Zum Inhalt der Seite

Verdrehte Welt

Hier die Vorschau auf Kapitel 11 (Toki):
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

zwei anhängliche Typen

Kapitel 10 – Zwei anhängliche Typen
 

Hikari
 

Mein Herz rast wie verrückt und meine Lunge versucht krampfhaft den Sauerstoffmangel auszugleichen, den mein Körper so dringend Benötigt.

Japsend stehe ich hier in meinem Zimmer und ernte was ich gesät habe.

Der Schweiß rinnt in Bächen meinen Rücken hinunter.
 

Warum konnte ich auch nicht abwarten und langsam nach hause laufen?

Auf dem Heimweg hat mich die Sorge um Kyo und seine Forderung nicht in Ruhe gelassen.

Na hallo?

Bin ich etwa seine Privatsekretärin?

Warum sollte ich meine kostbare Zeit mit seinen Hausaufgaben verschwenden?

Der Zorn und der Frust über meinen erbärmlichen Abgang nagt noch sehr an mir.

Ich kann kaum glauben, dass mir die Flucht aus dem Krankenzimmer gelungen ist.

Gerade so habe ich eine kleine Lücke in seiner Wachsamkeit gefunden und bin hindurch geschlüpf.

Noch immer erinnern meine roten Augen an die Tränen, die ich wegen ihm vergossen habe.

Mein Herz schreit laut auf vor Liebeskummer.
 

Ich hatte mir den ganzen Tag vergeblich Hoffnungen gemacht und geglaubt der Schulprinz meiner schlaflosen Nächte könnte sich für mich interessieren.

Stattdessen wollte er nur an meinen IQ heran.

Das nervt.
 

Doch trotz meiner Weigerung und meiner Tränen wird er nicht so leicht aufgeben.

Dazu kenne ich ihn zu gut (Immerhin habe ich ihn, seit meiner Ankunft in Japan, täglich heimlich beobachtet).

Ich kann ihn förmlich schon vor mir sehen wie er sich mir gegenüber hinstellt, sich aufplustert und nach seinen Hausaufgaben verlangt.

Ein Kichern entrinnt meiner Kehle.

Bis jetzt fand ich es immer wahnsinnig niedlich, wenn er seine Alpha-Wolf-Sache raus gelassen hat.

Doch dies am eigenen Leib zu erfahren ist ganz und gar nicht mehr niedlich.

Ich seufze deprimiert.

Gott meine Knie zittern schon bei der bloßen Vorstellung.
 

Zum Glück waren die Sportstunden unser letzter Unterricht und so konnte ich mich direkt auf den Heimweg begeben.

Naja, und unterwegs ist mir ein Weg eingefallen wie ich ihn perfekt los werden kann!

Vor lauter Ungeduld, weil ich gleich loslegen wollte habe ich mich zu sehr verausgabt und bin hierher gerannt.

Ich sagte ja bereits, dass Sport nicht mein Lieblingsfach ist.

Auch wenn meine Schule keine zehn Minuten entfernt liegt, schnappe ich wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft und kann nichts anderes mehr hören, als mein wummerndes Herz.
 

Erst mal was trinken.

Seufzend schmeiße ich meine Tasche aufs Bett und begebe mich mit schlurfenden Schritten in die Küche.

Neben der Limo schließen sich mir ein Apfel und zwei Orangen an und gemeinsam schlurfen wir wieder in Richtung meines heiligen Reiches.

Heute scheint noch keiner zu hause zu sein.

Sumi ist, glaube ich, mit irgend so einer „wichtigen“ Mission beschäftigt.

Ich freue mich, dass sie endlich mal eine andere Beschäftigung gefunden hat, als ständig unsere Mirajane zu ärgern.

Styling hier.

Karatetraining dort.

Sie meint es zwar nur gut mit ihr, aber leider übertreibt sie es ein wenig.

Mirajane müsste dafür eigentlich bald heim kommen.

Sie wollte Toki nur noch ein Stück begleiten und dann gleich hier her kommen.

Unsere Eltern hingegen werden bestimmt wieder bis in die Nacht hinein arbeiten.

Aber das macht nichts.

Wenn wir sie brauchen, lassen sie alles sofort stehen und liegen und kommen angedüst.
 

In meinem Zimmer angekommen fahre ich meinen besten Freund hoch.

Ich liebe Computer.

Sie sind der nie versiegende Quell unglaublich vielfältiger Informationen.

Am liebsten würde ich den ganzen Tag damit verbringen im Internet rumzusurfen und so viel Wissen wie möglich in mich aufzusaugen.

Doch leider bleibt dafür kaum Zeit.

Außerdem darf ich nicht noch mehr auffallen als sonst.

Deshalb favorisiere ich lieber meine Mangas.

Piepsend begrüßt mich mein PC und zeigt mir so, dass er für alle Schandtaten breit ist.

Guter Junge.

Meine Finger fliegen förmlich über die Tastatur und verbreiten eine angenehme Melodie in der Stille meines Zimmers.

So nun an die Arbeit!

Es gibt noch viel zu tun!

Doch als ich gerade mein Schreibprogramm öffnen möchte meldet sich mein E-mail Portal.

Barkura.

Er ist der mir wertvollste Mensch außerhalb meiner Familie.

Mit ihm kann ich über all meine Sorgen und Nöte sprechen.

Und das wichtigste ist, dass wir beide eine Vorliebe für Computer und YU GI Oh haben.
 

Vor knapp drei Wochen bin ich aus Langeweile im Internet herum gesurft und zufällig auf eine Chatseite gestoßen.

Ohne groß darüber nachzudenken habe ich mich dort angemeldet.

Und da war er.

In dicken schwarzen Buchstaben stand Bakura und fragte im Chatroom, ob nicht wer wüsste wo man am Günstigsten an neue YU GI OH – Karten herankommen könnte.

Als Ryou fühlte ich mich verpflichtet meinem süßen Seme Auskunft zu geben.

So haben wir uns kennengelernt.

Natürlich bin ich von uns beiden die einzige, die bei dem Gedanken von Bakura und Ryou sofort an das Tendershipping denken muss, aber das hat nichts an unserem gemeinsamen Band geändert.

Stück für Stück haben wir uns besser kennengelernt.

Jetzt ist Bakura für mich sehr wichtig geworden.

Mal sehn was er heute möchte:
 

BAKURA: Wie geht es dir? Ich habe heute meine Prüfung bestanden.

RYOU: Das ist schön ich freue mich für dich! *jubel *

Aber mir geht es leider nicht so gut. -.-°
 

Und das ist noch milde ausgedrückt, wenn ich an mein Gefühlschaos denke, dass dieser freche Traumprinz verursacht hat!
 

BAKURA: Warum? Was ist denn passiert?
 

RYOU: Erst dachte ich es sei ein Wunder geschehen. Kyo, mein Schwarm, hat mich den ganzen Tag über beobachtet und versucht anzusprechen. Ich dachte schon er würde sich für mich interessieren. Fehlanzeige. Alles was er von mir wollte war, dass ich seine Hausaufgaben mache. *drop * Das ist so gemein. *heul *
 

BAKURA: Du Arme. Kopf hoch! Das wird schon wieder. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag mir Bescheid!
 

Verständnisvoll und Hilfsbereit.

Das mag ich so an ihm.
 

RYOU: Danke. Aber ich glaube kaum, dass du mir helfen kannst. Aber das macht nichts. Ich weiß schon wie ich das Problem lösen kann. Wenn du also kein Programm hast, dass es mir leichter macht eine Statistik mit Tabellen und Diagrammen zu erstellen, dann kannst du wirklich nichts für mich tun.
 

BAKURA: Warte kurz …
 

Wie?

Er wird doch nicht etwa …

Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her.

Der Duft von geschälten Mandarinen schleicht sich in meine Nase und da wird mir bewusst, dass ich unbemerkt mein Obst aufgegessen habe.

Das passiert mir häufiger.

Ein tanzender Ryou auf dem Bildschirm meldet, dass mein Bakura etwas rüber sendet.

Ich nehme es an und installiere die exe.

Wahnsinn, wer hätte das gedacht?
 

RYOU: Unglaublich! Vielen Dank! *knuddel *

BAKURA: Gern geschehen. Sag Bescheid wie es gelaufen ist.

RYOU: Mach ich. Bis Morgen. *wink *

BAKURA: Ja. Bis Morgen. Und vergiss nicht dir etwas Schlaf zu gönnen. Bye
 

Manchmal frage ich mich was ich ohne meinen Baku machen würde.

Er ist ein Genie, wenn es ums Programmieren und Schreiben von neuen Programmen geht.

Bestimmt wird er später mal auf diese Weise einen batzen Geld verdienen.

Nun gut.

Ich werde mich dann mal an die Arbeit machen!

Ärmel hochkrempeln und los gelegt.
 


 

Gähnend hieve ich mich aus meinem Bett hoch.

4 Stunden.

Ich konnte gerade mal 4 Stunden schlafen.

Aber es hat sich gelohnt.

Mein Meisterwerk ist vollbracht.

Ich bürste mir fix die Haare und schlüpfe in meine grüne Schuluniform.

Irgendwann in der Nacht habe ich nebenbei mitbekommen, wie Sumi nach hause gekommen ist und sich in ihrem Zimmer ihrem Sandsack gewidmet hat.

Mirajane war dafür, wie vermutet, schon recht zeitig wieder da.

Dementsprechend sehen heute die Launen meiner Schwestern aus.

Die eine Gähnt am laufenden Band und stylt mit mechanisch eingeübten Handgriffen die wie blöd grinsend andere.

Was für ein merkwürdiges Bild.

Mit meiner Teetasse in der Hand drücke ich Mirajane einen Kuss auf die Stirn und setzte mich neben sie auf den Hocker.

„Hast du gut geschlafen?“

„Ja, verdammt gut und der Tag kann nur noch besser werden!“

Ich kratze mich am Kopf vor Ratlosigkeit.

Ich weiß einfach nicht was geschehen ist, aber seit Montag wirkt meine ältere Schwester total verändert.

Schon Gestern war sie wie ausgewechselt und erschien männlicher als sonst.

Irgendwas führt sie doch im Schilde.

Sie grinst ihr boshaftes: „Ich-hab-was-gemeines-geplant-Grinsen“

Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr bei ihr gesehen.

Ich hoffe nur dass alles glatt läuft.

„Was machst du heute noch so?“ frage ich sie aus reiner Gewohnheit.

„Nun ich gehe zur Schule, dann komme ich nach hause und gehe wieder weg.“ wieder dieses Grinsen, „Ich habe nämlich ein Date. Und heute wird es ein voller Erfolg!“

Oha.

Ein Date.

So weit mir meine Sensoren gemeldet haben, ist das letzte ziemlich schlecht verlaufen.

Mirajane war so mies drauf, dass ich mich nicht getraut habe sie darauf anzusprechen.

Doch scheinbar hat sie diesmal bessere Vorkehrungen getroffen.

Ich wünsche ihr viel Glück.

„Viel Glück.“ lächle ich sie an.

Mehr werde ich heute nicht aus sie raus quetschen.

Meine Intuition sagt mir, dass Mirajane erst einmal nicht mehr preis geben wird.

Wozu also unnötig Energien verschwenden?

Vor allem, da mir meine Partnerin fehlt (mit Sumi ist ja im Moment nichts anzufangen) und es sich um ein Date mit einer Frau handelt.

Kurz schiele ich zu der abwesend wirkenden Sumi.

Sie scheint mir heute eigenartig drauf zu sein.

Doch wie ich sie kenne, wird sie noch ein Weilchen brauchen, um mit der Sprache raus zu rücken.

Also kümmere ich mich erst mal um mich selbst.

Schnell trinke ich meinen Tee aus und frühstücke eine Kleinigkeit.

Mit meinen Rucksack, der heute einen besonderes Dokument trägt, mache ich mich auf den Weg in die Schule.

Sumi trotten ihrerseits langsam hinter mir her.

Ihre Schultern hängen ungewohnt herunter.

Also da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!

Ich halte es einfach nicht mehr aus und spreche sie einfach mal an.

Tief einatmen und auf gehts: „Was ist mit dir los? Warum bist du Gestern so spät nach hause gekommen?“

Sie zuckt kurz und knapp mit ihren Schultern und mustert wie gespannt die Straße.

Wenn man sie so sieht könnte man fast meinen, dass die Antwort aller Probleme der Welt in der Straße eingemeißelt wäre.

Versuch gescheitert.

Ich werde es nach dem Unterricht noch einmal probieren.
 

Schweigend treffen wir an der Schule an.

Wenn Sumi soweit ist und meinen Rat braucht, wird sie sich von ganz alleine an mich wenden.

Sie war schon immer so und wird sich so schnell auch nicht ändern.

Aber was solls.

Ich bin auch nicht anders.

Erst einmal versuche ich meine Probleme selbst anzupacken (hin und wieder auch mit Bakuras Hilfe).

Und da kommt es auch schon angelaufen.

Seufz.

Was für ein Anblick.

Diese geschmeidigen Bewegungen.

Die einfach göttliche Statur.

Der absolut süße Rotschopf.

Der ….

Verdammt!

Reiß dich zusammen Hikari!

Bleib Standhaft!

Verfolge deinen Plan!

Tief atme ich durch und marschiere ihm mit gestrecktem Rückrad entgegen.

Mein Selbstbewusstsein, dass sich gestern mit wehenden Fahnen verabschiedet hatte, kommt heute gnädigerweise wieder zu mir zurück.

Gemeinsam stellen wir uns dem Feind.

Ich meine, wenn mir Kyo gestern seine Liebe gestanden hätte und er mir einen vernünftigen Grund geliefert hätte, warum er keine Zeit für seine Hausaufgaben hat, dann hätte ich ihm geholfen.

Doch nein.

Er musste mich ja so auflaufen lassen.

Mir falsche Hoffnungen machen indem er mich zur Rede stellt und nicht auf den Punkt kommt oder später einfach auf ein Bett wirft und sich über mich beugt.

Wer hätte denn da nicht auch gedacht, dass er an einem interessiert ist.

Doch ich musste mich echt mal wieder blamieren.

Zum Glück habe ich mit niemanden zuvor darüber gesprochen, so dass ich mich nur vor mir selbst blamiert habe.

Trotzdem war es schlimm genug für mein Ego.

Also sieh jetzt was du davon hast, du Prinz meiner Träume!
 


 

„Hey Streberin, hast du mir meine Hausaufgaben mitgebracht?“

Frech grinsend steht er vor mir, plustert sich auf (wie ich es geahnt habe) und versperrt mir den Weg.

Ich nehme meinen Rucksack ab und hole ein mehrseitiges Dokument heraus.

Dann knalle ich es ihm gegen die Brust und laufe um ihn herum auf das Gebäude zu.

„Hätte ja nicht gedacht, dass du mir gleich nen fetten Roman schreibst.“

Im Augenwinkel sehe ich wie er die Seiten durchblättert und dann stirnrunzelnd stehen bleibt.

Jeah.

Die Überraschung ist mir gelungen.

Mal sehen ob er den Sinn versteht.

Schnell schließt er wieder zu mir auf und hält mir die Blätter vor die Nase.

„Wasn das fürn Scheiß? Ich wollte keine Namensliste haben!“

Ich bleibe stehen und zwinge meinen Körper dazu, nicht vor lauter Nervosität zusammen zu klappen.

Jetzt bloß keinen falschen Eindruck hinterlassen!

„Ich mach deine Hausaufgaben nicht. Das habe ich dir schon gesagt!“

Ich lasse meinen Blick über den Schulhof und seine Kuriositäten, sprich Schüler, schweifen, dann sehe ich wieder zu Kyo.

Man ist der heiß.

Konzentration bitte!

„Aber ich will mal nicht so sein. Ich habe dir eine Liste erstellt in der sich alle intelligenten Schülerinnen befinden. Anhanden der Diagramme kannst du erkennen in welchen Gebiet ihre Leistungen ein Maximum ihres Könnens erreichen.

Wenn du auf Seite Zehn blätterst siehst du, dass ich nicht nur die Mädchen sondern auch die Jungen mit einbezogen habe.“

Ich mach eine kurze Pause und erkenne lächelnd dass Kyo schön brav mit blättert.

Guter Junge!

„Dann habe ich dir noch eine Grafik zu jeder Schülerin oder jedem Schüler erstellt in der du sehen kannst, bei wem dein Beliebtheitsgrad sehr hoch ist und bei wem du die bestmöglichsten Chancen hast, ihn oder sie als deinen potentiellen Hausaufgabenschreiber zu gewinnen.

Im Anhang habe ich dir freundlicherweise eine Tabelle erstellt in der du dir die Vorlieben der Schüler entnehmen kannst und die perfekte Annäherungstaktik genauestens beschrieben ist. So sollte es dir ein leichtes sein für jede Hausaufgabe den perfekten Schreiber zu finden. Und das ganz ohne große Anstrengungen.“

Noch einmal eine Kunstpause.

„Dann viel Glück.“

Mit diesen Worten drehe ich ihm den Rücken zu und verschwinde im Gebäude.

Perfekt.

Ich habe es geschafft.

Diese Übersicht hat mich Stunden meiner Zeit gekostet, dennoch hat es sich gelohnt.

Jeder einzelne Lernmuffeln würde sein Leben für solch eine detaillierte Übersicht geben.
 


 

Im Klassenraum angekommen pfeife ich fröhlich vor mich hin.

Mir kommen auch sofort einige Ideen für mein nächstes Fanfic Projekt.

Wie zum Beispiel einen frechen Bakura der mit dem schüchternen Ryou auf einer einsamen Insel strandet.

Gut gelaunt und stolz auf mich selbst packe ich meine Sachen aus und setze mich gemütlich hin.

Ich nehme meinen Lieblingsstift und klapp mein Notizbuch auf.

Gerade als ich zum Schreiben ansetzen will verdunkelt sich meine Sicht.

Seit wann können in einem geschlossenem Raum dunkle Gewitterwolken aufziehen?

Verwirrt blick ich nach oben und starre direkt in zwei wölfich wirkende Augen.

Oje.

Kyo lässt sich auf meinem Schreibtisch fallen und stellt einen seiner großen Füße auf meinen Stuhl, direkt zwischen meine Beine.

Mein Herz hämmert wie wild und mein Blut rauscht durch meine Adern direkt in meinen Kopf.

Die fiesen Kobolde, die ich längst für Geschichte gehalten habe, kriechen wieder lachend über meinen Körper und kleben ihn an den Stuhl fest.

Auf sein Erscheinen war ich gar nicht vorbereitet und so trifft es mich eiskalt.

Lebewohl Selbstbewusstsein.

Es war schön mit dir.

Kyo fuchtelt mir mit der Statistik vor der Nase herum und sieht von oben auf mich herab.

„Du hast wohl so viel Langeweile, dass du diesen Schwachsinn hier fabrizierst. Wie erbärmlich. Glaub ja nicht, dass ich dich damit durchkommen lasse.“

Jetzt ist er am Zug und setzt eine Kunstpause ein.

Dabei mustert er mich von oben bis unten, sodass ich mir vorkomme, als ob ich nackt vor ihm sitzen würde.

Mein Gott.

Ich bin wirklich erledigt.

Warum habe ich mich nur in solch ein wildes Tier verliebt?

Ich muss ja nicht mehr ganz dicht sein?

Hilfe.

Er beugt sich langsam zu mir runter.

Sein warmer Atem weht mir süß entgegen, als er wieder zu sprechen beginnt.

„Na schön. Ich will ja mal nicht so sein und werde mir deine kleine Liste gnädigerweise ansehen und sie überprüfen. Vielleicht entdecke ich ja dabei etwas nützliches. Wir sehen uns später.“ lachend zieht er sich zurück und verschwindet zwischen seinen Freunden.

Erleichtert seufze ich auf und stelle fest, dass mein Kleber verschwunden ist und ich noch am leben bin.

Doch dummerweise sind auch meine Ideen verschwunden und mein gerade eben erst gewonnenes Selbstvertrauen.

Ich glaube, dass meine Statistik kein so guter Einfall war.

Ich frage mich wer mir da jetzt nur raus helfen kann?

Sumi?

Ja, mit ihr muss ich unbedingt sprechen.

Ich hoffe nur, dass sie wieder die Alte ist und mir helfen will, denn so lange sie mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist, kann ich nichts von ihr erwarten.

Gerade als sich mein Herz wieder einigermaßen beruhigt hat, fühle ich, wie sich unzählige Blicke in meinen Rücken bohren.

Als ich mich vorsichtig umsehe, muss ich feststellen, dass mich die Mädchen aus meiner Klasse wütend mustern.

Was soll das?

Normalerweise sehen sie mich nicht einmal mit dem Hintern an, warum kann ich mich jetzt nicht mehr vor ihren Blicken retten?

Ich bekomme Angst!

Hoffentlich ist der Tag bald vorbei!

Die Schulglocke läutet gerade den Unterricht zur ersten Stunde ein.

Mit gesenktem Kopf und krummen Rückrad verharre ich der Zeit und wünschte es wäre schon längst nach der 10.

Ab sofort werde ich jeden kommenden Mittwoch hassen.

Den längsten Tag in der Schulgeschichte mit den wenigsten Erholungspausen.
 

_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
 

Sumi
 

Heute ist echt nicht mein Tag.

Die ganze Nacht habe ich mich vor lauter Ärger in meinem Bett herumgewälzt, bin aufgestanden, habe meinen Sandsack malträtiert, bin wieder ins Bett gegangen und habe mich rumgewälzt.

Plan für Plan habe ich entworfen und verworfen und am Ende musst ich mich Planlos in die Schule begeben.

Was kann ich denn auch machen?

Wie reagiert man auf den von allen geliebten und verehrten Schulschwarm Nr. 1 der Schule, der einem hinterherrennt und überallhin verfolgt?

Und das obwohl er die anderen Mädchen immer eiskalt ignoriert.

Mir kommt es so vor, als ob ich kaum geschlafen hätte.

Meine Augenringe hängen mir bis unter die Kniekehlen.

Mein Schädel steht kurz vor einer Explosion!

Wie im Nebel erinnere ich mich noch daran, dass es mir gelungen ist Mira für die Schule herzurichten und hierher zu gelangen.

Ich weiß nicht, aber ich glaube sogar dass mich Hikari angesprochen hat.

Sicher bin ich mir aber nicht.

Der einzige Moment in dem mein Nebel klar und deutlich durchbrochen wird ist genau jetzt.

Warum fragt ihr?

Was der Grund dafür ist?

Tja, dreimal könnt ihr raten.

Mein emotionsloser Stalker.

Da steht er.

Umringt von geschlechtsreifen Hühnern, die um seine Aufmerksamkeit buhlen und laut rumgackern.

Und auf was konzentriert sich das kalte Prinzchen?

Auf mich.

Was zum Henker will der von mir?

Wutschnaubend strecke ich ihm die Zunge raus und ernte einen nichts sagenden Blick.

Man den kann man aber auch gar nicht aus der Reserve locken.

Das nervt.

Der Typ nervt echt!!

Ich drehe ihm den Rücken zu und marschiere in mein Klassenzimmer.

Da überrascht mich das nächste nervige Ereignis.

Unsere Mathelehrerin hat mit dicken, akkuraten grünen Buchstaben „Ausfall“ an die Tafel gepinselt.

Na prima.

Hätte ich das eher gewusst, dann hätte ich heute zwei Stunden länger in meinem Bett verbracht und mich hin und her gewälzt.

Ich sage ja: Dieser Tag ist beschissen!
 

„Hey Su, was ist denn mit dir los?“

Tobita alias Tobi sieht mich mit seinem immerwährend strahlenden Lächeln an und schafft irgendwie das unmögliche möglich zu machen.

Meine Seele wird wieder belebt und der Nebel für immer verjagt.

Gott sei dank.

„Hatte Gestern ein schreckliches Erlebnis. Das kann ich dir sagen.“

„Echt? Dann schieß mal los! Zeit haben wir ja genug.“

Mit einer einzigen Handbewegung zieht er mir einen Stuhl heran und deutet darauf.

Ich setze mich und drehe mich zu ihm um.

Aus lauter Gewohnheit lege ich meine Beine auf seinen Schoß und lehne mich an.

Zärtlich tätschelt er meine Unterschenkel und beginnt sie zu massieren.

Man, der hat vielleicht ein paar Zauberhände.

Immer wieder komme ich ins Staunen über seine grandiose Fähigkeit verkrampfte Muskeln zu lockern.

Und das nur mit wenigen Handgriffen.

Entspannt seufze ich auf und beginne von meinem Erlebnis von Gestern zu erzählen.

Natürlich lasse ich dabei aus, dass ich mich verkleidet habe, um Sasuke auf die Schliche zu kommen.

Doch ansonsten treffe ich meine Gefühle und die Geschehnisse auf den Punkt.

Tobi sagt nichts weiter.

Nur ab und zu runzelt er die Stirn und fragt hier und da nach mehr Details.

Das liebe ich so an ihm.
 

Man fühlt sich immer ernst genommen und weiß, dass er Rat kennt.

Ich bin echt froh darüber, dass er mich an meinem ersten Schultag angesprochen hat und somit gleich in die Klasse integrierte.

Seine lockere Art war zwar etwas unerwartet, vor allem da ich mit keinem männlichen Japaner gerechnet habe, der einfach so nach meinem Arm greift oder mich aus heiterem Himmel tätschelt, ganz ohne Hemmungen.

Ich meine, die Japaner sind schon ein konservatives Völkchen.

Gut ich gehöre auch dazu, aber dafür bin ich in Deutschland geboren worden und aufgewachsen, somit sehe ich das nicht so eng mit der Nähe und Distanz.

Später habe ich heraus gefunden, dass er einige Zeit in Frankreich gelebt hat.

Daher kommt seine offene Art.

Natürlich können die Japaner nicht sehr viel mit dieser Persönlichkeit anfangen und fühlen sich oft bedrängt, doch mir macht es bei ihm nichts aus.
 

„Und warum lässt du dir das gefallen?“ fragt er mich direkt und schaut mir in die Augen.

„Wie?“

„Na die Sumi die ich kennen gelernt habe, würde sich doch niemals von so einem daher gelaufenen Schulkönig bestalken lassen. Nein. Meine Su würde ihm direkt auf den Kopf zusagen was sie denkt und ihre Meinung nicht hinterm Berg lassen.“

Da macht es bei mir klick.

Ja verdammt.

Tobi hat recht.

„Du hast recht, man. Ich gehe jetzt gleich zu diesem Knilch und werd ihm ne klare Ansage machen!“

Aufmunternd klopft mir mein bester Freund auf die Beine und schubst sie sanft von seinen Schoß.

Ich schieße nach oben und mache mich mit großen Schritten auf den Weg zu diesem Stalker.
 


 

Ich schiebe mich durch die Schüler, die alle in ihre Klassenzimmer stürmen.

Hier und da muss ich mir sogar mit dem Ellenbogen Platz machen.

Die Treppe runter, den Flur entlang, dritte Tür links.

Hier ist es.

Mit einem lauten krachen schlage ich die Tür auf und finde den emotionslosen Trottel auf der Stelle.

Eins muss man ihm lassen.

Er sticht aus der Menge heraus.

Ich stürme an dem Lehrer vorbei und stelle mich vor Sasukes Tisch.

Mit erhoben Zeigefinger lasse ich meine Worte wie Gewehrkugeln auf ihn niederregnen:

„Du dämlicher, emotionsloser Trottel. Wage es ja nie wieder mir hinterher zu laufen, sonst knallt es!

Ich kann es nicht leiden wenn du mir wie so ein alter Sack nach schleichst und mich auf Schritt und Tritt verfolgst! Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, dann werde ich deine dämliche Visage dermaßen herrichten, dass dich deine eigene Mutter nicht mehr wieder erkennt. KAPIERT?!“

So das hat gesessen.

Sprachlos vor entsetzen (glaube ich) starrt er mich an und wird mich wahrscheinlich nie wieder belästigen (hoffe ich).

Mal ehrlich wer kann schon sagen was der denkt.

Seine bescheuerten kalten Augen blicken mich an und verraten rein gar nichts darüber, was in ihm vorgeht.

Selbst Hikari hätte bei dem so ihre Probleme.

Das nervt so was von!

„Miss Himitsu. Klären sie ihre Probleme bitte außerhalb des Unterrichtes und, wenn ich doch bitten darf, in einer weniger vulgären Ausdrucksweise.“

Erst zucke ich leicht zusammen, doch dann drehe ich mich auf dem Absatz um und salutiere vor dem Lehrer: „Aye Aye, mon Kapitano.“

Mit erhobener Augenbraue beobachtet der, mir unbekannte Lehrer, (Woher kennt der überhaupt meinen Namen?) meinen Abgang.

Ja, jetzt nach dem ich mir Luft gemacht habe, geht es mir schon um einiges besser.

Dank Tobi und seinen guten Ratschlägen.

Zufrieden mit mir selbst und der Welt mach ich mich auf den Weg in mein Klassenzimmer und beinahe kommt in mir die Stimmung auf etwas für meine Mathekenntnisse zu machen.

Aber nur beinahe.
 

_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_
 

Hikari
 

Endlich.

Die zehnte Stunde ist vorüber und wer hätte das gedacht?

Ich lebe noch!

Wie genial ist das denn?

Na gut, ich gebe ja zu, dass es mir nicht leicht gemacht wurde.

Diese doofen Ziegen, die normalerweise hinter Kyo her rennen und ihm nach sabbern haben sich heute ganz und gar auf mich konzentriert.

Wie ich zu dieser Ehre kam?

Naja ich habe es halt gewagt, mit ihm zu reden und ihn auf meinen Tisch zu „locken“.

Na hallo?!

Als ob ich ihn freiwillig zu mir bestellt hätte, aber das sehen diese Weiber nicht.

Egal.

Ich habe den Tag heil überstanden (den Lehrern sei dank) und Kyo hat sich auch nicht mehr blicken gelassen.

Jetzt nichts wie nach hause.

Ich muss unbedingt mit Bakura Chatten und meine Batterien wieder aufladen.
 

Wie immer muss ich mich durch einen Ansturm von Riesen kämpfen.

Ständig werde ich hierhin und dahin geschubst.

Doch zum Glück verliere ich nie den Kampf und so ist es auch heute.

Zwar außer Puste, aber ich komme an.

Das Sonnenlicht blendet meine Augen.

Mit der Hand versuche ich sie ein wenig zu schützen und laufe Richtung Ausgang.

Ich höre wie hinter mir ein lautes Lachen näher kommt und drehe mich um, damit ich meiner Schwester zuwinken kann.

Genau in diesem Moment pralle ich gegen eine Mauer.

Au, verflucht wo kommt die denn her?

Verwundert blicke ich nach oben und erkenne meinen Rotschopf wieder.

Seufzen entspanne ich mich ein wenig und himmle ihn mit meinen Augen an, aber dann wird mir bewusst, dass ich ja eigentlich noch sauer bin und gerade total eingeschüchtert sein müsste.

Mist.

Wie auf Signal krampfen sich alle meine Muskeln zusammen und ein zittern durchfährt meinen Körper.

Kyo hingegen grinst mich frech an und knallt mir meine Statistik auf den Kopf.

Aus Reflex greife ich danach und nehme sie wieder an mich.

„Tja, ich hab mir mal deine Liste genauer angesehen. Aber leider konnte ich keinen Schüler entdecken der deinen Fähigkeiten auch nur im Geringsten nahekommt.

Pech für dich!“

Mit einem diabolischen Lachen greift er in seine Tasche und stapelt einen Berg Bücher auf meine Arme.

„Du kannst die Liste gerne nochmal durchgehen, aber das wird dir nichts bringen.

Ich habe zu jeder Schülerin und jedem Schüler den Grund geschrieben, weshalb er nicht in meine Auswahl passt. Viel Spaß beim lesen.“ sagt er frech und zeigt dann auf den Bücherstapel.

„Und das da sind meine Hausaufgaben. Aufgrund meiner vielen Fehlstunden muss ich einige Referate schreiben. Die will ich morgen haben.“

Was?

Der Spinnt doch?

Was mache ich denn nur?

Ich bin verloren!

Mein gesamte Freizeit wird dafür drauf gehen.

Warum muss ich das machen?

Warum ist er nur so gemein zu mir?

Erste Tränen schleichen sich ungewollt in meine Augenwinkel, trotzdem traue ich mich einfach nicht auch nur Ansatzweise etwas zu erwidern.

Hilfe!
 

„Ey du Affe! Was machst du da mit meiner Schwester?“

Erleichterung mach sich in mir breit.

Sumi!

Meine Rettung.

Sie steht plötzlich neben mir, mit in die Hüfte gestützten Händen und schmeißt ein ganzen Bataillon böser Blicke auf Kyo.

Diese zieht lediglich eine Augenbraue hoch und mustert meine Schwester von oben herab.

„Ach ja? Was mischst du dich da ein? Du Zwerg!“

Zwerg?

Sumi ist kein Zwerg.

Sie ist mindestens einen Kopf größer als ich und dass mit 13.

Wenn Sumi als Zwerg gelten soll, was bin ich dann bitte?

Ein Floh?

Eine Amöbe?

Der Spinnt doch!

Ich sehe förmlich wie ihr Kopf aus Wut zu qualmen beginnt.

Sie ist der Typ Mensch, der sich so etwas nicht bieten lässt.

Das beneide ich so an ihr.

„Halt die Klappe du Karottenkopf.“

Mit viel Elan nimmt sie mir die Bücher ab und pfeffert sie dem säuerlich wirkenden Hund entgegen.

Die dunkle Aura macht sich plötzlich wieder breit.

Oh nein!

Was soll ich nur tun?

Sie schwebt über Kyo und breitet sich langsam aus.

Sumi bemerkt nichts davon.

„Du wagst es … du kleine …!“ zischt er wutentbrannt und greift nach ihrem Handgelenk.

Dabei poltern die Bücher auf den Boden und geben so das Startsignal für den kommenden Kampf.

Sumi schmeißt, zur Gegenwehr, ihr rechtes Bein nach vorne und Zielt direkt auf Kyos Brustkorb.

Dieser aber hält mir der anderen Hand ihr Bein fest und zieht es nach oben, sodass meine Schwester auf einem Bein balancieren muss, um nicht umzufallen.

Der Freie Arm rudert frei in der Luft umher um das Gleichgewicht zu halten.

Sie spring auf einmal vom Boden ab und visiert seinen Kopf an, doch diesmal lässt Kyo sie blitzschnell los, damit sie neben seinen Büchern im Dreck landet.

„Gib auf, du Zwerg! Oder ich mach ernst.“

Sumi denkt gar nicht daran aufzugeben und springt wieder auf.

Sie greift mit ihren Fäusten an, doch wieder gelingt es Kyo ihr ganz leicht auszuweichen und dafür zu sorgen, dass sie auf dem Boden knallt.

Eigentlich ist meine Schwester wahnsinnig schnell, doch der Schulprinz ist um einiges schneller, so was habe ich noch nie gesehen!

Außer bei einem vielleicht.

Aber der ist jetzt nicht hier.

Wieder springt Sumi auf die Beine und greift an.

Sie duckt sich schnell unter Kyos Arm hinweg, der gerade nach ihr greifen wollte und trifft mit ihrer Faust direkt auf sein Kinn.

Triumphierend macht sie einen Schritt zurück und Schüttelt siegessicher ihre Faust.

Doch ich kann ihr leider nicht zujubeln, da ich scheinbar die einzige bin, die erkennen kann dass Kyo seine Geduld verloren hat.

Sein Blick wird beängstigend düster und seine Körperhaltung entspannt sich, wie bei einem lauernden Tier, das kurz davor ist seine Beute zu reißen.

Doch das schlimmst ist seine Aura, die sich noch schwärzer und dunkler anfühlt als jemals zuvor.

Angst macht sich in mir breit und umgreift mein Herz.

Tränen überfluten meine Wangen.

Mein Körper weigert sich auch nur einen Schritt zu tun.

Ich lasse meinen Blick umherschweifen, muss aber feststellen, dass keiner etwas von seiner Veränderung mitbekommen hat.

Alle stehen sie noch gaffend in der Gegend rum und feuern ihren Liebling an.

Ich muss meiner Schwester zu gute halten, dass es auch einige gibt die hinter ihr stehen.

Der Emotyp zum Beispiel.

Ich glaub der ist ihr bester Freund.

Und auch noch der Schulkönig lässt sie nicht aus den Augen.

Irgendetwas ist seltsam an der Art und Weise wie er meine Schwester ansieht.

Aber darum kann ich mich im Moment nicht kümmern.

Kyo bewegt sich und lenkt so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

Er holt blitzschnell aus.

Trotzdem kommt es mir wie in Zeitlupe vor, als seine Faust im Gesicht meiner Schwester landet.

Sie knallt nach hinten und landet hart auf dem Boden.

Blut tropft ihr aus der Nase.

„Wag es ja nie wieder mir eine zu verpassen, sonst mach ich dich kalt.“

Seine Worte lassen mir das Blut in den Adern gefrieren und ich weiß sofort dass er seine Drohung auf jeden Fall wahr machen wird.

Zum zweiten Mal in meinem Leben sehe ich die Nackte Angst in Sumis Blick.
 

Das erste Mal war, als Mirajane Blutüberströme ins Krankenhaus eingeliefert wurde und es hieß dass sie die Nacht nicht überleben würde.
 

Mein Körper bewegt sich plötzlich wie von selbst.

Mein Fluchtinstinkt ist geweckt und vollkommen bereit die Initiative zu ergreifen.

Ich stelle mich vor meine Schwester und blicke dem Tod entgegen.

„Las sie in Ruhe du Monster!“

Meine Tränen fließen weiter, trotzdem versuche ich nicht erbärmlich, sonder stark zu erscheinen.

Und es gelingt mir scheinbar.

Kyo sieht mich entsetzt an und weicht zurück.

Seine Aura flackert kurz auf, genauso wie sein Blick und ich kann in ihm lesen, dass er geschockt ist.

Warum ist mir im Moment egal.

Ich flüstere meiner Schwester auf Deutsch das Signal zur Flucht zu und sie springt sofort auf und sucht mit mir das Weite.

Wir können entkommen und rennen so schnell wie es geht nach hause.

Ich spüre aber trotzdem noch den stechenden Blick der wütenden Bulldogge in meinem Rücken.
 


 

_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
 

Sumi
 

Meine Nase schmerzt wie Sau und mein Schädel bringt mich beinahe um.

Alles dreht sich, doch wir laufen weiter.

Nach einer Weile hören wir zu rennen auf und gehen nebeneinander den Gewohnten Pfand nach hause.

Ich höre das stoßweise Keuchen meiner Schwester und bin mächtig Stolz auf sie.

Mein Körper war wie gelähmt und ich dachte wirklich, dass mich dieser Dämon krankenhausreif schlagen würde.

Doch sie hat so viel Mut bewiesen zwischen uns zu gehen und ihn aus dem Konzept zu bringen, so dass wir entkommen konnten.

Ich bin noch nie so einem beängstigenden Menschen begegnet.

Irgendwas ist da faul.

Der ist nie und nimmer ein bloßer Schüler, der gerne Unruhen in der Schule anstiftet.

Auch Hikari dürfte das jetzt wohl klar geworden sein.

Ihr Körper zittert immer noch von dem ausgeschütteten Adrenalin.

Gerade als ich das Wort erheben will spüre ich wie sich dieser eklige Blick an meinem Rücken festsaugt und mich nicht mehr los lässt.

Na toll auch das noch.

Und ich hatte geglaubt, dass er mich ab jetzt in ruhe lassen würde.

Fehlanzeige.

Ich bleibe stehen und drehe mich mit Schwung um.

„VERSCHWINDE, MAN!!!“ brülle ich ihm entgegen.

Ich habe echt keine Lust mir jetzt über den Gedanken zu machen.

Hikari zuckt zusammen und sieht sich panisch an.

Aus reiner Gewohnheit wechsele ich in die deutsche Sprache um sie zu beruhigen.

Ihre Schultern entspannen sich und ihr Blick wendet sich meinem Stalker zu.

Ich stelle mich vor Sasuke und werfe meinen Killerblick in sein Gesicht.

„Hau ab, hab ich gesagt!“

Er starrt kurz auf das Blut, welches mir von meiner Nase aus auf die Uniform tropft und dreht dann seinen Kopf weg.

Mit, in die Hüften gestützten Händen ignoriert er meine Ansage eiskalt.

Der hat vielleicht Nerven.

Ich packe ihn am Kinn und zwinge ihn somit mir direkt in die Augen zu sehen.

Seine kalten, gefühllosen Augen dringen direkt in meinen Kopf und lassen mein Gemüt abkühlen.

Verlegen ziehe ich meine Hand zurück und blicke zu Boden.

Was soll das denn?

Warum fühle ich mich plötzlich so nackt?

Verflucht.

Ich schiele zu ihm hoch und stelle fest, dass er immer noch auf mich schaut.

Der Tag hat echt all meine Kraftreserven aufgebraucht.

Darum drehe ich mich einfach wieder zu Hikari um und packe sie an der Hand.

Für heute belasse ich es dabei.

Sasuke verfolgt uns bis zur Haustür.

Und Hikari mustert mich mit einem seltsamen Blick.

Scheinbar hat sie wie immer alles durchschaut und liest zwischen den Zeilen.

Ja heute werden wohl noch so einige wichtige Gespräche folgen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mimmy-chan
2012-04-05T16:36:09+00:00 05.04.2012 18:36

Kyaaa~a das Kapi war so toll!!!!!
Ich liebe es! o(+.+)o

Hikrai ist ein total knuffiges Ding. Kann nur zu gut nachvollziehen wie sie keuchend in das elterliche Haus eintritt, nachdem sie den ganzen Weg gerannt ist. XD
Dass ihr Scharm sie so ausnutzen will, ist echt zum Heulen! Darum ist es umso bewundernswerter, dass sie anstatt die Hände in den Schoß zu legen, dennoch weiter gepowert hat, um sich zu Rächen. *respektvoll in die Hände klatsch*

Also ihr Bakura ist aber auch ein Schatz. Kaum das sie Probleme hat, zaubert er ihr ein Programm heran. XDDD Bestimmt ist es viel besser als alles was wir kennen. ... Vielleicht sollte sie den bösen Hund absägen und sich dem angehenden Millionär (denn das wird Bakura sein, wenn er später mal bei Microsoft oder so einsteigt XD ) krallt.
... Obwohl ... nein lieber doch nicht! Kyo ist viel zu heiß, als dass man ihn vergessen könnte. Allein schon die Art wie er sich jedes Mal aufplustert ist soooo süß. *kihi*

Hikaris Idee ist so genial!!!! Ich musste echt von einem Ohr zum anderen Grinsen, als sie ihm die ausgefeilte Statistik überreicht hat. XDDDDDD Den Blick von Kyo konnte ich mir so richtig gut vorstellen und auch das Mitblättern °//° ... XDDDDD KAWAIIII!!!

Zu cool, dass sich der Rotschopf nicht davon abschrecken lässt und dem klugen Mädchen stattdessen einen Strich durch die Rechung mach, indem er tatsächlich ALLE Kandidaten durchgeht. ... Wüsste ja echt ZU GERN, was er genau bei ein paar der Schüler und Schülerinnen hingeschrieben hat. XDDDDDDD

Eieieieiei Sumi zieht es echt total runter, dass Sasuke so unabhängbar ist. Ich finde es total niedlich wie sie deshalb nicht schlafen kann und sich sogar von ihrem besten Freund (Ich will auch so jemanden der mir die Waden massiert!!!!) aufmuntern lässt. X3
Hach die Schwestern sind alle so mega taff! Wie sie da einfach rein marschiert und Sasu die Fakten auf den Tisch legt ist höchst beeindruckend. <(*^*)d Und das Salutieren wiederum ist mega knuffig. *grins grins*

*den Atem anhalt*
Oh fuck! Das ist doch nicht wahr! Sumi legt sich mit Kyo an? Das Mädl hat es wirklich drauf! Der Kampf war mega mäßig spannend und das man am Ende sogar eine dunkle Aura um Kyo entdeckt hat, ist höchst interessant! Zwar hat Sumi verloren (anders wäre es auch ein bisschen komisch gewesen XD) allerdings würde es mich nicht wundern, wenn sie auf Rache sinne würde! (*.*)

Das Hikari sich so todesmutig dazwischen wirft, ist sehr beeindruckend. Das hätte man ihr kaum zugetraut, doch mit dieser Aktion hat sie wirklich viel Respekt verdient. Vor allem weil sie selbst so verdammt viel Angst hat, doch das ist ihr egal. Hauptsache ihre Schwester wird beschützt bzw. ist in Sicherheit. Sehr schön!

Dass Hikari anscheinend dabei einen wunden Punkt oder was Ähnliches bei Kyo trifft (immerhin nennt sie ihn Monster) ist sehr spannend!!!

Zu geil, zu geil, zu geil, dass Sasuke sie beiden Mädchen trotz allem noch nach Hause verfolgt. X'DDDDDDDDDDDDDDDD
Das fand ich einfach nur fanstatisch!

Lad ganz schnell das nächste hoch!!!

hdl Mimmy-chan
Von:  hanabi_2001
2012-02-12T12:54:47+00:00 12.02.2012 13:54
Hikari ist echt nicht zu beneiden da ist sie heimlich in Kyo verliebt und was will der nur seine Hausaufgaben gemacht haben, oh wie frustrierend. Doch die Idee mit der Sammlung über alle Mädchen die sicher gerne für Kyo die Aufgaben machen würden finde ich genial.
Sumi ist flink und stark doch gegen Kyo kommt sie nicht an oh schade ich hätte ihr den Sieg gegönnt. Das sie immer beschattet wird finde ich auch spannend, denn sie ahnt ja nicht warum, ich bin gespannt ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Wünsche dir viele neue Einfälle.
Ggglg Hanabi (=°.°=)d



Zurück