Monitore. Dieser Patient war nicht gestorben.

Der Arzt lächelte.

„Wir haben Indianapolis vor einer halben Stunde angerufen, der Hubschrauber müsste jeden Augenblick hier sein. Dort wird er sofort noch einmal operiert. Sie haben da ein neuartiges Verfahren entwickelt um so großflächige Wunden fast ohne Narbenbildung wieder heilen zu können.”

„Danke, Doktor. Vielen Dank!” Sam versuchte die Tränen, die sich in seine Augen geschlichen hatten wegzublinzeln.

„Gern geschehen. Und passen Sie gut auf sich und ihn auf”, erwiderte der Arzt. „Hören sie? Sein Taxi!”, lächelte er und deutete nach oben.

Das Flappen eines Hubschraubers war leise in der Ferne zu vernehmen und es kam immer näher.

Sofort stürmten zwei junge Ärzte, es waren Jason Nolan, der immer noch zumindest enttäuscht war, dass er einen Hunderter verloren hatte, und Marshall Stern, der seine Chancen auf den Jackpot steigen sah und zufrieden grinste, in den Raum. Sam wich zu Bobby ans Fenster zurück. Er wollte niemanden behindern, der Dean half.

Die Ärzte bereiteten Dean für den Transport vor.
 

Zwei Sanitäter betraten mit einer Trage den Raum.

„Wie sieht’s aus?”, fragte der eine.

„Sie können ihn sofort mitnehmen”, antwortete Marshall.

„Kann ich mitfliegen?”, wandte sich Sam an den anderen orange Gekleideten und erntete einen skeptischen Blick.

„Er ist mein Bruder. Ich hab nur noch ihn!”, presste der Brünette zwischen den Zähnen hindurch. Der Sanitäter nickte.

„Danke!”
 

Wenig später marschierte Sam neben Bobby in den Empfangsbereich. Das Krankenhaus hatte keinen eigenen Hubschrauberlandeplatz, aber der Parkplatz vor der Klinik war groß genug für solche Aktionen. Also mussten sie noch ein letztes Mal hier durch.

„Ich komme mit dem Impala nach”, verabschiedete sich der Ältere und Sam gab seinem Impuls nach und umarmte ihm.

„Pass auf euch auf!”, forderte Bobby dann heiser.

„Das muss ich. Dean hat Flugangst.”

Bobby schob den Jungen von sich und starrte ihn mit großen Augen an. Dann verzog sich sein Mund zu einem Lächeln: „Ich glaube nicht, dass er das merken wird.”

„Bei ihm weiß man nie!”, grinste Sam.

Bobby wollte sich gerade zum Gehen wenden, als Dr. Smith noch einmal zu ihnen trat.

Eine ältere Dame hatte sich, kaum dass sie des Chefarztes ansichtig wurde, erhoben, war auf ihn zugeeilt: „Professor!”, und wurde ignoriert.
 

„Nochmals alles Gute!”, wünschte der Arzt Sam und schüttelte ihm die Hand.

„Danke, Doktor. Für Alles!”

Die ältere Dame erkannte in dem Lulatsch, der ihr den Professor vor der Nase weggeschnappt hatte, den Trottel, der sie gestern auf so unzüchtige Art zum Gespött der hier Wartenden gemacht hatte, lief rot an und zeterte los. Sie war hier schließlich zahlender Angehöriger und der Typ sah nicht so aus als hätte er überhaupt Geld. Was wollte der hier? Und außerdem verlangte sie jetzt endlich zu erfahren, wann sie ihre Enkelin denn nun wieder mit nach Hause nehmen konnte.

Doch auch das prallte unbeachtet an den drei Männern ab.

Dann kamen die Sanitäter mit dem Blonden durch die Schwingtür. Sam straffe sich und schüttelte Dr. Smith nochmals die Hand.

Er warf einen Blick auf seinen Bruder. Sie hatte ihn so gut es ging ... verschnürt. Ein anderes Wort wollte sich Sam bei Deans Anblick einfach nicht erschließen, und er ging ihnen voraus zur Tür und hielt sie auf.

Auch die zeternde Dame warf einen Blick auf den Blonden und verschluckte sich fast an ihren Worten. Mit offenem Mund starrte die auf die Prozession.

Bobby folgte den Sanitätern, klopfte Sam noch mal auf die Schulter und wandte sich dann wortlos dem Impala zu.

„So, jetzt zu Ihnen. Was kann ich für Sie tun?”, wandte sich der Chefarzt an die Dame, die noch immer recht dämlich aussah, wie sie so mit offenem Mund vor ihm stand.
 

Sam kletterte in den Hubschrauber und wurde angewiesen sich anzuschnallen. Gleich darauf erhob sich das Ungetüm in die Lüfte.

Der Hubschrauber flog eine Kurve, dann senkte sich die Nase und schon waren sie auf dem Weg nach Indianapolis.
 

Sein Schädel dröhnte als er zu sich kam. Ein immer gleich bleibendes, rhythmisches Flap, flap, flap.

Oh Mann, was hatte er denn gestern Abend gesoffen? Konnte Sam nicht einmal seinen brüderlichen Pflichten nachkommen und ihn davon abhalten so viel Alkohol in sich hinein zu schütten?

Er versuchte erst gar nicht seine Augen zu öffnen. Wenn sein Kopf jetzt schon so dröhnte konnte das nur noch schlimmer werden. Er wollte sich auf die Seite drehen... Wollte...

Er konnte sich nicht bewegen!!!

„SAAMMM!” schrie... wollte er schreien, aber er bekam keinen Ton heraus. Etwas in seinem Hals verhinderte, dass er sprechen konnte.

So langsam machte sich Angst in ihm breit. Sein Herz begann hektischer zu schlagen. Er zerrte wie verrückt um seine Hand zu befreien.

Und dann kam die Erinnerung zurück. Die Erinnerung an den Höllenhund und an Lilith. Und die Schmerzen setzten ein.

Er kniff die Augen noch fester zusammen und versuchte gegen die Schmerzen zu atmen. Atmen half immer. Doch er bekam keine Luft.

Sein Herz raste und er versuchte immer verzweifelter an den dringend benötigten Sauerstoff zu kommen. Es half nichts.

Er spürte immer deutlicher das Ding in seinem Hals. Das musste schuld sein, dass er keine Luft bekam! Wieder zerrte er an seiner Hand.

Und er riss sie los.

Zielsicher griff seine Hand nach dem Ding in seinem Hals und er zog.

„Dean! NICHT!” brüllte Sam und wollte zu seinem Bruder. Doch der Sicherheitsgurt hielt ihn zurück.

Hektisch versuchte er ihn zu lösen und rutschte immer wieder von der Schnalle ab.

Auch der Sanitäter wollte nach Deans Hand greifen.
 

„Dean, bitte beruhige dich. Du bist am Leben. Bitte, das hier ist nur zu deinem Besten. Du bist sehr schwer verletzt. Bitte Dean!”, versuchte die Stimme in ihm ihn zu beruhigen.

Lilith! Lilith, die kleine Schlampe war immer noch in ihm.

Wenn die Angst besessen zu sein und die Schmerzen sein Denken nicht so nachhaltig ausgeschaltet hätten, wäre ihm die Absurdität dieses Gedanken bewusst geworden. Lilith und beruhigen passten einfach nicht zusammen! Doch das Einzige, was ihm bewusst wurde war, dass Sam ihn nicht verstanden hatte. Er hatte ihn nicht exorziert!

Dean riss die Augen auf und suchte seinen Bruder. Kurz trafen sich ihre Blicke und Sam erkannte das verzweifelte Betteln in Deans Augen. Doch er verstand einfach nicht, was der ihm sagen wollte. Deans Blick wurde wieder unfokussiert und verlor sich in der Ferne. Er versuchte immer verzweifelter sich zu befreien. Die Wunden an seinen Schultern rissen wieder auf, doch er fühlte den Schmerz nicht. Er presste seine Füße gegen die Matratze und versuchte sich nach oben zu stemmen.
 

In dem Moment geriet der Hubschrauber in ein Luftloch und sackte ruckartig ein Stück nach unten. Dann hatte der Pilot sein Fluggerät abgefangen und mit einem leichten Ruckeln beruhigte sich der Flug wieder.
 

Dean spürte das Absacken und das Ruckeln, genauso wie damals, als er in einem…

ER FLOG! SIE HATTEN IHN IN EIN FLUGZEUG GESCHAFFT!

Jetzt schlug die Panik wie ein Tsunami über ihm zusammen.

Deans Körper bäumte sich auf, er schlug wild um sich und versuchte sich zu befreien.

Nichts half.

Panik und Schmerzen wurden immer schlimmer und raubten ihm die Sinne. Und endlich verschluckte ihn die erlösende Dunkelheit.
 

Der Patient bäumte sich noch einmal auf, verkrampfte sich total und brach dann einfach zusammen.

Endlich konnte der Sanitäter ihn bändigen und auch Sam hatte sich von seinem Gurt befreit.

„Hinsetzen!", wurde er angefahren.

„Aber…"

„Hinsetzen!"

Sam ließ sich zurück auf sein Hinterteil fallen während der Sanitäter Dean erneut fixierte. Dann legte er einen neuen Zugang und verband die Wunden. Jetzt leuchtete er in Deans Augen und machte ein besorgtes Gesicht.

„Was ist mit meinem Bruder?", wollte Sam wissen, doch der Mann schüttelte nur den Kopf und verabreichte dem Bewusstlosen eine weitere Injektion.
 

Kurze Zeit später landete der Helikopter auf dem Dach der Uniklinik von Indianapolis.

Der Rotor drehte sich noch als die Tür aufgerissen und das Flugobjekt von einem weiteren Arzt geentert wurde.

Schnell waren die letzten Halterungen von Deans Trage gelöst und der Blonde aus den Hubschrauber und auf eine Liege gepackt. Im Laufschritt entführten sie ihn zum Fahrstuhl.

Sam stand ziemlich verlassen auf dem Dach und kam sich reichlich überflüssig vor. Der zweite Sanitäter war jetzt ebenfalls aus dem Helikopter geklettert und trat zu Sam.

„Kommen Sie, ich bring Sie in den Wartebereich. Mehr können Sie jetzt eh nicht mehr tun."

Sam nickte und ließ sich einfach mitnehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Loki
2010-11-20T21:08:04+00:00 20.11.2010 22:08
wie cool ich bin grad nur durch zufall bei animexx reihn weil ich dachte vielleicht hat ja doch wer weitergeschrieben und juhu so war es ^^
Bin total gespannt wie es weiter geht das ist iwie total traurig armer dean T.T
naja freu mich schon aufs nächste kappi


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