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Einundzwanzig

Kapitel 21
 

Der Kleinere redete mit sanfter Stimme immer wieder auf ihn ein, strich dem anderen zärtlich durch die nachtschwarzen Haare. Er verlangte auch keine Antwort auf seine beruhigenden Worte, ihm reichte es, dem gleichmäßigen Atem des Älteren lauschen zu können, die tröstende Nähe in Form einer Umarmung zu spüren und zu wissen, dass Tora jetzt einfach nicht alleine war, sondern bei ihm, nur bei ihm.

„S-Saga, ich…“, begann der Größere irgendwann zögerlich, hob seinen Kopf und blickte nun nach oben (da dieser immer noch vor ihm stand, während Tora auf dessen Bett saß) in das Gesicht des Schülers. Der Dunkelhaarige atmete tief durch, wischte sich kurz über die Wangen, wollte die Tränen damit wieder verschwinden lassen. „D-Danke…“, entfloh es schließlich seiner Kehle. „Dass du mir zugehört hast… wirklich. Ich…“ wollte er fortsetzen, doch der Jüngere kam ihm zuvor: „Shhh… du brauchst dich bei mir nicht zu bedanken. Dafür sind… Freunde… immerhin da.“ Doch auf einmal verfielen sie beide in ein unangenehmes Schweigen. Saga hatte es ausgesprochen, nicht absichtlich, aber er hatte es getan und konnte es jetzt nicht mehr rückgängig machen.

Freunde, hatte er gesagt. Das war es, auf was sie sich gemeinsam geeinigt hatten. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei wollten sie doch… mehr. Viel mehr, als sie es sich eingestanden hatten. Ihnen wurde nun klar, dass sie niemals nur ‚Freunde’ bleiben konnten, auch wenn sie es noch so sehr versuchten. Selbst jetzt, in einem, nun ja, eigentlich ‚freundschaftlichem’ Moment, hatten sie sich so ganz und gar nicht wie Freunde verhalten. Aber vielleicht sollte ja genau dieser Moment derjenige sein, der diese ganze Fassade endlich durchbrechen und ihnen die Wahrheit vor Augen führen sollte? Dass sie niemals nur Freunde sein konnten. Dass sie schon von Anfang an für dieses… ‚mehr’ bestimmt waren.

Der Kleinere strich Tora die dunklen, immer noch feuchten Haare aus dem Gesicht, konnte seinen Blick nicht von diesem abwenden. Er wollte etwas sagen, er musste etwas sagen, aber er wusste nicht wie. Doch als der Ältere seinen Blick erwiderte, war sein Kopf plötzlich wie leergefegt und er begann einfach, seine Gedanken laut auszusprechen: „Tora… ich weiß, dass ich es war, der überhaupt mit dieser… dieser Idee angefangen hat. D-dass wir einfach nur… Freunde bleiben sollten.“ Seine Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet. Er musste schlucken: „Ich… na ja… können wir das nicht einfach… vergessen?“ Gott, wie sehr er sich wünschte, einfach die Zeit zurückdrehen zu können. Dann würde er jetzt wieder mit Tora zusammen auf dessen Sofa liegen, würde ihn umarmen, ihn küssen und niemals zulassen, dass sie noch einmal getrennt würden. „Können wir nicht nur… solange du noch hier bist, einfach ein bisschen mehr sein? Nur heute, nur… diese eine Nacht?“

Es bedarf keiner Worte mehr. Kaum hatte Saga seinen Satz beendet, pressten sich die beiden Lippenpaare aufeinander, lösten damit diese zerreißende Spannung und ließen diese unglaubliche Einigkeit wieder aufleben, die sie schon mehr als nur ein Mal erfahren und trotzdem immer wieder verleugnet hatten. Erneut strömten all diese Gefühle auf den Braunhaarigen ein, brachten sein Herz beinahe zum explodieren, als er sich breitbeinig auf den Schoss des anderen setzte. Sein ganzer Körper erzitterte unter dieser Berührung, doch das hielt ihn nicht davon ab, sich enger an den Größeren zu drücken, der nun seine schlanken Arme um seinen Oberkörper legte.

Keiner von ihnen wollte diesen Kuss jemals unterbrechen, doch breitete sich nach einigen Sekunden die Atemlosigkeit aus und zwang die beiden, voneinander abzulassen. Immer noch nach Luft ringend blickten sie sich einige Momente nur an, waren einfach nur sprachlos. Doch diesmal war es Tora, der die Initiative ergriff und endlich handelte. Ein überraschtes Keuchen entkam Saga, als er plötzlich die Hände des Schwarzhaarigen an seinem Hintern spürte und so von diesem hochgehoben wurde. Aus Reflex schlang er seine Beine um den Rumpf des Älteren, eigentlich um sich selbst vor einem Sturz zu bewahren. Als er jedoch bemerkte, in was für eine verruchte Position er sich nun gebracht hatte, schoss es ihm die Schamesröte ins Gesicht. Rasch wandte er seinen Kopf ab, konnte einfach nicht glauben, was hier gerade passierte.

Der Größere legte ihn nun sanft auf das Bett, beugte sich über den Jüngeren, zwang diesen, ihn endlich wieder anzusehen, indem er seine Hände an dessen Wangen legte, die immer noch in ein zartes Rosa getaucht waren. „Hab’ ich dir nicht schon mal gesagt, dass du dich für nichts schämen musst…?“, stellte Tora diese rhetorische Frage in den Raum, lächelte Saga seit langem wieder mit diesem einem Lächeln an, welches nur für den Braunhaarigen bestimmt war und diesem wieder Mut machte. Nun waren es Sagas Hände die langsam auf Wanderschaft gingen und irgendwann das Gesicht des Schwarzhaarigen fanden. Die Überreste der zuvor vergossenen Tränen versah er mit einem traurigen Blick, strich danach zärtlich darüber, die feuchten Spuren damit endgültig entfernend. Danach konnte er dieses wunderbare Lächeln des Älteren erwidern, zog Tora nun endlich wieder an sich, nur um seine Lippen erneut mit denen des anderen zu vereinen.

Und es war fast so, als stünde sein ganzer Körper in Flammen, als die spielerische Zunge Toras um Einlass bat. Als er ihm diesen rasch gewährte, drang dieses Feuer in seinen Körper, begann jede einzelne Faser zu erhitzen. Die Glut pumpte sich rasend durch seine Venen und Gott, er wusste einfach, dass es dem Arzt genauso erging. Seine Hände strichen nun liebevoll über die breiten Schultern, wanderten weiter über den starken Rücken Toras und verschwanden schließlich unter dem Shirt, welches er dem anderen erst vor kurzem geliehen hatte, setzte dort die Liebkosungen fort. Doch die weiche Haut, die er unter dem Oberteil vorfand, raubte ihm für einen kurzen Moment den Atem, unterbrach ihn in seinem Tun. Die fein definierten Muskeln des Schwarzhaarigen trieben ihn jedoch doch weiter dazu an, sich jetzt völlig von seinem Verstand zu verabschieden.

Als sie ein weiteres Mal den Kuss unterbrechen mussten, um tief Luft zu holen, nutzte er diese Chance gleichermaßen, um dem Größeren das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Die Überraschung stand nun beiden ins Gesicht geschrieben: Tora auf der einen Seite, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass der Jüngere diesen Schritt als erstes wagen würde und Saga auf der anderen Seite, weil er sich selbst mit dieser unverfrorenen Art verblüfft hatte. Lange hielt diese Überraschung jedoch nicht an, da sich die Lippen Toras nun zu einem verschmitzen Grinsen verzogen. Und Gott, dieses Grinsen in Kombination damit, dass der Schwarzhaarige gerade halbnackt über ihm lag… ihm wurde plötzlich so unsagbar heiß in der Magengegend und er spürte, wie diese Hitze sich schließlich auch in tieferen Regionen seines Körpers entfalten wollte.

Kleine Schmetterlingsküsse verteilte der Ältere zärtlich über den Hals des Kleineren, der dabei genießerisch die Augen schloss, sich damit dem anderen völlig aussetzte und diesem gleichzeitig sein Vertrauen zeigte. Nach einiger Zeit ließ der Größere davon ab, und, nachdem er dem Braunhaarigen noch einen kurzen Kuss auf die vollen Lippen schenkte, bewegte er sich weiter nach unten. Am Saum des Oberteils angekommen, schob er den Stoff vorsichtig zurück, entblößte dann Sagas Oberkörper, indem er auch diesen endlich von dem lästigen Kleidungsstück befreite. Als er so seinen Blick über den jungen Körper vor sich gleiten ließ, verschlug es ihm jedoch die Sprache.

Die porzellanweiße Haut, die sich über die Rippen des Jüngeren spannte, die vereinzelten, winzigen Muttermale, die bei jedem anderem ein Zeichen von Makel wären und Saga stattdessen vollkommen machten, die zartrosa Brustwarzen, die sich ihm ob der plötzlich auftretenden Kälte leicht entgegenreckten, dieser köstlich blasse Hals, der nur dafür geschaffen schien, von ihm mit Zärtlichkeiten übersät zu werden, diese sündhaften vollen Lippen, die regelrecht danach schrien, von ihm erobert zu werden, die Nase, die der Kleinere selbst nicht leiden konnte, die Saga normalerweise einfach als ‚zu lang’ empfand und doch manchmal sogar als ‚hässlich’ schimpfte, wenn ihn wieder einmal jemand darauf aufmerksam gemacht hatte, und doch war es genau diese Nase, die ihn für Tora noch unwiderstehlicher und einfach perfekt machte. Und dann waren da noch diese strahlenden Augen, die alles zu durchdringen vermochten, die so unglaublich leuchteten und den Schwarzhaarigen in diesem Moment verwirrt, ja, fast verunsichert anstarrten.

„I-ist alles okay? Hab’ ich… was falsch gemacht?“, formte der Jüngere nun die Worte, die ihm die ganze Zeit über auf der Zunge lagen, während der Ältere ihn sekundenlang nur gemustert hatte. Dieser erwiderte seinen Blick erst verdutzt, schien nicht zu wissen, wie Saga überhaupt auf diese Frage kam. Doch dann entkam ihm ein leichtes Lachen, nein, kein spöttisches, wie man vermuten könnte, sondern ein herzliches, einfach liebevolles: „Nein, nein… entschuldige, du hast mich gerade einfach… uhm, na ja, umgehauen, trifft’ s wohl ganz gut?“ Wie schon so oft, wurde der Kleinere ganz rot im Gesicht als er das hörte, wandte seinen Blick schüchtern von dem Schwarzhaarigen ab. Doch dann wurde der Ältere ganz ruhig: „Nein… mir ist einfach gerade nur etwas klar geworden.“

Saga erkannte sofort an der plötzlich so ernsten, aber doch irgendwie zufriedenen Art, mit der Tora nun zu ihm sprach, dass sich in diesen Momenten etwas verändern würde. Er wusste, der andere hatte ihm etwas Wichtiges zu sagen und so blickte er dem Größeren wieder in die Augen, wartete ab. „Ich liebe dich.“ Der Schmerz, der die beiden noch vor kurzem überschattet hatte, war vergessen. Nur noch das hier und jetzt zählte. „Ich liebe dich…“, wiederholte der Ältere. „Ich liebe einfach alles an dir. Deine ganze Art, wie du sprichst, wie du dich bewegst, wie du denkst… du bist so unglaublich süß, wenn dir etwas peinlich ist und ich liebe es, dass alles so… einfach ist, wenn ich mit dir zusammen bin. Und ich liebe es, dass du so unfassbar stur bist und so einen Idioten wie mich… nicht einfach aufgibst.“ Er musste eine kurze Pause machen, denn zum Ende hin war seine Stimme immer unsicherer, immer schwächer geworden.

„Und… es tut mir Leid. Es tut mir so Leid, dass ich dir damals… als du bei mir zuhause warst… dass ich dir so wehgetan habe. Ich dachte, dass es das Beste für dich ist, wenn wir nicht zusammen sind… dabei hatte ich einfach nur Angst. Angst vor der Zukunft, vor der Ungewissheit… ich wollte dich nicht verletzen. Ich war einfach nur so in meiner Gedankenwelt verloren, dass ich überzeugt davon war, das Richtige zu tun… ich-“ „Halt die Klappe!“, entkam es plötzlich dem Braunhaarigen, unterbrach Tora damit, der ihn nun verwirrt anschaute. „Ich will nichts mehr davon hören. Es ist vergangen… ich weiß jetzt warum du das damals getan hast, also ist es in Ordnung.“, erklärte er. Dann meinte er gespielt ernst, aber doch mit einem kindischem Unterton: „Man, jetzt hast du die ganze Atmosphäre kaputt gemacht!“ Tora blinzelte darauf nur entsetzt und stotterte: „Das… äh… tut mir Leid?“ Daraufhin musste Saga lachen: „Du müsstest mal dein Gesicht sehen.“ Und diesmal war es endlich Tora, der errötete und den Kopf abwand.

„Ich liebe dich auch… so sehr…“, offenbarte der Braunhaarige plötzlich und warf mit diesen Worten seine Arme um den Hals des Älteren und zog diesen mit einem Ruck wieder zu sich hinunter, wartete gar nicht darauf, dass dieser noch etwas zu seinem Geständnis sagte, sondern küsste ihn voller Leidenschaft, welches der Schwarzhaarige schnell und ebenso gefühlvoll erwiderte. Sie beide wussten, dass dieser Kuss etwas Besonderes war, einfach einzigartig, als wäre es der erste, den sie bisher geteilt hatten. Und das war er ja eigentlich auch. Der erste Kuss… der erste Kuss, bei dem sie sich wirklich ihrer Gefühle bewusst und mit diesen im Reinen waren, sie damit mit voller Hingebung ausleben konnten. Diese Last, diese grausame Last hatte sich in Luft aufgelöst und machte nun Platz für das Verlangen und die Lust, die sie nun völlig zu übermannen schien.

Tora strich mit seinen Händen immer wieder über schlanken Bauch des Kleineren, doch dabei blieb es nicht. Sie lösten sich irgendwann voneinander und dafür begann der Dunkelhaarige nun federleichte Küsse auf Sagas Oberkörper verteilen, zog mit seiner Zunge feuchte Spuren darüber. Er küsste sich immer tiefer, beobachtete stets dabei die Reaktionen Sagas, der diesen Blick ebenso gebannt erwiderte. Am Hosenbund des Jüngeren angekommen, setzte der Ältere seine Arbeit fort, und senkte seine Lippen diesmal am Schritt des Braunhaarigen, schenkte diesem die ganze Zeit über dieses unerhört verruchte Grinsen, welches den Braunhaarigen noch irgendwann um den Verstand bringen würde, da war er sich sicher. Und verdammt, wenn er so weiter machte, dann – plötzlich entkam ihm ein überraschtes Keuchen. Tora hatte seine Lippen plötzlich wieder mit seiner Hand ersetzt und massierte nun Sagas immer noch von Stoff bedeckte Erregung, die dadurch nur noch weiter wuchs. „Findest du das nicht… ein bisschen… unfair?“, stieß der Kleinere hervor, worauf das Grinsen des Schwarzhaarigen noch größer wurde.

„Nein, wieso?“, lächelte er unbekümmert, küsste sich langsam wieder seinen Weg hinauf. Dabei machte er jedoch einen kurzen Halt an Sagas Bauchnabel, diesem verführerischem Bauchnabel… ohne zu Zögern versenkte er seine Zunge in diesem, stieß einige Male hinein und entlockte dem Jüngeren damit ein weiteres Keuchen. Zufrieden mit diesem süßlichen Geräusch, ließ er davon ab, machte erst an dessen Brustwarzen wieder Halt, die er ebenso mit einzelnen Küssen begann zu verwöhnen und zärtlich darüber zu lecken bis sie sich ihm schließlich stolz entgegenstreckten. Und Saga konnte sich diesmal ein leises Stöhnen nicht mehr verkneifen. Diese Hand, diese wunderbare Hand, die ihn immer noch in Aufregung versetzte, diese sündhaften Lippen und Gott, diese -

„TAKASHI? HIROTO IST AM TELEFON…“ hörte er auf einmal seine Mutter und die drohenden Schritte, die sich seinem Zimmer näherten. Doch weder er noch Tora konnten noch darauf reagieren, da hatte sie schon die Türe aufgerissen: „Entschuldige, dass ich hier so reinplatze, aber es ist dringend, ich glaube, Hiroto-kun hat etwas zu viel Alko-“ Sie verstummte augenblicklich, als sie ihren Sohn mit dem schwarzhaarigen Unbekannten sah, der vorhin noch völlig durchnässt an ihrer Haustüre gestanden hatte. Einige Sekunden lang sagte sie gar nichts, auch sonst regte sie sich nicht. Nur ganz leise Geräusche kamen aus dem Telefon, welches sie in ihrer Hand hielt. Vermutlich Hiroto, der immer noch betrunken nach Saga fragte.

Nach einigen Momenten der bedrückenden Stille drückte sie ihre Hand auf das Telefon, verdeckte den unteren Teil davon und verhinderte damit, dass der Anrufer irgendetwas hören konnte. „Takashi, wir müssen uns unterhalten. Dringend.“, war alles was sie zu diesem Szenario vorbrachte, welches sie gerade hier aufgefunden hatte. Danach zog sie ihre Hand wieder zurück, hielt sich den Hörer wieder ans Ohr: „Tut mir Leid, Hiroto-kun, aber Takashi schläft schon, er kommt also heute wohl nicht mehr ins Blackmail…“ Ohne noch etwas zu den anderen beiden zu sagen, verließ sie wieder den Raum.

Saga murmelte etwas vor sich hin, suchte verzweifelt nach Worten: „Uhm…“ Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Seine Mutter… oh Gott, was war das gerade bloß für eine beschissener Moment gewesen? Dieser Blick, mit dem sie sie beäugt hatte… er wusste, sie würde ihm das noch jahrelang vorhalten. Erst würde sie es ihm vorwerfen und nach einiger Zeit würde sie sich über ihn lustig machen. „Hach, wie ein unschuldiges Reh hast du damals ausgesehen!“ Oh ja. Er konnte ihre Stimme förmlich hören. Und ja, seine Mutter war tolerant. Manchmal vielleicht auch etwas zu tolerant… aber verdammt, deswegen musste sie doch nicht SO von ihm und Tora erfahren!

Und was noch viel schlimmer war, dass diese unglaublich spannungsgeladene Stimmung, die sie bis gerade eben noch umgeben hatte, einfach verpufft war und er nun in einer weiteren seltsamen Situation gefangen war. Wie viel Unglück konnte ein Mensch überhaupt haben? „Ich hoffe, du kriegst jetzt keinen Ärger wegen mir…“, unterbrach Toras tiefe Stimme seine Gedanken, worauf er nur heftig den Kopf schüttelte: „Nein, nein… ich glaube nicht, dass sie ein Problem damit hat. Das ist, denke ich, nur der erste Schock…aber…“ Er seufzte. „Es ist wahrscheinlich trotzdem besser, wenn du jetzt gehst…“ Auch wenn genau das das letzte war, was er jetzt wollte. Aber er konnte mit seiner Mutter unmöglich ein sinnvolles Gespräch führen, wenn Tora noch hier war. „Schon okay… ich versteh’ das.“

Sie richteten sich beide schließlich wieder auf und zogen ihre Shirts an, die sie vorhin im Eifer des Gefechts einfach ins Zimmer geworfen hatten. „Deine Klamotten sind noch nass.“, stellte der Braunhaarige fest, als er an die Heizung ging, den Stoff abtastete. „Hmm… kann ich mir deine Klamotten dann noch ausleihen? Ich kann sie dir ja in der Schule wieder zurückgeben…“, bat ihn der Ältere, worauf er nur nickte. „Klar.“, war seine Antwort. Dann begleitete er Tora aus dem Zimmer und schließlich, nachdem der andere seine Schuhe wieder angezogen hatte, zum Ausgang. „Also… man sieht sich im Krankenzimmer wieder?“, versuchte der Kleinere wieder zu lächeln, öffnete die Haustüre, durch die der andere schließlich trat. „Ja. Also… bis Montag.“, entgegnete ihm der Ältere und auch Saga verabschiedete sich, blickte dem Schwarzhaarigen noch einige Sekunden lang hinterher, wie dieser über den langen Steinweg zur Straße lief.

Argh… verdammte Scheiße. Er konnte Tora doch jetzt unmöglich so gehen lassen! Nicht so, nicht ohne ein weiteres Wort… „WARTE!“, rief er auf einmal, rannte dem anderen so schnell er konnte hinterher. Erst an der Straße selbst, kurz vor Tora kam er wieder zum stehen. Und nochmal verdammte Scheiße, was wollte er jetzt eigentlich sagen? Vielleicht hätte er sich das eher überlegen sollen. Zum Beispiel einfach bevor losgestürmt war! Saga, du Idiot… Mist. Manchmal könnte er sich wirklich selbst schlagen…

„Ja?“, die Stimme des Größeren klang hoffnungsvoll. „Ich… äh…“, stotterte Saga, verfiel jedoch wieder in ein kurzes Schweigen. Erst musste er seine Gedanken, seine Gefühle wieder richtig ordnen, bevor er – „Ich liebe dich.“, entkam es dem Kleineren und bevor er eine Antwort darauf erhielt, drückte er dem Älteren einen fast unbeholfenen Kuss auf die Lippen. Diesen löste er jedoch recht schnell wieder und nach einem kurzen: „Also, äh, tschüss dann!“ wandte er sich rasch wieder ab. Toll gemacht, Saga! So viel zum Thema ‚Gedanken und Gefühle wieder richtig ordnen.’ Haha. Lustig.

Plötzlich spürte er, wie sein Handgelenk umfasst und er plötzlich gegen das Auto seiner Mutter geschoben wurde. Erneut pressten sich diese verheißungsvollen Lippen auf die seinen und als er wieder diese forsche Zunge fühlen konnte, öffnete er voller Vorfreude seinen Mund, empfing Toras Zunge mit seiner eigenen. Das Feuer zwischen ihnen entfachte auf ein Neues, ein weiteres Mal standen ihre Körper unter Strom, in Flammen. Doch dieses Feuer wurde jäh wieder gelöscht, als sie beide nach Luft schnappen mussten. „Ich liebe dich auch.“, keuchte der Schwarzhaarige nun atemlos, aber irgendwie zufrieden und auch einfach… glücklich. Saga musste lächeln. Irgendwie hatte er wohl doch das Richtige getan. „Jetzt aber los… deine Mutter wartet bestimmt schon darauf, dass sie dir deinen ungezogenen Hintern versohlen kann!“, grinste der Größere selbstbewusst.

Sagas Antwort darauf war ein beleidigtes Wangen aufplustern: „Wie bitte! Wer ist hier bitte ungezogen!“ Gespielt empört wandte er sich vom anderen ab, wusste einfach, dass dieser ihn so nicht gehen lassen würde. Und seine Vermutung bestätigte sich schnell, als er erneut davon abgehalten wurde. Flinke Hände fanden sich an seinem Hintern wieder, drückten ihn so an den Körper des Älteren. „Okay, ich geb’ s zu… aber nur bei dir. Verzeihst du mir nochmal?“, wisperte Tora dem Braunhaarigen ins Ohr.

„Tse… das muss ich mir erstmal überlegen.“, mit diesen Worten stieß er den anderen sanft, aber bestimmt von sich und ließ diesen eiskalt dort stehen. Erst an der Haustüre angekommen drehte er sich nochmal um, schenkte dem Größeren noch ein letztes strahlendes Lächeln, formte mit seinen Lippen stumm noch einmal die Worte ‚Ich liebe dich’. Dann betrat er das Haus wieder, schloss die Türe nun endgültig hinter sich. Ein zufriedenes Seufzen entkam seiner Kehle und trotz des bevorstehenden Gesprächs mit seiner Mutter, schoss ihm nur noch ein Gedanke durch den Kopf. Verdammt, hatte sich das gut angefühlt…
 

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Hier das 21. Kapitel! Ich hoffe, es hat euch gefallen. ^^

Ich gebe zu, das Kapitel ist mir irgendwie schwer gefallen auch wenn es Spaß gemacht hat... ich persönlich bin auch nicht 100%ig zufrieden damit, aber vielleicht seid ihr es ja? XD Wahrscheinlich schon, immerhin ist in dem Kapitel jede Menge SagaxTora Liebe <3

Apropos Liebe :3 Die beiden haben sich also ihre Liebe gestanden... endlich wurde es mal ausgesprochen XD Aber hey, ihr habt doch nicht wirklich gedacht, dass ich die beiden nun zusammen im Bett landen lasse? Nein, nein, wir waren zwar diesmal schon nah dran, aber SO schnell geht's dann doch nicht. :D Obwohl ich zugeben muss, die beiden waren schon recht weit... und wären wahrscheinlich auch noch weiter gegangen, wenn nicht Sagas Mutti und Hiroto am Telefon dazwischen gefunkt hätten XD

Was mir an diesem Kapitel am meisten gefällt, ist das Ende <3 Argh, wie sehr ich die beiden zusammen doch liebe XDD Am besten wenn Tora in so einer Flirtstimmung ist und Saga damit ansteckt :3

Na ja... das wars dieses Mal wieder von mir. Und auch wenn wir dem Ende immer näher kommen, sind immer noch einige Sachen ungeklärt. Zum Beispiel Ruki. Und hey, WO bleibt eigentlich das dritte Pairing?! Das fragen sich wohl einige XD Aber keine Sorge, das kommt schon noch! Es ist erst ziemlich am Ende aber es wird auf jeden Fall interessant. ^^
 

So, jetzt aber >_<

bis in zwei Wochen und wie gesagt, Kommis und Favos sind immer erwünscht! :3
 

Nächstes Update: 8. Mai 2011



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Aishiteru_Tenshi
2011-05-22T20:39:57+00:00 22.05.2011 22:39
Saga ist ja mal mega süß, aber er hat das ausgesprochen was er denkt <3
nur "Freunde" sein bei dem ganzen Zeugs x____x NEVER xD


die gesamt Situation hast du super toll geschrieben *O*
es ist das was man sich schon zeit Kapiteln wieder wünscht ♥
außerdem kommt es einen so vor als ob mein live dabei wäre ((o>////<o))
ABER Die Mutter!! XDDD
Du bist gemein echt ;O;
das war echt mies und dann kommt die auch noch rein >O<
ich hhoffe sie ist milde zu ihm ;O;
Von:  Koobi
2011-05-01T20:22:02+00:00 01.05.2011 22:22
waaah dein FF ist echt suuuuuper :D

schade das seine Mutter gestört hat ^^
es hatte doch so schön angefangen :D
bin gespannt wie es im nächsten kapitel weiter
geht ... vorallem was seine Mutter dazu sagt *___*



Hug_Me_Now ;D
Von:  Rei_
2011-04-25T09:09:17+00:00 25.04.2011 11:09
maaaaaaaan ich hasse es wenn jemand stört ;DDD
jedenfalls hab ich jetz kopfkino hehe...
du schreibst sooo tollig <3
hehe bin gespanns was die mami sagen wird... ;D

<3 maRii
Von:  MikaChan88
2011-04-24T17:53:05+00:00 24.04.2011 19:53
endlich... juhu sie habens geschafft ^^
och wieso muss die den stören, is ja voll fies,
aber ich bin schon gespannt was si zu saga sagt
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2011-04-24T16:31:23+00:00 24.04.2011 18:31
kaum zu glauben, aber ich bin ERSTE. :OOOOOO ^-^
und weißt du, was auch noch kaum zu glauben ist ?
kaum zu glauben ist, dass ich keine worte finde für dieses kapitel. Q__Q
ich kann's ja mal versuche, ehmn. *trommelwirbel*
du hast die gesamte situation WUNDERBAR beschrieben!
ich hab fast losheulen müssen, als sie sich ENDLICh ihre liebe gestanden haben... und hatte ein grinsen auf dem gesicht wie die grinsekatze aus dem wunderland. */////////////////////* das war WUNDERBAR! totaaaaal süß. *_____*
und ich glaube, ich entwickele negative gefühle gegenüber saga's mutter.
jaaahaaaa~ WIESO KOMMT SIE EISKALT REIN ?! .____.' - naja. irgendwann werden wir die szene ja zu lesen kriegen- hoffentlich OHNE das jemand stört. sonst kriegt er's mit mir zu tun! *schonmal das messer raushol, bereit zum abstechen*
ich find's echt total toll. (:
- UND FREUE MICH AUF'S NÄCHSTE!
vorallem darauf was saga's mutter sagt, hihi. ^-^


linda <3


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