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Shadowwalkers II

Kampf und Flucht
von

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Kampf und Flucht

Für einige Augenblicke, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, schien die Welt sich umgekehrt zu haben. Lily begann alles um sich herum wie in Zeitlupe zu sehen. Sie dachte zuerst, dass es daran lag, dass Lucas sie mit einer Hand gewürgt hatte und die Luft aus ihren Lungen gewichen war wie aus einem Reifen, der sich einen Nagel eingefahren hatte.

Sie hörte seine Stimme wie aus weiter Ferne, als er zu ihr sprach, was es war, konnte sie hinterher nicht sagen. Sie wusste nur, dass es sich um eine Drohung gehandelt hatte. Während er sprach, war alles um sie herum verschwommen. Tausend leuchtende Punkte waren vor ihren Augen aufgetaucht und dann kroch die Dunkelheit heran.

Aber von einer Sekunde auf die andere schien sich etwas verändert zu haben. Lucas hatte sie fallen lassen - losgelassen. Während sie nach Atem ringend auf dem feuchten und kalten Waldboden lag, klärte sich ihr Blick auf. Doch anstatt nun alles verschwommen zu sehen, schien alles in Zeitlupe zu laufen. Da waren einige Gestalten zu diesem Treffen hinzugekommen - ungebeten wie Lily an der Reaktion des verbliebenen Schattengängers und Lucas' erkennen konnte.

Es waren vier Personen in dunkler Kleidung mit Kapuzen gehüllt. Sie kämpften mit Lucas und Lloyd, der allerdings schon einiges abgekriegt hatte. Auch der Schattengänger bot einen ansehnlichen Kampf, doch einer der Angreifer schien vor seinen Augen zu verschwinden, nur um Sekunden später - nachdem der Schattengänger wohl einen Schlag von hinten abbekommen hatte, wieder aufzutauchen.

Dieser Anblick lies Lilys Herz schneller schlagen. Es erinnerte sie an etwas und es gab ihr Sicherheit. Ashley! Doch warum sie das dachte, wusste sie nicht. Sie schnappte immer noch nach Luft und ihr Gehirn konnte das meiste von dem was hier passierte nicht verstehen.

Nachdem der Schattengänger ausgeschaltet war, widmete sich der Angreifer, der ihn niedergestreckt hatte, Lloyd, der mit einem anderen zugange war. Die anderen beiden waren in einen Kampf mit Lucas verwickelt. Lloyd lieferte seinen Gegnern einen ansehnlichen Kampf mit seinem Schwert, welches von Dämonenfeuer umhüllt war.

Er fiel nicht auf den Unsichtbarkeitstrick rein, wie der Schattengänger, doch er unterschätzte seinen zweiten Gegner, der einen seiner Schwertstreiche mit bloßen Händen abfing. Die Tatsache, dass er nicht augenblicklich in Flammen aufging, lies nur einen Schluss zu: es handelte sich auch um einen Dämon. Lloyd schien ebenfalls zu diesem Ergebnis zu kommen. Doch diese Erkenntnis gab seinem zweiten Gegner die Möglichkeit ihn anzugreifen und zu überwältigen.

Lucas nahm die Niederlage seines Begleiters nur kurz zur Kenntnis, als er sich nun vier Gegnern gegenübersah. Lily war überrascht, dass ihm die anderen beiden so lange standgehalten hatten. Doch wenn es sich bei ihnen auch um Dämonen handelte wie bei dem anderen, dann war hier etwas völlig unverständliches im Gange. Wer waren diese Gestalten und warum griffen sie Lucas an, einen Erzdämon?

Während Lilys Verstand sich langsam wieder fing und die Geschehnisse um sie herum wieder normal abzulaufen schienen, wurde Lucas schließlich von einem seiner ursprünglichen Gegner überwältigt. Er hatte ihn gegen einen Baum geschleudert, während die vierte Gestalt durch eine einzige Handbewegung Wurzeln und Äste heraufbeschwor, die ihn fest hielten.

Lucas fluchte in ziemlich unflätiger Weise in der Sprache der Dämonen. Obwohl er inzwischen wohl wusste, dass zumindest einige seiner Gegner Dämonen waren, war er überrascht, als ihm einer von ihnen antwortete: "Deine Beschimpfungen werden dir auch nicht helfen, Lucas. Diesen Kampf hast du verloren. Aber tröste dich, es wird nicht das letzte Mal sein." Er wandte sich ab.

Zwei der Gestalten - der Unsichtbare und derjenige, der Lucas gefesselt hatte, halfen Lily auf und befreiten sie von ihren Fesseln. Sie sah ihre Befreier nur fragend an. Sie begriff nicht, was hier vorging. Und so ging es auch Lucas, der ihnen nachrief: "Wer bist du, dass du glaubst dich mit mir anzulegen? Was für eine Bande von Feiglingen seid ihr eigentlich, dass ihr euch hinter euren Kapuzen versteckt?"

Der Mann, der vorher mit ihm gesprochen hatte, dreht sich wieder ihm zu und nahm langsam die Kapuze ab. Und nun verstand Lily, es war wie der Sonnenaufgang nach einer langen dunklen Nacht: "Samuel." flüsterte sie. Sam ging auf Lucas zu, auch er kannte ihn, auch er schien geschockt ihn zu sehen. Sam antwortete ihm: "Wir sind ab sofort euer aller schlimmster Alptraum. Ich werde nicht länger mit ansehen, wie ihr eure Leute als Spielfiguren benutzt. Ich und meine Leute werden euch und den Schattengängern von jetzt an eine Menge Schwierigkeiten machen, das verspreche ich dir. Und wenn dich die anderen fragen, wer wir sind - und das werden sie - dann antworte ihnen, wir sind die Ausgestoßenen."

Sam wandte sich ab, er nickte den anderen dreien zu. Die beiden bei Lily halfen ihr zurück in den Lieferwagen. Der dritte ging nach vorne und glitt hinter das Lenkrad. Sam kletterte zu Lily und den anderen nach hinten und schloss die Tür. Der Motor wurde angelassen und schon ging die Fahrt los. Dieses Mal jedoch, hatte Sam das Licht angelassen.

Lily blickte Sam immer noch ungläubig an. "Wieso... was machst du hier?" Sam lächelte: "Ich habe dir das Leben gerettet. Hast du was dagegen?" Lily schüttelte den Kopf. Sie sah zu den anderen beiden hin, die inzwischen ihre Kapuzen abgenommen hatten. Lily erkannte einen jungen Mann und eine ältere Frau. Sie sah den Mann an und stellte die Frage, die ihr seit einigen Momenten auf der Seele brannte: "Das was du da getan hast, dich unsichtbar machen... ich habe jemanden gesehen, der das selbe konnte, ganz genauso."

Der Mann sah sie an, blickte dann zu Sam. Sam fragte: "Ashley war bei dir?" Lily sah ihn verwundert an, warum wusste er, dass es Ashley war? Sie nickte. Der junge Mann stieß einen genervten Seufzer aus: "Ich wusste es, sie hat meine Fähigkeit geklaut und sie benutzt um abzuhauen!" Sam fügte hinzu: "Und ist damit in das Kloster eingedrungen. Du solltest dich freuen Colin, dein Training hat Früchte getragen. Sie kann besser mit ihren Fähigkeiten umgehen, als wir dachten."

Lily blinzelte fragend, sie verstand gar nichts mehr: "Wovon zum Teufel redest du da? Ashley kann durch Wände gehen, das ist ihre Fähigkeit. Sie kann sich nicht unsichtbar machen." Colin lächelte grimmig, mit gespielter Wut: "Jetzt kann sie es schon!" meinte er schlicht. Lily schüttelte ungläubig den Kopf, war denn die ganze Welt verrückt geworden, während sie gefangen war? Sie legte ihren Kopf in ihre Hände und atmete tief durch, wahrscheinlich hatte sie immer noch nicht ihren Sauerstoffverlust überwunden.

Sam legte seinen Arm um ihre Schultern: "Oh meine Liebe, ich glaube, da gibt es eine Menge, dass wir dir erklären müssen, aber ich denke, dass sollte Trinity übernehmen. Wir werden sie in etwa einer halben Stunde treffen." Lily sah ihn an, nickte langsam. Doch dann kam ihr ein sonderbarer Gedanke: "Warum Trinity, warum nicht Ashley?"

Sam sah sie fest an, er atmete tief ein, bevor er antwortete. Es schien ihn wirklich sehr zu schmerzen, als er zugab: "Weil wir leider nicht wissen, wo Ashley jetzt ist."



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