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Cod3s

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Für einen Moment- einen sehr langen sogar- fühlte ich mich, als hätte ich mich im Kinosaal geirrt, vollkommen darauf vorbereitet, einen der schlimmsten Horrorfilme zu sehen und sich dann in einer zweitklassigen Komödie wieder zu finden- zumindest empfand ich es als schlechten Scherz, als Ares, ohne Vorwarnung oder Anzeichen auf sein Handeln, Nero in die Arme schloss, als habe er seinen verlorenen Sohn wieder gefunden.

Und auch Neros Gesichtsausdruck spiegelte einen gewissen Grad von Verwirrung wider- der Rest spaltete sich in Angst, Entsetzen und Ekel auf. Irgendwann fand Nero dann doch die Kraft, sich aus der Umarmung zu befreien und auf angenehm höfliche 2 Meter Abstand zu gehen.

„Ok, Schluss jetzt! Was willst du verdammt noch mal?!“

Für einen Moment gefror Ares’ Grinsen, doch dann verschwand das Leuchten aus seinen Augen und er schaute todernst.

„Ich will, dass du dich erinnerst.“, sagte er knapp. Wieder huschte mein Blick zwischen den beiden Männern hin und her, blieb jedoch bei Nero hängen, der ungefähr genauso verwirrt aussah, wie ich mich fühlte. Er brauchte ein paar Sekunden, doch dann brach es zögernd aus ihm heraus: „Was?“

Ares trat einen Schritt näher. „Auch wenn du es nicht glauben willst… ich bin hier, um dich vor deiner Vergangenheit zu schützen, aber das kann ich nur, wenn du sie kennst.“

Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug; nicht, wegen diesem beschwörenden Tonfall von Ares, sondern weil mein ganzer Vorsatz, Neros Leben zu ändern, vor meinen Augen zu bröckeln begann. Verängstigt starrte ich zu Nero. Ich sah es in seinem Gesicht arbeiten.

„Was meinst du damit?“, hauchte er, eine Sehnsucht in den Augen, die an Ares’ blassen Lippen hingen. Dieser ging noch einen Schritt vor.

„Du siehst Bilder, stimmt’ s? Erinnerungen, die du nicht zuordnen kannst- “

Ich hatte genug. Mit wenigen Schritten stand ich an der Tür und hielt diese auf.

„Das reicht!“, rief ich wütend. „Raus aus meinem Haus!“

Sichtlich verwirrt und auch ein wenig sauer, kam Nero auf mich zu; Ares blieb da, wo er stand und verzog keine Miene.

„Was soll das, Fin?“, fragte er leise und zog die Brauen zusammen. In mir tobte ein Sturm. Grimmig stellte ich mich auf die Zehenspitzen, um seinem Gesicht etwas näher zu kommen. Wieder unterschätzte ich seine Größe, denn ich redete jetzt immer noch mehr mit seinem Schlüsselbein, als ihm in die Augen zu schauen, ohne meinen Kopf in den Nacken werfen zu müssen.

„Ich lasse nicht zu, dass dir dieser Typ da irgendwelchen Mist in den Kopf setzt!“, zischte ich. Nun kam er näher.

„Das ist kein Mist, Fin.“, widersprach Nero genauso leise und bissig. „Das ist meine Vergangenheit!“

„Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, nicht weiter darüber zu sprechen und es abzuhaken!“

Du vielleicht…“

Nero wurde sichtlich wütend- ich war aber auch nicht gerade ruhig. Ich schüttelte den Kopf. „Nero, er wollte dich noch vor wenigen Minuten umbringen!“ Ich betrachtete seine etlichen Schnittwunden.

„Er wird seine Gründe gehabt haben, warum er so gehandelt hat.“, erwiderte er.

Wütend lachte ich auf. „Gott, wie kannst du nur so naiv sein? Wenn du Menschen immer so einfach vertraust, dann ist es für mich kein Wunder mehr, dass du an diesen Penner geraten bist…!“

In Neros Augen funkelte es und gerade wollte er zum Konter ansetzten, als sich jemand in unserem Rücken lautstark räusperte.

„Der Penner hätte einen Vorschlag zu machen.“

Fast zeitgleich fuhren wir herum. Ares war hinter uns getreten und schaute mich mit einer Mischung aus Ärger und beleidigt sein und mit verschränkten Armen an. Ich spürte ein leichtes Schuldgefühl ganz tief in mir und lief rosa an- doch nur für den ersten Moment…

„Den einzigen Vorschlag, den ich habe, ist der, dass Sie jetzt gehen- sofort!“

„Ich glaube nicht, dass du das zu entscheiden hast…“, antwortete Ares ruhig. Mir blieb der Mund über so viel Dreistigkeit offen stehen und bekam kein Wort raus. Selbst Nero zog verwundert die Brauen hoch.

„…Es geht hier um Nero.“, brummte Ares.

Schweigen. Nero straffte sich neben mir ein wenig und schaute ihn selbstsicher an. Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr der Hüne mit seiner Erklärung fort:

„Wir haben nun 2 Möglichkeiten, wie wir weiter verfahren können.“, sagte Ares an Nero gewand und hob dabei seine rechte Hand mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger vor sich. „Die erste wird wohl unser kleiner Hausdrache hier favorisieren- jedenfalls mehr, als die andere…“, fügte er zu und warf mir einen Seitenblick zu, der mich aufschrecken ließ.

„Also. Ich drehe mich auf dem Absatz um, verschwinde durch die Eingangstür und ziehe meines Weges. Ihr würdet mich nie wieder sehen. Da ich dich aber sehr gut kenne, Nero, kann ich dir jetzt schon sagen, dass dich diese Halbweisheiten, die du dir aus deinen Flashbacks und euren erbärmlichen Rechercheversuchen zusammengereimt hast, früher oder später in den Wahnsinn treiben werden. Irgendwann wirst du wieder losgehen und nach Antworten suchen und dieses Holmes und Watson- Spiel wird dich immer mehr in die Arme der Regierung treiben und das wird für dich- und wahrscheinlich auch für dich…“, und dabei durchbohrte mich Ares` Blick, „… tödlich enden.“

Nero schwieg und auch sein Blick hang an mir, als hätte ich auf einer Trauerfeier einen schlechten Witz gemacht. Ich schluckte hart und spürte, wie mein Herz allmählich zu rasen begann. Irgendwann setzte Ares dann seine Erklärung weiter fort.

„Nun die andere Variante…“, begann er und deutete nun nur noch mit dem Zeigefinger,

„… Wir setzen uns, machen zusammen etwas Hochprozentiges auf und ich plaudre etwas aus dem berühmten Nähkästchen nach dem alt bekannten Prinzip des Frage- und- Antwort- Spiels. Danach werden wir weitersehen; es ist möglich, dass ihr für gewisse Zeit untertauchen müsst, denn die Regierung wird nicht darauf warten, dass ihr euch zu erkennen gebt. Aber das kriegen wir schon hin…“

Ich runzelte die Stirn. „Wir?“

Anstatt mir eine Antwort zu geben, ruhte Ares’ Blick weiterhin auf Nero. Diesem sah man die Anspannung förmlich an. Mich hätte es nicht gewundert, wenn ich seinen Herzschlag gehört hätte. Erneut schwiegen wir drei uns an. Es lag nun an Nero und das machte mir am meisten Sorgen…

Die Möglichkeiten, die Ares uns genannt hatte, waren beide in meinen Augen nicht sehr verlockend- beide waren gefährlich. Wir würden uns so oder so- wenn man mal Ares’ Worten Glauben schenken durfte- ins Visier von Mächten stellen, die Meilen über uns standen und bei denen wir partout nichts erreichen könnten. Und wie Ares schon gesagt hatte: ich wäre trotz aller Gefahren für die erste Variante. Ich wollte Ares nicht vertrauen und war mir –zu diesem Zeitpunkt- sicher, dass er maßlos übertrieb. Und was Nero betraf: ich hätte mich darum schon gekümmert. Ich hätte niemals im Leben zugelassen, dass es soweit kommen würde. Erinnerst du dich nicht an mein Versprechen? , dachte ich bitter, sprach es jedoch nicht aus, lass deine Vergangenheit hinter dir… bitte…

Mit flehendem Blick schaute ich zu Nero, doch schon im ersten Moment erkannte ich in seinen Augen, dass ich verloren hatte…

„Nähkästchen, hm?“, fragte er und verengte die Augen. „Na schön… wer genau bist du?“

Für einen Augenblick dachte ich, dass mein Herz aussetzen würde. Ares’ angespannte Gesichtszüge wurden weicher und es zuckte verräterisch um seine Mundwinkel herum.

„Wie gesagt: das wird eine längere Geschichte…“ Ich spürte seinen durchdringenden Blick, doch ich wagte es nicht, ihn anzusehen, sondern starrte mit leeren Augen zu Boden.

„Hast du etwas Alkoholisches im Haus?“ Seine Stimme hatte nichts triumphierendes oder ironisches an sich, sie war sehr formell und neutral.

„ Ich seh’ nach…“, antwortete ich mit trockener Kehle, schlurfte fast mechanisch in die Küche und kramte nach einer Weinflasche und drei Gläsern. Meine Augen brannten unangenehm.

Als ich wieder im Wohnzimmer stand, hatten Ares und Nero die Couch, welche bei dem Kampf von A nach B gestoßen worden war, wieder richtig hingestellt und saßen sich nun gegenüber. Schweigend setzte ich mich neben Nero und reichte die Flasche an Ares weiter. Dieser drehte das dunkle Glas kurz in der Hand und seufzte. „Ein 69’er … guter Jahrgang- zu gut zum betrinken, wenn du mich fragst.“ Teilnahmslos zuckte ich mit den Schultern. Ares füllte die normalen Gläser, die ich im vorbeigehen von der Küchenablage gefischt hatte, bis zum Rand, platzierte zwei davon auf dem Tisch, während er mir das dritte mit leichtem Nachdruck in die Hand drückte und lehnte sich zurück.

„Du wolltest wissen, wer ich bin.“, stellte er fest. „Nun… ich bin Ares- mehr nicht. Ich besitze keinen Nachnamen, wenn du das wissen wolltest und einen festen Wohnsitz habe ich auch nicht. Ich bin 35 Jahre alt und habe keine Hobbys… vielleicht hatte ich mal welche, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Mein Beruf is’ mein Hobby, wenn du es so willst. Mehr gibt es über mich nicht zu wissen.“

Nero nickte. „Du wusstest von meinen Flashbacks… was weißt du darüber?“

Ares beugte sich vor. „Was hast du genau gesehen?“

Neros Augen verengten sich erneut und seine Stimme bekam einen harten Unterton.

„Dich… Du standest vor mir, während ich unheimliche Schmerzen erlitt.“

Kurz schaute ich auf Neros Schläfen. Seine schwarzen Haare waren ihm tiefer ins Gesicht gefallen und nun waren seine Verbrennungen wieder von der Seite sichtbar. Ares schwieg für Sekunden und er sah so aus, als müsse er sich beherrschen, damit er nicht etwas sagte, das er nicht sagen wollte. In seinen Augen funkelte es und ein nervöses Zucken umspielte seine Lippen. Schließlich richtete er sich auf und sein Gesicht war wieder entspannt.

„Ja, das war zu erwarten…“, sagte er und langte nach seinem Glas. „Ich denke, du wirst dich schon öfters gefragt haben, warum du dich an kaum etwas erinnern kannst… Aber bevor ich dazu komme, will ich, dass du etwas anderes verstehst: Ihr habt… >nachgeforscht<, richtig? Was habt ihr herausgefunden?“

Anstelle von Nero, antwortete ich. „Nicht viel. Wir sind auf einen Bericht gestoßen, in dem von Brandstiftung in einem Gebäude der Regierung die Rede war. Einige Leute in einem Forum haben die Vermutung angestellt, dass dafür eine Art Mafia verantwortlich ist…“

Ich stockte, als Ares nun ernsthaft ein Lachen unterdrücken musste. „Wir … nun, wir haben daraufhin vermutet, dass…“

„Dass ich daran beteiligt war und dass ich ein Mitglied in dieser Organisation bin.“, fiel mir Nero trocken ins Wort. Ares seufzte und fuhr sich durchs Haar.

„Wir stecken da beide mit drin, mein Lieber.“ Also doch… nun hatten wir es bestätigt bekommen. Erneut ging mein Herzschlag schneller.

„Wo drin genau?“, wollte Nero wissen. Sein Gegenüber antwortete ihm nicht gleich. Sie schauten sich stumm an, dann trank Ares sein Glas in einem Zug aus und beugte sich über den Tisch. Der süßliche Geruch des Weines schlug mir leicht entgegen, als Ares nun sprach: „Schon mal was Olymp gehört?“
 

Olymp…

Für den ersten Moment hätte ich beinahe automatisch Ja gesagt- mir fielen sofort mehrere Situationen ein, in denen ich den Namen schon gehört hatte. Ich holte Luft, setzte aber nicht zur Antwort an. Ares verharrte noch wenige Sekunden in seiner gebeugten Haltung, dann richtete er sich wieder auf.

„Olymp…“, wiederholte er noch einmal ernst und sah Nero an, als suche er in seinem Gesicht nach dem Anzeichen einer wiederkehrenden Erinnerung bezüglich dieses Namens.

„So nennen wir uns, also die Organisation, der wir angehören.“

„Und … was macht… ihr?“ Meine Frage war lächerlich- zumindest wenn man Ares’ hochgezogene Augenbraue mit ihr in Verbindung brachte.

„Nun, offiziell schimpfen wir uns Kopfgeldjäger. Allerdings arbeiten wir nicht mit dem Staat zusammen, aber der Begriff umschreibt ganz gut unsere Haupttätigkeit…“

Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Instinktiv tastete ich nach Neros Hand.

„Ihr… tötet Menschen?“

Ares zuckte mit den Schultern. „Nicht nur, aber: Ja. Um genau zu sein erledigen wir die Drecksarbeit für alle anderen. Wir waren die führende Organisation in der Unterwelt, die erste Anlaufstelle für jeden noch so kleinen unwichtigen Verein bis hin zu großen Firmen, die was ausgefressen haben.“ In seiner Stimme hallte etwas Stolz mit, auch wenn seine Wortwahl auf etwas anderes schließen ließ. Mir wurde etwas schwindelig bei dem Gedanken, dass mir ein Mann gegenübersaß, der anscheinend schon mehrere Menschenleben auf dem Gewissen hatte und es als etwas Normales abtat. Es war Neros Stimme, die mich aus meinem Denken holte.

„Ihr ward die führende Organisation?“

Ares schwieg für einen Moment, als fiele es ihm schwer, weiter zureden. „Wir sind nicht mehr das, was wir mal früher waren, Nero.“, antwortete er ernst. „Schon lange nicht mehr. Unser Anführer, Hades, hat Fehler begangen, die uns das Leben ziemlich erschwert haben- und für einige wird er auch noch bezahlen müssen…“ Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern, als habe er das nur zu sich selbst gesagt, wie ein Versprechen, an das er sich nur noch einmal selber erinnert hat. „Aber das soll jetzt nicht unser Thema sein.“, sagte er nun wieder lauter. Nero nickte.

„Kommen wir nun zu dir…“, fuhr Ares fort. „Wie dir schon aufgefallen ist, hast du dein Gedächtnis verloren, kannst dich aber an Dinge erinnern, von denen du nicht weißt, was sie konkret zu bedeuten haben. Nun… normalerweise dürfte das nicht passieren.“

Ich runzelte die Stirn. „Was meinen Sie damit?“

Ares’ Blick huschte wieder zu mir und ich setzte mich unbewusst aufrechter hin und schob das Kinn vor. „Nenn’ mich Ares, das Sie klingt so alt.“

Ich musterte ihn mit verengten Augen. Ares sah tatsächlich nicht alt aus- immerhin war er ja gerade mal 35. Um seinen Mund herum waren leichte Falten zu erkennen- Lachfalten, die sich tiefer über seine Wangen ausbreiteten, wenn er sein freches Grinsen zur Schau stellte. Das Einzige, was ihn älter erscheinen ließ, war sein extrem hellblondes, beinahe weißes Haar, das recht kurz geschnitten war. Sein anfänglicher Stoppelbart von damals war nun dichter geworden und unter seinen hellen, kalten Augen lagen dunkle Schatten- alles an ihm war nicht sehr vertrauenswürdig. Ich straffte mich und antwortete bissig: „Wir kennen uns kaum und bis jetzt haben Sie sich mir gegenüber nicht sehr freundlich verhalten, nennen Sie mir also einen Grund, warum ich Sie wie einen Freund behandeln sollte und Sie duzen sollte…“

„Weil ich derjenige bin, der deinen süßen Hintern retten wird.“, brummte Ares.

Ich versuchte mich zu beherrschen, diesem Typen keine Ohrfeige zu geben, ihn nicht zu treten oder sonstige Gewaltakte an ihm zu verüben, was darin endete, dass Nero nun mir vorsichtig seine Hand auf meine verkrampfte Faust legte und mir gut zusprach.

„Fin, bitte beruhige dich …“ und zu Ares sagte er lauter: „Und du halt dich zurück. Ich hab’ dir gerade schon gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst.“ Ares konzentrierte seinen Blick wieder ganz auf Nero- dem spitzen Kommentar schien er keine weitere Beachtung zu schenken-, während ich mit aufeinander gebissenen Zähnen dasaß und versuchte, meine Wut zu unterdrücken. Ich konnte diesen Mann von Wort zu Wort, das aus seinem Schandmaul kam, weniger leiden.

Natürlich merkte das auch Nero. Seufzend versuchte er wieder den Faden zu finden.

„Was hast du jetzt damit gemeint, dass meine Flashbacks nicht normal seien?“

„Das, was ich gesagt habe.“, erwiderte Ares wieder vollkommen gelassen. Seine Stimme hatte schon wieder diesen komischen Unterton bekommen, dieses rätselhafte in seinen Worten mit dem Funken Freude, als mache es ihm Spaß, uns im Dunkeln tappen zu lassen. „Aber das ist halt das besondere an dir- das einzigartige…“

Er hielt inne. Da Nero nur die Stirn in Falten legte und ich mir vorgenommen hatte, von nun an meinen Mund zu halten, um zu verhindern, dass mir etwas rausrutschte, was diesem Killer missfallen könnte, fuhr Ares schnell wieder fort, als niemand antwortete.

„Beantworte mir eine Frage, Nero. Woher kennst du deinen Namen? Ich denke nicht, dass ihr so einfaltsreich gewesen seid und euch den Namen einfach ausgedacht habt- und dann noch einen so außergewöhnlichen.“

Nero zögerte einen Moment, doch dann legte er seine freie Hand in den Nacken. „Nun… ich hab’ da so eine komische ID- Nummer im Nacken.“

Ares faltete die Hände und legte sein Kinn darauf ab. „Hm… sehr interessant. Und was fällt dir bei 995347356 ein?“

Ich ahnte etwas, sprach es aber nicht aus, sondern sah zu, wie Nero für eine Sekunde die Augen schloss und nachdachte. Als er sie wieder öffnete, sagte er etwas verwirrt:

„Das… das bist du, Ares, aber-“ Er blinzelte und verzog fragend das Gesicht. Meine Augen weiteten sich und auch Ares zog gespielt die Brauen in Richtung Haaransatz.

„Na sieh’ mal einer an… woher weißt du das denn?“, fragte er spöttisch. „Und was ist mit dem letzten Wocheneinkauf, hm? Wie viel habt ihr eingekauft? Wie viel hat alles einzeln gekostet?“ Mein Herz klopfte schneller. Das konnte doch nicht sein…

„Warum kann ich mich an so was erinnern, Ares?“, fragte Nero beinahe hilflos. Ares lehnte sich zurück. „Bist du immer noch nicht drauf gekommen?“

Wieder ruhte sein Blick auf mir. „Deine Freundin hier hast’ s wohl schon verstanden…“ Erst jetzt merkte ich, dass ich Nero mit offenem Mund anstarrte. Ares tippte sich gegen die Stirn.

„Du hast das hyperthymestische Syndrom, Nero. Ein Fotografisches Gedächtnis.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  blacksun2
2011-12-27T09:46:41+00:00 27.12.2011 10:46

Okay, Ares hat auch was, das kann man oder besser Frau nicht abstreiten, es sei denn man sitzt ihm wie Fin gegenüber, da würde ich ihn wohl ebenso hassen wie sie
Ein paar Pluspunkte hat er gesammelt, weil er gegenüber Nero doch recht freundschaftlich (auf eine seltsame Art und Weise) ist und was ich noch besser fand: er hat noch Hochprozentigen verlangt *süchtig grinst*
Schade, dass Fin nicht mehr als Wein im Haus hatte, ich glaub ein Whisky hätte auch ihr gut getan
Aber irgendwie, find ich die Art wie Ares redet und er so von sich gibt, genial

Kopfgeldjäger also, hmm ob das wohl ein lukrativer Beruf ist, kann ich mir schon vorstellen, auch wenn die Mitglieder, so hab ich das Gefühl, sich nicht für den Beruf entschieden haben, sondern von der Organisation ausgewählt worden

ich denke Nero hat die richtige Wahl getroffen, dass Ares lieber bleiben soll immerhin haben sie jetzt Ares Unterstützung, besser als auf sich alleine gestellt zu sein

Respekt Fin ist ganz schön mutig, so gegen Ares zu wettern

wieder einmal ein Kapitel, das mich vom ersten bis zum letzten Wort durchgehend mitgerissen und begeistert hat
hätte die Geschichte so viele Leser, wie sie verdient, du würdest es gar nicht schaffen, alle Kommentare an einen Tag durchzuarbeiten

wirklich unabstreitbar grandios

glg

Von:  Thuja
2011-05-11T04:22:49+00:00 11.05.2011 06:22
Hahaha
Als Ares erstmal einen Alkohol verlangt hat, blieb mir auch der Mund offen stehen
Der Kerl folgt auch seinen ganz eigenen Regeln.
Ich verstehe, dass Fin ihn nicht mag, aber ich finde ihn gigantisch ^^
Außerdem habe ich das Gefühl, dass er eine sehr enge Bindung mit Nero hat. Fast, als wäre er in eine Art Vaterrolle geschlüpft, weshalb ich gerade den Vergleich mit den verlorenen Sohn sehr treffend fand

Super gewählt finde ich ja auch die Namen Hades, Ares, Olymp, die so perfekt harmonieren und ich werde das Gefühl nicht los, dass das nicht nur Namen sind, sondern das die dahinter stehenden Götter irgendwie zumindest zu den Personen passen
Jedenfalls scheint Hades nicht unbedingt ein netter Kerl zu sein. Ares selbst hegt einen Groll gegen ihn.
Schätze, er will sich Hades eines Tages mal vorknöpfen. Was da wohl in der Vergangenheit geschehen ist?

Langsam erfährt man immer mehr über Nero und Ares wird in den nächsten Kapiteln wohl endgültig Licht ins Dunkle bringen.
Ich bin auch schon sehr gespannt auf mehr Informationen über Olymp. Diese Organisation bildet ihre Mitglieder wie Kampfmaschinen aus. Wenn ich bedenke, was Ares und Nero sich im letzten Kapitel alles für Kampftechniken benutzt haben
*kopfschüttel*
und nicht nur das. Sie bekommen eine ID als wären sie Dinger.
Gestaunt habe ich auch, dass anscheinend auch Ares sein Gedächtnis gelöscht bekommen hat. Wie grausam. Ich wette, dass machen die mit jedem Mitglied der Organisation.
Und mittendrin, zwischen diesen Kampfmaschinen, ist die arme Fin, ein normales Mädchen. Für sie wird die nächste Zeit bestimmt nicht einfach werden. Umso mehr hoffe ich, dass Nero und Fin ganz fest zusammen halten.

So jetzt hatte ich einen perfekten Start in den Tag
Danke dafür :D



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