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Last Trauma

B vs Kira
von

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Vierter Tag

Light war für die nächsten drei Tage krank geschrieben und der Arzt riet ihm, sich eine Auszeit vom Lernen zu nehmen und zu versuchen, den Kopf frei zu kriegen damit sich sein Zustand besserte. Die psychologische Betreuung lehnte er ab und wenn er nicht spazieren ging, so schloss er sich in seinem Zimmer ein. Wieder hatte er sich oben in seinem Zimmer eingeschlossen und eigentlich hatte Beyond andere Pläne, doch Sayu drängte hartnäckig darauf, dass er ihr bei den Hausaufgaben half. Seit einer halben Stunde saßen sie in der Küche und arbeiteten von vorne bis hinten an Geometrie und Beyond hatte das Gefühl bald die Geduld mit so einem dummen Mädchen zu verlieren. Dann endlich hatte Sayu das Prinzip der Winkelberechnung verstanden und streckte sich zufrieden. „Super, ich glaube dieses Mal falle ich sicher nicht durch die Matheprüfung.“ Mit etwas finsterer Miene stand Beyond auf und begann sich auch zu strecken, weil die ewige Sitzerei gar nicht gut tat. Er streckte die Arme durch und beugte sich nach hinten. Immer weiter, Zentimeter für Zentimeter ging sein Oberkörper nach hinten und ein bizarres Schauspiel bot sich da. Sayu sah dies alles mit Staunen und Verwunderung, Frau Yagami, die nur hereingekommen war um sich einen Kaffee zu machen, weitete die Augen vor Entsetzen als Beyonds Haltung nun über den rechten Winkel hinausging. Ein Knacken war zu hören und erschrocken zuckte Frau Yagami zusammen, doch dann schließlich hatten Beyonds Fingerspitzen den Boden erreicht. Und ebenso langsam wie er in diese abstrakte Dehnung gegangen war, richtete er sich wieder auf bis er komplett kerzengerade stand. „Wow, das war ja abgefahren. Kannst du mir das beibringen?“

„Dazu brauchst du eine gute Körperbeherrschung und auch noch einige Zeit für Gymnastikübungen.“ „Also ich weiß nicht ob das wirklich so gesund ist“, gab Frau Yagami zu bedenken, die alles andere als begeistert von dieser Verrenkung war. Schnell wandte sie sich wieder ihrem eigentlichen Ziel zu während Sayu immer noch mit offenem Mund da stand. Dann begann Beyond seinen Kopf zu drehen, legte ihn nach hinten und wieder knackte es hässlich. Schließlich verabschiedete er sich weil er noch etwas einzukaufen habe und war dann war er aus dem Haus. Er fuhr mit dem Bus zwei oder drei Haltestellen bis er endlich den Supermarkt erreichte. Wieder traf er dort Amy, die wohl einen etwas größeren Einkauf zu machen schien. Er ging auf sie zu und winkte. Sie setzte ein Lächeln auf und legte den Arm um seine Schulter. „Wie war das mit dem „Wir dürfen uns vorerst nicht mehr sehen“? Hat sich deine Meinung etwa geändert?“

„Er hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und ich brauch endlich mal eine Pause von diesen dummen Weibsbildern. Ich bin echt nicht zum Familienmensch geeignet…“ Amy musste kichern und legte eine Packung Chow-Mein Nudeln in den Korb. „Das sind wird doch beide nicht. Wie schlimm steht es mit ihm denn nun?“

„Er stand kurz davor sich die Pulsadern aufzuschneiden, dann waren wir im alten Industriepark und auf dem Turm ist ihm die Todessturzerinnerung gekommen.“ Amys Miene wurde ein wenig ernst und sie schwieg. Sie sah aus als wolle sie etwas sagen, doch sie wusste dass nichts in der Welt Beyond davon abzubringen, denn immerhin hatte dieser Kira ihn getötet. „Sei ehrlich Beyond: Du hast es darauf angelegt dass er sich „erinnert“. Du wolltest dass er diesen Todessturz durchlebt.“ „Es gibt wirklich nichts was ich vor dir verbergen könnte nicht wahr? Ja es stimmt, ich hab es provoziert und das mit Erfolg. Ich werde ihn immer weiter in die Enge treiben bis er wie ein kleines Häufchen Elend vor mir liegt. Ich habe ihm gesagt dass er nicht anders ist als die anderen Verbrecher und um mir das Gegenteil zu beweisen soll er sich als Kira stellen, andernfalls bringe ich seine Familie und seine Freunde um die Ecke.“ Entsetzt ließ Amy den Einkaufskorb fallen und sah ihn fassungslos an. „Bist du wahnsinnig?“

„Tja… es heißt ja oft dass Genie und Wahnsinn nah beieinander liegen. Keine Sorge, mit ihren Death Notes können beide Kiras mir nichts anhaben und die haben auch gar nicht den Mut mich eigenhändig zu töten. Und wenn sie mich der Polizei ausliefern, dann fliegt ihre Tarnung auf.“

„Du hast doch wohl nicht vergessen dass Soichiro Yagami, der Vater von Light, L bei den Ermittlungen unterstützt. Wenn herauskommt dass du es bist, dann wanderst du erneut ins Gefängnis.“ Und wieder war da diese mehr als nervige Gegenstimme und so etwas nervte Beyond ungemein. Warum zum Teufel konnte Amy nicht einfach akzeptieren was er plante und einfach Ruhe geben? Doch dann seufzte sie geschlagen und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich vertraue darauf dass du weißt was du tust und ich will mich da auch nicht weiter einmischen. Aber wenn du in Schwierigkeiten bist, ruf mich an und ich hol dich da raus. Ich lass doch nicht zu dass mein Lebensretter Probleme kriegt.“ Na also, dachte Beyond zufrieden und lachte. Amy war wirklich eine gute Freundin und passte gut zu ihm. Sie war nicht so dumm und nervig wie die anderen blöden Hühner und sie verstand ihn auch gut. Außerdem war sie mit seinem Schmerz gut vertraut und besaß genug Grips um keine blöden Fragen zu stellen. Er versprach ihr sich zu melden wenn es Probleme gab und damit trennten sich ihre Wege wieder.
 

Light hatte es nicht mehr in seinem Zimmer ausgehalten und machte einen Spaziergang durch die Straßen bis er die Shoppingmeile erreicht hatte. Ja in dieser Menschenmenge war er für diesen Beyond unauffindbar und wurde nicht länger verfolgt. Zuallererst suchte er den Buchladen auf und traf dort auf seine Kommilitonin Shion. Diese winkte ihm aufgeregt zu und kam zu ihm „Hey Light, ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht. Was ist denn nur mit dir los?“ „Schlafmangel und Stress. Der Arzt meint ich bräuchte eine Auszeit damit ich einen klaren Kopf bekomme. Wie dem auch sei, wie läuft es an der Uni?“

„Ach so wie immer. Takahito will mich einfach nicht in Ruhe lassen obwohl ich ihm schon oft genug klar gemacht habe, dass zwischen uns nichts mehr läuft.“ Light nickte und tat einfach so, als würde er aufmerksam zuhören, doch eigentlich interessierte es ihn keinen Deut was Shion erzählte. Er wollte nur dass niemand merkte wie durcheinander und erschöpft er eigentlich war. Als sie dann endlich ging, durchstöberte er die Regale doch ihn ließ das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Er drehte sich langsam um, beinahe unerkannt und schaute sich im Buchladen um. Nichts, rein gar nichts. Außer ein paar älteren Leuten und einer Mutter mit Kinderwagen war da niemand. „Jetzt bloß nicht nervös werden“ ermahnte er sich und atmete tief durch „da beobachtet dich niemand und Beyond ist auch nicht da. Du bist einfach nur müde das ist alles. Geh einfach noch ein bisschen dann wirst du wieder klar im Kopf.“ Somit verließ er den Buchladen wieder und ging die Einkaufspromenade entlang. Doch da verfolgte ihn jemand, dessen war er sich hundertprozentig sicher. „Ryuk, verfolgt uns jemand?“ „Häh?“ fragte der Shinigami verwirrt und drehte sich nach allen Seiten um. „Nicht dass ich wüsste Kleiner. Wie kommst du denn auf die Idee?“

Light ging die Treppen zur U-Bahnstation herunter und hoffte dort durch die chaotische Menschenmenge untertauchen zu können. Wenn dieser unbekannte Verfolger sogar Ryuk auszutricksen vermochte, dann war dieser Kerl wirklich clever. Aber wer zum Teufel könnte ihn verfolgen? Er sah sich um und hatte das Gefühl von allen Seiten beobachtet zu werden und nicht nur das: Er wusste ganz genau dass seine Verfolger ihn töten wollten. Nun wurde er schneller, rempelte Passanten an und lief so schnell es nur ging zum anderen Ende der U-Bahnstation. Doch seine Verfolger ließen sich nicht abschütteln. Egal wer ihn da auch verfolgte, er wollte ihn töten und in jeden Menschen, an den er vorbei rannte und hinter sich ließ, sah er einen potentiellen Attentäter. Er wollte die Treppe hoch, eilte aber nach rechts und kam wenig später auf die andere Seite vom Gleis und wieder waren da diese Augen, die ihn zu verfolgen schienen. „Ryuk verdammt, da verfolgt mich jemand. Sag bloß du kannst nichts erkennen.“ „Ehrlich Kleiner, da ist niemand. Mal ehrlich: Du wirst langsam paranoid.“ Ich paranoid, dachte Light und lachte verächtlich. Der Witz war gut…

Er wurde verfolgt, das wusste er genau und es war völlig ausgeschlossen dass er paranoid wurde. Schließlich hörte er das Rauschen eines nähernden Zuges und eiskalter Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn. Er musste schnell weg von diesem Zug. Immer wenn er einen herannahenden Zug sah bekam er eine Panikattacke und sah vor seinem Inneren Auge wie seine Mutter… Er kam nicht dazu noch einen klaren Gedanken zu fassen, da stieß ihn jemand von hinten und bevor er reagieren konnte, fiel sein Körper nach vorne. Wie in Zeitlupe, so kam es ihm vor, fiel er nach vorne während der Zug immer näher kam. Er sah die Lichter, welche ihn blendeten und als er ihn schließlich erfasste, spürte er wie jeder einzelne Knochen zertrümmert wurde, seine Haut durchbohrten und wie seine Gliedmaßen abgerissen wurden. Entsetzt schrie er auf und kam wieder zu sich. Wie festgefroren stand er am Gleis und der Zug kam schließlich zum Stehen. Er lebte noch und da war auch niemand, der ihn gestoßen hatte. Doch der Schreck, wie er da von diesem Zug fortgerissen und getötet wurde, ging ihm durch Mark und Bein und die Todesangst kam. Er musste schnellstens hier raus. Wie vom Tode persönlich verfolgt, stürmte Light in Richtung Ausgang und rannte und rannte. Er rannte bis er keine Luft mehr bekam und ihm die Beine versagten. Kraftlos und nach Luft schnappend hielt er schließlich an einer Bushaltestelle. Nun musste er nur noch über die Straße und dann noch ein bis zwei Häuser weiter und dann nach links abbiegen, dann war er fast zuhause. Noch nie war Light so erleichtert und ging über die Straße und war eigentlich überzeugt gewesen, dass die Straße leer war. Umso mehr war er entsetzt dass plötzlich ein Lastwagen auf ihn zukam und laut die Hupe ertönte. Nein… bitte nicht schon wieder, dachte Light und schloss die Augen. Bitte lass es doch endlich aufhören. Und als er die Augen wieder öffnete, stand er immer noch an der Bushaltestelle. Sein Herz raste, seine Brust war wie zugeschnürt und wieder drehte sich alles um ihn. Schließlich wurde ihm schwarz vor Augen und er sank zu Boden. Die Tränen kamen ihm und er war nicht fähig noch einen klaren Gedanken zu fassen. Endlich schaffte er es nach ungefähr einer Viertelstunde sein Handy zu nehmen und ein Taxi zu bestellen, mit welchem er schließlich auch nach Hause fuhr. Als er endlich wieder zurück war, wollte er direkt auf sein Zimmer gehen, doch es gab eine unerwartete Überraschung: Sein Vater war wieder zurück und begrüßte ihn. „Light mein Sohn, wo warst du denn?“

„Hallo Vater, schön dich mal wieder zu Gesicht zu bekommen.“ Es fiel Light sichtlich schwer überzeugend zu klingen, denn er wollte einfach nur ins Bett und dort den Rest der Woche auch bleiben. Sein Vater schien dies zu bemerken, ging zu ihm und legte ihm besorgt eine Hand auf die Schulter. „Light, ich habe gehört es ginge dir nicht gut also habe ich…“ Doch Light konnte ihm nicht weiter zuhören. Eine schreckliche Erinnerung schoss ihn durch den Kopf, eine Erinnerung die er nicht abwenden konnte. Nein, bitte nicht noch eine Erinnerung dachte er doch er konnte sie nicht aufhalten. Er erinnerte sich an damals als er noch sieben Jahre alt gewesen war. Sein Vater war ein gewalttätiger Alkoholiker gewesen der ihn nachts aufgeweckt und dann…. Er hatte ihn vergewaltigt wenn er betrunken gewesen war… sein eigener Vater. Panische Angst überkam Light und er schlug die Hand seines Vaters weg. „Fass mich nicht an! Fass mich nie wieder an!!!“ Soichiro Yagami verstand natürlich nicht was in seinen Sohn gefahren war und deutete dies als Nachwirkung des Stresses, weswegen sein Sohn krank geschrieben war und wollte ihn beruhigen, doch dadurch machte er alles nur schlimmer. Light krallte seine Finger in die Haare, sah vor seinem inneren Auge was sein Vater ihm damals angetan hatte, wie oft er doch geschrieen hatte „Papa hör auf, du tust mir weh!!“ und wie er ihn darauf geschlagen und misshandelt hatte. Und dieser Mann stand nun vor ihm und tat so als wäre alles in bester Ordnung? Light konnte diese Angst und diesen unerträglichen Schmerz ebenso wie die Demütigung am ganzen Leib spüren und schrie entsetzt auf. „Light, was hast du denn?“ fragte seine Mutter und versuchte an der Stelle ihres Mannes ihren Sohn zu beruhigen. Dieser schlug jedoch jegliche helfenden Hände aus und schrie immer wieder „Fasst mich nicht an! Fasst mich bloß nicht an!!!“ Danach stürmte er auf sein Zimmer und schlug die Tür zu. Wenig später kam Beyond aus der Küche und sah die völlig verunsicherte Familie mit falschen Unschuldsaugen an. „Na? Hab ich was verpasst?“
 

Light ging ins Badezimmer und duschte sich erst einmal. Doch dadurch fühlte er sich auch nicht besser. Er kam sich so schmutzig und widerwärtig vor und selbst als er seine Haut wund gewaschen hatte und seine Lippen blau anliefen, machte er keine Anstalten das Wasser abzustellen. Doch schließlich, als er am ganzen Körper zu frieren begann, trocknete er sich ab und zog sich an. Als er das Badezimmer verließ wartete bereits Beyond auf ihn und sah ihn neugierig an. „Na? Wieder ein Flashback gehabt?“

„Welchem deiner verdammten Ich’s habe ich die Erinnerung zu verdanken, dass mein Vater mich als Kind missbraucht hat?“ „Missbraucht ist ja eine wirklich nette Verschönung für vergewaltigen. Und seit wann interessiert dich das überhaupt?“ „Sag es mir!“ schrie Light auf und beruhigte sich sogleich wieder. Beyond schien dies alles sehr zu genießen und lächelte breit. „Tja, diese Erinnerung hast du allen Ich’s zu verdanken. Wir alle teilen dieselbe Vergangenheit nur gehen wir alle verschiedene Wege.“ Light schwieg, senkte den Kopf und ging auf sein Zimmer, Beyond folgte ihm. Schließlich setzten sie sich aufs Bett und Light vergrub sein Gesicht in den Händen. „Jetzt hör auf dir selbst leid zu tun. Sind ja nicht deine Erinnerungen mit denen du zu leben hast.“ „Sie werden aber zu meinen wenn das so weitergeht.“ Light hatte das Gefühl jeden Moment den Verstand zu verlieren. Er wollte einfach nur noch dass dieser schreckliche Alptraum ein Ende nahm, mehr nicht…. War es nicht schon schlimm genug dass er ständig Panikattacken bekam und den Tod vor Augen hatte? Musste jetzt auch noch eine Vergewaltigung ins Spiel kommen? Als Beyond ihn an der Schulter packte, zuckte Light entsetzt zusammen und schlug sie weg. Verächtlich wie auch schadenfroh lachte Beyond und sein Gesicht spiegelte abgrundtiefe Bosheit wieder. „Du hast Angst dass dich jemand anfasst nicht wahr? Du kannst weder mit dem Zug fahren, noch hälst du große Höhen aus geschweige denn dass du zur Uni gehen kannst und bekommst bei Spritzen Todesangst. Und jetzt hast du in großen Menschenmassen das Gefühl verfolgt zu werden und zwar von welchen, die dir nach dem Leben trachten zu scheinen, nicht wahr?“

„Woher… woher weißt du davon?“ stammelte Light und begann am ganzen Körper zu zittern. Beyond tippte sich mit dem Zeigefinger am Kopf. „Ich werde doch wohl selbst am besten wissen was Erinnerungen wie diese aus einem machen. Siehst du Light, es sind keine vier Tage vergangen und schon stehst du kurz davor durchzudrehen und die Nerven zu verlieren. Der große Kira ist nichts weiteres als ein dreckiges kleines Häufchen Elend und ich könnte dich jederzeit wie eine Made zerquetschen. Der einzige Grund, warum ich dich am Leben lasse ist, weil es mir einfach zu viel Spaß macht dich leiden zu sehen.“

Light schwieg und seufzte tief durch. Beyond ließ von ihm und begann sich bereit für die Nacht zu machen.
 

Es war schon spät und alle schienen bereits zu schlafen doch Soichiro Yagami saß noch im Wohnzimmer und sah sich die Spätnachrichten im TV an. Was zum Teufel war denn bloß mit seinem Sohn los? So hatte er sich doch nie aufgeführt und er begann auf zu bezweifeln, dass es nur der Stress war. Irgendetwas stimmte nicht mit Light und er wollte nur zu gerne verstehen was es war. Müde rieb er sich die Augen und schaltete den Fernseher aus. Vielleicht sollte er ins Bett gehen und erst mal ein wenig schlafen. Ja genau, Schlaf würde ihm ganz gut tun. „Vater“. Erschrocken fuhr der zweifache Familienvater zusammen und drehte sich ruckartig um. Es war Light und er sah ernst aus. „Könnten wir einen kleinen Spaziergang und miteinander reden?“

„Jetzt um diese Uhrzeit? Du solltest dich besser schlafen legen mein Sohn.“ „Nein, es ist mir wichtig.“ Herr Yagami seufzte und erklärte sich einverstanden. Vielleicht war das ja die einzige Möglichkeit vernünftig mit Light zu sprechen. Nachdem sie sich die Schuhe angezogen hatten, gingen sie hinaus und schwiegen erst einmal. Erst als sie mehr als eine Viertelstunde gegangen waren, blieb Light stehen und senkte den Blick. „Mein Verhalten heute war sicherlich beunruhigend und ich will mich dafür entschuldigen.“ „Ist schon gut Light, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir wissen dass du unter enormen Lerndruck stehst und es mit dir nicht zum Besten steht. Dafür haben wir vollstes Verständnis nur lässt du uns kaum noch an dich heran und bist so aggressiv und abweisend in der letzten Zeit. Da machen wir uns schon Sorgen.“

Light nickte und versuchte ein entschuldigendes Lächeln aufzusetzen, was aber sehr gequält wirkte. „Tja Vater, manchmal habe ich meinen Kopf ganz woanders. In letzter Zeit muss ich mich oft an negative Sachen erinnern, die mich ein Stück weit an Kraft kosten. Insbesondere was damals passiert ist…“ Herr Yagami sah seinen Sohn verwundert an und wusste nicht genau was er damit sagen wollte. Was meinte er denn für ein Erlebnis von damals? Eigentlich gab es doch nichts aus der Vergangenheit, worüber er sich ernsthaft Gedanken drüber machen sollte. Das einzige, was ihn vielleicht ein bisschen traumatisiert hätte war der Unfalltod seiner Großmutter aber da war Light doch bereits 15 Jahre alt gewesen. „Was genau meinst du denn Light?“ Plötzlich wurde Lights Miene finster und ein bösartiges Funkeln lag in seinen Augen. „Tu hier nicht so als wüsstest du von nichts. Du hast mir das damals angetan, gib es zu!“ „Light… ich weiß wirklich nicht wovon du…“ Weiter kam Herr Yagami nicht, denn da hatte Light aus seiner Tasche einen Baseballschläger aus Metall herausgeholt und ihn mit aller Kraft auf den Hinterkopf gedonnert. Wieder und wieder schlug er auf ihn ein bis er endlich wieder zur Besinnung kam und entsetzt die blutige Leiche seines Vaters sah. Nein… das konnte doch nicht sein. Er hatte doch nicht gerade wirklich seinen Vater umgebracht. So etwas konnte er doch nicht tun. Das war sicher wieder nur so eine Wahnvorstellung, mehr nicht… Schwer atmend ließ er den blutverschmierten Baseballschläger fallen und wich von dem Toten zurück. Was hatte er nur getan? Warum nur hatte er das getan? Er war doch Light Yagami, ein ehrlicher und aufrichtiger wie intelligenter Student und der Gott einer neuen Welt… nicht irgendein dreckiger Mörder. Das war doch nicht er. Oder etwa doch? „Wow, da hast du es aber ganz schön krachen lassen mein Lieber.“ Ruckartig drehte Light sich um und sah Beyond Birthday unter der Laterne stehen. „Meinen Glückwunsch Light, du hast genau das getan was ich damals gemacht habe: Meinem Vater den Garaus gemacht…“

„Bei dir ist es was anderes! Dein Vater hat dich wirklich vergewaltigt und mein Vater… das sind doch nicht meine wirklichen Erinnerungen…“

„Ach wirklich? Ich weiß zwar nicht wie deine Kindheit ausgesehen hat aber das hier sprach doch eindeutig dafür dass du deinen alten Herrn auf dem Kieker hattest. Oder du bist kaum noch in der Lage deine eigenen Erinnerungen von den meinen zu unterscheiden. Wenn das der Fall ist, dann wirst du nicht nur unter Verfolgungswahn und Panikattacken leiden. Oh nein mein Lieber, dann kommt nämlich auch noch eine hübsche kleine Identitätskrise auf dich zu und dann wird’s richtig lustig.“ Light schwieg und senkte den Blick und eine lange Zeit herrschte Stille. Dann wandte sich Beyond zum Gehen und Light unterbrach die Stille. „Warte, du kannst mich doch nicht alleine mit ihm hier lassen!“

„Und warum nicht? Nicht ich habe seinen Kopf zerbeult, das war ganz allein dein Verdienst. Also sieh zu dass du die Leiche schnellstmöglich los wirst bevor noch jemand was mitbekommt.“ „Bitte hilf mir wenigstens…“ Doch er schien bei Beyond auf taube Ohren zu stoßen und dann schließlich drehte dieser sich noch um und warf Light das Death Note vor die Füße. „Das ist doch wohl Hilfe genug oder? Gut, dadurch stirbt diese Person auch aber damit hattest du doch sonst keine Probleme. Kannst es ja hinbiegen als wäre dein Alter überfallen worden.“ „Wann nimmst du endlich diese Erinnerungen aus meinem Kopf heraus?“ Light wollte das alles nicht mehr. Er wünschte sich das alles wäre nur ein schrecklicher Alptraum. Ja genau, vielleicht war er ja noch in der High School und war eingeschlafen. Und wenn er wieder aufwachte und ein schwarzes Notizbuch am Boden liegen sehen würde, dann würde er einfach vorbeigehen um sich diesen Horror zu ersparen. Beyond kratzte sich sichtlich genervt am Hinterkopf und sah ihn mit rot leuchtenden Augen an. „Es ist wirklich interessant zu sehen wie du dich Stück für Stück veränderst. Wer hätte gedacht dass aus den so coolen und hochintelligenten Spitzenschüler Light Yagami alias Kira ein paranoider, Vater mordender Psycho wird. Das übertrifft sogar meine Vorstellungen…. Ich bin mal gespannt was die restlichen drei Tage bringen.“ Damit verabschiedete sich Beyond lachend und ließ Light Yagami alleine mit dem Toten zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-10-07T20:26:06+00:00 07.10.2010 22:26
oha, hat Light jetzt tatsächlich seinen Vater getötet?
Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber es war
abzusehen, dass er früher oder später Beyonds Erinnerung
als die seine annimmt. Im ersten Moment, als Light seinen
Vater um einen Spaziergang gebeten hat, dachte ich, dass
er ihm beichten will, dass er Kira ist. Tja, so kann man sich
täuschen.
Ich frage mich, wie es weitergeht. Light hat das
Schlimmste -das glaube ich zumindest^^- hinter sich.
Ich warte mal ab, ob er noch schlimmeres "erleben" wird.

PS: Du bist immer so schnell mit hochladen. Total vorbildlich.
Ich brauche Jahre, bis ich ein neues Kapitel hochlade^^



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