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Eyes Of An Assassin

von

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Wilde Wutaifrauen

Wilde Wutaifrauen
 

In einem Büro irgendwo im Shinra-Komplex saß an einem Schreibtisch ein großer, schwarzhaariger Mann Ende zwanzig und überflog den Bericht einer seiner Mitarbeiter über die Konfiszierung von illegal eingeführter Materia in Wutai. Eigentlich hatte er sich schon ausführlich mit dem Bericht beschäftigt, doch es ging in Moment ohnehin nur darum Zeit zu überbrücken. In einige Minuten würde das erste Mitglied eines jungst von Präsident Shinra gegründeten Projekts eintreffen.

Dieses Projekt sollte als Bindeglied zwischen SOLDIER und den Turks fungieren und dabei die oftmals illegale Vorgehensweise der Turks übernehmen, das ganze jedoch ohne das Wissen der Öffentlichkeit, das bedeutete de facto also, dass dieses Projekt offiziell gar nicht existierte.

Er hörte draußen Schritte, dann ging die Tür ohne ein Klopfen auf und der rothaarige Turk namens Reno, ständiger Auslöser von Verzweiflungstaten von Seiten Tsengs, betrat den Raum. „Wir ham hier n süßes Schnittchen für Sie, Direktor.“, sagte der Rothaarige mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht, während sein Partner Rude, das obligatorische Augenrollen hinter einer dunklen Sonnenbrille verbarg.

„Das Homicide Projekt?“, fragte Tseng und sah von dem Bericht auf und erblickte eine junge schwarzhaarige Frau, die zwischen Reno und Rude stand. Sie trug einen langen weißen Umhang der bis zu ihren Knien ging und mit einer großen Kapuze versehen war, vermutlich um ihr Gesicht zu verbergen. Notwendig bei der Art von Arbeit, die sie zu vollziehen hatte. Er schätzte sie auf knapp zwanzig und erkannte sofort, warum Reno sie als ‚süßes Schnittchen’ beschrieben hatte. Sie war wahnsinnig gut gebaut.

Er gab zu, sie war sexy. Dann jedoch wanderte sein Blick zu ihrem Gesicht und fast wäre er zurückgezuckt, als er in ihre Augen blickte. Er hatte solche Augen bisher nur bei einer Person gesehen, jemand den er schätzte und, wenn auch unausgesprochen, als Freund bezeichnete. General Sephiroth Crescent, Offizier der Soldier-Einheit und durch die Medien zum Helden des Wutai-Kriegs avanciert.

Während in Sephiroths Augen jedoch meist ein emotionsloser bis distanzierter Blick lag, durchbohrte ihn ihr Blick wie Messerklingen, derart kalt war er. „Ich bevorzuge die Bezeichnung Assassine, Totschlägerin ist klingt nicht sehr damenhaft.“, sagte sie kühl und das was er hörte brachte sein Blut sofort in Wallungen. Ein leichter wutainesischer Akzent. Eine wutainesische Frau, es gab nichts das ihn mehr anmachte, als so eine Frau.

„Wie du willst,…“, sagte er und fügte wortlos eine Aufforderung hinzu, sie solle sich vorstellen. „Ebony Chekhov.“, antwortet sie auf seine stumme Aufforderung. Sofort fiel ihm auf, dass sie ihren Nachnamen vollkommen korrekt aussprach. Und daraus zog er einen weiteren Schluss.

„Bist du mit dem wutainesischen Anführer Chekhov verwandt?“, fragte er und unterdrückte den interessierten Klang in seiner Stimme. „Er ist mein Vater.“, erwiderte sie und durchbohrte ihn mit ihrem Blick. Er stand auf und ging um seinen Schreibtisch herum. Er trat vor die junge Frau, legte seine Handflächen aneinander und verbeugte sich vor ihr. „Miss Chekhov, es ist mir eine Ehre.“, sagte er leise.

„Was gehtn jetzt ab? Is die Lady irgendwie n Filmstar oder so?“, mischte sich Reno ein. Tseng richtete sich auf und wandte sich, resigniert über die mangelnde Allgemeinbildung seines Rekruten an den Rothaarigen. „Miss Chekhov ist die Tochter eines sehr berühmten Mannes meiner Heimat und sollte daher mit etwas mehr Respekt behandelt werden als du es tust.“ Außerdem schickte er noch einen warnenden Blick hinterher. „Ja Sir.“, sagte Reno und wandte sich an die schwarzhaarige Frau, „Verzeihung, Süße. Ab sofort werde ich dich auf Händen tragen und dabei deinen schnuckligen Hintern beg…“

Reno verstummte, denn die junge Frau blickte ihn mit einer wortlosen Drohung an. Er schluckte und blieb dann stumm. „Nun gut…“, begann Tseng und ließ die junge Frau nicht aus den Augen als er sich auf seinen Platz hinter den Schreibtisch begab und die Beine überschlug. Er fühlte sich beflügelt, endlich jemanden aus seiner Heimat hier zu haben, mit dem er sprechen konnte und der ihn und seine Ansichten verstand, und die vielleicht ganz das wilde Temperament hatte, dass er an wutainesischen Frauen so schätze.

„Du…ich darf doch du sagen?“, fuhr Tseng fort, unterbrach erneut, ehe die Frau nickte, „Bist das erste Mitglied unserer neuen Abteilung, daher solltest du mich über alles was dich betrifft informieren. Lebenslauf, Waffenkenntnisse, Kampfausbildung und…“

Er verstummte als eine weiter Person durch die Tür eintrat. Sofort richteten sich Reno und Rude zu voller Größe auf, um der ebenso eingetretenen Person die nötige Disziplin entgegen zu bringen. Der silberhaarige Mann trat neben die junge Frau und wandte sich ihr zu. „Du bist also Präsident Shinras neustes Projekt.“, sagte der junge Offizier kühl. Sie wandte sich ihm nur kurz zu und sah ihn mit einem verachtenden Blick an.

„Tz, Soldier. Ich kann diese Arroganz nicht ausstehen. Für Sie, bin ich immer noch Miss Chekhov und mit ‚Sie’ anzusprechen.“, formulierte sie mit eiskalter Präzision ihren Satz und wandte sich dann wieder ab. Tseng bemerkte sofort, wie sich die Situation innerhalb von wenigen Sekunden um hundertachtzig Grad gewendet hatte, was maßgeblich daran lag, dass diese junge Frau, dem großen Sephiroth Crescent nicht die nötige Ehrfurcht entgegenbrachte.

„Es reicht für Sie zu wissen, dass ich 20 Jahre alt bin und aus Wutai stamme. Ich beherrsche den Umgang mit Shuang Dao, meine Hauptwaffen sind jedoch Schusswaffen. Auch mit Materia und diversen Giften bin ich vertraut. Alles was nötig ist um unerwünschte Personen erfolgreich aus dem Weg zu schaffen.“, sprach sie schließlich an Tseng gewandt.

Er nickte, während er jedoch deutlich wahrnahm, dass Sephiroth vor Zorn zu kochen schien. „Wir werden morgen sehen, wie gut Sie sind, Miss Chekhov, oder ob Sie den Mund einfach nur zu voll genommen haben.“, sagte Sephiroth mit zusammengebissenen Zähnen, „Wenn Sie gegen mich antreten.“ „Ich freue mich darauf Ihnen in Ihren aufgeblasenen Hintern zu treten.“, gab die junge Frau gelassen zurück.

Vor Tsengs Augen spielten sich schreckliche Bilder ab. Bilder wie Sephiroth die junge Frau mit Masamune durchbohrte und Tseng das einzige Mitglied Shinras mit dem er normal reden hätte können verlor. Doch es passierte nichts dergleichen.

„Versuchen Sie es.“, gab Sephiroth nur zurück und wandte sich dann an Tseng. „Mach mit dem alten Shinra klar, dass ich morgen keine Zeit habe. Ich muss der kleinen Zicke Respekt beibringen.“, wies er Tseng kühl an, drehte sich dann um und ging. Tseng seufzte, als sich die Lage mit dem Verschwinden des Generals entspannte.

„Ebony, du kannst nicht so mit ihm reden. Er ist…“, setzte Tseng an. „Derjenige, dessen Einheit den Krieg in Wutai beendet hat. Der dafür verantwortlich ist, dass Wutai ein billiges Touristenparadies ist. Ich werde einer Person wie ihm keinen Respekt entgegenbringen, solange sie sich diesen nicht mit wirklichen Heldentaten verdient hat.“, unterbrach sie ihn wütend.

Tseng warf Reno und Rude einen Blick zu, sie sollten verschwinden und zu seiner eigenen Überraschung, trat selbst der sonst so laute Rotschopf ohne zu meckern ab und schloss die Tür hinter sich. Die junge Frau sah Tseng noch immer mit vor Zorn funkelnden Augen an. Erneut betrachtete er sie und sein Blick blieb an ihren Augen hängen. Wie außergewöhnlich sie doch waren.

„Sie haben wahrhaftig das Temperament einer wutainesischen Frau.“, sagte er schließlich. „Wie bitte?“, fragte sie gereizt. „Ich weiß ein solches Temperament zu schätzen. Stolz und wild. Ich freue mich bereits auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.“, fuhr er fort und strich dann seine Krawatte glatt. „Seien Sie morgen um acht Uhr an Simulationsraum drei. Wenn Sie sich anstrengen können Sie Sephiroth tatsächlich in seinen ‚aufgeblasenen Hintern’ treten.“ Sie nickte. „Guten Abend, Sir.“, sagte sie, bedachte ihn noch einmal mit einem kühlen Blick, wandte sich dann um und ging aus dem Büro.

Tseng sah ihr nach wie sie ging und schmunzelte. Sie war ein hübsches Mädchen, zumindest sah er das so, aber vielleicht war er auch nur euphorisiert von der Tatsache eine Frau aus seiner Heimat getroffen zu haben. Sollte sie allerdings auch in anderen Punkten seinem Geschmack entsprechen, würde er sie auf eine Tasse wutainesischen Tee einladen.
 

Reviews wären voll nett :)



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