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Achtundzwanzig

28. Kapitel
 

Das Blackmail war wie immer gut besucht. Überall waren Leute, an der Bar drängelte man nach den Getränken, die Tische waren alle bereits besetzt und auf der Tanzfläche pressten sich nur noch mehr schwitzende Körper aneinander. Die kleine Gruppe um Saga war schon recht früh in der Diskothek angekommen und hatte sich deswegen noch einen der heißbegehrten Tische ergattern können. Mittlerweile war der Club aber bereits so voll, dass man nur noch mit Glück einen solchen Platz bekommen konnte. Überhaupt war es nun ein richtiges Unterfangen, sich durch den großen Raum zu kämpfen. Doch das sollte kein Problem für sie darstellen, immerhin hatten sie ihre erste Runde Getränke schon hinter sich und waren bereits bei der zweiten, hatten damit momentan keinen Grund sich durch das Getümmel zu drängen. An ihrem Tisch konnten sie also ganz in Ruhe die Getränke genießen.

Ruhe. Na ja. Fast.

„Also, ich würde jetzt doch gerne nochmal nachfragen, einfach aus Neugierde...“, erklang irgendwann Hirotos Stimme. Alle Blicke richteten sich auf ihn, doch er wandte sich nur an einen der beiden Neulinge: „Wie war das so? Saga zu verprügeln. Hat's Spaß gemacht? Fandest du es toll, so deine 'Macht' ausüben zu können? Irgendwas muss es ja gewesen sein, dass du über Jahre hinweg nicht damit aufgehört hast. Also... erzähl' doch mal, Ruki.“ Eine Frage, aus der eine Verachtung sprach, mit der niemand hatte rechnen können. Eine unangenehme Stille legte sich wie ein dunkler Schleier über die kleine Gruppe. Doch dann ergriff Saga das Wort: „Hiroto, wenn du uns den Abend versauen willst, dann kannst du auch gerne wieder gehen. Wir haben das geklärt und ich will jetzt endlich nichts mehr davon hören, kapierst du es denn nicht?“

„Nein, Saga, ist schon in Ordnung.“, mischte sich Ruki ein, unterband jedes weitere Wort des Braunhaarigen. Dann sprach er zu Hiroto: „Auch wenn du mir nicht glauben wirst, ich verstehe dich, Hiroto. Du bist wütend, du hasst mich wahrscheinlich dafür... aber ich kann nicht mehr tun, als mich zu entschuldigen. Ich bin froh, dass Saga und auch Nao mir so offen gegenübertreten, aber... du dagegen reagierst genauso, wie ich es auch tun würde. Mit Hass und Verachtung... und glaub mir, das habe ich auch verdient und das weiß ich auch.“ Niemand bemerkte, wie sich eine Hand ermutigend auf Rukis Oberschenkel legte. Dieser ergriff diese Hand mit seiner eigenen, drückte sie dankend und ließ noch Reita ein leichtes Lächeln zukommen.

„Ich danke dir, Hiroto.“, entkam es dem Kleinen auf einmal. Der Angesprochene konnte nur geschockt darauf reagieren, nicht glaubend, was er da gerade hörte: „Wie bitte?“ Ruki erklärte sich aber schnell: „Wenn ihr alle drei mich nun so nett behandeln würdet... ich könnte damit wahrscheinlich nicht umgehen. Ich würde vielleicht sogar meine Schuld vergessen und eure Offenheit, eure Freundlichkeit mit einer Selbstverständlichkeit entgegen nehmen... ich würde alles, was zuvor passiert ist, verdrängen und sofort eine Art... Vergebung erleben. Ohne mir diese selbst erkämpft zu haben.“

„Deswegen danke, Hiroto. Dafür, dass du mir die Chance gibst, mich beweisen zu können und mich um diese Vergebung erst verdient zu machen. Danke.“, ein ehrliches Lächeln zierte die Lippen des Blonden als er diese Worte formulierte. Ehrlichkeit, die Hiroto jedoch mit Überheblichkeit verwechselte: „Was glaubst du eigentlich, wer du bist... dich hier aufzuspielen. Willst du mir auch noch ein schlechtes Gewissen einreden, dass ICH Recht habe?“ Ein aufgebrachtes Zischen entkam seinen Lippen, dann sprang der Jüngste regelrecht von seinem Platz auf. Mit einem letzten „Ich glaub's ja nicht...“ verließ er die Gruppe rasch und machte sich auf in die Menschenmenge.

Ruki nippte nur an seinem Getränk, machte keine Anstalten den anderen aufzuhalten. Die übrigen drei blickten Hiroto nur schockiert hinterher, bis sie diese Ungläubigkeit wieder auf den Neuling richteten. Nao war der erste, der Ruki freundschaftlich auf die Schulter klopfte: „Haha, nicht schlecht, Ruki. Eiskalt den Wind aus den Segeln genommen. Ich schwör', Hiroto hat jetzt sicher mit allem gerechnet, aber nicht mit einem 'Danke'! Echt nicht schlecht, man.“ Reita konnte ihm da nur zustimmen, jedoch legte er gleich seinen ganzen Arm um die schlanken Schultern des Blonden: „Ahh, gleich an unserem ersten Tag machst du mich so stolz, Taka. Besser geht’s eigentlich gar nicht.“ Ein leichter Rotschimmer schmückte nun die Wangen des Kleinsten, der nur schüchern seinen Blick senkte: „Danke... aber ich hoffe er ist jetzt nicht noch wütender.“

„Ach was, der heult jetzt ein bisschen und später kommt er wieder angekrochen...“, grinste Saga nun, war tatsächlich zufrieden mit dieser Situation. „Aber ich such' ihn trotzdem lieber mal. Sonst schmollt er wahrscheinlich ewig...“, fügte der Braunhaarige hinzu und erhob sich dann auch, verschwand schließlich ebenfalls in der Menge. Nao lachte nur: „Mach' das. Aber Ruki, echt... nicht jeder kann Hiroto die Stirn bieten! Ausgerechnet mit einem 'Danke'... daran wird er jetzt zu nagen haben. Das war wohl das letzte, was er mit seinem Gezicke erreichen wollte... Ich finde, allein mit diesem Konter verdienst du es, in unsere Gruppe aufgenommen zu werden.“

„Yesss! Taka, hast du das gehört? Wir wurden gerade offiziell akzeptiert!“, meinte Reita zufrieden, schlug seine Faust siegesbewusst in die Luft. „Hey. Von dir war nicht die Rede. Du musst dich erstmal selbst beweisen... Ruki dagegen ist fein raus.“ Schnell zog Reita seine Faust wieder zurück, blickte Nao nun entsetzt an, wofür er mit einem weiteren Lachen von Nao und Ruki belohnt wurde.

Währenddessen kämpfte sich Saga durch die Menschenmasse. Sein Weg führte in zuerst auf die Toilette. Warum ausgerechnet das Klo? Nun ja, Hiroto gehörte nun einmal zu den Leuten, die sich in ihrer Wut erstens gerne im Spiegel anmotzten und zweitens danach sich ein paar Wassertropfen ins Gesicht spritzten. Zum Abreagieren, damit er danach nicht doch noch Amok laufen würde. Tja, so war Hiroto nunmal. Saga warf zuerst einen Blick zu den Waschbecken im Männerklo, jedoch konnte er Hiroto dort nicht entdecken. Auch bei den Pissoirs und den Kabinen war er nicht aufzufinden. Bei der Bar war er sicher auch nicht, dachte er still bei sich. Hiroto hatte doch gerade eben erst ein frisches Getränk bekommen. Hmm... dann blieb ja eigentlich nur eine Möglichkeit. Die Tanzfläche. Sich die Wut aus dem Leib tanzen.

So steuerte Saga rasch die Tanzfläche an. Es dauerte eine Weile, sich durch die Masse zu kämpfen, doch diesmal lohnte es sich. Er musste eigentlich nur den bewundernden Blicken der Frauen folgen und schon hatte er den Blonden gefunden. Saga konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Hiroto war manchmal so einfach zu durchschauen. Der kleine Frauenschwarm tanzte soeben mit einer hochgewachsenen Brünetten. Sie war eigentlich nicht Hirotos Typ, das erkannte Saga sofort. Aber der Blonde war wohl immer noch sauer, da war ihm wohl egal gewesen, an wem er nun seine Tanzkünste auslassen würde. Trotz allem ließ er ihr immer wieder ein charmantes Lächeln zukommen, was sie nur erröten ließ und noch mehr dazu ermunterte, sich näher an ihn heran zu bewegen. Allerdings kam sie diesmal nicht mehr allzu weit.

Saga hatte bereits einen Arm um Hirotos Taille gelegt, der Brünetten einen eindeutigen Blick zuwerfend. Peinlich berührt ließ sie nun schnell von Hiroto ab und verschwand hastig in der tanzenden Menge. „Frustriert?“, fragte der Braunhaarige frech. Dazu konnte der Kleinere nur die Augen verdrehen. Dennoch drehte er sich nun zu Saga, der seine Taille bereits wieder losgelassen hatte. „Ja und das weißt du ganz genau.“, giftete der Blonde, bewegte sich dabei aber weiter zum Rhythmus der Musik. Saga konnte sich ein leises Lachen dazu nicht verkneifen: „Ach, komm schon. Es war doch klar, dass er sich das nicht den ganzen Abend gefallen lassen würde...“ „Ja, das ist mir auch bewusst! Aber dass er sich auch noch bedankt... ernsthaft, welcher Idiot macht denn so was?“ Eigentlich eine simple Frage, dennoch brachte sie Saga nur noch mehr zum Lachen.

Irgendwann ließen sie dieses Thema einfach ruhen, versanken stattdessen in der Musik, dem brummendem Bass und dem mitreißendem Rhythmus. Plötzlich entkam es dem Braunhaarigen erneut: „Erinnerst du dich noch daran, wie wir dich das erste Mal ins Blackmail mitgenommen haben?“ Ein kleines Prusten konnte der Blonde hierbei nicht unterdrücken: „Natürlich weiß ich das noch. Boah, ich war an dem Abend so nervös... ich hatte echt Schiss, dass die mich nicht reinlassen.“ „Na ja, sie hätten dich auch eigentlich nicht reingelassen, wenn du nicht so 'ne Show abgezogen hättest! Ich werde nie vergessen, was du zu dem Türsteher gesagt hast...“, Saga musste nun herzlich auflachen.

„'Du wagst es MICH nach meinem Ausweis zu fragen? MICH, den großen Hiroto? Ich kann es nicht fassen! Ich will sofort mit dem Chef hier sprechen. SOFORT!'“, ahmte er den Blonden nach. „Und du... bist einfach durchgelaufen. Oder wenn ich so darüber nachdenke... du bist eher gestampft. Durchgestampft und hast dann mich und Nao eiskalt bei den Security stehen gelassen. Ich kann bis heute noch nicht verstehen, wie DAS funktionieren konnte...“
 

„Na ja... ihr beide ward ja schon Stammgäste und das wussten die. Und nach dem Ausraster von mir dachten die wahrscheinlich, dass ich echt zum Chef gehe...“ „Ja, wahrscheinlich. Die haben Nao und mich danach auch nur noch einfach durchgewunken. Aber dass das geklappt hat... und überhaupt, wie bist du überhaupt auf so 'ne schwachsinnige Idee gekommen?“ Oh ja. Diesen kleinen 'Auftritt' würde er wohl nie wieder vergessen. Erst hatte Hiroto diesen seltsamen Anfall bekommen, hatte die Security zusammengeschnauzt warum sie denn so eine Berühmtheit wie ihn nicht kannten und dass er dafür sorgen würde, dass sie gefeuert werden würden. Wenn er so darüber nachdachte... das einzige, was Hiroto hier gerettet hatte war der Überraschungsmoment. Die Security war damals so verdattert über diesen Ausraster gewesen... unfähig dazu, irgendwie darauf zu reagieren.

Und Gott, wie Hiroto an ihnen vorbeigelaufen war! Das war eigentlich das beste an diesem ganzen Auftritt gewesen. Ein Blick, der arroganter nicht hätte sein können. Alles an Hiroto schrie damals nach 'Diva'. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum die Security ihn einfach vorbeigelassen hatte. Selbst Nao und Saga waren einfach stehengeblieben, ihrem Freund ungläubig hinterherblickend. Sie hatten ja damals selbst noch keine Ahnung gehabt, wie sie Hiroto in diesen Club bringen wollten. „Wie gesagt, ich war einfach total nervös! Als die mich nach meinem Ausweis gefragt haben... mir blieb doch gar nichts anderes übrig als zu improvisieren!“, verteidigte sich der Kleinere. „Improvisieren? DAS nennst du improvisieren?“, fragte der Ältere verwirrt. Letztendes brachen die beiden jedoch in ein endloses Gelächter aus. Hirotos Auftritt von damals konnte man aber auch gar nicht 'ernst' betrachten.

„Oh mann... den Abend werd' ich wirklich nie vergessen. Nie!“, betonte nun auch der Blonde, nachdem sie sich von ihrem kleinem Lachanfall beruhigt hatten. „Ich auch nicht.“, stimmte ihm der Größere zu. Danach schwiegen sie, ließen sich erneut nur noch in der Masse treiben, tanzten einfach weiter. Doch es dauerte nicht lange, da brach Saga ein weiteres Mal die Stille: „Meinst du, du kannst Ruki irgendwann akzeptieren? Ich weiß, dass du ihn wegen mir so anzickst, dass du mich verteidigen willst... aber glaubst du, du kannst dich irgendwann mit ihm anfreunden?“ Ein leises Seufzen entkam Hirotos Kehle, welches jedoch von der lauten Musik verschluckt wurde: „Na ja... anfreunden? Das weiß ich nicht. Aber... ich kann ja ein bisschen netter sein. Ein bisschen!“ Eine Antwort, die Sagas Augen leuchten ließ, jedoch hielt dies nicht lange an.

„Aber!“, fügte Hiroto plötzlich hinzu. Sein Blick schien plötzlich in die Ferne zu schweifen, fast so als hätte er irgendetwas in der Menschenmasse hinter Saga entdeckt. „Nur unter einer Bedingung.“, sprach er weiter, konzentrierte sich wieder auf den Braunhaarigen vor ihm. „Und zwar... mir würde es tatsächlich viel leichter fallen, nett zu dem Zwerg zu sein, wenn ich sehen könnte, dass du glücklich bist. Ihm scheint es ja mit Reita schon wieder ganz gut zu gehen, da wäre es doch nur fair, dass du auch endlich dein Glück findest...“ Saga konnte daraufhin nur skeptisch eine Augenbraue hochziehen. Er ahnte bereits etwas, doch er ließ sich davon nicht beirren, grinste weiterhin: „Hiroto... ich bin glücklich? Ich habe dich, Nao und jetzt auch noch Ruki und Reita! Mehr kann ich wohl nicht verlangen.“

„Also willst du nicht auf meine Bedingung eingehen?“, fragte Hiroto erneut nach. „Du hast die Bedingung ja noch nicht wirklich erklärt, wie kann ich da einfach so zustimmen?“, antwortete der Größere mit einer Gegenfrage. „Ahh, ich merk' schon. Du willst also nicht freiwillig darauf eingehen, seh' ich das richtig?“, grinste der Blonde nun schelmisch, während seine Pupillen immer wieder einen Punkt hinter Saga fixierten nur um dann wieder zu dem Älteren zurückzukehren. „Hiro, du machst mir Angst. Ich will doch nur, dass du dich mit Ruki verstehst... also sag' mir einfach deine Bedingung.“ „Okay, okay, okay!“, gab der Kleinere nun nach. „Also...“, fing er an. „Du willst, wie du schon selbst sagst, dass ich mich mit Ruki verstehe.“ Ein bestätigendes Nicken seitens Saga. „Dafür will ich... dass du dich mit ihm verstehst.“

Und auf einmal ging alles ganz schnell. Kaum hatte Hiroto diese Worte ausgesprochen, packte er ihn plötzlich an den Schultern und stieß Saga nach hinten. Der Braunhaarige stolperte einige Schritte nach hinten, fürchtete dabei schon die unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden, die unmittelbar bevorstand. Er wusste noch gar nicht, wie ihm geschah, da schlangen sich jedoch bereits zwei Arme um seinen Oberkörper, retteten ihn somit vor dem Sturz. „Ich... wünsche mir auch, dass du dich mit mir verstehst.“, drang nun eine ihm allzu bekannte, tiefe Stimme ans Ohr. Oh. Nein. Oh nein, oh nein, oh nein. Er musste schon Halluzinationen haben, das konnte doch unmöglich...

Hastig stieß er sich von seinem Retter ab, drehte sich geschwind zu diesem, nur um schließlich die Person vor sich zu entdecken, die er bereits dort vermutet. „T-Tora?“, entkam es ihm nervös. „Wa-was machst du denn hier? Woher wusstest du...?“ Es war tatsächlich der schwarzhaarige Arzt, der gerade vor ihm stand. „Uhm... na ja, ich... wollte mit dir reden. Und du hast am Telefon gesagt, dass du heute Abend hier bist, also...“ Ach ja. Richtig. Er hatte es ihm ja auch noch offen mitgeteilt, dass er hier sein würde! Argh. „Oh... stimmt, ja... ähh, okay. Was wolltest du mit mir besprechen?“ „Uhm... nachdem du ja auf dem Flur in der Schule vor mir geflüchtet bist... dachte ich, du wüsstest den Grund dafür schon?“ Saga spürte, wie sich seine Wangen erhitzten.

Ja, tatsächlich. Er war dem Arzt einmal auf dem Flur begegnet. Allerdings hatte er sich damals so erschreckt, dass er einfach weggerennt war. Gott, wenn er nur daran zurückdachte... wie peinlich. „Wollen wir rausgehen? Da ist es nicht so laut...“, riss ihn der Größere aus seinen Gedanken. Moment. Nach draußen? Nein. Nein! Da war es leise im Vergleich zu dem Inneren des Blackmails. Und es war hell dank der Straßenbeleuchtung. Das hieß... er konnte draußen nicht so tun, als hätte er die Abweisung des Älteren nicht gehört. Und seine Tränen nach besagter Abweisung könnte er da draußen auch nicht verstecken. Die Antwort auf diese Frage war also eindeutig, oder? „Nein! Nicht nach draußen...“ Hach. Wie total logisch ihm diese Antwort doch erschien!

„Uhmm... okay. Dann eben hier...“ Haaaalt. Wieso dachte er eigentlich darüber nach, WO er abgewiesen werden sollte? Eigentlich war es doch egal ob drinnen oder draußen! Viel wichtiger war die Tatsache, WAS gleich geschehen würde. Abweisung. Abweisung! Ahhh, was sollte er jetzt machen? Tora schien jedoch nichts von seinem inneren Kampf mitzubekommen, denn dieser sprach einfach weiter. „Okay... also... ähh... ich weiß irgendwie gar nicht, was ich sagen will.“, lachte der Ältere auf einmal fast schon etwas dümmlich. Irgendwie süß. Nein! Nicht. Süß. Er will dich ein für alle Mal loswerden, er kann dabei unmöglich süß sein! Oder? Oder...?

„Ich liebe dich.“, war das letzte was er noch hörte, bevor sich plötzlich ein weiches Lippenpaar auf seines presste. Ähh... was? Doch er konnte gar nicht darauf reagieren, denn so schnell wie dieser Kuss gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. „Äh... ja. Ich weiß nicht was ich sagen soll, aber ich weiß auf jeden Fall, dass ich nicht so mit der Tür ins Haus fallen wollte...“, lachte der junge Arzt immer noch verunsichert, wirkte gerade tatsächlich so als hätte er keine Ahnung davon, was er gerade tat. Aber okay, Saga war in der Hinsicht gerade auch nicht besser. Denn er hatte gerade selbst keine Ahnung, was hier gerade geschah.

„Okay, ich versuch's nochmal...“ Tora atmete einmal tief durch, dann setzte er fort: „Ich liebe dich. Und... ich will mit dir zusammen sein. Wirklich. Ich... hab' keine Ahnung, ob du das auch willst. Ich weiß, dass das alles jetzt vielleicht etwas plötzlich kommt... ich meine, wir haben uns ja schon eine Weile nicht mehr gesehen. Und... argh, was rede ich! Saga... ich habe meinen Job gekündigt.“ Okay. Wie bitte? „Du hast... WAS gemacht?“, fand der Schüler endlich seine Stimme wieder. Er konnte nicht glauben, was er da gerade hörte. Erst wurde er von Haruka verlassen und nun ging Tora auch einfach? Was Tora vor dem 'Kündigen' gesagt hatte, war allerdings noch nicht zu Saga hindurch gesickert.

„Ich habe in der Schule gekündigt... aber keine Sorge, ich arbeite jetzt im städtischen Krankenhaus!“, versicherte ihm der Schwarzhaarige. „Jedenfalls... ich weiß nicht, mir ist in der Zeit, wo wir uns nicht gesehen haben, irgendwie klar geworden... wie sehr mein alter Job eigentlich zwischen uns stand. Also, ich verstehe deswegen vor allem, warum du mir aus dem Weg gegangen bist. Ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich auch diese Angst gehabt... wenn ich weiter in der Schule gearbeitet hätte, hätten wir beide nie eine Chance gehabt. Entweder hätte ich uns im Vornherein keine Chance gegeben oder wir hätten es tatsächlich versucht und wären dann daran gescheitert... ich will gar nicht daran denken, was deine Klassenkameraden gemacht hätten. Die Lehrer. Der Direktor. Deine Eltern...“

Okay. Irgendwie war er gerade immer noch ziemlich verwirrt. Ja, es hätte niemals funktioniert, wenn er mit seinem Schularzt zusammengekommen wäre. So wie eine Lehrer-Schüler-Beziehung bereits zum Scheitern verurteilt war, so wäre dies auch hier der Fall gewesen. „Aber... aber... du kannst doch nicht einfach deinen Job hinschmeißen?!“ Ja, Saga litt gerade sehr schwer unter der Krankheit 'Ich höre nur die Hälfte von dem, was man mir sagt'. In diesem Fall war ihm nur das 'Ich habe gekündigt' bewusst, nicht aber das 'Ich will mit dir zusammen sein'. Es war einfach etwas so unglaubliches, dass es einfach nicht wahr sein KONNTE. Es MUSSTE seiner Einbildung entspringen.

„Argh, Saga! Hör' mir doch zu... ich will, dass nichts mehr zwischen uns steht. Ich will mit dir zusammensein. Verstehst du?“, Tora hatte seine beiden Hände nun auf seine Schultern gelegt und sich zu ihm heruntergebeugt. Und dies schien tatsächlich endlich seine Wirkung zu zeigen, als sich plötzlich kleine Tränen in Sagas Augen sammelte. „Was...? Du... ich... du willst...?“, stotterte der Jüngere unbeholfen, konnte es immer noch nicht ganz fassen. „Oh Gott, Saga, wie oft muss ich es dir sagen, dass du es verstehst...“, grinste der Schwarzhaarige diesmal, neckte den anderen ein wenig. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich ein weiteres Mal zu wiederholen: „Ich will mit dir zusammen sein. Ich liebe, liebe, liebe, liebe dich!“ Mit jedem 'liebe' piekste er Saga nun in die Seite, um seinen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen, versuchte aber gleichzeitig mit diesem kindischen Verhalten seine eigene Unsicherheit zu überspielen. „Glaub es mir doch endlich!“

Der Braunhaarige zuckte bei diesem Pieksen zusammen, kniff dabei kurz die Augen zusammen, was schließlich dazu führte, dass seine Tränen nun langsam seine Wangen hinabliefen. Und dann war der Damm gebrochen. Er konnte diese Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Seine Gefühle. Doch war er einfach nicht fähig, diese in Worte zu fassen. Toras Auftreten hatte ihn schon so überrascht und nun das... er hielt sich die rechte Hand vor den Mund, versuchte das Schluchzen zu unterdrücken, welches sich jedoch nicht mehr aufhalten ließ. Das Gesicht des Schwarzhaarigen war dem seinen immer noch gefährlich nahe und er wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als den anderen einfach zu küssen. Aber er konnte sich einfach nicht bewegen, sein Körper war wie gelähmt, so überwältigt war er in diesem Moment.

Eine Hand des Älteren fand nun seine Wange, strich ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Und auch wenn Tora diese drei Worte in diesem Gespräch bereits öfters gesagt hatte, hatte dieses eine Mal mehr Bedeutung als die vorigen. Ehrlichkeit und Zuneigung sprachen nun aus Tora. Es war so, als würde der Schwarzhaarige ihm sein Herz offenlegen. „Ich liebe dich, Saga.“ Es war auch dieses eine Mal, welches Saga aus seiner Lähmung befreite, ihn regelrecht daraus herausriss. Er warf seine Arme nun regelrecht um den Hals des anderen, zog ihn zu sich hinunter und vergrub sein Gesicht im Nacken des Älteren. Dieser konnte nur zufrieden aufseufzen, als er diese Umarmung erwiderte. Diese hielt jedoch nicht lange an, da es nun Saga war, der sich aus dieser Berührung zurückzog. Allerdings nur, um seine Hände nun an Toras Wangen zu legen und dessen Gesicht an seines heranzuziehen. Saga drückte seine Lippen auf die des anderen, erfüllte sich damit seinen vorigen Wunsch, schloss dabei die Augen und genoss es, als Tora seinen Kuss erwiderte.

Dieser Moment war einfach... anders. Er bedeutete so viel. So viel, dass er nicht durch Worte zerstört werden sollte. In diesem Moment waren es allein Taten, die sprechen sollten, diese Sekunden festhalten sollten. Nicht mehr. Nicht weniger. Der Braunhaarige konnte nur noch einen einzigen klaren Gedanken fassen, bevor sein Kopf förmlich leergefegt wurde.

Endlich.
 

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Leider einen Tag zu spät (bzw. eigentlich nur 2 Stunden und 16 Minuten XD *sitzt hier mitten in der Nacht um das Kapitel so schnell wie möglich hochzuladen* nur für euch >///<)

Aber ich hoffe ihr könnt mir diese kleine Verspätung verzeihen. Es ist immerhin die erste in dieser ganzen Fanfiction! Die FF läuft nun bald ein Jahr und das ist das erste Mal, dass ich nicht am besagten Tag hochlade. >_< Wäre natürlich besser gewesen, wenn ich es bis zum Ende ohne Verspätung geschafft hätte. Mist x_x

Naja gut... entschuldigung für die Verspätung ;O;

Aber nun zum wichtigen <3

SagaxTora. Endlich haben sie zueinander gefunden <33 Es hat lange gedauert... aber nun ist es so weit. Sorry für diese Überdosis an Romantik, aber das MUSSTE einfach sein... ich hoffe euch hat es gefallen <3

(und das Problem mit Hiroto müsste nun auch gelöst sein, immerhin hat Saga diese Bedingung ja recht schnell erfüllt, oder? XD auch wenn Hiroto das etwas grob [fast schon erzwungen] angestellt hat... >_<)

Die FF ist jedenfalls damit noch nicht vorbei. Es gibt noch 2 bzw. 3 Dinge die geklärt werden. Ich hoffe ich kriege das so hin, wie ich es mir vorstelle >_< Aber wird schon.
 

Jedenfalls, hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen!

Bis in zwei Wochen! :3
 

Nächstes Update: 14. August 2011
 

(Ich hoffe, ich schaffe es diesmal wieder pünktlich. Bin an diesem Wochenende eigentlich nicht wirklich daheim... bin in Bochum. <333 Dazu kann ich nur sagen... hört euch DUM SPIRO SPERO an. Ein unglaubliches Album von einer unglaublichen Band, die ich an diesem Wochenende ein weiteres Mal erleben darf. [Stehe übrigens bereit, falls mich jemand dort treffen will. o_o Bezweifle zwar dass mich jemand sehen will XD Aber wer will, der kann mir gerne schreiben!] Trotzdem werde ich das Kapitel irgendwie hochladen, muss ich halt dafür sorgen, dass ich Sonntag pünktlich daheim bin :D Das packe ich! Yes >_<]



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MikaChan88
2011-08-07T12:07:42+00:00 07.08.2011 14:07
total super kapi
freu mich schon total aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2011-08-04T19:30:11+00:00 04.08.2011 21:30
Endlich haben es die beiden zusammen geschafft ** Ich habe mich so für Saga und Tora gefreut xDDD Ich hatte ja schon langsam Angst das es zwischen den beiden doch nicht mehr klappen würde..
Aber das ist ja nicht der Fall^^
Und manchmal mag ich auch Romantisches und hier hat es doch sehr gut gepasst wie ich finde^^
Das fand ich übrigens von Hiroto auch toll wie er das mit den beiden "angestellt" hat xDD
Auf jedenfall bin ich schon wieder gespannt auf das nächste Kapi^^
Ich will gar nicht daran denken das die FF bald zu Ende ist,hab sie so gerne gelesen ;_; Nya aber es gibt ja noch ein paar Kapis zum Glück^^
Und viel Spass bei Dir en grey^^
Von:  Black_Melody
2011-08-02T17:57:58+00:00 02.08.2011 19:57
Das 'Endlich' kam aber auch passend. Irgendwie auch mein Gedanke. xD
Wobei ich bei der Schilderung von Hirotos Auftritt fast vom Stuhl gefallen bin. XD

Btw, ich bin auch in Bochum. Ach Gott, das neue Album ist aber auch toll. *-* *beim Abtippen der eigenen FFs kaum noch was anderes hört*
hust*

lg Hikari
Von:  Rei_
2011-08-01T18:18:29+00:00 01.08.2011 20:18
*_____* die beiden...aaawww ich freu mich grad sooo... :DDDD
hehe ruki is cool ;DD
wah ich mag das kapi totaaaaal :DDDD

<3
Von:  Toffelchan
2011-08-01T09:43:14+00:00 01.08.2011 11:43
WUUUHUUUUUUIII *O*
eeendlich <333~ lülülülü

schönes kapitel mal wieder und toll, dass es nun endlich geklappt hat bei saga und tora!
*O*
die zurechtweisung von hiroto durch ruki war cool xD damit hätte ich nicht gerechnet x3
aber cool !!!

wie immer freu ich mich aufs nächste kapi :3

♥~
Von: abgemeldet
2011-08-01T06:14:14+00:00 01.08.2011 08:14
nur ein wort: ENDLICH.

ich bin so.. geflashed von dem kapitel! :o (liegt vielleicht daran, weil ich die ganze nacht auf war und auf dieses verdammte kapitel gewartet habe :D)
hiroto's divaverhalten passt zu ihm.. ich musste so lachen als ich bei der stelle war, wie hiro das erste mal in's blackmail wollte. xDD
und dann die überleitung, von hiroto und saga zu tora und saga! *-* also ICH fand die gut xD
& kitsch und romantik muss auch manchmal sein. :o und- haaaach. *////* jetzt haben sie's endlich, die beiden herzchen. awww~


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