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Babysitting?!

I'm here for you
von

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Step 8

Als hätten alle darauf gewartet, durchzog sofort ein reges Stimmengewirr den Klassenraum, als die Klingel die Stunde beendete. Endlich Pause! Für die nächsten Minuten hatten wir Ruhe vor unseren Paukern. Auch wenn alle immer wieder sagten, dass Lehrer auch nur Menschen seien, schienen sie ein verdammtes Vergnügen daran gefunden zu haben, die Schüler auf die außergewöhnlichsten Arten zu quälen – Unterschwellig, versteht sich.

Achtlos stopfte ich meine Mathe-Sachen in die Tasche und stand auf. Keine Sekunde später stand ein, wie immer, gut gelaunter Demyx neben mir und drängte mich aus dem Raum den Flur hinunter.
 

Erst als wir an unseren Spinden waren, hielt der Ältere an.

„Was hast du es denn so eilig?“, forschte ich, während der Musikliebhaber an seinem Schloss werkelte. Kurz hielt er inne und wandte den Blick zu mir.

„Na, wenn wir uns nicht beeilen, dann denkt Roxy vielleicht, dass wir nicht kommen.“, erklärte er mir dann, als wäre es selbstverständlich und zog den Spind auf. Ich schüttelte ein wenig fassungslos über diese Antwort den Kopf und ließ meine Hand vor der von Demyx in dessen Spind wandern. Ich musste nicht mal hinsehen, um das gewollte Objekt zu finden. Gezielt schnappte ich mir die Haarspraydose und grinste Demyx an.

„Ich darf ja sicher.“ Ein Nicken als Antwort. Hach, wie sehr ich es doch mochte, wenn ich Recht behielt. Erstrecht wenn es in einer solchen Sache war.
 

„Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“, fuhr ich dann fort und ging davon aus, dass Demyx genau wusste, was ich noch machen würde. Es war ja ziemlich offensichtlich.

„Okay, aber beeil dich. Sonst hast du nichts mehr von der Pause.“, scherzte mein Freund, schloss seinen Spind und machte sich auch gleich auf den Weg zu unserem Stammplatz hinter den Turnhallen. Ich hingegen machte mich, wider meiner Natur, auf den Weg zu den Jungentoiletten. Ich mied sie in der Regel. Nicht weil sie nicht okay waren, sondern viel eher, weil es Feindesterritorium war. Die Toiletten galten schon seit dem Beginn meiner Schullaufbahn hier, als Sammelpunkt für die Schüler, die glaubten, es sei cool, immer wieder mit ihren Bettgeschichten zu prahlen, sich mit ihren Lehrern bis aufs Blut in die Haare zu kriegen, sich mit Drogen jeglichen Rest an Verstand zu ruinieren, der vielleicht noch vorhanden war, etc.!

Niveau? Ein Fremdwort für diese Schüler.
 

Der Grund warum wir sie mieden lag also so ziemlich auf der Hand. Trotzdem kamen wir nicht umhin ab und zu doch mal vorbeizuschauen, wenn die menschlichen Bedürfnis nicht mehr zu unterdrücken waren. Und in diesen seltenen Fällen endete das Ganze meist ziemlich böse. Der momentane Plan also: ‚Hoffen, dass sie mich einfach ignorieren.‘

Klingt leicht. Allerdings zweifelte ich ernsthaft daran, dass es auch so einfach verlaufen würde. Aber davon ließ ich mich nicht aufhalten. Meine Frisur hatte Priorität.
 

Keinen weiteren Gedanken an die Idiotenfraktion verschwendend betrat ich die Toiletten. Augenblicklich verstummten jegliche Gespräche und ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Oh, ich war aufgefallen. Welch Wunder.

Mich nicht groß daran störend ging ich zu einem der Waschbecken, zog das Haargummi in einer nebensächlichen Bewegung aus meinen Haaren und stellte Demyx‘ Haarspray auf der Ablage ab. Ein leises Murren war hinter mir zu hören, leider zu leise, um es zu verstehen. Na? Würden sie mein Auftauchen vielleicht doch einfach so hinnehmen?
 

Seelenruhig kramte ich den Kamm, denn ich am morgen noch hecktisch irgendwo in die Tiefen meiner Tasche geschmissen hatte, hervor und stellte erleichtert fest, dass er unter meinen Schulsachen nicht verbogen war. Ein verbogener Kamm würde die gesamte Prozedur nur unnötig erschweren.

Ich machte mich daran, meine Haare in ihre gewohnte Form zu bringen, als ich das leise Geräusch von Schritten hinter mir wahr nahm. Ich runzelte kurz die Stirn. Hatte ich mich vielleicht doch zu früh gefreut? Ich würde es drauf ankommen lassen, wie immer. Und bestimmt würde ich es auch wie immer am Ende bereuen. Tja, nicht aus allen Fehlern lernt man.

Doch wider meiner Erwartungen blieb es ruhig. Die Schüler innerhalb der Toilettenräume nahmen sogar ihre Gespräche wieder auf. Merkwürdig. War einer der Lehrer anwesend? Wohl kaum. Dann wären die Anwesenden sofort geflüchtet.
 

Noch ziemlich in Gedanken, beendete ich mein Styling und ließ das Haarspray in meiner Tasche verschwinden. Ich würde es Demyx wohl lieber sofort wiedergeben. Sonst würde er morgen das selbe Problem haben, wie ich heute. Und im Gegensatz zu mir, konnte er sich nicht mit einem einfachen Haargummi retten.
 

„Kann ich mir eben deinen Kamm leihen?“, wurde ich plötzlich angesprochen. Ich stutzte und brauchte erstmal einen Moment, um den Inhalt der Worte zu verstehen. Wow, was ein Akzent war das denn?

Ich wandte mich um und sah mich einem Jungen mit silbernen Haaren gegenüber. Ich schätzte ihn in Kairi’s Alter, vielleicht war er auch ein Jahr älter. Allerdings wunderte mich das weniger, als die Tatsache, dass ich ihn noch nie gesehen hatte. Klar, man konnte nicht alle Schüler hier kennen, aber ein Kerl mit einer solch auffallenden Haarfarbe hätte mir sofort ins Auge springen müssen.

Er musterte mich abwartend. Ich schüttelte kurz den Kopf, um meine Verwunderung abzuschütteln.

„Klar!“, gab ich ihm dann als Antwort und reichte ihm das gewünschte Utensil. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er nahm ihn dankend an.
 

„Du bist neu hier, oder?“, forschte ich dann vorsichtig nach und er schien zu überlegen.

„Naja, so in etwa. Ich bin für ein paar Wochen hier, Schüleraustausch eben.“, erklärte er mir und unweigerlich musste ich an den Kleinkrieg zwischen Kairi und unserer Mom denken. Ach, von dem Kerl hier hatte sie gesprochen?

„Das erklärt deinen Akzent.“, merkte ich grinsend an, erhielt allerdings keine wirkliche Reaktion darauf.

„Hat Kairi sich eigentlich schon an dich gehängt?“, lenkte ich das Thema dann in eine andere Richtung und sofort hatte ich wieder seine volle Aufmerksamkeit.

„Wenn du die kleine Rothaarige meinst: Ja, hat sie. Und sie und ihre Freundin sind äußerst anhänglich.“

Ich musste lachen. Ja, das klang ziemlich nach Kairi und Naminé. Der Kerl konnte einem schon Leid tun.

„Gut, denn ich muss jetzt los. Gib ihr den Kamm, sie ist meine kleine Schwester.“ Den verwirrten Blick, den er mir schenkte, beachtete ich kaum und schnappte mir meine Tasche.

„Man sieht sich.“, verabschiedete ich mich dann und verließ das feindliche Territorium.
 

Als ich die Toiletten verließ, entdeckte ich sofort meine Schwester und Naminé an der anderen Wand des Ganges. Ich konnte genau erahnen, worüber sie sprachen. Zugegeben, es war denkbar einfach, immerhin war ich dem Objekt ihrer Begierde vorhin über den Weg gelaufen.

Die Mädchen schienen ziemlich in ihr Gespräch vertieft zu sein, also ließ ich sie lieber in Ruhe und machte mich zu den Anderen auf. Ein rascher Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich bereits die Hälfte der Pause gefehlt hatte. Na hoffentlich ließ Demyx Roxy ganz, sonst käme ich in ziemliche Erklärungsnöten bei den Eltern des Jungen. Die Aussage ‚Sorry, Ihr Sohn wurde von meinem besten Freund zu Tode geknuddelt‘ klang verdammt banal, selbst wenn es die Wahrheit wäre.
 

Und scheinbar kam ich gerade recht. Als ich um die Ecke der Sporthallen kam, lief mir ein ziemlich verschreckter Roxas entgegen, dicht von Demyx verfolgt, und versteckte sich hinter mir. Der Musikliebhaber bremste sofort ab und grinste mich unschuldig an. Ein Seufzen entflog meinen Lippen.

„Dem, lass es, wenn der Kleine nicht will.“ Sofort zog der Angesprochene eine Schmollmund und sah mich unschuldig an.

„Ich wollte doch nur knuddeln. Roxy hat gerade so niedlich ausgesehen.“ Konnte ich mir gut vorstellen. Aber das war nun wirklich kein Grund, den Jüngeren sofort so zu verängstigen. So würde Demyx‘ Vorhaben, ihn in unsere Gruppe zu integrieren, ganz klar nach hinten los gehen. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah mich dann um.

Zexion saß seelenruhig auf einer der Tischtennisplatten und blätterte in einem seiner Bücher. Typisch, dass er nichts versucht hat, um Dem zu stoppen.
 

„Also? Wie sieht’s aus?“, fragte ich dann und ließ mich neben unserem Bücherwurm auf der Platte nieder.
 

„Ich hab schon bei Roxy zu Hause angerufen. Seinen Eltern ist es Recht, solange wir ihn nach Mitternacht nicht mehr raus lassen, du dabei bist und es keinen Alkohol gibt.“, berichtete Demyx und ich runzelte die Stirn. Ersteres war verständlich. Zweiteres auch, da die Familie mich kannte. Letzteres allerdings irritierte mich.

„Und du hast ‚Ja‘ gesagt, oder?“

„Klar, die müssen ja nicht wissen, dass wir uns nicht an die Vorgaben halten.“, strahlte Demyx fröhlich. „Ich musste ihnen auch meine Nummer geben, damit sie im Notfall anrufen könnten, aber das ist ja kein Problem.“
 

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Erneut hatte Demyx seine Naivität unter Beweis gestellt.

„Dem, du weißt schon, dass die jetzt eventuell alle halbe Stunde anrufen, nur um sicher zu gehen, dass ihrem Sohn auch ja nichts zustößt?“, fragte ich amüsiert und beobachtete, wie Demyx mich irritiert musterte.

„Nein, da hab ich nicht drüber nachgedacht.“, gestand er und ich verkniff mir ein Lachen.

„Aber wir müssen ja nicht immer ran gehen. Wenn’s um unseren Roxy geschehen ist, dann gehen wir nicht mehr ran und die glauben, wir schlafen schon.“, präsentierte er uns dann seine Glanzidee und ich hob skeptisch eine Augenbraue. Inwiefern war das ‚um unseren Roxy geschehen‘ nun gemeint?

„Demyx, du planst was.“

„Nein! Wie kommst du dazu, mir sowas vorzuwerfen?“, kam es empört von dem Musikliebhaber und ich wusste, dass ich Recht hatte. Oh man, das konnte noch was werden.
 

Mein Blick wanderte zu Roxas, der Zexion über die Schulter blickte und sich von diesem erklären ließ, wie unser Politisches System aufgebaut war. Warum auch immer. Vielleicht hatte der Kleine Zexion ja gefragt, was er da las. Meistens ein böser Fehler. Auch wenn unser Bücherwurm meist eher einer der schweigsamen Sorte war, konnte er richtig weit ausholen, wenn es um ein Thema ging, dass ihn wirklich interessierte. Und leider gehörte Politik dazu. Aber das hatte sowohl Demyx, als auch mir schon so manche schlechte Note erspart.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hide-Behind
2011-02-01T22:50:54+00:00 01.02.2011 23:50
Armer riku an ihm hängen die ganze zeit diese kletten XD
ich freu mich schon auf den abend den die gemeinsam planen XD
Von:  Apollon
2011-01-29T17:45:25+00:00 29.01.2011 18:45
Nya,
ich mag das Kapi. Besonders wenn ich mir vorstelle wie Axel mit Haarspray die jungentoillete ausräuchert.
*gg*
War nur leideretwas kurz aber vom Inhalt hat es gepasst mit der Länge~
Freue mich schon auf eine Fortsetzung
Von: abgemeldet
2011-01-29T12:35:24+00:00 29.01.2011 13:35
okay ich sag nur eins:RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKKK​KUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
rette ihn!!!! das kannst du mein schatz doch nicht antun!!!
nihct kairi und namine!!
der stirbt doch noch....und armer rox....der kann ein leidt tun den es ist echt offensichtlich das demy was mit roku plant...v.v


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