Erstes Date
Anmerkung: Im LJ bin ich auf die Challenge gestoßen - und hier werde ich sie umsetzen. Allerdings auf Deutsch, statt auf Englisch. Dazu habe ich nur noch zu sagen: ich hoffe, mein KreaTief ist hiermit verschwunden! Zumindest versuche ich, es hiermit zu überwinden.
Das Pairing habe ich sehr gern - auch, wenn es unglaublich schwierig ist, es realistisch darzustellen. Allein daher, weil er eine unglaubliche Wandlung durchmachen müsste. Aber heißt es nicht immer, nichts ist unmöglich? Und wer sagt, dass Dates freiwillig, fehlerlos, perfekt und romantisch sein müssen?
Theme # 01 - Erstes Date
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Mai war eine höchst anspruchsvolle Person.
Sie kleidete sich so, wie ihr selbst es am Besten gefiel.
Sie gab sich nur mit sehr wenigen Menschen ab und noch weniger bezeichnete sie als Freunde. Hatte sie doch einst sogar geglaubt, soetwas noch nicht einmal zu brauchen.
Ganz besonders anspruchsvoll war sie aber auch darin, mit wem sie ausging. Welche Männer bei ihr überhaupt eine Chance hatten! Wer ihr kindisch kam, der bekam von vornherein nicht einmal die Möglichkeit.
Es gab aber auch mehrere Arten von Männern.
Da wäre einmal der Typ, der ihr wie ein bester Freund war und doch keiner war. Weil er es selbst nicht wahr haben wollte, geschweige denn, es vor anderen Menschen zugeben würde, dass er etwas für Mai übrig hatte, das über Freundschaft hinaus ging.
Dieser Typ war ein ziemlicher Schwachkopf und wollte ständig mit dem Kopf durch die Wand. Zudem war er hin und wieder der Meinung mit Gewalt, ließen sich Dinge lösen. Bis er von seinen Freunden wieder daran erinnert wurde, dass das nicht so sei. Aber hin und wieder passierte es diesem Typ von Mann, dass er in sein altes Verhaltensmuster zurück fiel. Nicht oft, aber ab und zu.
Eine kleine Schwäche hegte sie zwar für ihn, aber daraus entwickelt hatte sich niemals etwas ernstes. Das lag wohl daran, dass er sicher nie zu ihr kommen würde um seine Gefühle zu gestehen. Wenn doch, musste man ihm sicher erst ordentlich in den Hintern treten.
Dann gab es da noch den Verehrer. Der gutaussehende Typ, der alles für sie tun würde, sie mit Rosen überhäufte und teure Geschenke machte, um sie zu ködern.
Alles Dinge, die Mai liebte: schickes Essen in teuren Restaurants, superschicke Autos, schöne Klamotten, Übernachtungen in edlen und kaum bezahlbaren Hotels. Das war das Leben, das sie führen wollte. Aber wollte sie es dann mit jemandem teilen, der sie womöglich einsperren würde, so, wie ihre Eltern es einst getan hatten?
Nein. Würde sie das wollen, gab sie sich einer Illusion hin. All diese Dinge waren ja ganz schön – aber sie würde sie wohl ungern für ihre Freiheit aufgeben.
Im Gegensatz zu dem ersten Typen war es mit diesem schon einfacher, auszugehen und zu einem Date eingeladen zu werden. Denn dieser Mann hatte wenigstens Geld, im Gegensatz zu Ersterem!
Eine Weile lang war es mit diesem also sicher ganz nett, auf Dauer wäre es aber wohl nichts.
Und dann war da noch Typ Nummer drei.
Der kleine, arrogante Angeber, hinter dessen großer Klappe nichts steckte. Ein Typ, der nicht nachdachte, ehe er handelte. Nein, er dachte so gut wie nie nach! Tat er etwas, dann tat er es meist daher, weil Andere ihn dazu angestiftet hatten. Ein typischer Mitläufer und am allerwenigsten der Typ, mit dem Mai jemals würde ausgehen.
Denn in einem gewissen Punkt war die junge Frau doch auch oberflächlich. Dieser dritte Typ sah zwar nicht all zu schlecht aus – aber wie kam man denn als Frau an, wenn der Kerl mit dem man aus war, gute eineinhalb Köpfe kleiner war als man selbst und dann noch eine ganze Stange an Jahren jünger?!
Nein, mit so einem Mann würde sie nie ausgehen.
Mann?! Dieser dritte Typ war ja noch nicht einmal ein Mann in ihren Augen! Alles was er war, war noch ein halbes Kind, das scheinbar noch weniger erwachsen wurde als Typ Nummer eins. In absteigender Reihenfolge kam er sogar noch nach Nummer eins. Und damit am Ende. Nein, mit ihm würde sie niemals ausgehen – so sehr er es sich scheinbar auch wünschte.
Aber erstens kam ja doch alles immer anders und zweitens, als man dachte.
Es war nicht so, dass Mai niemals Karten mit anonymem Absender bekam oder Blumen, die scheinbar von niemandem kamen.
Als sie nach Hause kam, ihren Briefkasten dabei leerte, fiel ihr eine hübsche kleine Karte in die Hand. Stirnrunzelnd nahm sie diese mit nach drinnen, um sie in ihrer Wohnung genauer unter die Lupe zu nehmen. Vermutlich wieder so ein verrückter Verehrer.
Ihre Augen huschten über die Zeilen, lasen, was dort geschrieben stand, ihr Kopf nahm davon aber nur Ausschnitte wahr.
> The story of a girl, living in a lonely world <
War damit sie gemeint? Versuchte dieser anonyme Kerl ihr damit zu verstehen geben, dass sie einsam war? Wenn ja, versuchte er ihr damit vielleicht zu sagen, dass er aus ihrem Umfeld kam und sie kannte.
> A little boy who talks to much <
Ein Hinweis auf ihn selbst? Ihr war unlängst aufgefallen, dass sie hier Ausschnitte eines Songtextes vor Augen hatte. Hier und da wurde etwas heraus gelassen, doch sie hatte dieses Lied schon einmal gehört. Vermutlich wurde er nicht in Gänze aufgeschrieben, weil in diesem Lied das Mädchen diejenige war, die sich nicht zu erkennen gab und die heimliche Verehrerin war.
> And when you smile I check you out, but you don't even know my name <
Das wurde ja immer schöner. Jemand aus ihrem Umfeld, dessen Namen sie nicht einmal kannte?! Also doch ein anonymer Stalker. Fast enttäuscht legte sie die Karte beiseite, beschloss schließlich sie fort zu werfen. Genau genommen war sie nicht einmal sehr persönlich, weil sie am Computer erstellt worden war. Gut, kam sie von einem Kerl – was nun einmal sehr wahrscheinlich war – dann konnte sie das zumindest nachvollziehen. Viele die sie kannte, hatten eine so unleserliche Sauklaue, dass er, wer auch immer er war, Gefahr gelaufen wäre, dass die Karte ihren Weg in den Mülleimer fand, ohne noch einmal beachtet oder gar gelesen zu werden.
Tatsächlich trat das kleine Stück Papier gerade den besagten Weg an – aber nur fast. Denn Mai hielt noch einmal inne und blickte auf die Karte. Sie hatte die Rückseite nur flüchtig angesehen, daher war ihr entgangen, dass ein kleines, aber doch recht schickes, Café hier in der Nähe vermerkt war, samt Uhrzeit und Datum.
Heute, in einer Stunde.
Wer immer der Kerl war, er war unglaublich dumm – oder die Post sehr langsam. Sie leerte ihren Briefkasten jeden Tag. Was, wenn die Karte erst morgen gekommen wäre?
Andererseits, es klang fast so, als ob da jemand einen Versuch gestartet hatte, auf sich aufmerksam zu machen. Aber so unsicher, dass er scheinbar hoffte, dass das Treffen ins Wasser fiel. Weil er sich nicht traute? Weil es ein Scherz war? War es eine Wette oder irgendetwas anderes, woran sie gerade nicht dachte?
Nun, vielleicht versprach es ja doch spannend zu werden...?
Einen Moment schwebte ihre Hand unsicher über dem Mülleimer – dann zog sie die Hand zurück. Zumindest konnte sie hingehen. Vielleicht erkannte sie jemanden, der dort saß. War er in Ordnung, konnte sie sich ja zumindest einmal einen Kaffee ausgeben lassen. Vielleicht auch ein Eis. War er ein Idiot oder stach niemand Hübsches aus der Menge heraus, konnte sie noch immer einfach wieder nach Hause gehen.
Beschlossen war beschlossen – und eine Stunde später hatte sich Mai im notierten Café eingefunden.
Zu ihrem Entsetzen und als sie den Laden betrat, huschte gerade ein kleiner Zwerg an ihr vorbei, den sie wohl nicht so schnell vergessen würde, ganz gleich wie sehr sie es versuchen würde. Eine Nervensäge und noch dazu der übelsten Sorte!
Ihr Blick hing an ihm, obwohl er längst die Schultern hochgezogen hatte und die Straße hinunter verschwunden war. Aber die grünlichen Haare und der absolut scheußliche Modegeschmack, den würde sie überall wieder erkennen.
Und wo Haga war, da war auch Ryuzaki meist nicht weit. Immerhin schien der gar nicht dazu fähig zu sein, irgendetwas allein zu tun! Im Königreich der Duellanten schien er ja fast erwachsen gewesen zu sein, im Gegensatz zu dem, was er später von sich und seiner geistigen Reife gezeigt hatte. Bei ihm hatte es immer eher so gewirkt, als ob er einige Schritte rückwärts statt nach vorn gemacht hatte.
Vermutlich hatte Mai zu lange gezögert, hatte einen Moment zu lange in der Tür verharrt. Sie hätte sich gleich auf dem Absatz herumdrehen und gehen sollen, statt hier stehen zu bleiben und suchend zu wirken.
Im Nachhinein hätte sie sich dafür ohrfeigen können.
Andererseits hätte sie auch so tun können, als würde sie das deutliche Winken vom hintersten Tisch nicht mitbekommen. Dann aber hätte sie behaupten müssen, sie wäre taub. „Mai!“
Seine nervende Stimme war kaum zu ignorierend – und zähneknirschend kam sie zu seinem Tisch herüber. Etwas, das dafür sorgte, dass Ryuzaki ein selbstzufriedenes Grinsen aufsetzte.
Unglaublich! Ihr war ja bewusst, dass alle möglichen Männer ein Auge auf sie geworfen hatten! Aber hatte Ryuzaki seine Fehde mit Jonouchi nun auch noch hierauf erweitert? Es war genau genommen schon genug, dass die beiden sich seit Jahren in den Haaren hatte, weil Jonouchi unglaubliches Glück gehabt hatte im Königreich der Duellanten – und weil er nun Ryuzakis Schwarzen Rotaugendrache besaß.
„Ist das von dir?“
Hörbar knallte Mai die Karte auf den hölzernen Tisch, als sie sich zu ihm setzte. Er sollte ruhig bemerken, dass sie ungern hier war.
Allerdings war es nun an Mai, zu grinsen – aber sehr höhnisch und spöttisch.
„Glaubst du ernsthaft, ich würde mit einem Looser wie dir ausgehen?“
Sie konnte hören, wie er den Atem anhielt, ihn dann ausstieß. „Du bist hier, das reicht. Damit habe ich schon gewonnen. Das zählt als Date.“
Nun, ein Date war das nicht gerade für sie. Immerhin hatte sie sich ziemlich wütend hingesetzt, ihm die Karte vor die Nase geklatscht und ihm gesagt, dass er sich niemals irgendwelche Hoffnungen machen sollte.
Andererseits war es wohl vergebliche Mühe, diesem Jungen irgendetwas beibringen zu wollen. Sie sollte gehen. Jetzt.
Aber wo sie schon mal hier war, da wollte sie ihm als Rache zumindest noch auf der Tasche liegen. Wenn er sie schon hatte hier her einladen wollen, gut. Dann musste er auch dafür bluten.
„Also gut“, räumte sie daher ein.
„Ein Kaffee. Das wars.“
Vielleicht drang das hier ja (aus welchen Gründen auch immer) an Jonouchis Ohren. In diesem Falle würde dieser sich vielleicht einmal endlich um sie bemühen, wer wusste das schon?
So sehr wie sich Jonouchi und Ryuzaki seit Jahren in den Haaren lagen, würde dieser kleine Spinner vermutlich noch hiermit angeben.
Ryuzaki wirkte, zumindest für den Moment, glücklich. So ein Einfallspinsel. Das Lachen würde ihm schon noch vergehen – im Gegensatz zu ihm kannte Mai die Preise dieses Cafés.
Er war und blieb nun einmal ein Idiot.
Shopping Zentrum
Anmerkung: Gar nicht so einfach - bei dieser Challenge hier muss ich tatsächlich ernsthaft überlegen, in welcher Reihenfolge ich die ganzen Stichwörter abarbeite. nicht alle kann ich jetzt schon verwenden, einige kann ich erst später benutzen. Denn bei diesem Pairing ist es wohl eher ein Kampf von einem Date zum nächsten. Aber es ist eine Herausforderung.
Theme: # 04 - Shopping Zentrum
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Geh noch einmal mit mir aus.
Das waren seine Worte gewesen. Naiv und dumm. Hatte er denn nichts verstanden? Hatte er nicht kapiert, dass schon ihr erstes 'Date', das er doch tatsächlich als solches bezeichnete, gar keines gewesen war?
Sie hatte sich von ihm einen sehr guten, aber auch sehr teuren, Kaffee spendieren lassen. Alles was sie getan hatte, war ihn ausnutzen. Ein schlechtes Gewissen verspürte sie dabei nicht einmal im Geringsten. Warum auch, immerhin hatte sie ihn ja von Anfang an gewarnt und ihm gesagt, dass er nichts von ihr erwarten durfte. Kein weiteres Treffen, nichts. Wie schnell wäre ihr Ruf, ihr Ansehen und überhaupt alles dahin, wenn jemand sie zusammen sah!
Er konnte von Glück sprechen, dass er sich in dem Café einen Tisch so weit abseits und in der hintersten Ecke ausgesucht hatte. Andernfalls hätte sich Mai sicherlich niemals zu ihm gesetzt.
Sie hatte sogar versucht jedem Gespräch mit ihm aus dem Weg zu gehen. Dennoch waren ihr ein paar Gesprächsfetzen in Erinnerung geblieben. Ryuzaki hatte etwas davon geblubbert, dass alles jetzt anders werden würde. Dass er ganz sicher sein Leben wieder in den Griff bekommen würde, oder soetwas in der Art. Dass mit dem Verlierer-Dasein nun endgültig Schluss war und dass sie schon sehen würde.
Nun, das sagte er ja schon seit Jahren. Was dran war an diesen Worten, das würde sich erst noch zeigen. Andererseits würde sich nichts verändern, nicht einmal, wenn dieser Kerl endlich erwachsen werden würde. Selbst dann wäre er weder erste, noch zweite Wahl für sie.
Andererseits hatte sie angefangen, über seine Worte nachzudenken. Zuerst hatte sie sogar die Handynummer die er ihr zugeschoben hatte, im Café liegen lassen wollen.
Am Ende hatte sie es sich anders überlegt. Ein 'nein' verstand Ryuzaki nicht. Warum sollte sie es also nicht halten wie im Königreich der Duellanten? Damals hatte er alles daran gesetzt, noch ein Duell von ihr zu kriegen, sie zu schlagen, ihr alles zurück zu zahlen.
Dieses Mal setzte er alles daran, ein weiteres Date zu kriegen. Ziemlich verrückt, wie sich seine Prioritäten zu verändern schienen. Andererseits war er damals auch erst fünfzehn Jahre alt gewesen und wirklich so gut wie noch ein Kind.
Jetzt konnte man ihn zumindest schon einmal als Teenager bezeichnen oder etwas derartiges.
Ausnutzen ließ er sich von ihr aber sicherlich noch immer. Besonders, wenn Ryuzaki etwas von ihr wollte.
Allein das war der Grund, warum sie den Zettel mit seiner Nummer aufhob, ihn wieder etwas glatt strich und anschließend die Nummer sogar in ihrem Handy einspeicherte. Er würde schon noch merken, was er davon hatte, ihr seine Handynummer überlassen zu haben.
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Nun stand sie also da, direkt vor einem der belebtesten Einkaufszentren Dominos und warf einen wohl dritten Blick auf die große Uhr. Sie wusste ja, dass sie es ihm fast unmöglich gemacht hatte, pünktlich zu sein. Und doch verspürte sie jetzt soetwas wie Ärger darüber, dass er nicht rechtzeitig da war.
Vielleicht sollte sie einfach wieder gehen und ihn stehen lassen. Andererseits würde sie ihm damit keine Chance geben. Aber hatte sie gesagt, er würde eine Chance bekommen? Genau genomme nicht, nein. Sie hatte ihm heute kein Date versprochen. Sie hatte ihn lediglich (etwas unschuldig, zugegeben, ja) gefragt ob er Zeit habe, etwas mit ihr zu unternehmen.
Dass sie shoppen gehen wollte und jemanden brauchte der ihre Tüten trug, hatte sie mit keinem Wort erwähnt. Jonouchi konnte sie dafür nicht einspannen. Der war heute bei Yugi. Und ganz abgesehen davon, wenn sie ihn zu soetwas einlud, kam er meist Stunden zu spät, gar nicht, oder versetzte sie im letzten Moment.
Jemand der nicht auf den Kopf gefallen war, hätte bei ihrem Treffpunkt vielleicht Lunte gerochen – aber Ryuzaki nicht. Manchmal schien es ihr wirklich so, als ob er Hagas Hilfe zum denken brauchte.
Aber zumindest hatte er es geschafft, allein, ohne fremde Hilfe her zu kommen. Zumindest hoffte Mai das schwer, als sie über die Menschen spähte, durch die er sich hindurch kämpfte. Nur, um einen Augenblick später grinsend vor ihr zu stehen. „Hah, ich wusste doch, dass du mich anrufen würdest!“
Mai warf ihm einen vernichtenden Blick zu, woraufhin Ryuzaki schwieg. Er wollte sein Glück wohl nicht überstrapazieren. Besser so für ihn.
„Gehen wir.“
Seufzend stieß er die Luft aus, folgte ihr. Scheinbar hatte Ryuzaki begriffen, dass es für ihn nur zwei Möglichkeiten gab:
Erstens, er akzeptierte die Auflagen und folgte Mai nun. Was immer das auch bedeuten würde und wo immer sie auch hin gingen.
Oder zweitens, er weigerte sich, ging nach Hause und würde Mai sicherlich niemals wieder sehen, geschweige denn, sich jemals wieder mit ihr treffen können! Schien, als hätte er begriffen, dass Alternative Nummer eins die Vielversprechendere war. Er war eben ein ganz schöner Dummkopf.
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Verwirrt blickte Ryuzaki sich um, als sie den ersten Laden betraten. „Was...?“
Schneller als das für seine Verhältnisse gerechtfertigt war, begriff er nun – und verzog ein wenig das Gesicht. „Du willst shoppen...?“ Mai warf ihm einen Blick zu, grinste dabei sogar ein wenig.
„Natürlich. Und du wirst die Tüten tragen.“ Ohne noch weitere Erklärungen folgen zu lassen, war sie zwischen einigen Kleiderständern verschwunden und Ryuzaki sah ihr nur nach.
Das Schlimmste an der Sache war, dass er wusste, er würde nicht gehen. Er würde hier ausharren und warten und ihre Tüten tragen. Weil es eine seiner wenigen Chancen war, von sich zu überzeugen.
Ja, er würde sie schon davon überzeugen, dass er sehr viel zuverlässiger war als Jonouchi! Der Dinosaurier-Fanatiker ballte die Hände zu Fäusten. Mai würde schon sehen, dass sie sich auf ihn verlassen konnte!
Und tatsächlich schleppte Ryuzaki ohne zu Murren all die vielen Tüten kreuz und quer durchs Einkaufszentrum – und es wurden in jedem Laden mehr Tüten. Großer Gott, hoffentlich hatte sie bald vor, damit aufzuhören...! Denn das Geld schien ihr nicht so schnell auszugehen, hatte Ryuaki fest gestellt. Vielleicht sollte man dieser Frau ein wenig... ja, weniger Geld zur Verfügung stellen.
Dennoch war es kein schlechter Tag. Das stellte Ryuzaki im... ja, in einem der letzten Läden fest. Er wusste, wie Mai sich gern kleidete, dass es gerne etwas freizügiger sein durfte.
Dieser Laden aber verschlug Ryuzaki fast die Sprache. Insbesondere, als Mai damit begann, einige Kleidungsstücke anzuprobieren – eines war knapper als das Andere! Denn im letzten Laden ahtte sie damit begonnen, ihn um seine Meinung zu fragen.
Hier brachte er nun kaum noch etwas hervor, stammelte nur irgendetwas unverständliches. Er konnte nicht sehen, wie Mai sich abwandte, grinste. Und er wusste auch nicht, dass sie ihn bewusst so reizte. Sie nutzte ihn zwar ohnehin nur aus, aber das wusste der Kleine ja gar nicht. Wenn sie aber noch länger etwas von ihm haben wollte, musste sie ihm wohl hin und wieder ein Leckerchen zuwerfen. Das Prinzip erschien ähnlich wie bei einem Hund.
Ryuzaki hingegen konnte kaum klar denken, viel zu sehr war er damit beschäftigt, Mai anzustarren. Zu schade, dass von diesem Augenblick an der Tag viel zu schnell vorbei ging. Ob Mai das mit Absicht machte? Vermutlich.
Aber genau genommen wurden die Taschen auch langsam schwer. Er hatte aufgehört zu zählen, wie viele es waren. Genau genommen wollte Ryuzaki es auch gar nicht wissen. Es waren einfach zu viele.
Umso dankbarer war er, als sie auch noch den Weg vom Shoppingzentrum bis zu ihr nach Hause geschafft hatten. Müde und vollkommen fertig stellte er all die Tüten bei ihr zuhause ab, während Mai ihn ansah – und sogar ein wenig lächelte.
„Vielen Dank, Ryuzaki.“ Nur halb bemerkte er, was sie sagte. Er spürte auch nur beiläufig, wie sie ihn aus der Wohnung hinaus schob. „Und bis dann.“
Im Augenblick schien es ihm völlig egal, dass sie ihm keine konrekte Zusage für ein nächstes Mal gegeben hatte. Aber... alles was er im Moment wollte, war nach Hause. Nach Hause, sich hinsetzen und nichts tun.
Denn seltsamerweise erschien es so, als wären Dates mit Mai ein Haufen Arbeit. Aber noch ließ er sich nicht entmutigen, sprach sich Ryuzaki gut zu, als er auf dem Weg nach Hause war.
Er würde ihr schon noch beweisen, dass er der Richtige für sie war. Schon heute hatte sie gesehen, dass er zuverlässig war. Und nicht einmal hatte er sich darüber beschwert, dass er so viel geschleppt hatte. Vielleicht gab ihm das irgendwann einen Vorteil gegenüber Jonouchi.