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Kaimyô Ai

Totenname Liebe
von

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Kapitel 2: Krank?

Kapitel 2: Krank?
 


 

Seine Augen, sie leuchten.

Sein Mund, er lächelt.

Seine Stimme, sie schweigt.

Sein Herz, ist eiskalt.

{ Jennifer Burghardt }
 

Die ersten Sterne leuchteten am Himmel. Die Straßenlaternen erhellten die Straßen und stellten das Licht der Sterne in den Schatten. Der Mond wurde von ein paar Wolken verdeckt, die den Anschein machten, als würden sie sich beeilen an ihm vorbei zu ziehen. Ob sie Angst vor dem Mond hatten? Unmöglich, es waren doch nur Wolken. Sie hatten kein Leben in sich, oder? Ab wann lebte man? Ab wann lebte man nicht? Ab wann war man ein Mensch und ab wann ein Monster?

Die Sonne war vor ein paar Stunden untergegangen und langsam schwand die Hitze des Tages. Eine angenehme Kälte breitete sich in den Straßen der Stadt aus.

Durch die geöffnete Balkontür strömte die klare, kühle Luft in das Innere der Wohnung. Der leichte Wind spielte ein wenig mit dem dunklen Vorhang, ließ ihn immer wieder ein bisschen nach hinten wehen und dann wieder nach vorne fallen.
 

In der Wohnung war es still. Fast so, als wäre niemand da. Die Lichter waren aus und überließen der Dunkelheit die Macht, die nur durch das Leuchten der Straßenlaternen bedroht wurde.

Lautes Atmen zerstörte die Stille. Er war erschöpft. Seine hellblauen Haare hingen ihm nass im Gesicht. Ein paar Strähnen klebten an seiner feuchten Haut. Vor einer Stunde war er aus der Dusche gestiegen und hatte sich an der Wand in seinem Wohnzimmer nieder gelassen. Seit einer Stunde wartete er schon darauf, dass ihm kälter wurde, aber nichts geschah. Die Hitze, die seinen Körper gefangen hielt, hielt an. War er krank? Falls ja, war es dann besonders ratsam, mit freiem Oberkörper und feuchter, schwitziger Haut herum zu sitzen, während die Balkontür leicht offen stand? Er wusste es nicht. Bis jetzt war ihm so etwas nie passiert und freiwillig befasste er sich mit solchen Dingen nicht. Warum sollte er?

Die weißen Wände waren unnatürlich hell in der Dunkelheit. Er konnte sie langsam nicht mehr sehen, diese weißen Wände. Warum musste immer alles weiß sein? Was war so toll an dieser Farbe?

Er schloss seine blauen Augen. Er war müde. Sein Hals schmerzte immer noch. Mit der linken Hand griff er sich an den Hals, so als ob der Schmerz so verschwinden würde. Langsam fuhr er mit den Fingern über die Haut. Es war alles wie sonst. Das Einzige, was anders war als sonst, waren die Schmerzen, die er bei der Berührung empfand.

Das half alles nichts. Er wusste nicht, was er hatte. Sein Körper war schwach und er hatte das Gefühl, jede Sekunde zu zerfallen, also musste er wohl oder übel jemanden um Hilfe bitten. Er könnte zwar zum Arzt gehen, aber was, wenn er nicht krank war? Dann könnte ihm auch kein Arzt helfen, daher musste er jemanden fragen, der mehr Ahnung hatte als die Ärzte hier. Mühsam stand er auf, dabei stützte er sich mit der rechten Hand an der Wand, die hinter ihm war, ab. Als er dann fest auf beiden Beinen stand, wartete er noch ein paar Sekunden. Mit seinen Augen fixierte er das Telefon, welches auf der anderen Seite des Wohnzimmers stand. Vorsichtig machte er den ersten Schritt. Seine Sicht war erheblich beeinträchtigt. Er war froh, dass er nur geradeaus gehen musste. Kurven oder Ähnliches wären in seiner Verfassung wohl fatal gewesen. Fast schon sehnsüchtig streckte er seine Hand nach dem Hörer des Telefons aus. Nur noch ein kleines Stückchen und er hätte das Teil in seiner Hand, nur noch ein kleines Stückchen.

Er atmete schwer. Der Schweiß lief ihm langsam über die erhitzte Haut, doch kühlte er nicht. Die frische Nachtluft ließ ihn auch nicht abkühlen. Seine Haut brannte. Wenn er seine Augen schließen wollte, dann fingen sie an, erbarmungslos zu brennen und zwangen ihn somit dazu, sie wieder zu öffnen. Die zerzausten Haare und die matten Augen ließen ihn verloren wirken und das war er auch, zumindest jetzt. Normalerweise brauchte er sich nur einmal durch die Haare zu fahren, damit diese wieder an ihrem Platz lagen, bis auf die paar Strähnen, die ihm immer im Gesicht hingen. Normalerweise waren seine Augen leuchtend blau. Sie strahlten eine unterdrückte Lust aus, eine, die nur darauf wartete, heraus zu dürfen. Eigentlich lag ihn seinen Augen eine leise Drohung, die allen klar machen sollte, dass er der Stärkste war.

Mit kraftloser Hand nahm er den Telefonhörer in die Hand und tippte mit der anderen die gewünschte Nummer ein. Dies dauerte ein Weilchen, weil seine Sehkraft extrem schwach war. Er war froh, dass er die kleinen Ziffern überhaupt erkennen konnte. Nachdem er die Nummer getippt hatte, hob er den Hörer langsam an sein Ohr und wartete. Er wusste nicht, wie lange oder kurz er gewartet hatte, aber es war irgendwie erlösend, als er die genervte Stimme des Angerufenen hörte. Freundlicherweise wurde er heute sogar bei seinem Namen begrüßt und nicht wie sonst mit "Idiot", "Bastard" oder Ähnlichem.

"Scheint, als wüsstest du noch meinen Namen."

Er wartete auf eine Reaktion, doch diese blieb mehr oder weniger aus.

"Wäre es möglich, dass ich morgen vorbei komme?"

Er wollte das Gespräch so schnell es ging beenden, auch wenn dies bedeutete, dass er nett zu dem Anderen sein musste.

"Ich glaube, ich werde oder bin krank, aber ich bin mir nicht sicher."

Erschöpft stützte er sich auf dem kleinen Schrank, auf dem das Telefon stand, ab. Seine Augen waren halb geschlossen, ganz schließen konnte er sie nicht, dann würden sie wieder anfangen zu brennen und ihn zwingen, sie wieder zu öffnen.

Wütend verzog er sein Gesicht. Sein Griff um den Hörer wurde fester. Wie sehr er den Anderen doch hasste. Wie sehr er sich doch den Tod des Anderen wünschte. Musste man ihn jetzt auch noch fertig machen? Es ging ihm auch ohne demütigende Worte schlecht genug. Heute war einer der Tage, an denen ihn verletzende Worte wirklich verletzten. Weil er so geschwächt war, konnte er nicht mal zu einem verbalen Gegenschlag ausholen. Er musste sich die Wörter, die ihn erreichten, gefallen lassen. Glücklicherweise dauerte das Demütigen und Beleidigen dieses Mal nicht lange, was wohl daran lag, dass er selbst nichts zu sagen hatte.

"Ja, ich lebe noch."

Was für eine dämliche Frage. Wenn er nicht mehr leben würde, dann würde er wohl auch nicht telefonieren können. Andererseits, er war doch schon tot - irgendwie.

"Wie es sich anfühlt?"

Ja, wie fühlte es sich eigentlich an? Also; sein Körper, seine Seele, sein ganzes Ich. Wie fühlte es sich momentan an? Er überlegte kurz. Wie sollte er es beschreiben? Ihm fehlten die Worte. Trotzdem versuchte er, es so gut es ging zu beschreiben. Er versuchte, die unnatürliche Hitze, die auf seiner Haut lag, zu beschreiben. Er versuchte, die Kälte seiner Hände, der Füße und der Seele zu erklären. Wollte so gut es ging verständlich machen, dass er nicht er selbst war und doch irgendwie schon. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er nicht ihm gehören. Er kam sich selber fremd vor und doch so vertraut. So, als würde man morgens in den Spiegel schauen und einem würde ein weißes, krankes Gesicht mit fast schon leblosen Augen entgegen blicken. Der Verstand sagte einem zum Einen, dass die Person, die einem entgegen sah, man selbst war und auf der anderen Seite wollte er einem sagen, dass man es nicht war. Es war, als würde man jemanden treffen und denken, dass man ihn schon mal gesehen hatte, weil das Gesicht des Anderen einem bekannt vorkam, man aber wusste, dass man den Anderen zum ersten Mal sah. Diese Art von Fremdheit und Vertrautheit spürte er und sie sorgte für ein unangenehmes Gefühl, das man aber nicht Angst nennen konnte.

Der Schweiß lief über sein erschöpftes, markantes Gesicht und tropfte von seinem Kinn auf den Boden, wo er einen dunklen Fleck hinterließ, welcher aber kurz drauf wieder verschwand.

Ab und zu verschwand dieses Gefühl für kurze Zeit, nur um dann wieder zu kommen und sich stärker als zuvor breit zu machen. Dann ging es wieder und kam erneut.

Erschöpft schloss er die Augen, aber nicht für lange. Sie taten ihm schon nach kurzer Zeit weh. Müde öffnete er sie wieder. Sein Gesprächspartner redete. Aber worüber? Er verstand kein Wort. Die Sätze drangen nicht in seinen Kopf.

"Hey, Kampfzwerg, mir geht es beschissen, wären Sie also bitte so gut und würden auf den Punkt kommen?"

Es war ungewöhnlich für ihn, höflich oder rücksichtsvoll zu sein. Zwar siezte er den Anderen, doch durch seine Beleidigungen versuchte er, dies zu überspielen. Er wusste nicht, warum er das tat und es war ihm auch egal, vor allem jetzt.

Netterweise wurde seine Bitte erhört.

"Gut, dann werde ich morgen vorbei kommen."

Für ihn war das Gespräch beendet, doch scheinbar hatte der sogenannte Kampfzwerg noch etwas zu sagen. Zuerst hörte Grimmjow nicht richtig zu, doch plötzlich war er ganz Ohr. Das kleine Mistkind, wie der Andere ebenfalls liebevoll von dem Blauhaarigen bezeichnet wurde, hatte also gleich zwei Überraschungen für den eben Genannten. Das konnte ja heiter werden. Misstrauisch fragte er: "Was sind das denn für Überraschungen?"

Ihm war klar, dass er keine richtige Antwort bekommen würde, denn wenn der Andere jetzt etwas verraten würde, wäre es ja keine Überraschung mehr.

Grimmjow behielt Recht, ihm wurde nur mitgeteilt, dass die erste "schöne" - ob die nun schön war oder nicht musste sich erst noch herausstellen - Überraschung bald da sein würde.

Das Nächste, was er zu hören bekam, war das monotone Tuten des Telefons.

Er konnte es nicht fassen, dieses kleine, minderwertige Etwas hatte einfach aufgelegt. Es war doch jedes Mal dasselbe mit diesem Subjekt. Ja, Grimmjow liebte den Anderen mehr als alles Andere auf der Welt.

Wütend warf der blauhaarige Oberschüler den Hörer auf seinen Platz. Wie konnte ein einzelner Mensch, falls dieser Giftzwerg einer war, nur so abartig sein? Nicht einmal der Teufel höchstpersönlich war so sadistisch wie dieses Kleinkind.

Sein ehemaliger Gesprächspartner hatte viele Namen, aber keiner konnte Grimmjows gesamte Abneigung gegen diese Person widerspiegeln, daher gab er ihm so viele verschiedene Namen. Die einen wirkten nett, die anderen nicht. Leider hatte er die seltsame Angewohnheit, den Kampfzwerg zu siezen. Für Außenstehende klang es mehr als nur merkwürdig, wenn er anfing, das Scheißkind zu beleidigen und gleichzeitig zu siezen. Er selbst bekam das kaum noch mit.

Um sich etwas zu beruhigen, steuerte er langsam auf das Sofa zu, welches sich in der Mitte des Raumes befand. Er konnte sich noch daran erinnern wie er hier eingezogen war. Es gefiel ihm hier irgendwie, aber irgendwie war ihm das alles hier viel zu merkwürdig. Wer stellte schon ein Sofa mitten in den Raum? Hätte er sich beschwert, wäre er wahrscheinlich in eine grausamere Wohnung gekommen, daher gab er sich hiermit zufrieden, und wenn er ehrlich war, so schlimm war es hier nicht, auch wenn die Raumaufteilung nicht gerade die normalste war.

Erschöpft setzte er sich und sah sich zum ersten Mal richtig in seiner Wohnung um. Obwohl er seit mehr als drei Jahren hier lebte, hatte er sich nie richtig umgesehen. Es gab dazu auch keinen Grund, er wusste, wo sich welches Zimmer befand. Doch jetzt, da er es tat, fiel ihm auf, dass ihm Manches noch nie so richtig aufgefallen war.

Gut, die Einrichtungsgegenstände, waren auch nichts, was man als "normal" bezeichnen konnte, allein diese Farben - Blau, Türkis, Orange - waren für ihn unbegreiflich. Die weißen Wände waren wohl das einzig Normale hier. Deswegen passten sie hier auch nicht hin. Hier durfte nichts normal sein, weil hier niemand war, der normal war.

Unbewusst starrte Grimmjow die Tür, welche gegenüber der geöffneten Balkontür lag, an. Sie führte auf den kleinen Flur, der wiederum zur Haustür führte, die logischerweise die Außenwelt von dem Inneren der Wohnung abgrenzte. Manchmal fühlte er sich sicher, wenn er daran dachte, dass er die Tür absperren konnte und dann eigentlich niemand mehr ohne seiner Erlaubnis eintreten konnte. Im nächsten Moment lachte er immer über diese Gedanken. Er brauchte keine Angst zu haben. Würde es jemand wagen, hier einzudringen, würde er ihn oder sie, je nachdem, ob es nun eine Frau war oder nicht, zu Kleinholz verarbeiten. Kein Lebewesen auf der Erde sollte es wagen, in sein Reich einzudringen.

Seufzend schüttelte er seinen Kopf, um seine Gedanken durcheinander zu wirbeln, nur um sie dann wieder zu ordnen. Er brauchte eine Beschäftigung. Höchstwahrscheinlich würde die "schöne" Überraschung ihm genug Beschäftigung bieten, so wie er das so sehr geliebte Subjekt kannte. Eigentlich sollte er darüber froh sein, denn es würde ihm aus diesem monotonen Alltag herausholen, doch andererseits würde es ihn bestimmt den letzten Nerv rauben.

Ein leises Miauen holte ihn aus seiner Gedankenwelt. Verwirrt sah er nach unten. Ein kleines, oranges Fellknäul kuschelte sich an sein Bein und schnurrte dabei fröhlich vor sich hin. Da war ihm doch glatt die Tatsache entfallen, dass hier auch noch Katzen lebten. Die hatte es als Geschenk dazu gegeben als er eingezogen war. An sich hatte er nun wirklich nichts gegen Katzen, er war eigentlich ein sehr großer Katzenliebhaber, doch dieses Kätzchen ging ihm gewaltig gegen den Strich. Die meisten der Tiere hatten begriffen, dass er nach der Schule seine Ruhe wollte, doch dieses liebe Ding interessierte sich dafür herzlich wenig und kam jedes Mal aufs Neues angetapst und wollte kuscheln. Man könnte fast meinen, dass dies Absicht von diesem süßen Wesen war, doch so intelligent würde Grimmjow das kleine Etwas nicht einschätzen. Und auch für dieses Mitlebewesen hatte er viele mehr oder weniger nette Spitznamen auf Lager. Je nachdem, wie ihm gerade zu Mute war, behandelte er es. Heute ging es ihm schlecht und normalerweise würde er nun dafür sorgen, dass es dem Kätzchen auch schlecht ging, doch irgendwie fehlte ihm gerade die Lust dazu, was extrem ungewöhnlich für ihn war. Sein Zustand war wohl schlimmer als er gedacht hatte.

Wortlos hab er das orange Ding hoch und setzte es auf seinen Schoss. Gedankenverloren fing er an ihm - Grimmjow hoffte, es war ein er - über das weiche Fell zu streicheln. Bis jetzt hatte dies immer geholfen, wenn er dieses nervige Wesen los werden wollte.
 

Das Klingeln der Türglocke holte ihn in die Realität zurück. Verwundert sah er erst auf die Wanduhr und dann in Richtung Tür. Wer um alles in der Welt würde um Mitternacht bei jemandem klingeln? Naja, es war kurz vor Mitternacht, aber trotzdem, wer tat so etwas? Um diese Uhrzeit schlief man eigentlich. Verwundert um den späten Besuch, stand er auf, dabei hatte er die kleine Mieze vergessen, die noch auf seinem Schoss gelegen hatte und nun auf den harten Boden gelandet war. Wütend darüber, so unsanft von sich gestoßen zu werden, stapfte das kleine Ding beleidigt davon. Grimmjow interessiert dies nicht, er beachtete es nicht. Innerlich überlegte er sich schon, was er dem Störenfried alles an den Kopf werfen konnte. Mit übertrieben viel Schwung öffnete er die Tür, in der Hoffnung, dass die Person davor dadurch zu Boden ging und er seine Ruhe hatte. Leider hatte er kein Glück, seine Glücksfee machte wohl gerade Urlaub auf Hawaii oder so, kam ihm nämlich so vor.

Da er sah, dass sein mehr oder weniger intelligenter Plan nicht geklappt hatte, wollte er nun zum verbalen Schlag ausholen, doch als er das Gesicht seines Gegenübers sah, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Das war ein Traum, oder? Vielleicht spielten seine Augen ihm einen Streich. Er hoffte es. Tür zu! Mehr fiel ihm nicht ein. Doch so, wie es heute nun mal war, hatte er wieder einmal Pech. Er hatte zu lange geschaut und sein Gegenüber schneller gedacht als Grimmjow und so kam es, dass die unerwünschte Person bereits in der Wohnung war, als der Blauhaarige auf die grandiose Idee kam, die Tür wieder zu schließen.

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass man ihn heute ohne Rücksicht auf Verluste ins Grab bringen wollte. Falls dies der Wahrheit entsprechen sollte, so war man auf dem richtigen Weg.

Genervt warf er die Tür zu und sperrte ab. Sicher war sicher, nicht dass noch so ein Idiot hier aufkreuzte und rein wollte. Könnte es sein, dass diese unerwünschte Person eine der beiden Überraschungen war, von denen das Scheißkind gesprochen hatte? Möglich wäre es, denn wenn der Kampfzwerg von einer Überraschung sprach, konnte man davon ausgehen, dass man etwas Unerfreuliches zu hören, sehen, fühlen oder zu erledigen bekam - außer man war seine kleine Schwester. Das Mädchen durfte alles machen und bekam nie Ärger. Traumhaft.

In Gedanken versunken, trottete der Oberschüler ins Wohnzimmer. In seinem jetzigen Zustand war er einfach nicht in der Lage, etwas gegen den anderen Jemand zu unternehmen. Darum würde er sich morgen oder übermorgen kümmern.

Plötzlich erklang ein sehr femininer Schrei. Davon "wach" gerüttelt, sprang Grimmjow auf und lief zu der Quelle des weiblichen Schreies. Wahrscheinlich hatte er einen vollkommen bescheuerten Gesichtsausdruck, aber was sollte man auch tun, wenn man in ein Zimmer stürzte, das von oben bis unten rosa gestrichen war und in der Mitte des besagten Raumes ein mehr oder weniger junger Mann stand und fast schon zitterte. Hier ging definitiv etwas schief, vielleicht auch mehr.

"Was schreist du so mädchenhaft?", fragte der Blauäugige spöttisch.

"Versuch du doch mal in einem rosa Raum männlich zu schreien!"

Eigentlich konnte er den Anderen verstehen. Als er dieses Zimmer entdeckte, erging es ihm auch nicht anders. Nun gut, er hatte nicht wie ein kleines, durchgeknalltes Schulmädchen geschrien, aber er hatte Angstzustände bekommen. Würde man einen Flamingo hier rein stellen, würde man ihn nicht mehr wieder finden, außer man markierte ihn mit irgendetwas. Naja, etwas übertrieben, aber es kam hin.

"Du wirst hier schlafen. Ich wünsche dir eine wunderbare Nacht."

Dann ging er. Er würde sich morgen um den "Eindringling" kümmern und so lange sollte dieser in dem Folterzimmer leiden.

Mit einer merkwürdigen Zufriedenheit legte sich der Schüler selber auch schlafen. Es war Mitternacht und da schlief man normalerweise, oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2010-08-17T22:00:13+00:00 18.08.2010 00:00
*Lach*
Rosa Zimmer?
Da würde ich auch schreien.
Bin mal gespant was Grimmjow und der Kampfzwerg erleben.
Von: abgemeldet
2010-08-17T12:30:00+00:00 17.08.2010 14:30
Mmmhh...du machst es aber ziemlich spannend mit Grimmjow und seinem ominösem "Kampfzwerg" ^w^.
Irgendwie tut er mir ja leid, sich so zu fühlen ohne zu wissen was man nun hat ist nicht besonders berauschend Ó__ò. Vor allem das mit den brennenden Augen. Ein Teufelskreis >____<".
Bin schon gespannt aufs nächste Kapitel und ob, wann und wie sich das mit dem "Kampfzwerg" auflöst :3.
*kekschen dalass*
LG, wolfsfussel


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