Zum Inhalt der Seite

Stay (Faraway, So Close!)

[Itachi/Sasuke- Centric]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Get on your boots

Hallöchen Leute,

Es tut mir Leid, aber ich hatte kaum zeit zum schreiben. Klassenfahrt, 10nerStress, Freunde und dann fang ich mit meinem Alter auch noch an meine Mitmenschen mit dem Gitarre lernen auf den Geist zu gehen xD Ich hoffe ihr nehmt mir die lange Wartezeit nicht übel,

freut euch über das Kapitel und habt Spaß beim lesen. Bin gespannt auf eure Meinung.

Liebe Grüße

Jess-
 

[iKapitel 15: Get on your boots
 

Get on your boots, yeah

You free me from the dark dream
 

Das Tropfen des Regens gegen die Fensterscheibe, brachte Itachi schlussendlich, nachdem er sich schon einige Male wieder umgedreht hatte, dazu, die Beine vom Sofa zu schwingen und sich müde durch die Haare zu fahren. Die Suche nach Sasuke war wohl doch nicht so spurlos an ihm vorbeigegangen. Gut, dass er den Jungen wenigstens gefunden hatte. Sich den Nasenrücken massierend stand er langsam auf und schritt im halbdunkeln des Raumes zur Tür, dann in den Flur, ehe er leise die Schlafzimmertür öffnete und hineinlinste. Sasuke lag noch im Bett. Die Decke war bis zu seinem Bauch gezogen, sodass die Brust, Schultern und Arme frei lagen. Das war nicht gut bei einer Erkältung, die er sich mit großer Sicherheit zugezogen hatte. Itachi ging ein wenig näher zum Bett, nahm das Ende der Decke in die Hand und zog diese etwas hinauf, als er die erhöhte Körpertemperatur des Jungen spürte. Er legte seine Hand auf die Stirn und stellte erschrocken fest, dass diese glühte. Mit eiligen Schritten trat Itachi wieder in den Flur und dann sofort ins Badezimmer um eine Schüssel mit kalten Wasser und reine Waschlappen zu organisieren, mit denen er dann zurück zu seinem kranken Schützling ging. Er stellte die Schüssel auf den Nachttisch ab, tunkte die Lappen hinein, wrang diese ein wenig aus, bevor er den ersten auf Sasukes Stirn legte. Dabei konnte er beobachten, wie die Lider des Kindes flackerten und sich daraufhin langsam und kraftlos öffneten. Wirr schauten sie Itachi an, der seine Hand zum Schopf des Teenagers wandern lies und ihm sanft über den Kopf strich. Schwer atmete der Jugendliche und schluckte kurz. Er sah sich hektisch im Zimmer um, wurde sich wahrscheinlich bewusst wo er war und versuchte sich vorsichtig aufzusetzen, doch Itachi lies es gar nicht soweit kommen und sagt mit freundlicher Stimme: „Bleib besser liegen.“ Er war sich der vollen Aufmerksamkeit des Jungen nicht sicher, dennoch sprach er weiter: „Du bist ziemlich schwach und hast hohes Fieber im Moment. Magst du mir sagen, wie du dich fühlst?“
 

Wieder blickte Sasuke sich nur wirr um, obwohl er jetzt wohl wusste, wo er war, ehe er nach vielen Minuten der Stille endlich etwas sagte.

„Es tut… so weh.“

Alarmiert schreckte Itachi auf, und fragte mit versucht ruhiger Stimme nach: „Was tut weh, Sasuke? Wo hast du Schmerzen?“

„Mama…“

War das Fieber etwa so weit angestiegen, dass der Jugendliche jetzt nach seiner Mutter wimmerte, wie ein allein gelassener Wolfsjunge. Wie schrecklich. Am gestrigen Abend, daran konnte Itachi sich erinnern, hatte Sasuke schon nach seinem Vater verlang. Und beide waren sie tot. Dieses arme Kind.

„Ich… wollte gar… gar nicht“, hörte er wieder die Stimme des Jungen, woraufhin Itachi ihm über die Haare strich und vorsichtig den Lappen wechselte.

„Was wolltest du nicht, Sasuke?“, fragte er und hoffte Antworten zu bekommen, auch wenn Sasuke momentan wohl nicht ganz bei sich war.

„Aufhören… bitte… bitte nicht“, flüsterte Sasuke stockend. Er war unheimlich abwesend, schien in weite Ferne zu blicken und nicht Heer über das Fieber zu werden, obwohl der Erwachsene einen neuen, kühlen Lappen auf dessen Stirn gelegt hatte. Doch plötzlich, nach wenigen Minuten, wurde die Stimme des Jungen klarer, auch wenn er mit den Gedanken immer noch fort zu sein schien.

„Bitte… Kabuto, hör auf…“, sagte er und versuchte sich auf die Seite zu rollen, wobei Itachi den Lappen auf der Stirn festhielt, sodass dieser nicht hinunter rutschen konnte. Sein Hirn ratterte. Wer war Kabuto? Und womit sollte er aufhören? Womit?
 

War er ein Bruder? Ein lebender Verwandter? Aber womit sollte er verdammt noch mal aufhören? Was hatte Sasuke nicht gewollt?

Moment. Dieser unsinniger aber doch gleichzeitig so sinnige Gedanke traf Itachi wie ein Blitz. Kabuto war eindeutig ein männlicher Name und Sasuke hatte Angst vor den meisten Männern. Itachi erinnerte sich an das Blut, dass Sasuke vom Sofa gewischt hatte. Das Blut was da gewesen war, wo er mit dem Hintern hatte gelegen haben musste. War Sasuke… war dieses Kind – was er immer noch, nach allem was geschehen war, in Itachis Augen war – etwa vergewaltigt wurden?! Bot Sasuke ihm deswegen an, ihn mit Sex zu bezahlen? Weil er es nicht anders kannte, als benutzt zu werden. Vergewaltigt. Aber wann? Wie alt war er da gewesen? Hatten seine Eltern denn da noch gelebt? Durch einen Ruck aus seinen Gedanken gerissen, spürte er wie Sasuke immer noch im Fieberwahn seine Hand fort schlug, wobei der Lappen von der Stirn auf das Kissen rutschte und er mit zitterndem Körper, fest zusammengepressten Augen und an den Oberkörper gezogene Beine in voller Verzweiflung schrie: „Lass mich los… ich will… nicht! Kabuto!“

Itachi schloss kurz die Augen, atmete heftig aus und packte den Jüngeren dann an den Schultern. Er drückte leicht zu und bat leise: „Komm, mach die Augen auf. Komm schon, Junge.“

„Nein. Nein, nein, nein. Geh weg!“

„Sasuke, bitte. Du hörst doch meine Stimme. Ich bin’s, Itachi. Itachi Uchiha.“ Er lies die Schultern des Kindes los, strich ihm über die schweißnasse Stirn, bevor er die Berührung löste und leiste sagte: „Du weißt doch, dass du hier sicher bist.“

Er wartete auf eine Reaktion. Der Junge blinzelte kurz und fuhr dann, wie aus einem Alptraum erwachend hoch. Verwirrt schaute er durch den Raum, ehe sich sein Blick festigte und er Itachi anschaute.

„Entschuldigung.“
 

Seine Stimme war unendlich kraftlos, dies fiel Itachi Uchiha sofort auf. Er sorgte sich. Nicht nur um den körperlichen Zustand des Jungen, sondern auch um seinen seelischen. Aber er hatte nicht auch nicht einen Hauch von Recht Sasuke danach zu fragen, deswegen wandte er sich anders an den Jugendlichen.

„Wie fühlst du dich?“

„Ich bin… in Ordnung“, flüsterte der Junge und zog die dicke Decke näher an seinen Körper. Obwohl ihm schrecklich kalt war, glaubte er zu erfrieren. Und er war wirr im Kopf. Konnte man an Eis verbrennen. Klar. Gefrierbrand. War das dasselbe? Er wusste es nicht. Ein Zähneknirschen seines Gegenübers riss Sasuke aus den Gedanken. Er blickte zu dem Erwachsenen auf und biss sich von innen auf die Unterlippe, während der Ältere hinauspresste: „Dir geht es gar nicht gut. Lüg mich nicht an, verdammte Scheiße!“

„Ich…“, setzte der Jugendliche an, verstummte jedoch, weil er nichts zu sagen wusste.

„Kapierst du nicht, dass ich mich sorge?! Du redest wirre Dinge und ich spinne mir Sachen zusammen!“ Jetzt hatte er das Thema doch angeschnitten. Er durfte nicht weitergehen. Innerlich versuchte der aufgebrachte Schwarzhaarige sich zu beruhigen. Sasukes Augen brachten ihn dazu. Er hatte nicht das Recht so aus der Haut zu fahren und Sasuke dafür anzuschreien, dass er ihm nur keine Sorgen bereiten wollte.

„Bitte… Entschuldigen sie.“

„Nein. Ich muss mich entschuldigen, Sasuke.“ Itachi lächelte freundlich. „Kann ich irgendwas für dich tun? Möchtest du zum Arzt? Etwas trinken oder hast du Hunger? Du kannst fernsehen im Wohnzimmer, wenn du magst.“
 

Itachi sah, wie der kranke Junge, wohlmöglich vor Nervosität, an seinen Fingernägel knabberte, ehe er leise bat: „Könnte ich ein Glas Wasser haben?“

„Klar.“ Der Zweiundzwanzigjährige macht sich eiligst auf den Weg in die Küche, wo er etwas stilles Wasser in ein Glas füllte, dass er dem Jungen brachte. Sasuke trank kraftlos einige Schlücke, stellte das Glas auf dem Nachttisch ab und zog ein Bein, unter der Decke an seinen Körper. Er wusste nicht, was er tun sollte. Nun war er wieder hier. Das war nicht richtig. Hier gehörte er nicht hin. Aber er war krank und er wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als sich in diesem warmen Bett auskurieren zu können, aber das ging nun mal nicht. Es war Samstagmorgen und Itachi Uchiha würde auch seinen Schlaf brauchen, schließlich hatte dieser ein geregeltes Leben, wozu nun mal auch Arbeit gehörte. Aber wo sollte er dann hin? Er hatte einfach kein zu Hause mehr, aber er wusste, das er auf den Straßen auf kurz oder lang verrecken würde. Da führte kein Weg dran vorbei. Es war einfach zu kalt.

„Wie lange kann ich bei Ihnen bleiben?“ Es war, als sei ihm die Frage rausgerutscht und wenn er ehrlich war, wollte er sie am Liebsten sofort wieder zurücknehmen, aber das ging nun mal nicht so einfach, deswegen blickte er einfach auf die helle Decke und grübelte darüber, was wäre, wenn Itachi Uchiha ihn schon heute Abend fort schicken würde. Wo sollte er dann nur schlafen?
 

Itachi schmunzelte leicht und sagte dann mit zuversichtlicher Stimme: „Du kannst auf jeden Fall bleiben, bis es dir wieder besser geht. Wenn du bleiben möchtest, natürlich nur. Es ist deine Entscheidung, okay? Aber wenn du bleibst, habe ich eine klitzekleine Bedingung.“

Sofort schlich sich ein vorsichtiger Ausdruck auf das kranke Gesicht und, wahrscheinlich unbewusst, rutschte der Jugendliche etwas nach hinten. Bedingung war wohl das falsche Wort gewesen, sagte Itachi sich in Gedanken und fügte deswegen schnell an: „Du kennst meinen Vornamen, also kannst du mich auch damit ansprechen.“

„Sie meinen…“, setzte Sasuke an und konnte nicht glauben, dass dieser Mann, ihm gerade wirklich das Du anbot. Er hatte doch nicht das Recht ihn zu duzen. Doch nicht solch einen wohlhabenden Mann und außerdem…! Das ging einfach nicht, oder?

„Ja, lass das Sie weg. Das muss nicht sein, ehrlich. Ich fühl mich ja dann, als wäre ich ein Greis.“

Der Ältere grinste und meinte dann: „Ich lass dir jetzt ein schön warmes Bad ein und dann mach ich dir was zu Essen, einverstanden?“

Sasuke schluckte seinen Stolz und die Angst davor, etwas anzunehmen hinunter und sagte leise: „Klar.“
 

Immer noch leicht grinsend stand Itachi auf und trat aus dem Raum und dem Jungen ein Bad einzulassen. Er gab wieder etwas von der Kräutermischung seiner Mutter hinein, ehe er Sasuke zu sich rief und auf den Teenager wartete. Der Junge hatte einen schwachen Stand, die Stoffhose war ihm zu lang und schleifte über den Boden, der Pullover saß unheimlich locker.

„Lass dir Zeit“, meinte Itachi beim rausgehen, merkte aber an: „Schau aber danach, dass das Wasser nicht zu kalt wird, sonst hilft es nicht, in Ordnung?“

Itachi sah, wie sein Gegenüber nickte und ging hinaus um sich in der Küche daran zu machen, eine Brühe auf zu setzten, ehe er sich am Küchentisch niederließ um sich eine Zigarette zu gönnen. Die hatte er sich verdient. Aber die Gedanken, die durch sein Hirn ratterten ließen ihm keine Ruhe. Er war aus der Haut gefahren und das tat ihm im Nachhinein unheimlich Leid, schließlich konnte Sasuke nicht dafür, was in dessen Leben schief gelaufen war, oder was Itachi glaubte, was geschehen war. Doch er wusste genau, dass er – auch wenn er sonst so selten Hilfe braucht – mit dieser Sache nicht alleine klar kam. Das hier war einfach kein Zuckerschlecken. Aber wen könnte er um Hilfe bitten. Seine Mutter? Keinesfalls. Sie konnte zwar mit Kindern und Jugendlichen umgehen, sie war eine nette Frau, aber auch sie würde nicht damit klar kommen, dass er einen fremden Straßenjungen in seine Wohnung gelassen hatte. Und noch viel weniger würde sie damit klarkommen, was Sasuke geschehen war. Gott, er kam ja nicht mal selbst damit klar, was der Jüngere wohlmöglich hatte alles durchmachen müssen. Dabei wusste er mit hundertprozentiger Sicherheit nicht mal alles von diesen Dingen. Allein schon diese Sachen, die Sasuke im Fieberwahn gesagt hatte und dessen Angst, als Itachi ihm nur die Hand auf den Kopf gelegt hatte. Plötzlich, als er die Augen schloss, kam ihm sein Vater in den Sinn. Er war der Mann, der ihn immer beschützt hatte. Vor allem in der Welt, selbst dann, wenn es nichts gab, wovor er hätte beschützt werden müssen. Doch mit diesen Dingen, die Sasuke wohlmöglich geschehen waren, würde auch er – sein starker Vater – nicht mit klar kommen. Dafür war er immer zu engstirnig gewesen. Und seine Welt war zu heile. Mit einem schweren Seufzen stürzte er seinen Kopf in die Hand und zog seine Stirn krau. Verdammt, irgendjemand musste ihm doch einfalle, der ihm wirklich helfen konnte. Nein, jemand der Sasuke helfen konnte. Aber wer?

Konan? Aber nein. Sie war mit ihrem eigenem Kind beschäftigt genug und sie war eine ganz normale Frau. Wie sollte sie ihm schon helfen können. Wer dann? Ihm wollte einfach keiner einfallen. Aber er konnte diesen Jungen doch nicht einfach in irgendeine Anstalt schicken, auch wenn sie dort wohl Menschen wie ihn heilen konnten. Das wäre nicht der richtige Weg oder doch? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er sich nicht mehr komplett fühlte, wenn Sasuke nicht um ihn herum war. Er konnte ihn nicht fortschicken. Nicht in irgendeine Anstalt. Das ging einfach nicht. Schon allein wegen Sasukes höllischer Angst vor fremden Männern. Moment. Vielleicht könnte Kakashi ihm helfen. Gerade wegen dieser Angst. Er konnte seinem Freund hundertprozentig vertrauen und wenn er Sasuke mit ihm konfrontieren würde, würde er vielleicht mehr über eben diese Angst in Erfahrung bringen können. Es war ein Versuch wert, oder nicht?
 

Mit seiner Idee einigermaßen zufrieden, machte er sich auf den Weg zu Telefon, wählte Kakashis Nummer und lud ihn und Iruka für den heutigen Abend zum Essen ein. Es sei wichtig, hatte er gesagt und Kakashi, der schon seit einigen Tagen nicht mehr von seinem besten Freund gehört hatte, war einverstanden und meinte, sein Freund und er seien gegen sieben Uhr da. Nur was tun mit Sasuke bis sieben Uhr. Itachi hatte momentan keine Ahnung wie er dem Teenager gegenüber treten sollte. Keine Ahnung, wie er nun, nachdem er wusste, was er zu wissen glaubte, auf Sasuke zugehen sollte. Er schielte zu Tür, wo der Junge mit einem Handtuch um die Haare im Türrahmen stand. Die zu lange Stoffhose hatte er umgeschlagen, doch der Pullover hing ihm immer noch locker am Leib. Sich unsicher auf die Innenseite der Unterlippe beißend, trat er in die Küche und setzte sich, nach einem scheuen Blick, gegenüber dem Älteren an den Tisch. Dieser jedoch stand dann auf, ging zu den Hängeschränken, nahm eine Tasse und einen Teller hinaus. In die Tasse gab er zuvor gekochtes Wasser und einen Teebeutel, während er den Teller reichlich mit heißer Brühe füllte, ehe er Sasuke beides, mit einem Löffel, vor die Nase stellte. Sasuke griff, als Itachi wieder saß, vorsichtig nach dem Löffel und führte sich, nachdem er gepustet hatte, etwas Brühe zum Mund. Sofort spürte er die wohltuende Wärme, die sich in seinem Inneren breit machte.

„Ich muss Ihnen etwas sagen, Herr Uchiha“, sagte er mit leiser Stimme, bevor er an seinem Tee nippte.

„Ich habe dir doch das Du angeboten.“

„Entschuldigung.“ Sasuke schwieg einige Sekunden, schaute auf die warme Brühe und fasste den Entschluss, dass Itachi Uchiha das Recht hatte einen Teil der Wahrheit zu erfahren. Er hatte ihm die Kette uneigennützig zurückgegeben. Wer würde das schon tun - und ihm einen Platz zum schlafen geben und überhaupt all das tun, was er für ihn tat.
 

„Ich… habe dich angelogen“, gab Sasuke flüsternd zu, nippte noch einmal an dem Tee und wartete auf Itachis Reaktion.

„Womit angelogen?“, wollte dieser wissen. Seine Stimme war ruhig. Er strahlte keine Gefahr aus, was Sasuke dazu veranlasste, weiter zu sprechen.

„Die Sache mit meinen Eltern.“

Zuerst entstand eine Stille zwichen den beiden, in denen Sasuke auf Itachi unendlich ängstlich zu sein schien. Er sackte immer mehr in sich zusammen, hatte aufgehört die Suppe zu löffeln und den Tee zu trinken. Erst als Itachi das Wort erhob, traute er sich zögernd wieder nach oben zu schauen.

„Sie sind also nicht tot?“

„Doch. Mein… mein Vater schon.“

„Aber deine Mutter nicht?“

„Nein.“ Sasukes Stimme war nur ein schuldbewusstes Wispern. Für solch eine Lüge würde Itachi Uchiha ihn mit Sicherheit rausschmeißen. Davon war er mehr als überzeugt. Wer wollte schon ein lügendes Straßenkind daheim haben? Niemand. War doch völlig logisch. Lange herrschte Stille zwischen den Beiden, in der Sasuke nervös mit seinem Fuß auf dem Boden scharrte und seinen Blick weiterhin gesenkt auf seine nun im Schoß gefalteten Hände hielt. Den Blick Itachis spürte er stark auf sich, aber er hatte einfach nicht den Mut dazu, auf zu blicken und in den sonst so gütigen Augen Verachtung ihm gegenüber zu lesen. Wenn er es sich schon selbst kaputt gemacht hatte, bleiben zu können, mit einer so unnötigen Lüge, wollte er Itachi Uchiha als den Menschen in Erinnerung behalten, der er die ganze Zeit zu ihm gewesen war. Wie waren seine Gedanken damals gewesen? Die Unschuld der Dinge aufrecht erhalten, genau das war es.
 

Doch als er die drückende Stille nickt mehr aushielt, fand er dass das Schweigen genug war und er nun gehen sollte. Selbst wenn er auf der Straße lebte und krank war bis zum geht nicht mehr, hatte er einen gewissen Selbsterhaltungstrieb. Außerdem… würde er lieber auf der Straße verrecken, an der Kälte und seinem körperlichen Zustand, als an seelischen Schmerzen in dieser Wohnung, wo er sich doch eigentlich nur sicher fühlen wollte. Er wollte sich schon erheben, als er die sanfte Stimme Itachis hörte.

„Du solltest deine Suppe essen.“

Es waren keine besonderen Worte, kein großartiges Geständnis, es war kein Versprechen, aber die waren auch nicht von Nöten, denn in diesen Silben lag etwas, was Sasuke dazu veranlasste ruckartig sein Haupt zu heben. Er sah wie Itachi seinen Kopf in die Hand gestützt hatte. Schlicht und ergreifend lächelte er ihn einfach nur an. Sah ihn an. Sasuke konnte es nicht fassen. Er hatte Itachi Uchiha belogen und dieser tat gar nicht. Er schmiss ihn nicht raus. Er saß nur da und… lächelte. Sasuke biss auf seine Unterlippe und senkte den Kopf. Um die Tränen, die sich hinausflüchten wollten zu verdrängen, wurde sein Biss immer fester, sodass seine Lippe bald schon ein wenig blutete und es zu sehr weh tat, sie weiter zu bearbeiten. Doch als er die Umklammerung seiner Zähne löste, flossen die ersten Tränen, bei denen er sich die Hände vor das Gesicht schlug und leise, ungewollt aber nicht zu verhindern, aufschluchzte.
 

„Scheiße…“, fluchte der Jüngere in seine Hände hinein, was Itachi ein leichtes, für Sasuke nicht sichtbares, Grinsen auf das Gesicht zauberte. Der Teenager spürte aber, wie seine Handgelenke umfasst wurden und er somit von Itachi Uchiha gezwungen wurde, sein Gesicht preiszugeben.

„Ich denke, das war ein Fortschritt.“ Itachis Grinsen wurde breiter. Er entließ Sasuke aus seinem Griff, woraufhin dieser sich flüchtig die Tränen fortwischte und leise sagte: „Scheint so.“
 

to be continued
 

by Jess-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sissyphos
2011-02-02T21:40:23+00:00 02.02.2011 22:40
ah, sasu kann ihm endlich ein wenig vertrauen...hoffentlich macht ita das nicht mit der kakashi aktion wieder kaputt ö.ö ich bin höllisch gespannt, was er nun genau vor hat
ich les mal weiter
lg :-)
Von:  kristallika
2010-09-30T21:00:02+00:00 30.09.2010 23:00
hab mir jetzt die story durchgelesen und sie gefällt mir^^
sie baut langsam aufeinader auf und man erkennt charakterentwicklungen,wobei sich die beiden immer mehr annähern.positiv finde ich auch,dass du weder sasuke noch itachi als weichlinge darstellst.ihre handlungsweisen sind gut nachvollziehbar.
sasuke und die zahnbürste..itachi mit seiner kaffeesucht..beide sind menschlich.
ich bin echt froh,dass es keine fanfi(c)ktion ist.davon gibt es hier schon zur genüge..freu mich schon aufs nächste kapi und schreib bald weiter:)
Von:  Turiana
2010-09-26T15:48:39+00:00 26.09.2010 17:48
dass sasuke schlecht träumt, ist klar. dass er sich an kabuto erinnern musste, ist einfach grausam >.< aber so war itachi wenigstens ein wenig schlauer- zum glück hat er sasuke aufgeweckt. auch wenn es dem jüngeren unangenehm ist. itachi ist der erste, der sich um ihn kümmert, und er sorgt sich. das tut sasuke besser als irgendetwas anderes. und dass itachi sasuke das "du" erlaubt hat, ist noch besser- sasuke vertraut ihm, was beiden gut tut. außerdem bringt dieses "Sie" eine gewisse distanz ein, die itachi zum glück verringert hat ^^ bin gespannt, wie sasuke auf kakashi und iruka reagiert- er vertraut ja nur itachi. außer ihm hat er niemanden, aber überrumpeln wird es ihn bestimmt trotzdem. hofftl kann itachi sasuke damit wirklich helfen- vertrauen wird sasuke kakashi vorerst eher weniger. er kennt ihn ja nicht >.<
dass sasuke itachi die wahrheit gesagt hat, ist einfach klasse. dass er dabei vor itachis reaktion angst hatte, war klar; er hatte ihn angelogen, wieso sollte itachi da nicht böse auf ihn sein? gut, dass itachi ihm seine angst genommen hat. und es ist wirklich ein anfang *smile*
super kapi ;) man merkt richtig, wie sehr sasuke itachi mittlerweile vertraut- auch wenn er ihm noch nicht freiwillig sagen würde, was ihm alles passiert ist. schön, dass er bei itachi bleibt und weniger angst vor ihm hat^^ schreib bitte bald weiter
lg


Zurück