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Last Requiem 2

Lacrimosa
von

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Wiedersehen

Das Flugzeug hatte endlich San Francisco erreicht und mit einem Taxi fuhren sie zum Hafen. „V wird an Dock 7 auf uns warten. Er sagt, dass er mit seinem selbstgebauten Schätzchen kommen wird, welches uns unbemerkt zur Insel bringt.“ „Sein was?“ fragte L ungläubig und sah Watari mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Nun, V arbeitet seit Jahren an einem Gerät und nennt es sein Schätzchen. Was es für eine Erfindung ist hat er selbst mir nicht verraten.“ Hester musste sich ein Kichern verkneifen über L’s Reaktion. Er hatte noch nie verstanden, warum manche Leute leblose Dinge als ihr „Schätzchen“ bezeichneten und wahrscheinlich wollte er es auch lieber nicht verstehen. Endlich erreichten sie Dock 7 nach wenigen Minuten, wo ein junger Mann in Soldatenuniform fröhlich grinsend und Kaugummi kauend auf sie wartete. „Tagchen die Herren und Dame. Mein Name ist Vince und heute bin ich für ihr Transportmittel zur Alcatrazinsel zuständig. Momentchen mal…“ Er holte eine Fernsteuerung heraus und nachdem er ein paar Knöpfe gedrückt hatte, begann das Wasser zu brodeln. Zum Vorschein kam U-Boot, was aber mehr nach einem großen Wal aussah. Es war groß genug um drei Mann mitzunehmen, mehr aber auch nicht. Dies schien auch Watari bemerkt zu haben. „Ich werde hier bleiben und die Stellung halten. Vince muss das Gefährt steuern, Hester ist die einzige Ärztin, die zur Verfügung steht und L will die Organisation sicher eigenhändig festnehmen.“ Er reichte Hester, Vince und L jeweils einen Funksender, der die Größe eines Knopfes hatte und wie ein kleiner Lautsprecher aussah. „Wenn die Verstärkung eingetroffen ist, werden wir Ihr Signal abwarten und die Insel stürmen.“ L nickte und winkte Watari zum Abschied. Dann stiegen die drei ins U-Boot ein und als alles verschlossen war, tauchte das Boot ab und machte sich auf den Weg zur Insel. „Und was genau ist jetzt an diesem Ding so besonders?“ „Dieses Baby kann ein Störsignal aussenden um das Sonar anderer Unterseeboote untauglich zu machen und da es sich sogar wie ein Walfisch bewegt, ist es auch optisch kaum als U-Boot erkennbar. Außerdem kann es auf einige Kilometer absinken und hat einen Sauerstoffgenerator. Diesen hab ich aber von jemand anderen bauen lassen, da ich mich mit so was nicht sonderlich gut auskenne. Heißt also dass wir hier länger als vier Stunden drin aushalten können. Außerdem hat Arielle noch so einige Tricks drauf.“ Hester musste sich anstrengen, nicht laut loszulachen. „Arielle?“ fragte sie prustend „Arielle hast du das U-Boot getauft?“

„Na klar, so wie diese Nixe aus dem Disneyfilm. Was dagegen? Ich mag alte Klassiker eben.“ Trotzdem fand die junge Frau das einfach nur bescheuert. Wie konnte man ein U-Boot nach einer Disneyfigur benennen, besonders wenn es eine singende Nixe war und diese Schnapsidee von einem Militärpiloten kam? Naja, solange es ihn glücklich machte, sein Schätzchen auf den Namen Arielle zu taufen…

Sie erreichten die Insel schließlich, umrundeten sie jedoch erst ein paar Male um eine geeignete Stelle zu finden. Schließlich steuerten sie auf eine Baumgruppe nicht unweit von der Anlege stelle zu und kletterten durch die Luke raus. Hester und L mussten etwas klettern, aber auch das schafften sie ohne Schwierigkeiten und versteckten sich. L zog einen Plan der Insel heraus. „Wie haben hier mehrere Gebäude auf dieser Insel. Das nächste ist weiter westlich von unserer Position aus und etwas weiter auf der Anhöhe ist schließlich das Gefängnis mit Hof. Die anderen Gebäude an der Nordseite von unserer Position aus sind nach einer schweren Unwetterkatastrophe zerstört worden und können nicht genutzt werden. Folglich kommen nur die Südgebäude in Frage. Ich schlage vor wir gehen im Schutz der Bäume weiter und gehen erst dann auf das Gebäude zu, wenn wir uns hundertprozentig sicher sind, dass da niemand Wache hält. Leider bietet uns der Platz vor dem Eingang keinerlei Deckungsmöglichkeiten…“

Also mussten sie es einfach riskieren und schlichen geduckt vorwärts, Hester bildete die Vorhut, da sie besser im Kampfsport ausgebildet war als ihr Begleiter und zudem mit einem Taser bewaffnet war. Es war kühl auf der Insel, die Sonne brannte zwar aber es wehte ein salzig riechender kühler Wind. Es war unheimlich still auf dieser Insel, nur das Rauschen der Wellen waren zu hören und ein paar Möwen überflogen sie. Nachdem sich die Baumgruppe dem Ende zuneigte, standen sie unweit vom Platz vor dem Gefängniseingang entfernt. Vor dem schweren Eisentor stand ein glatzköpfiger Mann im schwarzen Anzug und Sonnenbrille, der sich eine Zigarette anzündete. „Den kenn ich doch“ flüsterte Hester L zu, der sich hinter einem Busch versteckt hielt. „Das war einer dieser Typen, die Beyond angegriffen haben. Rude war sein Name glaub ich…“

„Wirst du mit dem Kerl fertig?“

„Was denkst du denn? Bleib da wo du bist und ich kümmere mich um den Typen.“ Hester richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf, klopfte sich den Staub von ihrem Rock und ging zielstrebig auf den Glatzkopf zu. Dieser zog eine Waffe und richtete sie direkt auf Hester. „Sie schon wieder? Was wollen Sie hier?“

„Nun, ich bin gekommen um einen Freund von mir abzuholen. Sie wissen von wem ich rede oder?“ Der Glatzkopf zögerte erst, dann steckte er die Waffe wieder ein und trat näher auf Hester zu. „Sie werden sich wahrscheinlich im geheimen Kellergeschoss aufhalten. Ohne Sicherheitscode kommt da keiner rein. Er lautet 4602.“

„Warum helfen Sie uns?“ fragte Hester im gleichen Flüsterton wie Rude und sah sich etwas nervös um. „Ganz einfach“ antwortete der Glatzköpfige mit einem aufgesetzten Lächeln. „Weil mein Partner und ich genug von dieser Organisation haben und dieser Beyond Birthday uns Hilfe versprochen hat. Aber genug jetzt, machen Sie schon dass Sie wegkommen. Ich halte hier weiterhin die Stellung.“ Hester winkte L im Gebüsch zu, doch der zögerte eine ganze Weile bevor er sich blicken ließ. Mit etwas finsterer Miene starrte er den Wachposten an und wirkte schon etwas unheimlich. Mit den Händen in den Hosentaschen und mit gebeugter Haltung auf sie zu. „Alles in Ordnung, er ist auf unserer Seite.“ „Gut, wird dürfen keine Zeit verlieren.“ Damit betraten sie das Gefängnis und wussten noch nicht, was auf sie zukommen würde.
 

Beyond war schlecht und alles um ihn herum schien sich zu drehen. „Hey Mann, kipp mir jetzt bloß nicht um sonst krieg ich noch die Schuld dafür.“ „Ich glaub der Schlag in die Magengrube vorhin und das von gerade eben waren zuviel für mich…“ Tye wurde nervös und das nicht ohne Grund. Er hatte Angst vor der Organisation und wusste, dass ein Fehltritt schwer bestraft wurde und er fühlte sich leider auch nicht in der Lage, anderen zu helfen, zumindest nicht so. „Schon okay…“ Beyond versuchte seine Übelkeit durch tiefes Durchatmen zu überwinden, doch der Geruch des Todes hing wie ein schwerer Nebelschleier über ihn. Hier wurden schon viele Leute umgebracht oder zum Sterben in eine Zelle gesperrt. Plötzlich hörten sie Schritte, die sie aufschreckten und schon sahen sie Agent Creed um die Ecke kommen, begleitet von zwei mehr als muskulösen Kerlen, die sicherlich in der Lage waren, einen Kleinwagen zu stemmen. Creed wies die beiden mit einer Handbewegung an zu gehen und die beiden Monstren gehorchten. „Der Präsident ist nun bereit Sie zu empfangen Mr. Birthday. Wenn Sie mir nun bitte folgen wollen…“

Sie gingen den Gang entlang und erreichten schließlich eine Stahltür, die nicht wirklich zu dem rustikalen Ambiente passen wollte. Sie wirkte nagelneu und neben ihr befand sich ein Tastenfeld, wo Creed eine Zahl eingab. Wenig später wurde die Tür geöffnet und eine gewundene Treppe führte sie nach unten. Es war fast vollkommen stockfinster und Beyond musste aufpassen wo er hintrat, denn die Stufen waren irgendwie rutschig und außerdem hing auch hier der Geruch von Blut in der Luft. Wieder kam ein Anflug von Übelkeit, welchen er mit aller Kraft bekämpfte.

Schließlich erreichten sie einen großen hell erleuchteten Raum, wo überall Monitore und andere Geräte standen. Es waren insgesamt fünf Leute in Anzügen und Sonnenbrillen dort und von jedem konnte Beyond Namen und Lebenszeit deutlich erkennen. Sie schienen sehr beschäftigt, aber als sich Creed laut räusperte, richteten sich alle hinter Sonnenbrillen versteckte Augenpaare auf ihn. „Case, hol den Präsidenten und sag ihm, dass er hier ist.“ Eine blondhaarige junge Frau, die mit wahren Namen Cassandra Winter hieß, verließ ihren Schreibtisch und eilte schnell zu einer weiteren Stahltür, durch welche sie verschwand. Schließlich kam ein älterer Mann mit lichtem grauem Haar heraus und wies jeden an, den Raum zu verlassen. Er kam langsam und würdevoll und wirkte ziemlich selbstsicher. „Sehr schön dass Sie schließlich doch noch den Weg zu uns gefunden haben.“ Beyond hielt den Atem an und dachte, sein Herz würde stehen bleiben als er den Namen seines Gegenübers las. Entsetzt wich er zurück und ihm war so, als würde er den Boden unter den Füßen verlieren. Das konnte nicht sein, es war völlig unmöglich dass es ausgerechnet diese Person war. Nein, es musste sich um einen dummen Zufall handeln, ja so war es. Schließlich konnte es ja mehrere Männer mit diesem Namen geben. Es gab andere Dinge, um die er sich jetzt Sorgen machen sollte. „Ich bin nur hier um Antworten zu suchen, mehr nicht. Ich will wissen, warum Ihre Organisation hinter mir her ist und was Ihre Ziele sind.“ Der Präsident lächelte und verschränkte nickend die Arme. „Dann hat Creed Sie also nicht aufgeklärt?“

„Er hat mehrmals versucht mich umzubringen, hat meine Freunde in Gefahr gebracht und mich für seine kranken Experimente missbraucht.“ „Ist dem so?“ wurde die Frage an Creed gerichtet, welcher plötzlich erschrocken zusammen zuckte. „Aber Herr Präsident“ stotterte dieser und wich drei Schritte zurück. Mehr als irritiert runzelte Beyond die Stirn und sah Creed mit schräg gelegtem Kopf an. So kannte er den Kerl gar nicht. Wo er sonst immer so ruhig und herablassend war, schien er jetzt Todesangst zu haben. Nun hatte er auch allen Grund dazu, denn der Präsident holte eine Pistole heraus, welche Beyond noch nie im Leben gesehen hatte. Sie ging beinahe als Gewehr durch und schien schwer zu wiegen. Sicherlich waren das keine normalen Patronen, die dieses Ding abfeuerten. Enttäuscht seufzte der ältere Mann. „Wirklich bedauerlich Creed. Zuerst widersetzt du dich mehrmals meinen Anweisungen und dann versuchst du mich zu hintergehen und unser Vorhaben zu gefährden. Glaubst du etwa ich hätte nicht bemerkt dass du planst, mich aus den Weg zu räumen und die Führung von Dragonfly zu übernehmen? Und dann benutzt du ihn auch noch für deine Kriegspläne.“ „Nein, bitte!!!“ Doch da schloss sich der Finger um den Abzug und ein Schuss ertönte. Blut spritzte und dort, wo vor einer Sekunde sich noch das Gesicht Logan Freeders alias Agent Creed befand, klaffte ein gewaltiges Loch und der leblose Körper des fiel zu Boden. Entsetzt schrie Tye auf und stürzte zur Tür, musste jedoch feststellen, dass sie bereits offen stand und zwei Eindringlinge auf der Schwelle standen: L und Hester Holloway. „Für dich habe ich auch keine Verwendung mehr du Verräter.“ Damit ertönte der zweite Schuss und die Kugel riss ein Loch in die Brust des jungen Mannes. Hester schrie laut auf angesichts des vielen Blutes das spritzte und L’s Gesicht wurde kalkweiß. „Das… das kann doch nicht sein“ stammelte L und sank auf die Knie. „Kann das etwa wirklich sein?“ Der Präsident steckte seine Waffe wieder ein und lächelte. „Na so was… mit Besuchern habe ich wirklich nicht gerechnet.“ Doch L schien dies gar nicht zu hören. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben und er war zu keiner Reaktion mehr fähig. Dann aber wandte er sich an Beyond. „Wie lautet sein Name?“

„L, es wäre wirklich besser wenn…“ „Nenn mir seinen Namen!“ So aufgewühlt hatte L ihn noch nie erlebt und er ahnte schon weshalb. Doch wenn er ihm diese Frage beantwortete, würde das die Situation wahrscheinlich nur verschlimmern. „Nenn mir seinen Namen!“ rief L, richtete sich auf und ballte die Hände zu Fäusten. Beyond war total verunsichert und wusste nicht, was er machen sollte. „Sein Name… sein Name lautet Henry Lawliet.“ „Wusste ich es doch“ brachte L mit zitternder Stimme hervor und kämpfte sichtlich mit seinen aufschäumenden Gefühlen.
 

„Du bist es also… Dad…“

„Freut mich dich wieder zu sehen, L mein Sohn…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-28T12:00:23+00:00 28.07.2010 14:00
Oh man, damit hat ich null gerechnet. Ich hatte die
Vermutung, Ls Vater hätte etwas mit Dragonfly zu tun
total vergessen.
Warum hat der Typ Tye erschossen? Sein Wille da raus zu kommen,
hätte belohnt werden müssen. Ach menno.
Ok, ich muss jetzt schnell weiterlesen=)
Das war ein tolles Kapitel!


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