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Mondentochter,Sonnensohn

Zwei Rassen die sich bekriegen. Und zwei Freunde, die jede Tradition brechen..
von

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Schule

Am Montag hatte Aleidis noch immer nicht so recht realisiert was eigentlich geschehen war. Widerwillig stand sie um halb sieben auf und zog sich für die Schule an. Sie wäre so gerne noch liegen geblieben, aber die Sommerferien waren vorbei. Jetzt musste sie Latein lernen!

Muffelig ging sie in ihr Badezimmer und wusch sich, putzte die Zähne und kämmte sich ihr Haar durch. Übellaunig erschien sie mit ihrer Schultasche zum Frühstück. Mies gelaunt setzte sie sich und machte sich eine Semmel mit Honig. Ihr Pausenbrot lag schon bereit und musste nur noch in die Schultasche gepackt werden.

„Na da ist ja meine Lateinerin!“, meinte ihr Vater gut gelaunt als er wieder ins Esszimmer kam. Unter dem Arm hatte er seine schwarze Aktentasche und er trug wie immer seinen schwarzen Anzug. Aleidis knurrte irgendetwas unverständliches und aß weiter.

Um halb acht ging sie aus dem Schloss und die lange Auffahrt hinunter zur Stadt. Es war schon etwas kühler und die Sonne ging später auf. Aleidis sah noch einmal zurück auf den Wald. Endoril's Worte spuckten ihr immer noch im Kopf herum. Mondentochter, Sonnensohn. Göttliche Macht des Eises.

Nachdenklich betrachtete Aleidis ihr Armband, dass sie von Endoril bekommen hatte, dann griff sie nach ihrem Ohr. „Da bin ich also ein Abkomme der Hochelfen!“, dachte sie in sich hinein, „Auch nicht schlecht! Und nur ich weiß das! Irgendwie ein schönes Gefühl! Ich habe einen Ort, an den ich immer gehen kann! Endoril ist furchtbar nett! Wenn mein Vater doch auch so wäre!“

Nach 20 Minuten erreichte Aleidis die Schule. Vor dem Eingang seufzte sie noch einmal und sah auf die Straße. Es kam ihr vor, als würde sie in ein Gefängnis gehen. Die Aula, die man gleich nach dem Eingang erreichte, war grau und trostlos, keine Bilder oder so etwas hingen an den Wänden.

Aleidis sah eine große selbst stehende Pinnwand. An der hingen einige DIN A4 Blätter. Davor standen einige Schüler. Aleidis ging hin, sie wusste wie ihre Klasse hieß und die musste sie jetzt finden. Nach einigen Sekunden hatte sie das Blatt gefunden, auf dem der Weg zu ihrer Klasse beschrieben war. Es lag gleich im ersten Stock, Zimmer 102. Aleidis bewegte sich ein paar Meter von der Pinnwand weg und sah sich kurz um. Die Treppe lag in einer Ecke und die ging sie jetzt hinauf. Das Klassenzimmer 102 fand sie schnell.

Der Lehrer saß am Pult und ließ sich von Aleidis ihren Namen nennen. Dann sah er nach, ob sie wirklich für diese Klasse angemeldet war. Aleidis hatte gehofft, dass sie nicht in der Klassenliste stand, aber ihr Name war da. Wohl oder übel setzte sie sich an einen Tisch und wartete.

Fünf Minuten nach acht Uhr waren alle angemeldeten Schüler erschienen. Insgesamt waren es 19 Jungen und Mädchen die ein Extrajahr Latein haben wollten, oder mussten, wie Aleidis. Der Großteil der Schüler sah schon streberhaft und langweilig aus. Einige wirkten so, als würden sie nur lernen und nie nach draußen gehen und etwas unternehmen. Aleidis kam sie vollkommen fehl am Platz vor. In der Hochelfenstadt, in der Parallelwelt, da fühlte sie sich wohl!

„Es ist schön, dass so viele Schüler in dieser modernen Zeit noch die alte Sprache Latein lernen wollen!“, begann der Lehrer zufrieden, „Wir werden in diesem Jahr nur Latein und sonst nichts anderes lernen. Und, das verspreche ich euch, am Ende dieses Jahres werdet ihr hier aus der Schule gehen und Latein perfekt beherrschen! Vorwärts, rückwärts und kreuz und quer! Wir werden lernen, lernen und nochmals lernen, bis ihr Latein könnt! Aber jetzt sollten sich alle mal verstellen! Ich fange an! Also, ich bin Markus Braun, verheiratet, ein Kind, seit 35 Jahren Lehrer und 60 Jahre alt. Meine Hobbys sind lesen, mich weiterbilden und Nachhilfe geben. Außerdem koche ich gerne! Der nächste ist dran!“

Nach und nach stellten sich alle vor. Aleidis erfuhr so welche Hobbys in der Klasse am stärksten vertreten waren. Fast alle lasen gerne dicke, staubtrockene Wälzer, die sie nicht einmal unter Zwang lesen würde! Direkt nach Lesen kam Lernen als Hobby! Eine wahre Streberklasse! Aleidis war die einzige die zeichnete, wanderte und gerne bastelte. Sie las zwar auch gerne, aber lieber Fantasy-Romane.

„Das ist der echte Horror!“, dachte Aleidis, als sich andere vorstellten, „Ich war zwar immer mit bei den Besten dabei, aber nur weil ich das ein, zweimal hören musste und dann konnte! Mathe, Deutsch, Technischer Bereich, Kunst und so, das lag mir im Blut! Englisch hab ich zwar auch ziemlich gut gemacht, aber da hat mir die Lehrerin so sehr geholfen! Aber Latein!? Das spricht kein Mensch mehr! Das ist staubtrocken! Ich will weg hier!“

Aber Aleidis konnte nicht fliehen! Dieses Jahr musste sie absitzen! Sie musste! Ihr Vater zahlte für diese Schule viel Geld und er erwartete gute Noten! „Aber ich werde nicht lernen!“, grollte Aleidis in Gedanken während Herr Braun erklärte was in diesem Jahr alles gelernt werden sollte, „Ich werde in die Hochelfenstadt gehen! Und ich werde nicht lernen! Egal was Vater sagt!“

Nach der ersten Pause, von 9:30 Uhr bis 9:55 Uhr, wurden die Bücher ausgeteilt. Aleidis hasste diese Bücher auf den ersten Blick. Grammatik, Geschichten in Latein, Vokabelbuch und ein Buch mit Aufgaben! Danach bekamen sie eine Liste mit Heften und dergleichen, die sie besorgen mussten! „So viel Geld für nichts und wieder nichts hinaus geworfen!“, dachte Aleidis als sie die Liste in ihre Mappe packte und die in die Schultasche steckte .

Zu Beginn der zweiten Pause hatten sie endlich Schule aus. Das war um 11:20 Uhr. Die Pause dauerte eigentlich 10 Minuten, aber das war am ersten Schultag unwichtig. Direkt nach der Schule ging Aleidis in eine Drogerie und kaufte dort ihre Hefte die sie für dieses Schuljahr brauchte. Es war unglaublich viel in der Stadt los. Vo überall her kamen Schüler und kauften sich ihre Werkzeuge für das kommende Schuljahr, genau wie Aleidis.

Kurz nach 12:00 Uhr war Aleidis zuhause und legte die Bücher ins Esszimmer. Markus und Martin wollten die immer einpacken, das taten die beiden furchtbar gerne, auch wenn es danach aussah wie bei Räubern. Aleidis machte sich eine einfache Suppe und verschwand dann mit ihrer schweren Schultasche in ihr Zimmer. Und wieder hängte sie ein Schild an ihre Türe. Sie wollte nicht gestört werden, auch wenn sie gar nicht anwesend war.

Aleidis zog sich um. Am Sonntag hatte Aleidis von Mara ein paar abgelegte Sachen bekommen und die zog sie nun an. Kniehohe blaue Stiefel, eine schwarze Stoffhose und eine graue Tunika mit dunkelgrünem Gürtel. Aleidis kämmte sich wieder die Haare und drehte sich dann vor ihrem Spiegel. Die Kleidung der Hochelfen gefiel ihr um einiges besser als die der Menschen.

Aleidis trat vor ihren Spiegel und hob die rechte Hand. An ihrem Handgelenk war das Armband von Endoril. Der blaue Stein auf dem etwa zwei Zentimeter breiten Silberband mit Efeumuster leuchtete auf. Dann schien das Glas des Spiegels flüssig zu werden und von innen zu leuchten. Gleißendes Licht erhellte Aleidis' Zimmer. Sie ging einfach durch das Leuchten hindurch und schwebte durch einen Tunnel aus Licht, Formen und Schatten und Gesang.

Plötzlich durchbrach sie eine Art Wand aus Licht und landete im Schlossgarten im Hochelfenreich. Anar wollte zwar gerade den Garten verlassen, kam aber sofort zurück und begrüßte Aleidis brüderlich.



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